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Die
Erfindung betrifft die Verwendung einer hochemulgierten Silikonöl-Emulsion
zur Herstellung eines Medikamentes.
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Bakterielle
Infektionen werden in der Regel mit antibakteriell wirksamen Medikamenten
wie beispielsweise Antibiotika behandelt, die dazu führen, dass
die die Infektion auslösenden Bakterien größtenteils
abgetötet und der Organismus in die Lage versetzt wird,
die verbliebenen Bakterien selbst zu vernichten und zu genesen.
In der Regel sind Antibiotika gut verträglich und haben
eine große therapeutische Breite. Hauptnebenwirkungen sind
Allergien, Störungen der Darmflora (Antibiotika-assoziierte
Diarrhoe und das Auftreten von Pilzinfektionen, selten pseudomembranöse
Colitis). Eher selten verursachen Antibiotika organtoxische Wirkungen,
z. B. Gentamicin Nieren- und Hörschäden. Manche
Antibiotika wie Bacitracin oder Colistin zeigen bei systemischer
(innerlicher) Verabreichung so starke Nebenwirkungen, dass sie nur örtlich
angewendet werden. Man spricht in diesem Falle von Lokalantibiotika.
Bei manchen Infektionen wie z. B. der Lues können Antibiotika
eine sog. Herxheimer Reaktion auslösen, bei der der Organismus
mit Giftstoffen aus abgetöteten Bakterien überschwemmt
wird.
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Das
grundsätzliche Problem, welches sich mit aber der Gabe
von Antibiotika verbindet, ist die Gefahr einer Resistenzausbildung
gegen das verabreichte Antibiotikum, wodurch dieses gegenüber
den die Infektion auslösenden Bakterien unwirksam und folglich
wirkungslos wird. In solchen Fällen ist der Arzt gezwungen
die Medikation umzustellen und andere Antibiotika zu verabreichen,
mit der immer währenden Gefahr, neue Resistenzen zu setzen.
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Wünschenswert
ist daher die Entwicklung von Medikamenten, die Antibiotika-ähnliche
oder antibakterielle Wirkung aufweisen bzw. den Verzicht auf Antibiotika
ermöglichen, indem das Immunsystem in die Lage versetzt
wird, eigenständig gegen die Erreger vorzugehen, ohne jedoch
zu Resistenzen zu führen.
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In
der Medizin und Kosmetik sind Silikonöle bisher als Bestandteil
von Hautschutzsalben, Salbengrundlagen, zur Frisurstabilisierung,
als Fixateur für Duftstoffe und Bestandteil von Zahnpasten
bekannt. Beispielhaft sind in der
WO
02/38160 Salben und Lotionen zur kosmetischen Behandlung
der Haut beschrieben, welche Dimethicon enthalten.
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In
der
EP 1 704 853 A2 ist
eine topisch applizierbare rein für kosmetische Zwecke
entwickelte Zusammensetzung zur Reduzierung von Falten, Augenringen
etc. offenbart, die auf einer Silikonölemulsion basiert
und zusätzlich Retinoide und kupferhaltige Peptide enthält.
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Silikonöle
sind dielektrisch und dipolar. In den meisten Fällen erhält
ein Dielektrikum seine Eigenschaften durch Polarisation. Wenn ein
Dielektrikum in ein elektrisches Feld gebracht wird, richten sich
die im Dielektrikum enthaltenen Dipole nach dem Feld aus. Unter
Dipol versteht man allgemein die Anordnung zweier entgegengesetzter
Ladungen – z. B. ein Molekül mit einem elektrisch
positiven und elektrisch negativen Ende. Aufgrund dieser Polarisation
steht das Dielektrikum unter Spannung und speichert Energie, die
wieder abgegeben werden kann, sobald das elektrische Feld entfernt
wird.
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Je
größer die Oberfläche der dipolaren Silikonmoleküle
ausgebildet ist, desto größer ist auch die Ladungsaufnahme.
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Daraus
folgt, dass Silikonölemulsionen aufgrund ihrer großen
Oberfläche zum Elektronentransfer geeignet sind. Die terminale
Begrenzung von Silikonölemulsionen durch Abbau bzw. Verstoffwechselung
der Bestandteile ist für deren klinische Effekte von großer
Bedeutung. In Rattenpfoten-Versuchen konnte der Abtransport der
Silikonöle aus der Emulsion bereits ab dem 1. Tag nach
der Applikation der Emulsion beobachte werden. Nach dem 4. Tag nahm der
Abtransport durch Monozyten und neutrophile Granulozyten bereits
erheblich ab.
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Unter
reaktiven Sauerstoffintermediaten versteht man z. B. Superoxidanionen,
Wasserstoffperoxid sowie Hydroxylradikale. Sauerstoff ist in Organismen
zur Energieerzeugung essentiell. Neben der Energiegewinnung entstehen
ungesättigte Sauerstoffverbindungen auch durch UV-Strahlung,
Wärme, Abwehrreaktionen wie z. B. der Phagozytose, mechanische
und chemische Reize und alle Leistungen des Organismus, die er zur
Erhaltung seiner Integrität aufbringen muss. Die bei verschiedenen
Nebenreaktionen entstehenden gefährlichen reaktiven Sauerstoffspezies
(ROS) oder reaktiven Sauerstoffintermediate (ROI) werden in aeroben
Organismen durch diverse Schutzmechanismen deaktiviert. Das Superoxid-Radikal
ist das toxischste ROS. Es entsteht bei Entzündungsreaktionen
durch aktivierte Makrophagen. Mittels der Superoxyddismutase wird
dieses Radikal in das ebenfalls toxische Wasserstoffperoxid umgewandelt
und dieses durch die Katalase und anschließend durch verschiedene
Peroxidasen, die sowohl bei Säugertieren als auch bei Pflanzen
vorkommen, zerstört.
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Oxidativer
Stress entsteht dann, wenn antioxidative (oxidationshemmende) Prozesse
gegenüber oxidativen Vorgängen abnehmen und das
Gleichgewicht beider Prozesse im menschlichen Organismus zugunsten
der Oxidation verschoben wird. Dieser Prozess kann sich zu einer
Kettenreaktion entwickeln. Sauerstoffradikale lösen eine
zentrale Signaltransduktionskaskade der Zellen aus. Diese sogenannte mitogenaktivierende
Phosphatkinase (MAP) löst eine Kaskade aus, die in proliferative
oder apoptotische Effekte münden kann. Auch eine gesteigerte mRNA-Expression
MAP abhängiger Gene wurde nachgewiesen. Mitogene sind Substanzen,
die Mitosen und damit die Proliferation von Zellen, und zugleich
die Transformation aus Stammzellen anregen.
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Solange
die Organismen das Gleichgewicht zwischen antioxidativen und oxidativen
Prozessen durch ihre Redoxsysteme aufrecht erhalten können, solange
entstehen keine Schäden an den Zellsystemen. Das Altern
der Organismen wird neben dem Genotyp seit kurzem auch auf den Einfluss
dieser oxidativen Prozesse auf die DNS Strukturen der Zelle zurückgeführt.
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Die
Verminderung der Konzentration von reaktiven Sauerstoffintermediaten
im Stoffwechsel von Tieren und Menschen führt u. a. bei
septischen Infektionen zu einer schnellen und deutlichen Heilung bzw.
Minderung der den Patienten belastenden Symptome.
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Zur
Behandlung ins Ungleichgewicht gefallener Redoxsysteme von Organismen
gibt es bei Tieren und Menschen Versuche mit Antioxidantien bzw. mit
antioxidativ wirkenden chemischen Verbindungen wie Vitaminen, Selenverbindungen
u. ä.. Eine Beeinflussung von Krankheitsprozessen war jedoch
damit bisher kaum oder nicht wahrnehmbar.
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Durch
die physiko-chemischen Eigenschaften von Silikonölemulsionen
wird ein völlig neues Feld für die Behandlung
von Krankheitsprozessen eröffnet, deren Krankheitsverlauf
durch die Reduzierung von ungesättigten Sauerstoffintermediaten
positiv beeinflussbar ist. Die durch ungesättigten Sauerstoffintermediaten
bei Krankheitsprozessen auftretenden pathologischen Effekte und
ihre Folgeprodukte können frühzeitig elektrostatisch
abgepuffert werden und geben dem Krankheitsverlauf einen wesentlich
prognostisch günstigeren Verlauf. Die negativen Ladungen
der ungesättigten Sauerstoffintermediaten werden durch
die Silikonölemulsion gepuffert. Die Neutralisation dieser
Ladungen erfolgt durch den Körper selbst.
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Der
Dipolcharakter eines nicht oder nur gering emulgierten Silikonöls
hat jedoch auf Grund seiner geringen Oberfläche keine Bedeutung
für den Abbau pathogener Sauerstoffverbindungen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Verwendung einer
hochemulgierten Silikonöl-Emulsion zur topischen, parenteralen,
insbesondere intramuskulären und/oder subkutanen Applikation
vorzuschlagen, die frei von Proteinen ist und die allein oder in
Kombination mit anderen topisch, parenteral, insbesondere intramuskulär
und/oder subkutan applizierbaren Wirkstoffen zur Herstellung eines
Medikamentes zur Behandlung von septischen Infektionen eingesetzt
werden kann.
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Die
Aufgabe wird mit einer hochemulgierten Silikonöl-Emulsion
in der Zusammensetzung:
0,01–85 w/w% Silikone, insbesondere
Polydimethylsiloxanen,
0,01–90 w/w% hydrophoben Emulgator
mit einem HLB-Wert von 1 bis 7 und/oder einem hydrophilen Emulgator
mit einem HLB-Wert von 7 bis 14 und/oder 0,01–90 w/w% einem
Gemischs aus einem oder mehreren hydrophoben und hydrophilen Emulgatoren
mit einem HLB-Wert von 1 bis 14, 0,1–99 w/w% biokompatibler
Salzlösung zur Herstellung eines Medikamentes zur Behandlung
von septischen Infektionen, ausgelöst durch bakterielle,
virale und fungiäre Erreger oder durch Traumata bedingte
Erkrankungen bei Tieren und Menschen gelöst.
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Eine
septische Infektion oder auch Sepsis ist keine an einen spezifischen
Erreger gebundene Infektionskrankheit, sondern kann als Folge einer
Infektion mit verschiedenen Bakterien, Viren, Pilzen oder Protozoen
entstehen. Der Sepsis liegt ein Versagen der Abwehr des Organismus
zugrunde. Pathogenetisch grundlegend ist das Eindringen (Invasion) von
Erregern oder von deren Toxinen in den Kreislauf. Das Resultat dieses
Vorgangs hängt von drei Faktoren ab:
- • Zahl,
Pathogenität und Virulenz der Erreger
- • Zustand der körpereigenen Abwehrmechanismen
- • Reaktion des Wirtsorganismus
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Von
Seiten des Wirtsorganismus wird heute eine initiale Reaktion von
Monozyten und Makrophagen als gesichert angesehen. In deren Folge
kommt es zur Freisetzung und Wirkung von Zytokinen (Tumor-Nekrose-Faktor
(TNF), Interleukinen und Interferonen) und Lipidmediatoren (Thromboxan,
Prostaglandine, Leukotriene und plättchenagglutinierender Faktor
(PAF)). Direkt ursächlich für die Kreislaufdestabilisation
sind unter anderem Gerinnungsstörung, Hemmung kathecholaminsensitiver
Rezeptoren, Endothelzellschädigung und eine exzessive NO- und
OH-Ionen Freisetzung.
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Systemisches
inflammatorisches Response-Syndrom (systemic inflammatory response syndrome,
SIRS) ist der medizinische Fachbegriff für eine körpereigene
entzündliche Abwehrreaktion des Gesamtorganismus. Ursachen
für SIRS können sein: immunologische, chemische
Gründe (zum Beispiel akute Pankreatitis), Schock, Verbrennung,
große Operationen (vor allem Operationen mit extrakorporalem
Kreislauf wie etwa große Herzoperationen oder großen
Wundflächen), schwere Traumata, oder verschiedene schwere
Erkrankungenen (zum Beispiel nekrotisierende Pankreatitis).
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Zwei
der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein, um
die Diagnose SIRS stellen zu können:
- • Körpertemperatur > 38°C oder < 36°C
- • Herzfrequenz > 90/min
- • Tachypnoe: Atemfrequenz > 20/min oder Hyperventilation mit pCO2 < 4,3 kPa (33 mmHg)
- • Leukozytose (> 12000/μl)
oder Leukopenie (< 4000/μl)
oder Linksverschiebung (d. h. > 10%
unreife Leukozytenformen im Differentialblutbild).
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Beim
Vorliegen eines SIRS und dem Nachweis einer Infektion spricht man
von Sepsis. Die Behandlung einer Sepsis mit der erfindungsgemäßen hochemulgierten
Silikonöl-Emulsion beruht auf den nachstehenden physiko-chemischen
Grundlagen: In der erfindungsgemäßen hochemulgierten
Silikonöl-Emulsion liegen die Silikonöle hochemulgiert
als sogenannte HES (hoch emulgierte Silikonöle) vor und
weisen eine sehr große Oberfläche aus. Die in der
hochemulgierten Silikonöl-Emulsion neben Silikonöl
vorhandenen dipolaren Lösungsmittel und die auf Basis von
Polyoxiethylen verwendeten Emulgatoren erhöhen den Dipolcharakter
der hochemulgierten Silikonöl-Emulsion. Mit den HES wird
der gleiche Effekt erzielt, den der Organismus mittels der Enzyme Superoxyddismutase,
Katalse und Peroxidasen erreicht, nämlich die Deaktivierung
der ROS und ROI. Folglich können die durch ungesättigten
Sauerstoffintermediaten bei Krankheitsprozessen auftretenden pathologischen
Effekte und ihre Folgeprodukte so frühzeitig elektrostatisch
abgepuffert und der Heilungsprozess positiv beeinflusst werden.
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Es
wurde festgestellt, dass die hochemulgierte Silikonöl-Emulsion
in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung bei topischer,
parenteraler, insbesondere intramuskulärer und/oder subkutaner
Applikation überraschend gute Wirkungen bei den oben genannten
Indikationen zeigt. Die hochemulgierte Silikonöl-Emulsion
ist entsprechend der Applikationsart hergerichtet. Sie kann fest,
halbfest oder auch flüssig sein. Hierzu kann die Emulsion
Hilfsstoffe enthalten, die die gewünschte generische Herrichtung
ermöglichen. Solche Hilfsstoffe können ausgewählt
aus der Gruppe „Kakaobutter, gehärtete Pflanzenfette,
Gemische von Mono, Di- und Triglyceride gesättigter Fettsäuren,
Wachse" sein. Als weitere Hilfsstoffe können neben Cetylstearylalkohol,
Bienenwachs, Glycerinmonostearat, Aluminiumstearat, Bentonit, Cellulosen,
flüssige Triglyceride, Paraffine, hochdisperse Kieselsäure
bzw. Kieselgur, Calciumcarbonat, Magnesiumoxyd, Antioxidantien der
erfindungsgemäßen hochemulgierten Silikonöl-Emulsion
zugesetzt werden. Durch die Anwendung dieser hochemulgierten Silikonöl-Emulsion
wird ein nachhaltiger Effekt erzielt.
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Die
hochemulgierte Silikonöl-Emulsion entlastet das Entgiftungssystem
und dient der Stimulierung der unspezifischen Abwehr des Immunsystems bei
diversen Erkrankungen, insbesondere bei septischen Infektionen oder
bakteriellen Erkrankungen. Die Dosierung liegt vorzugsweise zwischen
50 μl bis 100 ml in Abhängigkeit von der Konstitution
des Patienten. Diese Dosierung reichte nach den vorliegenden Erkenntnissen
aus, um eine gezielte Behandlung durchführen zu können
und das Immunsystem anregen zu können.
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Weiterhin
hat sich gezeigt, dass die Kombination der erfindungsgemäßen
hochemulgierten Silikonöl-Emulsion mit anderen topisch
oder parenteral applizierbaren Wirkstoffen zu überraschenden
Effekten führt. Wird die erfindungsgemäße
hochemulgierte Silikonöl-Emulsion mit wenigstens einem
Wirkstoff aus den Wirkstoffgruppen Antibiotika, Kortikoide, Antiparkinsonmittel,
Mittel gegen Multiple Sklerose, Zytostatika, Neuro- und Psychopharmaka,
Immunstimulantien und Schmerzmittel kombiniert, dann reduziert sich
die Medikation dieser Wirkstoffe gegenüber der üblichen
Medikation ohne Kombination mit der erfindungsgemäßen
hochemulgierten Silikonöl-Emulsion um bis zu 50% und in
Einzelfällen um mehr als 60%. Auf diese Weise lassen sich
bei voller oder gesteigerter Wirksamkeit dieser Wirkstoffe deren
Nebenwirkungen auf ein Minimum reduzieren.
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Die
hochemulgierte Silikonöl-Emulsion wird in der Zusammensetzung
0,01–85
w/w% Silikone, insbesondere Polydimethylsiloxanen,
0,01–90
w/w% hydrophoben Emulgator mit einem HLB-Wert von 1 bis 7 und/oder
einem
hydrophilen Emulgator mit einem HLB-Wert von 7 bis 14 und/oder
0,01–90
w/w% einem Gemischs aus einem oder mehreren hydrophoben und hydrophilen
Emulgatoren mit einem HLB-Wert von 1 bis 14, 0,1–99 w/w% biokompatibler
Salzlösung gebildet.
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Vorzugsweise
beträgt der Anteil eines hydrophoben Emulgators mit einem
HLB-Wert von 1 bis 7 und/oder eines hydrophilen Emulgators mit einem HLB-Wert
von 7 bis 14 0,01–35 w/w% und/oder eines Gemischs aus einem
oder mehreren hydrophoben und hydrophilen Emulgatoren mit einem
HLB-Wert von 1 bis 14 0,01–35 w/w%.
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Bei
der hochemulgierten Silikonöl-Emulsion kann es sich um
eine Öl-in-Wasser, Wasser-in-Öl als auch um eine
doppelte Emulsion handeln.
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Die
hochemulgierte Silikonöl-Emulsion kann zusätzlich
wenigstens einen der Bestandteile 0,0001–1,0 w/w% Chelatbildner
und Glycerol in einer Konzentration von 0,01–50 w/w% enthalten.
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Der
Emulgator kann aus 25–35 w/w Sorbitantrioleat, 25–35
w/w% Cetylstearylalkohol und 35–45 w/w% Polysorbat 80 bestehen.
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Als
besonders wirksam hat sich eine erfindungsgemäße
hochemulgierte Silikonöl-Emulsion basierend auf Polydimethylsiloxane,
die einen Polymerisationsgrad von n = 20–1000 und eine
kinematische Viskosität von 20–2000 mm2/s aufweisen, erwiesen.
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Die
Silikonöl-Emulsion kann EDTA Na/Ca Salz in einem Massenanteil
von 0,0001–0,1 g/ml enthalten.
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Die
hochemulgierten Silikonöl-Emulsion kann auf Trägerstoffen,
vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe „Kork,
feste Paraffine, Wachse, Harze, textile Gewebe", aufgetragen sein.
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Die
Bestandteile der hochemulgierten Silikonöl-Emulsion werden
nach den bekannten emulsionschemischen Regeln zusammengeführt.
Die hochemulgierte Silikonöl-Emulsion ist steril filtrierbar,
autoklavierbar und kann eingefroren werden. Wird die hochemulgierte
Silikonöl-Emulsion durch eine dieser Maßnahmen
gespalten, kann sie anschließend wieder reemulgiert werden.
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Es
hat sich gezeigt, dass die erfindungsgemäße hochemulgierte
Silikonöl-Emulsion besonders gute Ergebnisse bei der Verwendung
als Medikament zur Behandlung einer Sepsis oder SIRS, ausgelöst
durch eine mikrobiell ausgelöste Infektion oder Traumata,
geeignet ist. Derartige Infektionen des Menschen oder des Tieres
sind Infektionen durch Legionellen, Staphylokokken, Klebsiellen,
Haemophilus influenzae, Rickettsien (Fleckfieber), Mykobakterien, Mykoplasmen,
Ureaplasmen, Neisserien (Meningitis, Waterhouse-Friderichsen- Syndrom,
Gonorrhoe), Pseudomonaden, Bordetellen (Pertussis), Corynebakterien
(Diphtherie,) Chlamydien mit der erfindungsgemäßen
hochemulgierten Silikonöl-Emulsion therapierbar. Ebenso
ist die Anwendung der hochemulgierten Silikonöl-Emulsion
bei Infektionen des Verdauungstraktes durch Campylobacter (Durchfall), Escherichia
coli, Proteus, Salmonellen, Shigellen, Yersinien, Vibrionen, Enterokokken,
Clostridien, Listerien. Weitere behandelbare Infektionen sind Borrelien-(Borreliose),
Treponema pallidum-(Syphilis), Brucellen-, Francisellen-(Tularämie)
und Leptospireninfektionen indiziert.
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Sepsis
auslösende behandelbare virale Infektionen sind: Influenza
(echte Grippe), Schnupfen, Husten (durch Rhinoviren, RSV, Parainfluenzaviren), Masern,
Mumps, Röteln, Ringelröteln (Erythema infectiosum,
durch Parvovirus B19), Drei-Tage-Fieber (Exanthema subitum, durch
HHV 6), Windpocken (durch Varizella-Zoster-Virus), Pfeiffer'sches
Drüsenfieber (durch Epstein-Barr-Virus), Durchfall (Diarrhoe,
durch Rotaviren, Adenoviren), Hepatitis A oder E (Gelbsucht), Kinderlähmung
(Polio), Herpes labialis, FSME (über Zeckenstich),. RSSE
(über Zeckenstich), Herpes genitalis, Herpes simplex, Masern, Ringelröteln,
Röteln, Zytomegalie, AIDS (durch HIV), Hepatitis B (Gelbsucht),
Herpes.
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Das
Medikament kann sowohl beim Menschen als auch beim Tier angewendet
werden und zur topischen und parenteralen Applikation hergerichtet
sein.
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Nachstehend
wird die erfindungsgemäße hochemulgierte Silikonöl-Emulsion
anhand eines Beispiels und der 1 näher
erläutert:
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Die 1 zeigt
das Ergebnis einer Behandlung einer Sepsis bei CH3-Mäusen.
Die Sepsis wurde durch eine peritoneale Infektion von empfindlichen
C3H-Mäusen mit dem Mikroorganismus Streptococcus pyogenes
A20 (humanes M-Typ 23-Isolat) mit einer Infektionsdosis von 1 × 104 cfu in 200 μl PBS pro Maus induziert.
In jeder Gruppe wurden 10 infizierte Mäuse eingesetzt.
Die Mortalitätsrate nach 3 Tagen ist der 1 zu
entnehmen. Die Kontrollgruppe blieb nach der Infektion unbehandelt.
Die Gruppe P2 wurde mit der erfindungsgemäßen
hochemulgierten Silikonöl-Emulsion behandelt, wobei 50 μl
des Medikamentes injiziert wurden. Die Antibiotikagruppe erhielt
nach der Infektion ein Antibiotikum.
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Im
Ergebnis wurde durch die Behandlung der Sepsis mit der reinen hochemulgierten
Silikonöl-Emulsion die Mortalitätsrate um 75 reduziert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 02/38160 [0005]
- - EP 1704853 A2 [0006]