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Gebiet der vorliegenden Erfindung
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Im
Allgemeinen betrifft die vorliegende Offenbarung die Herstellung
integrierter Schaltungen und dabei die Herstellung von Transistoren
mit verformten Kanalgebieten durch Anwenden von eingebettetem Si/Ge-
(Silizium/Germanium), um damit die Ladungsträgerbeweglichkeit in den Kanalgebieten der
Transistoren zu verbessern.
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Beschreibung des Stands der
Technik
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Die
Herstellung komplexer integrierter Schaltungen erfordert das Bereitstellen
einer großen
Anzahl an Transistorelementen, die in Logikschaltungen als effiziente
Schalter verwendet werden und die das dominierende Schaltungselemente
zur Gestaltung von Schaltungen repräsentieren. Im Allgemeinen werden
eine Vielzahl von Prozesstechnologien gegenwärtig eingesetzt, wobei für komplexe
Schaltungen, etwa Mikroprozessoren, Speicherchips, und dergleichen,
die CMOS-Technologie gegenwärtig
die vielversprechendste Lösung
auf Grund der guten Eigenschaften im Hinblick auf die Arbeitsgeschwindigkeit
und/oder Leistungsaufnahme und/oder Kosteneffizienz ist. In CMOS-Schaltungen
werden komplementäre
Transistoren, d. h. p-Kanaltransistoren und n-Kanaltransistoren,
zur Herstellung von Schaltungselementen eingesetzt, etwa Invertern
und anderen Logikgattern, um äußert komplexe
Schaltungsanordnungen, etwa CPU's,
Speicherchips, und dergleichen zu gestalten. Während der Herstellung komplexer
integrierter Schaltungen unter Anwendung der CMOS-Technologie werden
Millionen Transistoren, d. h. n-Kanaltransistoren und p-Kanaltransistoren, auf
einem Substrat gebildet, das eine kristalline Halbleiterschicht
aufweist. Ein Transistor oder ein MOS-Transistor enthält, unabhängig davon,
ob ein n-Kanaltransistor oder ein p-Kanaltransistor betrachtet wird, sogenannte
PN-Übergänge, die
durch eine Grenzfläche
stark dotierter Drain- und Sourcegebiete in einem stark dotierten
Kanalgebiet gebildet werden, das zwischen dem Draingebiet und dem
Sourcegebiet angeordnet ist. Die Leitfähigkeit des Kanalgebiets, d.
h. das Durchlassstromvermögen
des leitenden Kanals, wird durch eine Gateelektrode gesteuert, die
in der Nähe
des Kanalgebiets angeordnet und davon durch eine dünne isolierende
Schicht getrennt ist. Die Leitfähigkeit
des Kanalgebiets beim Ausbilden eines leitenden Kanals auf Grund
des Anlegen eines geeigneten Steuerspannung an die Gateelektrode
hängt von
der Dotierstoffkonzentration, der Beweglichkeit der Majoritätsladungsträger und/oder – für eine gegebene
Ausdehnung des Kanalgebiets in der Transistorbereitenrichtung – von dem
Abstand zwischen dem Sourcegebiet und dem Draingebiet ab, der auch
häufig
auch als Kanallänge
bezeichnet wird. Somit bestimmt in Verbindung mit der Fähigkeit, rasch
einen leitenden Kanal unter der isolierenden Schicht beim Anlegen
der Steuerspannung an der Gateelektrode aufzubauen, die Gesamtleitfähigkeit des
Kanalgebiets im Wesentlichen das Leistungsverhalten der MOS-Transistoren.
Somit wird die Reduzierung der Kanallänge und damit verknüpft die
Verringerung des Kanalwiderstands zu einem wichtigen Entwurfskriterium,
um eine Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit integrierter Schaltungen
zu erreichen.
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Die
ständige
Reduzierung der Transistorabmessungen beinhaltet jedoch eine Reihe
damit verknüpfter
Probleme, die es zu lösen
gilt, um nicht in unerwünschter
Weise die Vorteile aufzuheben, die durch das stetige Verringern
der Kanallänge
von MOS-Transistoren
erreicht werden. Beispielsweise sind äußerst anspruchsvolle Dotierstoffprofile
in vertikaler Richtung und lateraler Richtung in den Drain- und
Sourcegebieten erforderlich, um damit einen geringen Schichtwiderstand
und Anschlusswiderstand in Verbindung mit einer gewünschten
Kanalsteuerbarkeit zu schaffen. Ferner kann das Gatedielektrikumsmaterial
auch an die geringere Kanallänge
angepasst werden, um damit die erforderliche Kanalsteuerbarkeit
beizubehalten. Jedoch können
einige Mechanismen zum Erreichen einer hohen Kanalsteuerbarkeit
auch einen negativen Einfluss auf die Ladungsträgerbeweglichkeit in dem Kanalgebiet
des Transistors ausüben,
wodurch die Vorteile teilweise aufgehoben werden, die durch die
Verringerung der Kanallänge
erreicht werden.
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Da
die ständige
Größenreduzierung
der kritischen Abmessungen, d. h. der Gatelänge der Transistoren, das Anpassen
und möglicherweise
die Neuentwicklung von äußerst komplexer
Prozesstechniken erforderlich macht, was auch zu einem weniger ausgeprägten Leistungsgewinn
auf Grund der Beeinträchtigung
der Beweglichkeit beitragen kann, wurde vorgeschlagen, die Kanalleitfähigkeit
der Transistorelemente zu verbessern, indem die Ladungsträgerbeweglichkeit
in dem Kanalgebiet für
eine gegebene Kanallänge
erhöht
wird, wodurch die Möglichkeit
geschaffen wird, eine Leistungssteigerung zu erreichen, die vergleichbar
ist mit dem Fortschreiten zu einem künftigen Technologiestandard,
wobei viele der Prozessanpassungen, die mit der Bauteilgrößenreduzierung
verknüpft
sind, vermieden oder zumindest zeitlich verschoben werden.
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Ein
effizienter Mechanismus zum Erhöhen der
Ladungsträgebeweglichkeit
ist die Modifizierung der Gitterstruktur in dem Kanalgebiet, indem
beispielsweise eine Zugverspannung oder eine Druckverspannung in
der Nähe
des Kanalgebiets erzeugt wird, um damit eine entsprechende Verformung
in dem Kanalgebiet hervorzurufen, die zu einer modifizierten Beweglichkeit
für Elektronen
bzw. Löcher führt. Beispielsweise
erhöht
das Erzeugen einer Zugverformung in dem Kanalgebiet für eine standardmäßige Kristallkonfiguration des aktiven Siliziummaterials,
d. h. einer (100) Oberflächenorientierung
bei einer Orientierung der Kanallänge entlang der <110> Richtung, die Beweglichkeit
von Elektronen, was sich wiederum direkt in einem entsprechenden
Anstieg der Leitfähigkeit
ausdrückt.
Andererseits kann eine kompressive Verformung in dem Kanalgebiet
die Beweglichkeit von Löchern
verbessern, wodurch die Möglichkeit
entsteht, das Leistungsverhalten von p-Transistoren zu verbessern.
Das Einführen
einer Verspannungs- oder Verformungstechnologie bei der Herstellung
integrierter Schaltungen ist ein äußerst vielversprechender Ansatz
für weitere
Bauteilgenerationen, da verformtes Silizium als eine „neue Art” an Halbleitermaterial
betrachtet werden kann, das die Herstellung schneller leistungsfähiger Halbleiterbauelemente
ermöglicht,
ohne dass teuere Halbleitermaterialien erforderlich sind, während viele
der gut etablierten Fertigungsverfahren weiterhin eingesetzt werden
können.
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Folglich
wurde vorgeschlagen, beispielsweise eine Silizium/Germanium-Schicht
in der Nähe
des Kanalgebiets vorzusehen, um damit eine kompressive Verspannung
zu erzeugen, die zu einer entsprechenden Verformung führt. Das
Transistorverhalten von p-Kanaltransistoren
kann deutlich verbessert werden, indem verspannungserzeugende Schichten in
der Nähe
des Kanalgebiets eingebracht werden. Zu diesem Zweck wird eine verformte
Silizium/Germanium-Schicht in den Drain- und Sourcegebieten der
Transistoren gebildet, wobei die kompressiv verformten Drain- und
Sourcegebiete eine uniaxiale Verformung in dem benachbarten Siliziumkanalgebiet hervorrufen.
Wenn die Si/Ge-Schicht gebildet wird, werden die Drain- und Sourcegebiete
der PMOS-Transistoren
selektiv ausgespart bzw. abgesenkt, während die NMOS-Transistoren
maskiert sind, und nachfolgend wird die Silizium/Germanium-Schicht
selektiv in dem PMOS-Transistor durch epitaktisches Aufwachsen gebildet.
Obwohl diese Technik deutliche Vorteile im Hinblick auf die Leistungssteigerung
der PMOS-Transistoren und somit für das gesamte CMOS-Bauteil
bietet, muss eine geeignete Gestaltung angewendet werden, die den
Unterschied ausgleicht, der durch den Leistungsgewinn des PMOS-Transistors
hervorgerufen wird, während der
NMOS-Transistor nicht in effizienter Weise zu der gesamten Leistungssteigerung
beitragen kann.
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Die
Patentanmeldung US 2006/0001088 A1 offenbart einen biaxial verspannten
Halbleitermaterialschichtstapel, der eine zugverspannte Siliziumgermaniumschicht
und eine zugverspannte Siliziumschicht aufweist. Die zugverspannte
Siliziumschicht ist optional und kann auch später auf der zugverspannten
Siliziumgermaniumschicht gebildet werden. In der verspannten Siliziumschicht
können
Feldeffekttransistoren gebildet werden, wobei die Source/Drain-Gebiete
mittels herkömmlicher
Implantations- und
Ausheizverfahren gebildet werden.
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Die
Patentanmeldung
DE
11 2004 002 409 T5 offenbart einen Feldeffekttransistor,
der in einem Volumensubstrat gebildet ist und in Vertiefungen gebildete
Silizium/Germanium-Source/Drain-Gebiete aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich an diverse Verfahren und Vorrichtungen,
um eines oder mehrere der oben genannten Probleme im Wesentlichen
zu vermeiden oder zumindest in der Auswirkung zu reduzieren.
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Überblick über die Erfindung
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch das Verfahren gemäß Anspruch
1 und die Vorrichtung gemäß Anspruch
16 gelöst.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Es
sind diverse Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung in den angefügten Patentansprüchen definiert
und gehen deutlicher aus der folgenden detaillierten Beschreibung
hervor, wenn diese mit Bezug zu den begleitenden Zeichnungen studiert
wird, in denen:
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1 und 2 schematisch
Querschnittsansichten eines Halbeiterbauelements mit einem Transistor
gemäß anschaulicher
Ausführungsformen zeigen;
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3 schematisch
eine Teilquerschnittsansicht eines hierin offenbarten Halbleiterbauelements zeigt
mit einem Transistor, der auf der Grundlage eines biaxial verformten
ersten Halbleiters gebildet ist;
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4 bis 8 schematisch
Querschnittsansichten eines Halbleiterbauelements des in 3 gezeigten
Typs während
diverser Fertigungsphasen zeigen;
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9 bis 15 schematisch
Querschnittsansichten eines hierin offenbarten Halbleiterbauelements
mit zwei unterschiedlichen Transistorarten zeigen, die auf der Grundlage
eines biaxialen verformten ersten Halbleitermaterials mit Gebieten
unterschiedlichen Verformung gebildet werden; und
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16 und 17 schematisch
Querschnittsansichten eines hierin offenbarten Halbleiterbauelements
mit Gebieten unterschiedlich biaxial verformter Halbleiterzusammensetzungen
zeigen.
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Detaillierte Beschreibung
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Es
sollte beachtet werden, dass durchwegs in dieser Anmeldung „Prozent” hierin „Atomprozent” bedeutet,
sofern dies nicht anderweitig angegeben ist. Ferner soll in dieser
Anmeldung Silizium/Germanium oder Si/Ge eine Silizium/Germanium-Legierung bezeichnen.
In dieser Anmeldung bezeichnet „in der Ebene” eine Ebene
des Kanalgebiets, d. h. eine Ebene, die von einer Richtung einer
Kanallänge
und eine Richtung einer Kanalbreite aufgespannt wird. Folglich bezeichnet „außer der
Ebene” eine
Richtung quer zu dem Kanalgebiet.
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Im
Allgemeinen betrifft der vorliegende Gegenstand ein Technik zum
Verbessern des Verspannungsübertrags
in ein Kanalgebiet eines Transistors, wodurch die Ladungsträgerbeweglichkeit
und das Gesamtverhalten des Transistors verbessert werden.
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Zunächst wird
ein Transistor betrachtet, der in einem ersten Halbleitermaterial,
beispielsweise in und über
dem ersten Halbleitermaterial, gebildet wird. Eine Ausführungsform
dieser Art ist in 1 gezeigt. Ein PMOS-Transitor 2 ist
in und auf einem ersten Halbleitermaterial 4 auf einem
Isolator 6 gebildet. In der in 1 gezeigten
Ausführungsform
ist das Halbleitermaterial Silizium. Der Isolator 6 ist
auf einem Substrat 8 ausgebildet, das in der in 1 gezeigten
Ausführungsform
aus Silizium hergestellt ist. Alternativ kann das Substrat 8 aus
einem anderen Material hergestellt sein, das geeignet ist, um den Isolator 6 und
die Siliziumschicht zu tragen. Der Isolator 6 kann aus
einem geeigneten Material, beispielsweise Siliziumdioxid, hergestellt
sein.
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Source/Drain-Gebiete 10 des
Transistors 2 sind auf einem zweiten Halbleitermaterial 9 gebildet. Das
zweite Halbleitermaterial kann aus einer Vielzahl aus Materialien
aufgebaut sein, etwa Silizium, Germanium, etc. In der in 1 gezeigten
Ausführungsform
sind die Source/Drain-Gebiete aus Si/Ge aufgebaut. Die Source/Drain-Gebiete 10 sind
in dem ersten Halbleitermaterial 4 eingebettet bzw. sind
in einer Vertiefung darin angeordnet. Zwischen den Source/Drain-Gebieten 10 ist
ein Kanalgebiet 12 in der ersten Halbleiterschicht gebildet,
d. h. das Kanalgebiet 12 umfasst das erste Halbleitermaterial 4.
Zwischen dem ersten Halbleitermaterial 4 und dem zweiten
Halbleitermaterial 10 ist eine Grenzfläche 14 ausgebildet.
Von dieser Grenzfläche 14 erstreckt
sich ein Bereich 16 entlang der Breitenrichtung des Kanalgebiets 12 in
einer Richtung, die im Wesentlichen senkrecht zur Stromflussrichtung
durch das Kanalgebiet 12 ist, beispielsweise in einer in 1 gezeigten
vertikalen Richtung. Da die Gitterkonstante von Si/Ge größer ist
als die Gitterkonstante von Si, entsteht eine Gitterfehlanpassung
an den Grenzflächenbereich 16.
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Gemäß einem
Prinzip der Erfindung, d. h. Anwenden einer Gitterfehlanpassung
zwischen dem ersten Halbleitermaterial 4 und dem zweiten
Halbleitermaterial 9 in einer Richtung, die im Wesentlichen senkrecht
zu dem Kanalgebiet 9 liegt, um damit eine Verspannungsübertragung
von dem zweiten Halbleitermaterial in das Kanalgebiet 12 zu
verbessern, erstreckt sich der Grenzflächenbereich 16 bis
zu einer vorbestimmten Tiefe derart, dass die Dicke 18 des ersten
Halbleitermaterials 4 unter dem zweiten Halbleitermaterial 9 10
nm oder weniger beträgt.
Beispielsweise kann die Dicke 18 des ersten Halbleitermaterials 4 und
dem zweiten Halbleitermaterial 9 im Bereich von ungefähr 1 bis
10 nm liegen. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
beträgt
die Dicke 18 von ungefähr
2 nm bis ungefähr
8 nm. Gemäß einer noch
weiteren Ausführungsform
liegt die Dicke 18 in einem Bereich von ungefähr 3 nm
bis 7 nm.
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Gemäß einer
noch weiteren anschaulichen Ausführungsform
liegt die Dicke 18 zwischen ungefähr 4 nm und 6 nm. Beispielsweise
kann die Dicke 18 5 nm betragen.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann die Verspannungsübertragung
von dem zweiten Halbleitermaterial 9 in das Kanalgebiet 12 erhöht werden,
indem der Grenzflächenbereich 16,
der sich im Wesentlichen senkrecht zur Stromflussrichtung durch
das Kanalgebiet 12 erstreckt, nahe an dem Kanalgebiet 12 gebildet
wird. Gemäß einer
Ausführungsform
beträgt
der Abstand 20 zwischen dem Grenzflächenbereich 16 und
dem Kanalgebiet 12 ungefähr 0,7 nm bis 7 nm. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
liegt der Abstand 20 zwischen ungefähr 1 nm und 5 nm. Gemäß einer
noch weiteren Ausführungsform
ist der Abstand 20 im Bereich von ungefähr 1,5 bis 3 nm. Der Abstand 20 zwischen
dem Grenzflächenbereich 16 und dem
Kanalgebiet 12 kann eingestellt werden, indem entsprechende
Seitenwandabstandshalter 22 auf den Seiten 24 einer
Gateelektrode 26 vorgesehen werden, wobei die Seitenwandabstandshalter 22 als Maske
für die
Herstellung des zweiten Halbleitermaterials 9 in dem ersten
Halbleitermaterial 4 verwendet werden können. Die Seitenwandabstandshalter 22 können ferner
als Schablone für
eine Implantationsmaske 28 eingesetzt werden, die vorgesehen
wird, um eine vordefinierte räumliche
Verteilung eines Dotierstoffes zu erzeugen.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann ein kompressiver Verspannungstransfer für einen zweiten Halbleitermaterial 9 zu
dem Kanalgebiet 12 erhöht
werden, indem die Gitterfehlanpassung des Grenzflächenbereichs 16,
der sich in einer Richtung im Wesentlichen senkrecht zur Richtung
des Stromflusses durch das Kanalgebiet 12 erstreckt, möglichst
groß gewählt wird.
Die Gitterfehlanpassung an dem Grenzflächenbereich 16 kann
erhöht
werden, indem der Unterschied der Gitterkonstante des ersten Halbleitermaterials 4 und
des zweiten Halbleitermaterials 9 vergrößert wird. In der in 1 gezeigten
Ausführungsform,
in der das erste Halbleitermaterial 4 Silizium ist und
das zweite Halbleitermaterial 10 Si/Ge ist, kann die Gitterfehlanpassung
an dem Grenzflächenbereich 16 erhöht werden,
indem der Ge-Anteil erhöht
wird. Es wurde ein maximaler Durchlassstromanstieg für ungefähr 25% bis
35% Ge ermittelt. Sobald dieser Germaniumanteil erreicht ist, tritt
unter Umständen
jedoch eine weitere Verbesserung bei eingebettetem Si/Ge in SOI
(Silizium-auf-Isolator) auf.
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2 zeigt
schematisch eine vergrößerte Teilansicht
einer weiteren Ausführungsform
eines PMOS-Transistors 2. Der PMOS-Transistor 2 ist ähnlich dem
PMOS-Transistor 2 in 1. Folglich
werden mit Bezug zu 1 angegebene Details nicht mehr
wiederholt. Der Transistor aus 2 enthält keine
Seitenwandabstandshalter 22 oder Implantationsmasken 28. 2 zeigt
schematisch die Gitterkonstanten des ersten Halbleitermaterials 4 und
des zweiten Halbleitermaterials 9. Insbesondere zeigt 2 die
Gitterfehlanpassung in dem Grenzflächenbereich 16, der
sich im Wesentlichen senkrecht zur Richtung des Stromflusses durch
das Kanalgebiet 12 zwischen dem ersten Halbleitermaterial 4 und
dem zweiten Halbleitermaterial 9 erstreckt. In der in 1 gezeigten
Ausführungsform
zeigt ein lateraler Grenzflächenbereich 30,
der sich in einer Richtung im Wesentlichen parallel zur Richtung
des Stromflusses durch das Kanalgebiet 12 erstreckt, schematisch
ein nicht-epitaxiales Aufwachsen des zweiten Halbleitermaterials 9 auf
dem ersten Halbleitermaterial 4. Abhängig von Prozessparametern
kann jedoch das zweite Halbleitermaterial 9 epitaktisch
auf dem ersten Halbleitermaterial 4 in dem lateralen Grenzflächenbereich 30 aufgewachsen
werden. Es sollte beachtet werden, dass die „Richtung” parallel zu dem Kanalgebiet 12 „Abweichungen
von parallel” im
mathematischen Sinne mit einfließt. Beispielsweise wird ein
Grenzflächenbereich 30,
der um 10 Grad geneigt ist, in diesem Zusammenhang als „parallel” betrachtet.
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Gemäß einer
anschaulichen hierin offenbarten Ausführungsform kann die Spannungsübertagung
in ein p-Kanalgebiet 12 eines p-Kanaltransistors erhöht werden,
indem eine biaxiale Verformung in dem Siliziummaterial 4 bereitgestellt
wird, in welchem der Transistor ausgebildet ist. Es wird angenommen,
dass die Verspannungsübertragung
in das Kanalgebiet 12 eines n-Kanaltransistors verstärkt werden
kann, indem eine geeignete biaxiale Verformung in dem Halbleitermaterial 4 eingeführt wird,
in welchem der n-Kanaltransistor gebildet wird. Beim Durchführen der
Erfindung mit Silizium und Silizium/Germanium können gute etablierte Prozessverfahren,
die für
diese Materialien entwickelt wurden, effizient verwendet werden,
um die Ladungsträgerbeweglichkeit
in p-Kanaltransistoren und n-Kanaltransistoren zu erhöhen. Somit
wird in einigen anschaulichen Ausführungsformen ein eingebettetes
Halbleitermaterial oder eine Legierung 9 in Form von Silizium/Germanium
in einem biaxial verformten „Silizium auf
Isolator” in
einer geeigneten Konfiguration verwendet, um eine entsprechende
kompressive Verformung in dem Kanalgebiet 12 ein p-Kanaltransistors hervorzurufen,
die deutlich größer ist
im Vergleich zu einer Konfiguration eines unverformten Siliziums
auf Isolator. Im Falle von Silizium/Germanium können gut etablierte selektive
epitaktische Aufwachsverfahren in Verbindung mit den Maskierungsschemata
eingesetzt werden, um das Halbleitermaterial oder die Legierung 9 in
einer geeigneten Konfiguration zum Hervorrufen der gewünschten
Art an Verformung bereitzustellen, wobei auch ein hohes Maß an Prozesskompatibilität mit konventionellen
Prozessverfahren erreicht wird.
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3 zeigt
schematisch einen PMOS-Transistor 102 gemäß einer
weiteren hierin offenbarten Ausführungsform.
Der in 3 gezeigte Transistor 102 unterscheidet
sich von der in 2 gezeigten Ausführungsform
dahingehend, dass ein erstes Halbleitermaterial 104 biaxial
in einer Ebene verformt ist, die im Wesentlichen parallel zu einem
Kanalgebiet 112 und im Wesentlichen parallel zu einer Oberfläche 132 der
isolierenden Schicht 106 angeordnet ist, die auf einem
Substrat 108 angeordnet ist. In diesem Sinne bildet die
erste Halbleiterschicht 104 eine sogenannte verformte Silizium-auf-Isolator-(SSOI)Struktur.
In dieser Anmeldung bezeichnet der Begriff „biaxiale Verformung parallel
zu einem Kanalgebiet” eine
im Wesentliche laterale Ebene. Der Transistor 102 weist
das erste Halbleitermaterial 104 über der isolierenden Schicht 106 auf.
Ein Source/Draingebiet 110 umfasst ein zweites Halbleitermaterial 109,
das in dem ersten Halbleitermaterial 104 eingebettet ist.
Der Transistor umfasst ein Kanalgebiet 112 zwischen dem
Sourcegebiet und dem Draingebiet 110, wobei das Kanalgebiet 112 das
erste Halbleitermaterial 104 umfasst. In Bezug auf ein
nicht verformtes erstes Halbleitermaterial 104 wirkt die
biaxiale Verformung in dem ersten Halbleitermaterial 104 derart,
dass eine Gitterfehlanpassung an einem Grenzflächenbereich 116 beeinflusst
wird, der sich in einer Richtung im Wesentlichen senkrecht zur Stromflussrichtung
durch das Kanalgebiet 112 zwischen dem ersten Halbleitermaterial 104 und
dem zweiten Halbleitermaterial 109 erstreckt, um damit
die Verformungsübertragung,
beispielsweise von dem eingebetteten zweiten Halbleitermaterial 109 in
das Kanalgebiet 112, zu erhöhen. Eine biaxiale Zugverformung in
dem ersten Halbleiter 104 führt zu einer Gitterkonstante
im Wesentlichen in der Ebene, die größer ist als die Gitterkonstante
des nicht verformten ersten Halbleitermaterials 104. Auf
Grund der Elastizität
von Festkörpern
führt die
biaxiale Zugverformung in dem ersten Halbleitermaterial 104 zu
einer Gitterkonstante außer
der Ebene, die kleiner ist, als die Gitterkonstante des unverformten
ersten Halbleitermaterials 104. Das Verhältnis zwischen
den Gitterkonstanten in der Ebene und außerhalb der Ebene ist durch
die Poisson-Zahl bzw. Querkontraktionszahl gegeben, die für Silizium μ = 0,45 beträgt. In der
gleichen Weise führt
eine biaxiale kompressive Verformung in dem ersten Halbleitermaterial 104 zu
einer ebenen-internen Gitterkonstante, die kleiner ist als die Gitterkonstante
des nicht verformten ersten Halbleitermaterials 104 und
führt ferner
zu einer Gitterkonstante außerhalb
der Ebene, die größer ist
als die Gitterkonstante des nicht verformten ersten Halbleitermaterials 104.
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Insbesondere
erkannten die Erfinder, dass die Übertragung der kompressiven
Verspannung von dem zweiten Halbleitermaterial 110 und
von einer verspannten Deckschicht zu dem Kanalgebiet vergrößert wird,
wenn die Gitterfehlanpassung in einer Richtung im Wesentlichen senkrecht
zur Stromflussrichtung durch den Kanal 112 vergrößert wird.
Ein Beispiel einer derartigen vergrößerten Gitterfehlanpassung
ist in der Ausführungsform
in 3 gezeigt. In 3 ist das
erste Halbleitermaterial 104 Silizium und das zweite Halbleitermaterial 109 ist
Si/Ge. Ferner ist die biaxiale Verformung des ersten Halbleitermaterials 104 eine
Zugverformung. Folglich wird die ebenen-interne Gitterkonstante
in lateraler Richtung, d. h. in einer Richtung in einer Ebene, die
von den Richtungen der Kanallänge
und der Kanalbreite aufgespannt wird, größer als die Gitterkonstante
des unverformten Siliziums. Auf Grund der Elastizität von Festkörpern ist
die Gitterkonstante außerhalb
der Ebene, d. h. die vertikale Gitterkonstante in 3, kleiner
als die Gitterkonstante des unverformten Si. Da die Gitterkonstante
von Si/Ge größer ist
als die Gitterkonstante von Si erhöht somit die kleinere Gitterkonstante
in der Richtung im Wesentlichen senkrecht zur Stromflussrichtung
durch den Kanal 112 die Gitterfehlanpassung in der Richtung
im Wesentlichen senkrecht zur Stromflussrichtung durch das Kanalgebiet 112.
Wie zuvor erwähnt
ist, wird dadurch der kompressive Verspannungsübertrag in das Kanalgebiet 112 erhöht und damit
auch die Löcherbeweglichkeit
verbessert.
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Wie
bekannt ist, vergrößert eine
Zugverformung in der Si-Schicht sowohl die Elektronenbeweglichkeit
eines NMOS-Transistors als auch die Löcherbeweglichkeit eines PMOS-Transistors.
Die Löcherbeweglichkeit
eines PMOS-Transistors beginnt anzuwachsen über 15% Germanium und erhöht sich
deutlich, wenn der Germanium-Anteil
30% bis 40% erreicht.
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Unter
Berücksichtigung
der Erkenntnis der Erfinder wird die Durchlassstromverbesserung
des in Si eingebetteten Si/Ge mit einer biaxialen Zugverformung
durch mindestens zwei Ursachen erreicht, d. h. 1) eine vergrößerte vertikale
Gitterfehlanpassung, die zu einer erhöhten kompressiven Verspannungsübertragung
und damit einer höheren
Löcherbeweglichkeit
als Folge davon führt
und 2) eine größere Löcherbeweglichkeit
aus einer biaxialen Zugverformung in dem SSOI. In anderen Ausführungsformen kann
abhängig
von beispielsweise dem ersten und dem zweiten Halbleitermaterial
und der Transistorart die biaxiale Verformung eine kompressive Verformung
sein.
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In
einer hierin offenbarten Ausführungsform ist
der Betrag der biaxialen Verformung des ersten Halbleitermaterials 104 so,
dass die laterale Gitterkonstante des ersten Halbleitermaterials 104 im
Wesentlichen gleich ist zu der Gitterkonstante des nicht verformten
zweiten Halbleitermaterials 109. Somit gibt es im Wesentlichen
keine Gitterfehlanpassung zwischen dem biaxial verformten ersten
Halbleitermaterial 104 und dem zweiten Halbleitermaterial 109. Ein
Beispiel hierfür
ist der in 3 gezeigte Transistor. Hierbei
ist die biaxiale Zugverformung des ersten Halbleitermaterials 104,
beispielsweise Silizium, derart, dass der Gitterparameter im Wesentlichen
gleich dem Gitterparameter der nicht verformten Si-Ge-Legierung
ist. Jedoch zeigten selbst in diesen Fall entsprechende Experimente,
dass die Durchlassstromverbesserung aus dem eingebetteten Si-Ge
gleich größer ist
für den
SSOI im Vergleich zu dem SOI.
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In
noch weiteren Ausführungsformen
ist die biaxiale Verformung von einer Größe, so dass das biaxial verformte
Gitter des ersten Halbleitermaterials 104 eine Gitterkonstante
aufweist, die sich von der Gitterkonstanten des nicht verformten
eingebetteten Halbleitermaterials 109 unterscheidet. Wenn
das zweite Halbleitermaterial 109 epitaktisch auf diesen verformten
Gitter des ersten Halbleitermaterials 104 aufgewachsen
wird, kann eine kompressive Verspannung oder eine Zugverspannung
in dem zweiten Halbleitermaterial 109 erzeugt werden, wobei
dies von der lateralen Gitterkonstante des biaxial verformten Gitters
des ersten Halbleitermaterials 104 abhängt.
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In
einer noch weiteren hierin offenbarten Ausführungsform erstreckt sich der
Grenzflächenbereich 116 bis
zu einer Tiefe, so dass die Dicke 118 des ersten Halbleitermaterials 104 unter
dem zweiten Halbleitermaterial 109 ungefähr 10 nm
oder weniger beträgt.
Die Dicke 118 kann in den gleichen Bereichen liegen, wie
sie zuvor für
die Dicke 18 des ersten Halbleitermaterials 4 in 1 und 2 beschrieben sind.
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Des
weiteren kann der laterale Abstand 120 des Grenzflächenbereichs 116 von
dem Kanalgebiet 112 den gleichen Wert aufweisen wie der
laterale Abstand 20 des Transistors 2, der in 1 gezeigt
ist.
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Der
in 3 gezeigte Transistor enthält keine verspannte Deckschicht.
In anderen Ausführungsformen
kann der Transistor 102 eine verspannte Deckschicht aufweisen,
beispielsweise eine verformte Ätzstoppschicht.
Im Falle eines PMOS-Transistor, der in 3 gezeigt
ist, kann eine derartige verspannte Deckschicht eine kompressive
Deckschicht sein.
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Mit
Bezug zu den 4 bis 8 wird nunmehr
ein Verfahren zur Herstellung eines Transistors beschrieben, wie
er in 3 gezeigt ist.
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4 zeigt
ein Schablonenhalbleitermaterial 140 auf einem geeigneten
Substrat 142. In der in 4 gezeigten
Ausführungsform
ist der Schablonenhalbleiter 140 Si/Ge und das Substrat 142 ist
aus Silizium aufgebaut. Es können
zahlreiche Variationen angewendet werden, wie dies dem Fachmann
bekannt ist. Beispielsweise kann der Schablonenhalbleiter 140 auf
einem oxidierten Siliziumsubstrat gebildet werden. Es wird ein erstes
Halbleitermaterial 104, in der dargestellten Ausführungsform
Silizium, epitakisch auf dem Schablonenhalbleiter 140 aufgewachsen.
Während
des epitaktischen Wachstumsprozesses des ersten Halbleitermaterials 104 dient
der Schalblonenhalbleiter 140 als eine Schablone, wobei,
abhängig
von dem Grad an Gitterfehlanpassung zu der darunter liegenden Schablonenhalbleiterschicht 140,
das neu aufgewachsene Halbleitermaterial 104 so abgeschieden
werden kann, dass es im Wesentlichen die Kristallkonfiguration annimmt,
die durch das Schablonenhalbleitermaterial 140 vorgegeben
ist. Damit wird ein gewisses Maß an
Verformung in dem neu aufgewachsenen ersten Halbleitermaterial 104 hervorgerufen.
Da das Si/Ge eine größere Gitterkonstante
als das Silizium aufweist, wächst
das Silizium mit einer biaxialen Zugverformung auf dem Si/Ge-Schablonenmaterial
auf. Je höher
der Germaniumanteil der Si/Ge-Schablone ist, desto größer ist
die Zugverformung in dem ersten Halbleitermaterial 104.
Gemäß einer
Ausführungsform
beträgt
der Germaniumanteil in dem Schablonenhalbleiter 140 ungefähr 10% bis
50%. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
liegt der Germaniumanteil in dem Schablonenhalbleiter bei ungefähr 15% bis
40%. Gemäß einer
noch weiteren Ausführungsform
beträgt
der Germaniumanteil in dem Schablonenhalbleiter ungefähr 20% bis
40%. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
liegt der Germaniumanteil in dem Schablonenhalbleiter bei ungefähr 25% bis
ungefähr
40%. Entsprechend einer noch weiteren Ausführungsform liegt der Germaniumanteil in
dem Schablonenhalbleiter bei ungefähr 25% bis 35%. In einer weiteren
Ausführungsform
liegt der Germaniumanteil in dem Schablonenhalbleiter bei ungefähr 20% bis
ungefähr
30%. Es können
andere Schablonenhalbleitermaterialien ausgewählt werden, abhängig von
der Zusammensetzung des ersten Halbleitermaterials und von der gewünschten
Art an Verspannung in dem ersten Halbleitermaterial.
-
Gemäß einer
Ausführungsform,
die hierin beschrieben ist, wird der erste Halbleiter 104 auf
dem Schablonenhalbleiter 140 dann mit eine Oberfläche 144 eines
Zielsubstrats 146 verbunden. Das Zielsubstrat 146 wird
häufig
als Hantierungsscheibe bezeichnet. In einer hierin offenbarten Ausführungsform ist
die Oberfläche 144 des
Zielsubstrats 146 eine isolierende Oberfläche. Beispielsweise
kann das Zielsubstrat 146 aus einem Substrat 108 bestehen,
das von der isolierenden Schicht 106 bedeckt ist, wie in 4 gezeigt
ist. In der in 4 gezeigten Ausführungsform
ist das Substrat 108 Silizium und die isolierende Schicht 106 ist
Siliziumdioxid. Jedoch können
beliebige geeignete Materialien für das Substrat 108 und
die isolierende Schicht 106 verwendet werden, wie dies
im Stand der Technik bekannt ist. In einer weiteren Ausführungsform
wird das Zielsubstrat 140 aus einem isolierenden Material,
beispielsweise Glas, aufgebaut. Gemäß einer weiteren hierin offenbarten
Ausführungsform
kann die isolierende Schicht 106 auf einer Oberfläche des
ersten Halbleitermaterials 104 vor dem Verbindungsvorgang
gebildet werden, beispielsweise durch Oxidieren einer Oberfläche des
ersten Halbleitermaterials 104. Auf diese Weise muss das
Substrat 108 keine isolierende Schicht 106 aufweisen,
um damit einen verformten Halbleiter auf Isolator zu bilden.
-
Der
Verbindungsprozess kann ein geeigneter Prozess zum Verbindung des
ersten Halbleitermaterials 104 mit dem Zielhalbleiter 146 sein.
Insbesondere ist der Verbindungsprozess ein geeigneter Prozess zum
Verbinden des ersten Halbleitermaterials 104 mit einem
isolierenden Material 106. Nach dem Verbinden des ersten
Halbleitermaterials 104 mit dem Zielsubstrat 146 werden
der Schablonenhalbleiter 140 und dessen Substrat 142 entfernt,
wodurch eine Oberfläche 148 des
verformten ersten Halbleitermaterials 104 freigelegt wird,
die dem Substrat 108 gegenüberliegt. Auf diese Weise wird
das verformte Silizium 104 auf dem Isolator 106 gebildet, wie
in 5 gezeigt ist. Experimente zeigten, dass das verformte
erste Halbleitermaterial 104 die ursprüngliche Verformung des Schablonenhalbleiters 140 beibehalten
kann, selbst nach dem Entfernen des Schablonenhalbleiters 140 (zusammen
mit dem Substrat 142), d. h. das erste Halbleitermaterial 104 bewahrt
die Verformung der Si/Ge-Schablone. Das Entfernen des Schablonehalbleiters 140 kann
durch einen beliebigen geeigneten Prozess ausgeführt werden, wozu chemisch-mechanisches
Polieren (CMP), Ätzen,
Abtrennen und dergleichen gehören.
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6 zeigt
die biaxiale verformte erste Halbleiterschicht 104 auf
dem Isolator 106 in einer weiter fortgeschrittenen Fertigungsphase,
wobei eine Gateisolationsschicht 127 eines Transistors 102 auf
dem ersten Halbleitermaterial 104 ausgebildet ist. Auf
der Gateisolationsschicht 127 ist eine Gateelektrode 126 ausgebildet.
Die Gateelektrode 26 kann von entsprechenden Seitenwandabstandshaltern 122 und
einer geeigneten Deckschicht 123 eingekapselt sein, wie in 6 gezeigt
ist. Das in 6 gezeigte Halbleiterbauelement
kann auf der Grundlage gut etablierter MOS-Verfahren hergestellt
werden. Während
des Strukturierens der Gateelektrode 126 kann auch die Deckschicht 123 gebildet
werden, und danach können
die Seitenwandabstandshalter 122 auf der Grundlage gut
etablierter Verfahren gebildet werden. Ferner wurde in 6 ein Ätzprozess
ausgeführt,
um Aussparungen bzw. Vertiefungen 109r benachbart zu der
Gateelektrode mit einem entsprechenden Abstand 120 zu schaffen,
der durch die Seitenwandabstandshalter 122 definiert ist.
Die Vertiefungen 109r werden bis zu einer vorbestimmten
Tiefe 119 gebildet. Mögliche
Bereiche für
den Abstand 120 sind identisch zu jenen Werten, wie sie
für den
Abstand 20 in Bezug auf die Ausführungsform der 1 angegeben
sind.
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7 zeigt
den Transistor 102 in einem weiter fortgeschrittenen Herstellungsstadium.
Hier ist ein zweites Halbleitermaterial 109 in den Aussparungen bzw.
Vertiefungen 109r aufgewachsen. Während des epitaktischen Wachstumsprozesses
des zweiten Halbleitermaterials 110 dient das erste Halbleitermaterial 104 als
eine Schablone, wobei abhängig
von dem Maß an
Gitterfehlanpassung zu der darunter liegenden ersten Halbleiterschicht 104 das
neu abgeschiedene zweite Halbleitermaterial 109 so abgeschieden
werden kann, dass es im Wesentlichen die Kristallkonfiguration annimmt,
die durch das erste Halbleitermaterial 104 vorgegeben ist.
Dabei wird eine gewisse Verformung dem neu gewachsenen zweiten Halbleitermaterial 109 verliehen,
abhängig von
der lateralen Gitterfehlanpassung des ersten Halbleitermaterials 104 zu
dem zweiten Halbleitermaterial 109.
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Gemäß einer
weiteren hierin offenbarten Ausführungsform
ist die Zusammensetzung des zweiten Halbleitermaterials 109,
das in den Vertiefungen gebildet wird, die gleiche wie die Zusammensetzung
des Schablonenhalbleiters, der verwendet wurde, um die biaxiale
Verformung in dem ersten Halbleitermaterial 104 hervorzurufen.
In diesem Falle und wenn die Verformung während der vorhergehenden Prozessschritte
beibehalten werden konnte, was durch Experiment für die in
den 3 bis 8 dargestellten Ausführungsformen
gezeigt wurde, kann die Gitterkonstante in der Ebene des nicht verformten zweiten
Halbleitermaterials 109 mit der Gitterkonstante in der
Ebene des biaxial verformten ersten Halbleitermaterials übereinstimmen.
In den in 3 bis 8 gezeigten
Ausführungsformen
ist das zweite Halbleitermaterial 109 und das Schablonenhalbleitermaterial 140 eine
Silizium/Germanium-Legierung mit ungefähr 20% Germanium. In anderen
Ausführungsformen
können
das zweite Halbleitermaterial 109 und das Schablonenhalbleitermaterial 140 jeweils
Germanium mit einem unterschiedlichen Anteil aufweisen. In noch
weiteren Ausführungsformen kann
sich der Germaniumanteil in dem zweiten Halbleitermaterial 109 von
dem Germaniumanteil in dem Schablonenhalbleiter 140 unterscheiden.
In noch weiteren Ausführungsformen
enthält
das zweite Halbleitermaterial 109 unterschiedliche Elemente
im Vergleich zu dem Schablonenhalbleitermaterial 140. Es
sollte beachtet werden, dass während
des Abscheidens des zweiten Halbleitermaterials 109 in
den Aussparungen 109r der Germaniumanteil oder eine andere
Dotierstoffkonzentration entsprechend den Erfordernissen für das Bauteil
eingebaut werden kann. Ferner kann ein gewünschtes laterales oder vertikales
Dotierstoffkonzentrationsprofil in dem zweiten Halbleitermaterial 109 durch
ein beliebiges geeignetes Verfahren erzeugt werden, beispielsweise
durch eine Implantationssequenz, möglicherweise in Verbindung
mit einem entsprechenden Zwischenherstellungszustand der Seitenwandabstandselemente 121, 122,
um damit das erforderliche Dotierstoffprofil in der Ebene und senkrecht
zur Ebene (nicht gezeigt) zu erhalten.
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Wie
in 7 gezeigt ist, entspricht die vorbestimmte Tiefe 119 der
Vertiefungen 109r einer entsprechenden Dicke 118 des
ersten Halbleitermaterials 104 unter dem zweiten Halbleitermaterial 110.
Die Dicke 118 des ersten Halbleitermaterials 104 kann insbesondere
entsprechend einem der Bereiche variieren, wie sie für die Dicke 18 in
Bezug auf 1 angegeben sind. Beispielsweise
beträgt
gemäß einer Ausführungsform
die Dicke der ersten Halbleiterschicht 104 unter der zweiten
Halbleiterschicht 110 ungefähr 10 nm oder weniger, beispielsweise
5 nm. Es sollte beachtet werden, dass wenn die Dicke des ersten
Halbleitermaterials 104 unter dem zweiten Halbleitermaterial 109 variiert,
der Begriff „Dicke
des ersten Halbleitermaterials 104 unter dem zweiten Halbleitermaterial 109” der kleinste
Dickenwert des ersten Halbleiters 104 unter dem zweiten
Halbleitermaterial 109 ist. In 7 sind ferner
die Seitenwandabstandselemente 122 unter Anwendung der Seitenwandabstandselemente 121 als
Schablone hergestellt. Wie zuvor erwähnt ist, dienen die Seitenwandabstandselemente 122 als
eine Implantationsmaske für
das Dotierstoffmaterial.
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8 zeigt
den Transistor 102 in einem weiter fortgeschrittenen Herstellungsstadium.
Hier ist der Transistor 102 mit einer verspannten Schicht 150 abgedeckt,
beispielsweise einer verformten Ätzstoppschicht.
Beispielsweise kann die verspannte Schicht 150 aus SiO2 aufgebaut sein. In der in 8 gezeigten
Ausführungsform
werden die Seitenwandabstandshalter 121, 122 unter
der verspannten Deckschicht 150 beibehalten. Experimente
zeigen, dass hinsichtlich der Verbesserung des Durchlassstromes
durch eine kompressive Deckschicht über den beispielhaften p-Kanaltransistor 102 das
mit ungefähr
20% Ge vorgesehene eingebettete Si-Ge in einem biaxial verformten
Silizium (Si-Ge-Schablonenhalbleiter mit ungefähr 20% Ge) zumindest genauso
oder besser wirksam ist im Vergleich zu nicht verformten Silizium-auf-Isolator.
Auf Grund des gleichen Ge-Anteils in dem Schablonenhalbleiter sowie in
dem eingebetteten Si-Ge wird lediglich in der Richtung außerhalb
der Ebene eine Gitterfehlanpassung erzeugt. Dies zeigt bereits das
große
Potential des eingebetteten Si-Ge auf SSOI.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
wird der Seitenwandabstandshalter 121 vor dem Abscheiden
der verspannten Schicht 120 entfernt. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
werden der Seitenwandabstandshalter 121 und der Seitenwandabstandshalter 122 vor
dem Abscheiden der verspannten Schicht 150 entfernt. Das
Entfernen einer Seitenwandschicht 121, 122 kann
mittels eines geeigneten Verfahrens bewerkstelligt werden, beispielsweise durch
einen selektiven Ätzprozess.
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9 bis 15 zeigen
diverse andere Ausführungsformen,
die hierin offenbart sind, beispielsweise die Herstellung unterschiedlicher
Transistorarten mit unterschiedlichen Verformungspegeln auf dem
gleichen Substrat.
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9 zeigt
eine beispielhafte Ausführungsform
eines Halbleiterbauelements 201 mit einem ersten Transistortyp 202a und
einem zweiten Transistortyp 202b. Die Transistoren 202a und 202b sind
voneinander und von anderen Transistoren und/oder Bauelementen durch
Isolationsstrukturen 252 getrennt, etwa einer Flachgrabenisolation
und dergleichen. In 1 ist der erste Transistortyp
ein p-Kanaltransistor und der zweite Transistortyp ist ein n-Kanaltransistor.
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Der
erste Transistor 202 umfasst ein Halbleitermaterial 204a über einem
Isolator 206. Das erste Halbleitermaterial 204 ist
biaxial verformt. Ein Source/Drain-Gebiet mit einem zweiten Halbleitermaterial 210a ist
in dem ersten Halbleitermaterial 204a eingebettet. Ein
Kanalgebiet 212a des ersten Transistors 202a erstreckt
sich zwischen dem Source/Drain-Gebiet, wobei das Kanalgebiet 212a das
erste Halbleitermaterial 204a aufweist. In Bezug auf das
nicht verformte erste Halbleitermaterial gilt, dass die biaxiale Verformung
in dem ersten Halbleitermaterial 204a dazu dient, eine
Gitterfehlanpassung an einem Grenzflächenbereich 216a zu
beeinflussen, der sich in einer Richtung quer zu dem Kanalgebiet 212a zwischen
dem ersten Halbleitermaterial 204a und dem zweiten Halbleitermaterial 210a erstreckt,
um damit den Verformungsübertag
von dem zweiten Halbleitermaterial 210a auf das Kanalgebiet 212a zu
verbessern. Über
dem Kanalgebiet 212a ist eine Gateisolationsschicht 227 ausgebildet.
Auf der Gateisolationsschicht 227 ist eine Gateelektrode 226 angeordnet.
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Über dem
Isolator 206 ist ein drittes Halbleitermaterial 204b gebildet.
Das erste Halbleitermaterial 204a und das dritte Halbleitermaterial 204b sind durch
eine geeignete Isolationsstruktur, etwa eine Flachgrabenisolationsstruktur 252 getrennt.
Die Gräben
der Grabenisolationsstruktur 252 erstrecken sich bis zu
dem Isolator 206. Das dritte Halbleitermaterial 204b ist
biaxial verformt. Ein Source/Drain-Gebiet des zweiten Transistors
umfasst ein viertes Halbleitermaterial 210b, das in dem
dritten Halbleitermaterial 204b eingebettet ist. Ein Kanalgebiet 212b des ersten
Transistors 202b erstreckt sich zwischen dem Sourcegebiet
und dem Draingebiet, wobei das Kanalgebiet 212b das dritte
Halbleitermaterial 204b enthält. In Bezug auf ein nicht
verformtes drittes Halbleitermaterial gilt, dass die biaxiale Verformung
in dem dritten Halbleitermaterial 204b so wirkt, dass eine Gitterfehlanpassung
an einem Grenzflächenbereich 216b beeinflusst
wird, der sich in einer Richtung quer zu dem Kanalgebiet 212b zu
dem dritten Halbleitermaterial 204b und dem vierten Halbleitermaterial 210b erstreckt,
um damit den Verformungsübertrag von
dem vierten Halbleitermaterial 210b zu dem Kanalgebiet 212b zu
verbessern. Über
dem Kanalgebiet 212b ist eine Gateisolationsschicht 227b ausgebildet.
Eine Gateelektrode 226b ist auf der Gateisolationsschicht 227b gebildet.
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Das
erste Halbleitermaterial 204a und das dritte Halbleitermaterial 204b unterscheiden
sich in ihrem Verformungszustand. Ein Unterschied im Verformungszustand
beinhaltet einen unterschiedlichen Verformungswert der selben Art
an Verformung sowie unterschiedliche Verformungsarten. Beispielsweise
ist in der in 9 gezeigten Ausführungsform der
Unterschied im Verformungszustand ein Unterschied im Verformungswert,
wobei das erste und das dritte Halbleitermaterial eine Zugverformung
aufweisen. In anderen Ausführungsformen
weist das erste Halbleitermaterial eine Zugverformung und das dritte Halbleitermaterial
eine Druckverformung auf. In noch anderen Ausführungsformen weist das erste
Halbleitermaterial eine Druckverformung und das dritte Halbleitermaterial
eine Zugverformung auf. Unabhängig
von dem Verformungszustand können
sich das erste und das dritte Halbleitermaterial in der Zusammensetzung
unterscheiden oder auch nicht. Gemäß einer Ausführungsform
besitzen das erste Halbleitermaterial 204a und das dritte
Halbleitermaterial 204b die gleiche Zusammensetzung. Z.
B. sind in der in 9 gezeigten Ausführungsform
das erste Halbleitermaterial 204a und das dritte Halbleitermaterial 204b aus
Silizium aufgebaut. In anderen Ausführungsformen unterscheiden
sich das erste Halbleitermaterial 204a und das dritte Halbleitermaterial 204b in
ihrer Zusammensetzung. In noch anderen Ausführungsformen sind das erste
Halbleitermaterial und das dritte Halbleitermaterial im Wesentlichen
identisch, d. h. gemäß einer
derartigen Ausführungsform bestehen
das erste und das dritte Halbleitermaterial aus einer Siliziumschicht
mit dem gleichen Verformungszustand und der gleichen Zusammensetzung. Eine
derartige Siliziumschicht kann so hergestellt werden, wie dies im
Zusammenhang mit 4 und 5 beschrieben
ist.
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Der
erste Transistor 202a, wenn dieser ein p-Kanaltransistor
(PMOS) ist, kann hergestellt werden, indem die Strukturelemente,
wie sie zuvor in Bezug auf den Transistor 102 beschrieben
sind, eingesetzt werden. Der zweite Transistor 202b kann
in Form eines n-Kanaltransistors (NMOS) vorgesehen werden. Obwohl
die NMOS-Transistoren 202b,
die in 9 gezeigt sind, ein abgesenktes viertes Halbleitermaterial
aufweisen, wird in anderen Ausführungsformen
ein vertieftes viertes Halbleitermaterial weggelassen. Ein Vorteil
bei der Herstellung ein p-Kanaltransistors und eines n-Kanaltransistors
auf Materialien mit einem unterschiedlichen biaxialen Verformungszustand
besteht darin, dass das individuelle Leistungsverhalten des entsprechenden
Transistors verbessert werden kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
dass die Ausgewogenheit im Leistungsverhalten zwischen dem p-Kanaltransistor
und dem n-Kanaltransistor verbessert werden kann.
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10 bis 15 zeigen
eine beispielhafte Ausführungsform,
wobei ein Halbleiterbauelement mit unterschiedlichen Transistorarten
mit zwei Halbleitermaterialien mit unterschiedlicher biaxialer Verformung
hergestellt werden kann.
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10 zeigt
einen Schablonenhalbleiter 240 auf einem geeigneten Substrat 242.
In der in 9 gezeigten Ausführungsform
ist das Substrat 242 Silizium. Es können zahlreiche Variationen
eingesetzt werden, wie sie im Stand der Technik bekannt sind. Beispielsweise
kann der Schablonenhalbleiter 240 auf einem oxidierten
Siliziumsubstrat gebildet werden. Der Schablonenhalbleiter 240 umfasst
Gebiete mit zwei unterschiedlichen Zusammensetzungen, d. h. einen
ersten Schablonenalbleiter 204a und einen zweiten Schablonenhalbleiter 240b.
Gemäß einer Ausführungsform
können
der erste Schablonenhalbleiter 204a und der zweite Schablonenhalbleiter 240b mit
den gleichen Elementen hergestellt werden, beispielsweise Silizium
und Germanium, können
jedoch auch unterschiedliche Zusammensetzungen aufweisen, z. B.
kann der erste Schablonenhalbleiter 240a einen Ge-Anteil
von 35% aufweisen, wohingegen der zweite Schablonenhalbleiter 240b einen
Ge-Anteil von ungefähr
20% besitzt. In noch anderen Ausführungsformen ist der erste
Schablonenhalbleiter 240a Si/Ge und der zweite Schablonenhalbleiter 240b ist SiC.
In Ausführungsformen,
in denen der erste Schablonenhalbleiter und/oder der zweite Schablonenhalbleiter
Si/Ge ist, sollte beachtet werden, dass diese Si/Ge-Materialien
eine Zusammensetzung aufweisen können,
wie dies in Bezug auf das Schablonenhalbleitermaterial 140 angegeben
ist.
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In
der in 10 und 11 dargestellten Ausführungsform
wird auf dem ersten Schablonenhalbleiter 240a und auf dem
zweiten Schablonenhalbleiter 240b eine erste Halbleiterschicht 204 aufgewachsen,
die den ersten Schablonenhalbleiter 240a und den zweiten
Schablonenhalbleiter 240b bedeckt. In der in 10 gezeigten
Ausführungsform ist
das erste Halbleitermaterial 204 Silizium. In anderen Ausführungsformen
kann die Halbleiterschicht 204 aus einem beliebigen anderen
Material für
die Herstellung von Transistoren und insbesondere für n-Kanaltransistoren
und p-Kanaltransistoren aufgebaut sein. Beispielsweise kann die
Halbleiterschicht 204 aus einer Halbleiterlegierung, z.
B. Si/Ge hergestellt sein. Auf Grund der unterschiedlichen Zusammensetzung
des ersten Schablonenhalbleiters 240a und des zweiten Schablonenhalbleiters 240b werden unterschiedliche
Verformungszustände
in der ersten Halbleiterschicht 204 erzeugt. Da beispielsweise
in der dargestellten Ausführungsform
das erste Schablonenhalbleitermaterial einen höheren Ge-Anteil aufweist, ist
die biaxiale Zugverformung, die in einem ersten Bereich 204a der
ersten Halbleiterschicht 204 hervorgerufen wird, der auf
dem ersten Schablonenhalbleiter 240a aufgewachsen ist,
höher als
die biaxiale Zugverformung, die in einem zweiten Bereich 204b der
ersten Halbleiterschicht 204 hervorgerufen wird, der auf
dem zweiten Schablonenhalbleiter 240b aufgewachsen ist.
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Gemäß einer
weiteren hierin offenbarten Ausführungsform
wird das erste Halbleitermaterial 204 auf dem Schablonenhalbleiter 240 dann
mit einer Oberfläche 244 eines
Zielsubstrats 246 verbunden. Das Zielsubstrats 246 wird
auch als Hantierungsscheibe bezeichnet. Das Zielsubstrat 246 kann
die gleichen Merkmale aufweisen, wie sie auch in Bezug auf das Zielsubstrat 146 zuvor
beschrieben sind. Beispielsweise kann das Zielsubstrat 246 aus
einem Substrat 208 aufgebaut sein, das von einer isolierenden
Schicht 206 bedeckt ist.
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Wie
in Bezug auf die Ausführungsform
der 4 und 5 angegeben ist, kann der Verbindungsprozess
ein beliebiger Prozess sein, um das erste Halbleitermaterial 204 mit
dem Zielhalbleiter 246 zu verbinden. Insbesondere kann
der Verbindungsprozess ein beliebiger geeigneter Prozess zum Verbinden
des ersten Halbleitermaterials 204 mit einem Isolator 206 sein.
Nach dem Verbinden des ersten Halbleitermaterials 204 mit
dem Zielsubstrat 246, werden der Schablonenhalbleiter 240 und
sein Substrat 242 entfernt, wodurch eine Oberfläche 248 des verformten
ersten Halbleitermaterials 204 freigelegt wird, die dem
Substrat gegenüberliegt.
Auf diese Weise wird das verformte Silizium 204 auf dem
Isolator 206, wie es in 11 gezeigt
ist, gebildet, wobei der erste Bereich 204a der ersten
Halbleiterschicht 204 dem ersten Halbleitermaterial 204a in 9 entspricht,
und wobei der zweite Bereich 204b der ersten Halbleiterschicht 204 dem
dritten Halbleitermaterial 204b in 9 entspricht.
Das erste Halbleitermaterial und das dritte Halbleitermaterial bilden
eine Grenzfläche 251.
Das Entfernen des Schablonenhalbleiters 240 kann durch
einen beliebigen geeigneten Prozess ausgeführt werden, wozu das chemische
mechanische Polieren (CMP), Ätzen,
Abtrennen, und dergleichen gehören.
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12 zeigt
das Halbleiterbauelement in einem weiter fortgeschrittenen Herstellungsstadium. Die
Grenzflächen 251 zwischen
dem ersten Halbleitermaterial 204a und dem zweiten Halbleitermaterial 204b sind
entfernt, beispielsweise bis hinab zu dem Isolator 206,
um Öffnungen 253 zu
bilden. Die Öffnungen 253 sind
mit einem geeigneten Material gefüllt, um flache Grabenisolationsstrukturen 252 zu
bilden.
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13 zeigt
das Halbleiterbauelement in einem noch weiter fortgeschrittenen
Herstellungsstadium. Es wurde ein Einebnungsschritt ausgeführt, um eine
ebene Oberflächentopographie
zu erhalten. In anderen Ausführungsformen
kann ein derartiger Einebnungsschritt weggelassen werden. Wie gezeigt, sind
entsprechende Gateelektroden 226a, 226b auf entsprechenden
Gateisolationsschichten 227a, 227b ausgebildet.
Die Gateelektrode ist durch entsprechende Seitenwandabstandshalter 222 und
eine geeignete Deckschicht 223 eingeschlossen. Der zweite Transistor
ist vollständig
von einer Maskenschicht 254 bedeckt.
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14 zeigt
das Halbleiterbauelement in einem noch weiter fortgeschrittenen
Herstellungsstadium. Es sind Vertiefungen bzw. Aussparungen 209 selektiv
ausgebildet, indem ein anisotroper Ätzprozess in gut bekannter
Weise ausgeführt
wird. Insbesondere kann die Herstellung der Vertiefungen 209 so
ausgeführt
werden, wie dies detailliert in Bezug auf 6 beschrieben
ist.
-
15 zeigt
das Halbleiterbauelement in einem noch weiter fortgeschrittenen
Herstellungsstadium. Hier sind die Vertiefungen 209 gefüllt, indem
epitaktisch ein zweites Halbleitermaterial 210 auf dem ersten
Halbleitermaterial aufgewachsen wird, wie dies detailliert mit Bezug
zu 7 beschrieben ist. Danach werden Seitenwandabstandshalter 222 und die
Deckschicht 223 entfernt, um die Gateelektrode 226a freizulegen.
Ein derartiges Entfernen kann mittels eines selektives Ätzprozesses,
wie er im Stand der Technik mit einer Vielzahl von Materialien bekannt
ist, ausgeführt
werden. Nachfolgend wird eine verspannte Deckschicht abgeschieden
(in 15 nicht gezeigt), um den ersten Transistor 202a zu
erhalten, wie er in 9 gezeigt ist. Danach wird der zweite
Transistor 202b in ähnlicher
Weise hergestellt, um den zweiten Transistor 202b in der
in 9 gezeigten Weise zu erhalten, oder um einen zweiten Transistor
zu erhalten, wie er in Bezug auf 9 erwähnt ist.
-
Es
sollte beachtet werden, dass das beispielhafte Verfahren zur Herstellung
des ersten Transistors 202a aus anschaulichen Gründen beschrieben ist.
Es sollte verstanden werden, dass weitere Schritte erforderlich
sein können,
insbesondere für
Dotierprozesse, um ein gewünschtes
Dotierstoffprofil in dem ersten, zweiten, dritten und vierten Halbleitermaterial 204a, 204b, 210a, 210b zu
erhalten. Die Herstellung von entsprechenden Transistoren in dem ersten
Halbleitermaterial 204a und dem zweiten Halbleitermaterial 204b kann
auf der Grundlage geeigneter bekannter Prozesse aufgeführt werden.
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Während in
der in den 10 bis 15 dargestellten
Ausführungsform
das erste Halbleitermaterial 204a und das dritte Halbleitermaterial 240b aus
der gleichen Materialschicht 204 hergestellt werden und
sich lediglich in der Verformung unterscheiden, werden gemäß einer
weiteren Ausführungsform ein
erstes Halbleitermaterial 304a und ein drittes Halbleitermaterial 304b,
sich von dem ersten Halbleitermaterial 304a in der Zusammensetzung
unterscheidet, selektiv über
einen gemeinsamen Schablonenhalbleitermaterial 340 aufgewachsen,
das auf einem Substrat 342 vorgesehen ist, wie in 16 gezeigt
ist. Auf Grund der unterschiedlichen Gitterkonstante des ersten
Halbleitermaterials und des dritten Halbleitermaterials können unterschiedliche
Verformungszustände
in dem ersten Halbleitermaterial 304a und dem dritten Halbleitermaterial 304b erhalten
werden. Ähnlich
zu 4 und 5 sowie 10 und 11 kann
durch Scheibenverbinden und nachfolgendes Entfernen des Schablonenhalbleiters 340 ein
verformter Halbleiter auf Isolator gebildet werden, wobei der verformte
Halbleiter Gebiete 304a, 304b mit unterschiedlicher
Zusammensetzung und/oder Verformung aufweist. Die Halbleitereinheit mit
der verformten Halbleiterschicht 304 auf dem Isolator 306,
der wiederum auf einem Substrat 308 angeordnet ist, kann
anstelle der Halbleiterschicht 204 auf Isolator 206 und
dem Substrat 208 in den Ausführungsformen der 9 bis 15 verwendet
werden. In einer derartigen Anwendung können das erste Halbleitermaterial 304a und
das dritte Halbleitermaterial 304b so gewählt werden,
um das Leistungsverhalten des ersten und des zweiten Transistors 202a und 202b zu
optimieren. Die Herstelldung entsprechender Transistoren mit dem
ersten Halbleitermaterial 304a und dem zweiten Halbleitermaterial 304b kann
auf der Grundlage geeigneter bekannter Prozesse durchgeführt werden.
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Die
Prinzipien des hierin offenbarten Gegenstandes können mit einem hohen Maß an Prozesskompatibilität mit konventionellen
Lösungen
eingesetzt werden. Somit kann eine verbesserte Gesamtbauteilleistungsfähigkeit
erreicht werden, ohne dass unerwünschterweise
zur Prozesskomplexität
beigetragen wird. In einer anschaulichen Ausführungsform ist das zweite Halbleitermaterial
aus Silizium/Germanium aufgebaut, wobei das strukturierte Silizium/Germanium
in dem aktiven Gebiet des p-Kanaltransistors
für eine
erhöhte
Löcherbeweglichkeit
sorgt. In anderen anschaulichen Ausführungsformen wird ein Halbleiter
mit einer kleineren natürlichen
Gitterkonstante im Vergleich zu Silizium verwendet, wodurch umgekehrte
Verformungseigenschaften im Vergleich zu dem Silizium/Germanium
hervorgerufen werden. In einigen anschaulichen Ausführungsformen
wird die Herstellung eines Halbleitermaterials, das in beiden Transistoren
enthalten ist, in einer gemeinsamen Prozesssequenz für beide
Transistoren ausgeführt, wodurch
eine reduzierte Prozesskomplexität
entsteht, während
in anderen anschaulichen Ausführungsformen
eine verbesserte Flexibilität
für das
Gestalten der entsprechenden Eigenschaften in Bezug auf die Dotierstoffkonzentration,
die Art des Halbleitermaterials, deren Konzentrationsgradienten,
und dergleichen erreicht werden können, indem eine entsprechende
Halbleiterlegierung in unterschiedlichen Transistorarten separat
vorgesehen wird. Zu diesem Zweck werden in einigen anschaulichen
Ausführungsformen
effiziente selektive epitaktische Wachstumsverfahren in Verbindung
mit selektiven Ätzschritten
zum Vertiefen eines oder mehrerer der aktiven Gebiete der Transistoren
in einem gemeinsamen Prozess eingesetzt, und nachfolgend werden
die Vertiefungen mit einem geeigneten Halbleitermaterial aufgefüllt. In
noch anderen anschaulichen Ausführungsformen
wird ein Halbleitermaterial, beispielsweise das zweite und das vierte
Halbleitermaterial auf der Grundlage eines Ionenimplantationsprozesses
gebildet, wobei geeignete Voramorphisierungsschritte in Verbindung
mit modernen Ausheizverfahren zum Rekristallisieren der aktiven
Gebiete eingesetzt werden, nachdem die gewünschten Atomsorten zur Herstellung
der Halbleiterlegierung eingeführt sind.
Zu diesem Zweck können
im Wesentlichen die gleichen Prozessschritte verwendet werden, wie
sie zuvor in Bezug zu den 4 bis 8 und 9 bis 15 beschrieben
sind, wobei jedoch anstelle des selektiven Aussparens der aktiven
Gebiete und des Wiederbefüllens
eine entsprechende Maske für
einen Implantionsprozess eingesetzt wird, ohne dass ein selektives
Entfernen von Material des aktiven Gebiets erforderlich ist. Ferner
können
in diesem Falle die entsprechenden Maskenschichten in Form von Lackmasken
vorgesehen werden, wodurch eine geringere Prozesskomplexität entsteht.
Es können auch
die Schablonenschichten 140, 240, 340 durch einen
Ionenimplantationsprozess gebildet werden.