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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf ein Verfahren,
eine Vorrichtung und ein Material zum Blocken von Werkstücken
für deren (weitere) Bearbeitung und/oder (weitere) Beschichtung, wobei
der resultierende sogenannte "Block" dazu dient, das Werkstück
in der jeweiligen Bearbeitungsmaschine und/oder Beschichtungsanlage
zu halten. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Blocksystem
(Verfahren, Vorrichtung und Material zum Blocken) für Brillengläser,
die in sogenannten "RX-Werkstätten" massenweise zu blocken
sind, bevor das jeweilige geblockte Brillenglas an seiner Rück-
oder Frontfläche im Hinblick auf seine optische Wirkung
und/oder am Rand zur Einpassung in ein zugeordnetes Brillengestell
mit geometrisch bestimmter (Fräsen/Drehen) oder geometrisch
unbestimmter (Schleifen/Polieren) Schneide spanend bearbeitet und/oder
auf seiner Rück- oder Frontfläche zur Erzielung
zusätzlicher Wirkungen (Erhöhung der Kratzfestigkeit,
Antireflexionseigenschaften, Verspiegelung, hydrophobe Eigenschaften,
etc.) beschichtet wird.
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Wenn
nachfolgend im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung als bevorzugtem
Anwendungsgebiet allgemein von "Brillengläsern" die Rede ist,
sind darunter optische Linsen bzw. Linsenrohlinge (Blanks) für
Brillen aus den gebräuchlichen Materialien, wie Polycarbonat,
Mineralglas, CR 39, HI-Index, etc. und mit beliebiger (Vor)Form
des Umfangsrandes der Linse bzw. des Linsenrohlings zu verstehen,
die vor dem Blocken bereits an einer oder beiden optisch wirksamen
Fläche(n) und/oder am Rand (vor)bearbeitet und/oder (vor)beschichtet
sein können aber nicht müssen. Auch kann das Brillenglas auf
seiner Fläche, an der es geblockt wird, mit einer Folie,
einem Lack od. dgl. versehen sein, um diese Fläche vor
Verunreinigung und Beschädigung zu schützen und/oder
die Haftungseigenschaften zwischen Brillenglas und Blockmaterial
zu verbessern, ohne daß dies im folgenden jeweils eigens
erwähnt wird.
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STAND DER TECHNIK
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Die
Materialien, aus welchen heutzutage Brillengläser hergestellt
werden, sind überwiegend Kunststoffe, deren Brechzahl ne
zwischen 1.5 und 1.74 liegt. Der Anteil der aus Mineralglas hergestellten
Brillengläser geht demgegenüber kontinuierlich zurück;
er liegt inzwischen in Europa bei weniger als 30%.
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Zur
Herstellung von Kunststoffbrillengläsern werden derzeit
im Grunde zwei verschiedene Verfahren eingesetzt. Bei einer ersten
Variante des ersten Verfahrens wird das flüssige Kunststoffmaterial
nach einer Dotierung mit einem Katalysator in eine aus zwei Glasteilen
bestehende Form gegossen. Danach erfolgt bei einer der Materialbrechzahl
entsprechenden Temperatur die Polymerisierung des Materials. Wenn
dieser Vorgang abgeschlossen ist, wird das nun fertige Brillenglas
entformt. Die so hergestellten Brillengläser werden in
der Regel in diesem Zustand an den Großhandel oder an die
RX-Werkstätten ausgeliefert. Mit diesem Verfahren werden
Brillengläser derjenigen optischen Wirkungen hergestellt,
die in großen Stückzahlen benötigt und
an die keine weiteren besonderen Anforderungen gestellt werden (Seriengläser).
Es handelt sich primär um Einstärkengläser
bzw. Gläser mit nur einer optischen Wirkung. Bei diesem
ersten Verfahren findet keine mechanische Bearbeitung statt. Auch
alle Halbfabrikate für Kunststoffgläser (Blanks)
werden so erzeugt. Der gesamte Weltbedarf wird von relativ wenigen
großen international tätigen Produktionsstätten
abgedeckt.
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Bei
einer zweiten Variante des ersten Verfahrens handelt es sich um
ein Spritzgießverfahren, welches bei der Herstellung von
Kunststoffteilen praktiziert wird. Thermoplastischer durchsichtiger
Kunststoff (z. B. Polykarbonat oder Polyacryl) wird im flüssigen
oder teigigen Zustand in eine Stahlform gepreßt. Nach dem
Abkühlen erfolgt das Entformen des fertigen Blanks. Der
Marktbedarf für diese Materialien ist deutlich kleiner
als für die wie oben beschrieben erzeugten Blanks.
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Bei
dem zweiten Verfahren werden hochwertige Brillengläser,
an welche besondere Anforderungen gestellt werden, wie zum Beispiel
Individual-Gleitsichtgläser, in der RX-Werkstatt aus gegossenen
Kunststoff-Halbfabrikaten (Blanks) nach einer mechanischen Bearbeitung
fertiggestellt. Bei dieser mechanischen Bearbeitung wird eine der
optisch wirksamen Flächen des Brillenglases in einigen
Arbeitsschritten erzeugt. Diese Flächen bezeichnet man
als Rezeptflächen. Im Unterschied zu den zuvor geschilderten
Fertiggläsern verfügen diese Halbfabrikate über
ein wesentlich größeres Aufmaß hinsichtlich
Dicke und Durchmesser. Die Halbfabrikate müssen für
die Bearbeitung exakt positioniert und fixiert werden. Eine direkte
Einspannung, wie sie bei Metallteilen praktiziert wird, ist wegen
der Halbfabrikatdeformation, die dabei auftreten würde,
nicht möglich. Deshalb wird ein Spannteil (in Fachkreisen
Block oder Blockstück genannt) an das Halbzeug (Blank) mit
einer in der Regel niedrig schmelzenden Metall-Legierung angegossen,
wie noch näher erläutert werden wird. Mittels
dieses Spannstücks wird der Blank in der Spannzange der
Bearbeitungsmaschine während der einzelnen Bearbeitungsgänge
eingespannt.
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Die
Randbedingungen für die Erzeugung dieser optischen Flächen
haben sich in letzter Zeit deutlich verändert:
- – Bei dem zu bearbeitenden Material handelt es sich
um relativ weiche Kunststoffe, deren bearbeitungsrelevante Eigen schaften
in Abhängigkeit von deren Brechzahl deutlich variieren.
Die Anteile der Kunststoffbearbeitung in der RX-Werkstatt liegen
in Europa inzwischen bei 70 bis 90%.
- – Die zu erzeugenden Flächen sind neben den sphärischen
und torischen Flächen zunehmend individuelle Freiformflächen
bzw. nicht-rotationssymmetrische Asphären.
- – Das die Flächengeometrie erzeugende Verfahren
ist ein Drehvorgang. Das die Fläche erzeugende Werkzeugteil
ist eine im wesentlichen "punktförmige" Schneide.
- – Das zum Polieren eingesetzte Werkzeug ist flexibel,
es paßt sich der Flächenkrümmung an.
- – Die Bearbeitungsprozesse und der Transport der Werkstücke
in der RX-Werkstatt werden zunehmend automatisiert.
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Dieses
veränderte Umfeld führt zu neuen Anforderungen
an das Haltesystem der Halbfabrikate. Das weiche Kunststoffmaterial
bewirkt, daß das Material während der Bearbeitung
dem Druck der Bearbeitungswerkzeuge nicht standhält und
lokal nachgibt, was zu Veränderungen der Flächengeometrie, d.
h. letztendlich zu optischen Fehlern führt. Begünstigt
wird diese Erscheinung beim Drehvorgang durch die Werkzeuggeometrie.
Die gewünschte Gewichtsminimierung der Brillengläser
führt zu sehr dünnen Gläsern. Bei Erzeugung
dieser dünnen Brillengläser wird im Laufe der
Bearbeitung das Halbfabrikat immer instabiler, was auch zu Veränderungen
der Flächengeometrie führt. Die unerwünschten
Veränderungen der Flächengeometrie setzen sich
bei dem Poliervorgang fort. Das Werkstück "federt" nach
der Einleitung des Polierdrucks. Diese Erscheinung im Zusammenwirken
mit dem flexiblen Werkzeug kann ungleichmäßige
Polierzonen auf der Fläche entstehen lassen, welche auch
unerwünscht sind.
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Eine
Minimierung dieser Fehler ist nur dann gegeben, wenn der Blank während
der Flächenbearbeitung vollflächig bis zum Rande
abgestützt wird und diese Abstützung stabil genug
ist.
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Die
Brillengläser werden wegen der durchgeführten
Gewichtsminimierung elliptisch oder nach der Fassungsform hergestellt.
Dies führt dazu, daß der ursprüngliche
Blankdurchmesser auf die neue Randgeometrie reduziert werden muß.
Da dies im geblockten Zustand durchgeführt wird, muß auch
das Blockmaterial mit abgedreht oder abgefräst werden. Das
bedeutet, daß sich das Blockmaterial problemlos spanend
bearbeiten lassen muß. Die hochwertigen Bearbeitungswerkzeuge
mit Diamantschneiden dürfen durch diesen Arbeitsgang nicht
vorzeitig stumpf werden. Das abgetragene Material muß umweltfreundlich
sein und sich problemlos entsorgen lassen. Auch ein niedriger Preis
ist wegen des so ständig entstehenden Materialverlustes
notwendig. Für den Transport und die Automatisierung in
der RX-Werkstatt und für die Dynamik der Polierbearbeitung
ist ein niedriges Gewicht des Blockmaterials von Vorteil. Die geringeren
bewegten Massen erlauben schnellere Bewegungen von Werkzeug und
Linse während der Bearbeitung, was kürzere Bearbeitungszeiten
ermöglicht.
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Die
derzeit praktizierten technischen Lösungen basieren auf
Blockstücken, die an den Blank angebracht werden. Die Verbindung
Blockstück/Blank erfolgt entweder (1) durch das Angießen
des Blockstücks mit einer niedrigschmelzenden Metall-Legierung
(Branchenbezeichnung "Alloy") an den Blank oder (2) durch das Ankleben
mit einem Wachs.
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(1) Lösungsvariante "Alloy" als
Blockmaterial
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Die
für das Blocken von Kunststoffen verwendeten niedrigschmelzenden
Metall-Legierungen basieren auf dem Woodschen Metall. Der eigentliche Blockvorgang
läuft im wesentlichen wie folgt ab: Ein Stahlring (Blockring
genannt) wird von der einen Seite mit dem Blockstück und
von der anderen Seite mit dem Halbfabrikat (Blank) verschlossen.
Der so entstandene Innenraum wird mit der flüssigen niedrigschmelzenden
Legierung gefüllt. Die Antriebskraft für den Füllvorgang
ist die eigene Schwerkraft der Legierung. Nach dem Erstarren der
Legierung, das durch intensives Kühlen in ca. 30 Sekunden
erfolgt, kann der Blank mit dem angegossenen Blockstück
aus dem Blockring entnommen werden. Zwischen dem Alloy und der auf
dem Blank in der Regel angebrachten Schutzfolie entsteht eine Adhäsion,
welche den später einwirkenden Bearbeitungskräften
standhält. Der Innendurchmesser des Blockrings ist immer
kleiner als der Blankdurchmesser und bestimmt den vom Alloy gebildeten
Abstützungsdurchmesser des Blanks. Je größer
dieser Durchmesser ist, desto besser kann das Brillenglas bei der
Bearbeitung den Spankräften standhalten und sich nicht
verbiegen oder lokal deformieren. Um alle Blankgeometrien und alle
optischen Wirkungsvarianten abdecken zu können, stehen
einige Blockringsätze mit verschiedenen Höhen,
verschiedenen Durchmessern und verschiedenen Prismenwinkeln zur
Verfügung.
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Bei
einer zweiten praktizierten Ausführungsvariante wird der
Raum, der mit dem Alloy gefüllt wird, neben dem Blank direkt
von der Blockplatte und einem darauf angeordneten zweiteiligen Planring eingeschlossen.
Bei dieser Variante muß das Blockstück in der
Blockplatte dreh- und kippbar sein, um alle vorkommenden prismatischen
Rezeptwirkungen erzeugen zu können.
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Bei
der Lösungsvariante Alloy als Blockmaterial bestehen die
folgenden Probleme:
- – Verspannungen
des Blanks beim Blockvorgang: Das flüssige Alloy besitzt
viel Wärmeenergie durch das hohe Gewicht und die vorhandene Wärmekapazität.
Diese Energie führt dazu, daß sich der Blank,
nachdem er bei dem Blockvorgang mit dem Alloy in Kontakt gekommen
ist, auf der dem Alloy zugewandten Seite wenigstens lokal erhitzt.
Die Erhitzung bewirkt eine partielle Ausdehnung des Blanks in dem
erhitzten Bereich. Bei der folgenden Abkühlung schrumpft
der Blank infolge seines höheren thermischen Ausdehnungskoeffizienten mehr
als das Alloy. Die Folge ist eine Verspannung des Blanks. Die Größe
der Verspannung ist abhängig vom Blankmaterial, vom Blockringdurchmesser,
von der Blockringhöhe und von der Alloy-Temperatur. Die
Bearbeitung der Rezeptfläche erfolgt im verspannten Zustand.
Die Verspannung hebt sich endgültig erst beim Entfernen
(Abblocken) des Brillenglases vom Blockstück auf. Die freigewordene
Kraft kann bei dünnen Gläsern dann eine Geometrieveränderung zur
Folge haben, die bei Brillengläsern mit Minuswirkungen
zu einer unerwünschten Änderung der optischen
Wirkung führt.
- – Verspannungen des Blanks nach dem Blockvorgang: Die
zum Blocken eingesetzten, auf Bismut basierenden Legierungen weisen
eine negative Eigenschaft auf. Im erstarrten Zustand kommt es zunächst
zu Volumenänderungen, die sich auch auf den Blank übertragen
und diesen in seiner Geometrie verändern. Wenn bereits
in dieser Zeit die Flächenbearbeitung vorgenommen wurde, verformt
sich die bereits erzeugte Fläche durch die folgenden Volumenveränderungen.
Dies führt letztendlich zur Veränderung der optischen
Wirkung des Brillenglases. Die Zeitdauer der Volumenveränderungen
ist von der Zusammensetzung der Legierung abhängig und
beträgt einige Stunden. Relevant sind hiervon die ersten
60 Minuten. Je nach Blankmaterial müssen deshalb zwischen
dem Blockvorgang und der spanabhebenden Bearbeitung 20 bis 60 Minuten
Verweilzeit vorgesehen werden.
- – Keine spanabhebende Bearbeitung der Legierung möglich:
Wenn gewichtsoptimierte Brillengläser hergestellt werden,
wird bereits beim ersten Arbeitsgang der Rand des Blanks so bearbeitet,
daß eine Ellipse oder eine andere Form entsteht. Dabei
muß, wenn eine bis zum Rand des Blanks reichende durchgehende
Abstützung gewährleistet werden soll, zwangsläufig
auch das Blockmaterial abgetragen werden. Dies ist im Falle der
Verwendung von Alloy als Blockmaterial nur schwer möglich,
weil das Alloy toxisch ist und aufwendig aus dem Kunststoffschlamm
separiert werden müßte. Die damit verbundenen
Kosten und der trotz Wiedergewinnung erhöhte Blockmaterialverlust
schließt diese Möglichkeit praktisch aus.
- – Oxidation der Legierung: Das in der flüssigen Phase
befindliche Alloy oxidiert an der Oberfläche bis zu einer
Tiefe von ca. 1 bis 2 mm. Dieses Oxid kann nicht verwendet werden
und muß in regelmäßigen Abständen
entfernt werden. Dies stellt bei dem sehr hohen Alloy-Preis einen
erheblichen Kostenfaktor dar.
- – Das hohe Gewicht des Blockmaterials: Bedingt durch
die hohe Dichte der Legierung reicht ca. 1 kg zum Blocken von 8
bis 12 Gläsern aus. Bei einer Tagesproduktion von z. B.
tausend Gläsern werden demgemäß ca. 100
kg Blockmaterial benötigt und müssen in der RX-Werkstatt
zwischen den Produktionseinheiten bewegt werden. Auch limitiert
das hohe Gewicht des Blockmaterials die mögliche Maschinendynamik
und erhöht somit die Bearbeitungszeiten.
- – Hoher Preis: Die Investition für das Blockmaterial,
welches vorgehalten werden muß, ist hoch (derzeitiger Marktpreis
ca. 250 EUR/kg). Auch der Blockmaterialverlust, der statistisch
pro Blockvorgang 1 bis 1,5% beträgt, bedingt hohe Kosten.
- – Umweltbelastung: Die eingesetzten Metall-Legierungen
beinhalten toxische Schwermetalle und sind daher umweltbelastend.
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(2) Lösungsvariante "Wachs" als
Blockmaterial
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Der
eigentliche Blockvorgang und auch der Aufbau der Blockvorrichtung
sind im Prinzip gleich wie bei der Benutzung von Alloy als Blockmaterial. Der
einzig markante Unterschied ist hier der, daß das Wachs
mit einer Pumpe in die Blockform eingebracht wird.
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Der
Hauptnachteil von Wachs ist die ungenügende Stabilität
dieses Materials. Das Material gibt unter der Belastung von Spankräften
nach. Die Folge sind geometrische Abweichungen der erzeugten Fläche,
was zu nicht tolerierbaren Fehlern in der optischen Wirkung der
Brillengläser führen kann. Auch die Handhabung
von Wachs ist nicht so einfach wie die von Alloy. Die Reinigung
der Linsen gestaltet sich schwierig. Verbleibende Verunreinigungen
der Glasoberfläche durch Wachsreste bedingen gravierende Probleme
beim Vergüten (mangelnde Haftung der Vergütungsschichten).
Aus diesen Gründen wird dieses Material in der Praxis auch
sehr wenig eingesetzt. Schätzungsweise werden nur 5 bis
10% der in den RX-Werkstätten geblockten Gläser
mit diesem Material geblockt.
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In
der Patentliteratur werden weitere Blocksysteme für Brillenglasrohlinge
beschrieben, die derzeit in der täglichen Praxis der RX-Werkstätten
allerdings nicht eingesetzt werden.
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So
offenbart die
DE 41
35 306 A1 ein zerspanbares Blockstück, das durchgängig
sowohl für die Flächenbearbeitung als auch für
die Randbearbeitung von Brillengläsern eingesetzt werden
soll. Das Blockstück selbst ist aus einem gut zerspanbaren
Kunststoff spritzgegossen. Es verfügt über eine 3-Punkt-Auflage
für die Abstützung des Brillenglases. Das Brillenglas
selbst wird mittels einer Klebstoffschicht auf dem Blockstück
befestigt, bei der es sich bevorzugt um einen Polyesterharz mit
einem Füllstoff wie Magnesiumsilikat handelt. Das Blockstück
hat auf der von der Linse abgewandten Seite verschiedenartig ausgebildete
Befestigungsanschlüsse zur Halterung in verschiedenen Ober flächenbearbeitungsmaschinen
und in einer Randbearbeitungsmaschine.
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Nachteilig
bei diesem Stand der Technik ist, daß jeweils eine Blockstück-Spritzgußform
pro Linsenradius notwendig ist, was die ökonomische Einsetzbarkeit
dieses Blockverfahrens auf nur wenige sphärische Linsenflächen
beschränkt. In der Praxis sind jedoch Halbfabrikate mit
unterschiedlichsten Flächengeometrien zu blocken. Zur Abdeckung
der kompletten Produktionspalette einer RX-Werkstatt müßte
eine erhebliche Anzahl von Blockstück-Spritzgußformen
vorgehalten werden, was enorme Formkosten bedingen würde.
Außerdem müßten den Blanks jeweils formangepaßte
Blockstücke zugeordnet werden, was einen erheblichen Logistikaufwand mit
sich bringen würde.
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Des
weiteren offenbart die
DE
102 45 081 A1 ein Blocksystem für insbesondere
Brillengläser, bei dem der Blank an einem Aufnahmestück
befestigt wird, das an den Radius der mit dem Aufnahmestück verbundenen
Fläche des Blanks auf nicht näher beschriebene
Weise "angepaßt" ist, mit der weiteren Besonderheit, daß die
Befestigung mittels einer zwischen Blank und Aufnahmestück
eingebrachten Klebeverbindung, vorzugsweise einem doppelseitigen Klebeband
erfolgt. Die oben geschilderte Problematik im Zusammenhang mit formangepaßten
Blockstücken wurde hier mit der Konsequenz erkannt, daß durch
eine Standardisierung der Rückradien der Blanks die Variantenvielfalt
der Aufnahmestücke begrenzt werden kann.
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In
der
DE 103 04 388
A1 wird ferner ein Blocksystem für insbesondere
Linsen beschrieben, bei dem auch ein und dieselbe, sogenannte "Haltevorrichtung"
durchgängig für die Flächen- und die Randbearbeitung
eingesetzt und dabei teilweise zerspant werden soll. Diese Haltevorrichtung
weist ein sogenanntes "Kupplungsteil", das der Befestigung an der
Werkstückspindel einer Bearbeitungsmaschine dient, und
ein dem Kupplungsteil angesetztes oder angeformtes, sogenanntes
"Halteteil" für das Werkstück auf, das an dem
Werkstück haftbar ausgebildet ist oder mittels eines Klebstoffs/einer
Klebefolie an dem Werkstück befestigt werden kann. Hierbei
kann das Halteteil durch verschiedene Möglichkeiten des Energieeintrags
an die Fläche des Werkstücks angepaßt
werden; auch die Haftbarkeit zwischen dem Halteteil und dem Werkstück
soll durch Energieeintrag aktivierbar und/oder deaktivierbar ausgebildet
sein.
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Weiterhin
offenbart z. B. die
US 5,827,390 ein
Blocksystem für Brillengläser, bei dem die Blanks mittels
eines Blockmaterials geblockt werden, das einen thermoplastischen
Polymer enthält. Hierbei dient das Blockmaterial entweder
wie das eingangs beschriebene Alloy dazu, den ggf. mit einer Schutzfolie versehenen
Blank mit einem separaten, vorgeformten Blockstück zur
Aufnahme des geblockten Blanks in einer Bearbeitungsmaschine zu
verbinden, oder aber bildet das Blockstück selbst aus,
welches erwärmt an den ggf. mit einer Schutzfolie versehenen Blank
angegossen wird.
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Den
beiden zuletzt beschriebenen Vorschlägen ist gemein, daß beim
Blockvorgang, genauer dem eigentlichen Verbinden bzw. Bonden von
Brillenglas und Blockstück ein Energieeintrag in die Verbindungszone
erfolgt, der zu einem Verspannen des Brillenglases führen
kann, wie es eingangs zum derzeit in der Regel praktizierten Blocken
mit Alloy bereits beschrieben wurde. Liegt eine derartige Verspannung
des Brillenglases vor, wird letzteres nach seiner Bearbeitung und
einem sich daran anschließenden Abblocken nicht die korrekte
optische Wirkung besitzen.
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Es
sind schließlich auch Lösungen beschrieben worden,
bei denen der Blank blocklos gespannt und bearbeitet werden soll
(
DE 103 15 008 A1 ,
DE 103 38 893 A1 ,
EP 1 436 119 B1 ).
Gemein ist diesen bis heute in den RX-Werkstätten auch
nicht eingesetzten Vorschlägen die Einspannung des Blanks
an dessen Rand sowie die fehlende oder unzureichende Abstützung
des Blanks insbesondere in dessen Mitte, die spätestens
bei der spanenden Bearbeitung des Blanks zu Deformationen desselben
führen, welche letztendlich optische Fehler bedingen können. Zum
besseren Verständnis dieser Problematik ist zu ergänzen,
daß bei den modernen HSC-Fräs- oder Diamant-Drehverfahren
nicht nur Druckkräfte punktuell auf das Brillenglas ausgeübt
werden, sondern auch erhebliche Zug-, Torsions- und Scherkräfte.
Diese führen dazu, daß sich das ggf. sehr dünne
und weiche Brillenglas ohne geeignete Abstützung während der
Bearbeitung erheblich deformiert.
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AUFGABENSTELLUNG
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Blocksystem (Verfahren,
Vorrichtung und Material zum Blocken) für Werkstücke,
insbesondere Brillengläser, von beliebiger Geometrie zu
schaffen, welches die oben zum Stand der Technik geschilderten Nachteile,
insbesondere Verspannungen des Werkstücks beim/infolge
des Blockvorgang(s) weitestgehend vermeidet.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Diese
Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1, 6 bzw.
19 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte oder zweckmäßige
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Patentansprüche
2 bis 5, 7 bis 18 bzw. 20 bis 25.
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Erfindungsgemäß umfaßt
ein Verfahren zum Blocken von Werkstücken, namentlich Brillengläsern, für
deren Bearbeitung und/oder Beschichtung, die folgenden Schritte:
Zuführen
eines Blockmaterials in einem plastisch verformbaren Zustand in
ein Blockformwerkzeug;
Abformen einer Fläche des Werkstücks,
an der das Werkstück zu blocken ist, mittels des plastisch
verformbaren Blockmate rials in dem Blockformwerkzeug, ohne Werkstück
und Blockmaterial miteinander zu verbinden;
Trennen von Werkstück
und Blockmaterial und Angleichen der Temperaturen von Werkstück
und Blockmaterial aneinander und vorzugsweise an Raumtemperatur,
wobei letzteres sich verfestigt; und
erst danach Verbinden
von Werkstück und Blockmaterial mittels einer Klebeverbindung.
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Als
Ergebnis des "Angleichens" der Temperaturen von Werkstück
und Blockmaterial sollen diese einen Temperaturunterschied von weniger
als 15 K, vorzugsweise weniger als 10 K aufweisen. Unter "Raumtemperatur"
soll für die Zwecke der vorliegenden Anmeldung eine Temperatur
in einem Temperaturbereich von 20°C bis 30°C verstanden
werden, bei der in der Regel auch die weitere spanende Bearbeitung
der Brillengläser erfolgt.
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Im
Kern stellt die Erfindung verfahrensseitig also darauf ab, den Schritt
des Abformens der Geometrie der Werkstückfläche,
an der das Werkstück geblockt werden soll, auf das Blockmaterial
zeitlich zu trennen von dem Schritt des Bondens des Werkstücks,
d. h. des Verbindens von Werkstück und Blockmaterial mittels
der Klebeverbindung, um dem Blockmaterial vor dem Bonden ggf. Anlaß,
jedenfalls aber Gelegenheit zu geben, sich temperaturmäßig an
das Werkstück anzupassen und sich dabei auch hinreichend
zu verfestigen. Das erfindungsgemäße Verfahren
verhindert oder verringert somit die eingangs beschriebenen, thermisch
bedingten Verspannungen des konventionellen Blockens mittels Alloy oder
Wachs und ebenso thermische Verspannungen, die bei den "unkonventionellen"
Blocksystemen (siehe beispielsweise den oben diskutierten Stand
der Technik gemäß der
DE 103 04 388 A1 oder der
US 5,827,390 ) durch den
thermischen Energieeintrag in die Verbindungszone zwischen Werkstück
und Blockmaterial entstehen können. Im Ergebnis werden
verspannungsbedingte Unge nauigkeiten des Werkstücks, die
sich spätestens nach dem Abblocken des Werkstücks
zeigen würden, vermieden.
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Grundsätzlich
ist es möglich, das Abformen der Fläche des Werkstücks,
an der das Werkstück zu blocken ist, mittels des Blockmaterials
(1) unmittelbar am Werkstück durchzuführen, oder
aber (2) mittelbar über eine zwischen Werkstück
und Blockmaterial einfügbare Formübertragungseinrichtung.
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Eine
zur Durchführung dieser zweiten Verfahrensvariante besonders
angepaßte Vorrichtung zum Blocken von Werkstücken,
namentlich Brillengläsern, für deren Bearbeitung
und/oder Beschichtung umfaßt erfindungsgemäß
ein
Blockformwerkzeug, das eine Kavität zur Aufnahme eines
Blockmaterials aufweist,
eine Blockmaterial-Zuführeinrichtung
zum Zuführen des sich in einem plastisch verformbaren oder
flüssigen Zustand befindenden Blockmaterials in die Kavität
des Blockformwerkzeugs,
eine Halteeinrichtung für
das Werkstück, die in Richtung des Blockformwerkzeugs und
davon weg bewegbar ist, und
eine eine Blockmaterialseite und
eine Werkstückseite aufweisende Formübertragungseinrichtung,
die wahlweise in eine Position zwischen dem Blockformwerkzeug und
der Halteeinrichtung für das Werkstück bewegbar
ist, in der die Formübertragungseinrichtung mit ihrer Blockmaterialseite
die Kavität des Blockformwerkzeugs abdeckt, während
das Werkstück mit Hilfe der Halteeinrichtung an die Werkstückseite
der Formübertragungseinrichtung anlegbar ist,
wobei
die Formübertragungseinrichtung zwischen Blockmaterialseite
und Werkstückseite einen Formübertragungsabschnitt
aufweist, der entsprechend der Geometrie des Werkstücks
verformbar ist, um diese auf das in der Kavität des Blockformwerkzeugs
enthaltene Blockmaterial zu übertragen, welches sich hierbei
in dem plastisch verformbaren oder flüssigen Zustand befindet.
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Hierbei
sorgt die Formübertragungseinrichtung mit ihrem Formübertragungsabschnitt
beim Abformen der Geometrie der Werkstückfläche,
an der das Werkstück geblockt werden soll, auf das Blockmaterial
(auch) für einen gewissen räumlichen Abstand zwischen
Werkstück und Blockmaterial bzw. isoliert das Werkstück
gegenüber dem Blockmaterial, so daß das Blockmaterial
das Werkstück nicht oder nur wenig aufzuheizen vermag.
Im Ergebnis kann das Bonden von Werkstück und Blockmaterial
zeitnah nach dem Abformen erfolgen.
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Im
Hinblick auf eine Minimierung der für den Blockvorgang
insgesamt erforderlichen Zeit ist es ferner von Vorteil, wenn das
Werkstück und/oder das Blockmaterial zum Angleichen der
Temperaturen von Werkstück und Blockmaterial aneinander
und vorzugsweise an Raumtemperatur zwangsgekühlt wird. Zu
diesem Zweck kann das Blockformwerkzeug der Blockvorrichtung zwangskühlbar
ausgebildet sein. Dabei kann das Blockformwerkzeug z. B. mit wenigstens
einem Kühlkanal versehen sein, der zur Versorgung mit einem
Kühlmedium etwa an ein Kühlaggregat anschließbar
ist. Anstelle eines separaten Kühlaggregats ist es aber
auch denkbar, das Blockformwerkzeug an den Kaltwasseranschluß der
in der Werkstatt ohnehin vorhandenen Wasserversorgung anzuschließen.
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Bei
der Blockmaterial-Zuführeinrichtung kann es sich im Falle
eines Blockmaterials auf Kunststoffbasis grundsätzlich
um eine handelsübliche Schneckenpresse bzw. einen handelsüblichen
Extruder handeln. In einer im Hinblick auf eine Minimierung der
Kosten der Blockvorrichtung bevorzugten Alternative ist die Blockmaterial-Zuführeinrichtung
jedoch zur Aufnahme einer ggf. vorgeheizten Kartusche ausgebildet,
die das Blockmaterial in einem plastisch verformbaren oder flüssigen
Zustand enthält. Hierbei kann die Blockmaterial-Zuführeinrichtung
für eine möglichst einfache Handhabung einen Bajonettanschluß aufweisen,
an dem die Kartusche lösbar anschließbar ist.
Um das sich in dem plastisch verformbaren oder flüssigen
Zustand befindende Blockmaterial aus der Kartusche über
eine Düse in die Kavität des Blockformwerkzeugs
zu verdrängen, kann die Blockmaterial-Zuführeinrichtung
in einer vorrichtungstechnisch einfachen Ausgestaltung einen Kolben
aufweisen, der mittels eines Antriebs in die Kartusche verschiebbar
ist.
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In
ebenfalls vorrichtungstechnisch einfacher Ausgestaltung kann in
der Blockvorrichtung des weiteren die Halteeinrichtung für
das Werkstück einen Sauger aufweisen, zum Halten des Werkstücks
mittels Unterdruck. Als Alternative hierzu ist aber auch eine Halteeinrichtung
denkbar, die das Werkstück z. B. an dessen Umfang mechanisch
greift und hält.
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Die
Formübertragungseinrichtung der erfindungsgemäßen
Blockvorrichtung kann auf verschiedene Weise ausgebildet sein. In
einer besonders einfachen Ausgestaltung ist der Formübertragungsabschnitt
der Formübertragungseinrichtung durch eine Isolierfolie
gebildet. Ferner kann der Formübertragungsabschnitt der
Formübertragungseinrichtung durch ein Stiftrelief gebildet
sein, das eine Vielzahl von Stiften aufweist, die in ihrer Achsrichtung
wahlweise verschiebbar oder mittels einer Klemmeinrichtung festlegbar
sind. Ein Vorteil dieser Ausgestaltung ist, daß eine sehr
genaue Geometrieabformung möglich ist, ohne daß die
Formübertragungseinrichtung selbst wesentliche Kräfte
erzeugt, die beim Abformvorgang zu überwinden wären.
In einer weiteren Alternative kann der Formübertragungsabschnitt
der Formübertragungseinrichtung durch eine flexible Doppelmembran
gebildet sein, die einen die Blockmaterialseite bildenden Membranteil
und einen die Werkstückseite bildenden Membranteil aufweist,
mit dazwischen eingefügten Stiften. Bei dieser Ausgestaltung
kann die Formübertragungseinrichtung insbesondere auf einfache
Weise zwangskühlbar ausgebildet werden, indem nämlich
die Membranteile der Doppelmembran einen Hohlraum begrenzen, durch
den sich die Stifte mit Abstand zueinander hindurch erstrecken und der
zur Versorgung mit einem Kühlmedium an z. B. ein separates
Kühlaggregat (oder den Kaltwasseranschluß der
Wasserversorgung) anschließbar ist.
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Des
weiteren kann die Klebeverbindung zum Verbinden von Werkstück
und Blockmaterial auf verschiedene Weise ausgebildet werden/beschaffen sein.
Beispielsweise können hier druckempfindliche doppelseitige
Klebebänder (z. B. Tesa® Powerstrips) oder
auch durch Strahlung aktivierbare Klebstoffe, wie UV-Kleber etc.
verwendet werden. Bevorzugt ist jedoch die Verwendung eines vor
dem Aushärten flüssigen Sofortklebstoffs (auch
"Sekundenklebstoff" genannt) zur Ausbildung der Klebeverbindung.
Ein solcher Klebstoff ist insofern vorteilhaft, als etwa noch vorhandene
Differenzen zwischen der Geometrie der Werkstückfläche,
an der das Werkstück geblockt werden soll, und der hiervon
abgeformten, durch das Blockmaterial gebildeten Fläche
durch die mögliche Größe des Klebespalts
ausgeglichen werden können, infolge nur einer Klebstoff-Komponente die
Handhabung des Klebstoffs einfach ist, dieser Klebstoff nicht exotherm
reagiert, also keine Aufheizung beim Verkleben erfolgt, eine nur
sehr geringe Schrumpfung aufweist, schnell aushärtet, im
ausgehärteten Zustand hart ist und eine nicht zu große Haftkraft
hat, die das Abblocken des Werkstücks unnötig
erschweren würde.
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Im
Hinblick auf eine Automatisierung des Blockvorgangs ist es in diesem
Zusammenhang ferner von Vorteil, wenn die Blockvorrichtung eine
wahlweise über dem Blockformwerkzeug positionierbare Dosiereinrichtung
zum Aufbringen des vor dem Aushärten flüssigen
Sofortklebstoffs auf das verfestigte Blockmaterial umfaßt.
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Was
das Blockmaterial angeht, besteht dieses nach einem weiteren Aspekt
der vorliegenden Erfindung aus einer Kunststoff-Grundkomponente,
z. B. einem vorzugsweise niedrigschmelzenden Thermoplast oder Duroplast,
der zur Veredelung wenigstens eine weitere Komponente beigemischt
ist, so daß das Material einen Erweichungspunkt zwischen
45°C und 75°C aufweist, ab dem Erweichungspunkt
plastisch verformbar ist und in einem Temperaturbereich von 20°C
bis 60°C einen Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen
50 und 150·10–6/K besitzt.
Bei der weiteren Komponente, die ggf. auch die Stabilität
und die Festigkeit des Blockmaterials erhöht, kann es sich um
ein Pulver, ein Granulat, Fasern, eine Fasermatrix oder eine Kombination
hiervon handeln, ausgewählt aus einer Gruppe umfassend
Metalle, Metall-Legierungen, Kohlenstoff, Kunststoffe und Kombinationen hiervon.
Untersuchungen der Anmelderin haben gezeigt, daß bei den
angegebenen Werten für den Erweichungspunkt und den Wärmeausdehnungskoeffizienten
und dem Umstand, daß das Blockmaterial ab dem Erweichungspunkt
plastisch verformbar ist, die vom Werkstück abgeformte
Fläche am Blockmaterial auch bei im Verhältnis
hoher Materialtemperatur beim Abformen und stärkerer Abkühlung
danach im Hinblick auf ihre Geometrie keine Veränderung
erfährt, die zu einer im Ergebnis der Bearbeitungsqualität
abträglichen Verspannung zwischen Werkstück und
Blockmaterial führen würde.
-
Im
weiteren Verfolg des Erfindungsgedankens kann das Blockmaterial
eine Wärmeleitfähigkeit zwischen 70 und 150 W/mK
sowie eine Wärmekapazität zwischen 1,6 und 2,2
kJ/kgK aufweisen. Diese Werte sorgen in vorteilhafter Weise für
eine schnelle Abkühlung des abgeformten Blockmaterials
nach dem Abformvorgang, was einer kurzen Zykluszeit förderlich
ist.
-
Ferner
kann das Blockmaterial so beschaffen sein, daß es eine
Zugfestigkeit zwischen 60 und 120 N/mm2,
einen Biege-Elastizitätsmodul zwischen 600 und 4200 N/mm2 sowie eine Brinell-Härte bei Raumtemperatur
zwischen 5 und 16 HB besitzt. Untersuchungen der Anmelderin haben
wiederum ergeben, daß die Kombination der angegebenen Werte für
die Zugfestigkeit, den Biege-Elastizi tätsmodul und die
Härte diejenige Materialstabilität sicherstellt,
die notwendig ist, um den bei der Bearbeitung auftretenden Kräften
ohne übermäßige elastische oder plastische
Deformationen standzuhalten, und ohne daß das Material
zu fest wird, während zugleich gewährleistet wird,
daß es bei der mechanischen Bearbeitung des Blockmaterials
nicht zu einer unerwünschten Abstumpfung oder sogar Beschädigung
der Bearbeitungswerkzeuge kommt. Auch die für die sich wiederholende
Wiederaufbereitung des Blockmaterials benötigten Kräfte
bleiben bei diesen Werten in einer moderaten Größenordnung.
-
Des
weiteren ist es vorteilhaft, wenn das Blockmaterial eine Dichte ρ zwischen
0,8 und 2,8 g/cm3 aufweist. Die im Vergleich
zu mit Alloy geblockten Werkstücken deutlich geringeren
bewegten Massen des Werkstücks erlauben schnellere Bewegungen
während der Bearbeitung, was zu kürzeren Bearbeitungszeiten
und einer kleineren Beanspruchung der bewegenden Maschinenkomponenten
führt. Die notwendige hohe Flächengenauigkeit
ist bei niedrigeren Fliehkräften einfacher einzuhalten.
Auch für den Transport der Werkstücke und für
die Automatisierung in der Werkstatt ist ein niedriges Gewicht des Blockmaterials
von Vorteil.
-
Vorzugsweise
besitzt das Blockmaterial ferner eine Reißdehnung zwischen
200% und 800%. Dieser Wert gewährleistet, daß es
im Falle eines mechanischen Trennens des Blockmaterials vom ggf. vorhandenen
Blockstück nicht zu einem unkontrollierten Bruch des Blockmaterials
kommt, was die Handhabung vereinfacht.
-
Es
ist des weiteren von Vorteil, wenn sich das Blockmaterial gegenüber
den beim Blocken, bei der Bearbeitung und bei der Beschichtung der
Werkstücke eingesetzten Medien (Klebstoffe, Kühlemulsionen,
Poliermittel, Reinigungsflüssigkeiten) sowie gegenüber
Ultraschalleinwirkung (z. B. im Falle der Reinigung im Ultraschallbad)
neutral verhält und wiederverwendbar ist, was zum einen
eine universelle Einsetzbarkeit des Blockmaterials gewährleistet
und zum anderen nicht nur den Materialbedarf senkt und schon damit
die Betriebskosten verringert, sondern auch die im Stand der Technik
erforderliche Entsorgung des Blockmaterials wenigstens teilweise
entbehrlich macht.
-
Schließlich
ist das Blockmaterial vorzugsweise nicht toxisch und umweltfreundlich,
so daß keinerlei besondere Maßnahmen getroffen
werden müssen, um zu verhindern, daß das Bedienpersonal
bei der Arbeit unmittelbar mit dem Blockmaterial in Berührung
kommt, oder um dafür zu sorgen, daß das Blockmaterial
nach einem spanabhebenden Abtrag entsorgt wird bzw. nicht unerwünscht
in das Abwasser gelangt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Im
folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beigefügten, teilweise schematischen
Zeichnungen näher erläutert, in denen gleiche
Bezugszeichen gleiche bzw. entsprechende Teile kennzeichnen. In
den Zeichnungen zeigen:
-
1 eine
Seitenansicht eines mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aufgeblockten Brillenglases, welches vermittels eines Blockmaterials
mit einem vorgeformten Blockstück verbunden ist;
-
2 eine
perspektivische Ansicht des Blockstücks gemäß 1,
ohne Blockmaterial und ohne aufgeblocktes Brillenglas;
-
3 eine
Draufsicht auf das Blockstück gemäß 2;
-
4 eine
Schnittansicht des Blockstücks gemäß 2 entsprechend
der Schnittverlaufslinie IV-IV in 3;
-
5 eine
prinzipielle Darstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Blocken von Brillengläsern;
-
6 bis 10 prinzipielle
Darstellungen der Blockvorrichtung gemäß 5 in
unterschiedlichen Arbeitsphasen, zur Veranschaulichung einer eine
Formübertragungseinrichtung verwendenden Variante des erfindungsgemäßen
Blockverfahrens;
-
11 eine
Schnittansicht eines Blockformwerkzeugs der Blockvorrichtung gemäß 5,
in das das vorgeformte Blockstück gemäß den 2 bis 4 eingesetzt
ist, bevor das Blockmaterial zugeführt wird, wobei zugleich
eine Variante des erfindungsgemäßen Blockverfahrens
veranschaulicht wird, bei der keine Formübertragungseinrichtung
zwischen Brillenglas und Blockmaterial eingesetzt wird;
-
12 eine
der 11 entsprechende Schnittansicht des Blockformwerkzeugs
der Blockvorrichtung gemäß 5, die z.
T. schematisch eine Variante des erfindungsgemäßen
Blockverfahrens und der erfindungsgemäßen Blockvorrichtung
veranschaulicht, bei der zwischen Brillenglas und Blockmaterial
eine Formübertragungseinrichtung eingesetzt wird, deren
Formübertragungsabschnitt durch eine Isolierfolie gebildet
ist;
-
13 eine
der 11 entsprechende Schnittansicht des Blockformwerkzeugs
der Blockvorrichtung gemäß 5, die z.
T. schematisch eine Variante des erfindungsgemäßen
Blockverfahrens und der erfindungsgemäßen Blockvorrichtung
veranschaulicht, bei der zwischen Brillenglas und Blockmaterial
eine Formübertragungseinrichtung eingesetzt wird, deren
Formübertragungsabschnitt durch eine flexible Doppelmembran
gebildet ist;
-
14 eine
der 11 entsprechende Schnittansicht des Blockformwerkzeugs
der Blockvorrichtung gemäß 5, die z.
T. schematisch eine Variante des erfindungsgemäßen
Blockverfahrens und der erfindungsgemäßen Blockvorrichtung
veranschaulicht, bei der zwischen Brillenglas und Blockmaterial
eine Formübertragungseinrichtung eingesetzt wird, deren
Formübertragungsabschnitt durch ein Stiftrelief gebildet
ist; und
-
15 eine
z. T. schematische, abgebrochene Schnittansicht einer Blockmaterial-Zuführeinrichtung
der Blockvorrichtung gemäß 5.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
-
Die 1 zeigt
ein für seine weitere Bearbeitung und/oder Beschichtung
aufgeblocktes Brillenglas L, welches über eine Klebstoffschicht
A und ein Blockmaterial M an einem vorgeformten Blockstück 10 gehalten
ist. Was für die Zwecke der vorliegenden Beschreibung unter
einem Brillenglas L zu verstehen ist, wurde eingangs (technisches
Gebiet) schon erläutert, worauf hiermit ausdrücklich
Bezug genommen wird. Mit S ist die Blockfläche des Brillenglases L
bezeichnet, an der das Brillenglas L geblockt bzw. zu blocken ist.
In 1 gut zu erkennen ist, daß sich das Blockmaterial
M bis zum Rand des geblockten Brillenglases L erstreckt, so daß dieses
rigide räumlich gehalten ist. Dünne Brillengläser
L werden hierdurch quasi dick und formstabil gemacht, so daß sie sich
auch bei punktuell auf sie einwirkenden Bearbeitungskräften
nicht übermäßig deformieren können.
-
Wichtige
Eigenschaften des Blockmaterials M wurden weiter oben in der allgemeinen
Beschreibung der Erfindung (Darstellung der Erfindung) schon ausführlich
beschrieben, worauf hiermit zur Vermeidung von Wiederholungen ausdrücklich
verwiesen wird. Als Werkstoffbeispiele für das Blockmaterial
M seien an dieser Stelle noch folgende gegeben:
- – Kunststoff-Grundkomponente:
"CAPA® 6500C" (ein Thermoplast,
nämlich ein hochmolekularer linearer Polyester, abgeleitet
aus einem Caprolacton Monomer), erhältlich von der Firma
Solvay Caprolactones, Großbritannien, oder "Kuraray Trans
Polyisoprene TP-301" (ebenfalls ein Thermoplast, nämlich
ein synthetisches Polymer des Isoprens), erhältlich von
der Kuraray Gruppe, Japan.
- – Zur Veredelung beigemischte weitere Komponente: Aluminiumsprühgries
(gebildet aus flüssiger Aluminiumschmelze, die über
ein geeignetes Düsensystem durch hoch komprimiertes Gas oder
Luft fein zerteilt wird, bevor die erzeugten Partikel sehr schnell
abgekühlt, gesammelt und als Aluminiumsprühgries
klassiert werden) mit einer Korngröße zwischen
100 μm und 500 μm, erhältlich z. B. von
der ECKA Granules Gruppe unter der Produktbezeichnung "ECKA Aluminiumgrieß AS".
- – Mischungsverhältnis: 10 Gewichtsanteile
obiger Kunststoff-Grundkomponente ("CAPA® 6500C") wurden
mit 6 Gewichtsanteilen der obigen weiteren Komponente im flüssigen
Zustand der Kunststoff-Grundkomponente gemischt.
-
Auch
zum Klebstoff A wurden weiter oben in der allgemeinen Beschreibung
der Erfindung (Darstellung der Erfindung) schon wichtige Eigenschaften genannt,
worauf hiermit verwiesen wird. Ein geeigneter Schnellklebstoff A
zur Ausbildung der Klebeverbindung zwischen Brillenglas L und Blockmaterial
M ist z. B. "LOCTITE® 454" (ein
einkomponentiger, auf Ethyl-Cyanacrylat basierender Klebstoff, dessen Aushärteprozeß durch
Luftfeuchtigkeit ausgelöst wird), erhältlich von
der Henkel Loctite Gruppe. Bei diesem Klebstoff A findet keine chemische
Reaktion mit dem obigen Blockmaterial M statt; demgemäß läßt
sich dieser Klebstoff A von dem Blockmaterial M auch wieder lösen.
-
Einzelheiten
zum Blockstück
10, das ähnlich dem in
der
DE 10 2004
023 036 A1 beschriebenen Blockstück ausgebildet
ist, sind den
2 bis
4 zu entnehmen.
Zum Blockstück
10 sei an dieser Stelle vorab angemerkt,
daß in den derzeit bevorzugten Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung zwar ein solches vorgeformtes Blockstück
10 Verwendung
findet, dieses Blockstück
10 bei geeigneter Wahl
des Blockmaterials M aber auch entfallen kann, d. h. die in
1 mit
"Blockstück
10" und "Blockmaterial M" bezifferten
Teile beim Blockvorgang materialeinheitlich aus dem Blockmaterial
gebildet werden können.
-
Das
in den 2 und 4 näher gezeigte, wiederverwendbare
Blockstück 10 hat einen Grundkörper 12,
der eine Stirnfläche 14 aufweist, an der das Brillenglas
L gemäß 1 mittels
des temporär verformbaren Blockmaterials M aufblockbar
ist. Der Grundkörper 12 hat ferner eine Spannfläche 16, über die
das auf dem Grundkörper 12 aufgeblockte Brillenglas
L an z. B. einer Spindel einer Bearbeitungsmaschine (nicht gezeigt)
festlegbar ist. Der vorzugsweise aus einem Kunststoff wie einem
glasfaserverstärkten Polyamid (beispielsweise PA 6.6 – GF30)
spritzgegossene Grundkörper 12 weist des weiteren
in im wesentlichen topfförmiger Ausgestaltung ausgehend von
seiner planebenen Stirnfläche 14 eine kreiszylindrische
Vertiefung 18 auf, an deren Boden sich zwei in der Draufsicht
gemäß 3 gesehen im wesentlichen C-förmige
Aussparungen 20 befinden. Die zu beiden Seiten einer gedachten,
die Mittelachse des Grundkörpers 12 enthaltenden
Ebene angeordneten Aussparungen 20 dienen ebenso wie die
Vertiefung 18 der Aufnahme des temporär verformbaren
Blockmaterials M. Hierbei bildet eine der Mittelachse des Grundkörpers 12 nächstgelegene,
d. h. radial innere Begrenzungsfläche 22 jeder
Aussparung 20 einen z. B. zwangsentformten Hinterschnitt
aus (siehe insbesondere 4), der im aufgeblockten Zustand
des Brillenglases L von dem temporär verformbaren Blockmaterial
M hintergriffen wird.
-
An
die Stirnfläche 14 des Grundkörpers 12 schließt
sich außenumfangsseitig ein Kragen 24 an, der
in radialer Richtung über die Spannfläche 16 vorspringt,
welche sich annähernd über die halbe Höhe des
Grundkörpers 12 erstreckt. An die Spannfläche 16 wiederum
schließt sich eine konische Zentrierfläche 26 des
Grundkörpers 12 an bevor dieser nach unten mit
einer ebenen Ringfläche 28 endet. Innenumfangsseitig
schließt sich an die untere Ringfläche 28 eine
zentrale kegelstumpfförmige Öffnung 30 an, deren
Konusfläche sich zur Vertiefung 18 hin verjüngt und
die für einen Durchtritt des temporär verformbaren
Blockmaterials M beim Blockvorgang in der Vertiefung 18 mündet.
-
Ferner
ist das Blockstück 10 mit zwei von der unteren
Ringfläche 28 des Grundkörpers 12 ausgehenden
Aussparungen 32 zur an sich bekannten Zentrierung des Blockstücks 10 an
der Spindel der Bearbeitungsmaschine versehen, die bezüglich
der Mittelachse des Grundkörpers 12 gemäß 2 einander
diametral gegenüberliegen und von der Seite gesehen (4)
sich zur Spannfläche 16 hin im wesentlichen V-förmig
verjüngen. In 4 ist auch zu erkennen, daß die
Aussparungen 32 sich annähernd über die
gesamte Höhe der konischen Zentrierfläche 26 erstrecken.
Auch die Aussparungen 32 werden zweckmäßig
während des Spitzgießens des Grundkörpers 12 durch
geeignete Vorsprünge in der Spitzgießform mit
ausgebildet.
-
Die 5 bis 10 zeigen
eine allgemein mit 34 bezifferte Vorrichtung zum Blocken
von Brillengläsern L in einer prinzipiellen Darstellung,
soweit dies für das Verständnis der vorliegenden
Erfindung erforderlich erscheint. Die Blockvorrichtung 34 besitzt
zunächst ein Gestell 36, an dem die einzelnen Stationen
und Einrichtungen der Blockvorrichtung 34 montiert sind.
Auf dem Gestell 36 ist als zentraler Bestandteil der Blockvorrichtung 34 ein
Blockformwerkzeug 38 angebracht, welches nachfolgend noch
näher beschrieben werden wird und das im Inneren eine Kavität 40 (siehe
die 11 bis 14) zur
Aufnahme des Blockmaterials M aufweist.
-
Unterhalb
des Blockformwerkzeugs 38 ist eine nachfolgend unter Bezugnahme
auf die 15 ebenfalls noch näher
beschriebene Blockmaterial-Zuführeinrichtung 42 in
vertikaler Richtung bewegbar (Pfeil) am Gestell 36 montiert.
Die Blockmaterial-Zuführeinrichtung 42 hat eine
bezüglich der Kavität 40 ausgefluchtete
Düse 44, über die, wenn sich die Blockmaterial-Zuführeinrichtung 42 in
ihrer in den 5 bis 10 gezeigten
oberen Zuführposition befindet, das sich in einem plastisch
verformbaren oder flüssigen Zustand befindende Blockmaterial
M in die Kavität 40 des Blockformwerkzeugs 38 eingespritzt
bzw. eingepreßt werden kann.
-
Oberhalb
des Blockformwerkzeugs 38 ist eine Halteeinrichtung 46 für
das Brillenglas L vorgesehen, die im dargestellten Ausführungsbeispiel
einen Sauger 48 aufweist, zum Halten des Brillenglases
L mittels Unterdruck. Die Halteeinrichtung 46 selbst ist
mittels einer am Gestell 36 montierten Handhabungseinheit 50 relativ
zum Blockformwerkzeug 38 bewegbar, und zwar in horizontaler
Richtung und in vertikaler Richtung (Pfeile) im dargestellten Ausführungsbeispiel,
so daß die Halteeinrichtung 46 in Richtung des
Blockformwerkzeugs 38 und davon weg bewegbar ist. Die Antriebe
der Handhabungseinheit 50 sind zur Vereinfachung der Darstellung nicht
gezeigt.
-
Ferner
ist eine wahlweise über dem Blockformwerkzeug 38 positionierbare
Dosiereinrichtung 52 zum Aufbringen des vor dem Aushärten
flüssigen Sofortklebstoffs A auf das verfestigte Blockmaterial
M vorgesehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die
mit einer Austragsdüse 53 versehene Dosiereinrichtung 52 um
eine Achse 54 verschwenkbar an einem Lagerarm 56 gelagert,
der seinerseits am Gestell 36 befestigt ist. Der zugeordnete
Schwenkantrieb (vgl. den Pfeil um die Schwenkachse 54 in
den 5, 6 und 8) ist wiederum
zur Vereinfachung der Darstellung nicht gezeigt. Als Alternative zu
der Dosiereinrichtung 52 oder zusätzlich hierzu könnte
auch eine Einrichtung zum Aufbringen einer Klebefolie (nicht dargestellt)
als Klebstoff A zum Verbinden von Brillenglas L und Blockmaterial
M vorgesehen sein. In Abhängigkeit von dem verwendeten Klebstoff
A kann hier auch eine Klebstoff-Aushärteeinrichtung (nicht
gezeigt) vorgesehen sein, die z. B. im Falle eines UV-aushärtenden
Klebstoffs A eine UV-Strahlungsquelle aufweist.
-
Des
weiteren weist die Blockvorrichtung 34 eine nachfolgend
unter Bezugnahme auf die 12 bis 14 noch
näher beschriebene Formübertragungseinrichtung 58 auf,
die eine in den Figuren untere Blockmaterialseite 60 und
eine in den Figuren obere Werkstückseite 62 hat.
Die Formübertragungseinrichtung 58 ist über
einen an Führungsschienen 64 geführten
Schlitten 66 und zugeordnete Antriebselemente (nicht dargestellt)
in horizontaler Richtung wahlweise von einer Grundstellung (siehe
z. B. die 5) in eine Arbeitsposition (vgl.
etwa die 6) zwischen dem Blockformwerkzeug 38 und
der Halteeinrichtung 46 für das Brillenglas L
bewegbar und dort außerdem mittels eines nicht gezeigten
Hubmechanismus vertikal verfahrbar. In ihrer Arbeitsposition deckt
die Formübertragungseinrichtung 58 mit ihrer Blockmaterialseite 60 die
Kavität 40 des Blockformwerkzeugs 38 ab
(siehe auch die 12 bis 14), während
das Brillenglas L mittels der Halteeinrichtung 46 und der
Handhabungseinheit 50 an die Werkstückseite 62 der
Formübertragungseinrichtung 58 angelegt werden
kann (vgl. die 6 und 7). Zwischen
ihrer Blockmaterialseite 60 und ihrer Werkstückseite 62 weist
die Formübertragungseinrichtung 58 einen Formübertragungsabschnitt 68 auf,
der auf verschiedene Art und Weise ausgebildet sein kann, wie anhand
der 12 bis 14 noch
näher erläutert werden wird. In jedem Fall ist
der Formübertragungsabschnitt 68 entsprechend
der Geometrie des Werkstücks, genauer der Blockfläche
S des Brillenglases L verformbar, um diese auf das in der Kavität 40 des
Blockformwerkzeugs 38 enthaltene Blockmaterial M zu übertragen,
welches sich hierbei in dem plastisch verformbaren oder flüssigen
Zustand befindet.
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Unterhalb
des Gestells 36 ist gemäß den 5 bis 10 schließlich
noch ein optionales Kühlaggregat 70 vorgesehen,
welches über allgemein mit 72 bezifferte Vor-
und Rücklaufleitungen mit dem Blockformwerkzeug 38 und
der Formübertragungseinrichtung 58 verbunden ist,
um diese Stationen der Blockvorrichtung 34 bei Bedarf mit
einem Kühlmedium wie Wasser zu versorgen.
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In
den 5 bis 10 nicht dargestellt – weil
an sich bekannt – ist die gleichwohl an der Blockvorrichtung 34 vorhandene
Brillenglas-Ausrichtestation, die dazu dient, das Brillenglas L
bezüglich des Blockformwerkzeugs 38 automatisch
oder (teil) manuell mit Eingriff der Bedienperson auszurichten,
d. h. in eine vorbestimmte räumliche Lage zu einer bekannten
Referenz zu bringen, bevor das Brillenglas L mittels der Halteeinrichtung 46 angesaugt
bzw. gehalten wird, so daß sich das geblockte Brillenglas
L nach dem Blockvorgang in der für die weitere Bearbeitung
gewünschten bzw. benötigten räumlichen Relativlage
zum Blockstück 10 bzw. zum Blockmaterial M (wenn
dieses das Blockstück 10 selbst ausbildet) befindet.
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Auch
kann an der Blockvorrichtung 34 ein hier nicht gezeigter
Applikator vorgesehen sein, mittels dessen eine Schutzfolie bzw.
Schutzetikette oder -pad oder ein Schutzlack auf die Blockfläche
S des Brillenglases L aufgebracht werden kann, und zwar nach dem
Ausrichten des Brillenglases L bezüglich des Blockformwerkzeugs 38,
bei dem das Brillenglas L in der Regel durchleuchtet wird, und bevor
das Brillenglas L mit dem Blockmaterial M verbunden wird. Dabei
kann das Aufbringen der Schutzfolie/des Schutzpad auf die Blockfläche
S des Brillenglases L oder das Beschichten derselben mit dem Schutzlack entweder
vor (bevorzugt) oder nach dem Abformen der Geometrie der Blockfläche
S auf das Blockmaterial M erfolgen.
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Den 11 bis 14 sind
unter anderem weitere Einzelheiten zu dem Blockformwerkzeug 38 zu
entnehmen. Demgemäß weist das Blockformwerkzeug 38 eine
Anschlußplatte 74 auf, über die das Blockformwerkzeug 38 am
Gestell 36 der Blockvorrichtung 34 befestigt werden
kann (nicht gezeigt). Die Anschlußplatte 74 besitzt
einen zentralen, rohrartigen Zentrierfortsatz 76, der sich
bis in die Kavität 40 des Blockformwerkzeugs 38 hinein
erstreckt, so daß das plastisch verformbare oder flüssige
Blockmaterial M über den Zentrierfortsatz 76 in
die Kavität 40 hineingedrückt werden
kann. An seinem der Kavität 40 zugewandten Ende
verjüngt sich der Zentrierfortsatz 76 kegelstumpfartig
und dient somit auch dazu, das für den Blockvorgang in
das Blockformwerkzeug 38 eingesetzte Blockstück 10 an
seiner Öffnung 30 in der Kavität 40 zu
zentrieren.
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Auf
der Anschlußplatte 74 sitzt eine Grundplatte 78,
die eine zentrale Stufenbohrung 80 aufweist, deren durchmesserkleinerer
Bohrungsabschnitt die Grundplatte 78 am Zentrierfortsatz 76 der Anschlußplatte 74 zentriert,
während der durchmessergrößere Bohrungsabschnitt
der Stufenbohrung 80 das Blockstück 10 an
seiner Spannfläche 16 eng aufzunehmen vermag.
Die geeignet an der Anschlußplatte 74 befestigte
Grundplatte 78 ist ausgehend von ihrer in den 11 bis 14 unteren
Stirnfläche mit einem ringförmigen Kühlkanal 82 versehen,
der mit einem Kühlanschluß 84 kommuniziert,
welcher sich ausgehend vom Kühlkanal 82 bis zur
Außenumfangsfläche der Grundplatte 78 erstreckt.
Die in den 11 bis 14 untere
Stirnfläche der Grundplatte 78 begrenzt ferner
zusammen mit der hierfür geeignet ausgesparten Anschlußplatte 74 einen
weiteren ringförmigen Kühlkanal 86, in
den sich der Kühlkanal 82 öffnet.
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An
der Grundplatte 78 ist über einen zentrierenden
Distanzring 88 ein Blockring 90 befestigt, der mit
seiner geeignet konturierten Innenumfangsfläche 92 den
Bereich der Kavität 40 des Blockformwerkzeugs 38 begrenzt,
der mit dem plastisch verformbaren oder flüssigen Blockmaterial
M in Kontakt kommt und dieses wie aus 1 ersichtlich
am Außenumfang zu formen vermag. Auch der Blockring 90 ist
mit einem ringförmigen Kühlkanal 94 versehen,
der mit einem Kühlanschluß 96 kommuniziert.
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In
den 11 bis 14 nicht
dargestellt – weil nicht in der Schnittebene liegend – sind
schließlich zwei weitere Kühlanschlüsse
des Blockformwerkzeugs 38, von denen der eine z. B. in
der Anschlußplatte 74 eingebracht sein kann und
mit dem Kühlkanal 86 kommuniziert, während
der andere, etwa im Blockring 90 vorgesehene Kühlanschluß ebenfalls
mit dem Kühlkanal 94 fluidverbunden ist, so daß das
Blockformwerkzeug 38 insgesamt über die Kühlanschlüsse 84, 96 und
besagte weitere Kühlanschlüsse sowie die Vor-
und Rücklaufleitungen 72 an das Kühlaggregat 70 angeschlossen
werden kann und somit zwangskühlbar ist. Den jeweiligen
Erfordernissen entsprechend kann das vorbeschriebene Kühlkanalsystem
auch dazu verwendet werden, ein Wärmemedium durch das Blockformwerkzeug 38 zirkulieren
zu lassen, um das Blockformwerkzeug 38 zu heizen, etwa
um das Blockmaterial M vorübergehend in einem plastisch
verformbaren oder flüssigen Zustand zu halten.
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Die 12 bis 14 zeigen
ferner weitere Details der Formübertragungseinrichtung 58,
genauer verschiedene Möglichkeiten der Ausbildung des Formübertragungsabschnitts 68 der
Formübertragungseinrichtung 58. Gemäß 12 ist
der Formübertragungsabschnitt 68 durch eine Isolierfolie 98 aus
z. B. einem geeigneten Elastomer gebildet, die etwa an einem mit
dem Schlitten 66 für die Formübertragungseinrichtung 58 verfahrbaren
Rahmen (nicht gezeigt) befestigt sein kann.
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Bei
dem in 13 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Formübertragungsabschnitt 68 der Formübertragungseinrichtung 58 durch
eine flexible Doppelmembran 100 gebildet, mit einem die Blockmaterialseite 60 ausbildenden,
in 13 unteren Membranteil 102 und einem
die Werkstückseite 62 ausbildenden, in 13 oberen
Membranteil 104, wobei zwischen den Membranteilen 102, 104 eine Vielzahl
von Zylinderstiften 106 aus Messing oder Stahl als Wärmeübertragungsteile
so eingefügt ist, daß deren Mittelachsen im wesentlichen
normal zur Blockmaterialseite 60 bzw. zur Werkstückseite 62 des
Formübertragungsabschnitts 68 verlaufen. Hierbei
können die Zylinderstifte 106 z. B. mit einem Ende
in dem unteren Membranteil 102 einvulkanisiert sein, während
das obere Membranteil 104 mit entsprechend beabstandeten
und verteilten Sacklöchern zur Aufnahme des anderen Endes
des jeweiligen Zylinderstifts 106 ausgebildet ist, bevor
wenigstens die Membranteile 102, 104 am äußeren
Rand miteinander verklebt werden. In 13 ist
auch zu erkennen, daß die Membranteile 102, 104 der
Doppelmembran 100 einen Hohlraum 108 begrenzen, durch
den sich die Zylinderstifte 106 mit Abstand zueinander
hindurch erstrecken. In dem oberen Membranteil 104 sind
des weiteren Kühlanschlüsse 110 vorgesehen,
die mit dem Hohlraum 108 kommunizieren. Über die
Kühlanschlüsse 110 ist die Doppelmembran 100 zur
Versorgung mit einem Kühlmedium mittels der Vor- und Rücklaufleitungen 72 an
das Kühlaggregat 70 (oder den Kaltwasseranschluß der Wasserversorgung)
anschließbar, so daß die Formübertragungseinrichtung 58 in
dieser Ausgestaltung gut zwangskühlbar ist, um die Wärme
beim Aushärten besser aus dem Blockmaterial M herausziehen zu
können. Auch die Doppelmembran 100 kann schließlich
mittels eines nicht gezeigten Rahmens am Schlitten 66 für
die Formübertragungseinrichtung 58 gehalten sein.
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Das
in 14 gezeigte Ausführungsbeispiel verwendet
im Kern ein Stiftrelief 112 als Formübertragungsabschnitt 68 der
Formübertragungseinrichtung 58, welches eine Vielzahl
von Stiften 114 aufweist, die in ihrer Achsrichtung wahlweise
verschiebbar oder mittels einer Klemmeinrichtung 116 festlegbar sind.
Jeder Stift 114, der zur Maximierung der Wärmeleitung
und damit zur Minimierung der Abkühlzeit des Blockmaterials
M aus einem gut wärmeleitfähigen Material wie
Messing oder einer Aluminiumlegierung besteht, hat einen in 14 unteren
Abschnitt mit einem sechseckigen Querschnitt und einen in 14 oberen
Abschnitt mit einem kreisrunden Querschnitt. An ihren Enden sind
die Stifte 114 jeweils abgerundet.
-
Zur
Aufnahme der Stifte 114 ist eine Führungshülse 118 vorgesehen,
an der ein in 14 oberer Ring 120 befestigt
ist, so daß Führungshülse 118 und
Ring 120 zusammen eine Aufbauhöhe der Formübertragungseinrichtung 58 ergeben,
die im wesentlichen der Länge der Stifte 114 entspricht.
In 14 unten ist die Führungshülse 118 an
einem Bund 122 des Blockrings 90 zentriert. Außenumfangsseitig
ist die Führungshülse 118 mit einer Mehrzahl
von höhenbeabstandeten Ringnuten 124 versehen,
die über Axialnuten 126 miteinander verbunden sind. Über
die Führungshülse 118 ist eine Außenhülse 128 gesetzt,
welche die Ringnuten 124 zur Ausbildung von ringförmigen
Kühlkanälen überdeckt. Die Außenhülse 128 weist
Kühlanschlüsse 130 auf, über die
die Kühlkanäle zur Versorgung mit einem Kühlmedium
mittels der Vor- und Rücklaufleitungen 72 an das
Kühlaggregat 70 (oder den Kaltwasseranschluß der
Wasserversorgung) anschließbar sind, um die Formübertragungseinrichtung 58 zwangszukühlen.
-
Innenumfangsseitig
ist die Führungshülse 118 mit einer Ringnut 132 zur
Aufnahme einer ringförmigen, elastomeren Spannmembran 134 mit
im wesentlichen C-förmigen Querschnitt versehen. Diese
Ringnut 132 kann über einen Verbindungskanal 136 in
der Führungshülse 118 und einen damit
kommunizierenden, an der Außenhülse 128 vorgesehenen
Druckluftanschluß 138 wahlweise mit Druckluft beaufschlagt
werden, um die Spannmembran 134 nach radial innen gegen
die Stifte 114 zu pressen, so daß die Stifte 114 mit
ihren im Querschnitt sechseckigen Abschnitten aneinander und vermittels
der Spannmembran 134 gegenüber der Führungshülse 118 reibschlüssig
gehalten werden. Auch diese mit einem Stiftrelief 112 arbeitende
Formübertragungseinrichtung 58 kann mit dem Schlitten 66 über
einen geeigneten Mechanismus verbunden sein, so daß diese
Formübertragungseinrichtung 58 wahlweise über
das Blockformwerkzeug 38 fahrbar und auf dessen Blockring 90 absetzbar
bzw. von dem Blockring 90 abhebbar und in ihre Ausgangsstellung
zurückführbar ist.
-
Die 15 zeigt
Details einer bevorzugten Blockmaterial-Zuführeinrichtung 42,
die zur Aufnahme einer ggf. vorgeheizten Kartusche 140,
die das Blockmaterial M in einem plastisch verformbaren oder flüssigen
Zustand enthält, ausgebildet ist. Die Blockmaterial-Zuführeinrichtung 42 ist über
einen Lagerbock 142 an einem Vertikalschlitten 144 angebracht,
der über nicht gezeigte Antriebselemente bezüglich
des Gestells 36 der Blockvorrichtung 34 nach oben
bzw. unten verfahren werden kann (Pfeil in 15), um
die an der Kartusche 140 vorgesehene Düse 44 in
den Zentrierfortsatz 76 des Blockformwerkzeugs 38 hinein
bzw. aus dem Zentrierfortsatz 76 hinaus zu bewegen, wenn
z. B. die Kartusche 140 gewechselt werden muß.
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Der
Vertikalschlitten 144 trägt ferner eine Konsole 146,
an der ein mit einem Drehgeber 148 versehener Servomotor 150 angeflanscht
ist. Die Drehbewegung des Servomotors 150 ist über eine Kupplung 152 auf
eine Gewindetriebspindel 154 eines Kugelgewindetriebs der
Blockmaterial-Zuführeinrichtung 42 übertragbar.
Die Gewindetriebspindel 154 ist mittels eines kombinierten
Axial-/Radiallagers 156 am Lagerbock 142 gelagert,
so daß die Gewindetriebspindel 154 mittels des
Servomotors 150 drehbar ansonsten aber ortsfest bezüglich
des Vertikalschlittens 144 gehalten ist.
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Mit
ihrem vom Servomotor 150 abgewandten Ende greift die Gewindetriebspindel 154 betätigungswirksam
in eine Gewindetriebmutter 158 ein, die an einem Kolben 160 der
Blockmaterial-Zuführeinrichtung 42, genauer in
einer im Kolben 160 ausgebildeten Sackbohrung befestigt
ist. Der Kolben 160, dessen Außendurchmesser dem
Innendurchmesser der Kartusche 140 annähernd entspricht,
ist auf hier nicht gezeigte Weise drehfest in der Kartusche 140 geführt,
indem z. B. die Gewindetriebmutter 158 mittels eines umfangsseitig
angebrachten Nockens in eine zugeordnete Längsnut eingreift.
Es ist ersichtlich, daß der Kolben 160 mittels
des angetriebenen Kugelgewindetriebs in die Kartusche 140 verschiebbar
ist, um das sich in dem plastisch verformbaren oder flüssigen
Zustand befindende Blockmaterial M aus der Kartusche 140 über
deren Düse 44 in die Kavität 40 des
Blockformwerkzeugs 38 zu verdrängen, wenn sich
die Blockmaterial-Zuführeinrichtung 42 in ihrer
in den 5 bis 10 gezeigten, oberen Zuführposition
befindet.
-
Für
einen lösbaren Anschluß der Kartusche 140 an
der Blockmaterial-Zuführeinrichtung 42 ist auf dem
Lagerbock 142 eine die Gewindetriebspindel 154 umgebende
Hülse 162 befestigt, die sich an ihrem vom Lagerbock 142 abgewandten
Ende kragenförmig erweitert und dort einen Bajonettanschluß 164 ausbildet,
an dem die Kartusche 140 auswechselbar befestigt werden
kann. Hierfür weist auch die Kartusche 140 an
ihrem von der Düse 44 abgewandten Ende einen Kragen 166 auf,
der auf an sich bekannte Weise zur Ausbildung der Bajonnetverbindung
an mindestens drei Stellen mit einer Ausnehmung (nicht gezeigt)
versehen ist. Im übrigen besitzt die vorzugsweise aus einer
Aluminiumlegierung bestehende Kartusche 140 einen hohlzylindrischen
Bereich 168, der sich zur Düse 44 hin
konisch verjüngt. Schließlich zeigt 15 noch
eine allgemein mit 170 bezifferte Heizeinrichtung der Blockmaterial-Zuführeinrichtung 42,
die dafür sorgt, daß sich das in der Kartusche 140 befindende
Blockmaterial M nicht verfestigt, sondern in seinem plastisch verformbaren
oder flüssigen Zustand bleibt.
-
Abschließend
sollen unter Bezugnahme auf die 6 bis 14 noch
verschiedene Varianten des erfindungsgemäßen Blockverfahrens
erläutert werden. Das erfindungsgemäße
Blockverfahren umfaßt bezogen auf Brillengläser
L im Kern die folgenden Schritte:
Zuführen des Blockmaterials
M in einem plastisch verformbaren oder flüssigen Zustand
in das Blockformwerkzeug 38;
Abformen der Blockfläche
S des Brillenglases L mittels des plastisch verformbaren oder flüssigen
Blockmaterials M in dem Blockformwerkzeug 38, ohne Brillenglas
L und Blockmaterial M miteinander zu verbinden;
Trennen von
Brillenglas L und Blockmaterial M und Angleichen der Temperaturen
von Brillenglas L und Blockmaterial M aneinander und vorzugsweise
an Raumtemperatur, wobei das Blockmaterial M sich verfestigt; und
erst
danach Verbinden von Brillenglas L und Blockmaterial M mittels einer
Klebeverbindung, d. h. des Klebstoffs A.
-
Wie
das Zuführen des Blockmaterials M in die Kavität 40 des
Blockformwerkzeugs 38 erfolgen kann, ergibt sich bereits
aus der obigen Beschreibung zu 15. Erwähnt
werden soll in diesem Zusammenhang noch, daß das sich zunächst
in einem plastisch verformbaren oder flüssigen Zustand
befindende Blockmaterial M sich in der Kavität 40 des Blockformwerkzeugs 38 verteilt
und dabei auch die Vertiefung 18 und die verhältnismäßig
weit offenen Aussparungen 20 des ggf. verwendeten Blockstücks 10 füllt, so
daß sich Blockmaterial M auch im Bereich der hinterschnittenen
Begrenzungsflächen 22 der Aussparungen 20 befindet.
Verfestigt sich das Blockmaterial M in der Folge, kommt es zu einer
"Verklammerung" von Blockmaterial M und Blockstück 10,
bei der sich im Bereich besagter Begrenzungsflächen 22 Formschluß und
Reibschluß überlagern, wodurch eine spielfreie
und feste Verbindung zwischen Blockmaterial M und Blockstück 10 entsteht.
-
Was
das Abformen der Blockfläche S des Brillenglases L mittels
des plastisch verformbaren oder flüssigen Blockmaterials
M in dem Blockformwerkzeug 38 angeht, ist nochmals allgemein
festzuhalten, daß das Abformen entweder unmittelbar am Brillenglas
L erfolgen kann (11) oder aber mittelbar über
die zwischen Brillenglas L und Blockmaterial M einfügbare
Formübertragungseinrichtung 58 (12 bis 14).
-
Im
Falle des unmittelbaren Abformens sollte vermieden werden, daß das
Brillenglas L am Blockmaterial M anhaftet. Dies kann z. B. dadurch
unterstützt werden, daß das Brillenglas L vor
dem Abformvorgang etwa durch Anblasen mit kühler Luft gekühlt wird
oder durch Abkühlen in z. B. einem Gefrierschrank. Dann
nämlich braucht das Brillenglas L nur kurzzeitig in direktem
Kontakt mit dem Blockmaterial M gehalten werden, um eine ausreichende
Verfestigung des Blockmaterials M durch Abkühlen desselben
zu erreichen, worauf das Brillenglas L umgehend vom Blockmaterial
M entfernt werden kann. Ein dünner, flexibler Film kann
hierbei zwischen dem Brillenglas L und dem Blockmaterial M eingesetzt
werden, um die Trennung von Brillenglas L und Blockmaterial M noch
weiter zu vereinfachen. Auch können für diesen
Zweck Oberflächenbehandlungen, die zu einer niedrigen Oberflächenspannung
führen, vorteilhaft sein, wie etwa hydrophobe oder super-hydrophobe Beschichtungen
auf der Blockfläche S des Brillenglases L.
-
Die
einfachste Variante des mittelbaren Abformens ist in 12 illustriert,
bei der eine Formübertragungseinrichtung 58 verwendet
wird, deren Formübertragungsabschnitt 68 durch
eine "Isolierfolie" 98 gebildet ist. Letztere kann aus
verschiedenen Materialien hergestellt sein; es kann sich z. B. um eine
Klarsichtfolie handeln. In diesem Fall hat die Folie keine Affinität,
am Blockmaterial festzukleben. Die Folie wird nach dem Trennen von
Brillenglas L und Blockmaterial M völlig entfernt und weggeworfen. Denkbar
ist aber auch eine Folie, bei der eine starke chemische Affinität
besteht, am Blockmaterial M festzukleben. Diese kann nach dem Abformen
auf dem Blockmaterial M verbleiben, so daß sie Bestandteil des
Verbunds gemäß 1 wird.
Ein anderes mögliches Material ist eine Oberflächenschutzfolie,
die der beim konventionellen Blocken verwendeten Folie gleicht.
In diesem Fall kann das Brillenglas L mit seiner Blockfläche
S auf die mit druckempfindlichem Klebstoff beschichtete Seite der
straff gehaltenen Folie gedrückt werden, während
die nicht-klebende Seite der Folie das Blockmaterial M berührt.
Dabei sollte die nicht-klebende Seite der Folie wenig oder gar keine
Neigung haben, an dem Blockmaterial M festzukleben, und würde
daher beim Trennen von Brillenglas L und Blockmaterial M auf dem
Brillenglas L verbleiben. Andere mögliche "Isolierfolien" 98 sind
dünne Latex-Gummimembranen, wie sie bei der Dentalreinigung
und in der Chirurgie Anwendung finden, oder ähnliche elastomere
Membranen.
-
Eine
weitere Möglichkeit ist die, als "Isolierfolie" 98 ein
doppelseitiges, mit Druck aktivierbares Klebeband zu verwenden.
Dabei wird die Schutzfolie auf der einen Seite des Klebebands entfernt,
um den mit Druck aktivierbaren Klebstoff freizulegen. Die Schutzfolie,
die auf der anderen Seite des Klebebands verbleibt, verhindert ein
Anhaften. Der freigelegte, mit Druck aktivierbare Klebstoff kann
entweder dem Blockmaterial M oder dem Brillenglas L (bevorzugt)
zugewandt sein. Nach dem Abformen, Trennen und Temperaturangleichen
von Brillenglas L und Blockmaterial M kann die verbliebende Schutzfolie von
dem doppelseitigen Klebeband entfernt und das Brillenglas L sodann
gegen das abgeformte Blockmaterial M positioniert werden, so daß der
mit Druck aktivierbare Klebstoff auf der einen Seite des doppelseitigen
Klebebands an der Blockfläche S des Brillenglases L haftet,
während der mit Druck aktivierbare Klebstoff auf der anderen
Seite des doppelseitigen Klebebands zugleich an der abgeformten
Fläche des Blockmaterials M klebt. In diesem Fall ist kein
zusätzlicher Klebstoff notwendig.
-
Das
Prinzip des mittelbaren Abformens unter Zuhilfenahme der Doppelmembran 100 sollte
für den Fachmann aus der obigen Beschreibung zur 13 verständlich
sein. Hierbei ist es möglich, den Hohlraum 108 der
Doppelmembran 100 über die Kühlanschlüsse 110 kontinuierlich
mit einer Kühlflüssigkeit zu spülen,
wobei sich das Blockmaterial M sehr schnell verfestigt, so daß Brillenglas
L und Blockmaterial M schnell wieder auseinander bewegt werden können
(Trennen) und auch das Angleichen der Temperaturen von Brillenglas
L und Blockmaterial M nur sehr kurz dauert. Die gekühlte
Doppelmembran 100 kann hierbei nach dem Abheben des Brillenglases
L noch etwas länger auf dem Blockmaterial M verbleiben,
um dessen Abkühlung zu beschleunigen.
-
Das
mittelbare Abformen unter Zuhilfenahme des Stiftreliefs 112 gemäß 14 hat
im Grunde die gleichen Vorteile wie das mittelbare Abformen unter
Verwendung der Doppelmembran 100 gemäß 13.
In diesem Fall kann jedoch das ggf. zwangsgekühlte Stiftrelief 112 unter
Verwendung des pneumatischen Spannmechanismus (Klemmeinrichtung 116 mit
Spannmembran 134) gespannt werden, um die Stifte 114 nach
dem Abformvorgang relativ zur Kavität 40 des Blockformwerkzeugs 38 an
Ort und Stelle zu halten. Somit muß sich das Blockmaterial
M noch nicht einmal verfestigt haben bevor das abgeformte Brillenglas
L wieder vom Stiftrelief 112 abgehoben wird, was ein Aufheizen
des Brillen glases L jedenfalls vermeidet und den gesamten Blockvorgang nochmals
beschleunigen kann.
-
Es
wurde weiter oben schon angedeutet, daß das Ausrichten
des Brillenglases L zur Blockoberfläche im erfindungsgemäßen
Blockverfahren ebenso wichtig ist, wie es in den herkömmlichen Blockverfahren
wichtig ist. Wenn das Brillenglas L in Position gebracht wird, um
die Geometrie der Blockfläche S des Brillenglases L auf
das Blockmaterial M zu übertragen, muß das Brillenglas
L sorgfältig und entsprechend der Blockreferenzgeometrie
ausgerichtet werden. Unterschiedliche Mittel können verwendet
werden, um die richtige räumliche Orientierung zu erzielen.
-
Das
einfachste Vorgehen besteht darin, die Vorderseite des Brillenglases
L an der oberen, inneren Umfangskante des Blockrings 90 anzulegen
(vgl. 11), ggf. auch mittelbar, d.
h. unter Zwischenschaltung des Formübertragungsabschnitts 68 der Formübertragungseinrichtung 58.
Das Brillenglas L ist hierbei gezwungen, sich am Blockring 90 zu
orientieren, während die Bedienperson (oder die Maschine)
die Mitte des Brillenglases L im Verhältnis zu der Mitte
des Blockformwerkzeugs 38 ausrichtet, und die Achse des
Brillenglases L relativ zu der Achse des Blockformwerkzeugs 38.
Wenn das Brillenglas L eine sphärische oder rotationssymmetrische
Vorderseite besitzt, ist dieses Vorgehen sehr effizient. Bei einem Brillenglas
L mit einer nicht-rotationssymmetrischen Blockfläche S
kann es jedoch zu Fehlern in der räumlichen Orientierung
des Brillenglases L während des Blockvorgangs kommen.
-
In
diesen Fällen kann analog der in der
US 6,012,965 offenbarten Lehre vorgegangen
werden. Dabei wird das Brillenglas L mit einem bekannten und vorbestimmten
Abstand über dem Blockformwerkzeug
38 positioniert.
Genauer gesagt wird das Brillenglas L zunächst in einer
Bildanalysestation manuell (oder maschinell) orientiert und sodann
von einer Halteeinrichtung/Handhabungseinheit aus der Bildanalysestation
herausgenommen. In der Folge wird die Blockfläche S des
Brillenglases L abgetastet, um die räumliche Orientierung
relativ zu einem Maschinenkoordinatensystem festzulegen. Schließlich wird
das Brillenglas L zum Blockformwerkzeug
38 hin abgesenkt,
ohne dabei das Blockformwerkzeug
38 zu berühren
und ohne die räumliche Orientierung des Brillenglases L
zu verändern. In diesen Fällen kann ein Spalt
zwischen der Blockfläche S des Brillenglases L bzw. der
Blockmaterialseite
60 des Formübertragungsabschnitts
68 der
Formübertragungseinrichtung
58 einerseits und
der oberen, inneren Umfangskante des Blockrings
90 andererseits
entstehen. Deshalb kann eine gesonderte Abdichtung (nicht gezeigt)
zwischen dem Brillenglas L bzw. der Formübertragungseinrichtung
58 und
dem Blockformwerkzeug
38 vorgesehen sein, so daß das
Blockmaterial M nicht seitlich austritt, und/oder das Blockmaterial
M wird so gewählt bzw. eingestellt, daß es beim
Abformen zwar plastisch verformbar ist, aber nicht übermäßig
fließt, und/oder das Blockmaterial M wird hinsichtlich
der zugeführten Menge geeignet dosiert.
-
Der
gesamte Blockvorgang kann zusammengefaßt wie folgt ablaufen.
Zunächst wird das Blockstück 10 in das
Blockformwerkzeug 38 eingesetzt, so daß das Blockstück 10 wie
z. B. aus 11 ersichtlich in der Kavität 40 des
Blockformwerkzeugs 38 sitzt. Sodann wird das Brillenglas
L relativ zum Blockformwerkzeug 38 ausgerichtet bzw. positioniert und
von dem Sauger 48 der Halteeinrichtung 46 angesaugt.
In der Folge wird, wenn die Blockfläche S des Brillenglases
L mittelbar abgeformt werden soll (vgl. die 12 bis 14),
die Formübertragungseinrichtung 58 vermittels
des Schlittens 66 über das Blockformwerkzeug 38 gefahren
und dort ggf. abgesenkt, so daß der Formübertragungsabschnitt 68 der Formübertragungseinrichtung 58 die
Kavität 40 im Blockformwerkzeug 38 abdeckt.
Dieser Zustand ist in 6 gezeigt.
-
Sodann
wird das Brillenglas L vermittels der Handhabungseinheit 50 auf
die Formübertragungseinrichtung 58 abgesenkt,
um die Geometrie der Blockfläche S auf das Blockmaterial
M zu übertragen (siehe 7). Kurz
davor, zugleich oder kurz danach wird mittels der Blockmaterial-Zuführeinrichtung 42 das
sich in einem plastisch verformbaren oder flüssigen Zustand
befindende Blockmaterial M über die Düse 44 in
die Kavität 40 des Blockformwerkzeugs 38 gepreßt
bzw. eingespritzt, worauf sich das Blockmaterial M in der Kavität 40 verfestigt,
ggf. unter zusätzlicher Kühlung des Blockformwerkzeugs 38 und/oder
der Formübertragungseinrichtung 58 mit Hilfe des
Kühlaggregats 70. Hierbei kann auch die Blockmaterial-Zuführeinrichtung 42 nach
unten vom Blockformwerkzeug 38 weggefahren werden, um nicht
zusätzliche Wärme in die Kavität 40 des
Blockformwerkzeugs 38 zu übertragen. Auf diese
Art und Weise könnten auch mehrere Kavitäten 40,
d. h. weitere Blockformwerkzeuge 38 durch ein und dieselbe Blockmaterial-Zuführeinrichtung 42 beschickt
werden.
-
Sodann
wird das Brillenglas L mittels der Handhabungseinheit 50 von
der Formübertragungseinrichtung 58 nach oben weggezogen,
um das Brillenglas L vom Formübertragungsabschnitt 68 und damit
dem Blockmaterial M zu trennen. In der Folge fährt die
Formübertragungseinrichtung 58 in 8 nach
rechts in ihre Ausgangsposition. Das Blockmaterial M in der Kavität 40 des
ggf. zwangsgekühlten Blockformwerkzeugs 38 kühlt
weiter ab und härtet aus, wobei außerdem die abgeformte
Fläche am Blockmaterial M mittels eines Fluids gekühlt
werden kann. Zugleich kühlt das ggf. mit kalter Luft angeblasene
Brillenglas L weiter ab. In dieser Phase findet also die Temperaturangleichung
von Brillenglas L und Blockmaterial M statt.
-
Dann
wird die Dosiereinrichtung 52 gegen den Uhrzeigersinn um
die Schwenkachse 54 verschwenkt, um die Austragsdüse 53 über
der abgeformten Fläche am Blockmaterial M in der Kavität 40 des
Blockformwerkzeugs 38 zu positionieren. In der Folge wird
von der Dosiereinrichtung 52 der flüssige Klebstoff
A auf das Blockmaterial M aufgebracht, wie ebenfalls aus 8 ersichtlich.
-
Die 9 zeigt
nun den Zustand, nachdem die Dosiereinrichtung 52 in ihre
Ausgangsposition zurückgeschwenkt und das Brillenglas L
vermittels der Handhabungseinheit 50 mit der Blockfläche
S in den Klebstoff A auf dem Blockmaterial M abgesenkt wurde, und
zwar genau in der (seitlichen) Relativlage zur Kavität 40 des
Blockformwerkzeugs 38, in der auch das Abformen der Blockfläche
S auf das Blockmaterial M erfolgte. Sodann härtet der Klebstoff
A aus, um die Klebeverbindung zwischen Brillenglas L und Blockmaterial
M herzustellen, ggf. unter Beschleunigungsmaßnahmen (Wärme,
Strahlung, etc.).
-
Schließlich
wird die Halteeinrichtung 46 vermittels der Handhabungseinheit 50 wieder
nach oben, vom Blockformwerkzeug 38 weg verfahren und das über
das Blockmaterial M am Blockstück 10 geblockte
Brillenglas L kann aus der Blockvorrichtung 34 herausgenommen
werden (vgl. die 1 und 10).
-
Wenngleich
oben der Abformvorgang als im Grunde thermischer Vorgang (bei dem
mit einer Temperaturänderung des Blockmaterials eine Änderung des
Aggregatszustands desselben von der flüssigen zur festen
Phase einhergeht) unter Verwendung eines niedrigschmelzenden thermoplastischen
Materials beschrieben wurde, ist hier grundsätzlich auch
ein bei deutlich höheren Temperaturen schmelzender Thermoplast
(z. B. PET) verwendbar oder ein irreversibeler Vorgang unter Verwendung
von Mehrkomponenten-Harzen oder mittels UV-Strahlung (oder Strahlung
anderer elektromagnetischer Wellenlänge) aushärtbaren
Monomeren vorstellbar.
-
Es
wird ein Verfahren zum Blocken von Werkstücken, namentlich
Brillengläsern, für deren Bearbeitung und/oder
Beschichtung offenbart, welches die folgenden Schritte umfaßt:
Zuführen eines Blockmaterials in einem plastisch verformbaren
oder flüssigen Zustand in ein Blockformwerkzeug; unmittelbares
oder mittelbares Abformen einer Fläche des Werkstücks,
an der das Werkstück zu blocken ist, mittels des plastisch
verformbaren oder flüssigen Blockmaterials in dem Blockformwerkzeug,
ohne Werkstück und Blockmaterial miteinander zu verbinden;
Trennen von Werkstück und Blockmaterial und Angleichen
der Temperaturen von Werkstück und Blockmaterial aneinander
und vorzugsweise an Raumtemperatur, wobei letzteres sich verfestigt;
und erst danach Verbinden von Werkstück und Blockmaterial
mittels einer Klebeverbindung. Mit diesem Verfahren können
Werkstücke von beliebiger Geometrie geblockt werden, wobei
insbesondere Verspannungen des Werkstücks beim/infolge
des Blockvorgang(s) weitestgehend vermieden werden. Eine zu diesem
Zweck besonders angepaßte Blockvorrichtung und ein entsprechendes
Blockmaterial werden ebenfalls vorgeschlagen.
-
- 10
- Blockstück
- 12
- Grundkörper
- 14
- Stirnfläche
- 16
- Spannfläche
- 18
- Vertiefung
- 20
- Aussparung
- 22
- Begrenzungsfläche
- 24
- Kragen
- 26
- Zentrierfläche
- 28
- Ringfläche
- 30
- Öffnung
- 32
- Aussparung
- 34
- Blockvorrichtung
- 36
- Gestell
- 38
- Blockformwerkzeug
- 40
- Kavität
- 42
- Blockmaterial-Zuführeinrichtung
- 44
- Düse
- 46
- Halteeinrichtung
- 48
- Sauger
- 50
- Handhabungseinheit
- 52
- Dosiereinrichtung
- 53
- Austragsdüse
- 54
- Schwenkachse
- 56
- Lagerarm
- 58
- Formübertragungseinrichtung
- 60
- Blockmaterialseite
- 62
- Werkstückseite
- 64
- Führungsschiene
- 66
- Schlitten
- 68
- Formübertragungsabschnitt
- 70
- Kühlaggregat
- 72
- Vor-
und Rücklaufleitungen
- 74
- Anschlußplatte
- 76
- Zentrierfortsatz
- 78
- Grundplatte
- 80
- Stufenbohrung
- 82
- Kühlkanal
- 84
- Kühlanschluß
- 86
- Kühlkanal
- 88
- Distanzring
- 90
- Blockring
- 92
- Innenumfangsfläche
- 94
- Kühlkanal
- 96
- Kühlanschluß
- 98
- Isolierfolie
- 100
- Doppelmembran
- 102
- Membranteil
- 104
- Membranteil
- 106
- Zylinderstift
- 108
- Hohlraum
- 110
- Kühlanschluß
- 112
- Stiftrelief
- 114
- Stift
- 116
- Klemmeinrichtung
- 118
- Führungshülse
- 120
- Ring
- 122
- Bund
- 124
- Ringnut
- 126
- Axialnut
- 128
- Außenhülse
- 130
- Kühlanschluß
- 132
- Ringnut
- 134
- Spannmembran
- 136
- Verbindungskanal
- 138
- Druckluftanschluß
- 140
- Kartusche
- 142
- Lagerbock
- 144
- Vertikalschlitten
- 146
- Konsole
- 148
- Drehgeber
- 150
- Servomotor
- 152
- Kupplung
- 154
- Gewindetriebspindel
- 156
- kombiniertes
Axial-/Radiallager
- 158
- Gewindetriebmutter
- 160
- Kolben
- 162
- Hülse
- 164
- Bajonettanschluß
- 166
- Kragen
- 168
- hohlzylindrischer
Bereich
- 170
- Heizeinrichtung
- A
- Klebstoff
- L
- Brillenglas
- M
- Blockmaterial
- S
- Blockfläche
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4135306
A1 [0018]
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- - EP 1436119 B1 [0024]
- - DE 102004023036 A1 [0061]
- - US 6012965 [0096]