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Die Erfindung betrifft eine Silikonölemulsion
zur Verwendung als Arzneimittel bzw. zur Herstellung von Arzneimitteln.
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[Stand der Technik]
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Unter reaktiven Sauerstoffintermediaten
versteht man z.B. Superoxidanionen, Wasserstoffperoxid sowie Hydroxylradikale.
Sauerstoff ist in Organismen zur Energieerzeugung essentiell. Die
Bildung der instabilen Sauerstoffverbindungen werden von gesunden
Organismen durch entsprechende Redoxsysteme abgepuffert.
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1 zeigt
den Reaktionsmechanismus von 2-Cys Peroxiredoxinen (Chae HZ, Chung
SJ, Rhee SG (1994) Thioredoxindependent peroxide reductase from
yeast. J. Biol. Chem. 269, 27670 – 27678).
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2-Cys-Peroxiredoxine (2-CP) sind
hämfreie
Peroxidasen. Sie wurden aus Tieren, Hefe, Bakterien und Pflanzen
beschrieben. Sie reduzieren zelltoxische organische Hydroperoxide
zu den entsprechenden Alkoholen bzw. H2O2 zu Wasser. Die reduktive Reaktivierung
des Enzyms erfolgt in verschiedenen Organismengruppen mittels unterschiedlicher
Oxidoreduktasen.
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Die Halbwertszeit einiger Peroxide
wird wie folgt angegeben:
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Neben der Energiegewinnung entstehen
ungesättigte
Sauerstoffverbindungen auch durch UV-Strahlung, Wärme, Abwehrreaktionen
wie z.B. der Phagozytose, mechanische und chemische Reize und alle
Leistungen des Organismus, die er zur Erhaltung seiner Integrität aufbringen
muß.
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Hervorgerufen werden Oxidationen
durch sogenannte sauerstoffhaltige freie Radikale oder andere reaktive
Sauerstoffverbindungen. Chemisch betrachtet handelt es sich um Moleküle mit ungepaarten
Elektronen, welche deshalb sehr reaktiv oder instabil sind. Freie
Radikale reagieren schnell mit anderen Molekülen indem Elektronen vom Reaktionspartner
auf das Radikal übertragen
werden.
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Unter oxidaktivem Stress von Zellen
werden alle diese Ereignisse zusammengefasst, die zur intermediären Bildung
dieser ungesättigten
Sauerstoffbindungen führen.
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Oxidativer Stress entsteht dann,
wenn antioxidative (oxidationshemmende) Prozesse gegenüber oxidativen
Vorgängen
abnehmen und das Gleichgewicht beider Prozesse im menschlichen Organismus
zugunsten der Oxidation verschoben wird. Dieser Prozess kann sich
zu einer Kettenreaktion entwickeln.
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Bei Behandlung von Zellen mit Wasserstoffperoxid
fand man eine Aktivierung der Proteinkinasen. Mittlerweile werden
auf dem menschlichen Genom 518 Proteinkinasegene beschrieben.
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Sauerstoffradikale lösen eine
zentrale Signaltransduktionskaskade der Zellen aus. Diese sogenannte mitogenaktivierende
Phosphatkinase (MAP) löst
eine Kaskade aus, die in proliferative oder apoptotische Effekte
münden
kann. Auch eine gesteigerte mRNA-Expression MAP abhängiger Gene
wurde nachgewiesen. Mitogene sind Substanzen, die Mitosen und damit
die Proliferation von Zellen anregen; zugleich Anregung der Transformation
aus Stammzellen.
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Die Genexpression wird entsprechend
der antioxidativen Funktion reguliert. Neuere Untersuchungen am
Lebermoos Riccia fluitans deuten stark darauf hin, daß die Redoxlage
des zellulären
Thiol-Pools die Genexpression steuert.
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Solange die Organismen das Gleichgewicht
zwischen antioxidativen und oxidativen Prozessen durch ihre Redoxsysteme
aufrecht erhalten können,
solange entstehen keine Schäden
an den Zellsystemen. Das Altern der Organismen wird neben dem Genotyp
seit kurzem auch auf den Einfluss dieser oxidativen Prozesse auf
die DNS Strukturen der Zelle zurückgeführt.
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Die Abwehr von Krankheitserregern
in der Phagozytose läuft
bei den Organismen nach dem in 2 abgebildeten
chemischen Prinzipien ab (Grundmann, Allgemeine Pathologie, Urban & Fischer Verlag
München,
Jena 2000).
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Hypochlorid wirkt letztlich auf den
Erreger ein.
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Je nach Pathogenität und Virulent
des Erregers wird diese Infektion überstanden, sie geht in eine
chronische Form über
oder der Organismus wird durch diese Infektion getötet.
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Setzt man die Sauerstoffradikalbildung
ins Verhältnis
zur Infektiosität
so ist sie direkt proportional zur deletären Krankheitsentwicklung.
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Zur Behandlung ins Ungleichgewicht
gefallener Redoxsysteme von Organismen gibt es bei Tieren und Menschen
Versuche mit Antioxidantien bzw. mit antioxidativ wirkenden chemischen
Verbindungen wie Vitaminen, Selenverbindungen u.ä.. Eine Beeinflussung von Krankheitsprozessen
war bisher kaum oder nicht wahrnehmbar. Bei Pflanzen existieren
keine derartigen Therapieansätze.
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Auch in der Patentliteratur sind
Vorschläge
unterbreitet worden, oxidativen Stress durch die pharmazeutische
Verwendung verschiedener Substanzen zu behandeln.
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In
DE 36169923 A1 ,
EP 0249 735 A2 und
US 4,757,063 ist eine Erfindung
beschrieben, die eine neue Verwendung von 2-Phenyl-1,2-benzisoselenazol-3(2H)-on
zur Therapie von durch oxidativen Stress bedingten Erkrankungen
und die diesen Wirkstoff enthaltenden pharmazeutischen Zubereitungen
bzw. die Verwendung dieser Verbindungen zur Herstellung von Arzneimitteln
zur Behandlung von durch oxidativen Stress bedingten Erkrankungen
betrifft.
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Die
DE 199 19 585 A1 bezieht sich auf die Verwendung
von Phyllanthus zur Behandlung von oxidativem Stress.
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Im Patent
DE 44 99 552 ist ein Adjuvans für Antigene
und ein Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung unter Schutz
gestellt. In dieser Patentschrift ist ein inkomplettes Adjuvans
in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion
beschrieben, bestehend aus
- – 0,01-30% Polydimethylsiloxanen,
die einen Polymerisationsgrad von n = 20-400 und eine kinematische Viskosität von 20-1000
mm2/s bei 20°C aufweisen,
- – 0,01-15%
Komplexemulgator mit einem HLB-Wert von 9-16,
- – 45-99%
biokompatibler Salzlösung,
- – 0,01-10%
Dimethylsulfoxid und
- – 0,0001-1%
Chelatbildner.
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Diesem inkompletten Adjuvans können zur
Immunisierung Peptidoglykane auf der Basis von speziesspezifischen
St.aureus- Stämmen und/oder
anderen Stämmen
in einer Konzentration von 0,00001 bis 1 mg Eiweißstickstoff
pro ml Adjuvans und wasserlösliche
natürliche
und/oder synthetische Polymere in einer Konzentration von 0,0001
bis 10 mg pro ml Adjuvans zugesetzt werden. Mit dieser Erfindung
werden Adjuvantien zur Verfügung
gestellt, die durch die Kombination mit Impfantigenen oder in Kombination
mit Peptidoglycanen in einer histokompatiblen Formulierung die Abwehrmechanismen
im Körper
so weit stimulieren, daß neben
der aktiven Immunprophylaxe auch schwacher Antigene eine allgemeine
und spezifische Immuntherapie erfolgt. Mit diesem Adjuvans werden
gute Erfolge bei Immuntherapien erreicht. Von Nachteil ist, daß die Herstellung des
kompletten Adjuvans bzw. das Hinzufügen von Proteinen relativ aufwendig
ist. Ein pathophysiologischer Nachteil besteht in der Gefahr der
anaphylaktischen Reaktion des Organismus bei mehrmaliger Applikation des
kompletten Adjuvans.
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Im Patent
DE 44 99 552 ist auch die Verwendung
des inkompletten Adjuvans für
die Herstellung von Vakzinen und für die Immunisierung in der
Human- und Veterinärmedizin
beschrieben. Das Patent enthält
jedoch keine brauchbaren Informationen für die alleinige Anwendung des
inkompletten Adjuvans als Arzneimittel für konkrete Krankheiten. Bei
allen in diesem Patent angeführten
Beispielen wird eine Vakzination durchgeführt, bei der die Patienten
durch das Impfen mit einer geschwächten Form eines Organismus
gegen einen Infektionsorganismus immun gemacht werden bzw. geheilt
werden sollen.
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Die
DE 101 13 284 A1 beschreibt eine Wasser-in-Öl-Emulsion
oder eine doppelte Emulsion (d.h. eine Emulsion bestehend aus einem
Gemisch aus einer Wasser-in-Öl-Emulsion
und einer Öl-in-Wasser-Emulsion) in
der Zusammensetzung
- – 0,01-75% Polydimethylsiloxanen,
die einen Polymerisationsgrad von n = 20-400 und eine kinematische Viskosität von 20-1300
mm2/s aufweisen,
- – 0,01-15%
hydrophoben Emulgator mit einem HLB-Wert von 1 bis 7 oder 0,01-15%
eines Gemischs aus hydrophoben und hydrophilen Emulgatoren mit einem
HLB-Wert von 1 bis 14,
- – 0,1-99%
biokompatibler Salzlösung,
- – 0,01-10%
Dimethylsulfoxid
zur Herstellung eines lange im Körper verweilenden
Arzneimittels zur Immunisierung in der Human- und Veterinärmedizin
allein oder in Kombination gegen SIRS, Viruserkrankungen wie etwa
Hepatitis C und AIDS, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Parkinson,
Morbus Alzheimer, MS, infektiösen
Hospitalismus und/oder Infektionskrankheiten viraler und/oder bakterieller
Genese, Asthma bronchiale, Nieren- und Harnwegsinfektionen, Migräne, rheumatoide
Arthritis, Sudeck, akuten und chronischen Entzündungen, Venen- und Arterienentzündungen,
akuten und chronischen Erschöpfungszuständen, Tumorerkrankungen,
Muskelschwundkrankheiten, Hämorrhoiden,
CIHK, Hypertonie, Alterungsvorgängen,
akuten und chronischen Schmerzzuständen, Spastiken, Polyneuropathien,
Prostata Neoplasien, Haarausfall, Impotenz, Neurodermitis, Cervicalsyndrom,
Gewebetraumatisierungen bzw. zu deren Behandlung verwendet werden
kann.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis
zu Grunde, daß durch
die Verwendung der nachfolgend beschriebenen Emulsion, wie sie bereits
in
DE 44 99 552 C1 und
DE 101 13 284 A1 beschreiben
ist, entstehende pathologische Sauerstoffradikale solange zu binden
bzw. zu neutralisieren sind, bis der Organismus durch seine eigenen
Redoxsysteme die Integrität
wieder hergestellt hat.
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Es wurde gefunden, daß eine Wasser-in-Öl-Emulsion
oder eine doppelte Emulsion (d.h. eine Emulsion bestehend aus einem Gemisch
aus einer Wasser-in-Öl-Emulsion
und einer Öl-in-Wasser-Emulsion)
in der Zusammensetzung
- – 0,01-85% Silikonen, insbesondere
Polydimethylsiloxanen;
- – 0,01-35%
hydrophoben Emulgator mit einem HLB-Wert von 1 bis 7 und/oder einem
hydrophilen Emulgator mit einem HLB Wert von 7 bis 14 und/oder 0,01-35%
eines Gemischs aus hydrophoben und hydrophilen Emulgator mit einem
HLB-Wert von 1 bis 14;
- – 0,10-99%
biokompatibler Salzlösung;
- – 0,01-40%
Dimethylsulfoxid
zur Herstellung eines im Körper verweilenden
Arzneimittels zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Erkrankungen,
die aufgrund pathogener Konzentrationen von reaktiven Sauerstoffintermediaten
im Stoffwechsel von Tieren und Menschen entstehen, verwendet werden
kann.
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Die Verminderung der Konzentration
von reaktiven Sauerstoffintermediaten im Stoffwechsel von Tieren
und Menschen führt
u.a. bei folgenden Erkrankungen zu einer schnellen und deutlichen
Heilung bzw. Minderung der den Patienten belastenden Symptome: SIRS,
Viruserkrankungen wie etwa Hepatitis C und AIDS, Colitis ulcerosa,
Morbus Crohn, Parkinson, Morbus Alzheimer, MS, infektiösen Hospitalismus
und/oder Infektionskrankheiten viraler und/oder bakterieller Genese,
Asthma bronchiale, Nieren- und Harnwegsinfektionen, Migräne, rheumatoide
Arthritis, Sudeck, akuten und chronischen Entzündungen, Venen- und Arterienentzündungen,
akuten und chronischen Erschöpfungszuständen, Tumorerkrankungen,
Muskelschwundkrankheiten, Hämorrhoiden,
CIHK, Hypertonie, Alterungsvorgängen,
akuten und chronischen Schmerzzuständen, Spastiken, Polyneuropathien,
Prostata Neoplasien, Haarausfall, Impotenz, Neurodermitis, Cervicalsyndrom,
Gewebetraumatisierungen bzw. zu deren Behandlung verwendet werden
kann.
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Durch die Anwendung dieser Emulsion
werden Krankheitsprozesse, die im Zusammenhang stehen mit der Konzentration
von reaktiven Sauerstoffintermediaten im Stoffwechsel von Tieren
und Menschen, direkt beeinflußt.
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Bei der Behandlung mit dem erfindungsgemäßen Medikament
und einer entsprechenden Dosierung, wie sie in den Beispielen angegeben
ist, treten die ersten Effekte bereits nach wenigen Minuten ein.
Sofort nach dem Applizieren der Emulsion verringert sich die Konzentration
von reaktiven Sauerstoffintermediaten im Stoffwechsel und es tritt
eine positive Wende im Krankheitsverlauf ein. Die gesamte Dauer
der Behandlung gegenüber
der Behandlung mit herkömmlichen
Medikamenten ist, falls eine solche überhaupt möglich ist, deutlich verkürzt. Dabei
wird die Emulsion bis zum Eintritt des ersten klinischen Effektes
in kurzen Intervallen appliziert bis das Gleichgewicht zwischen
antioxidativen und oxidativen Prozessen durch das körpereigene Redoxsystem
wieder hergestellt wurde. Mit der Behandlung verbundene belastende
Nebenwirkungen, insbesondere die Gefahr, eine Überdosis zu verabreichen, sind
nicht beobachtet worden.
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Die Applikation der erfindungsgemäßen Emulsion
und die mit ihr verbundene Verringerung der Konzentration von reaktiven
Sauerstoffintermediaten im Stoffwechsel führt auch bei solchen Indikationen
zu guten Ergebnissen, die als unheilbar gelten oder bei denen der
Krankheitsverlauf mit herkömmlichen
Medikamenten lediglich verzögert
werden kann. Bei Patienten, bei denen die Applikation herkömmlicher
Medikamente weder Heilung noch Linderung brachte und die als austherapiert
galten, ist durch die Applikation des erfindungsgemäßen Medikamentes
in der oben beschriebenen Weise eine deutliche Verbesserung der
Gesundheit und des Gesamtbefindens eingetreten.
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Weiterhin hat sich gezeigt, daß die Kombination
der erfindungsgemäßen Emulsion
mit anderen Wirkstoffen zu einer Reduzierung der Medikation dieser
Wirkstoffe gegenüber
der üblichen
Medikation ohne Kombination mit der erfindungsgemäßen Emulsion
um bis zu 50% und in Einzelfällen
um mehr als 90% führt.
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Im Zusammenhang mit der Behandlung
mit der oben beschriebenen Emulsion wurden folgende Beobachtungen
gemacht, die auf physiko-chemischen Grundlagen beruhen:
Silikonöle sind
dielektrisch und dipolar. In der erfindungsgemäßen Emulsion sind die Silikonöle emulgiert
und weisen eine sehr große
Oberfläche
aus, die sich wie in nachstehender Abbildung molekular ausweist.
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Die 3 zeigt
die Orientierung von Polydimethylsiloxanketten auf der Wasseroberfläche ( Noll
W., Steinbach H. & Sucker
Chr., "Monolayers
of Polyorganosiloxanes on Water" J.
Polym. Sci. C 34: 123-129, [1971]).
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In den meisten Fällen erhält ein Dielektrikum seine Eigenschaften
durch Polarisation. Wenn ein Dielektrikum in ein elektrisches Feld
gebracht wird, richten sich die im Dielektrikum enthaltenen Dipole
nach dem Feld aus. Unter Dipol versteht man allgemein die Anordnung
zweier entgegengesetzter Ladungen – z. B. ein Molekül mit einem
elektrisch positiven und elektrisch negativen Ende. Aufgrund dieser
Polarisation steht das Dielektrikum unter Spannung und speichert
Energie, die wieder abgegeben werden kann, sobald das elektrische
Feld entfernt wird.
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Die in der erfindungsgemäßen Emulsion
neben Silikonöl
vorhandenen dipolaren Lösungsmittel
und die auf Basis von Polyoxiethylen verwendeten Emulgatoren erhöhen den
Dipolcharakter der Emulsion. Die elektrostatischen Wechselwirkungen
werden aufgebaut und sogenannte van-der-Waals-Kräfte, die zwischen permanenten
und induzierten Dipolen entstehen, resultieren. (D.Voet, Judith
G.Voet, Charlotte W.Pratt, Biochemie S. 26 ff. 2002 Wiley-VCH Verlag,
Weinheim)
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Je größer die Oberfläche der
dipolaren Silikonmoleküle
ausgebildet ist, desto größer ist
auch die Ladungsaufnahme. In Rattenpfoten Versuchen konnten wir
den Abtransport der Silikonöle
aus der Emulsion bereits ab dem 1. Tag nach der Applikation der
Emulsion beobachten. Nach dem 4. Tag nahm der Abtransport durch
Monozyten und neutrophile Granulozyten bereits erheblich ab. Der
Dipolcharakter des nicht emulgierten Silikonöls hat auf Grund seiner geringen
Oberfläche
keine Bedeutung für
den Abbau pathogener Sauerstoffverbindungen.
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Daraus folgt, dass nur die erfindungsgemäße Silikonölemulsion
zum Elektronentransfer geeignet ist. Die terminale Begrenzung der
erfindungsgemäßen Silikonölemulsion
durch Abbau bzw. Verstoffwechselung der Bestandteile ist für deren
klinische Effekte von großer
Bedeutung.
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Die erfindungsgemäße Silikonölemulsion ist bereits zur Stimulierung
der unspezifischen Abwehr des Immunsystems bei diversen Erkrankungen
beschrieben worden. Die Dosierung lag dabei bei durchschnittlich 1
ml. Diese Dosierung reichte nach den damals vorliegenden Erkenntnissen
aus, um eine gezielte Behandlung durchführen zu können und das unspezifische
Immunsystem anregen zu können.
Die ersten klinischen Effekte in der Behandlung der Erkrankungen
traten erst nach 1 bis 3 Wochen ein.
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Die Feststellung der in der erfindungsgemäßen Silikonölemulsion
vorhandenen van-der-Waals-Kräfte eröffnen ein
völlig
neues Feld für
die Verwendung dieser Emulsion zur Behandlung von Krankheitsprozessen. Die
durch die ungesättigten
Sauer stoffintermediaten auftretenden pathologischen Effekte und
ihre Folgeprodukte können
frühzeitig
elektrostatisch abgepuffert werden und geben dem Krankheitsverlauf
einen wesentlich prognostisch günstigeren
Verlauf. Die ersten klinischen Effekte in der Behandlung der Erkrankungen
treten danach bereits wenige Minuten nach der höheren Dosis der erfindungsgemäßen Emulsion
ein. Da eine Messung der ungesättigten
Sauerstoffverbindungen klinisch nicht relevant ist, ist eine individuelle
Dosierung nach klinischen Kriterien erforderlich.
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Die negativen Ladungen der ungesättigten
Sauerstoffintermediaten werden durch die erfindungsgemäße Emulsion
gepuffert. Die Neutralisation dieser Ladungen erfolgt durch den
Körper
selbst. Daraus folgt, dass die Applikation der erfindungsgemäßen Emulsion
in Höhe
und Intervallen die klinisch kritische Phase des Organismus abpuffern
muss.
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Infektionen (Entzündungen) können durch die Anhäufung dieser
Sauerstoffintermediaten und deren Folgeprodukte zu einem Kollaps
des Abwehrsystems – Immunparalyse – führen (SIRS,
septischer Schock). Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Emulsion
in größeren Dosen
erfolgt eine Neutralisation dieser ungesättigten Sauerstoffintermediaten,
die Immunparalyse wird gelöst
und die Phagozytose der Erreger kann fortgesetzt werden.
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Ähnliche
Effekte treten auch bei der Schmerzbekämpfung auf. Der Schmerz, hervorgerufen
durch Entzündungen,
stellt die sensible Darstellung der Anhäufung dieser ungesättigten
Intermediaten und ihrer Folgeprodukte dar. Durch die Applikation
der erfindungsgemäßen Emulsion
in höheren
Dosen wird der Schmerz ursächlich
bekämpft,
indem die negativen Ladungen abgepuffert werden.
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Die durch die Mitogen-aktivierende-Phosphatkinase
(MARK) eingeleitete Kaskade infolge der reaktiven Sauerstoffintermediaten
kann zur Proliferation entarteter Zellen führen. Die erfindungsgemäße Emulsion konnte
durch Erhöhung
der Dosis und Verkürzung
der Intervalle der Applikation diese Proliferation durch Pufferung
der schädlichen
Sauerstoffintermediaten stoppen und damit eine Remission von onkologischen
Metastasen erreichen. Die Expression der Stammzellen erfogt danach
unter elektronenneutralen Bedingungen im Ergebnis der MAPK.
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Bei Autoimmunerkrankungen und Alterungsprozessen
treten pathogenetisch analoge Bedingungen auf wie bei einer Infektion.
An Stelle der Infektionserreger treten dabei Abbauprodukte körpereigener
Zellen auf, die ebenfalls phagozitiert werden und damit diesen Zirkulus
vitiosis auslösen.
Die Selbsterkennung durch das eigene Abwehrsystem ist verlorengegangen.
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Der Einfluss der erfindungsgemäßen Emulsion
wird summarisch im Flussdiagramm gemäß 4 dargestellt.
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Nachfolgend wird die Verwendung der
Emulsion zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Erkrankungen bzw.
zur Herstellung eines Mittels zur Behandlung und/oder Prophylaxe
von Erkrankungen aus verschiedenen Fallgruppen anhand von Beispielen
erläutert:
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1. Schmerzbehandlung
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- a) Zahnimplantate: Patientin, Ende Fünfzig, Implantation
von Titanelementen im Unterkiefer zur prothetischen Behandlung.
Drei Implantate wurden unter üblichen
Kautelen eingesetzt. Vor Beginn der Behandlung wurden 2,5 ml der
erfindungsgemäßen Emulsion
zur postoperativen Prophylaxe appliziert. Nach Abklingen der örtlichen
Anästhesie
traten nur geringe Schmerzen auf. Die Wiederholung der Applikation
in gleicher Menge führte
zu einer Schmerzfrei heit. Nach 2 Tagen traten erneut geringe Schmerzen
auf, die durch eine weitere Applikation der Emulsion wieder zur
Schmerzfreiheit führte.
Die Einheilung der Implantate in den Unterkiefer erfolgte komplikationslos.
- b) Bandscheibenprotrusion: Patientin Anfang Dreißig, diagnostisch
gesicherte Bandscheibenprotrusion, starke Schmerzen im Lumbalbereich
der Wirbelsäule,
kein aufrechter Gang ohne Schmerzen möglich. Patientin erhielt im
Abstand von 15 Minuten 2 mal je 4 ml der Emulsion appliziert. Bereits
nach der ersten Injektion ließen
die Schmerzen etwas nach. 30 Minuten nach der zweiten Injektion
konnte die Patientin normal gehen und den Rücken bewegen. Die Schmerzfreiheit
hielt etwa 48 Stunden an. Danach wurde eine erneute Injektion von
4 ml der Emulsion appliziert und die Patientin wurde beschwerdefrei.
- c) Krebsschmerzen: Patientin Mitte Sechzig, metastasierender
Brustkrebs erhielt zur Schmerzbekämpfung Morphin und Novalgin
appliziert. Nach der Applikation von 6 ml der Emulsion wurde eine
deutlich bessere Schmerzbekämpfung
festgestellt. Die Schmerzmittel Morphin und Novalgin konnten abgesetzt
werden und die Patientin erhielt täglich 4 bis 6 ml der Emulsion
appliziert.
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2. Infektionen
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- a) Schwere Sepsis nach Polytrauma durch MRSA
(Mehrfach Resistente Stappylokokkus Aureus Erreger): Patient 19
Jahre alt, Verkehrsunfall, Oberschenkelamputation, multiple Frakturen
Becken und Arm, Schürfverletzungen
am Körper
und Hinterkopfbereich; chirurgische Versorgung, Antibiose; nach
7 Tagen bereits Anstieg der Körpertemperatur
auf über
38°C, Leukozyten über 11000,
10 Tage Posttrauma, Körpertemperatur über 39°C, Leukozyten über 20 000,
Phlebitiden, 11.Tag deutlich reduzierter AZ, CRP über 130
mg/l, ALAT und ASAT fünffach überhöht, Isolation
von multiresistenten St.aureus Erregern aus dem Blut. 11 Tage nach
diesem Polytrauma begann die adjuvante Behandlung mit der Emulsion
mit tgl. 4 bis 6 ml. Innerhalb von 3 bis 5 Tagen fiel die Temperatur
auf unter 38°C,
die Leukozytenwerte reduzierten sich deutlich, ALAT hatte noch den
doppelten Normwert und ASAT lag am 6. Tag der Behandlung bereits
im Normbereich, deutlich wurde der AZ und das Wundheilungsverhalten
gebessert. Die großen
Kopfhautdefekte fingen von den Nekroserändern an sich zu organisieren
und auf diesem neuen Gewebe wuchsen die Haare, Rekanalisierung der
Thrombophlebitiden, 8 Wochen nach dem Polytrauma sind große Teile
dieser Defekte bereits geschlossen und mit Haaren bewachsen.
- b) Abszessbildung durch MRSA: Patient 15 Jahre, Abszessbildung
im mandibular-jugularis Bereich links durch MRSA Erreger, Antibiose
ohne klinische Effekte, Abszessbildung führte zu Mandibularsperre; Incision
infauste Prognose wegen der Lokalisation. Patient erhielt 2 ml der
Emulsion appliziert und die unerträglichen Schmerzen ließen nach.
Nach 8 Stunden stiegen die Schmerzen wieder an. Es erfolgte eine
weitere Injektion in gleicher Dosishöhe. Nach einer Stunde waren
die Schmerzen und die Kiefersperre aufgehoben. Der Patient konnte
erstmals wieder Nahrung aufnehmen. Zwei Tage später erfolgte eine weitere Injektion. Mit
dem Rückgang
der Schmerzen bildeten sich auch die klinischen Zeichen der Entzündung zurück. Die Infektion
heilte danach komplikationslos innerhalb einer Woche aus.
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3. Onkologie
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- a) Metastasierendes Mamma – Ca: Patientin, Anfang Fünfzig, vor
5 Jahren Mamma – Ca,
Mamma Amputation mit Axilla Ausräumung
links und Polychemotherapie, vier Jahre spä ter hatte sie eine supraclaviculäre OP, Lymphknotenmetastasen,
nachfolgende Bestrahlung wegen Knochenmetastasen, BWK 2/3/4, HWK
7, Metastasen BWK 12, LWK 1, Rippen. Beginn der Behandlung mit der
Emulsion. Es wurden 3 bis 4 mal wöchentlich 2 bis 6 ml der Emulsion
appliziert bis die Patientin ein Wohlgefühl verspürte und schmerzfrei war. 4
Monate nach der Behandlung konnten bereits röntgenologisch sichtbare Kalzifizierung
der WK – Metastasen
festgestellt werden. 6 Monate nach Behandlung trat ein Stillstand
der metastatischen Prozesse ein. 8 Monate nach Beginn der Behandlung
war eine Remission der Metastasen mit Defektkonsolidierung festzustellen.
Die Bestätigung
des Befundes erfolgte durch CT und MRT. Die Patientin befand sich
in einem guten AZ, hatte keine Beschwerden, gute Leistungsfähigkeit
und konnte ihre frühere
Tätigkeit
wieder aufnehmen.