DE102007009747B4 - Transfersystem - Google Patents
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Abstract
Transfersystem
(10') mit zwei sich geradlinig längserstreckenden
Transportbalken (16), die in einer ersten Bewegungsart (40, 54,
60) aufeinander zu beweglich sind, um ein Werkstück festzuklemmen, die in einer zweiten
Bewegungsart (32, 36) längs
ihrer Längserstreckung
beweglich sind, um das festgeklemmte Werkstück zu transportieren, und die
in einer dritten Bewegungsart anhebbar (38, 48, 56) sind, um das
festgeklemmte Werkstück hochzuheben,
dadurch gekennzeichnet, dass das Transfersystem (10') einen Motor
(42) umfasst, der eine Welle (44) hat, welche durch den Motor (42)
gleichzeitig rotierbar (46) und längs ihrer Längserstreckung linear hin-
und herbewegbar (48) ist und der derart an die Transportbalken gekoppelt
ist, dass er die Bewegungen der Transportbalken (16) gemäß zwei unterschiedlichen
Bewegungsarten der drei Bewegungsarten bewirkt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Transfersystem nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Ein solches Transfersystem, häufig kurz auch einfach als Transfer bezeichnet, wird im Zusammenhang mit einer Anordnung von mehreren Pressen bereitgestellt. Das Transfersystem hat die Aufgabe, ein Werkstück innerhalb einer Presse von einem Werkzeug zum nächsten zu transportieren.
- Das Transfersystem weist hierzu zwei sich geradlinig längserstreckende Transportbalken auf, die auch als Greiferschienen bezeichnet werden können. Die Transportbalken sind zueinander parallel. In einer ersten Bewegungsart sind sie aufeinander zu beweglich, um ein Werkstück festzuklemmen. In einer zweiten Bewegungsart sind sie längs ihrer Längserstreckung beweglich, um das festgeklemmte Werkstück zu transportieren. Die Längsbewegung erfolgt in aller Regel senkrecht zu der Klemmbewegung. In einer dritten Bewegungsart sind die Transportbalken anhebbar, um das festgeklemmte Werkstück hochzuheben, was insbesondere innerhalb einer Presse sinnvoll ist. Die Hubbewegung erfolgt ebenfalls in aller Regel in einer Richtung senkrecht zu den beiden anderen Bewegungsrichtungen.
- Transfersysteme der genannten Art sind beispielsweise in dem Buch: Schuler, Handbuch der Umformtechnik, Schuler AG, Springer Verlag, Heidelberg, 1996, ausführlich beschrieben, siehe insbesondere die Seiten 230 bis 242.
- Die
DE 10 2005 019 112 A1 beschreibt einen sogenannten Kombinationsantrieb, der eine stangenförmige Welle hat, welche durch den Motor gleichzeitig rotierbar ist und längs ihrer Längserstreckung linear hin- und herbewegbar ist. Es wird in dieser Druckschrift eine Anwendung im Gebiet von Werkzeugmaschinen beschrieben, wobei an eine Kopplung der Welle mit solchen Bauteilen gedacht ist, die gleichzeitig gedreht und und hin- und her bewegt werden sollen. - Die
DE-AS 1 222 759 beschreibt ein Getriebe zur Umwandlung einer Drehbewegung in eine hin- und hergehenden Bewegung, die insbesondere zur Verwendung in einer Presse gedacht ist. - Die
DE 34 01 704 C1 offenbart eine Vorschubeinrichtung zum schrittweisen Material- und/oder Werkstücktransport, die zur Verwendung in Pressen gedacht ist. Die Vorschubeinrichtung ermöglicht eine Bewegungsart in einer Presse, bei der zwei sich längs eines Transportweges im Abstand voneinander erstreckende Greiferschienen in wenigstens zwei etwa senkrecht zueinander verlaufenden Bewegungsrichtungen von einer einzigen umlaufenden Antriebskurvenscheibe über an diese angreifende Kurvenscheiben mitlaufen und über geeignete Übertragungselemente angetrieben werden. -
1 zeigt ein im Ganzen mit10 bezeichnetes Transfersystem des Standes der Technik in perspektivischer Darstellung. Das Transfersystem10 soll Werkstücke zwischen in der Figur nicht gezeigten Werkzeugen einer Presse transportieren und kann zwischen wenigen Metern und bis fast 100 m lang sein. Zur Montage des Transfersystems10 an den jeweiligen Pressen dient eine Montagestruktur12 an einem Ende des Transfersys tems und eine Montagestruktur14 am anderen Ende des Transfersystems. Herzstück des Transfersystems sind zwei Transportbalken16 . Die Transportbalken16 erstrecken sich über die gesamte Länge des Transfersystems10 . Eine Bewegung der Transportbalken16 erfolgt mittels dreier unterschiedlicher Elektromotoren18 . Grundsätzlich würde es genügen, wenn drei Elektromotoren18 an einer Seite des Transfersystems angeordnet sind, vorliegend sind an beiden Seiten des Transfersystems je drei Elektromotoren18 angeordnet. Einer der Elektromotoren18 an jeder Seite ist für eine Relativbewegung der Transportbalken16 aufeinander zu entsprechend dem Pfeil20 verantwortlich. Durch diese Relativbewegung20 können die Transportbalken ein Werkstück zwischen sich festklemmen. Ein zweiter der Elektromotoren18 ist für eine translatorische Bewegung längs der Längserstreckung der Transportbalken16 verantwortlich, siehe Pfeil22 . Ein dritter der Elektromotoren18 an jeder Seite des Transfersystems10 ist für eine Hubbewegung verantwortlich, siehe Pfeil24 . - Es ist aufwendig, dass für jede Bewegungsart (Pfeile
20 ,22 bzw.24 ) jeweils ein Elektromotor bereitgestellt sein muss, wobei sich die Zahl der Elektromotoren sogar dadurch verdoppelt, dass an beiden Seiten jeweils ein Elektromotor die Bewegung gemäß der Bewegungsart bewirkt. - Somit ist es Aufgabe der Erfindung, ein Transfersystem
10 gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 kompakter zu gestalten. - Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Transfersystem einen Motor umfasst, der derart an die Transportbalken gekoppelt ist, dass er die Bewegungen der Transportbalken gemäß zwei unterschiedlichen Bewegungsarten der drei Bewegungsarten bewirkt. Es handelt sich somit um einen Doppelfunktionsmotor, und dieser ersetzt zwei Motoren bei der Ausführungsform gemäß dem Stand der Technik. Dadurch wird das Transfersystem kompakter.
- Als Motor wird bei der Erfindung ein so genannter Kombinationsantrieb verwendet (vgl. beispielhaft die
DE 10 2005 019 112 A1 ): Ein solcher Motor hat eine (stangenförmige) Welle, welche durch den Motor gleichzeitig rotierbar ist und längs ihrer Längserstreckung linear hin- und herbewegbar ist. - Die rotatorische Bewegung kann dann für eine erste Bewegungsart der Transportbalken verantwortlich sein, und die Linearbewegung der Welle kann für eine zweite Bewegungsart der Transportbalken verantwortlich sein.
- Grundsätzlich gibt es keine Festlegung darauf, für welche der Bewegungsarten die rotatorische Bewegung des Motors und für welche die translatorische Bewegung der Welle des Motors verantwortlich sein kann.
- Es hat sich allerdings als nicht vorteilhaft erwiesen, wenn die translatorische Bewegung der Welle des Motors für die zweite Bewegungsart verantwortlich ist, weil die festgeklemmten Werkstücke über längere Strecken zu transportieren sein können und es andererseits Grenzen bei der translatorischen Bewegung der Welle gibt.
- Somit sind die folgenden vier Ausführungsformen eher bevorzugt:
Gemäß einer ersten Ausführungsform ist die rotatorische Bewegung der Welle des Motors für eine Bewegung der Transportbalken entsprechend der dritten Bewegungsart verantwortlich und die translatorische Bewegung der Welle des Motors für eine Bewegung der Transportbalken entsprechend der ersten Bewegungsart verantwortlich. - Bei einer zweiten Ausführungsform ist die rotatorische Bewegung der Welle des Motors für eine Bewegung der Transportbalken entsprechend der ersten Bewegungsart verantwortlich und die translatorische Bewegung der Welle des Doppelfunktionsmotors für eine Bewegung der Transportbalken entsprechend der dritten Bewegungsart verantwortlich.
- Bei einer dritten Ausführungsform ist die rotatorische Bewegung der Welle des Doppelfunktionsmotors für eine Bewegung der Transportbalken entsprechend der zweiten Bewegungsart verantwortlich und die translatorische Bewegung der Welle des Doppelfunktionsmotors für eine Bewegung der Transportbalken entsprechend der ersten Bewegungsart verantwortlich.
- Bei einer vierten Ausführungsform ist die rotatorische Bewegung der Welle des Doppelfunktionsmotors für eine Bewegung der Transportbalken entsprechend der zweiten Bewegungsart verantwortlich und die translatorische Bewegung der Welle des Doppelfunktionsmotors für eine Bewegung der Transportbalken entsprechend der dritten Bewegungsart verantwortlich.
- Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung beschrieben, in der
-
1 eine perspektivische Ansicht eines Transfersystems gemäß dem Stand der Technik zeigt und -
2 eine Querschnittsansicht eines Transfersystems gemäß der Erfindung zeigt. - Ein Transfersystem
10' , von dem in2 im Vergleich zu1 nur die eine Seite mit der Montagestruktur12' gezeigt ist, umfasst Transportbalken16 , welche in drei zueinander orthogonalen Richtungen bewegt werden sollen. Für jede Bewegungsart greift ein Mitnehmer an dem Transportbalken16 an, nämlich ein Mitnehmer26 für die Vorschubbewegung, ein Mitnehmer28 für die Querbewegung, bei der zwei Transportbalken16 aufeinander zu- bzw. voneinander wegbewegt werden, und ein Mitnehmer30 für eine Auf- bzw. Abbewegung zum Heben bzw. Senken eines Werkstücks. Der Mitnehmer26 greift fest an dem Transportbalken16 an, während der Transportbalken16 relativ zu den Mitnehmern28 und30 hin- und herbeweglich ist, siehe Pfeile32 . Diese unterschiedlichen Funktionalitäten der Mitnehmer28 und30 im Vergleich zum Mitnehmer26 bezüglich der Vorschubbewegung des Transportbalkens16 spiegeln sich in einer unterschiedlichen Lagerung des Transportbalkens16 in den Mitnehmern wieder. Die Bewegung des Mitnehmers26 und damit die Vorschubbewegung des Transportbalkens16 erfolgt über ein Zahnriemensystem34 . Das Zahnriemensystem34 bewirkt eine Hin- und Herbewegung von Mitnehmer26 und Transportbalken16 entsprechend dem Pfeil36 . Der Mitnehmer26 ist relativ zu dem Zahnriemensystem34 in die beiden zur Vorschubrichtung orthogonalen Richtungen beweglich, siehe für den Hub den Pfeil38 und für die Bewegung senkrecht zur Papierebene die Pfeilrückansicht40 . - Die Vorschubbewegung erfolgt somit in an sich konventioneller Weise.
- Zum Bewegen der beiden anderen Mitnehmer
28 und30 ist ein einziger Motor42 vorgesehen, der vorliegend ein so genannter Kombiantrieb ist: Der Motor42 dreht eine Welle44 entsprechend dem Pfeil46 , und gleichzeitig kann er die Welle44 auch auf- und abbewegen, siehe Pfeil48 . Um die rotatorische Bewegung der Welle44 in eine translatorische Bewegung umzuwandeln, ist an der Welle44 ein Zahnrad50 ausgebildet, welches mit einer Zahnstange52 kämmt. Durch die Drehung der Welle44 entsprechend dem Pfeil46 wird somit eine translatorische Bewegung der Zahnstange52 bewirkt, die in2 in Richtung senkrecht zur Papierebene erfolgt, siehe Pfeilsymbol54 . Die Zahnstange52 ist mit dem Mitnehmer28 gekoppelt, so dass ihre translatorische Bewegung mit einer translatorischen Bewegung des Transportbalkens16 einhergeht. Diese Bewegung bewirkt, dass sich die beiden Transportbalken16 einander nähern und ein Werkstück ergreifen können (vgl. Darstellung der beiden Transportbalken16 in1 : Beim Transportsystem10' ist in entsprechender Weise ein zweiter Transportbalken16 vorgesehen). Die Ankopplung des Mitnehmers28 an die Zahnstange52 ist dergestalt, dass eine Auf- und Abbe wegung des Mitnehmers28 bei unveränderter Lage der Zahnstange52 ermöglicht ist, siehe Pfeil56 . - Diese Auf- und Abbewegung kann ihrerseits dann zustande kommen, wenn der Motor
42 die Welle44 entsprechend dem Pfeil48 hin- und herbewegt. Über eine Halterung58 ist nämlich der Mitnehmer30 an die Welle44 gekoppelt. Die Halterung ist dergestalt, dass entsprechend dem Pfeilsymbol60 eine Relativbewegung in Richtung senkrecht zur Papierebene möglich ist. Die Lagerung des Transportbalkens16 in dem Mitnehmer30 ist oben bereits erwähnt worden. - Bei dem Transfersystem
10' ist es so, dass zwei Bewegungsarten, nämlich die Querbewegung, die Bewegung der Transportbalken16 aufeinander zu bzw. voneinander weg und die Hubbewegung, von ein und demselben Motor42 (Kombiantrieb) bewirkt werden. Der Motor42 ersetzt somit bei dem Transfersystem10' zwei der Elektromotoren18 , die das Transfersystem10 des Standes der Technik hat. Die weitere Bewegungsart, vorliegend die Vorschubbewegung der Transportbalken16 , wird in herkömmlicher Weise bewirkt. Alternativ zu der dargestellten Ausführungsform ist es auch möglich, dass die Auf- und Abbewegung in an sich herkömmlicher Art erfolgt und die rotatorische Bewegung der Welle des Kombiantriebs die Vorschubbewegung bewirkt. - Wie bereits erwähnt, zeigt die
2 nur die eine Seite des Transfersystems10' . Genau so, wie das Transfersystem10 des Standes der Technik drei Elektromotoren an beiden Seiten aufweist, kann das Transfersystem10' auch einen Doppelfunktionsmotor42 auf der zweiten Seite aufweisen.
Claims (5)
- Transfersystem (
10' ) mit zwei sich geradlinig längserstreckenden Transportbalken (16 ), die in einer ersten Bewegungsart (40 ,54 ,60 ) aufeinander zu beweglich sind, um ein Werkstück festzuklemmen, die in einer zweiten Bewegungsart (32 ,36 ) längs ihrer Längserstreckung beweglich sind, um das festgeklemmte Werkstück zu transportieren, und die in einer dritten Bewegungsart anhebbar (38 ,48 ,56 ) sind, um das festgeklemmte Werkstück hochzuheben, dadurch gekennzeichnet, dass das Transfersystem (10' ) einen Motor (42 ) umfasst, der eine Welle (44 ) hat, welche durch den Motor (42 ) gleichzeitig rotierbar (46 ) und längs ihrer Längserstreckung linear hin- und herbewegbar (48 ) ist und der derart an die Transportbalken gekoppelt ist, dass er die Bewegungen der Transportbalken (16 ) gemäß zwei unterschiedlichen Bewegungsarten der drei Bewegungsarten bewirkt. - Transfersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die rotatorische Bewegung der Welle des Motors für eine Bewegung der Transportbalken entsprechend der dritten Bewegungsart verantwortlich ist und die translatorische Bewegung der Welle des Motors für eine Bewegung der Transportbalken entsprechend der ersten Bewegungsart verantwortlich ist.
- Transfersystem (
10' ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die rotatorische Bewegung (46 ) der Welle (44 ) des Motors (42 ) für eine Bewegung der Transportbalken (16 ) entsprechend der ersten Bewegungsart (54 ) verantwortlich ist und die translatorische Bewegung (48 ) der Welle (44 ) des Motors (42 ) für eine Bewegung der Transportbalken (16 ) entsprechend der dritten Bewegungsart (48 ) verantwortlich ist. - Transfersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die rotatorische Bewegung der Welle des Motors für eine Bewegung der Transportbalken entsprechend der zweiten Bewegungsart verantwortlich ist und die translatorische Bewegung der Welle des Motors für eine Bewegung der Transportbalken entsprechend der ersten Bewegungsart verantwortlich ist.
- Transfersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die rotatorische Bewegung der Welle des Motors für eine Bewegung der Transportbalken entsprechend der zweiten Bewegungsart verantwortlich ist und die translatorische Bewegung der Welle des Motors für eine Bewegung der Transportbalken entsprechend der dritten Bewegungsart verantwortlich ist.
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