DE102007016488B3 - Penetrationsfähiges Geschoss - Google Patents
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Abstract
Es wird ein penetrationsfähiges Geschoss (10) mit einem ein Zündergehäuseunterteil (14) aufweisenden Zünder beschrieben, wobei der Schnittstellenbereich zwischen dem Geschoss (10) und dem Zündergehäuseunterteil (14) mit einer ein Hineinschieben des Zündergehäuseunterteils (14) in das Geschoss (10) beim Auftreffen auf ein zu penetrierendes Ziel verhindernden Form- und/oder Festigkeitsmodifikation ausgebildet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein penetrationsfähiges Geschoss gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Zurzeit gibt es für die Verwendung der Multifunktionalität eines Zünders eines Geschosses zu dessen Penetrationsfähigkeit noch keine technischen Lösungen. Bekannt sind Aufschlagzünder, die jedoch für entsprechende Multifunktionalitäts-Baugruppen kein Einbauvolumen zur Verfügung stellen. Bei Mörser- oder Artilleriezündern ist eine Penetrationsfähigkeit, z. B. zur Penetration von Betonzielen, nur mit speziellen betonbrechenden mechanischen Aufschlagzündern realisierbar.
- Die
DE 1 040 421 B offenbart ein Geschoss mit einem Aufschlagzünder, bei welchem es bei einem Schrägaufschlag zu einem Abbrechen des konischen Zünderkopfes kommt. Hierzu ist der Zünderkopf quer in zwei Teile geteilt, wobei die beiden Teile über ein mit zwei Rillen versehenes, ringförmiges Mantelband zusammengehalten werden. - Ein penetrationsfähiges Geschoss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 ist aus der
DE 20 2004 019 504 U1 bekannt. Das dort beschriebene Sprenggeschoss weist einen betonbrechenden Durchschlagkopf mit insensitivem Zünder auf. Der Zünder ist in ein Mundloch, welches sich in einem verstärkten Ogivenabschnitt befindet, eingeschraubt. - Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein penetrationsfähiges Geschoss gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bereit zu stellen, bei dem die Penetrationsfähigkeit durch das jeweilige Ziel hindurch mit einer anschließenden Zündfunktion erreicht wird, wobei ein ausreichend großes Integrationsvolumen für die Multifunktionalitäts-Baugruppen des jeweiligen Geschosses zur Verfügung gestellt wird, so dass die Multifunktionalitäts-Baugruppen geschützt sind, die nach einem Zielaufschlag benötigt werden.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 bzw. des Anspruches 4 gelöst. Bevorzugte Aus- bzw. Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
- Bei einem erfindungsgemäßen Geschoss werden also die Multifunktionalitäts-Baugruppen geschützt, die unmittelbar nach einem Zielaufschlag benötigt werden.
- Dies beinhaltet eine Sicherungseinrichtung mit einer Zündkette. Die nicht mehr relevanten Baugruppen, welche ihre Funktion beim Zielaufschlag bereits erbracht haben, werden beim Aufschlag zerstört, weil sie sich vor der penetrationsfähigen Struktur des Geschosses befunden haben.
- Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen wesentlicher Einzelteile des erfindungsgemäßen penetrationsfähigen Geschosses.
- Es zeigen:
-
1 in einer Längsschnittdarstellung einen Mundloch-Kopfring und ein Zündergehäuseunterteil eines Mörsergeschosses im zusammengebauten Zustand, -
2 in einer Längsschnittdarstellung das Zündergehäuseunterteil gemäß1 , -
3 das Detail III in2 in einem vergrößerten Maßstab, -
4 eine Längsschnittdarstellung des Mundloch-Kopfringes gemäß1 , -
5 eine Längsschnittdarstellung eines Zündergehäuseunterteils eines Artilleriegeschosses, -
6 eine vergrößerte Darstellung des Details VI in5 , und -
7 eine Längsschnittdarstellung einer anderen Ausbildung des Zündergehäuseunterteils eines Artilleriegeschosses. -
1 zeigt längsgeschnitten wesentliche Teile eines penetrationsfähigen Geschosses10 , bei dem es sich um ein Mörsergeschoss handelt. Das Geschoss10 weist einen Mundloch-Kopfring12 (siehe auch4 ) und ein Zündergehäuseunterteil14 (siehe auch2 ) auf, die miteinander verschraubt sind. - Der Mundloch-Kopfring
12 ist mit einem geschossseitigen ersten Innengewindeabschnitt16 und mit einem zünderseitigen zweiten Innengewindeabschnitt18 ausgebildet. Der zweite Innengewindeabschnitt18 besitzt einen kleineren Gewindedurchmesser als der erste Innengewindeabschnitt16 . Der Übergang20 zwischen dem ersten und dem zweiten Innengewindeabschnitt16 und18 ist ohne Hinterschneidung – wie sie bei bekannten Mundloch-Kopfringen von Mörsergeschossen üblich sind – sondern mit einer konischen Verjüngung22 ausgebildet, so dass sich am besagten Übergang20 anstelle einer durch einen Hinterschnitt gegebenen Materialschwächung eine Verstärkung des Mundloch-Kopfringes12 ergibt. - Das in den Mundloch-Kopfring
12 eingeschraubte Zündergehäuseunterteil14 ist mit einer Sollbruchstelle24 ausgebildet. Wie auch die2 und insbesondere die3 verdeutlicht, ist die Sollbruchstelle24 als Rille26 ausgebildet, die um die Außenfläche28 des Zündergehäuseunterteils14 umläuft. Die Rille26 ist an dem in3 durch eine dünne strichpunktierte Linie30 angedeuteten Übergangsbereich zwischen einer beim Aufprall des Geschosses zerstört werdenden Gehäusestruktur32 und einer penetrationsrelevanten Gehäusestruktur34 des Zündergehäuseunterteils14 vorgesehen. - Gleiche Einzelheiten sind in den
1 bis4 jeweils mit denselben Bezugsziffern bezeichnet, so dass es sich erübrigt, in Verbindung mit diesen Zeichnungsfiguren alle Einzelheiten jeweils detailliert zu beschreiben. -
5 verdeutlicht in einer Längsschnittdarstellung ein Zündergehäuseunterteil14 eines Zünders für ein penetrationsfähiges Artilleriegeschoss. Bei Artilleriegeschossen ist kein Mundloch-Kopfring vorhanden, sondern der Zünder wird direkt in das Mundloch des Artilleriegeschosses eingeschraubt. Zu diesem Zwecke ist das Zündergehäuseunterteil14 mit einem Außengewindeabschnitt36 ausgebildet. - Das Zündergehäuseunterteil
14 ist mit einem Formschlusselement38 (siehe auch6 ) ausgebildet, das als um das Zündergehäuseunterteil14 umlaufender Bund40 ausgebildet ist. Der Bund40 weist eine Ringstirnfläche42 auf, die im zusammengebauten Zustand des Artilleriegeschosses formschlüssig an der Stirnfläche des (nicht dargestellten) Mundloches des Artilleriegeschosses anliegt. - Wie insbesondere aus
6 deutlich ersichtlich ist, ist die Ringstirnfläche42 des Bundes40 des Formschlusselementes38 mit zueinander konzentrischen, ringförmig umlaufenden Erhebungen44 ausgebildet, die jeweils ein Spitzenprofil besitzen. - Das von dem Bund
40 gebildete Formschlusselement38 des Zündergehäuseunterteils14 ist dazu vorgesehen, ein Hineinbewegen des Zündergehäuseunterteils14 in das Artilleriegeschoss beim Auftreffen desselben auf ein zu penetrierendes Ziel zu verhindern. Beim Auftreffen auf ein Ziel wird der Formschluss durch die ringförmig umlaufenden und zueinander konzentrischen Erhebungen44 mit ihrem spitzen Profil hergestellt, wobei die spitz profilierten, ringförmig umlaufenden Erhebungen44 in die erwähnte Stirnfläche des Mundloches des Artilleriegeschosses eingedrückt werden. Durch diesen Formschluss wird ein unerwünschtes Aufweiten des Mundloches des Artilleriegeschosses und somit ein Hineinschieben des Zündergehäuseunterteils14 in das Artilleriegeschoss verhindert. Gleichzeitig wird der Kraftfluss in den Geschosskörper des Artilleriegeschosses verbessert abgeleitet. - Ein wesentlicher Vorteil der zuletzt genannten Ausbildung des Zündergehäuseunterteils
14 mit dem erwähnten Formschlusselement38 mit den spitz profilierten ringförmigen Erhebungen44 an der Ringstirnfläche42 des Bundes40 besteht auch darin, dass genormte Schnittstellen zwischen dem Artilleriegeschoss und dem Zündergehäuseunterteil14 unverändert bleiben, weil das Zündergehäuseunterteil14 die maximal zulässigen Form- bzw. Abmessungs-Abweichungen nicht überschreitet. - Während die
5 ein Zündergehäuseunterteil14 eines Artilleriegeschosses mit einer ebenen Aufschlagfläche46 verdeutlicht, zeigt die7 in einer Längsschnittdarstellung eine Ausbildung des Zündergehäuseunterteils14 eines penetrationsfähigen Artilleriegeschosses, das mit einer flachkegeligen Spitze48 ausgebildet ist. Mit der Bezugsziffer50 ist in7 auch ein Freiraum für die erforderliche Sicherungseinrichtung bezeichnet. - Zur Erreichung der gewünschten Penetrationsfähigkeit ist auch eine entsprechende mechanische Festigkeit erforderlich, d. h. die Struktur darf nicht zu weich oder zu hart sein; sie muss eine hohe Festigkeit und eine gute Schlag- und Kerbzähigkeit besitzen.
- Gleiche Einzelheiten sind auch in den
5 bis7 mit denselben Bezugsziffern bezeichnet, so dass es sich erübrigt, in Verbindung mit diesen Zeichnungsfiguren alle Einzelheiten jeweils detailliert zu beschreiben. -
- 10
- Geschoss
- 12
- Mundloch-Kopfring
(von
10 ) - 14
- Zündergehäuseunterteil
(von
10 ) - 16
- erster
Innengewindeabschnitt (von
12 ) - 18
- zweiter
Innengewindeabschnitt (von
12 ) - 20
- Übergang
(zwischen
16 und18 ) - 22
- konische
Verjüngung
(bei
20 ) - 24
- Sollbruchstelle
(von
14 ) - 26
- Rille
(für
24 ) - 28
- Außenfläche (von
14 ) - 30
- strichpunktierte
Linie/Übergangsbereich
(zwischen
32 und34 bei26 ) - 32
- zerstört werdende
Gehäusestruktur
(von
14 ) - 34
- penetrationsfähig relevante
Gehäusestruktur (von
14 ) - 36
- Außengewindeabschnitt
(von
14 ) - 38
- Formschlusselement
(an
14 ) - 40
- Bund
(von
38 ) - 42
- Ringstirnfläche (von
40 ) - 44
- Erhebungen
(an
42 ) - 46
- Aufschlagfläche (von
14 ) - 48
- flachkegelige
Spitze (von
14 ) - 50
- Freiraum
(in
14 )
Claims (9)
- Penetrationsfähiges Geschoss (
10 ) mit einem ein Zündergehäuseunterteil (14 ) aufweisenden Zünder und mit einem Schnittstellenbereich zwischen dem Geschoss (10 ) und dem Zündergehäuseunterteil (14 ), der mit einer Form- und/oder Festigkeitsmodifikation ausgebildet ist zum Verhindern eines Hineinschiebens des Zündergehäuseunterteils (14 ) in das Geschoss (10 ) beim Auftreffen auf ein zu penetrierendes Ziel, dadurch gekennzeichnet, dass das Geschoss (10 ) ein Mörsergeschoss bildet, das einen Mundloch-Kopfring (12 ) aufweist, der einen geschossseitigen ersten Innengewindeabschnitt (16 ) und einen zünderseitigen zweiten Innengewindeabschnitt (18 ) kleineren Gewindedurchmessers aufweist, wobei der Übergang (20 ) zwischen dem ersten und dem zweiten Innengewindeabschnitt (16 und18 ) ohne Hinterschnitt, eine Verstärkung bildend, als konische Verjüngung (22 ) ausgebildet ist, und das in den Mundloch-Kopfring (12 ) eingeschraubte Zündergehäuseunterteil (14 ) mit einer Sollbruchstelle (24 ) ausgebildet ist. - Geschoss (
10 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle (24 ) als um die Außenfläche (28 ) des Zündergehäuseunterteils (14 ) umlaufende Rille (26 ) ausgebildet ist. - Geschoss (
10 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle (24 ) am Übergangsbereich (30 ) zwischen einer beim Aufprall zerstört werdenden Gehäusestruktur (32 ) und einer penetrationsrelevanten Gehäusestruktur (34 ) des Zündergehäuseunterteils (14 ) vorgesehen ist. - Geschoss (
10 ) gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Geschoss (10 ) ein Artilleriegeschoss bildet, wobei das Zündergehäuseunterteil (14 ) des Zünders unmittelbar in das Mundloch des Artilleriegeschosses eingeschraubt und mit einem um das Zündergehäuseunterteil (14 ) umlaufenden und an einer Stirnfläche des Mundloches anliegenden Formschlusselement (38 ) ausgebildet ist. - Geschoss (
10 ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Formschlusselement (38 ) als um das Zündergehäuseunterteil (14 ) umlaufender Bund (40 ) ausgebildet ist. - Geschoss (
10 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Bund (40 ) an seiner der Stirnfläche des Mundloches zugewandten Ringstirnfläche (42 ) mit zueinander konzentrischen, ringförmig umlaufenden Erhebungen (44 ) ausgebildet ist. - Geschoss (
10 ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die ringförmigen Erhebungen (44 ) ein Spitzenprofil aufweisen. - Geschoss (
10 ) nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Zündergehäuseunterteil (14 ) mit einer flachkegeligen Spitze (48 ) ausgebildet ist. - Geschoss (
10 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Zündergehäuseunterteil (14 ) aus einem Material hoher Festigkeit und Zähigkeit besteht.
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R081 | Change of applicant/patentee |
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