DE10036881A1 - Verfahren zur Regelung einer Waschkolonne in einem Schmelzkristallisationsprozess und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Regelung einer Waschkolonne in einem Schmelzkristallisationsprozess und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung einer Waschkolonne in einem Schmelzkristallisationsprozess und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Erfindungsgemäß leitet man in einer Mutterlauge suspendierte Kristalle einer zu reinigenden Substanz kontinuierlich in eine Waschkolonne, in der sich ein Kristallbett aus Kristallen der zu reinigenden Substanz ausbildet. Ein Teil der Kristalle wird aufgeschmolzen und als Waschflüssigkeit durch das Kristallbett geleitet. Im Kristallbett bildet sich eine sogenannte Waschfront aus. Während üblicherweise die spezifische Waschflüssigkeitsmenge durch Regelung der Lage der Waschfront im Kristallbett eingestellt wird, schlägt die Erfindung vor, die Waschflüssigkeitsmenge kontinuierlich in Abhängigkeit von der in die Waschkolonne eingeleiteten Kristallmenge zu regeln. Dies ermöglicht eine zuverlässigere Regelung der spezifischen Waschflüssigkeitsmenge.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung ei
ner Waschkolonne in einem Schmelzkristallisationsprozess und eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
An die Reinheit von in der chemischen Industrie hergestellten
Produkten werden immer höhere Anforderungen gestellt. Dies gilt
nicht nur für die sogenannten Feinchemikalien oder für Pharmazeu
tika, sondern in zunehmendem Maße auch für Massenprodukte, insbe
sondere für Substanzen, die als Ausgangsmaterialien in der Poly
merindustrie verwendet werden, wie beispielsweise Acrylsäure, Ca
prolactam, Naphthalin oder Phenol. Reinheitsanforderungen von
über 99,99 Gew.-% sind für derartige Substanzen nicht ungewöhn
lich, da nur hochreine Ausgangsmaterialien eine präzise Kontrolle
der Kettenlängenverteilung der Polymere erlauben, die wiederum
maßgeblich für die spezifischen Eigenschaften der Polymere ist.
Bei der Synthese einer chemischen Verbindungen fällt die ge
wünschte Substanz jedoch üblicherweise nicht als Reinprodukt an,
sondern ist Teil eines Verbindungsgemisches, das neben der ge
wünschten Substanz Verunreinigungen wie Lösungsmittel, Ausgangs
verbindungen, Nebenprodukte oder unerwünschte Isomere enthält.
Zur Trennung der gewünschten Substanz von den Verunreinigungen
werden im industriellen Maßstab häufig destillative Trennverfah
ren eingesetzt, die jedoch mit einem hohen Energieaufwand verbun
den sind.
Handelt es sich bei der gewünschten Substanz um eine kristalli
sierbare Verbindung, die nach dem Syntheseprozeß in einem flüssi
gen Verbindungsgemisch vorliegt, so bietet sich die Schmelzkri
stallisation als ein mögliches Verfahren zur Reinigung der ge
wünschten Substanz, d. h. zum Abtrennen der Substanz aus dem flüs
sigen Verbindungsgemisch an. Dabei wird die gewünschte Verbindung
als Feststoff aus der Flüssigkeit auskristallisiert, anschließend
der kristalline Feststoff von der restlichen Flüssigkeit, die als
Mutterlauge bezeichnet wird, getrennt und wieder aufgeschmolzen.
Die Schmelze wird dann als gereinigtes Wertprodukt abgeführt. Üb
liche Verfahren des Standes der Technik sind die statische und
dynamische Schichtkristallisation, bei der die zu isolierende
Verbindung an feststehenden, gekühlten Flächen abgeschieden wird,
oder die Suspensionskristallisation, die auf dem Wachstum von
Kristallen in einer Suspension beruht. Die Suspensionskristalli
sation weist dabei gegenüber der Schichtkristallisation den Vor
teil auf, daß sie in einem kontinuierlichen Prozeß durchgeführt
werden kann. Außerdem ist die Reinheit der Kristalle aufgrund
ihrer vergleichsweise langsamen Wachstumsgeschwindigkeit sehr
hoch. Trotz der langsameren Wachstumsgeschwindigkeit kann mit der
Suspensionskristallisation ein hoher Produktdurchsatz erzielt
werden, da die Kristallisation in der Lösung mit einer großen für
das Wachstum zur Verfügung stehenden Gesamtfläche verbunden ist.
Die Suspensionskristallisation stellt daher ein sehr wirksames
und kostengünstiges Verfahren dar, um eine hohe Reinheit der ge
wünschten Verbindung zu erzielen. Dabei macht man sich zunutze,
daß beim Wachstum der Kristalle in einer Flüssigkeit Verunreini
gungen weitgehend aus dem Kristallgitter verdrängt werden und in
der Mutterlauge zurückbleiben. Bereits in einem einstufigen Kri
stallisationsprozeß erhält man daher hochreine Kristalle der ge
wünschten Verbindung.
Der entscheidende Schritt, der die Reinheit des Endproduktes maß
geblich beeinflußt, ist die Abtrennung der hochreinen Kristalle
von ihrer Mutterlauge, die die Verunreinigungen und die nicht
kristallisierten Anteile des ursprünglichen Gemisches enthält,
durch einen Fest/Flüssig-Trennprozeß. Dieser Trennprozeß kann
mehrstufig ablaufen, wobei zumindest in der letzten Stufe übli
cherweise eine sogenannte Waschkolonne verwendet wird. Die Wasch
kolonne hat die Aufgabe, die anfallende reine Kristallphase mög
lichst vollständig von der Mutterlauge zu trennen. Dazu wird die
in einem Kristallisator erzeugte Kristallsuspension in die Wasch
kolonne eingeleitet und durch Mutterlaugenentzug ein dichteres
Kristallbett erzeugt. Eine Waschflüssigkeit, beispielsweise eine
Schmelze aus den aufgeschmolzenen Kristallen selbst, wird im Ge
genstrom durch das Kristallbett geleitet.
Zur Ausbildung eines kompakten Kristallbetts werden unterschied
liche Methoden eingesetzt. Bei gravitativ arbeitenden Waschkolon
nen wird die Kristallsuspension von oben in die Kolonne einge
führt und das Kristallbett bildet sich in einem Sedimentations
prozeß aus. Bei derartigen Kolonnen besteht jedoch die Gefahr,
dass sich im Laufe des Sedimentationsprozesses vertikale Kanäle
ausbilden, in denen eine Rückvermischung der Mutterlauge oder der
Kristallsuspension mit der Waschflüssigkeit auftritt. Daher sind
gravitativ arbeitende Waschkolonnen auf einem Teil ihrer Höhe
meist mit einem Rührwerk versehen, das die Ausbildung von verti
kalen Flüssigkeitskanälen im Kristallbett verhindert.
Derartige Rührwerke sind bei hydraulischen oder mechanischen
Waschkolonnen nicht erforderlich. Bei hydraulischen Waschkolonnen
wird die Suspension vielmehr unter Druck in eine druckdicht aus
gebildete Waschkolonne gefördert. Der Förderdruck selbst sorgt
dann für eine Kompaktierung der Kristalle zu einem dichten Fest
bett. Bei einer mechanischen Waschkolonne wird der Druck zur Aus
bildung eines dichten Kristallbetts beispielsweise durch einen
mechanischen, semipermeablen Stempel erzeugt, der für Mutterlauge
durchlässig, aber für die Kristalle in der zugeführten Suspension
undurchlässig ist. Die Verdichtung zu einem Kristallbett kann
aber auch durch Abtrennung der Mutterlauge über Filter und mecha
nischen Transport der Kristalle vom Filter zum Kristallbett durch
ein rotierendes Förderelement erfolgen.
Das Kristallbett weist eine sog. Aufbaufront auf, an der sich
kontinuierlich Kristalle der eingeleiteten Kristallsuspension an
lagern. Die Aufbaufront bezeichnet also den Übergang von der Sus
pension zum Kristallbett und ist durch einen relativ abrupten
Anstieg des Kristallgehalts in der Suspension gekennzeichnet. Bei
hydraulischen Waschkolonnen wird diese Aufbaufront auch als
Filtrationsfront bezeichnet.
An dem der Aufbaufront gegenüber liegenden Ende des Kristallbet
tes ist meist eine Art Rotormesser oder Schaber angeordnet, der
kontinuierlich Kristalle vom dichten Kristallbett abträgt. Durch
die kontinuierliche Anlagerung von Kristallen an der Aufbaufront
einerseits und das kontinuierliche Abtragen von Kristallen an dem
der Aufbaufront gegenüber liegenden Ende des Kristallbetts ande
rerseits, wird eine Transportrichtung des Kristallbettes defi
niert. Die vom Kristallbett abgetragenen Kristalle werden in ei
nem Wärmeübertrager aufgeschmolzen. Ein Teil der Schmelze wird
als Reinproduktstrom abgeführt und ein anderer Teil der Schmelze
als Waschflüssigkeitsstrom gegen die Transportrichtung der Kri
stalle durch das Kristallbett geleitet.
Durch die Förderung der Schmelze entgegen dem Kristallbett er
folgt eine Gegenstromwäsche der Kristalle. Die Reinigung der Kri
stalle beruht dabei im Wesentlichen auf einer Verdrängung und
Verdünnung der Mutterlauge in den Zwickeln des Kristallbettes
durch die Waschflüssigkeit. Der Verdünnungseffekt beruht hierbei
auf Vermischung in den durchströmten Zwickeln zwischen den Kri
stallen und auf Diffusion in den nicht durchströmten Kontaktstel
len bzw. der oberflächennahen Strömungsgrenzschicht der Kri
stalle. Im stationären Betrieb stellt sich auf einer definierten
Höhe des Kristallbetts eine sog. Waschfront ein, die als derje
nige Ort in der Waschkolonne definiert ist, wo die höchsten Tem
peratur- und Konzentrationsgradienten auftreten. Auf Höhe der
Waschfront findet nämlich in der die Kristalle umgebenden Flüs
sigkeit ein Konzentrationsübergang von Mutterlaugenkonzentration
(oberhalb der Waschfront) zu Reinschmelzekonzentration (unterhalb
der Waschfront) statt. Die Waschfront muß zur Erzielung einer
adäquaten Reinigungswirkung in einer bestimmten Mindesthöhe ober
halb des Schabers positioniert sein. Da die Kristallisationstem
peratur in der verunreinigten Suspension unterhalb des Reinpro
duktschmelzpunktes liegt, kommt es im Bereich der Waschfront au
ßerdem zu einem Temperaturausgleich der kalten Kristalle mit der
reinen Waschflüssigkeit, bei dem die Waschflüssigkeit teilweise
oder vollständig rekristallisiert. Dadurch kann zumindest ein
Teil der Waschflüssigkeit zurückgewonnen werden. Diese Rekristal
lisation der Waschflüssigkeit ist besonders wirksam, wenn die
Kristallisationstemperatur in der Mutterlauge ca. 10 bis 15 K
unterhalb der Schmelztemperatur des Reinprodukts liegt.
Zur Gewährleistung eines stabilen Betriebs einer Waschkolonne,
d. h. zur Gewährleistung einer definierten Raum-Zeit-Ausbeute bei
konstant guter Reinigungswirkung, ist eine kontinuierliche Kom
pensation äußerer Störgrößen erforderlich. Derartige Störgrößen
können beispielsweise Schwankungen der Suspensionsmenge, Änderun
gen des Kristallgehalts in der Suspension, Variation der Kri
stallgrößenverteilung oder auch Konzentrationsschwankungen in
dem, dem Kristallisator zugeführten Produktgemisch aus dem Syn
theseprozeß sein.
Die Kompensation derartiger äußerer Störungen erfolgt üblicher
weise durch Adaption der spezifischen Waschflüssigkeitsmenge mit
tels Regelung der Lage der Waschfront und durch Regelung der
Schmelzwärme, sowie bei hydraulischen und gravitativen Waschko
lonnen zusätzlich durch Regelung der Lage der Aufbaufront.
Eine konstante Position der Aufbaufront gewährleistet zu jedem
Zeitpunkt die Einhaltung der äußeren Massenbilanz der Waschko
lonne, d. h. es ist in diesem Fall gewährleistet, dass die gleiche
Menge aufgeschmolzenes Reinprodukt abgezogen wird bzw. als Ver
lust mit der Mutterlauge die Waschkolonne verläßt, wie an Kri
stallen neu in die Waschkolonne gelangt. Die Position der Auf
baufront kann beispielsweise durch zwei oder mehrere optische Re
missionssensoren bestimmt werden, die in definierter Höhe in der
Kolonnenwand angebracht sind. Die Lage der Aufbau- bzw. Filtrati
onsfront kann beispielsweise bei hydraulischen Waschkolonnen
durch eine Einstellung der hydraulischen Verhältnisse in der
Waschkolonne beeinflußt werden. Da beispielsweise kontinuierlich
Mutterlauge über entsprechende Filter aus der Waschkolonne abge
zogen wird, bietet es sich an, einen Teil dieser abgezogene Mut
terlauge zur Beeinflussung des hydrodynamischen Drucks in der Ko
lonne in diese zurückzupumpen. Eingestellt wird dabei die zurück
geführte Mutterlaugenmenge, die mit einer entsprechenden Steuer
strompumpe z. B. durch Drehzahländerungen variiert werden kann.
Steigt das Kristallbett an, wird die Steuerstrommenge erhöht, bei
absinkendem Bett wird sie reduziert. Die Änderung der Steuer
strommenge wird dabei nach einer definierten Charakteristik
durchgeführt, z. B. linear in Abhängigkeit vom Mengenstrom und der
Zeit.
Als spezifische Waschflüssigkeitsmenge bezeichnet man die inner
halb eines bestimmten Zeitintervalls zur Erzielung einer defi
nierten Trennwirkung aufzuwendende Waschflüssigkeitsmenge bezogen
auf die der Waschkolonne in diesem Zeitintervall zugeführte Kri
stallmenge. Herkömmlicherweise wird die spezifische Waschflüssig
keitsmenge durch Regelung der Lage der Waschfront unterhalb des
Filters in der Kolonne eingestellt. Die Waschfront wird dabei
durch Einstellung der Waschflüssigkeitsmenge über das Produktven
til auf einer definierten Position zwischen dem Filter und dem
Schaber eingeregelt. Damit ist gewährleistet, dass eine gewünschte
Trennwirkung, d. h. eine bestimmte Produktreinheit, mit minimalem
Aufwand an Waschflüssigkeit erfüllt wird. Zur Detektion der
Waschfront werden üblicherweise ein oder mehrere im Kristallbett
angeordnete Temperatursensoren verwendet, da auf Höhe der Wasch
front der Temperaturübergang von der Kristallisationstemperatur
zur Schmelztemperatur des Reinprodukts erfolgt. Je nach spektra
len Eigenschaften der Verunreinigungen können jedoch auch opti
sche Sensoren zur Detektion der Waschfront herangezogen werden,
da auf Höhe der Waschfront auch ein Erniedrigung der Konzentra
tion der Verunreinigungen in der die Kristalle des Kristallbetts
umgebenden Flüssigkeit erfolgt. Oberhalb der Waschfront besteht
diese Flüssigkeit im wesentlichen aus der verunreinigten Mutter
lauge und unterhalb der Waschfront dagegen aus der Reinprodukt
schmelze.
Zur Einhaltung und Kontrolle der Reinheit der Reinproduktschmel
zen kann in einer Produktabzugsleitung oder in einer Leitung des
Schmelzkreislaufs beispielsweise ein Extinktionssensor angeordnet
sein, der die Extinktion in einem für das gewünschte Produkt cha
rakteristischen Spektralbereich bestimmt. Ist der Extinktionssen
sor in einer Leitung des Schmelzkreislaufs angeordnet, kann er
auch für das Anfahren der Waschkolonne genutzt werden, so daß
beim Anfahren der Zeitpunkt bestimmt werden kann, bei dem das
Produktventil erstmals geöffnet wird.
Der Eintrag der erforderlichen Wärmemenge zum Schmelzen der Kri
stalle im Schmelzkreislauf wird durch Regelung der Produkttempe
ratur nach dem Wärmeübertrager sichergestellt. Die Temperatur im
Schmelzkreislauf unmittelbar nach dem Wärmeübertrager liegt dabei
bevorzugt ca. 1-5 K über dem Schmelzpunkt des Reinprodukts. Das
Rotormesser oder der Schaber werden üblicherweise mit fest einge
stellter Drehzahl betrieben.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun speziell die Regelung der
spezifischen Waschflüssigkeitsmenge. Das oben beschriebene be
kannte Konzept, die spezifischen Waschflüssigkeitsmenge durch Re
gelung der Lage der Waschfront einzustellen, ist insbesondere
dann nachteilig, wenn die an der Waschfront auftretende Tempera
turdifferenz gering ist. Beispielsweise beträgt bei Synthesepro
zessen, bei denen bereits ein relativ reines Produkt gewonnen
wird, die Temperaturdifferenz zwischen dem von der Mutterlauge
durchströmten Kristallbett oberhalb der Waschfront und dem von
Reinproduktschmelze durchströmten Kristallbett unterhalb der
Waschfront oft nur wenige Grad Kelvin. Beim Einsatz eines relativ
reinen Ausgangsproduktes ist auch eine optische Detektion häufig
nicht mit der erforderlichen Präzision möglich. In diesen Fällen
bietet eine Regelung der Waschfront mittels Temperatursensoren
oder optischen Sensoren keine Gewähr für eine zuverlässige Kom
pensation von Störungen. Zudem sind optischen Sensoren durch die
Gefahr von Ablagerungen relativ anfällig für Fehlmessungen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Reinigung von Syntheseprodukten durch
Suspensionskristallisation anzugeben, wobei die spezifische
Waschflüssigkeitsmenge in der Waschkolonne auch dann zuverlässig
geregelt werden kann, wenn eine direkte Regelung der Lage der
Waschfront nicht oder nur unzureichend möglich ist, weil bei
spielsweise an der Waschfront nur geringe Temperaturdifferenzen
und/oder keine oder nur geringe Änderungen der optischen Eigen
schaften des Kristallbetts auftreten.
Gelöst wird diese Aufgabe durch das Verfahren gemäß vorliegendem
Anspruch 1 und die Vorrichtung gemäß vorliegendem Anspruch 8.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach ein Verfahren
zur Regelung einer Waschkolonne in einem Schmelzkristallisations
prozeß, bei dem man eine Suspension, die in einer Mutterlauge
suspendierte Kristalle einer zu reinigenden Substanz enthält,
kontinuierlich in eine Waschkolonne leitet, in der Waschkolonne
ein Kristallbett aus Kristallen der zu reinigenden Substanz aus
bildet, wobei das Kristallbett eine Aufbaufront aufweist, an der
sich kontinuierlich Kristalle der eingeleiteten Suspension anla
gern, an dem der Aufbaufront gegenüberliegenden Ende des Kri
stallbetts kontinuierlich Kristalle abträgt, die abgetragenen
Kristalle aufschmilzt, einen Teil der Schmelze als Reinprodukt
strom abführt und einen anderen Teil der Schmelze als Waschflüs
sigkeitsstrom gegen die Transportrichtung der Kristalle durch das
Kristallbett leitet. Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, die
spezifische Waschflüssigkeitsmenge nicht durch Regelung der Lage
der Waschfront im Kristallbett, etwa durch Bestimmung der Wasch
front mittels optische Sensoren oder Temperatursensoren, einzu
stellen, sondern die Waschflüssigkeitsmenge kontinuierlich in Ab
hängigkeit von der in die Waschkolonne eingeleiteten Kristall
menge zu regeln. Im vorliegenden Zusammenhang ist unter einer
"kontinuierlichen Regelung" eine ständige Bilanzierung der zuge
führten Kristallmenge und Waschflüssigkeitsmenge zu verstehen,
die aber im Normalfall nicht im engeren Wortsinne "kontinuier
lich", sondern in aufeinanderfolgenden diskreten Zeitintervallen,
deren Länge an das konkrete Regelungsproblem angepaßt werden
kann, erfolgt.
Das erfindungsgemäße Regelungskonzept besitzt gegenüber der her
kömmlichen Regelung der Lage der Waschfront den Vorteil, dass
auch bei sehr geringen Temperaturgradienten an der Waschfront
eine zuverlässige Regelung der spezifischen Waschflüssigkeits
menge möglich ist. Außerdem werden zur Detektion der Waschfront
keine optischen Sensoren benötigt, die bei Auftreten von Ablage
rungen Fehlmessungen liefern können und daher regelmäßig gerei
nigt werden müssen.
Vorzugsweise erfolgt die Regelung der spezifischen Waschflüssig
keitsmenge, d. h. des Verhältnisses von Waschflüssigkeitsmenge zu
zugeführter Kristallmenge auf der Grundlage von produktspezifisch
ermittelten empirischen Daten. Dazu wird in Vorversuchen be
stimmt, welche spezifische Waschflüssigkeitsmenge für eine be
stimmte Produktreinheit erforderlich ist, bzw. welcher Abreiche
rungsfaktor für die jeweilige Verunreinigung erzielt werden kann.
Auf der Grundlage dieser Daten kann im Betrieb die Waschflüssig
keitsmenge kontinuierlich an Schwankungen der eingeleiteten Kri
stallmenge angepaßt werden. Damit ist gewährleistet, daß die
Waschkolonne jeweils mit der minimalen Menge an Waschflüssigkeit
betreiben wird, die für eine bestimmte Produktreinheit erforder
lich ist. So können übermäßige Verluste an Waschflüssigkeit ver
mieden werden.
Es ist jedoch auch möglich, die spezifische Waschflüssigkeits
menge so zu regeln, dass etwas mehr Waschflüssigkeit in das Kri
stallbett zurückgeleitet wird, als nach den empirischen Daten für
eine bestimmte Reinigungswirkung erforderlich ist. Ein derartiger
Waschflüssigkeitsüberschuß kann beispielsweise 10 bis 20% des
empirisch ermittelten Wertes betragen. Damit ist gewährleistet,
dass die Waschfront unmittelbar unterhalb eines Filters angeord
net ist, der üblicherweise zum Entfernen von Mutterlauge vorgese
hen ist. Ein gewisser Anteil Waschflüssigkeit geht dann zwar
ebenfalls über den Filter verloren, jedoch ist ohne zusätzliche
Kontrolleinrichtungen gewährleistet, dass die erforderliche Pro
duktqualität stets eingehalten wird.
Selbstverständlich kann man die Produktreinheit auch kontinuier
lich überwachen. So kann man beispielsweise in einem üblicher
weise am Sumpf der Waschkolonne vorgesehenen Schmelzkreislauf, in
welchem die vom Kristallbett abgetragenen Kristalle aufgeschmol
zen werden, ein geeignetes Detektionssystem zur Bestimmung der
Produktreinheit, etwa Extinktionssensor, anordnen. Ein derartiges
Detektionssystem kann als Sicherungssystem ausgestaltet sein, das
beispielsweise einen Alarm auslöst, wenn die geforderte Produk
treinheit nicht erreicht wird. Es ist jedoch auch möglich, die
vom Detektionssystem gemessene Produktreinheit als (zusätzliche)
Steuergröße für die Regelung der Waschkolonne heranzuziehen. Bei
spielsweise kann die spezifische Waschflüssigkeitsmenge erhöht
werden, wenn das Detektionssystem eine unzureichende Produktrein
heit feststellt. Dadurch wird eine Regelung der Waschkolonne er
möglicht, die eine vorgegebene Produktreinheit mit dem minimal
erforderlichen Aufwand an Waschflüssigkeit gewährleistet.
Zur Bestimmung der in die Waschkolonne pro Zeitintervall einge
leiteten Kristallmenge K können beispielsweise der Massenstrom
(Durchfluß) der eingeleitete Kristallsuspension und der Kristall
gehalt der Suspension gemessen werden. Allerdings kann der Wasch
flüssigkeitsstrom (d. h. die Waschflüssigkeitsmenge W pro Zeitin
tervall) im Normalfall nicht unmittelbar gemessen werden. Die
Waschflüssigkeitsmenge W ergibt sich jedoch als Differenz aus der
eingeleiteten Kristallmenge K und der pro Zeitintervall aus der
Kolonne abgeführtem Menge Reinprodukt P, hier als Reinprodukt
strom bezeichnet, gemäß der Relation W = K - P. Besonders bevor
zugt wird daher anstelle der Waschflüssigkeitsmenge der Reinpro
duktstrom entsprechend der jeweiligen Kristallmenge geregelt, was
gemäß obiger Relation gleichbedeutend mit der Regelung der Wasch
flüssigkeitsmenge selbst ist. Der abgeführte Reinproduktstrom
kann mit an sich bekannten Meßmethoden einfach bestimmt und gere
gelt werden.
Vorzugsweise liegt die spezifische Waschflüssigkeitsmenge im Be
reich von 0 bis 40 Gew.-% der eingeleiteten Kristallmenge und be
sonders bevorzugt im Bereich von 5 bis 20 Gew.-% der zugeführten
Kristallmenge (was einem abgeführten Reinproduktstrom von 60 bis
100 Gew.-% bzw. bevorzugt 80 bis 95 Gew.-% der zugeführten Kri
stallmenge entspricht). Eine spezifische Waschflüssigkeitsmenge
von 0 Gew.-% kann erreicht werden, wenn der gesamte durch das
Kristallbett geleitete Waschflüssigkeitsstrom im Kristallbett re
kristallisiert bevor er beispielsweise über die Filter verloren
geht. Da in diesem Fall die gesamte, in die Waschkolonne einge
leitete Kristallmenge als Reinproduktstrom abgezogen werden kann,
entspricht dies in der Außenbilanz gemäß obiger Definition einer
Waschflüssigkeitsmenge von 0 Gew.-%.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch eine Vorrichtung
zur Trennung von Kristallen und Mutterlauge in einem Suspensions
kristallisationsprozeß, insbesondere eine Vorrichtung zur Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Vorrichtung umfaßt
eine Waschkolonne, die wenigstens eine Zuleitung für eine aus
einem Kristallisator stammende Kristallsuspension, Filtrations
mittel zum Abführen von Mutterlauge und Mittel zum Abtragen von
Kristallen aus einem Kristallbett aufweist, Mittel zum Aufschmel
zen der abgetragenen Kristalle, eine Abzugseinrichtung zum Abfüh
ren eines Teils der Schmelze als Reinproduktstrom und Regelungs
mittel, die mit der Abzugseinrichtung zur Regelung des Reinpro
duktstroms zusammenwirken. Während die Regelungsmittel der be
kannten Vorrichtungen Detektoren aufweisen, die eine Bestimmung
der Lage der Waschfront ermöglichen, ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß die Regelungsmittel mit
Meßeinrichtungen zur Bestimmung der in die Waschkolonne einströ
mende Kristallmenge derart zusammenwirken, daß der Reinprodukt
strom in Abhängigkeit von der einströmenden Kristallmenge regel
bar ist. Mit der Regelung des Reinproduktstroms geht, wie oben
dargestellt, eine entsprechende Regelung des Waschflüssigkeits
stroms einher. Detektoren oder Sensoren zur Bestimmung der Lage
der Waschfront sind nicht erforderlich.
Die Filtrationsmittel können beispielsweise als ein oder mehrere
Drainagerohre ausgebildet sein, die vertikal im Kristallbett an
geordnet sind und auf definierter Höhe Filterelemente aufweisen,
die für Mutterlauge durchlässig sind. Neben den Regelungsmitteln
für die erfindungsgemäß vorgeschlagene Regelung der abgezogenen
Reinproduktmenge bzw. der Waschflüssigkeitsmenge in Abhängigkeit
von der zugeführten Kristallmenge, weist die Vorrichtung an sich
bekannte Mittel zur Regelung der zugeführten Schmelzwärme und,
bei hydraulischen und gravitativen Waschkolonnen, zur Regelung
der Lage der Aufbaufront auf, die beispielhaft weiter unten im
Zusammenhang im einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
detaillierter beschrieben werden.
Vorteilhaft weisen die Meßeinrichtungen zur Bestimmung der in die
Waschkolonne einströmenden Kristallmenge Mittel zur Messung des
Suspensionmassenstroms oder -volumenstroms und Mittel zur Messung
der Dichte der Suspension auf, die in der Zuleitung zur Waschko
lonne angeordnet sein können. Geeignete Geräte zur Messung des
Volumenstroms sind magnetische induktive Durchflussmesser, wie
sie etwa von der Fa. Krohne hergestellt werden, oder Blenden-
Durchflussmesser, wie sie von der Fa. Rosemount hergestellt wer
den. Der Massenstrom kann beispielsweise mit sogenannten Corio
lis-Durchflussmessern (Fa. Endress & Hauser) bestimmt werden, die
gleichzeitig auch eine Messung der Stoffdichte ermöglichen. Die
Dichtemessung der Suspension erfolgt vorzugsweise mit Online-Re
sonanzfrequenz-Dichtemessern (Fa. Bopp & Reuther).
Bevorzugt umfassen die Regelungsmittel einen Verhältnisregler,
der aus von den Mitteln zur Messung des Suspensionsmassenstroms
und den Mittel zur Messung der Dichte des Suspension gelieferten
Daten, unter Einbeziehung der empirisch ermittelten Vorgaben, ein
Steuersignal für einen Sollwert für den Reinproduktstrom berech
net, der über ein Steuerglied eingestellt wird. Auch der Massen-
oder Volumenstrom des abgezogenen Reinprodukts kann mit den oben
beschriebenen Geräten gemessen und auf den Sollwert eingestellt
werden.
Die Abzugseinrichtung, mit der das aufgeschmolzene Reinprodukt
aus der Waschkolonne abgeführt wird, umfaßt vorzugsweise ein ver
stellbares Ventil, das von dem Steuerglied betätigt und so gere
gelt wird, dass der jeweilige Sollwert des Reinproduktstroms bei
behalten wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrich
tung eignen sich insbesondere für alle Arten von Waschkolonnen,
bei denen eine Schmelze des gewünschten Reinprodukts als Wasch
flüssigkeit verwendet wird. Besonders bevorzugt sind hydrauli
schen Waschkolonnen, bei denen das Kristallbett in der Waschko
lonne als Festbett ausgebildet ist.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf
ein in den beigefügten Zeichnungen dargestelltes Ausführungsbei
spiel ausführlicher erläutert.
In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine schematische Übersichtsdarstellung eines Suspen
sionskristallisationsprozesses;
Fig. 2 eine detailliertere Darstellung einer in dem in Fig. 1
dargestellten Verfahren verwendbaren Waschkolonne des
Standes der Technik;
Fig. 3 eine detailliertere Darstellung einer in dem in Fig. 1
dargestellten Verfahren verwendbaren erfindungsgemäßen
Waschkolonne mit Einrichtungen zur Durchführung des er
findungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 4 ein erstes Diagramm zur Abreicherung von Nebenkomponenten
bei der Acrylsäuresynthese in Abhängigkeit vom Waschauf
wand;
Fig. 5 ein zweites Diagramm zur Abreicherung von Nebenkomponen
ten bei der Acrylsäuresynthese in Abhängigkeit vom Wa
schaufwand.
In Fig. 1 ist der schematische Aufbau einer an sich bekannten
Anlage zur Reinigung von Syntheseprodukten durch Suspensionskri
stallisation dargestellt. Ein aus einem (nicht dargestellten)
Syntheseprozeß stammendes flüssiges Produktgemisch wird über eine
Leitung 10 einem Kristallisator 11 zugeführt. In dem Kristallisa
tor 11 befindet sich ein Wärmeübertrager 12, der dem Produktge
misch Wärme entzieht. In der Flüssigkeit beginnen Kristalle der
gewünschten Verbindung zu wachsen. Die im Kristallisator 11 ent
standene Kristallsuspension (Kristalle und Mutterlauge) wird mit
tels einer in einer Verbindungsleitung 13 angeordneten Pumpe 14
in eine Waschkolonne 15 gefördert, die im dargestellten Beispiel
als hydraulische Waschkolonne ausgebildet ist. Die Funktionsweise
der Waschkolonne 15 wird unten im Zusammenhang mit der detail
lierteren Darstellung der Fig. 2 (für eine Waschkolonne des
Standes der Technik) bzw. der Fig. 3 (für eine erfindungsgemäße
Waschkolonne) näher erläutert. Im wesentlichen werden die Kri
stalle der zugeführten Suspension in der Waschkolonne 15 zu einem
dichten Kristallbett kompaktiert, das im Fall der dargestellten
hydraulischen Waschkolonne als Festbett 16 ausgebildet ist. Am
unteren Ende des Festbettes 16 ist ein durch einen Motor 17 ange
triebener Schaber 18 angeordnet, der kontinuierlich Kristalle von
dem Festbett abträgt. Die Kristalle gelangen in einen Schmelz
kreislauf 19, in welchem ein Wärmeübertrager 20 und eine Pumpe 21
angeordnet sind und werden dort aufgeschmolzen. Über ein ein
stellbares Produktventil 22 wird ein Teil der Schmelze als ge
wünschtes Reinprodukt durch eine Leitung 23 aus dem Schmelzkreis
lauf 19 abgezogen. Der andere Teil der Schmelze wird über einen
Leitungsabschnitt 24 des Schmelzkreislaufs 19 in die Waschkolonne
15 zurückgeleitet und kann das Festbett 16 teilweise als Wasch
flüssigkeit im Gegenstrom zur Transportrichtung der Kristalle
durchströmen. Die Strömungsrichtung der Waschflüssigkeit ist in
Fig. 1 durch einen Pfeil 25 symbolisiert.
In der Waschkolonne 15 sind ein oder mehrere vertikale Drainage
rohre 26 angeordnet, die jeweils auf definierter Höhe mit einem
Filter 27 versehen sind. Über die Filter 27 wird im wesentlichen
die Mutterlauge, aber gegebenenfalls auch ein Teil der als Wasch
flüssigkeit vom unteren Bereich der Kolonne zu den Filtern strö
menden Schmelze (Pfeil 25) oder sehr kleine Kristallite, welche
die Filter passieren können, über eine Leitung 28 aus der Wasch
kolonne 15 abgezogen. Größere Kristalle können die Filter 27 aber
nicht passieren. Ein Teil der über die Leitung 28 die Waschko
lonne 15 verlassenden Mutterlauge wird mittels einer Steuerstrom
pumpe 29 über eine Rückflußleitung 30 in den oberen Bereich der
Waschkolonne 15 zurückgeführt. Dadurch ist es möglich, die hy
draulischen Bedingungen in der Waschkolonne 15 zu regulieren. Die
übrige abgezogene Flüssigkeit fließt über eine Leitung 31 ab.
In Fig. 2 ist der Aufbau einer an sich bekannten hydraulischen
Waschkolonne 15, wie sie in der Anlage der Fig. 1 eingesetzt
werden kann, etwas detaillierter dargestellt. Elemente und Bau
teile, die bereits im Zusammenhang mit Fig. 1 erläutert wurden,
sind mit denselben Bezugsziffern bezeichnet. Die aus dem Kristal
lisator über die Leitung 13 abgezogene Kristallsuspension 32 wird
mittels der Pumpe 14 (oder über hydrostatischen Druck) in die
Waschkolonne 15 eingespeist. Im oberen Teil der hydraulischen
Waschkolonne ist ein Fluidregister 33 angeordnet, das zwei Funk
tionen erfüllt: Über Durchgangsöffnungen 34 vom oberen zum un
teren Kolonnenteil wird die Suspension 32 über den Querschnitt
der Waschkolonne 15 verteilt. Der zusammenhängende Innenraum 35
des Fluidregisters dient als Sammler für die abgeführten Flüssig
keiten, insbesondere Mutterlauge und Waschflüssigkeit. Dazu sind
am unteren Ende des Fluidregisters 33 die bereits oben erwähnten
Drainagerohre 26 angeordnet, die mit dem Innenraum 35 des Flui
dregisters 33 verbunden sind. Die Drainagerohre 26 weisen auf
definierter Höhe die Filter 27 auf, durch welche die Flüssigkei
ten aus der Waschkolonne abgeführt werden.
Nach dem Anfahren der Waschkolonne 15 bildet sich ein kompaktes
Kristallbett 16 aus. Das Kristallbett wird durch die aus dem hy
draulischen Strömungsdruckverlust der Mutterlauge resultierende
Kraft vorbei an den Filtern 27 in eine sogenannte Waschzone 36
unterhalb der Filter transportiert. Die Rückführung eines Teils
der Mutterlauge zurück in die Kolonne mittels der Steuerpumpe 29
ermöglicht die Regelung dieser Transportkraft. Schwankungen des
Kristallgehalts der zugeführten Suspension oder Änderungen der
Kristallgrößenverteilung, die wesentlich den Strömungsdruckver
lust beeinflussen, können dadurch kompensiert werden. Erkennbar
sind solche Schwankungen durch die Lage der sogenannten Aufbau-
bzw. Filtrationsfront, die in Fig. 2 durch die strichpunktierte
Linie 37 angedeutet ist. Die Filtrationsfront 37 zeichnet sich
durch einen relativ abrupten Anstieg des Kristallgehalts aus und
wird herkömmlicherweise mit Hilfe von optischen Positionsdetekto
ren 38 (beispielsweise faseroptischen Remissionssonden) über
wacht. Durch eine gestrichelte Linie ist angedeutet, daß eine
Änderung der Lage der Filtrationsfront 37 zu einer Änderung des
Steuerstroms der Pumpe 29 führt.
Am unteren Ende der Waschkolonne werden die Kristalle mittels des
Schabers 18 vom Kristallbett 16 abgetragen und in Reinprodukt
schmelze resuspendiert. Diese Suspension 39 wird in dem bereits
im Zusammenhang mit Fig. 1 beschriebenen Schmelzkreislauf 19
über den Wärmeübertrager 20 geführt, der die zum Schmelzen der
Kristalle erforderliche Wärme in die Suspension einträgt. Der
entsprechende Wärmeeintrag wird üblicherweise ebenfalls geregelt
(vergl. Bezugsziffer 49 in Fig. 3). Typischerweise werden 60-95 Gew.-%
der Schmelze als gereinigter Reinproduktstrom über das Pro
duktventil 22 aus dem Schmelzkreislauf 19 abgeführt. Die restli
che Produktschmelze verbleibt als Waschflüssigkeit in der Kolonne
15 und strömt dort entgegen dem Kristallbett zu den Filtern 27,
wodurch eine Gegenstromwäsche der Kristalle erfolgt (Pfeil 25).
Im stationären Betrieb stellt sich auf einer definierten Höhe der
Waschzone 36 eine sogenannte Waschfront ein, die in Fig. 2 durch
die strichpunktierte Linie 40 angedeutet ist. Als Waschfront ist
derjenige Ort in der Waschkolonne definiert, wo die höchsten Tem
peratur- und Konzentrationsgradienten auftreten. Auf Höhe der
Waschfront findet in der das Kristallbett umgebenden Flüssigkeit
ein Konzentrationsübergang von Mutterlaugenkonzentration (ober
halb der Waschfront) zu Reinschmelzekonzentration (unterhalb der
Waschfront) statt. Die Temperatur des Festbetts oberhalb der
Waschfront entspricht in etwa der Kristallisationstemperatur der
Ausgangsflüssigkeit, während die Temperatur des Festbetts unter
halb der Waschfront der (höheren) Schmelztemperatur der Reinsub
stanz entspricht. Im Bereich der Waschfront 40 kommt es daher zu
einem Temperaturausgleich der kalten Kristalle mit der reinen
Waschflüssigkeit, bei dem die Waschflüssigkeit teilweise oder
vollständig rekristallisiert. Der nicht rekristallisierte Anteil
der Waschflüssigkeit geht über die Filter 27 verloren. Die Wasch
front 40 muß zur Erzielung einer adäquaten Reinigungswirkung in
einer bestimmten Mindesthöhe oberhalb des Schabers 18 positio
niert sein. Die Position der Waschfront stellt sich als dynami
sches Gleichgewicht aus der mit dem Festbett 16 transportierten
Mutterlauge und dem entgegenströmenden Waschflüssigkeitsstrom
(Pfeil 25) ein und wird - gemäß Stand der Technik - mittels opti
scher Sensoren 41 und/oder Temperatursensoren 42 überwacht. Stel
len die Sensoren eine Abweichung der Waschfront 40 von der Soll
höhe fest, so wird über das Produktventil 22 der abgezogene Rein
produktstrom und damit auch die Waschflüssigkeitsmenge entspre
chend geregelt (beispielsweise bei einem Absinken der Waschfront
durch eine Erhöhung der Waschflüssigkeitsmenge). Die entspre
chende Steuerung des Produktventils 22 ist durch die gestrichel
ten Linien angedeutet.
In Fig. 3 ist schließlich eine bevorzugte Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Waschkolonne 15 dargestellt, die geeignete Mit
tel zur Durchführung des erfindungsgemäßen Regelungsverfahrens
aufweist. Der grundsätzliche Aufbau der Waschkolonne 15 der Fig.
3 entspricht weitgehend dem der in Fig. 2 dargestellten bekann
ten Waschkolonne. Die übereinstimmenden Bauteile sind mit densel
ben Bezugsziffern versehen und werden im folgenden nicht oder nur
kurz erläutert. Man erkennt, dass zur Detektion der Filtrations
front 37, wie bei der herkömmlichen Waschkolonne der Fig. 2
auch, optische Positionsdetektoren 38 in der Wand der Waschko
lonne angeordnet sind. Üblicherweise erfolgt die Regelung so,
dass die Lage der Aufbau- bzw. Filtrationsfront zwischen zwei (in
den Fig. 2 und 3 als gefüllte Rechtecke dargestellten) Positi
onsdetektoren 38 festgelegt wird, während oberhalb und unterhalb
dieser zur Regelung herangezogenen Detektoren aus Gründen der Be
triebssicherheit jeweils ein weiterer (in den Zeichnungen als um
randetes Rechteck dargestellter) Detektor 38 angeordnet ist. Die
beiden zusätzlichen Detektoren können bei außergewöhnlichen Be
triebsstörungen oder bei einem Versagen der Regelung einen Alarm
auslösen und/oder die Anlage abschalten. Auf der Grundlage der
von den Positionsdetektoren 38 gelieferten Signale steuert eine
Kontrolleinrichtung 43 die Leistung der Pumpe 29, die einen Teil
der über die Leitung 28 abgezogenen Mutterlauge mit einem ein
stellbaren Druck wieder in die Waschkolonne zurückfördert.
Bei der erfindungsgemäßen Waschkolonne 15 der Fig. 3 sind jedoch
die bei der Waschkolonne der Fig. 2 dargestellten optischen oder
thermischen Positionsdetektoren (Bezugsziffern 41, 42 in Fig. 2)
zur Bestimmung der Waschfront 40 nicht erforderlich. An deren
Stelle tritt die erfindungsgemäß vorgeschlagene Außenbilanzrege
lung der spezifischen Waschflüssigkeitsmenge. Dazu wird die pro
Zeiteinheit abgezogene Menge an Reinproduktschmelze (und damit
gemäß der Relation W = K-P auch die Menge an Waschflüssigkeit)
in Abhängigkeit von der über die Zufuhrleitung 13 in die Waschko
lonne 15 eingeleiteten Kristallmenge geregelt. Zur Messung der
Kristallmenge sind an der Zufuhrleitung 13 ein magnetisch induk
tiver Durchflussmesser 44 zur Messung des Suspensionsvolumen
stroms und ein Online-Resonanzfrequenz-Dichtemesser 45 zur Mes
sung des Kristallgehalts der Suspension angeordnet. Eine Kontrol
leinrichtung 46 berechnet aus den von den Meßgeräten 44, 45 ge
lieferten Werten, die in einem bestimmten Zeitintervall zuge
führte Kristallmenge und bestimmt auf der Grundlage von produkt
spezifischen, empirisch ermittelten Daten den für eine bestimmte
zu erzielende Produktreinheit erforderlichen Sollwert der Wasch
flüssigkeitsmenge. In der Praxis wird dazu der Sollwert des aus
dem Schmelzkreislauf 19 abzuziehenden Reinproduktstroms bestimmt,
der aber mit der Waschflüssigkeitsmenge verknüpft ist. Zur Mes
sung und Steuerung des erforderlichen Reinproduktstroms sind an
der Produktabfuhrleitung 23 ein Durchflussmesser 47 und ein zuge
ordnetes Stellglied angeordnet, die den von der Kontrolleinrich
tung 46 vorgegebenen Sollwert durch entsprechende Einstellung des
Produktventils 22 regeln.
Die Verhältnisregelung kann so ausgelegt sein, dass ausgehend von
den empirischen Daten die erforderliche Waschflüssigkeitsmenge
mit einem Sicherheitsfaktor, der beispielsweise 1,1 oder 1,2 be
tragen kann, berechnet wird. Bei einer solchen Regelung mit einem
Überschuß an Waschflüssigkeit liegt die Waschfront (wie auch in
Fig. 3 angedeutet) typischerweise auf Höhe der Filter 27, so daß
gewährleistet ist, daß eine bestimmte Produktreinheit stets ein
gehalten wird.
Zur Einhaltung und Kontrolle der Produktreinheit kann man die
Qualität des Reinprodukts aber auch kontinuierlich messen. Die
Messung kann beispielsweise mittels eines optischen Extinktions
sensors 48, der in einem geeigneten Spektralbereich arbeitet, di
rekt in der Produktleitung (wie in Fig. 3 gezeigt) oder einem
(nicht dargestellten) Bypass erfolgen. Wenn die Qualitätsmessung
in dem Schmelzkreislauf 19 erfolgt, kann sie auch für das Anfah
ren der Waschkolonne genutzt werden.
In Fig. 3 ist außerdem noch angedeutet, daß man in dem Schmelz
kreislauf 19 üblicherweise auch den Eintrag der zum Schmelzen der
Kristalle erforderlichen Wärmemenge regelt. Durch einen Tempera
turregler 49 wird in der dargestellten Ausführungsform gewährlei
stet, daß der Wärmeübertrager 20 gerade soviel Energie in den
Kreislauf einträgt, daß die Temperatur unmittelbar nach dem
Wärmeübertrager 1 bis 5 K über dem Reinproduktschmelzpunkt liegt.
Acrylsäure wurde durch Gasphasenoxidation aus Propen und Luftsau
erstoff hergestellt und lag nach fraktionierter Kondensation des
Reaktionsgases in Form einer acrylsäurereichen Flüssigfraktion
vor. Die Flüssigfraktion enthielt 97,2 Gew.-% Acrylsäure, 1,5 Gew.-%
Wasser, 5000 ppm Furan-2-Aldehyd (Furfural), 4000 ppm Es
sigsäure, 619 ppm Propionsäure und weitere Verunreinigungen. Die
Acrylsäure in diesem Feedstrom wurde in einem Kristallisator (Be
zugsziffer 11 in Fig. 1) durch Wärmeentzug zur Kristallisation
gebracht, wodurch eine ca. 20-40 Gew.-% Acrylsäurekristalle ent
haltende Suspension gebildet wurde. Diese Suspension wurde einer
erfindungsgemäßen hydraulischen Waschkolonne, wie sie in Fig. 3
unter der Bezugsziffer 15 dargestellt ist, zugeführt, in der
durch Filtration, gefolgt von einer Gegenstromwäsche eine nahezu
vollständige Trennung der Kristalle von ihrer Mutterlauge durch
geführt wurde. Die reinen Acrylsäurekristalle wurden im Schmelz
kreislauf 19 aufgeschmolzen. Durch entsprechende Einstellung des
Produktventils 22 wurde ein Teil der Schmelze als Waschflüssig
keit für die Gegenstromwäsche aufgewendet und verließ die Kolonne
15 zusammen mit der Mutterlauge über die Drainagerohre 26 und die
Leitung 31. Der andere Teil der Schmelze wurde über die Leitung
23 als Reinprodukt gewonnen.
In Fig. 4 ist die Abreicherung A von Furan-2-Aldehyd in Abhän
gigkeit vom Waschflüssigkeitsaufwand w dargestellt. Als Abreiche
rung A ist dabei das Verhältnis der Konzentration von Furan-2-Al
dehyd in dem dem Kristallisator zugeführten Feedstrom xF zur Kon
zentration in der aus dem Schmelzkreislauf 19 abgezogenen Rein
produktschmelze xP definiert. Der Waschflüssigkeitsaufwand w ent
spricht der spezifischen Waschflüssigkeitsmenge und ist als Ver
hältnis von im Schmelzkreislauf 19 zurückgeführter Waschflüssig
keitsmenge W zu der der Waschkolonne zugeführten Kristallmenge K
definiert (K-W ist dann die aus dem Schmelzkreislauf abgezogene
Reinproduktmenge). Die Mengenangabe beziehen sich dabei stets auf
ein bestimmtes Zeitintervall.
Die in Fig. 4 dargestellten Ergebnisse wurden mit einer Waschko
lonne im Technikumsmaßstab und einer spezifischen Kristallzufuhr
von 4200 kg/ (m2 h) gewonnen. Es zeigt sich, daß bereits bei einem
Waschaufwand w von 0,15 eine ca. 500-fache Abreicherung von Fu
ran-2-Aldehyd erzielt wurde, die sich auch bei höherem Waschauf
wand nicht signifikant verbesserte.
Das Diagramm der Fig. 5 zeigt die entsprechenden Resultate für
die Abreicherung A von Essigsäure (Meßpunkte in Fig. 5 durch
Dreiecke dargestellt) bzw. Propionsäure (Meßpunkte in Fig. 5
durch Quadrate dargestellt) in Abhängigkeit vom Waschflüssig
keitsaufwand w. Auch hier stellt man fest, daß bei einem Wa
schaufwand w von 0,15 die maximale Abreicherung im wesentlichen
erreicht ist (A ≈ 5 für Essigsäure, A ≈ 4 für Propionsäure).
Ausgehend von diesen Ergebnissen wurde die Waschkolonne ohne
Überwachung der Waschfront durch optische Sensoren oder Tempera
tursensoren betrieben. Statt dessen wurde die erfindungsgemäße
Außenbilanzregelung der spezifischen Waschflüssigkeitsmenge ver
wirklicht: Dazu wurden der zugeführte Suspensionsstrom und die
Kristallkonzentration in der Suspension kontinuierlich gemessen
und aus der daraus berechneten zugeführten Kristallmasse K die
erforderliche Waschflüssigkeitsmenge W durch Steuerung des Pro
duktventils (22 in Fig. 3) so geregelt, daß w = W/K = 0,2 kon
stant gehalten wurde. Mit dieser Regelungsstrategie konnten auch
bei Schwankungen in der zugeführten Suspension kontinuierlich 80%
der zugeführten Acrylsäurekristallmasse als Schmelze mit einer
Reinheit von 99,7% abgezogen werden. 20% der zugeführten Kri
stallmasse ging als Waschflüssigkeit durch die Filter verloren.
Claims (11)
1. Verfahren zur Regelung einer Waschkolonne in einem Schmelz
kristallisationsprozeß, bei dem man
eine Suspension, die in einer Mutterlauge suspen dierte Kristalle einer zu reinigenden Substanz enthält, kon tinuierlich in eine Waschkolonne leitet,
in der Waschkolonne ein Kristallbett der zu reini genden Substanz ausbildet, wobei das Kristallbett eine Auf baufront aufweist, an der sich kontinuierlich Kristalle der eingeleiteten Suspension anlagern,
an dem der Aufbaufront gegenüberliegenden Ende des Kristallbetts kontinuierlich Kristalle abträgt, die abgetra genen Kristalle aufschmilzt, einen Teil der Schmelze als Reinproduktstrom abführt und einen anderen Teil der Schmelze als Waschflüssigkeitsstrom gegen die Transportrichtung der Kristalle durch das Kristallbett leitet
dadurch gekennzeichnet, daß
man die Waschflüssigkeitsmenge kontinuierlich in Abhängigkeit von der in die Waschkolonne eingeleiteten Kristallmenge re gelt.
eine Suspension, die in einer Mutterlauge suspen dierte Kristalle einer zu reinigenden Substanz enthält, kon tinuierlich in eine Waschkolonne leitet,
in der Waschkolonne ein Kristallbett der zu reini genden Substanz ausbildet, wobei das Kristallbett eine Auf baufront aufweist, an der sich kontinuierlich Kristalle der eingeleiteten Suspension anlagern,
an dem der Aufbaufront gegenüberliegenden Ende des Kristallbetts kontinuierlich Kristalle abträgt, die abgetra genen Kristalle aufschmilzt, einen Teil der Schmelze als Reinproduktstrom abführt und einen anderen Teil der Schmelze als Waschflüssigkeitsstrom gegen die Transportrichtung der Kristalle durch das Kristallbett leitet
dadurch gekennzeichnet, daß
man die Waschflüssigkeitsmenge kontinuierlich in Abhängigkeit von der in die Waschkolonne eingeleiteten Kristallmenge re gelt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
das Kristallbett in der Waschkolonne als Festbett ausbildet.
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man das Verhältnis von Waschflüssigkeitsmenge
zu eingeleiteter Kristallmenge auf der Grundlage von empi
risch für eine bestimmte Reinheit der Reinproduktschmelze er
mittelten Daten regelt.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Reinheit der Reinproduktschmelze konti
nuierlich mißt.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die in die Waschkolonne eingeleiteten Kri
stallmenge durch Messen des Massenstroms und des Kristallge
halts der eingeleitete Suspension bestimmt.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Waschflüssigkeitsmenge durch Regelung
des Reinproduktstroms regelt.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verhältnis von zurückgeleiteter Waschflüs
sigkeitsmenge zu eingeleiteter Kristallmenge im Bereich von 0
bis 0,4 und bevorzugt im Bereich von 0,05 bis 0,2 liegt.
8. Vorrichtung zur Trennung von Kristallen und Mutterlauge in
einem Suspensionskristallisationsprozeß, insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
mit
einer Waschkolonne (15), die wenigstens eine Zu leitung (13) für eine Kristallsuspension, Filtrationsmittel (26, 27) zum Abführen von Mutterlauge und Mittel (18) zum Ab tragen von Kristallen aus einem Kristallbett aufweist,
Mitteln (20) zum Aufschmelzen der abgetragenen Kristalle,
einer Abzugseinrichtung (22, 23) zum Abführen eines Teils der Schmelze als Reinproduktstrom,
Regelungsmitteln (46, 47), die mit der Abzugsein richtung (22, 23) zur Regelung des Reinproduktstroms zusammen wirken,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Regelungsmittel (46, 47) mit Meßeinrichtungen (44, 45) zur Bestimmung der in die Waschkolonne (15) einströmende Kri stallmenge derart zusammenwirken, daß der Reinproduktstrom in Abhängigkeit von der einströmenden Kristallmenge regelbar ist.
einer Waschkolonne (15), die wenigstens eine Zu leitung (13) für eine Kristallsuspension, Filtrationsmittel (26, 27) zum Abführen von Mutterlauge und Mittel (18) zum Ab tragen von Kristallen aus einem Kristallbett aufweist,
Mitteln (20) zum Aufschmelzen der abgetragenen Kristalle,
einer Abzugseinrichtung (22, 23) zum Abführen eines Teils der Schmelze als Reinproduktstrom,
Regelungsmitteln (46, 47), die mit der Abzugsein richtung (22, 23) zur Regelung des Reinproduktstroms zusammen wirken,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Regelungsmittel (46, 47) mit Meßeinrichtungen (44, 45) zur Bestimmung der in die Waschkolonne (15) einströmende Kri stallmenge derart zusammenwirken, daß der Reinproduktstrom in Abhängigkeit von der einströmenden Kristallmenge regelbar ist.
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßeinrichtungen (44, 45) an der Zuleitung (13) angeordnete
Mittel (44) zur Messung des Suspensionsmassenstroms und Mit
tel (45) zur Messung der Dichte des Suspension aufweisen.
10. Vorrichtung gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Regelungsmittel (46, 47) einen Verhältnisregler (46) umfassen,
der aus von den Mitteln (44) zur Messung des Suspensionsmas
senstroms und den Mittel (45) zur Messung der Dichte des Sus
pension gelieferten Daten einen Sollwert für den Reinprodukt
strom berechnet, der über ein Steuerglied (47) eingestellt
wird.
11. Vorrichtung gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abzugseinrichtung ein verstellbares Ventil (22) umfaßt,
das von dem Steuerglied (47) betätigt wird.
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