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Vorliegende
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Acrylsäure,
bei dem man durch heterogen katalysierte Gasphasen-Partialoxidation
wenigstens eines c3-Vorläufers
der Acrylsäure mit molekularem Sauerstoff an im festen
Aggregatzustand befindlichen Katalysatoren bei erhöhter
Temperatur ein Acrylsäure, Wasserdampf und Nebenkomponenten
enthaltendes Produktgasgemisch erzeugt, die Temperatur des Acrylsäure,
Wasserdampf und Nebenkomponenten enthaltenden Produktgasgemischs
gegebenenfalls durch direkte und/oder indirekte Kühlung
verringert, und das Acrylsäure, Wasserdampf und Nebenkomponenten
enthaltende Produktgasgemisch anschließend in eine mit
trennwirksamen Einbauten ausgerüstete Kondensationskolonne
leitet, innerhalb der Kondensationskolonne in sich selbst aufsteigen
lässt und dabei fraktionierend kondensiert sowie über
einen ersten, oberhalb der Zuführstelle des Produktgasgemischs
in die Kondensationskolonne befindlichen, Seitenabzug eine Wasser
und Nebenkomponenten insgesamt entreichert (abgereichert) enthaltende
rohe Acrylsäure als Zielprodukt und über einen
zweiten, oberhalb des ersten Seitenabzugs befindlichen, Seitenabzug
noch Acrylsäure und Nebenkomponenten enthaltendes saures
Wasser und am Kopf der Rektifikationskolonne ein tiefer (bei niedrigerer
Temperatur (bezogen auf Atmosphärendruck)) als Wasser siedende
Nebenkomponenten enthaltendes Restgasgemisch sowie aus dem Sumpfraum
der Kondensationskolonne eine noch Acrylsäure und schwerer
als Acrylsäure siedende (bezogen auf Atmosphärendruck) Folgeprodukte
und Nebenkomponenten enthaltende Sumpfflüssigkeit aus der
Kondensationskolonne herausführt, eine Teilmenge des entnommenen
sauren Wassers als solches und/oder nach Abkühlung desselben
als Rücklaufflüssigkeit in die Kondensationskolonne
rückführt und die rohe Acrylsäure gegebenenfalls
wenigstens einem weiteren thermischen Trennverfahren zum Zweck der
Weiterreinigung unterwirft.
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Acrylsäure
ist ein bedeutendes Zwischenprodukt, das beispielsweise im Rahmen
der Herstellung von Polymerisatdispersionen (gegebenenfalls auch
in Form ihrer Ester mit Alkanolen) sowie von Wasser superabsorbierenden
Polymerisaten Verwendung findet.
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Acrylsäure
ist unter anderem durch heterogen katalysierte Gasphasen-Partialoxidation
von C
3-Vorläufern (von C
3-Vorläuferverbindungen) der Acrylsäure
(unter diesem Begriff sollen insbesondere solche chemischen Verbindungen
zusammengefasst werden, die formal durch Reduktion von Acrylsäure
erhältlich sind; bekannte C
3-Vorläufer
von Acrylsäure sind z. B. Propan, Propen, Acrolein, Propionaldehyd
und Propionsäure; der Begriff soll aber auch Vorläuferverbindungen
der vorgenannten Verbindungen umfassen, wie z. B. Glycerin (von
Glycerin ausgehend kann Acrylsäure beispielsweise durch
heterogen katalysierte oxidative Dehydratisierung in der Gasphase
erzeugt werden; vgl. z. B.
EP-A
1 710 227 ,
WO 06/114506 und
WO 06/092272 ) mit molekularem
Sau erstoff an im festen Aggregatzustand befindlichen Katalysatoren
bei erhöhter Temperatur erhältlich.
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Dabei
werden die genannten Ausgangsgase, in der Regel mit inerten Gasen
wie z. B. Stickstoff, CO2, gesättigten
Kohlenwasserstoffen und/oder Wasserdampf verdünnt, im Gemisch
mit molekularem Sauerstoff bei erhöhten Temperaturen sowie
gegebenenfalls erhöhtem Druck über (z. B. übergangsmetallische)
Mischoxidkatalysatoren geleitet und oxidativ in ein Acrylsäure,
Wasser sowie unerwünschten Nebenprodukte wie z. B. Furfurale,
Benzaldehyd, Aceton, Formaldehyd und Maleinsäureanhydrid
etc. enthaltendes Produktgasgemisch umgewandelt, aus welchem die
Acrylsäure abgetrennt werden muss (die Nebenprodukte und
die von Wasserdampf verschiedenen inerten Verdünnungsgase
sollen in dieser Schrift unter dem Begriff „Nebenkomponenten"
zusammengefasst werden; außerdem soll dieser Begriff die
bei den Acrylsäureabtrennverfahren üblicherweise
zugesetzten Polymerisationsinhibitoren umfassen).
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Von
Propionaldehyd und/oder Propionsäure ausgehend handelt
es sich bei der heterogen katalysierten Gasphasen-Partialoxidation
mit molekularem Sauerstoff wenigstens teilweise um eine oxidative
Dehydrierung.
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Aus
den Schriften
DE-A
199 24 533 ,
DE-A
199 24 532 ,
WO 01/77056 ,
DE-A 101 56 016 ,
DE-A 102 43 625 ,
DE-A 102 23 058 ,
DE-A 102 35 847 ,
WO 2004/035514 ,
WO 00/53560 und
DE-A 103 32 758 sind
wie eingangs beschriebene Verfahren zur Herstellung von Acrylsäure
bekannt, bei denen eine Grundabtrennung einer rohen Acrylsäure
durch fraktionierende Kondensation des Produktgasgemisches der heterogen
katalysierten Gasphasen-Partialoxidation vorgenommen wird. Der Begriff
rohe Acrylsäure bzw. Rohacrylsäure bringt dabei
zum Ausdruck, dass es sich bei der über den ersten Seitenabzug
entnommenen Acrylsäure um kein reines Produkt, sondern
um ein Gemisch handelt, das neben Acrylsäure (in der Regel ≥ 50
oder ≥ 60 Gew.-%, meist ≥ 70 oder ≥ 80
Gew.-%, vielfach ≥ 90 Gew.-% und häufig ≥ 95
Gew.-% oder mehr des Gesamtgewichtes) noch Wasser und Nebenkomponenten
wie z. B. niedere Aldehyde (z. B. Furfurale, Acrolein, Benzaldehyd),
niedere Carbonsäuren (z. B. Essigsäure, Propionsäure,
Ameisensäure) etc. enthält. In jedem Fall ist
der Gesamtgehalt an Wasser und Nebenkomponenten, bezogen auf den
Gehalt an Acrylsäure, in der rohen Acrylsäure geringer
als im Produktgasgemisch der Gasphasen-Partialoxidation, weshalb
man auch sagt, dass die rohe Acrylsäure diese Bestandteile
insgesamt abgereichert enthält (einzelne Bestandteile können
hingegen in der rohen Acrylsäure vergleichsweise angereichert
enthalten sein).
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Teilweise
ist die Reinheit der so abgetrennten rohen Acrylsäure bereits
für den ins Auge gefassten Verwendungszweck der Acrylsäure
ausreichend (z. B. zum Zweck der Veresterung derselben, oder zum
Zweck des Aufbaus von durch radikalische Polymerisation erhältlichen
Polymerisaten). Vielfach wird man die abgetrennte rohe Acrylsäure jedoch
wenigstens einem weiteren thermischen Trennverfahren unterwerfen,
um aus der rohen Acrylsäure eine reinere (eine einen im
Vergleich zur rohen Acrylsäure höheren Acrylsäuregehalt
in Gew.-% aufweisende) Acrylsäure zu gewinnen, die den
für den jeweiligen Verwendungszweck erforderlichen Reinheitsgrad
aufweist.
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Unter
thermischen Trennverfahren werden dabei solche verstanden, bei denen
unter Zufuhr oder unter Entzug von (in der Regel thermischer) Energie
ein physikalisch wenigstens zweiphasiges System erzeugt wird, wobei
es infolge der zwischen den Phasen bestehenden Temperatur- und Stoffmengengradienten
zu einem Wärme- und Stoffaustausch kommt, der letztlich
die gewünschte Auftrennung bedingt, und die Extraktion.
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Häufig
werden thermische Trennverfahren in trennwirksame Einbauten enthaltenden
Trennkolonnen durchgeführt, in denen die vorgenannten wenigstens
zwei stofflichen Phasen in der Regel zueinander im Gegenstrom geführt
werden. Vielfach ist eine der beiden stofflichen Phasen gasförmig
(sie wird in einer Trennkolonne in der Regel als aufsteigende Phase
geführt) und die andere flüssig (sie wird in einer
Trennkolonne in der Regel als absteigende Phase geführt).
Grundsätzlich können die wenigstens zwei stofflichen
Phasen aber auch flüssig (z. B. im Fall einer Extraktion)
oder fest und flüssig (z. B. im Fall einer Kristallisation),
oder fest und gasförmig (z. B. im Fall einer Adsorption)
sein.
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Beispiele
für Fallgestaltungen thermischer Trennverfahren, bei denen
eine der wenigstens zwei stofflichen Phasen flüssig und
eine gasförmig ist, und damit natürliches Element
des in dieser Schrift verwendeten Begriffs „thermische
Trennverfahren", sind die Rektifikation (eine aufsteigende Dampfphase
wird in der Trennkolonne im Gegenstrom zu einer absteigenden Flüssigphase
geführt), und die Desorption (der Umkehrprozess zur Absorption;
das in einer Flüssigphase gelöste Gas wird durch
Erniedrigung des Drucks über der Flüssigphase,
durch Erhöhung der Temperatur der Flüssigphase
und/oder durch Hindurchführen einer Gasphase durch die
Flüssigphase aus der Flüssigphase herausgeführt;
ist die Hindurchführung einer Gasphase beteiligt, wird
die Desorption auch als Strippung bezeichnet). Aber auch die Absorption
(in der Regel wird ein in einer Trennkolonne aufsteigendes Gas zu
wenigstens einem in der Trennkolonne flüssig absteigenden
Absorptionsmittel im Gegenstrom geführt) und die fraktionierende
Kondensation eines Gasgemischs (Gas-/Flüssigphase Beispiel)
sind Bestandteil des Begriffs thermisches Trennverfahren. Ein besonders
günstiges thermisches Trennverfahren zur Weiterreinigung
von roher Acrylsäure ist die kristallisative Weiterreinigung
(die Kristallisation).
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Nachteilig
an den bekannten Verfahren zur Grundabtrennung einer rohen Acrylsäure
durch fraktionierende Kondensation des Produktgasgemischs einer
heterogen katalysierten Gasphasen-Partialoxidation wenigstens eines
C3-Vorläufers der Acrylsäure
ist jedoch der zusätzliche Anfall von noch Acrylsäure
und Nebenkomponenten enthaltendem saurem Wasser (vereinfacht auch „Sauerwasser"
genannt). Die Bezeichnung „Sauerwasser" bringt dabei zunächst
zum Ausdruck, dass das Sauerwasser in der Regel ≥ 50 Gew.-%,
häufig ≥ 60 Gew.-%, vielfach ≥ 70 Gew.-%
und oft ≥ 80 Gew.-% an Wasser enthält (dabei handelt
es sich in der Regel sowohl um Reaktionswasser, als auch um als
inertes Verdünnungsgas im Rahmen der Gasphasen-Partialoxidation
mitverwendetes Verdünnungswasser (Wasserdampf)).
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Sie
bringt aber auch zum Ausdruck, dass es neben Wasser noch Nebenkomponentensäuren
wie z. B. Propionsäure, Essigsäure und Ameisensäure
sowie Acrylsäure enthält und damit einen pH-Wert
von < 7 aufweist
(der Gesamtgehalt der von Acrylsäure verschiedenen Nebenkomponentencarbonsäuren
liegt in der Regel, bezogen auf das Gewicht des Sauerwassers, bei
Werten ≤ 10 Gew.-%, teilweise bei Werten ≤ 5 Gew.-%).
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Normalerweise
wird der Acrylsäuregehalt des Sauerwassers 4 oder 5 bis
15, häufig ca. 10 Gew.-% betragen. Nachteilig an den im
zitierten Stand der Technik empfohlenen Verfahren zur Grundabtrennung
von Acrylsäure aus dem Produktgasgemisch der heterogen
katalysierten Gasphasen-Partialoxidation ist, dass sie das nicht
in die Rektifikationskolonne rückgeführte noch
Acrylsäure enthaltende Sauerwasser in seiner Gesamtheit
der Verbrennung zuführen (vgl. insbesondere
DE-A 102 43 625 ,
WO 2004/035514 und
DE-A 103 32 758 ).
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Dies
ist insofern von Nachteil, als die Sauerwasserverbrennung z. B.
die Ausbeute am gewünschten Produkt Acrylsäure
mindert.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand angesichts des beschriebenen
Standes der Technik darin, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von Acrylsäure zur Verfügung zu stellen, das insbesondere dadurch
ausgezeichnet ist, dass es eine erhöhte Ausbeute an Acrylsäure
gewährleistet, ohne die Reinheit derselben nennenswert
zu beeinträchtigen.
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Demgemäß wurde
ein Verfahren zur Herstellung von Acrylsäure, bei dem man
durch heterogen katalysierte Gasphasen-Partialoxidation wenigstens
eines C3-Vorläufers (einer C3-Vorläuferverbindung) der Acrylsäure
mit molekularem Sauerstoff an im festen Aggregatzustand befindlichen
Katalysatoren bei erhöhter Temperatur ein Acrylsäure,
Wasserdampf und Nebenkomponenten enthaltendes Produktgasgemisch
erzeugt, die Temperatur des Acrylsäure, Wasserdampf und
Nebenkomponenten enthaltenden Produktgasgemischs gegebenenfalls
durch direkte (durch direkten Kontakt mit einer Kühlflüssigkeit)
und/oder indirekte Kühlung verringert, und das Acrylsäure,
Wasserdampf und Nebenkomponenten enthaltende Produktgasgemisch anschließend
in eine mit trennwirksamen Elementen ausgerüstete Kondensationskolonne
leitet, innerhalb der Kondensationskolonne in sich selbst aufsteigen
lässt und dabei fraktionierend konden siert sowie über
einen ersten, oberhalb der Zuführstelle des Produktgasgemischs
in die Kondensationskolonne befindlichen, Seitenabzug eine Wasser
und Nebenkomponenten insgesamt entreichert enthaltende rohe Acrylsäure
als Zielprodukt und über einen zweiten, oberhalb das ersten
Seitenabzugs befindlichen, Seitenabzug noch Acrylsäure
und Nebenkomponenten enthaltendes saures Wasser (Sauerwasser) und
am Kopf der Rektifikationskolonne ein tiefer (bei niedrigerer Temperatur
(bezogen auf Atmosphärendruck)) als Wasser siedende Nebenkomponenten
enthaltendes Restgasgemisch sowie aus dem Sumpfraum der Kondensationskolonne
eine noch Acrylsäure und schwerer als Acrylsäure
siedende Folgeprodukte und Nebenkomponenten enthaltende Sumpfflüssigkeit
aus der Kondensationskolonne herausführt, eine Teilmenge
des entnommenen sauren Wassers als solches und/oder nach Abkühlung
desselben als Rücklaufflüssigkeit in die Kondensationskolonne
rückführt und die rohe Acrylsäure gegebenenfalls
wenigstens einem weiteren thermischen Trennverfahren zum Zweck ihrer Weiterreinigung
unterwirft, gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man wenigstens
bei einer Teilmenge von nicht in die Kondensationskolonne rückgeführtem
saurem Wasser in diesem enthaltene Acrylsäure durch Extraktion
mit einem organischen Lösungsmittel unter Ausbildung eines
Acrylsäure enthaltenden organischen Extraktes aus dem sauren
Wasser heraus in das organische Lösungsmittel aufnimmt,
nachfolgend die Acrylsäure aus dem organischen Extrakt
unter Anwendung wenigstens eines thermischen Trennverfahrens abtrennt
und vom Extrakt abgetrennte Acrylsäure in die Kondensationskolonne
zurückführt, oder der Weiterreinigung der rohen
Acrylsäure zuführt und/oder in die wässrige
Lösung eines Metallhydroxids aufnimmt.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft
wird wenigstens 25 Gew.-%, besser wenigstens 50 Gew.-%, noch besser wenigstens
75 Gew.-% und bevorzugt die Gesamtmenge des nicht in die Kondensationskolonne
rückgeführten Sauerwassers erfindungsgemäß extrahiert
und weiterbehandelt.
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Grundsätzlich
kommen zur Durchführung der erfindungsgemäß erforderlichen
Extraktion alle für Flüssig-Flüssig Extraktionen
bekannten Extraktionsapparate in Betracht. Dieser sollte möglichst
die Erzeugung einer großen Phasengrenzfläche und
eine feine Verteilung dieser Tropfen in der kontinuierlichen Phase
sowie eine schnelle und möglichst vollständige
Phasentrennung nach erfolgter Stoffübertragung gewährleisten.
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Im
einfachsten Fall kann als eine Extraktionseinheit ein Mischer (z.
B. ein Rührbehälter oder ein statischer Mischer)
mit Abscheider (z. B. ein Absetzbehälter) verwendet werden.
Als Rührer kommen prinzipiell alle gängigen Rührer
in Betracht. Beispielhaft genannt seien Scheibenrührer,
Impellerrührer, Kreuzbalkenrührer, Gitterrührer,
Blattrührer, Ankerrührer, Schaufelrührer,
Propellerrührer, Wendelrührer und Mehrstufen-Impuls-Gegenstrom-Rührer.
Die Rührer können auch mehrstufig sein, das heißt,
mehrere Rührer sind an einer gemeinsamen Achse übereinander
angebracht. Vorzugsweise wird ein zweistufiger Impellerrührer
verwendet. Als Absetzbehälter kommen prinzi piell alle gängigen
Behälter in Betracht. Vorzugsweise wird ein liegender Behälter
verwendet. Eine solche Extraktionseinheit kann kontinuierlich oder
diskontinuierlich betrieben werden, wobei im diskontinuierlichen
Betrieb der Absetzbehälter entfallen kann und die Phasentrennung
im Rührbehälter durchgeführt wird. Der Übergang
des zu extrahierenden Stoffes (des Wertstoffes) in die Aufnehmerphase erfolgt
im Mischer, die Trennung der beiden Phasen (durch die Schwerkraft)
im Abscheider. Im kontinuierlichen Betrieb kann im Absetzbehälter
die Auftrennung des Zulaufes in eine schwere und leichte Phase durch
Einbauten quer zur Strömungsrichtung verbessert werden.
Als Einbauten kommen prinzipiell alle gängigen Einbauten
in Betracht, beispielsweise Lochbleche, Platten, Packungen und/oder
Schüttungen. Von den Schüttungen sind solche mit
Ringen, Wendeln, Sattelkörpern, Raschig-, Intos- oder Pall-Ringen,
Barrel- oder Intalox-Satteln, Top-Pak etc. oder Geflechten bevorzugt.
Besonders bevorzugt sind Lochbleche in Kombination mit Schüttungen.
Die Verweilzeit im Absetzbehälter beträgt typisch
0,05 bis 2 h.
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Schaltet
man mehrere Mischer-Abscheider-Einheiten hintereinander, so spricht
man von einer Kaskade. Die Einheiten können sowohl im Gegen-
wie auch im Gleich- bzw. Kreuzstrom geschaltet sein.
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Anwendungstechnisch
zweckmäßig wird man die erfindungsgemäß durchzuführende
Extraktion in einer trennwirksame Einbauten enthaltenden Extraktionskolonne
vornehmen. Die spezifisch schwerere Phase tritt oben und die spezifisch
leichtere Phase unten in die Kolonne ein. In der Kolonne bewegen
sich beide Phasen im Gegenstrom. Prinzipiell gleichen Extraktionskolonnen
den Kolonnen für eine Gegenstromdestillation (Rektifikation).
D. h., für das erfindungsgemäße Extraktionsverfahren
geeignete Extraktionskolonnen können von an sich bekannter
Bauart sein und die üblichen Einbauten aufweisen.
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Als
mögliche Kolonnentypen kommen sowohl Extraktionskolonnen
mit als auch ohne Energieeintrag in Betracht. Extraktionskolonnen,
die Einbauten in Form von Packungen (insbesondere strukturierte
bzw. geordnete) und/oder Schüttungen enthalten, können
sowohl mit als auch ohne Energieeintrag betrieben werden. Unter
den Schüttungen sind solche mit Ringen, Wendeln, Sattelkörpern,
Raschig-, Intos- oder Pall-Ringen, Barrel- oder Intalox-Sätteln,
Top-Pak etc. bevorzugt. Für erfindungsgemäß zu
verwendende Extraktionskolonnen besonders geeignete Packungen sind
z. B. Packungen der Julius Montz GmbH in D-40705 Hilden, wie z. B.
die Packung Montz-Pak B1-350. Vorzugsweise verwendet man gelochte
strukturierte Packungen aus Edelstahlblechen. Packungskolonnen mit
geordneten Packungen sind dem Fachmann an sich bekannt und z. B. in
Chem.-Ing.Tech.
58 (1986) Nr. 1, S. 19–31 sowie in der Technischen Rundschau
Sulzer 2/1979, S. 49 ff. der Gebrüder Sulzer Aktiengesellschaft
in CH-Winterthur beschrieben. Desweiteren sind auch Extraktionskolonnen
mit Einbauten in Form von Böden geeignet, wobei hier zwischen
pulsierten Siebbodenkolonnen und Querstromsiebbodenkolonnen unterschieden
werden muss. Bei den pulsierten Siebbodenkolonnen werden beide Phasen
durch die Durchtrittsöffnungen (in der Regel Löcher,
d. h., kreisrunde Durchtrittsöffnungen) im Siebboden geführt.
Beim Aufwärtshub der Pulsation wird die leichtere Phase
nach oben durch die Löcher des Siebbodens gedrückt,
beim Abwärtshub entsprechend die schwere Phase nach unten. Ähnlich
arbeitet auch die Karr-Kolonne, nur dass hier nicht die Flüssigkeit
pulsiert wird, sondern die Siebböden auf und ab bewegt
werden. Die pulsierte Siebbodenkolonne wird bevorzugt. Bei Verwendung
von Querstromsiebbodenkolonnen läuft dagegen die kontinuierliche
Phase über Ablaufschächte von einem Boden zum
nächsten Boden und nur die disperse Phase wird auf Grund
der Dichtedifferenz durch die Löcher der Siebböden
gedrückt (die in dieser Schrift für Stoffaustauschböden
verwendeten Bezeichnungen orientieren sich an jenen der
DE-A 103 32 758 ).
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In
der Regel sind für die erfindungsgemäß durchzuführende
Sauerwasserextraktion 1 bis 10 theoretische Böden ausreichend.
Als theoretischer Boden (oder theoretische Trennstufe) soll in dieser
Schrift ganz generell diejenige Raumeinheit einer für ein
thermisches Trennverfahren eingesetzten, trennwirksame Einbauten enthaltenden,
Trennkolonne verstanden werden, die eine Stoffanreicherung entsprechend
dem thermodynamischen Gleichgewicht bewirkt. D. h., der Begriff
des theoretischen Bodens ist sowohl auf Extraktionskolonnen mit
Stoffaustauschböden, als auch auf Extraktionskolonnen mit
Packungen und/oder Füllkörpern anwendbar.
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Verwendet
man für das erfindungsgemäße Verfahren
eine Extraktionskolonne, wird man die spezifisch schwerere der beiden
Phasen anwendungstechnisch zweckmäßig mittels
Verteiler oben in die Kolonne, über den Querschnitt möglichst
gleichmäßig verteilt, aufgeben. Die spezifisch
leichtere Phase geht anwendungstechnisch zweckmäßig
ebenfalls über einen Verteiler unten in die Kolonne hinein.
Dementsprechend steigt in der Kolonne die leichtere Phase auf und
die schwere Phase sinkt nach unten. Wird die leichtere der beiden Phasen
dispergiert, liegt diese also in Tropfenform vor, so findet die
Phasentrennung im Kopf der Kolonne statt, im umgekehrten Fall, bei
dem die schwerere Phase dispergiert wird, findet die Phasentrennung
im Sumpf der Kolonne statt. Günstige Tropfengrößen
haben in beiden Fällen einen Durchmesser (eine Längstausdehnung) im
Bereich von 1 bis 10 mm, vorzugsweise im Bereich von 2 bis 5 mm.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft
wird das Extraktionsmittel einen höheren Siedepunkt als
Acrylsäure (jeweils bezogen auf Atmosphärendruck)
haben, da dies in der Regel die nachfolgende Abtrennung der Acrylsäure
aus dem organischen Extrakt erleichtert.
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Im
Rahmen der erfindungsgemäß durchzuführenden
Extraktion wird es deshalb mit erhöhter Wahrscheinlichkeit
so sein, dass das als Extraktionsmittel zu verwendende organische
Lösungsmittel eine nennenswert höhere Viskosität
als Wasser hat. In die sem Fall ist es erfindungsgemäß vorteilhaft,
wenn das in die Extraktionskolonne eintretendende organische Extraktionsmittel
als disperse Phase vorliegt und das Sauerwasser als kontinuierliche
Phase (dies bedingt z. B. einen beschleunigten Stoffaustausch zwischen
den beiden Phasen und ermöglicht bei gleichem Trennergebnis
letztlich kürzere Kolonnen; auch benetzt eine kontinuierliche
wässrige Phase aus Edelstahl gefertigte Extraktionskolonnen
und deren Einbauten besser; darüber hinaus führt
ein Transport des zu extrahierenden Stoffes aus der kontinuierlichen
Phase in die disperse Phase zu einer Stabilisierung der letzteren
(geringere Koaleszenzneigung)). Bei Verwendung eines organischen
Extraktionsmittel mit einer höheren Massendichte als der
Massendichte des Sauerwassers bedeutet dies, dass das Extraktionsmittel
am Kopf der Kolonne aufgegeben und dispergiert wird und die dabei
resultierenden Extraktionsmitteltropfen in der Kolonne nach unten
sinken. Im umgekehrten Fall, d. h., bei der Verwendung eines Extraktionsmittels
mit einer geringeren Massendichte als der Massendichte von Sauerwasser,
wird das Extraktionsmittel im Sumpf der Kolonne dispergiert und
die dabei resultierenden Extraktionsmitteltropfen steigen in der Kolonne
auf. Bei den bisher genannten Typen von Extraktionskolonnen mit
Einbauten in Form von Packungen, Füllkörpern und/oder
Böden sollte die unzerteilte kontinuierliche Phase die
ausgewählten Einbauten gut benetzen, da andernfalls die
Tropfen der dispersen Phase in der Regel an den Einbauten entlang
kriechen.
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In
einfachster Weise wird man das organische Extraktionsmittel dabei
mittels über den Kolonnenquerschnitt angeordnete und sich über
die jeweilige Querschnittslänge der normalerweise kreiszylindrischen
Extraktionskolonne erstreckende, in der Regel kreisförmige
Durchtrittsöffnungen (Bohrungen) aufweisende Rohre (die
normalerweise einen identischen Querschnitt aufweisen; man spricht
auch von Rohrverteilern) aufgeben. Wird das organische Extraktionsmittel
am Kopf der Kolonne aufgegeben weisen die kreisförmigen
Durchtrittsöffnungen nach unten, bei Aufgabe des Extraktionsmittels
am Sumpf der Kolonne nach oben. Der Durchmesser (die Längstausdehnung)
der vorgenannten Durchtrittsöffnungen wird dabei üblicherweise
1 mm bis 10 mm, vorzugsweise 3 mm bis 6 mm und vielfach 2 bis 5
mm betragen. Dabei lässt man das Extraktionsmittel in einfacher
Weise in die Verteilerrohre ein- und aus den Durchtrittsöffnungen
wieder ausströmen.
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Grundsätzlich
können für die erfindungsgemäß auszuführende
Sauerwasserextraktion auch gerührte Kolonnen oder Zentrifugalextraktoren
eingesetzt werden. Gerührte Kolonnen verbessern die Berührung
beider Phasen. Alle Rührer der Kolonne sitzen anwendungstechnisch
zweckmäßig auf einer gemeinsamen Welle. Das Kolonnenrohr
ist an den Wänden zweckmäßig mit Statorringen
ausgerüstet. Die in der Regel in der Mitte angeordnete
Welle trägt in typischer Weise Rührorgane in der
Art, dass jeweils zwischen zwei Statorringen ein Rührer
rotiert. Beispielhafte zu nennen sind für die gerührten
Kolonnen die RDC(rotating disc contactor)-Kolonne, die ARD(asymmetrical
rotating disc)-Kolonne, die Kühni-Kolonne (gerührte
Kolonne gemäß Bauart nach Kühni) oder der
QVF-Rührzellenextraktor. Zentrifugalextraktoren nutzen
die Zentrifugalkraft zum Vermischen und Trennen der beiden im Gegenstrom
geführten Phasen. Die Zentrifugalkraft erbringt auch dann
eine gute Raffinat-/Extrakttrennung, wenn beide Phasen zur Bildung
einer stabilen Emulsion neigen. Beispielhaft zu nennen sind hier
die Apparate Podbielnak-Extraktor oder der Westfalia-Separator.
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Gefertigt
wird die Extraktionseinheit für das erfindungsgemäße
Verfahren vorzugsweise aus dem Werkstoff 1.4571. Dies trifft so
auch auf die übrigen Vorrichtungen zu, die für
die Abtrennung der Acrylsäure vom Produktgasgemisch der
heterogen katalysierten Gasphasen-Partialoxidation eingesetzt werden
können.
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Triebkraft
für die Trennung von Extrakt und Raffinat ist der Unterschied
in der Massendichte (g/cm3) zwischen beiden
Phasen. Eine hohe Massendichtedifferenz der beiden flüssigen
Phasen erleichtert die Phasentrennung und mindert Emulsionsbildung.
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Mit
Vorteil werden für die erfindungsgemäß durchzuführende
Extraktion daher organische Lösungsmittel verwendet, deren
Massedichte in kg/m3 sich von der Massendichte
von Wasser (ebenfalls in kg/m3) um ≥ 25
kg/m3, vorzugsweise um ≥ 50 kg/m3 unterscheidet (bezogen auf den bei der
Extraktion angewandten Druck und die bei der Extraktion angewandte
Temperatur). In der Regel wird der vorgenannte Massendichteunterschied
jedoch ≤ 250 kg/m3, in der Regel ≤ 150
kg/m3 betragen.
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Desweiteren
ist es für das erfindungsgemäße Verfahren
günstig, wenn die dynamische Viskosität des organischen
Extraktionsmittels unter den Extraktionsbedingungen ≤ 100
mPa·s, vorzugsweise ≤ 50 mPa·s beträgt.
In der Regel wird die vorgenannte dynamische Viskosität
jedoch ≥ 1 mPa·s betragen. Erfindungsgemäß besonders
günstig sind dynamische Viskositäten im Bereich
von 2 bis 10 mPa·s.
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Weiterhin
ist es beim erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhaft,
wenn die Grenzflächenspannung zwischen den beiden fluiden
Phasen vergleichsweise hoch ist. Vor dem Hintergrund des bisher
gesagten kommen als erfindungsgemäß geeignete
Extraktionsmittel für die Sauerwasserextraktion unter anderem
organische Flüssigkeiten in Betracht, deren Siedepunkt
bei Normaldruck (1 atm) oberhalb von 150 bzw. oberhalb von 160°C
liegt. Beispielhaft genannt seien Mittelölfraktionen aus
der Paraffindestillation, Diphenylether, Diphenyl, oder Mischungen
der vorgenannten Flüssigkeiten, wie z. B. ein Gemisch aus
70 bis 75 Gew.-% Diphenylether und 25 bis 30 Gew.-% Diphenyl. Günstig
ist auch die Verwendung eines Gemisches bestehend aus einer Mischung
aus 70 bis 75 Gew.-% Diphenylether und 25 bis 30 Gew.-% Diphenyl,
sowie bezogen auf des Gemisch, 0,1 bis 25 Gew.-% o-Dimethylphthalat.
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Erfindungsgemäß besonders
bevorzugte organische Lösungsmittel für die Sauerwasserextraktion sind
die Ester von aliphatischen oder aromatischen Mono- oder Dicar bonsäuren
(insbesondere wenn beide Carboxylgruppen verestert sind), deren
alkoholische Komponente 1 bis 8 C-Atome und deren Carbonsäurekomponente
5 bis 20 C-Atome enthält. Vorzugsweise weist die alkoholische
Komponente vor der Veresterung lediglich zwei oder nur eine Hydroxylgruppe
auf. Besonders bevorzugt handelt es sich bei der alkoholischen Komponente
um einwertige (eine OH-Gruppe) oder um zweiwertige (zwei OH-Gruppen)
Alkanole. Mit Vorteil beträgt die Anzahl der C-Atome der
alkoholischen Komponente (insbesondere im Fall von einwertigen oder zweiwertigen
Alkanolen) 1 bis 6, besonders bevorzugt 1 bis 4 und ganz besonders
bevorzugt 1 oder 2. Die aliphatischen oder aromatischen Mono- oder
Dicarbonsäuren enthalten mit Vorteil 5 bis 15 C-Atome,
bevorzugt 5 bis 10 C-Atome und besonders bevorzugt 6 bis 8 C-Atome
(insbesondere im Fall einer jeweiligen Veresterung (auch im Diesterfall)
mit 1 bis 4 bzw. mit 1 oder 2 C-Atome aufweisenden Alkanolen). Dicarbonsäuren sind
gegenüber Monocarbonsäuren als Säurekomponente
der relevanten Ester bevorzugt (insbesondere wenn beide Carboxylgruppen
verestert sind). Phthalsäure, iso-Phthalsäure
und Terephthalsäure sowie Adipinsäure sind erfindungsgemäß ganz
besonders bevorzugte Säurekomponenten der relevanten Ester.
Das letztere trifft insbesondere im Fall der Dialkylester (C1- bis C8-Alkyl,
vorteilhaft C1- bis C6-Alkyl,
ganz besonders vorteilhaft C1- bis C4-Alkyl und noch besser C1-
oder C2-Alkyl) zu. D. h., für das
erfindungsgemäße Verfahren ganz besonders günstige
Extraktionsmittel sind das Dimethylphthalat, das Diethylphthalat
(z. B. Palatinol® A der BASF Aktiengesellschaft),
das Dimethylisophthalat, das Diethylisophthalat, das Dimethylterephthalat,
das Diethylterephthalat, der Adipinsäuredimethylester und
der Adipinsäurediethylester. Weitere für die erfindungsgemäße
Sauerwasserextraktion geeignete Ester sind die Triester der Phosphorsäure,
wie z. B. Tributylphosphat oder Trikresylphosphat. Als Kresylrest
kommen dabei sowohl das ortho-Kresyl, das meta-Kresyl- und das para-Kresyl
in Betracht. Außerdem kommen als Extraktionsmittel für
die erfindungsgemäße Sauerwasserextraktion Ester
aus Acrylsäure und verzweigten oder linearen einwertigen
C6- bis C12-Alkanolen
(z. B. 2-Propylheptylacrylat oder 2-Ethylhexylacrylat) sowie Mono-
und Diester aus Maleinsäure und einwertigen C4-
bis C10-Alkanolen in Betracht. Dabei gilt
auch für alle vorgenannten Extraktionsmittel, dass diejenigen
unter ihnen, die bei Normaldruck einen Siedepunkt oberhalb von 150°C
bzw. oberhalb von 160°C, oder oberhalb von 170°C,
oder oberhalb von 180°C, oder oberhalb von 190°C
aufweisen, erfindungsgemäß bevorzugt werden.
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In
der Regel wird das zu extrahierende Sauerwasser neben Acrylsäure
und Wasser als weiteren Bestandteil (in der Regel in Gew.-% bezogen
auf die Gesamtmenge des Sauerwassers der drittgrößte
Bestandteil) Essigsäure enthalten. Je nach Art und Weise
der durchgeführten Partialoxidation (ausgewähltem
Katalysator, Wasserdampfgehalt des Reaktionsgasgemischs, Temperatur
der Partialoxidation) kann das Sauerwasser bis zu 10 Gew.-%, bzw.
bis zu 5 Gew.-% (häufig 2 bis 8 Gew.-%) oder mehr an Essigsäure
enthalten. Häufig enthält das Sauerwasser etwa
den 2-fachen Gewichtsanteil an Acrylsäure bezogen auf den
Gewichtsanteil an Essigsäure. Die Gehalte der anderen mögli chen
sauren Nebenkomponenten liegen normalerweise signifikant tiefer.
Erfindungsgemäß bevorzugt sind daher jene Extraktionsmittel,
die die Acrylsäure im Vergleich zur Essigsäure
bevorzugt aufnehmen. Zu diesen Extraktionsmitteln zählt
im besonderen der Phthalsäurediethylester.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft
ist es auch, wenn das Extraktionsmittel sich unter den Extraktionsbedingungen
nicht mit Wasser umsetzt und in Wasser nur eine geringe Löslichkeit
aufweist. So ist z. B. der Phthalsäurediethylester besonders
hydrolysestabil. Ein weiterer Vorteil des Phthalsäurediethylesters
ist sein bei Normaldruck (1 atm) vergleichsweise hoher Siedepunkt,
der erfindungsgemäß vorteilhaft für zu
verwendende Extraktionsmittel (organische Lösungsmittel) ≥ 200°C,
besser ≥ 225°C und noch besser ≥ 250°C
beträgt.
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Zusätzlich
weist er eine vergleichsweise geringe Löslichkeit in Wasser
auf (dies mindert auch die Extraktionsmittelverluste). In der Regel
fällt das Sauerwasser bei der erfindungsgemäß durchzuführenden
fraktionierenden Kondensation des Produktgasgemischs mit einer Temperatur
von 50 bis 80°C, vorzugsweise 60 bis 70°C an.
D. h., mit dieser Temperatur wird es normalerweise über
den zweiten Seitenabzug entnommen (je tiefer die Temperatur, desto
geringer ist der Bedarf an Polymerisationsinhibitor; in günstigen
Fällen bedarf es nicht des separaten Zusatzes eines solchen
ins Sauerwasser, Extraktionsmittel, Raffinat und/oder Extrakt). Anwendungstechnisch
zweckmäßig wird man daher auch die Extraktion
in diesem Temperaturbereich durchführen. D. h., erfindungsgemäß vorteilhaft
wird man das Sauerwasser im wesentlichen mit seiner vorgenannten
Temperatur in die Extraktionseinheit, vorzugsweise eine Extraktionskolonne
(besonders bevorzugt eine Packungskolonne, vorteilhaft Montz-Pak
B1-350) führen. Mit Vorteil erfolgt die Zufuhr von unten
in die Extraktionskolonne und von oben wird das spezifisch schwerere
Extraktionsmittel (mit Vorteil Diethylphthalat) aufgegeben. Üblicherweise
wird die Temperatur des aufgegebenen Extraktionsmittels von jener
des zugeführten Sauerwassers nicht sehr verschieden sein.
In typischer Weise beträgt der Betrag dieses Temperaturunterschieds ≥ 0°C
und ≤ 20°C, vorzugsweise ≥ 0°C
und ≤ 15°C sowie vielfach ≥ 0°C
und ≤ 10°C. Der Druck des der Kondensationskolonne
entnommenen Sauerwassers beträgt an der Entnahmestelle
erfindungsgemäß typisch > 1 bis 1,5 bar, häufig 2 bar.
Das entnommene Sauerwasser wird mittels einer Pumpe in die Extraktionskolonne
geführt. Der Förderdruck kann z. B. 2 bis 6 bar
betragen. Der Arbeitsdruck in der Extraktionskolonne wird erfindungsgemäß so
gewählt, dass es keiner zusätzlichen Pumpe bedarf,
um das organische Extrakt in die erste Strippkolonne zu fördern.
Grundsätzlich kann die Sauerwasserextraktion aber auch
bei höheren oder tieferen Temperaturen sowie bei höheren
oder niedrigeren Drucken durchgeführt werden. Bei der Inbetriebnahme
einer Extraktionskolonne wird man anwendungstechnisch zweckmäßig
so vorgehen, dass man die Extraktionskolonne zunächst mit
Sauerwasser füllt und anschließend, wie bereits
beschrieben, das organische Extraktionsmittel vorteilhaft am Kopf
der Extraktionskolonne tropfenförmig aufgibt.
-
Die
Zufuhr des Sauerwassers (der bevorzugt kontinuierlichen Phase) kann
prinzipiell unmittelbar über einen entsprechenden Zufuhrstutzen
erfolgen. Grundsätzlich kann das Sauerwasser aber auch über
ein ein (oder mehrere) Durchtrittsöffnungen in seiner Wandung
aufweisendes Zufuhrrohr (Durchmesser der Durchtrittsöffnungen
liegen bei typisch 5 bis 10 mm) zugeführt werden.
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Wie
bereits erwähnt, wird die Extraktionskolonne anwendungstechnisch
zweckmäßig aus Edelstahl gefertigt. Typische Wanddicken
betragen 5 bis 20 mm. Nach außen ist die Extraktionskolonne
normalerweise in herkömmlicher Weise thermisch isoliert.
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Das
Verhältnis V der der Extraktionskolonne zugeführten
Mengenströme an organischem Extraktionsmittel (E; in kg/h)
und saurem Wasser (S; in kg/h), d. h., E:S, kann beim erfindungsgemäßen
Verfahren 0,05 bis 20, vorzugsweise 0,1 bis 10, besser 0,8 bis 1,2
und besonders bevorzugt 1:1 betragen.
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Das
an Acrylsäure ausgelaugte (extrahierte, abgereicherte)
Sauerwasser wird normalerweise seiner Entsorgung zugeführt
(z. B. verbrannt oder in die Kläranlage gefahren). Es verlässt
die Extraktionskolonne erfindungsgemäß typisch
an deren Kopf (als Raffinat), während das organische, die
Acrylsäure enthaltende, Extrakt die Extraktionskolonne
in typischer Weise unten verlässt.
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Die
Abtrennung der Acrylsäure aus dem organischen Extrakt,
dessen Entnahmetemperatur aus der Extraktionskolonne im wesentlichen
der Zufuhrtemperatur des Sauerwassers in die Extraktionskolonne
entspricht, kann grundsätzlich unter Anwendung unterschiedlicher
thermischer Trennverfahren oder auch unter Anwendung von Kombinationen
solcher thermischer Trennverfahren vorgenommen werden.
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Eine
geeignete Abtrennvariante ist die kristallisative Abtrennung. Dabei
kommen alle Kristallisationsverfahren in Betracht, die in der
DE-A 19838845 und
in der
DE-A 10
2005 015 637 empfohlen werden. Der Vorzug der kristallisativen
Abtrennung liegt darin begründet, das die Kristallisation
im Unterschied zu anderen thermischen Trennverfahren ein scharfes
Trennverfahren ist. D. h., die Zusammensetzung der sich bildenden Acrylsäurekristalle
ist weitgehend unabhängig (im Idealfall besteht völlige
Unabhängigkeit) von der Zusammensetzung der flüssigen
Phase, des flüssigen Extrakts. Im Unterschied dazu ist
ein unscharfes thermisches Trennverfahren ein solches, bei dem die
Zusammensetzung der sich bei Anwendung des Trennverfahrens bildenden,
Zielprodukt angereichert enthaltenden, Phase von der Zusammensetzung
des zu trennenden Gemischs in ausgeprägter Weise abhängig
ist. D. h., beim scharfen Trennverfahren ist in der thermodynamischen Theorie
eine einmalige Gleichgewichtseinstellung ausreichend, um das reine
Zielprodukt zu erhalten, während es dazu bei unscharfen
Trennverfahren einer mehrmaligen aufeinanderfolgend durchgeführten
Einstellung des thermodynamischen Gleichgewichtes bedarf. Erfindungsgemäß besonders
geeig nete Kristallisationsverfahren zum Zweck der Acrylsäureabtrennung
aus dem Extrakt sind die Suspensionskristallisation und die Schichtkristallisation.
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Erfindungsgemäß ganz
besonders vorteilhaft (insbesondere dann, wenn als Extraktionsmittel
ein solches verwendet wird, dessen Siedepunkt (bei Normaldruck)
wenigstens 60°C, vorzugsweise wenigstens 80°C und
ganz besonders bevorzugt wenigstens 100°C oberhalb des
entsprechenden Siedepunktes der Acrylsäure (= 141°C)
liegt) wird man die Abtrennung der Acrylsäure aus dem Extrakt
durch Desorption vornehmen. Als Desorptionseinheit wird überlicherweise
eine Kolonne mit trennwirksamen Einbauten verwendet. Als solche Kolonneneinbauten
kommen prinzipiell alle bekannten trennwirksamen Einbauten in Betracht.
Dazu zählen insbesondere Böden, Packungen und/oder
Schüttungen. Unter den Stoffaustauschböden sind
Glockenböden, Siebböden (z. B . Zwangssiebböden
bzw. Regensiebböden (Dual-Flow-Böden), Ventilböden
und/oder Thormannböden (bzw. Thormann
®-Böden)
bevorzugt. Unter den Schüttungen sind solche mit Ringen,
Wendeln, Sattelkörpern, Raschig-, Intos- oder Pall-Ringen,
Barrel- oder Intalox-Sätteln, Top-Pak etc. oder Geflechten
bevorzugt. Ganz besonders bevorzugt sind Dual-Flow-Böden
und/oder Thormannböden. Unter den Thormannböden
sind die einflutigen Thormannböden bevorzugt. Bei Verwendung
von Dual-Flow-Böden und Thormannböden werden die
Dual-Flow-Böden ganz besonders bevorzugt im unteren Abschnitt
der Desorptionseinheit und die Thormannböden im oberen
Abschnitt der Desorptionseinheit eingesetzt. In der Regel sind 5
bis 10 theoretische Böden in der Desorptionseinheit ausreichend.
Grundsätzlich kann die Desorption ausschließlich durch
Druckerniedrigung bewirkt werden. Anwendungstechnisch ganz besonders
vorteilhaft wird der Partialdruck der zu desorbierenden Acrylsäure
durch Verdünnen mit einem unter den Desorptionsbedingungen
nicht kondensierbaren (vorzugsweise liegt der Siedepunkt des Strippgases
bei 1 atm wenigstens 50°C unterhalb des Siedepunktes von
Wasser) und (gegenüber chemischer Veränderung)
im wesentlichen inerten Gas gesenkt. D. h., ganz besonders bevorzugt
wird die Abtrennung der Acrylsäure aus der Extraktphase
der Sauerwasserextraktion durch Strippen mittels eines Gases (durch
Herausstrippen mit einem Gas) vorgenommen. D. h., durch das Durchleiten
eines Gases durch das Extrakt wird die Acrylsäure in das
Gas aufgenommen und aus dem Extrakt herausgeführt. Die
treibende Kraft hinter diesem Prozess ist, dass der Dampfdruck der
aus dem Extrakt zu entfernenden Acrylsäure größer
als ihr Partialdruck im Gas selbst ist, so dass ein Übertritt
der Acrylsäure aus dem Extrakt in das Gas erfolgt. Vorteilhaft
wird das Extrakt zum Zweck der Strippung gegen die Fließrichtung
des Strippgases (d. h., im Gegenstrom) geführt. D. h.,
das Extrakt wird vorteilhaft am Kopf der Strippkolonne aufgegeben
und das Strippgas wird unten in die Strippkolonne geführt.
Ganz besonders vorteilhaft wird als Strippgas das am Kopf der Kondensationskolonne
herausgeführte Restgas, oder eine Teilmenge dieses Restgases
mit gleicher oder unterschiedlicher Zusammensetzung wie das gesamte
Restgas, oder Gas verwendet, dessen Zusammensetzung einem oder mehreren
inerten Bestandteilen des Restgases entspricht (z. B. Wasserdampf,
N
2, CO
2, und/oder
Luft). Die erfin dungsgemäß bevorzugte Verwendung
von Restgasgemisch als Strippgas hat den Vorteil, dass einerseits
kein zusätzliches Strippgas bereitgestellt werden muss (welches
später auch zusätzlich entsorgt werden müsste)
und andererseits damit ein Strippgas eingesetzt wird, das keine
für das gesamte Abtrennverfahren der Acrylsäure
aus dem Produktgasgemisch der Partialoxidation fremden Bestandteile
enthält. Im Regelfall besteht Restgas überwiegend
aus den für die Partialoxidation des C
3-Vorläufers
der Acrylsäure verwendeten inerten Verdünnungsgasen
(bleiben bei der Partialoxidation im wesentlichen chemisch unverändert
erhalten) sowie aus bei der Partialoxidation üblicherweise
als Nebenprodukt gebildetem sowie gegebenenfalls als Verdünnungsgas
zugesetztem Wasserdampf und durch unerwünschte vollständige
Oxidation als Nebenreaktion gebildeten Kohlenoxiden (häufig
wird auch eine Restgasgemischzusammensetzung aufweisende Teilmenge
des Restgases als Verdünnungsgas in die Partialoxidation
rückgeführt; diese soll in dieser Schrift als
Partialoxidationskreisgas bzw. Kreisgas bezeichnet werden). Teilweise
enthält es noch geringe Mengen an bei der Partialoxidation
nicht verbrauchtem molekularem Sauerstoff (Restsauerstoff, was vorteilhaft
ist (z. B. zur Vermeidung unerwünschter Polymerisatbildung))
und/oder an nicht umgesetztem C
3-Vorläufer
und/oder nicht umgesetztem Zwischenprodukt. Die bei der Partialoxidation mitverwendeten
inerten Verdünnungsgase (z. B. N
2,
CO
2, H
2O und/oder
gesättigte Kohlenwasserstoffe etc.) sind einerseits dabei
behilflich, die bei der Partialoxidation frei werdende Reaktionswärme
aufzunehmen und gewährleisten andererseits in der Regel
gleichzeitig einen sicheren Betrieb der heterogen katalysierten
Gasphasen-Partialoxidation des C
3-Vorläufers,
indem sie das Reaktionsgasgemisch entweder außerhalb des
Explosionsbereichs oder in einer noch sicher beherrschbaren Region
des explosiven Bereichs halten (vgl. z. B.
DE-A 197 40 253 ,
DE-A 197 40 252 ,
DE-A 102 43 625 ,
DE-A 103 32 758 und
WO 2004/035514 ).
-
Bei
Verwendung von Dual-Flow-Böden als trennwirksame Einbauten
in der Desorptionskolonne (Strippkolonne) beträgt der Lochdurchmesser
(der Durchmesser der Durchtrittsöffnungen in den Böden)
in der Regel 8 bis 50 mm, vorzugsweise 10 bis 35 mm. Bevorzugt nimmt
der Lochdurchmesser von oben nach unten zu. Der Bodenabstand (üblicherweise
sind die Böden äquidistant angeordnet) beträgt
häufig 300 bis 800 mm, vielfach 400 bis 600 mm und häufig
500 mm. Gefertigt wird die Desorptionseinheit, wie bereits gesagt, üblicherweise
aus austenitischem Stahl, vorzugsweise aus dem Werkstoff 1.4571
(nach DIN EN 10020).
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Der
Kolonnenzulauf an zu strippendem Extrakt erfolgt im oberen Bereich
der Desorptionseinheit, vorzugsweise auf deren obersten (theoretischen)
Boden. Anwendungstechnisch zweckmäßig wird das
Extrakt zuvor erwärmt (typisch auf Temperaturen von 80
bis 120°C, häufig ca. 100°C). Über
innen- und/oder außenliegende indirekte Wärmeaustauscher
herkömmlicher Bauart (z. B. Robertverdampfer, Zwangsumlaufrohrbündelwärmeübertrager,
Zwangsumlaufrohrbündelentspannungswärmeübertrager,
Plattenwärmeübertrager etc.; vgl. z. B.
EP-A 854 129 ) und/oder über
Doppelwandhei zung (als Wärmeträger wird vorteilhaft
mit der Abwärme der Partialoxidation gewonnener Wasserdampf
verwendet) wird in vorteilhafter Weise dem Sumpf der Strippkolonne
(der Desorptionskolonne) zusätzlich Wärme zugeführt.
Vorzugsweise erfolgt sie über außenliegende Umlaufverdampfer
mit Natur- oder Zwangsumlauf. Besonders bevorzugt werden außenliegende
Umlaufverdampfer mit Zwangsumlauf (insbesondere Entspannungsumlauf)
eingesetzt. Der Einsatz mehrerer Verdampfer, in Reihe oder parallel
geschaltet, ist möglich (typische Sumpftemperaturen liegen
bei 145 bis 165°C, häufig bei ca. 155°C).
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Das
unter den angewandten Desorptionsbedingungen nicht kondensierbare
und inerte Strippgas wird vorteilhaft unmittelbar in den Sumpf der
Desorptionseinheit eingeleitet. Der Zulauf aus dem außenliegenden Wärmeübertrager
(in welchem zuvor entnommener Sumpfflüssigkeit die benötigte
Wärme zugeführt wird) wird mit Vorteil auf einen
der unteren (theoretischen) Kolonnenböden (vorzugsweise
im Bereich der theoretischen Böden 2 bis 4 von unten) oder
darunter vorgenommen. Das im Kolonnensumpf der Desorptionskolonne
anfallende, an Acrylsäure im wesentlichen freie Extraktionsmittel
wird vorteilhaft auf den Kopf der Sauerwasserextrakten rückgeführt.
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Da
es im Vergleich zum in der Extraktionseinheit anfallenden Extrakt
normalerweise eine erhöhte Temperatur aufweist, ist es
zweckmäßig, das von der Extraktion zur Strippkolonne
zu führende Extrakt und das aus dem Sumpf der Strippkolonne
zur Extraktion rückzuführende Extraktionsmittel
(eine gegebenenfalls erforderliche aktive Polymerisationsinhibierung
von Extraktions- und Strippkolonne würde man aufgrund der
Rückführung vorteilhaft in den Sumpf der Strippkolonne
hinein vornehmen; z. B. mittels MEHQ und/oder PTZ, wenn das Strippgas
molekularen Sauerstoff enthält) in indirektem Wärmeaustausch
durch einen indirekten Wärmeüberträger
herkömmlicher Bauart (Rohrbündelwärmeübertrager
oder Plattenwärmeübertrager) zu führen,
um das Extrakt zu erwärmen und das Extraktionsmittel abzukühlen.
Nachfolgend wird das Extraktionsmittel normalerweise zusätzlich
in einem indirekten Wärmeübertrager mittels z.
B. Wasserkühlung auf seine Einsatztemperatur in der Sauerwasserextraktion
gebracht. Bezogen auf den aus dem Sumpf der Strippkolonne in die
Extraktion rückgeführten Extraktionsmittelstrom
werden normalerweise zusätzlich 0,01 bis 1 Gew.-% der Sumpfflüssigkeit
der Strippkolonne ausgelassen (purge-Strom) (hinter der vorgenannten
Wasserkühlung wird normalerweise ein entsprechender Mengenstrom
an frischem Extraktionsmittel in dem Extraktionsmittelrückführstrom
ergänzt). Dieser purge-Strom kann entsorgt (z. B. gemeinsam
mit Restgas verbrannt) oder rektifikativ aufgearbeitet und in frisches
Extraktionsmittel überführt werden.
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Das
Strippgas wird vorzugsweise mit einer Temperatur in die Strippkolonne
geführt, die wenigstens derjenigen der Sumpfflüssigkeit
in der Strippkolonne weitgehend entspricht (im Regelfall werden
die beiden Temperaturen nicht mehr als 30°C, besser nicht
mehr als 20°C auseinanderliegen). Wird Restgas als Strippgas verwendet,
kann es z. B. dadurch auf vorgenannte Temperatur gebracht werden,
dass man es auf einen erhöhten Druck verdichtet. Vorteilhaft
kann diese Verdichtung gemeinsam mit Kreisgas auf einen auch für
die Rückführung von Restgas in die C3-Vorläuferpartialoxidation
geeigneten Druck (üblicherweise mit Hilfe eines Radialverdichters)
erfolgen. In typischer Weise liegen vorgenannte Druck bei 2 bis
4 bar, häufig bei 2,5 bis 3,5 bar (bei einem Restgasdruck
von typischerweise > 1
und ≤ 1,5 bar).
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Bezogen
auf 1 kg Extrakt liegt die zum Freistrippen der Acrylsäure
benötigte Menge an Strippgas in typischer Weise bei 1,5
bis 2,5 Nm3 Strippgas. Typische Beladungen
des Strippgases mit Acrylsäure betragen (am Kopf der Strippkolonne)
2 bis 6 Gew.-%.
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Grundsätzlich
gilt, dass mit zunehmender verwendeter Strippgasmenge der Wärmeeintrag
in den Sumpf der Strippkolonne gemindert werden kann. Der Vorzug
einer Abtrennung der Acrylsäure aus dem Extrakt durch Strippen
mit einem unter den Desorptionsbedingungen üblicherweise
nicht kondensierbaren und inerten Strippgas liegt unter anderem
darin begründet, dass es sich um eine besonders effiziente
und gleichzeitig energetisch sowie apparativ wenig aufwendige Abtrennweise
handelt. Darüber hinaus bringt sie im Unterschied zur z.
B. kristallisativen oder rektifikativen Abtrennung aus dem Extrakt
den Vorteil mit sich, dass sie keine zusätzliche, Acrylsäure
in erhöhter Konzentration aufweisende, flüssige
Phase erzeugt, die des Aufwandes einer zusätzlichen ausgeprägten
Polymerisationsinhibierung bedarf.
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Vorstehendes
ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass
das mit Acrylsäure beladene Strippgas, insbesondere dann,
wenn zum Strippen Restgas verwendet wurde, als solches in die Kondensationskolonne
(die für die fraktionierende Kondensation des Produktgasgemischs
der Partialoxidation eingesetzt wird) rückgeführt werden
kann. Zweckmäßigerweise erfolgt eine solche Rückführung
unterhalb des ersten Seitenabzugs in die Kondensationskolonne. Vorteilhaft
wird man die Rückführung unmittelbar in den Sumpfraum
der Kondensationskolonne vornehmen. Grundsätzlich kann
sie unmittelbar in die Sumpfflüssigkeit hinein erfolgen.
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Vorliegende
Anmeldung umfasst deshalb im Besonderen ein solches erfindungsgemäßes
Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man wenigstens bei
einer Teilmenge (mit Vorteil eine Teilmenge von wenigstens 25 Gew.-%,
besser wenigstens 50 Gew.-%, bevorzugt wenigstens 75 Gew.-%, oder
die Gesamtmenge) von nicht in die Kondensationskolonne rückgeführtem
saurem Wasser in diesem enthaltene Acrylsäure durch Extraktion
mit einem organischen Lösungsmittel unter Ausbildung eines
Acrylsäure enthaltenden organischen Extraktes aus dem sauren
Wasser in das organische Lösungsmittel aufnimmt, nachfolgend
die Acrylsäure aus dem organischen Extrakt durch Strippen
mit einem Strippgas abtrennt und das mit Acrylsäure beladene
Strippgas in die Kondensationskolonne rückführt.
Grundsätzlich könnte die Rückführung
der im beladenen Strippgas enthaltenen Acrylsäure in die
Kondensationskolonne auch in auskondensierter Form erfolgen. Diese
auskondensierte Acrylsäure könnte aber auch mit
der der Kondensationskolonne entnommenen rohen Acrylsäure
vereinigt der Weiterreinigung derselben zugeführt werden.
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Ganz
besonders vorteilhaft wird man beim erfindungsgemäßen
Verfahren das mit Acrylsäure beladene Strippgas (bzw. wenigstens
eine Teilmenge desselben) jedoch dazu verwenden, um in einer zweiten
Strippkolonne in der der Kondensationskolonne entnommenen Sumpfflüssigkeit
noch enthaltene Acrylsäure ebenfalls freizustrippen (und
es erst dann in die Kondensationskolonne rückführen),
bevor die Sumpfflüssigkeit der Entsorgung zugeführt
wird. Erfindungsgemäß vorteilhaft wird das beladene
Strippgas dieser zweiten Strippung noch einer (Gegenstrom-)Rektifikation
unterworfen, wie es bereits in der
WO 2004/035514 und in der
DE-A 103 32 758 (jedoch
unter unmittelbarer Verwendung von Restgas als Strippgas) beschrieben
ist (und erst dann in die Kondensationskolonne rückgeführt).
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Der
Sumpfraum in der beim erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Kondensationskolonne (bzw. ganz generell bei einer trennwirksame
Einbauten aufweisenden Kolonne) ist der Raum unterhalb der untersten trennwirksamen
Einbaute (z. B. Böden, Packungen und Füllkörper,
die die Grenzfläche zwischen den in der Trennkolonne im
Gegenstrom geführten Phasen vergrößern)
innerhalb der Kondensationskolonne.
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In
ihm sammelt sich die sogenannte Sumpfflüssigkeit, die insbesondere
solche Bestandteile umfasst, deren Siedepunkt bei Normaldruck (1
atm) oberhalb des Siedepunktes von Acrylsäure liegt. Dies
sind zum einen schwerer als Acrylsäure siedende Nebenprodukte
wie z. B. Maleinsäureanhydrid, Nebenkomponenten wie Phenothiazin,
die als Polymerisationsinhibitoren zugesetzt werden, aber auch Folgeprodukte,
die sich im Verlauf der fraktionierenden Kondensation des Produktgasstroms
der Partialoxidation aus den Bestandteilen derselben erst bilden.
Zu diesen Folgeprodukten zählen insbesondere radikalische
Polymerisate der Acrylsäure, die sich trotz der Polymerisationsinhibierung
in unerwünschter Weise ausbilden. Auch zählen
höhermolekulare Verbindungen dazu, die sich durch Kondensationsreaktionen
unterschiedlicher Bestandteile des Produktgasgemischs der Partialoxidation
ausbilden. Zu diesen gehören nicht zuletzt die Michael-Addukte,
die sich durch reversible Michael-Addition von Acrylsäure
an sich selbst sowie an das sich dabei bildende Acrylsäure-Dimere („Diacrylsäure")
bzw. – Oligomere ausbilden (der Begriff Acrylsäure-Oligomere
meint in dieser Schrift daher stets die entsprechenden Michael-Addukte
und nicht durch radikalische Polymerisation entstehende Acrylsäureoligomere).
Durch die Einwirkung erhöhter Temperatur unter gleichzeitiger
Abtrennung der gebildeten Acrylsäure (z. B. durch „Strippen"
mit einem unter den entsprechenden Bedingungen vorzugsweise (chemisch)
inerten und nicht kondensierbaren Gas) kann die Michael-Addition
umgekehrt werden. Aber auch monomere Acrylsäure selbst
ist in nicht unerheblichem Umfang noch Bestandteil der Sumpfflüssigkeit
in der Kondensationskolonne, was ein Freistrippen derselben lohnend macht.
Da die Sumpfflüssigkeit der Kondensationskolonne aber auch
Nebenprodukte enthält, die bei Normaldruck nur geringfügig
höher wie Acrylsäure sieden (z. B. Benzaldehyd,
Furfurale und Maleinsäureanhydrid) ist es vorteilhaft,
das beladene Strippgas dieser zweiten Strippung (vor z. B. seiner
Rückführung in die Kondensationskolonne) zusätzlich
noch einer (Gegenstrom-)Rektifikation (d. h., einem Gegenstrom von
Rücklaufflüssigkeit) zu unterwerfen (zweckmäßiger
Weise in derselben Kolonne), was eine verbesserte Reinheit des mit
Acrylsäure beladenen zweiten Strippgas bedingt.
-
Die
Rückführung des ersten beladenen Strippgases und/oder
des zweiten beladenen Strippgases in die Kondensationskolonne muss
nicht notwendiger Weise auf direktem Weg erfolgen.
-
Vielmehr
kann das erste beladene Strippgas und/oder das zweite beladene Strippgas
auch wenigstens teilweise oder vollständig mit Produktgasgemisch
gemischt und das dabei resultierende Gasgemisch in die Kondensationskolonne
geführt werden.
-
Die
Zusammenführung kann dabei vor, während und/oder
nach einer gegebenenfalls durchzuführenden direkten und/oder
indirekten Kühlung des Produktgasgemischs der Gasphasen-Partialoxidation
erfolgen.
-
Im
Folgenden soll aus Gründen der Differenzierbarkeit das
mit Acrylsäure beladene Strippgas aus der Extraktstrippung
als „erstes beladenes Gas" und das mit Acrylsäure
beladene (vorzugsweise rektifizierte) Strippgas aus der (Kondensationskolonne)
Sumpfstrippung als „zweites beladenes Gas" bezeichnet werden (in
entsprechender Weise soll die Extraktstrippung als „erste
Strippung" und die Sumpfstrippung als „zweite Strippung"
bezeichnet werden etc.). In der Regel verlässt das erste
beladene Gas die Extraktstrippung mit einem Druck von 1,5 bis 3,5
bar, häufig 2 bis 3 bar, z. B. 2,5 bar. Seine Temperatur
liegt üblicherweise ca. 10°C unterhalb derjenigen
Temperatur, mit der das Extrakt auf die erste Strippkolonne aufgegeben
wird. Typische Temperaturen des ersten beladenen Gases betragen
65 bis 95°C, häufig 75 bis 95°C, oder
85°C.
-
Zur
Durchführung der zweiten Strippung (einschließlich
der Rektifikation des Strippgases) kommen grundsätzlich
alle Kolonnen mit trennwirksamen Einbauten in Betracht, wobei mögliche
Einbauten z. B. Packungen, Füllkörper und/oder
Böden sind. Prinzipiell können auch Kolonnen mit
rotierenden Einsätzen, sogenannte Rotationskolonnen verwendet
werden, die die Rücklaufflüssigkeit in Tropfen
versprühen. Erfindungsgemäß bevorzugt
wird als zweite Strippkolonne eine solche eingesetzt, die nur Böden
und/oder Packungen enthält. Als Böden werden dabei
mit Vorteil Dual-Flow-Böden verwendet und mit besonderem
Vorteil enthält die Strippkolonne ausschließlich
Dual-Flow-Böden als trennwirksame Einbauten.
-
Unter
Dual-Flow-Böden sollen in dieser Schrift Platten mit einfachen
Durchtrittstellen (Löcher, Schlitze etc.) verstanden werden.
Das in der zweiten Strippkolonne aufsteigende Gas und die in der
zweiten Strippkolonne absteigende Rücklaufflüssigkeit
treten entgegengesetzt strömend durch die gleichen Durchtrittstellen. Der
Querschnitt der Durchtrittstellen wird in an sich bekannter Weise
der Belastung der zweiten Strippkolonne angepasst. Ist er zu klein,
strömt das aufsteigende Gas mit so hoher Geschwindigkeit
durch die Durchtrittstellen, dass die in der Strippkolonne absteigende
Rücklaufflüssigkeit im wesentlichen ohne Trennwirkung
mitgerissen wird. Ist der Querschnitt der Durchtrittstellen zu groß,
bewegen sich aufsteigendes Gas und absteigender Rücklauf
im wesentlichen ohne Austausch aneinander vorbei und der Boden läuft
Gefahr trocken zu laufen. Üblicherweise weisen Dual-Flow-Böden
kein Ablaufrohr auf, das sie mit dem nächsten Boden verbindet. Selbstredend
kann jeder Dual-Flow-Boden mit den Wänden der zweiten Strippkolonne
bündig abschließen. Er kann aber auch über
Stege mit diesen verbunden sein. Mit abnehmender Belastung der zweiten
Strippkolonne laufen Dual-Flow-Böden im Unterschied zu
hydraulisch abgedichteten Querstromböden trocken.
-
Erfindungsgemäß zweckmäßig
kann die für zweite Strippung (einschließlich
der angesprochenen Rektifikation) verwendbare Dual-Flow-Boden-Strippkolonne
bis zu 60 Dual-Flow-Böden enthalten. Mit Vorteil weisen
diese ein Öffnungsverhältnis (das Verhältnis
D:U, gebildet aus dem Flächenanteil des Bodens, der für das
Spaltgas durchlässig ist (D) und der Gesamtfläche
des Bodens (U)) von 10 bis 20%, bevorzugt von 10 bis 15% auf.
-
Die
Durchtrittstellen der Dual-Flow-Böden sind bevorzugt kreisrunde
Löcher mit einem innerhalb des Bodens einheitlichen Kreisdurchmesser.
Letzterer beträgt zweckmäßig 10 bis 30
mm. Im oberen Teil der Kolonne beträgt er mit Vorteil 10
bis 20 mm, bzw. 10 bis 15 mm, und im unteren Teil der Kolonne beträgt
er mit Vorteil 20 bis 30 mm. Ferner sind die kreisrunden Löcher über
den individuellen Dual-Flow-Böden bevorzugt in strenger
Dreiecksteilung gleichmäßig angeordnet (vgl.
DE-A 102 30 219 ).
Ferner zeigt der Stanzgrat der in den Dual-Flow-Böden herausgestanzten
Durchtrittsöffnungen in der zweiten Strippkolonne bevorzugt
nach unten. Üblicherweise sind die Dual-Flow-Böden
in der zweiten Strippkolonne äquidistant angeordnet. In
typischer Weise liegt der Bodenabstand bei 300 mm bis 500 mm. Erfindungsgemäß günstig
ist auch ein Bodenabstand von 400 mm. In zweckmäßiger
Weise erfolgt die Zufuhr der zu strippenden Sumpfflüssigkeit
(sie kann zuvor noch zur Direktkühlung des Produktgasgemischs
der Partialoxidation verwendet und/oder durch im unteren Bereich
der Kondensationskolonne entnommene Schwersiederfraktion ergänzt
worden sein) auf den vierten bis zehnten Dual-Flow-Boden der zweiten
Strippkolonne (von unten gerechnet). Die Sumpftemperatur in der zweiten
Strippkolonne wird vorteilhaft bei 150 bis 190°C, bevorzugt
bei 160 bis 180°C gehalten. Der Arbeitsdruck wird in der
zweiten Strippkolonne normalerweise > 1 bis 3 bar, häufig 1,5 bis
2,5 bar betragen.
-
Der
in der zweiten Strippkolonne benötigte Energieeintrag wird
vorteilhaft mit Hilfe eines ausgelagerten Zwangsumlaufrohrbündelentspannungsverdampfers
zugeführt, dem aus der zweiten Strippkolonne entnommene
Sumpfflüssigkeit zum Zweck ihrer Überhitzung zugeführt
und nachfolgend so überhitzt in die zweite Strippkolonne
rückgeführt wird (vgl.
DE-A 103 32 758 ). Grundsätzlich
könnte an dieser Stelle aber auch ein reiner Zwangsumlaufverdampfer
oder ein Naturumlaufverdampfer, z. B. ein Robertverdampfer, eingesetzt
werden, der auch in die zweite Strippkolonne integriert sein kann.
-
Die
zweite Strippkolonne selbst ist (wie auch die Kondensationskolonne
und die erste Strippkolonne) anwendungstechnisch zweckmäßig
gegen die Umgebung wärmeisoliert.
-
Die
Erzeugung der Rücklaufflüssigkeit kann durch direkte
und/oder indirekte Kühlung erfolgen. Erfindungsgemäß vorteilhaft
wird die Methode der direkten Kühlung angewendet. Dazu
wird in einfachster Weise das den letzten (theoretischen) Boden
durchströmende Gas einer Quenchvorrichtung zugeführt,
die z. B. über einen Kaminboden von den trennwirksamen
Einbauten der zweiten Strippkolonne abgetrennt in die zweite Strippkolonne
integriert (auf den trennwirksamen Teil aufgesetzt) sein kann. Grundsätzlich
kann die Quenchvorrichtung aber auch aus der zweiten Strippkolonne
räumlich ausgelagert sein. Als eine solche Quenchvorrichtung
können alle im Stand der Technik für diesen Zweck
bekannten Vorrichtungen (z. B. Sprühwäscher, Venturiwäscher,
Blasensäulen oder sonstige Apparate mit berieselten Oberflächen)
eingesetzt werden, wobei vorzugsweise Venturi-Wäscher oder
Sprühkühler verwendet werden. Mit Vorteil wird
eine Gleichstromvorrichtung (z. B. eine mit Prallplattendüse)
verwendet. Zur indirekten Kühlung der Quenchflüssigkeit
wird diese üblicherweise über einen (indirekten)
Wärmeübertrager bzw. Wärmeaustauscher
geführt. Diesbezüglich eignen sich alle gängigen
Wärmeübertrager oder Wärmeaustauscher.
Als bevorzugt seien Rohrbündelwärmeaustauscher,
Plattenwärmeaustauscher und Luftkühler genannt.
Geeignete Kühlmedien sind Luft beim entsprechenden Luftkühler
und Kühlflüssigkeiten, insbesondere Wasser (z.
B. Oberflächenwasser), bei den anderen Kühlvorrichtungen.
Anwendungstechnisch zweckmäßig wird als Quenchflüssigkeit
(im Folgenden auch als „Quenchflüssigkeit 0" bezeichnet)
eine Teilmenge des beim Quenchen gebildeten Kondensats verwendet.
Die andere Teilmenge des beim Quenchen gebildeten Kondensats wird
im wesentlichen als Rücklaufflüssigkeit auf den obersten
(theoretischen) Boden der zweiten Strippkolonne rückgeführt
(eine kleine Teilmenge des Kondensats kann an dieser Stelle auch
abgezweigt und der aus der Kondensationskolonne entnommenen Sumpfflüssigkeit zugeführt
und mit dieser vereinigt werden; ein Teil des dabei resultierenden
Gemischs kann als im weiteren Verlauf dieser Schrift noch einzuführende
Quenchflüssigkeit 1 eingesetzt werden; ein anderer Teil
dieses Gemischs bildet den Zulauf zur zweiten Strippkolonne und
die verbliebene (vergleichsweise geringe) Restmenge dieses Gemischs
wird mit der verbliebenen Teilmenge des Kondensats vereinigt und
bildet in dieser Vereinigung dann zum einen Teil die Rücklaufflüssig keit
auf den obersten (theoretischen) Boden der zweiten Strippkolonne
und zum anderen Teil die Quenchflüssigkeit 0). In typischer
Weise beträgt die Temperatur der Quenchflüssigkeit
0 unmittelbar vorab ihrer Verwendung zum Quenchen etwa 40°C,
wohingegen die Rücklaufflüssigkeit in typischer
Weise mit etwa 80°C rückgeführt wird.
Das Massenverhältnis von rückgeführter
Rücklaufflüssigkeit zu der zweiten Strippkolonne
zugeführter Sumpf (sowie gegebenenfalls Schwersieder)flüssigkeit beträgt
typisch ≥ 2. Häufig beträgt es 2 bis
10 und vorzugsweise 4 bis 8.
-
Selbstverständlich
muss die zweite Strippkolonne (wie alle anderen Apparate in denen
flüssige, nennenswerte Acrylsäuregehalte aufweisende
Phasen geführt werden) polymerisationsinhibiert betrieben
werden. Als solche Polymerisationsinhibitoren können für
diesen Zweck prinzipiell alle im Stand der Technik bekannten Polymerisationsinhibitoren
eingesetzt werden.
-
Beispielhaft
genannt seien als solche Phenothiazin (PTZ) und p-Methoxyphenol
(MEHQ). Häufig werden diese beiden kombiniert angewendet.
Zweckmäßigerweise werden sie dazu in einer reinen
Acrylsäure gelöst zugesetzt. MEHQ wird vorzugsweise
als Schmelze zudosiert.
-
In
besonders eleganter Weise lässt sich die Polymerisationsinhibierung
des Quenchkreises 0 und der zweiten Strippkolonne jedoch dadurch
bewerkstelligen, dass man dem Quenchkreis 0 eine Teilmenge der aus der
Kondensationskolonne herausgeführten, polymerisationsinhibierten,
d. h., Polymerisationsinhibitoren enthaltenden, Sumpfflüssigkeit
(und gegebenenfalls Schwersiederfraktion) zusetzt. In typischer
Weise enthält die Quenchflüssigkeit 0 so z. B.
0,01 bis 0,1 Gew.-% MEHQ und 0,01 bis 0,5 Gew.-% PTZ. Der im ersten
beladenen Gas (das als Strippgas für die zweite Strippkolonne
fungiert) üblicherweise noch enthaltene molekulare Sauerstoff
fördert die Polymerisationsinhibierung zusätzlich.
-
Eine
Teilmenge der im Sumpf der zweiten Strippkolonne anfallenden Sumpfflüssigkeit
wird kontinuierlich ausgeschleust und entsorgt. Durch Zusatz eines
organischen Lösungsmittels, z. B. von Methanol, wird der schwerstflüchtige
Rückstand bei Bedarf fluid gehalten. Anstelle von Methanol
können auch andere hydrophile organische Flüssigkeiten
wie z. B. Ethanol oder die in der
WO
2004/035514 Empfohlenen (oder Gemische solcher Flüssigkeiten)
verwendet werden. Bezogen auf den Zufuhrstrom an aus der Kondensationskolonne
zugeführter Sumpfflüssigkeit liegt der vorgenannte
Ausschleusestrom bei ca. 10 oder 20 bis 30 Gew.-%. Anwendungstechnisch
zweckmäßig wird der Ausschleusungsstrom aus dem
den Zwangsumlaufentspannungsverdampfer, der die zweite Strippkolonne
mit Energie versorgt, überhitzt verlassenden Stoffstrom
abgezweigt. Er wird entgast und z. B. mit Methanol verdünnt
z. B. der Rückstandsverbrennung zugeführt.
-
Das
den Quenchkreis 0 gekühlt (typische Temperaturen betragen
70°C bis 90°C) verlassende zweite beladene Gas
kann nun als solches in die Kondensationskolonne rückgeführt
werden (an dieser Stelle sei festgehalten, dass in der zweiten Strippkolonne
bezogen auf 1 kg aus der Kondensationskolonne zugeführte Sumpfflüssigkeit
in typischer Weise 1 bis 10 Nm3 an erstem
beladenem Gas als Strippgas verwendet werden; üblicherweise
befindet sich die Flüssigkeit im Sumpf der zweiten Strippkolonne
im Siedezustand). Sein Acrylsäuregehalt beträgt
in typischer Weise 15 bis 20 Gew.-%. Grundsätzlich könnte
die Rückführung der darin enthaltenen Acrylsäure
in die Kondensationskolonne auch in auskondensierter Form erfolgen.
Ein solches Acrylsäurekondensat kann aber auch mit der
aus der Kondensationskolonne entnommenen rohen Acrylsäure
vereinigt der Weiterreinigung derselben zugeführt werden.
Erfindungsgemäß bevorzugt ist eine Acrylsäure-Rückführung
in die Kondensationskolonne als Bestandteil des zweiten beladenen
Gases als solchem, d. h., gasförmig (prinzipiell kann die
Rückführung auch teilkondensiert erfolgen).
-
Die
Rückführung des zweiten beladenen Gases in die
Kondensationskolonne (alle Aussagen gelten in gleicher Weise für
eine Rückführung des ersten beladenen Gases als
solchem in die Kondensationskolonne) wird vorzugsweise unterhalb
des ersten Seitenabzugs vorgenommen (grundsätzlich kann
sie auch in den Direktkühlungskreis des Produktgasgemischs
der Gasphasen-Partialoxidation hinein erfolgen). Anwendungstechnisch
zweckmäßig erfolgt sie in den Sumpfraum der Kondensationskolonne.
Man kann diese Rückführung sowohl in die Sumpfflüssigkeit
getaucht, als auch oberhalb des Flüssigkeitsspiegels der
Sumpfflüssigkeit und unterhalb des ersten (theoretischen)
Bodens der Kondensationskolonne vornehmen. Vorteilhaft enthält
der Sumpfraum der Kondensationskolonne einen Tropfenabscheider (z.
B. einen Zentrifugaltropfenabscheider), um ein Mitreißen
von Sumpfflüssigkeitstropfen durch aufsteigendes Gas zu
unterdrücken. Außerdem kann der Sumpfraum durch
einen ersten Kaminboden von der untersten trennwirksamen Einbaute
getrennt werden.
-
Die
Verweilzeit der der zweiten Strippkolonne aus der Kondensationskolonne
zugeführten Sumpfflüssigkeit (gegebenenfalls einschließlich
entnommener Schwersiederfraktion) in der zweiten Strippvorrichtung sollte üblicherweise
0,5 bis 4 h betragen (für eine abschließend ausgeschleuste
Schwersiedernebenkomponente). Selbstredend können dem Sumpf
der zweiten Strippvorrichtung Rückspaltkatalysatoren für
die Rückspaltung der Acrylsäureoligomeren zudosiert
werden, wie es z. B. die
WO
2004/035514 empfiehlt.
-
Selbstverständlich
können dem Sumpf der zweiten Strippkolonne auch Hilfsmittel
wie Komad
®313 der Firma Mol (Ungarn)
und/oder Dispergiermittel (z. B. jene der
EP-A 1 062 197 und/oder der
US-A 3,271,296 ) wie
z. B. Tertiäre Amine (z. B. Trimethylamin, Triethylamin,
N,N,N',N'-Tetramethyl-1,6-hexandiamin und Pentamethyldiethylentriamin)
zugesetzt werden, die das Fouling im die erforderliche Energiezufuhr
gewährleistenden indirekten Wärmeaustauscher mindern
und die gewährleistenden indirekten Wärmeaustauscher
mindern und die Acrylsäureausbeute fördern. Die
Zusatzmengen können dabei 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf
den Sumpf der zweiten Strippkolonne, betragen. Da es sich dabei
vorteilhaft bereits um schwersiedende Substanzen handelt oder diese
Additive mit Acrylsäure solche ausbilden, werden sie nicht
mit ausgestrippt.
-
Die
Vorteilhaftigkeit der beschriebenen erfindungsgemäßen
Verfahrensweisen ist u. a. darin begründet, dass sie eine
Erhöhung der Ausbeute an Acrylsäure ermöglichen
ohne die Reinheit der über den ersten Seitenabzug entnommenen
rohen Acrylsäure wesentlich zu mindern. Dies betrifft nicht
zuletzt auf die beschriebene Strippvariante zu und zwar auch dann,
wenn zum Zweck der Strippung wie beschrieben Restgas aus der Kondensationskolonne
verwendet wird.
-
Dabei
ist bereits die Reinheit sowohl des ersten als auch des zweiten
beladenen Gases mit Bezug auf bei einer Folgeverwendung der Acrylsäure
(wie z. B. zur Herstellung von Wasser superabsorbierenden Polymerisaten)
störenden Nebenkomponenten so gut, dass (von der jeweiligen
Gesamt- oder auch nur von einer Teilmenge des ersten und/oder zweiten
beladenen Gases) die darin enthaltene Acrylsäure auch unmittelbar aus
der Gasphase des ersten oder zweiten beladenen Gases heraus in die
wässrige Lösung eines Metallhydroxids (z. B. eines
Alkalimetallhydroxids und/oder Erdalkalimetallhydroxids, z. B. NaOH,
KOH, Ca(OH)
2 und/oder Mg(OH)
2)
aufgenommen (z. B. in völliger Entsprechung zur in der
WO 2003/095410 beschriebenen Verfahrensweise)
und die dabei im Fall einer Aufnahme in z. B. wässrige
Natronlauge z. B. resultierende wässrige Lösung
an Natriumacrylat z. B. unmittelbar zur Herstellung von Wasser superabsorbierenden
Polymerisaten durch entsprechende radikalische Polymerisation (vgl.
dazu auch
WO 2003/014172 )
verwendet werden kann.
-
Dies
liegt nicht zuletzt daran, dass Nebenprodukte wie Formaldehyd und
Ameisensäure normalerweise bevorzugt in der wässrigen
Phase des Sauerwassers verbleiben. Das durch z. B. eine Gegenstromwäsche mit
wässriger Natronlauge (oder einer anderen der vorgenannten
wässrigen Metallhydroxidlösungen) in einer trennwirksame
Einbauten enthaltenden Kolonne (Böden, Füllkörper
und/oder Packungen) von Acrylsäure befreite erste oder
zweite beladene Gas kann nachfolgend in die Extraktstrippung rückgeführt
und/oder der Verbrennung zugeführt werden.
-
In
typischer Weise kann das Acrylsäure enthaltende Produktgasgemisch
einer heterogen katalysierten Gasphasen-Partialoxidation von C
3-Vorläufern der Acrylsäure
mit molekularem Sauerstoff an im festen Aggregatzustand befindlichen
Katalysatoren z. B. folgende Gehalte (insbesondere dann, wenn als
C
3-Vorläufer Propylen verwendet
wird) aufweisen:
1 bis
30 Gew.-% | Acrylsäure, |
0,05
bis 10 Gew.-% | molekularer
Sauerstoff, |
1 bis
30 Gew.-% | Wasser, |
> 0 bis 5 Gew.-% | Essigsäure, |
> 0 bis 3 Gew.-% | Propionsäure, |
> 0 bis 1 Gew.-% | Maleinsäure
und/oder Maleinsäure-Anhydrid, |
0 bis
2 Gew.-% | Acrolein, |
0 bis
1 Gew.-% | Formaldehyd, |
> 0 bis 1 Gew.-% | Furfurale, |
> 0 bis 0,5 Gew.-% | Benzaldehyd, |
0 bis
1 Gew.-% | Propylen,
und als Restmenge im wesentlichen inerte Gase wie z. B. Stickstoff,
Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Methan und/oder Propan. |
-
Üblicherweise
enthält das Produktgasgemisch, bezogen auf enthaltene Acrylsäure, ≥ 0,005
mol-%, häufig ≥ 0,03 mol-%, an Furfuralen. In
der Regel beträgt der so bezogene Furfuralgehalt jedoch ≤ 3
mol.-%.
-
Die
Gasphasen-Partialoxidation selbst kann wie im Stand der Technik
beschrieben durchgeführt werden. Ausgehend von Propylen
kann die Gasphasen-Partialoxidation z. B. in zwei aufeinanderfolgenden
Oxidationsstufen durchgeführt werden, wie sie in der
EP-A 700 714 und
in der
EP-A 700 893 beschrieben
sind. Selbstverständlich können aber auch die
in der
DE-A 197 40
253 sowie in der
DE-A
197 40 252 zitierten Gasphasen-Partialoxidationen zur Anwendung
kommen.
-
Im
Sinne einer geringen Menge gebildeter Nebenkomponenten wird die
Propylen-Gasphasen-Partialoxidation bevorzugt wie in der
DE-A 101 48 566 beschrieben
durchgeführt. Als Propylenquelle kann dazu Polymer grade
Propylen oder Chemical grade Propylen gemäß der
DE-A 102 32 748 verwendet
werden. Handelt es sich bei dem verwendeten C
3-Vorläufer
um Propan, kann die Partialoxidation wie in der
DE-A 102 45 585 beschrieben durchgeführt
werden.
-
Grundsätzlich
kann die Gasphasen-Partialoxidation aber auch wie in den Schriften
US 2006/0161019 ,
WO 2006/092410 ,
WO 2006/002703 ,
WO 2006/002713 ,
WO 2005/113127 ,
DE-A 10 2004 021 763 ,
EP-A 1 611 076 ,
WO 2005/108342 ,
EP-A 1 656 335 ,
EP-A 1 656 335 ,
EP-A 1 682 478 ,
EP-A 1 682 477 ,
den
deutschen Anmeldungen
Nr. 10 2006 054 214.2 und Nr.
10 2006 024 901.1 ,
EP-A 1 611 080 ,
EP-A 1 734 030 , den
deutschen Anmeldungen Nr. 10
2006 000 996.7 , Nr.
10
2005 062 026.4 , Nr.
10
2005 062 010.8 , der internationalen Anmeldung Nr.
PCT/EP 2006/065416 ,
PCT/EP 2006/067784 sowie
PCT/EP 2006/067080 beschrieben
durchgeführt werden.
-
Häufig
beträgt die Temperatur des die Gasphasen-Partialoxidation
verlassenden Produktgasgemisches 150 bis 350°C, vielfach
200 bis 300°C, manchmal bis zu 500°C.
-
Anwendungstechnisch
zweckmäßig wird das heiße Produktgasgemisch
anschließend in einer Quenchvorrichtung 1 durch direkte
Kühlung in der Regel auf eine Temperatur von 100 bis 180°C
abgekühlt, bevor es, anwendungstechnisch vorteilhaft gemeinsam
mit der verwendeten Quenchflüssigkeit 1, zum Zweck der fraktionierenden
Kondensation bevorzugt in den unteren Abschnitt (bevorzugt den untersten,
z. B. den Sumpfraum) einer trennwirksamen Einbauten enthaltenden
Kondensationskolonne geleitet wird.
-
Als
Kondensationskolonneneinbauten kommen prinzipiell alle gängigen
Einbauten in Betracht, insbesondere Böden, Packungen und/oder
Füllkörper. Von den Böden sind Glockenböden,
Siebböden, Ventilböden und/oder Dual-Flow-Böden
bevorzugt. In typischer Weise beträgt bei einer Bodenkolonne
die Gesamtzahl an Trennböden 20 bis 100, häufig
20 bis 80 und bevorzugt 50 bis 80.
-
Erfindungsgemäß bevorzugt
ist die Kondensationskolonne eine solche, die von unten nach oben,
zunächst Dual-Flow-Böden und im Anschluss daran
hydraulisch abgedichtete Querstromböden (z. B. Thormann
®-Böden) als trennwirksame
Einbauten enthält, wie es die
DE-A 102 43 625 , die
DE-A 199 24 532 und die
DE-A 102 43 625 empfehlen.
Die Anzahl der Dual-Flow-Böden kann dabei 5 bis 60, häufig
25 bis 45, und die Anzahl der hydraulisch abgedichteten Querstromböden
ebenfalls 5 bis 60, häufig 30 bis 50 betragen. Für den
Bereich der Sauerwasserbildung (Acrylsäuregehalt der Rücklaufflüssigkeit
von unten nach oben betrachtet in der Regel ≤ 15 Gew.-%,
bzw. teilweise ≤ 10 Gew.-%) kommen als trennwirksame Einbauten
bevorzugt Ventilböden in Betracht, wie es die
DE-A 199 24 532 und die
DE-A 102 43 625 beschreiben.
Prinzipiell könnten aber auch andere gängige trennwirksame
Einbauten verwendet werden (die einzelnen Bereiche innerhalb der Kondensationskolonne
können natürlich in völlig äquivalenter
Weise (anstelle in einer Kolonne übereinander) auch als
eine Hintereinanderschaltung entsprechend kleinerer Kolonnen gestaltet
werden).
-
Als
Quenchvorrichtung 1 können alle im Stand der Technik für
diesen Zweck bekannten Vorrichtungen (z. B. Sprühwäscher,
Venturiwäscher, Blasensäulen oder sonstige Apparate
mit berieselten Oberflächen) eingesetzt werden, wobei vorzugsweise
Venturi-Wäscher oder Sprühkühler verwendet
werden.
-
Zur
indirekten Kühlung oder Erwärmung der Quenchflüssigkeit
1 wird diese, insbesondere beim Anfahren, bevorzugt, aber nicht
in notwendiger Weise, über einen Wärmeüberträger
bzw. Wärmeaustauscher geführt. Diesbezüglich
eignen sich alle gängigen Wärmeüberträger
oder Wärmeaustauscher. Als bevorzugt seien Rohrbündelwärmeaustauscher,
Plattenwärmeaustauscher und Luftkühler genannt.
Geeignete Kühlme dien sind Luft beim entsprechenden Luftkühler
und Kühlflüssigkeiten, insbesondere Wasser, bei
den anderen Kühlvorrichtungen.
-
Als
Quenchflüssigkeit 1 kann z. B. aus dem Sumpf der Kondensationskolonne
entnommene Sumpfflüssigkeit (gegebenenfalls vereinigt mit
aus dem Quenchkreis 0 herausgeführtem Kondensat), oder über
einen in Sumpfnähe gelegenen Seitenabzug Schwersiederfraktion
oder ein Gemisch aus solcher Sumpfflüssigkeit und Schwersiederfraktion
(insbesondere dann, wenn der Sumpfraum und der unterste (theoretische
Boden (die unterste trennwirksame Einbaute) durch einen Kaminboden
getrennt sind) verwendet werden. Gegebenenfalls wird nur der aus
dem Sumpf der Kondensationskolonne entnommene Anteil der Quenchflüssigkeit 1 über
den oben genannten Wärmeaustauscher geführt. Die
Temperatur der Quenchflüssigkeit 1 beträgt beim Eintritt
in die Quenchvorrichtung 1 in der Regel zweckmäßig
90°C bis 120°C.
-
Die
Einleitstelle für das gequenchte (oder auf andere Art abgekühlte
oder auch nicht abgekühlte) Produktgasgemisch der katalytischen
Gasphasen-Partialoxidation (erfindungsgemäß wie
beschrieben bevorzugt im Gemisch mit zur direkten Kühlung
verwendeter Quenchflüssigkeit 1) in die Kondensationskolonne
befindet sich vorteilhaft im Sumpfraum dieser Kolonne, der mit Vorteil
einen Zentrifugaltropfenabscheider integriert enthält und
in der Regel durch einen ersten Kaminboden von der untersten trennwirksamen
Einbaute getrennt ist (anwendungstechnisch zweckmäßig
leitet man in diesem Fall über eine Verbindungsleitung
oder über einen Überlauf stetig Schwersiederfraktion
in den Sumpf der Kondensationskolonne). In einer beispielhaften
und bevorzugten Ausführungsvariante (die im folgenden ohne
Beschränkung der allgemeinen Ausführbarkeit ausschließlich
beschrieben wird) handelt es sich bei dieser um den ersten Dual-Flow-Boden
einer ersten Serie von zweckmäßig äquidistant
angeordneten, Dual-Flow-Böden. Der Kaminboden fungiert
gleichzeitig als Sammelboden, von dem kontinuierlich Kondensat (Schwersiederfraktion)
entnommen und als Teil der Quenchflüssigkeit 1 in die Quenchvorrichtung
1 oder in den Sumpfraum geführt wird. Die erste Serie von
Dual-Flow-Böden wird von einem zweiten Kaminboden (Fangboden)
abgeschlossen. Von diesem zweiten Fangboden wird im ersten Seitenabzug
als Mittelsiederfraktion rohe Acrylsäure kontinuierlich
entnommen, die bevorzugt eine Reinheit von ≥ 90 bzw. ≥ 95
Gew.-% aufweist.
-
Zweckmäßigerweise
wird man diese rohe Acrylsäure weiteren destillativen (rektifikativen)
und/oder kristallisativen Weiterreinigungsstufen zuführen
und wenigstens einen Teil der im Rahmen dieser Destillation (Rektifikation)
und/oder Kristallisation anfallenden Sumpfflüssigkeiten
und/oder Mutterlaugen unterhalb des ersten Seitenabzugs, aber oberhalb
des ersten Fangbodens in die Kondensationskolonne rückführen.
Vorzugsweise erfolgt diese Rückführung wärmeintegriert.
D. h., kalte rückzuführende Mutterlauge wird durch
einen oder mehrere hintereinander geschaltete indirekte Wärmeaustauscher
(z. B. Spiralwärmeaustauscher) geführt, um in
diesen die der Kondensati onskolonne entnommene und im Wärmeaustauscher
auf der gegenüberliegenden Seite geführte, kristallisativ
weiterzureinigende, rohe Acrylsäure abzukühlen.
Gleichzeitig wird dadurch eine Erwärmung der Mutterlauge
bewirkt. Vorzugsweise werden für diesen Zweck zwei hintereinandergeschaltete
Plattenwärmeaustauscher verwendet.
-
In
zweckmäßiger Weise wird man die (als Mittelsiederfraktion)
entnommene rohe Acrylsäure zum Zweck der Weiterreinigung
einer Kristallisation zuführen. Das zu verwendende Kristallisationsverfahren
unterliegt prinzipiell keiner Beschränkung. Die Kristallisation
kann kontinuierlich oder diskontinuierlich, einstufig oder mehrstufig
bis zu beliebigen Reinheitsgraden durchgeführt werden.
-
Bei
Bedarf kann der kristallisativ zu reinigenden rohen Acrylsäure
vorab der Kristallisation vorteilhaft Wasser zugesetzt werden (in
der Regel enthält diese dann, bezogen auf die enthaltene
Menge an Acrylsäure, bis zu 20 Gew.-% oder bis zu 10 Gew.-%,
meist bis zu 5 Gew.-% an Wasser). Bei erhöhten Aldehyd-
oder sonstigen Nebenkomponentengehalten kann eine Wasserzugabe unterbleiben,
da die Aldehyde in diesem Fall die Funktion des Wasser zu übernehmen
vermögen. Erfindungsgemäß ganz besonders
vorteilhaft wird das Wasser in Form von Sauerwasser zugesetzt. Dies
führt zu einer Erhöhung der Ausbeute an Reinacrylsäure.
-
Es überrascht,
dass selbst bei vorheriger Sauerwasserzugabe zur rohen Acrylsäure
(diese Maßnahme bedingt gleichfalls eine Steigerung der
Acrylsäureausbeute) eine höchsten Ansprüchen
genügende veresterungsgerechte (z. B. für die
Herstellung von n-Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Methylacrylat
und Ethylacrylat) Acrylsäure (Reinheit ≥ 98 Gew.-%)
bereits durch eine einzige Kristallisationsstufe erzielt werden
kann. Zweckmäßigerweise wird diese Kristallisationsstufe
als Suspensionskristallisation ausgeführt, wie es in Spalte
10 der
DE-A 199 24
532 bzw. in Beispiel 1 der
DE-A
102 23 058 beschrieben ist (z. B. in einem Kühlscheibenkristallisator
wie in der
WO 2006/111565 beschrieben).
Die bei der Suspensionskristallisation entstehenden Acrylsäure-Kristalle
haben eine würfel- bis quaderförmige Erscheinungsform.
Das Länge (L) zu Dicke (D) Verhältnis liegt dabei üblicherweise
im Bereich von L:D = 1:1 bis L:D = 6:1, bevorzugt im Bereich 1:1
bis 4:1, und besonders bevorzugt im Bereich 1,5:1 bis 3,5:1. Die
Dicke D der Kristalle liegt üblicherweise im Bereich von
20 bis 600 μm, oft bei 50 bis 300 μm. Die Länge
L der Kristalle liegt üblicherweise im Bereich von 50 bis
1500 μm, oft bei 200 bis 800 μm. Die Abtrennung
des Suspensionskristallisats von der verbliebenen Mutterlauge kann
im Fall von veresterungsgerechter Acrylsäure auf einer
Zentrifuge (z. B. einer 2- oder 3-stufigen Schubzentrifuge) erfolgen,
wobei die abgetrennten Kristalle in vorteilhafter Weise auf der
Zentrifuge mittels aufgeschmolzenem Reinkristallisat gewaschen werden.
Trennt man das Suspensionskristallisat von der verbliebenen Mutterlauge mittels
einer Waschkolonne, z. B. eine Schmelz-Waschkolonne (z. B. einer
solchen gemäß der
WO
01/77056 , oder der
DE-A
101 56 016 , oder der
DE-A
102 23 058 , oder wie in der
WO 2006/111565 , der
WO 04/35514 , der
WO 03/41833 , der
WO 02/09839 , der
WO 03/41832 , der
DE-A 100 36 881 , der
WO 02/55469 sowie der
WO 03/78378 beschrieben),
kann mittels einer einzigen Kristallisationsstufe sogar superabsorbergerechte Acrylsäure
(Reinheit ≥ 99,7 bzw. ≥ 99,9 Gew.-%), d. h., Acrylsäure,
die sich zur Herstellung von Wasser superabsorbierenden oder sonstigen
Polyacrylaten eignet, erzielt werden. In diesem Fall führt
man in zweckmäßiger Weise die Gesamtmenge der
abgetrennten Mutterlauge in die Kondensationskolonne zurück.
-
Die
Kristallisation kann aber auch als fraktionierte Fallfilmkristallisation
durchgeführt werden, wie sie die
EP-A 616 998 empfiehlt. Diese
kann z. B. zwei, drei oder mehr (z. B. 2 bis 4) Reinigungsstufen
umfassen (diesbezüglich geeignete Fallfilmkristallisatoren
können z. B. 1000 bis 1400 Kristallisationsrohre einer
Länge von 10 bis 15 m und eines Außendurchmessers
von 50 bis 100 mm enthalten). Die in einer höheren Reinigungsstufe
abgetrennte Mutterlauge kann in eine der vorhergehenden Reinigungsstufen
rückgeführt werden. Die in der ersten Reinigungsstufe
abgetrennte Mutterlauge wird vorteilhaft vollständig in
die Kondensationskolonne rückgeführt. Alternativ
zur Rückführung in eine der vorhergehenden Reinigungsstufen
können die Mutterlaugen der einzelnen Reinigungsstufen
auch in ihrer Gesamtmenge in die Kondensationskolonne rückgeführt
werden. Das Reinprodukt der vorletzten Reinigungsstufe kann vollständig
oder nur teilweise der letzten Reinigungsstufe zugeführt
werden. Erfolgt nur eine Teilzuführung wird man die verbleibende
Restmenge in der Regel mit dem Reinprodukt der letzten Reinigungsstufe
zum dann verbrauchsgerechten Endprodukt abmischen.
-
Erfindungsgemäß zweckmäßig
wird man eine Teilmenge der über den ersten Seitenabzug
entnommenen rohen Acrylsäure dem unterhalb des zu diesem
gehörigen Fangbodens befindlichen Dual-Flow-Boden zuführen.
Diesem Boden wird man in der Regel auch gegebenenfalls in die Kondensationskolonne
rückzuführende Mutterlauge zuführen.
Vorab der Zufuhr wird man die Mutterlauge in der Regel, wie bereits
beschrieben, wärmeintegriert auf eine Temperatur erwärmen,
die in etwa der Entnahmetemperatur der rohen Acrylsäure
entspricht.
-
Eine
andere Teilmenge der über den ersten Seitenabzug entnommenen
rohen Acrylsäure wird man vorteilhaft durch indirekten
Wärmeaustausch um 10 bis 15°C erwärmen
und oberhalb der Entnahmestelle, bevorzugt unmittelbar unterhalb
des ersten nachfolgenden Dual-Flow-Bodens, in die Kondensationskolonne rückführen.
Diese Maßnahme wirkt sich günstig auf den Essigsäuregehalt
der entnommenen rohen Acrylsäure aus.
-
Oberhalb
des zweiten Fangbodens schließt sich zunächst
eine zweite Serie von, zweckmäßigerweise äquidistanten,
Dual-Flow-Böden an, die dann von hydraulisch abgedichteten
Querstrom-Stoffaustauschböden (z. B. Thormann-Böden
oder modifi zierte Thormann-Böden gemäß
DE-A 102 43 625 ), die zweckmäßigerweise gleichfalls äquidistant
angeordnet sind, abgelöst werden. Der oberste Dual-Flow-Boden
ist gegebenenfalls als Verteilerboden ausgerüstet. D. h.,
er weist z. B. Überlaufrinnen mit gezacktem Überlauf
auf.
-
Der
erste der Thormann-Böden von unten ist anwendungstechnisch
zweckmäßig ein solcher, bei dem die vom Boden
ablaufende Flüssigkeit über sechs als Rohre ausgebildete
Ablaufschächte abläuft. Diese Rohre sind gegen
den Gasraum des darunter liegenden Dual-Flow-Bodens hydraulisch
abgedichtet. Die Wehrhöhe der sechs Ablaufrohre nimmt in
Strömungsrichtung des Querstrombodens anwendungstechnisch
zweckmäßig ab. Mit Vorteil weist die hydraulische
Abdichtung Leerlauföffnungen mit Prallplatte auf. Die Ablaufrohre
sind bevorzugt in der zweiten Hälfte, besonders bevorzugt
im letzten Drittel des Bodenquerschnitts (dem Zulauf auf den Boden
gegenüberliegend) gleichmäßig verteilt.
-
Die
hydraulische Abdichtung erfolgt in eine Tasse mit schrägem Überlaufwehr
(45°C).
-
Die
Querstrom-Stoffaustauschböden werden mit einem dritten
Kaminboden (Fangboden) abgeschlossen.
-
Oberhalb
des dritten Fangbodens befinden sich, vorzugsweise zweiflutige,
Ventilböden. Das Prinzip von Ventilböden sowie
erfindungsgemäß verwendbare Ventilböden
finden sich z. B. in Technische Fortschrittsberichte, Band 61, Grundlagen
der Dimensionierung von Kolonnenböden, S. 96 bis 138. Sie
sind im wesentlichen dadurch charakterisiert, dass sie dem durchströmenden
Dampf über einen weiten Belastungsbereich eine der jeweiligen
Belastung entsprechende Durchstromöffnung zur Verfügung
stellen. Erfindungsgemäß bevorzugt werden Ballastböden
verwendet. D. h., in den Öffnungen des Bodens befinden
sich Käfige mit durch Gewichte verschlossenen Öffnungen.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind VV12-Ventile
der Fa. Stahl, DE, Viernheim. Im Ventilbodenraum kondensiert im
wesentlichen Wasser sowie schwerer als Wasser flüchtige Bestandteile.
Das dabei gewonnene Kondensat ist Sauerwasser.
-
Vom
dritten Fangboden wird im zweiten Seitenabzug kontinuierlich das
Sauerwasser entnommen. Ein Teil des entnommenen Sauerwassers wird
auf den obersten der Querstrom-Stoffaustauschböden in die
Kondensationskolonne rückgeführt. Ein anderer
Teil des entnommenen Sauerwassers wird durch indirekten Wärmetausch
abgekühlt und, in zweckmäßiger Weise
gesplittet, ebenfalls in die Kondensationskolonne rückgeführt.
Eine gekühlte Teilmenge wird dabei auf den obersten Ventilboden
(mit einer Temperatur von 15 bis 25, bevorzugt 20 bis 25°C)
und die andere gekühlte Teilmenge auf einen zwischen dem
dritten Fangboden und dem obersten Ventilboden etwa mittig gelegenen
Ventilboden in die Kondensationskolonne rückgeführt
(mit einer Temperatur von 20 bis 35, bevorzugt 25 bis 30°C).
Aus der restlichen entnommenen Sauerwas sermenge kann die enthaltene
Acrylsäuremenge erfindungsgemäß abgetrennt
werden.
-
Ein
Teil der Abkühlung (die über einen oder mehrere
hintereinandergeschaltete indirekte Wärmeaustauscher vorgenommen
werden kann) wird dadurch bewirkt, dass die entsprechende Sauerwasserteilmenge über
den Verdampfer des C3-Vorläufers
(z. B. den Propylenverdampfer) geführt wird, um flüssig
gelagerten C3-Vorläufer, z. B.
Propylen, für die heterogen katalysierte Gasphasenoxidation
in die Gasphase zu überführen.
-
Die
leichter als Wasser flüchtigen Bestandteile werden am Kopf
der Kondensationskolonne als Restgas (bzw. Restgasgemisch) gasförmig
abgezogen und im Normalfall wenigstens teilweise als Verdünnungsgas (Kreisgas)
in die Gasphasen-Partialoxidation rückgeführt.
Um im Kreisgasverdichter Kondensation zu vermeiden, wird das Restgasgemisch
zuvor durch indirekten Wärmeaustausch überhitzt.
Der nicht im Kreis geführte Teil des Restgasgemisches wird
normalerweise der Verbrennung zugeführt. Ein Teil des (vorzugsweise
verdichteten) Restgasgemisches wird, wie bereits beschrieben, in
vorteilhafter Weise als Strippgas zur Abtrennung von Acrylsäure
aus dem Extrakt und aus der Sumpfflüssigkeit der Kondensationskolonne
verwendet. Vorteilhaft wird die Gasphasen-Partialoxidation mit einem Überschuss
an molekularem Sauerstoff durchgeführt, so dass das Restgasgemisch
und damit das erste und das zweite Strippgas molekularen Sauerstoff
enthalten, wenn Restgasgemisch als solches Strippgas verwendet wird.
-
Zum
Zweck der Polymerisationsinhibierung wird dem obersten der hydraulisch
abgedichteten Querstrom-Stoffaustauschböden eine Lösung
von p-Methoxyphenol (= MEHQ) in Acrylsäure oder (erfindungsgemäß bevorzugt)
eine MEHQ-Schmelze und (in beiden Fällen) gegebenenfalls
zusätzlich eine Lösung von Phenothiazin in Acrylsäure
zugeführt. Als Acrylsäure wird dabei vorzugsweise
eine reine Acrylsäure verwendet, wie sie bei der Weiterreinigung
der entnommenen rohen Acrylsäure erzeugt wird. Beispielsweise
kann die im Rahmen der kristallisativen Weiterreinigung erzeugte
Reinacrylsäure (Reinprodukt) verwendet werden. Diese Lösung
wird zweckmäßig auch zur Reinproduktstabilisierung
verwendet.
-
Zusätzlich
wird etwa in der Mitte des Kolonnenabschnitts mit den hydraulisch
abgedichteten Querstrom-Stoffaustauschböden eine Lösung
von Phenothiazin (= PTZ) in Reinprodukt zugeführt.
-
Prinzipiell
kann die Sauerwasserbildung z. B. auch hinter einer ersten Kondensationskolonne
praktiziert werden (vgl.
DE-A
102 35 847 ). In diesem Fall wird man aus dem dann am Kopf
der ersten Kondensationskolonne entweichenden Leichtsiedergasstrom
in zweckmäßiger Weise durch direkte Kühlung
in einem an Einbauten freien oder Einbauten enthaltenden nachgeschalteten
Raum (zweite Kolonne) mittels einer Quenchflüssigkeit 2
im wesentlichen Wasser auskondensieren. Das dabei gewonnene Kondensat
ist wiederum das Sauerwasser. Einen Teil des Sauerwassers wird man
dann in sinnvoller Weise zur Erhöhung der Trennleistung am
Kopf der ersten Kondensationskolonne in selbige rückführen.
Ein weiterer Teil des Sauerwassers wird in einem externen Wärmetauscher
indirekt abgekühlt und als die Quenchflüssigkeit
2 verwendet und aus der restlichen Sauerwassermenge kann die Acrylsäure
wiederum erfindungsgemäß extrahiert werden. Leichter
als Wasser flüchtige Bestandteile des Leichtsiederstroms
bilden wiederum Restgas, das normalerweise wenigstens teilweise
als Kreisgas in die Gasphasen-Partialoxidation rückgeführt
bzw. als Strippgas verwendet wird.
-
Zweckmäßig
erstrecken sich die Dual-Flow-Böden bei der bevorzugten
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens in der
Kondensationskolonne in etwa bis zu dem Querschnitt in der Kondensationskolonne, von
dem ab die Acrylsäuregehalte der Rücklaufflüssigkeit
zum Kolonnenkopf hin betrachtet ≤ 90 Gew.-%, bezogen auf
das Gewicht der Rücklaufflüssigkeit, betragen.
-
Die
Anzahl an Dual-Flow-Böden beträgt, wie bereits
gesagt, für die beschriebene Vorzugsvariante der fraktionierenden
Kondensation in der Regel 25 bis 45. Ihr Öffnungsverhältnis
liegt zweckmäßig bei 12 bis 25%. Als Durchtrittsstellen
weisen die Dual-Flow-Böden dabei bevorzugt kreisrunde Löcher
mit einem einheitlichen Kreisdurchmesser auf. Letzterer beträgt
zweckmäßig 10 bis 20 mm. Bei Bedarf kann man in
der Kondensationskolonne die Lochdurchmesser von oben nach unten
verjüngen oder vergrößern und/oder die
Anzahl der Löcher vermindern oder vergrößern
(z. B. kann der Lochdurchmesser einheitlich 14 mm betragen und das Öffnungsverhältnis
von oben nach unten von 17,4% auf 18,3% zunehmen). Jedoch kann die
Lochanzahl auch über alle Dual-Flow-Böden konstant
sein. Ferner sind die kreisrunden Löcher über
den individuellen Dual-Flow-Böden bevorzugt in strenger
Dreiecksteilung gleichmäßig angeordnet (vgl.
DE-A 102 30 219 ).
-
Außerdem
zeigt der Stanzgrat der in den Dual-Flow-Böden herausgestanzten
Durchtrittsöffnungen in der Kondensationskolonne bevorzugt
nach unten (unerwünschte Polymerisatbildung wird dadurch
gemindert).
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Erfindungsgemäß sinnvoll
ist es, wenn die Anzahl der in der Kondensationskolonne eingesetzten
Dual-Flow-Böden etwa 10 bis 15 theoretischen Trennstufen
entspricht.
-
Die
Anzahl der sich an die Dual-Flow-Böden in der erfindungsgemäß bevorzugten
Kondensationskolonne anschließenden hydraulisch abgedichteten
Querstrom-Stoffaustauschböden wird, wie bereits erwähnt, in
der Regel 30 bis 50 betragen. Ihr Öffnungsverhältnis
wird zweckmäßig 5 bis 25%, bevorzugt 10 bis 20% betragen
(das Öffnungsverhältnis gibt ganz generell den
prozentualen Anteil der Durchtrittsquerschnitte am Gesamtquerschnitt
wieder; es liegt bei den vorzugsweise mitzuverwendenden Querstrom-Stoffaustauschböden
ganz generell zweckmäßig im vorgenannten Bereich).
-
Einflutige
Querstrom-Stoffaustauschböden werden erfindungsgemäß bevorzugt
eingesetzt.
-
In
der Regel wird die Anzahl der hydraulisch abgedichteten Querstromböden
für die Vorzugsvariante der fraktionierenden Produktgasgemischkondensation
so bemessen, dass sie etwa 10 bis 30, häufig 25 theoretischen
Trennstufen entspricht.
-
Sowohl
die hydraulisch abgedichteten Querstromböden als auch gegebenenfalls
mitverwendete Ventilböden weisen wenigstens einen Ablaufschacht
auf. Sie können beide sowohl einflutig als auch mehrflutig,
z. B. zweiflutig gestaltet sein. Dabei können sie auch
bei einflutiger Gestaltung mehr als einen Ablaufschacht aufweisen.
In der Regel sind auch die Zulaufschächte der Ventilböden
hydraulisch abgedichtet.
-
Die
Polymerisationsinhibierung des Quenchsystems 1 für das
Produktgasgemisch der partiellen Gasphasenoxidation kann sowohl über
in zum Quenchen verwendeter Sumpfflüssigkeit (aus der Kondensationskolonne)
enthaltene Polymerisationsinhibitoren als auch über in
zum Quenchen verwendeter Schwersiederfraktion (aus der Kondensationskolonne)
enthaltene Polymerisationsinhibitoren bewerkstelligt werden.
-
Der
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt
nochmals darin begründet, dass es bei im wesentlichen gleicher
Reinheit eine erhöhte Ausbeute an roher Acrylsäure
ermöglicht. Alle in dieser Schrift gemachten Aussagen gelten
insbesondere für ein Produktgasgemisch, das durch (vorzugsweise
zweistufige) heterogene Partialoxidation von Propylen zu Acrylsäure
erhalten wurde. Die vorstehend beschriebene bevorzugte Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Verfahrens beschränkt
in keinster Weise die allgemeine Ausführbarkeit.
-
Abschließend
sei noch festgehalten, dass sowohl das erste Strippgas als auch
das zweite Strippgas mit Vorteil molekularen Sauerstoff enthält.
-
Damit
umfasst vorliegende Erfindung insbesondere folgende Ausführungsformen:
- 1. Ein Verfahren zur Herstellung von Acrylsäure,
bei dem man durch heterogen katalysierte Gasphasen-Partialoxidation
wenigstens eines C3-Vorläufers
der Acrylsäure mit molekularem Sauerstoff an im festen
Aggregatzustand befindlichen Katalysatoren bei erhöhter
Temperatur ein Acrylsäure, Wasserdampf und Nebenkomponenten
enthaltendes Produktgasgemisch erzeugt, die Temperatur des Acrylsäure,
Wasserdampf und Nebenkomponenten enthaltenden Produktgasgemischs
gegebenenfalls durch direkte und/oder indirekte Kühlung
verringert, und das Acrylsäure, Wasserdampf und Nebenkomponenten
enthaltende Pro duktgasgemisch anschließend in eine mit
trennwirksamen Einbauten ausgerüstete Kondensationskolonne leitet,
innerhalb der Kondensationskolonne in sich selbst aufsteigen lässt
und dabei fraktionierend kondensiert sowie über einen ersten,
oberhalb der Zuführstelle des Produktgasgemischs in die
Kondensationskolonne befindlichen, Seitenabzug eine Wasser und Nebenkomponenten
entreichert enthaltende rohe Acrylsäure als Zielprodukt
und über einen zweiten, oberhalb des ersten Seitenabzugs
befindlichen, Seitenabzug noch Acrylsäure und Nebenkomponenten
enthaltendes saures Wasser und am Kopf der Rektifikationskolonne
ein tiefer als Wasser siedende Nebenkomponenten enthaltendes Restgasgemisch
sowie aus dem Sumpfraum der Kondensationskolonne eine noch Acrylsäure
und schwerer als Acrylsäure siedende Folgeprodukte und
Nebenkomponenten enthaltende Sumpfflüssigkeit aus der Kondensationskolonne
herausführt, eine Teilmenge des entnommenen sauren Wassers
als solches und/oder nach Abkühlung desselben als Rücklaufflüssigkeit
in die Kondensationskolonne rückführt und die
rohe Acrylsäure gegebenenfalls wenigstens einem weiteren
thermischen Trennverfahren zum Zweck ihrer Weiterreinigung unterwirft,
dadurch gekennzeichnet, dass man wenigstens bei einer Teilmenge
von nicht in die Kondensationskolonne rückgeführtem
saurem Wasser in diesem enthaltene Acrylsäure durch Extraktion
mit einem organischen Lösungsmittel unter Ausbildung eines
Acrylsäure enthaltenden organischen Extraktes aus dem sauren
Wasser heraus in das organische Lösungsmittel aufnimmt,
nachfolgend die Acrylsäure aus dem organischen Extrakt unter
Anwendung wenigstens eines thermischen Trennverfahrens abtrennt
und vom Extrakt abgetrennte Acrylsäure in die Kondensationskolonne
zurückführt, oder der Weiterreinigung der rohen
Acrylsäure zuführt und/oder in die wässrige
Lösung eines Metallhydroxids aufnimmt.
- 2. Ein Verfahren gemäß Ausführungsform
1, dadurch gekennzeichnet, dass der C3-Vorläufer
Propylen, oder Acrolein, oder ein Gemisch aus Propylen und Acrolein
ist.
- 3. Ein Verfahren gemäß Ausführungsform
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man bei wenigstens 25 Gew.-%
von nicht in die Kondensationskolonne rückgeführtem
saurem Wasser in diesem enthaltene Acrylsäure durch Extraktion
mit einem organischen Lösungsmittel unter Ausbildung eines
Acrylsäure enthaltenden organischen Extraktes in das organische
Lösungsmittel aufnimmt, nachfolgend die Acrylsäure
aus dem organischen Extrakt unter Anwendung wenigstens eines thermischen
Trennverfahrens abtrennt und die vom Extrakt abgetrennte Acrylsäure
entweder in die Kondensationskolonne zurückführt,
oder der Weiterreinigung der rohen Acrylsäure zuführt
und/oder in die wässrige Lösung eines Metallhydroxids
aufnimmt.
- 4. Ein Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Extraktion der Acrylsäure
aus dem Sauerwasser in einer Extraktionskolonne durchgeführt
wird, die als trennwirksame Einbauten Packungen und/oder Siebböden
enthält.
- 5. Ein Verfahren gemäß Ausführungsform
4, dadurch gekennzeichnet, dass das organische Lösungsmittel am
Kopf der Extraktionskolonne und das Sauerwasser im Sumpfbereich
der Extraktionskolonne aufgeben wird und das organische Lösungsmittel
als dispers verteilte Phase in der kontinuierlichen Sauerwasserphase
absteigt oder dadurch gekennzeichnet, dass das Sauerwasser am Kopf
der Extraktionskolonne und das organische Lösungsmittel
im Sumpfbereich der Extraktionskolonne aufgegeben wird, und das
organische Lösungsmittel als dispers verteilte Phase in
der kontinuierlichen Sauerwasserphase aufsteigt.
- 6. Ein Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das organische Lösungsmittel
wenigstens einen Ester aus einer 5 bis 20 C-Atome enthaltenden aliphatischen
oder aromatischen Monocarbonsäure und einem 1 bis 8 C-Atome
aufweisenden Alkohol enthält.
- 7. Ein Verfahren nach einer der Ausführungsformen 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, das das organische Lösungsmittel
wenigstens einen Diester aus einer 5 bis 20 C-Atome enthaltenden
aliphatischen oder aromatischen Dicarbonsäure und einem
1 bis 8 C-Atome aufweisenden Alkohol enthält.
- 8. Ein Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 5 oder gemäß Ausführungsform 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das organische Lösungsmittel
Dimethylphthalat, Diethylphthalat, Dimethylisophthalat, Diethylisophthalat,
Dimethyltherephthalat und/oder Diethyltherephthalat ist.
- 9. Ein Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Siedepunkt des organischen
Lösungsmittels bei Atmosphärendruck ≥ 200°C
beträgt.
- 10. Ein Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass man die Acrylsäure
aus dem organischen Extrakt durch Strippen mit einem ersten Strippgas
abtrennt und das mit Acrylsäure beladene erste Strippgas
in die Kondensationskolonne rückführt und/oder
die im ersten beladenen Strippgas enthaltene Acrylsäure
in die wässrige Lösung eines Metallhydroxids aufnimmt.
- 11. Ein Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass man die Acrylsäure
aus dem organischen Extrakt durch Strippen mit einem ersten Strippgas
abtrennt und das dabei anfallende mit mit einem ersten Strippgas
abtrennt und das dabei anfallende mit Acrylsäure beladene
erste Strippgas als ein zweites Strippgas dazu verwendet, um in
aus der Kondensationskolonne herausgeführter Sumpfflüssigkeit
noch enthaltene Acrylsäure freizustrippen und das dabei
anfallende mit Acrylsäure beladene zweite Strippgas in
die Kondensationskolonne rückführt und/oder die
im zweiten Strippgas enthaltene Acrylsäure in die wässrige
Lösung eines Metallhydroxids aufnimmt.
- 12. Ein Verfahren gemäß Ausführungsform
11, dadurch gekennzeichnet, dass die Strippung der aus der Kondensationskolonne
herausgeführten Sumpfflüssigkeit in einer mit
trennwirksamen Einbauten versehenen Strippkolonne durchgeführt
wird, und die Temperatur im Sumpf der Strippkolonne 150 bis 190°C
beträgt.
- 13. Ein Verfahren gemäß Ausführungsform
11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass man das mit Acrylsäure
beladene zweite Strippgas einer Gegenstrom-Rektifikation unterwirft,
bevor es mit Acrylsäure beladen in die Kondensationskolonne
rückgeführt und/oder die in ihm enthaltene Acrylsäure
in die wässrige Lösung eines Metallhydroxids aufgenommen
wird.
- 14. Ein Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass als erstes Strippgas Luft,
N2, CO2 und/oder
Wasserdampf verwendet wird.
- 15. Ein Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass als erstes Strippgas Restgasgemisch
verwendet wird.
- 16. Ein Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die rohe Acrylsäure
kristallisativ weitergereinigt wird.
- 17. Ein Verfahren gemäß Ausführungsform
17, dadurch gekennzeichnet, dass der rohen Acrylsäure vorab der
kristallisativen Weiterreinigung eine Teilmenge des nicht in die
Kondensationskolonne rückgeführten sauren Wassers
zugeführt wird.
- 18. Ein Verfahren gemäß Ausführungsform
16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die kristallisative Weiterreinigung
der rohen Acrylsäure oder deren Gemisch mit saurem Wasser
durch Suspensionskristallisation erfolgt.
- 19. Ein Verfahren gemäß Ausführungsform
18, dadurch gekennzeichnet, dass zur Trennung von bei der Suspensionskristallisation
verbliebener Mutterlauge und gebildetem Suspensionskristallisat
eine Waschkolonne mitverwendet wird.
- 20. Ein Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass sich ein Verfahren der radikalischen
Polymerisation anschließt, in welchem aufgeschmolzenes
Acrylsäurekristallisat und/oder dessen Metallsalz miteinpolymerisiert
wird.
- 21. Ein Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
10, 11, 13, dadurch gekennzeichnet, dass sich ein Verfahren der
radikalischen Polymerisation anschließt, in welchem aus
beladenem erstem und/oder zweitem Strippgas in die wässrige
Lösung eines Metallhydroxids aufgenommene Acrylsäure
miteinpolymerisiert wird.
- 22. Ein Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass eine Teilmenge des Restgasgemischs
als Kreisgas in die Gasphasen-Partialoxidation rückgeführt
wird.
- 23. Ein Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass das organische Lösungsmittel
eine Massendichte aufweist, die sich unter den Bedingungen der Extraktion
von derjenigen von Wasser um ≥ 25 kg/m3 unterscheidet.
- 24. Ein Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Lösung
eines Metallhydroxids NaOH, KOH, Ca(OH)2 und/oder
Mg(OH)2 gelöst enthält.
-
Beispiele und Vergleichsbeispiel
-
Beispiel 1 (beschrieben wird ein stationärer
Zustand)
-
Aus
einer zweistufig ausgeführten heterogen katalysierten Gasphasen-Partialoxidation
von Propylen der Reinheit „Chemical grade" in drei parallel
betriebenen Tandemreaktor-Reaktorstraßen wird ein eine
Temperatur von 270°C und einen Druck von 1,5 bar aufweisendes
gemeinsames Produktgasgemisch der nachfolgenden Zusammensetzung
erhalten:
10,3141
Gew.-% | Acrylsäure, |
0,2609
Gew.-% | Essigsäure, |
4,6513
Gew.-% | Wasser, |
0,0251
Gew.-% | Ameisensäure, |
0,0851
Gew.-% | Formaldehyd, |
0,1052
Gew.-% | Acrolein, |
0,0024
Gew.-% | Propionsäure, |
0,0028
Gew.-% | Furfurale, |
0,0012
Gew.-% | Allylacrylat, |
0,0013
Gew.-% | Allylformiat, |
0,0032
Gew.-% | Benzaldehyd, |
0,1151
Gew.-% | Maleinsäureanhydrid, |
0,0096
Gew.-% | Benzoesäure, |
0,0126
Gew.-% | Phthalsäureanhydrid, |
2,0334
Gew.-% | CO2, |
0,6604
Gew.-% | CO, |
0,6259
Gew.-% | Propan, |
0,1459
Gew.-% | Propylen, |
2,3772
Gew.-% | O2, und |
78,5670
Gew.-% | N2. |
-
Das
den drei Tandemreaktor-Reaktorstraßen jeweils zuzuführende
Reaktionsgasgemisch ist jeweils ein Gemisch aus Kreisgas und Chemical
grade Propylen, dem nachfolgend noch Primärluft zudosiert
wird. Die Mischung bewerkstelligt jeweils ein statischer Mischer.
-
Zwischen
dem Erst- und dem Zweitstufenreaktor wird jeweils noch Sekundärluft
zugeführt.
-
Die
Mengenverhältnisse sind dem Betriebszustand der jeweiligen
Reaktorstraße angepasst und betragen vor dem Erststufenreaktor:
A) | Kreisgas
= 25339 kg/h, |
| Chemical
grade Propylen = 3481 kg/h, |
| Luft
= 17791 kg/h. |
B) | Kreisgas
= 38341 kg/h, |
| Chemical
grade Propylen = 4035 kg/h, |
| Luft
= 19561 kg/h. |
C) | Kreisgas
= 30874 kg/h, |
| Chemical
grade Propylen = 4689 kg/h, |
| Luft
= 23936 kg/h. |
-
Die
wesentlichen Gehalte der drei resultierenden Reaktionsgasgemischströme
sind:
A) | 10,2909
Gew.-% | O2, |
| 1,2926
Gew.-% | CO2, |
| 0,4136
Gew.-% | CO, |
| 0,6533
Gew.-% | Propan, |
| 7,2976
Gew.-% | Propylen, |
| 1,5383
Gew.-% | H2O, und |
| 78,2693
Gew.-% | N2; |
| | |
B) | 8,9782
Gew.-% | O2, |
| 1,4660
Gew.-% | CO2, |
| 0,4710
Gew.-% | CO, |
| 0,6744
Gew.-% | Propan, |
| 6,3907
Gew.-% | Propylen, |
| 1,6626
Gew.-% | H2O, und |
| 80,0789
Gew.-% | N2; |
| | |
und | | |
| | |
C) | 10,6981
Gew.-% | O2, |
| 1,2357
Gew.-% | CO2, |
| 0,3948
Gew.-% | CO, |
| 0,6500
Gew.-% | Propan, |
| 7,6922
Gew.-% | Propylen, |
| 1,4968
Gew.-% | H2O, und |
| 77,5992
Gew.-% | N2. |
-
Das
Produktgasgemisch (177184 kg/h) wird in einem im Gleichstrom betriebenen
Sprühkühler (Quench 1) durch direkte Kühlung
auf eine Temperatur von 107,3°C abgekühlt.
-
Die
zur Direktkühlung des Produktgasgemischs zu verwendende
Flüssigkeit (Quenchflüssigkeit 1) ist eine Teilmenge
eines Gemisches 1 aus Sumpfflüssigkeit, die dem Sumpf der
im folgenden beschriebenen Kondensationskolonne entnommen wird,
und einer geringen Menge (251 kg/h) an aus dem Quenchkreis 0 entnommenem
Kondensat.
-
Gehalte
dieses Gemisches 1 (Temperatur = 104,9°C) sind:
64,6170
Gew.-% | Acrylsäure, |
0,3883
Gew.-% | Essigsäure, |
1,0300
Gew.-% | Wasser, |
0,0132
Gew.-% | Ameisensäure, |
0,0011
Gew.-% | Formaldehyd, |
0,0083
Gew.-% | Acrolein, |
0,0384
Gew.-% | Propionsäure, |
0,3331
Gew.-% | Furfurale, |
0,0016
Gew.-% | Allylacrylat, |
-
-
Dem
Sprühkühler des Quenchkreises 1 zur Direktkühlung
des Produktgasgemischs wird mit der vorgenannten Temperatur nur
eine Menge von 458 m3/h zugeführt.
3137 kg/h werden als Zulauf der zweiten Strippkolonne zugeführt
und 1195 kg/h werden dem Quenchkreis 0 zugeführt, um so
die Quenchflüssigkeit 0 und die auf den obersten Boden
der zweiten Strippkolonne zu führende Rücklaufflüssigkeit
gegen unerwünschte Polymerisation zu inhibieren.
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Das
bei der Direktkühlung resultierende Gemisch aus auf 107,3°C
abgekühltem Produktgasgemisch und nicht verdampfter Quenchflüssigkeit
1 wird als solches in den Sumpf der Kondensationskolonne geführt. Der
Druck im Sumpfraum und im Quench 1 beträgt 1,50 bar.
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Der
Innendurchmesser der Kondensationskolonne beträgt im Bereich
der Thormann-Böden 6,5 m und ansonsten 6,0 m.
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3137
kg/h des Gemischs 1 werden der zweiten Strippkolonne als Zulauf
zugeführt, die als trennwirksame Einbauten 50 Dual-Flow-Böden
enthält. Ebenso wie die Kondensationskolonne ist die zweite
Strippkolonne gegen die Umgebung thermisch isoliert. Der Innendurchmesser
der zweiten Strippkolonne beträgt über alle Dual-Flow-Böden
einheitlich 2,4 m. Die Dual-Flow-Böden sind in der zweiten
Strippkolonne äquidistant (400 mm) angeordnet. Ihre Öffnungsverhältnis
beträgt einheitlich 12%. Von unten nach oben betrachtet
beträgt der Lochdurchmesser der ersten acht Dual-Flow-Böden
einheitlich 14 mm (Lochanordnung entsprechend strenger Dreiecksteilung;
Abstand von Lochmitte zu Lochmitte = 26 mm) und der Lochdurchmesser
aller nachfolgenden Dual-Flow-Böden liegt einheitlich bei
14 mm (Lochanordnung ebenfalls entsprechend strenger Dreiecksteilung;
Abstand von Lochmitte zu Lochmitte = 25 mm).
-
Die
Zufuhr der 3137 kg/h des Gemischs 1 erfolgt mit einer Temperatur
von 105,2°C auf den achten Dual-Flow-Boden (von unten).
-
Die
Energiezufuhr in die zweite Strippkolonne erfolgt mittels eines
ausgelagerten Zwangsumlaufdreistromrohrbündelentspannungsverdampfers
(
vgl. Grundoperationen chemischer Verfahrenstechnik, 4.
Auflage, Steinkopff Verlag Dresden, 1974, S. 434). Diesem
werden 271650 kg/h an aus dem Sumpf der zweiten Strippkolonne mit
einer Temperatur von 151,7°C und einem Druck von 1,655
bar entnommener Sumpfflüssigkeit zugeführt, die
folgende Gehalte aufweist:
-
Als
Wärmeträger wird Wasserdampf (Druck = 16 bar)
durch den die Wärmeaustauscherrohre umgebenden Raum geführt
(mäanderformig, von entsprechenden Umlenkblechen geführt).
Beim Durchströmen der Wärmeaustauscherrohre wird
die Sumpfflüssigkeit erwärmt und 270900 kg/h der
durch den Wärmeaustauscher geführten Gesamtmenge
werden mit einer Temperatur von 158,6°C in den Sumpf der
zweiten Strippkolonne rückgeführt. 750 kg/h der
durch den Wärmeaustauscher insgesamt geführten
Menge an Sumpfflüssigkeit werden abgezweigt, entgast und
mit Methanol verdünnt der Rückstandsverbrennung
zugeführt.
-
Zusätzlich
werden in den Sumpf der zweiten Strippkolonne mit einer Temperatur
von 82,2°C und einem Druck von ca. 2,50 bar 17424 kg/h
aus der ersten Strippkolonne an deren Kopf herausgeführtes
erstes beladenes Gas zugeführt, das folgende Gehalte aufweist:
3,3977
Gew.-% | Acrylsäure, |
1,1198
Gew.-% | Essigsäure, |
4,1030
Gew.-% | Wasser, |
0,0622
Gew.-% | Ameisensäure, |
0,0321
Gew.-% | Formaldehyd, |
0,1181
Gew.-% | Acrolein, |
0,0030
Gew.-% | Propionsäure, |
0,0006
Gew.-% | Furfurale, |
0,0139
Gew.-% | Allylformiat, |
0,0247
Gew.-% | Phthalsäurediethylester, |
2,5667
Gew.-% | O2, |
2,1951
Gew.-% | CO2, |
0,7129
Gew.-% | CO, |
0,6756
Gew.-% | Propan, |
0,1575
Gew.-% | Propylen,
und |
84,8133
Gew.-% | N2. |
-
Aus
dem Kopf der zweiten Strippkolonne wird in einer Menge von 25831
kg/h zweites beladenes Gas herausgeführt (Temperatur =
96,7°C, Druck = 1,58 bar) und in einem im Gegenstrom betriebenen
Sprühkühler (Quench 0) durch direkte Kühlung
auf eine Temperatur von 80,9°C abgekühlt und partiell
kondensiert.
-
Das
bei der Direktkühlung verbleibende Gasgemisch wird mit
einem Druck von 1,58 bar in einer Menge von 20755 kg/h und mit den
nachfolgenden Gehalten in den Sumpfraum der Kondensationskolonne
(nicht getaucht) rückgeführt:
18,5793
Gew.-% | Acrylsäure, |
0,9849
Gew.-% | Essigsäure, |
3,6185
Gew.-% | Wasser, |
0,0571
Gew.-% | Ameisensäure, |
0,0271
Gew.-% | Formaldehyd, |
0,1006
Gew.-% | Acrolein, |
0,0099
Gew.-% | Propionsäure, |
0,0436
Gew.-% | Furfurale, |
0,0003
Gew.-% | Allylacrylat, |
0,0117
Gew.-% | Allylformiat, |
0,0053
Gew.-% | Benzaldeyd, |
0,0642
Gew.-% | Maleinsäureanhydrid, |
0,0001
Gew.-% | Benzoesäure, |
0,0001
Gew.-% | Diacrylsäure, |
0,0001
Gew.-% | MEHQ, |
2,1548
Gew.-% | O2, |
1,8428
Gew.-% | CO2, |
0,5985
Gew.-% | CO, |
0,5672
Gew.-% | Propan, |
0,1322
Gew.-% | Propylen,
und |
71,2018
Gew.-% | N2. |
-
Als
Quenchflüssigkeit 0 werden 32956 kg/h einer Mischung aus
1195 kg/h aus Gemisch 1 und 37761 kg/h an im Quench 0 bei der Direktkühlung
gebildetem Kondensat verwendet (dazu wird diese Teilmenge der Mischung
in einem indirekten Wärmeaustauscher (Typ: Spiralwärmetauscher;
gegen Wasser) von 80,9°C auf 40,1°C abgekühlt).
6020 kg/h dieser Mischung, die eine Temperatur von 80,9°C
aufweist, wird als Rücklaufflüssigkeit auf den
obersten Boden der zweiten Strippkolonne geführt.
-
Die
Mischung weist folgende Gehalte auf:
-
In
den Sumpfraum der Kondensationskolonne ist ein Zentrifugaltropfenabscheider
integriert, der verhindert, dass Tropfen der Sumpfflüssigkeit
aus dem Sumpfraum heraus nach oben mitgerissen werden.
-
Der
Sumpfraum der Kondensationskolonne ist, wie bereits erwähnt,
auf einer Kolonnenhöhe (wie alle Höhen vom Sumpfboden
aus gerechnet) von 7,80 m durch einen ersten Fangboden (Sammelboden;
Kaminböden mit 16 etwa gleichverteilten bedachten Kaminen;
Kamindurchmesser: 600 mm; Kaminhöhe: 1 m) abgeschlossen.
-
Der
Sammelboden ist doppelwandig mit 2° Gefälle nach
Innen und mit zentraler Abzugstasse und Abzugsstutzen (DN ~ 200)
gestaltet. Der freie Gasquerschnitt beträgt ca. 30%.
-
Von
diesem ersten Fangboden werden 88579 kg/h Schwersiederfraktion in
den unter dem ersten Fangboden befindlichen Sumpfraum geführt.
-
Die
Schwersiederfraktion weist bei einer Temperatur von 99,8°C
und einem Druck von ca. 1,50 bar folgende Gehalte auf:
94,6665
Gew.-% | Acrylsäure, |
0,5402
Gew.-% | Essigsäure, |
1,3577
Gew.-% | Wasser, |
0,0160
Gew.-% | Ameisensäure, |
0,0014
Gew.-% | Formaldehyd, |
0,0071
Gew.-% | Acrolein, |
0,0577
Gew.-% | Propionsäure, |
0,3814
Gew.-% | Furfurale, |
0,0023
Gew.-% | Allylacrylat, |
0,0010
Gew.-% | Allylformiat, |
0,1279
Gew.-% | Benzaldehyd, |
2,1925
Gew.-% | Maleinsäureanhydrid, |
0,0051
Gew.-% | Benzoesäure, |
0,0046
Gew.-% | Phthalsäureanhydrid, |
0,6008
Gew.-% | Diacrylsäure, |
0,0061
Gew.-% | Phenotiazin, |
0,0314
Gew.-% | MEHQ,
und |
0,0002
Gew.-% | O2. |
-
Die
Sumpftemperatur beträgt 104,9°C und der Sumpfdruck
(am Flüssigkeitsspiegel) liegt bei 1,51 bar.
-
2,0
m oberhalb des ersten Fangbodens befindet sich der erste von zunächst
15 Dual-Flow-Böden. Diese Dual-Flow-Böden (Lochanzahl
einheitlich 33678) sind äquidistant angebracht mit einem
Bodenabstand von 380 mm. Die Durchtrittsöffnungen bestehen
aus kreisrunden Öffnungen des einheitlichen Durchmessers
von 14 mm, wobei der Stanzgrat in der Trennkolonne nach unten zeigt.
Die Anordnung der Mittelpunkte der Durchtrittskreise folgt einer
strengen Dreiecksteilung. Der nächstliegende Abstand zweier
Kreismittelpunkte liegt bei 24,5 mm.
-
Der
fünfzehnte Dual-Flow-Boden fungiert als Verteilerboden.
Zu diesem Zweck enthält die Kolonnenwand zwischen dem zweiten
Fangboden und dem fünfzehnten Dual-Flow-Boden zwei Einsteckrohre
(DN ~ 150) mit 45 Auslaufbohrungen (Durchmesser: 15 mm) je Einsteckrohr.
-
Über
die Einsteckrohre wird rohe Acrylsäure und Mutterlauge
in die Kondensationskolonne rückgeführt.
-
Die
erste Serie von Dual-Flow-Böden wird mit einem zweiten
Fangboden (Sammelboden; Kaminboden mit 16 ca. gleichmäßig
verteilten bedachten Kaminen; Kaminhöhe ca. 1,70 m, Zentrale
Abzugstasse mit Abzugsstutzen (DN ~ 250), freier Gasquerschnitt
von ~ 30%) abgeschlossen, der 1,50 m oberhalb des letzten Dual-Flow-Bodens
untergebracht ist.
-
Von
diesem zweiten Fangboden wird als erster Seitenabzug bei 1,48 bar
kontinuierlich rohe Acrylsäure mit einer Temperatur von
97,1°C entnommen, die folgende Gehalte aufweist:
96,7716
Gew.-% | Acrylsäure, |
0,8253
Gew.-% | Essigsäure, |
1,6640
Gew.-% | Wasser, |
0,0213
Gew.-% | Ameisensäure, |
0,0018
Gew.-% | Formaldehyd, |
0,0070
Gew.-% | Acrolein, |
0,0681
Gew.-% | Propionsäure, |
0,1642
Gew.-% | Furfurale, |
0,0027
Gew.-% | Allylacrylat, |
0,0012
Gew.-% | Allylformiat, |
0,0164
Gew.-% | Benzaldehyd, |
0,1052
Gew.-% | Maleinsäureanhydrid, |
0,3278
Gew.-% | Diacrylsäure, |
0,0050
Gew.-% | Phenothiazin, |
0,0180
Gew.-% | MEHQ,
und |
0,0002
Gew.-% | Sauerstoff. |
-
18474
kg/h der dem zweiten Fangboden entnommenen rohen Acrylsäure
werden gemeinsam mit im Rahmen der kristallisativen Weiterreinigung
von entnommener roher Acrylsäure anfallender und im indirekten Wärmeaustausch
mit entnommener roher Acrylsäure und Wasserdampf als Wärmeträger
auf 90°C erwärmter Mutterlauge (72716 kg/h) über
vorgenannte Einsteckrohre unmittelbar unterhalb des zweiten Fang bodens
auf den diesem nach unten folgenden Dual-Flow-Boden in die Kondensationskolonne
rückgeführt.
-
89303
kg/h der dem zweiten Fangboden entnommenen rohen Acrylsäure
werden mehrstufig durch indirekten Wärmeaustausch (u. a.
wärmeintegriert gegen in die Kondensationskolonne rückzuführende
vorstehend erwähnte Mutterlauge) auf eine Temperatur von
29°C abgekühlt und gegebenenfalls in einem Tanklager zwischengepuffert.
-
Dann
werden der abgekühlten rohen Acrylsäure 1204 kg/h
aus dem zweiten Seitenabzug der Kondensationskolonne entnommenes
Sauerwasser zugefügt.
-
Das
Sauerwasser weist folgende Gehalte auf:
10,7677
Gew.-% | Acrylsäure, |
6,4390
Gew.-% | Essigsäure, |
79,5610
Gew.-% | Wasser, |
0,7038
Gew.-% | Ameisensäure, |
2,4712
Gew.-% | Formaldehyd, |
0,0132
Gew.-% | Acrolein, |
0,0082
Gew.-% | Propionsäure, |
0,0013
Gew.-% | Furfurale, |
0,0331
Gew.-% | Allylformiat, |
0,0001
Gew.-% | MEHQ,
und |
0,0013
Gew.-% | Sauerstoff. |
-
Das
resultierende Gemisch wird durch nochmaligen indirekten Wärmeaustausch
(gegen Kühlsole (Wasser/Glykol-Gemisch; 25–35
Gew.-% Glykol und 65–75 Gew.-% Wasser) auf 16°C
abgekühlt und dann in zwei bis drei parallel betriebene
Kühlscheibenkristallisatoren (vgl.
WO 2006/111565 ) verteilt geführt.
Bei diesen handelt es sich jeweils um einen Trog, in welchem 24
gewischte kreisförmige Kühlplatten (die innerlich
jeweils von einem Kühlmedium (Gemisch aus Wasser und Glykol;
Glykolanteil = 25 bis 35 Gew.-%) durchflossen werden) im äquidistanten
Abstand von 30 ± 1 cm hintereinander hängend angeordnet
sind (Plattendurchmesser = 3,3 m). Das jeweilige Kühlmedium
wird dabei im Gegenstrom zum kristallisierenden Gemisch durch den
jeweiligen Kristallisator von Kühlscheibe zu übernächster
Kühlscheibe weitergereicht. D. h., das jeweilige Kühlmedium
wird in Gestalt zweier paralleler Ströme über
die Kühlplatten des jeweiligen Kristallisators aufgeteilt geführt.
Ein Strom führt durch die numerisch geraden Kühlplatten,
der andere Strom führt durch die numerisch ungeraden Kühlplatten
(Bezifferung der Kühlscheiben in Strömungsrichtung
mit 1 beginnend). Die jeweilige Kühlmediummenge beträgt
je Kristallisator insgesamt 180–220 t/h (metric tons),
d. h., je Strom 90–110 t/h. Der Druckverlust beträgt
je Kühlscheibe 60 bis 100 mbar. Die Eintrittstemperatur
des Kühlmediums (der Sole) beträgt +2,5 bis +3°C.
Die Austrittstemperatur liegt 2,5°C höher. Die
Wanddicke der aus Edelstahl gefertigten Kühlflächen liegt
bei 4 mm. Der Wärmeübergangskoeffizient liegt
soleseitig bei etwa 1500 bis 2500 W/(m
2·K). Die
Wärmedurchgangskoeffizienten liegen meist bei 380 bis 420
W/(m
2·K). Die spezifische Kühlleistung
beträgt 1,5 ± 0,2 kW/m
2 Kühlfläche.
Durch das Wischen der Kühlplatten wird die Ausbildung einer
Kristallschicht unterdrückt. Die angewässerte
rohe Acrylsäure wird von hinten nach vorne kontinuierlich
durch den jeweiligen Kristaller geführt (gepumpt oder überlaufgeregelt).
Die einphasige angewässerte rohe Acrylsäure verdickt
dabei (Verweilzeit 2,5 h) zu einer zweiphasigen, Acrylsäurekristalle
als feste Phase enthaltenden Suspension einer Temperatur von 7 bis
8,5°C und einem Feststoffgehalt am Austritt von etwa 25
Gew.-%. Die Massendichte der Suspension liegt üblicherweise
bei 1110 bis 1115 kg/m
3. Die Drehzahl der
Wischer beträgt 5 bis 6 Umdrehungen je Minute. Die die
Wischer treibende, zentriert durch die Kühlscheiben geführte
Welle, ist mit wassergespülten Stopfbuchspackungen (Packungsschnüre
aus Teflon oder Graphit, Spülmenge = wenige Liter pro Stunde
bis einige 10 l/h je Dichtung) abgedichtet.
-
Auf
dem Umfang der Kühlscheiben, wo nicht gewischt werden kann,
ist ein Hohlprofil (z. B. in einfachster Ausführungsform
ein Rohr) aufgebracht (z. B. aufgeschweißt), das mittels
eines zweiten Wärmeträgers (z. B. ebenfalls Wasser/Glykol
Gemisch) beheizt wird (auf eine Temperatur oberhalb der Kristallisationstemperatur;
meist aus dem Temperaturbereich 8 bis 20°C, bevorzugt 10
bis 14°C). Diese Umfangbeheizungen werden mit dem zweiten
Wärmeträger parallel angeströmt.
-
Darüber
hinaus sind die Wischer in radialer Richtung bevorzugt segmentiert
(4 Segmente). Die spezifische Anpresskraft der Wischer liegt im
eingebauten Zustand senkrecht zur Kühlfläche bei
3 bis 5 N pro cm aktiver Wischkantenlänge. Als Wischermaterial
wird High Molecular Weight Polyethylene oder Ultra High Molecular
Weight Polyethylene, z. B. Multilene® PE
1000, verwendet. Zusätzlich zu den Wischern treibt die
Welle Paddel an (zwischen zwei Kühlscheiben und vor der
ersten und letzten Kühlscheibe zweckmäßig
jeweils zwei in symmetrischer Anordnung), die eine verbesserte Durchmischung
bewirken.
-
Im
in Förderrichtung der Suspension hinteren Teil des jeweiligen
Kristallisators (bevorzugt hinter der letzten Kühlscheibe)
wird die Suspension über ein angeschlossenes Rohr (zweckmäßigerweise
getaucht angebracht; alternativ kann die Suspension über
ein Überlaufwehr in einen gerührten Sammelbehälter
fließen, von dem aus die Waschkolonnen beschickt werden)
zu hydraulischen Schmelze-Waschkolonnen geführt, wie sie
in der
EP-A 1 272 453 ,
EP-A 1 448 283 ,
WO 03/041833 ,
EP-A 1 305 097 ,
DE-A 101 56 016 ,
DE-A 10 2005 018 702 und
in der
DE-A 102 23 058 beschrieben
sind, um die Mutterlauge vom Suspensionskristallisat abzutrennen.
Der Waschkolonnendurchmesser beträgt 1,4 m. Die Beschickung
der Waschkolonnen mit Kristallsuspension erfolgt mittels einer Kreiselpumpe
(Typ Kanalrad), wobei die Mengensteuerung bevorzugt über
eine Drehzahlregelung der Pumpe erfolgt. Die Steuerstrompumpe ist ebenfalls
als Kreiselpumpe mit Regelventil ausgeführt. Üblicherweise
liegt die zur Regelung einer Waschkolonne angewandte Steuerstrommenge
bei 5 bis 60 t/h, meist 8 bis 30 t/h. Teilweise ist es möglich,
die jeweilige Waschkolonne ohne Steuerstrom zu betreiben, wenn die
mit der Suspension zugeführte Flüssigkeitsmenge
bereits für den Transport des Kristallbetts ausreicht. Übliche
Verhältnisse von wirksamer Transportdruckdifferenz zu wirksamer
Waschdruckdifferenz liegen bei 1,1 bis 3, meist bei 1,2 bis 1,8.
Die Messerdrehzahl liegt meist bei Werten von 5 bis 10 pro Minute.
Die Temperatur im Schmelzkreis beträgt normalerweise 13
bis 16°C. Die Erfassung der Filtrationsfront wird gemäß der
DE-A 10 2005 018 702 über
zwei zueinander ins Verhältnis gesetzte Druckverlustmessungen über
unterschiedliche Bettlängen vorgenommen. Die Waschfront
wird mittels Temperaturmessung im Kristallbett geregelt.
-
Die
Gesamthöhe des Kristallbetts liegt regelungsbedingt bei
250 bis 1500 mm, meist bei 600 bis 1100 mm. Die Waschfront befindet
sich typisch 100 bis 200 mm oberhalb des Messers. Als Schmelzkreispumpe
eignet sich eine Kreiselpumpe mit produktseitiger Spülung
der Wellenabdichtung (Gleitringdichtung; doppelt ausgeführt,
mit auf 15–30°C gekühltem Sperrmedium
(Wasser/Glykol-Gemisch)) oder eine magnetgekuppelte Pumpe mit erhöhter
Gleitlagerspülung. Die Umlaufmenge im jeweiligen Schmelzkreis
beträgt 10 bis 15 m3/h pro Tonne
mit dem Messer abgetragenem gereinigtem Kristallisat. Die Stabilisierung
des Schmelzkreises erfolgt in Abhängigkeit von der Nachfolgeverwendung
kolonnenspezifisch mit 200 bis 300 Gew.-ppm MEHQ, oder mit 40 bis
70 Gew.-ppm MEHQ, oder mit 100 bis 300 Gew.-ppm PTZ. Zusätzlich
wird in den Schmelzkreis Luft eingetragen oder Magerluft (Stickstoff-Luft-Mischung
mit ≤ 6 Vol.-% Sauerstoff), deren Überschuss (=
nicht in der Waschschmelze gelöster Anteil) vor Eintritt
der Waschschmelze in die Waschkolonne via Gasabscheider abgetrennt
wird. Dadurch stellt sich ein Gehalt an gelöstem Sauerstoff
von 5 bis 40 Gew.-ppm im geschmolzenen Reinprodukt ein.
- [a) Zur Herstellung einer veresterungsgerechten Acrylsäure
ist es ausreichend die Abtrennung des Suspensionskristallisats anstelle
in einer Schmelze-Waschkolonne mittels einer Zentrifuge (z. B. einer
2- oder 3-stufigen Schubzentrifuge) durchzuführen. Geeignete
Siebspaltweiten liegen bei 150 bis 300 μm; anwendbare Zentrifugalbeschleunigungen
liegen bei 500 bis 900 g, meist 600 bis 800 g; geeignet sind Hubzahlen von
40 bis 80 Schüben/min..
Vorzugsweise werden die auf
der 2. oder 3. Stufe der Zentrifuge abgetrennten Kristalle mit 0,15
bis 0,3 kg Waschflüssigkeit pro kg Kristallisat gewaschen.
Die Temperatur der Waschflüssigkeit liegt bei 15 bis 30°C, bevorzugt
bei 20 bis 30°C. Zur Vermeidung von Ablagerungen wird der
Feststoffabwurfschacht der Zentrifuge mit auf 15 bis 30°C
temperierter Spülflüssigkeit gespült.
Spül- und Waschflüssigkeit sind bevorzugt aufgeschmolzenes, über
die Zentrifuge abgetrenntes und gewaschenes Kristallisat. Zur Vermeidung
von Ablagerungen und Verkrustungen ist es zweckmäßig,
das Zentrifugengehäuse, das Suspensionszuführrohr und
das Waschflüssigkeitszuführrohr auf eine Temperatur ≥ 15°C
und ≤ 40°C zu temperieren. Der Produktraum der
Zentrifuge wird zweckmäßig mit Stickstoff oder
mit einem Gemisch aus Luft und Stickstoff inertisiert. Die Wellenabdichtung
wird mit Gas (z. B. Stickstoff oder ein Gemisch aus Luft und Stickstoff)
oder mit Wasser gespült.
- b) Alternativ zur Suspensionskristallisation kann auch eine
Schichtkristallisation (z. B. Fallfilmkristallisation gemäß EP-A 616 998 oder
voll durchströmtes Rohr) mit 2 bzw. 3 oder mehr (z. B.
2 bis 4) Reinigungsstufen angewendet werden. Anstelle die Mutterlauge
einer nachgehenden Reinigungsstufe in eine vorgehende Reinigungsstufe
rückzuführen, kann man sie auch gemeinsam in die
Kondensationsskolonne rückführen.]
-
Den
Schmelzkreisen, die durch den Zusatz von insgesamt 104 kg/h einer
Lösung (Temperatur = 25°C, Druck = 1,1 bar) von
3 kg/h MEHQ in 101 kg/h aus den Schmelzkreisen entnommener Reinacrylsäure
(25°C) stabilisiert werden, werden 17894 kg/h an Reinacrylsäure
(Temperatur = 14°C, Druck = 1,5 bar) der nachfolgenden
Gehalte entnommen:
99,7334
Gew.-% | Acrylsäure, |
0,2091
Gew.-% | Essigsäure, |
0,0180
Gew.-% | Wasser, |
0,0230
Gew.-% | Propionsäure, |
0,0001
Gew.-% | Furfurale, |
< 0,0001 Gew.-% | Benzaldehyd, |
0,0001
Gew.-% | Maleinsäureanhydrid, |
0,0002
Gew.-% | Diacrylsäure, |
0,0150
Gew.-% | MEHQ,
und |
0,001
Gew.-% | O2. |
-
Sie
eignet sich in hervorragender Weise zur Herstellung von Superabsorbern
auf der Basis von Poly-Na-Acrylat.
-
In
352 kg/h der vorgenannten erwärmten Reinacrylsäure
werden 5 kg/h PTZ zur Herstellung einer 25°C aufweisenden
Inhibitorlösung 1 gelöst. In 30 kg/h Inhibitorlösung
1 werden 19 kg/h MEHQ unter Bildung der ebenfalls 25°C
aufweisenden Inhibitorlösung 2 gelöst.
-
17439
kg/h an mit MEHQ stabilisierter Reinacrylsäure (25°C,
1,5 bar) werden kontinuierlich dem Lagertank zugeführt.
-
Die
in den Waschkolonnen abgetrennte Mutterlauge wird zunächst
in einen beheizbaren Sammelbehälter und von dort in einen
Tank gefahren. Von diesem wird sie (wie bereits erwähnt)
wärmeintegriert auf 90°C erwärmt und
in einer Menge von 72716 kg/h gemeinsam mit 18474 kg/h an dem zweiten
Fangboden entnommener roher Acrylsäure auf den fünfzehnten
Dual-Flow-Boden der Kondensationskolonne (von unten gerechnet) rückgeführt.
Die Zusammensetzung dieser rückgeführten Mutterlauge
ist wie folgt:
94,6188
Gew.-% | Acrylsäure, |
1,0690
Gew.-% | Essigsäure, |
3,3562
Gew.-% | Wasser, |
0,0378
Gew.-% | Ameisensäure, |
0,0431
Gew.-% | Formaldehyd, |
0,0088
Gew.-% | Acrolein, |
0,0782
Gew.-% | Propionsäure, |
0,2016
Gew.-% | Furfurale, |
0,0034
Gew.-% | Allylacrylat, |
0,0021
Gew.-% | Allylformiat, |
0,0202
Gew.-% | Benzaldehyd, |
0,1292
Gew.-% | Maleinsäureanhydrid, |
0,4025
Gew.-% | Diacrylsäure, |
0,0061
Gew.-% | Phenothiazin, |
0,0227
Gew.-% | MEHQ,
und |
0,0003
Gew.-% | Sauerstoff. |
-
2,9
m oberhalb des zweiten Fangbodens befindet sich in der Kondensationskolonne
der erste von 21 weiteren Dual-Flow-Böden der bereits beschriebenen
Art (Lochdurchmesser wieder einheitlich 14 mm, Lochanzahl jedoch
einheitlich 32020, nächstliegender Abstand zweier Durchtrittskreismittelpunkte
= 24,5 mm), die wieder äquidistant mit einem Bodenabstand
von 380 mm angeordnet sind.
-
800
mm oberhalb des letzten Dual-Flow-Bodens beginnt sich die Kondensationskolonne
konisch zu erweitern. 500 mm oberhalb des letzten Dual-Flow-Bodens
endet diese Erweiterung bei einem Kolonneninnendurchmesser von 6,50
m.
-
Auf
dieser Höhe, d. h., 1,50 m oberhalb des letzten Dual-Flow-Bodens,
beginnt eine äquidistante (Bodenabstand = 500 mm) Anordnung
von 28 konventionellen, einflutigen Thormann–Böden.
Der erste der Thormann-Böden von unten ist ein solcher,
bei dem die vom Boden ablaufende Flüssigkeit über
sechs als Rohre ausgebildete Ablaufschächte abläuft.
Diese Rohre sind gegen den Gasraum des darunter liegenden Dual-Flow-Bodens
hydraulisch abgedichtet. Die Wehrhöhe der sechs Ablaufrohre
nimmt in Strömungsrichtung des Querstrombodens ab. Die
hydraulische Abdichtung weist Leer lauföffnungen mit Prallplatte
auf. Die Ablaufrohre sind im letzten Drittel des Bodenquerschnitts
(dem Zulauf auf den Boden gegenüberliegend) gleichmäßig verteilt.
Die hydraulische Abdichtung erfolgt in eine Tasse mit schrägem Überlaufwehr
(45°C).
-
Im übrigen
sind die Thormann-Böden derart ausgestaltet, dass über
die Anordnung der Treibschlitze in den Hauben der Thormannn-Böden
in in Querstrom-Richtung aufeinanderfolgenden Rinnen jeweils eine
zueinander entgegengesetzte Strömungsrichtung der Flüssigkeit
erzeugt wird.
-
Das Öffnungsverhältnis
der Thormann-Böden beträgt 14%. Das Verhältnis
von Kaminfläche zu Schlitzaustrittsfläche beträgt
0,8. Die Kaminhöhe und die Höhe des Ablaufwehrs
beträgt 40 mm. Die Bodenfreiheit der Glocke (Abstand zwischen
Unterkante Schlitz und Boden) beträgt 10 mm. Die Schlitzhöhe
beträgt 15 mm. Der Winkel zwischen ausgestelltem Schlitz
und Längskante der Haube beträgt 30 Grad. Die
Länge der Längskante der Haube beträgt
maximal 800 mm. Im Randbereich der Kolonne reduziert sich die Haubenlänge auf
bis zu 200 mm aus Gründen der Anpassung an die Rundheit
der Kolonne. Der Abstand zwischen zwei in Querstromrichtung auf
einer Linie befindlichen Hauben beträgt 66 mm. Die Ablauffläche
des Ablaufschachts beträgt 1,5% bezogen auf die Querschnittsfläche
des Bodens. Die Breite zwischen den beiden unteren Längsrändern
einer Haube beträgt 64 mm.
-
Auf
der Höhe des obersten Thormann-Bodens beginnt sich die
Trennkolonne wieder konisch zu verengen. 700 mm oberhalb des obersten
Thormann-Bodens ist diese Verengung abgeschlossen und der Kolonneninnendurchmesser
wieder auf 6,00 m zurückgeschrumpft.
-
1,70
m oberhalb des obersten Thormann-Bodens befindet sich der dritte
Fangboden (Sammelboden, Kaminboden mit 16 ca. gleichmäßig
verteilten bedachten Kaminen, Kaminhöhe = 1,50 m).
-
Vom
dritten Fangboden werden als zweiter Seitenabzug 535506 kg/h Sauerwasser
mit einer Temperatur von 65,1°C und bei einem Druck von
~1,24 bar entnommen.
-
Das
Sauerwasser weist, wie bereits erwähnt, folgende Gehalte
auf:
10,7677
Gew.-% | Acrylsäure, |
6,4390
Gew.-% | Essigsäure, |
79,5610
Gew.-% | Wasser, |
0,7038
Gew.-% | Ameisensäure, |
2,4712
Gew.-% | Formaldehyd, |
0,0132
Gew.-% | Acrolein, |
0,0082
Gew.-% | Propionsäure, |
0,0013
Gew.-% | Furfurale, |
0,0331
Gew.-% | Allylformiat,
und |
0,0001
Gew.-% | MEHQ,
und |
0,0013
Gew.-% | Sauerstoff. |
-
25537
kg/h des entnommenen Sauerwassers (65,1°C) werden zusammen
mit der Inhibitorlösung 2 auf den obersten Thormann-Boden
rückgeführt.
-
329
kg/h der Inhibitorlösung 1 werden (von unten betrachtet)
auf den 19ten Thormann-Boden rückgeführt (mit
einer Temperatur von 25°C).
-
316
kg/h des entnommenen Sauerwassers werden der Verbrennung zugeführt.
-
310
m3/h des entnommenen Sauerwassers werden
mit einer Temperatur von 29,1°C auf den sechsten der nachfolgend
zu beschreibenden Ventilböden (von unten gerechnet) rückgeführt
(die Kühlung erfolgt durch mehrstufigen indirekten Wärmeaustausch).
-
194011
kg/h des entnommenen Sauerwassers werden mit einer Temperatur von
23°C auf den obersten der nachfolgend zu beschreibenden
Ventilböden rückgeführt (die Abkühlung
erfolgt gemeinsam mit der vorstehenden Sauerwassermenge durch mehrstufigen
indirekten Wärmeaustausch; die letzte Kühlstufe
von 29,1°C auf 23°C erfolgt getrennt und wärmeintegriert
(flüssiges Chemical grade Propylen wird als Kühlmittel verwendet
und verdampft dabei; das resultierende gasförmige Propylen
wird anschließend zur Gestaltung des Reaktionsgasgemischs
für die Gasphasen-Partialoxidation verwendet).
-
1204
kg/h des entnommenen Sauerwassers werden, wie bereits beschrieben,
der kristallisativ weiterzureinigenden rohen Acrylsäure
hinzugefügt.
-
6010
kg/h des entnommenen Sauerwassers werden zum Zweck der im Folgenden
noch auszuführenden erfindungsgemäßen
Extraktion der Extraktionskolonne zugeführt.
-
2300
mm oberhalb des dritten Fangbodens sind in der Kondensationskolonne
in äquidistanter Anordnung (Bodenabstand = 500 mm) 11 zweiflutige
Ventilböden angebracht. Die Höhe des Ablaufwehrs
beträgt 18 bis 35 mm (die der oberen Böden sind
höher wie diejenigen der unteren Böden). Das Öffnungsverhältnis
(spezifische Bohrungsfläche) liegt bei 14,8% und die Summe
der Ablaufflächen der Ablaufschächte von zwei
aufeinanderfolgenden Ventilböden beträgt ~10%
der Kolonnenquerschnittsfläche. Als Ventile wurden VV12-Ventile
der Fa. Stahl, DE, Viernheim verwendet.
-
Der
Druck am Kopf der Kolonne beträgt 1,17 bar.
-
Am
Kolonnenkopf verlassen 170121 kg/h Restgas mit einer Temperatur
von 31°C und den nachfolgenden Gehalten die Trennkolonne:
0,1946
Gew.-% | Acrylsäure, |
0,1246
Gew.-% | Essigsäure, |
2,3031
Gew.-% | Wasser, |
0,0062
Gew.-% | Ameisensäure, |
0,1212
Gew.-% | Acrolein, |
0,0002
Gew.-% | Propionsäure, |
0,0001
Gew.-% | Furfurale, |
0,0027
Gew.-% | Allylformiat, |
2,3427
Gew.-% | CO2, |
0,7609
Gew.-% | CO, |
0,7211
Gew.-% | Propan, |
0,1681
Gew.-% | Propylen |
2,7387
Gew.-% | O2, und |
90,5158
Gew.-% | N2. |
-
In
einem indirekten Wärmeaustauscher wird das Restgas auf
38°C erwärmt und anschließend werden 110880
kg/h dieses Restgases über einen Kreisgasverdichter auf
einen Druck von 2,9 bar verdichtet, wobei die Temperatur auf ca.
160°C steigt. 94553 kg/h des verdichteten Restgases werden
als Kreisgas in die Gasphasen-Partialoxidation rückgeführt.
16327 kg/h des verdichteten Restgases werden der ersten Strippkolonne zum
Zweck der Strippung des Extraktes aus der Sauerwasserextraktion
zugeführt und 59241 kg/h des Restgases werden der Verbrennung
zugeführt.
-
Die
Extraktionskolonne für die Sauerwasserextraktion enthält
als trennwirksame Einbauten randbündig eingepasst gelochte
strukturierte Packungen (Höhe eines Packungselements: 200
mm) aus Edelstahlblechen (Werkstoff 1.4571) vom Typ Montz-Pak B1-350
mit einer aktiven Gesamthöhe von 10 m, die übereinander
angeordnet sind.
-
Der
Innendurchmesser der Extraktionskolonne beträgt über
alle Packungen einheitlich 800 mm. Ihre Höhe liegt bei
14 m. Als Extraktionsmittel wird Palatinol® A
verwendet.
-
Sumpf-
und Kopfgefäß der Kolonne sind im Durchmesser
auf 1100 mm erweitert, um die Phasentrennung im Sumpf zu verbessern
und den Mitriss von Extraktionsmittel im Kopf der Kolonne zu reduzieren.
Zusätzlich ist im Kopf der Kolonne eine Schüttung
aus Kunststofffüllkörpern (z. B. Polyethylen oder
Teflon) als Koaleszenzhilfe eingebracht.
-
Die
Zufuhr von 6010 kg/h zu extrahierendem Sauerwasser (Temperatur =
65,1°C) erfolgt unterhalb der untersten Packung in die
Extraktionskolonne über entsprechende Durchtrittsöffnungen
(Bohrungen des Durchmessers 8 mm) aufweisende Rohrverteiler.
-
Oberhalb
der obersten Packung der Extraktionskolonne wird ein Gemisch aus
ca. 25 kg/h frischem Palatinol®A)
und 5987 kg/h aus der ersten Strippkolonne rückgeführtem
und zuvor in dieser freigestripptem Extraktionsmittel (Temperatur
= 50°C) aufgegeben.
-
Das
rückgeführte Extraktionsmittel weist folgende
Gehalte auf:
≤ 0,5
Gew.-% | Acrylsäure, |
≤ 0,03
Gew.-% | Essigsäure, |
≤ 0,02
Gew.-% | Wasser, |
≤ 0,001
Gew.-% | Ameisensäure, |
≤ 0,0035
Gew.-% | Acrolein, |
≤ 0,0005
Gew.-% | Propionsäure, |
≤ 00,001
Gew.-% | Furfurale, |
≤ 0,001
Gew.-% | Allylformiat, |
0,03
Gew.-% | MEHQ, |
0,0001
Gew.-% | Sauerstoff,
und |
≥ 99,5
Gew.-% | Palatinol® A. |
-
Die
spezifische Masse des Sauerwassers beträgt 967,5 kg/m3. Das Extraktionsmittel wird ebenfalls über
entsprechende Durchtrittsöffnungen (Bohrungen des Durchmessers
4 mm) aufweisende Rohrverteiler aufgegeben.
-
Das
Sauerwasser bildet die kontinuierliche Phase und das Extraktionsmittel
bildet die tropfenförmig dispers verteilte Phase (Tropfendurchmesser
im Bereich von 2 bis 5 mm liegend), die in der wässrigen
Phase absteigt.
-
Am
Kopf der Extraktionskolonne werden 4930 kg/h an Raffinat (Temperatur
~57,6°C) entnommen, das folgende Gehalte aufweist:
1,7618
Gew.-% | Acrylsäure, |
4,3046
Gew.-% | Essigsäure, |
90,1197
Gew.-% | Wasser, |
0,6446
Gew.-% | Ameisensäure, |
2,8993
Gew.-% | Formaldehyd,
und |
0,27
Gew.-% | Palatinol® A. |
-
Es
wird gemeinsam mit zu verbrennendem Restgas der Verbrennung zugeführt.
-
Dem
Sumpf der Extraktionskolonne werden 7090 kg/h Extrakt entnommen,
das folgende Gehalte aufweist (Temperatur ~64,5°C)
8,1556
Gew.-% | Acrylsäure, |
2,4838
Gew.-% | Essigsäure, |
4,7901
Gew.-% | Wasser, |
0,1490
Gew.-% | Ameisensäure, |
0,0788
Gew.-% | Formaldehyd, |
0,0140
Gew.-% | Acrolein, |
0,0073
Gew.-% | Propionsäure, |
0,0014
Gew.-% | Furfurale, |
0,0282
Gew.-% | Allylformiat,
und |
0,0192
Gew.-% | MEHQ, |
84,2726
Gew.-% | Palatinol® A. |
-
Die
Gesamtmenge des Extraktes wird auf den Kopf der ersten Strippkolonne
geführt. Zuvor wird das Extrakt durch indirekten Wärmeaustausch
in einem Plattenwärmeaustauscher auf 95°C erwärmt.
Als Wärmeträger werden 5987 kg/h an der ersten
Strippkolonne entnommener Sumpfflüssigkeit verwendet. Die
erste Strippkolonne enthält als trennwirksame Einbauten
5 Dual-Flow-Böden und 15 Thormann-Böden. Ebenso
wie die Extraktionskolonne ist die erste Strippkolonne gegen die
Umgebung thermisch isoliert. Der Innendurchmesser der ersten Strippkolonne
beträgt über alle Böden einheitlich 1,5
m.
-
Ihre
Höhe liegt bei 14,5 m. Die untersten 5 Böden sind
als Dual-Flow-Böden ausgeführt und sind in der ersten
Strippkolonne äquidistant (500 mm) angeordnet. Ihr Öffnungsverhältnis
beträgt einheitlich 18%. Der Lochdurchmesser der Dual-Flow-Böden
beträgt einheitlich 14 mm (Lochanordnung entsprechend strenger Dreicksteilung).
Oberhalb des obersten Dual-Flow-Bodens befinden sich 15 einflutige
Thormann-Böden die äquidistant angeordnet sind
(500 mm Abstand). Die Thormann-Böden sind derart ausgestaltet,
dass über die Anordnung der Treibschlitze in den Hauben
der Thormannn-Böden in in Querstrom-Richtung aufeinanderfolgenden
Rinnen jeweils eine zueinander entgegengesetzte Strömungsrichtung
der Flüssigkeit erzeugt wird. Das Öffnungsverhältnis
(auf den Querschnitt bezogene Gasdurchtrittsfläche) beträgt
14%.
-
Oberhalb
des letzten Bodens befindet sich noch eine Schüttung (Höhe
400 mm, Pall-Ringe aus Metall, 25 × 25) als Tropfenfänger.
-
Unterhalb
des untersten Dual-Flow-Bodens werden 13000 Nm3/h
an verdichtetem Restgas (Druck ~2,9 bar, Temperatur ~160°C)
in die erste Strippkolonne geführt, wo es im Gegenstrom
zum in der Strippkolonne ablaufenden Extrakt aufsteigt.
-
Am
Kopf der ersten Strippkolonne werden 17424 kg/h an erstem beladenem
Gas herausgeführt (Temperatur = 82,2°C) und der
zweiten Strippkolonne zugeführt. Die Temperatur im Sumpf
der ersten Strippkolonne beträgt ca. 155°C. 49311
kg/h Sumpfflüs sigkeit werden dem Sumpf der ersten Strippkolonne
kontinuierlich entnommen. 5987 kg/h der aus der ersten Strippkolonne
entnommenen Sumpfflüssigkeit werden durch zweistufigen
indirekten Wärmeaustausch (die erste Stufe in einem Plattenwärmeaustauscher
wärmeintegriert gegen Extrakt) auf 50°C abgekühlt
und auf den Kopf der Extraktionskolonne rückgeführt.
43324 kg/h an aus der ersten Strippkolonne entnommener Sumpfflüssigkeit
werden in einem außenliegenden Zwangsumlaufrohrbündelentspannungsverdampfer
auf 160°C erhitzt und in den Sumpf der ersten Strippkolonne
rückgeführt.
-
Vergleichsbeispiel
-
Es
wird wie das Beispiel ausgeführt. Das im Beispiel extrahierte
Sauerwasser wird jedoch nicht extrahiert, sondern wie im Stand der
Technik verbrannt.
-
Die
Extraktionskolonne und die erste Strippkolonne entfallen. Zum Strippen
der aus der Kondensationskolonne entnommenen Sumpfflüssigkeit
wird die entsprechende Menge an verdichtetem Restgas verwendet.
Der über den ersten Seitenabzug entnommene Strom an roher
Acrylsäure beträgt 87307 kg/h und enthält 96,863
Gew.-% an Acrylsäure.
-
Die
dem Lagertank zuzuführende Menge an Reinacrylsäure
beträgt 16994 kg/h. Ihre Reinheit liegt bei 99,736 Gew.-%
Acrylsäure.
-
Beispiel 2
-
In
ein mit einem zweistufigen Dreiflügelrührer gerührten
Doppelmantelrührgefäß (thermostatisiert
mit Wasser) mit einem Innenvolumen von 1,3 l wurden bei 50°C
498 g nicht mit Inhibitor versetztes Sauerwasser mit einer Temperatur
von 50°C gegeben, das folgende Gehalte aufwies:
2,19
Gew.-% | Formaldeyhd, |
82,00
Gew.-% | Wasser, |
4,01
Gew.-% | Essigsäure, |
11,09
Gew.-% | Acrylsäure, |
0,69
Gew.-% | Ameisensäure,
und |
0,01
Gew.-% | Diacrylsäure. |
-
Unter
Rühren wurden anschließend 499 g Dimethylphthalat
zugegeben, das ebenfalls 50°C aufwies. Bei konstanter Temperatur
von 50°C wurde die resultierende Mischung während
10 min bei einer Drehzahl von 250 Umdrehungen/min gerührt.
Nach dem Abschalten des Rührers wurde das Gemisch bei 50°C
sich selbst überlassen, wobei innerhalb kurzer Zeit Phasentrennung
eintrat. Die Masse der organischen Phase betrug 565 g, die Masse
der wässrigen Phase betrug 432 g. Gaschromatographische
Analyse der wässrigen Phase ergab, dass diese noch 20,26
g Acrylsäure und 13,0 g Essigsäure enthielt.
-
Beispiel 3
-
Zur
Extraktion von Acrylsäure aus Sauerwasser wurde eine Extraktionskolonne
aus Glas eingesetzt. Das nicht mit Inhibitor versetzte Sauerwasser
wies folgende Gehalte auf:
2,36
Gew.-% | Formaldeyhd, |
83,12
Gew.-% | Wasser, |
3,98
Gew.-% | Essigsäure, |
9,70
Gew.-% | Acrylsäure, |
0,68
Gew.-% | Ameisensäure,
und |
0,01
Gew.-% | Diacrylsäure. |
-
Die
Extraktionskolonne war über einen Doppelmantel thermostatisierbar
(mit 60°C warmem Wasser). Als trennwirksame Einbauten enthielt
die Extraktionskolonne strukturierte Edelstahlblechpackungen (Edelstahl vom
Typ 1.4404, gelochte Packungen der Firma Montz vom Typ B1-350).
Der Innendurchmesser der Extraktionskolonne betrug im bepackten
Teil 40 mm. In den Sumpf der Kolonne wurden 10 kg/h der wässrigen
Lösung (Temperatur = 60°C) geführt. Am
Kopf der Extraktionskolonne wurden im Gegenstrom als disperse Phase (Tropfengröße:
4 bis 5 mm) 10 kg/h Diethylphthalat zugefahren (Temperatur = 60°C).
Das am Kopf der Kolonne herausgeführte wässrige
Raffinat enthielt noch 0,8 Gew.-% Acrylsäure und 2,9 Gew.-%
Essigsäure. Der Gehalt an Acrylsäure im Sauerwasser
konnte somit (bezogen auf den ursprünglichen Gewichtsgehalt)
um 93,3 Gew.-% abgereichert werden und der von Essigsäure
um 41 Gew.-%. Im Raffinat waren 0,2 Gew.-% Diethylphthalt gelöst.
-
Beispiel 4
-
Es
wurde wie in Beispiel 3 verfahren. Als Extraktionsmittel und disperse
Phase wurden am Kopf der Extraktionskolonne 27,5 kg/h an Dimethylphthalat
(T = 60°C) aufgegeben (Tropfengröße:
4 bis 5 mm). Das Sauerwasser, von dem ebenfalls als Mengenstrom
27,5 kg/h mit einer Temperatur von 60°C in den Sumpf der Kolonne
als kontinuierliche Phase zugefahren wurde, hatte folgende Gehalte:
2,77
Gew.-% | Formaldeyhd, |
82,82
Gew.-% | Wasser, |
4,02
Gew.-% | Essigsäure, |
9,53
Gew.-% | Acrylsäure, |
0,63
Gew.-% | Ameisensäure,
und |
0,05
Gew.-% | Diacrylsäure. |
-
Das
am Kopf der Extraktionskolonne ablaufende wässrige Raffinat
enthielt noch 0,2 Gew.-% Acrylsäure und 2,4 Gew.-% Essigsäure.
Der Gehalt an Acrylsäure im Sauerwasser konnte somit (bezogen
auf den ursprünglichen Gewichtsgehalt) um 98,3 Gew.-% abgereichert
werden und der von Essigsäure um 51,5 Gew.-%. Im Raffinat
waren 0,9 Gew.-% Dimethylphthalat gelöst.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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- - Chem.-Ing.Tech.
58 (1986) Nr. 1, S. 19–31 sowie in der Technischen Rundschau
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Steinkopff Verlag Dresden, 1974, S. 434 [0135]