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Die
Erfindung betrifft Falzaufbauten gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 oder 5.
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Ein
solcher Falzaufbau umfasst im Allgemeinen einen oder mehrere Falztrichter, über
die die Bahnen gezogen werden, und die in Förderrichtung der
Bahnen aufeinander zulaufende Formkanten haben. Die Formkanten treffen
an einer Falznase aufeinander, die die Lage der Längsfalz
auf den Bahnen definiert.
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Falzaufbauten
in Balloon-Bauweise erlauben es, eine Vielzahl von Bahnen, die aus
verschiedenen Richtungen eintreffen können, an einem Eingangsspalt
eines Falzapparates zusammenzuführen. Die Bauhöhe
der bekannten Balloon-Falzaufbauten ist erheblich, einerseits wegen
der Übereinanderanordnung von wenigstens zwei Falztrichtern,
andererseits weil es erforderlich ist, die von der Falznase eines oberen
Falztrichters ausgehenden längsgefalzten Bahnen in Querrichtung
auszulenken, um sie um den darunter liegenden Falztrichter herumzuführen
und anschließend mit den von diesem unteren Falztrichter
ausgehenden längsgefalzten Bahnen am Eingang des Falzapparates
zur gemeinsamen Weiterverarbeitung zusammenzuführen. Je
dicker der Strang der von einem Falztrichter ausgehenden längsgefalzten Bahnen
ist, um so kleiner ist der Ablenkwinkel, den ein solcher Strang
an einer Umlenkwalze erfahren darf, ohne dass es aufgrund der unterschiedlichen Krümmungsradien
der äußeren und inneren Bahnen des an der Umlenkwalze
umgelenkten Strangs zur Faltenbildung in dem Strang kommt. In der
Praxis ist daher der maximale Umlenkwinkel auf ca. 45° oder weniger
begrenzt, so dass die zum Seitwärtsversetzen des vom oberen
Falztrichter ausgehenden Strangs von Bahnen ein Zwischenraum zwischen den
Falztrichtern erforderlich ist, dessen Höhe wenigstens
der Breite der längsgefalzten Bahnen entspricht.
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Die
DE 10 2004 044 317
A1 zeigt eine Längsfalzeinrichtung mit einem Falztrichter
und einem zusätzlichen Umlenkelement auf der Höhe
des Falztrichters.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Falzaufbauten zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 oder 5 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass mit einem ersten Falztrichter, der zwei zu einem Ausgang des
Falzaufbaus hin konvergente, bezüglich einer Spiegelebene zueinander
spiegelbildliche Formkanten aufweist, sowie mit wenigstens einer
dritten Formkante, wobei der erste Falztrichter zwischen der dritten
Formkante und dem Ausgang angeordnet ist, die Entfernung der dritten
Formkante von der Spiegelebene mit zunehmender Annäherung
an den Ausgang zunimmt, ist ein von dem dem Ausgang zugewandten
Ende der dritten Formkante ausgehender Strang aus der Spiegelebene
heraus bereits in Querrichtung versetzt, so dass sich die Höhe
des zum Herumführen dieses Stranges um den ersten Falztrichter
erforderlichen Zwischenraums zwischen den Falztrichtern erheblich verringert.
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Vorzugsweise
ist ein zweiter Falztrichter vorgesehen, der die dritte sowie eine
vierte Formkante umfasst, die bezüglich der Spiegelebene
das Spiegelbild der dritten Formkante ist. So kann eine längsgeschnittene
Bahn, die dem zweiten Falztrichter zugeführt wird, in zwei
Teilbahnen aufgeteilt werden, die jeweils auf verschiedenen Seiten
an dem ersten Falztrichter vorbeigeführt werden.
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Eine
Längsschneideinrichtung zum Zerlegen zugeführter
Bahnen in Teilbahnen entlang der zu erzeugenden Längsfalzlinie
ist vorzugsweise beiden Falztrichtern vorgelagert. So kann aus den
zugeführten Bahnen ein Strang von Teilbahnen mit halbierter Breite
und verdoppelter Bahnanzahl erhalten werden, in welchem alle Teilbahnen
unverbunden übereinander liegen und der insbesondere zur
Weiterverarbeitung als Tabloid in dem Falzapparat geeignet ist.
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Die
Aufgabe wird ferner gelöst, indem bei einem Falzaufbau
mit einem ersten und einem zweiten Falztrichter, bei dem der erste
Falztrichter zwischen dem zweiten Falztrichter und einem Ausgang
des Falzaufbaues angeordnet ist, beiderseits des ersten Falztrichters
jeweils eine Förderstrecke vom zweiten Falztrichter zum
Ausgang verläuft. Die dadurch mögliche Aufteilung
des vom zweiten Falztrichter ausgehenden längsgefalzten
Stranges auf zwei auf den verschiedenen Förderstrecken
laufende Teilstränge erlaubt es, die Zahl der Bahnen in
jedem Teilstrang gering zu halten, wodurch die Gefahr der Faltenbildung
bei Umlenkung verringert wird. Dies wiederum erlaubt es, die Bahnen
auf den zwei Förderstrecken mit relativ großen
Umlenkwinkeln zu führen, wodurch sich die erforderliche
Bauhöhe verringert.
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Wenn
der zweite Falztrichter dieses Aufbaues zwei Formkanten aufweist,
fördert zweckmäßigerweise eine der beiden
Förderstrecken eine an der ersten Formkante umgelenkte
Bahn und die andere der beiden Förderstrecken eine an der
zweiten Formkante umgelenkte Bahn.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
Folgenden näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 zur
Veranschaulichung eine schematische Seitenansicht eines herkömmlichen
Falzaufbaues in Balloon-Bauweise;
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2 eine
Frontalansicht des Falzaufbaues der 1;
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3 eine
schematische Seitenansicht analog 1 eines
Falzaufbaues gemäß einer ersten Ausgestaltung
der Erfindung;
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4 eine
Frontalansicht analog 2 des Falzaufbaues von 3;
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5 eine
Frontalansicht eines Falzaufbaues gemäß einer
zweiten Ausgestaltung der Erfindung;
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6 eine
Frontalansicht eines Falzaufbaues gemäß einer
dritten Ausgestaltung der Erfindung.
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Der
in 1 und 2 dargestellte herkömmliche
Falzaufbau umfasst einen unteren und einen oberen Falztrichter 01 bzw. 02,
denen über Umlenkwalzen 03 jeweils mehrere von
einer Rollendruckmaschine herrührende bedruckte Bahnen 04, insbesondere
Papierbahnen 04 zugeführt sind. Am Fuße
jedes Falztrichters 01; 02 durchlaufen die darauf
längsgefalzten Papierbahnen 04 einen Spalt zwischen
zwei Walzen 06 bzw. 07, z. B. Walzenpaar 06 bzw. 07.
Der längsgefalzte Strang am Walzenpaar 07 des
oberen Falztrichters 02 ist doppelt so dick wie der entsprechende
Strang am Eingang des Falztrichters 02 und leistet einer
Verbiegung einen beträchtlichen Widerstand. Dieser Widerstand
begrenzt den Winkel α, um den der Strang am Ausgang des
Walzenpaares 07 zur Seite abgelenkt werden kann. Der Abstand,
den das Walzenpaar 07 des oberen Falztrichters 02 vom
unteren Falztrichter 01 haben muss, ist einerseits durch
diesen Winkel α und andererseits durch die Höhe
eines Freiraumes 08 bestimmt, der in einer der Breite der
Papierbahnen 04 entsprechenden Breite über den
Falztrichtern 01; 02 zur Verfügung stehen
muss, wenn, wie in 1 mit gestrichelten Linien dargestellt,
Bahnen 04' dem Falzaufbau auch aus einer der Richtung der
Bahnen 04 entgegengesetzten Richtung zugeführt
und auf die Falztrichter 01; 02 geleitet werden.
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Die 3 und 4 zeigen
in jeweils zu 1 und 2 analogen
Darstellungen einen Falzaufbau für die Tabloid-Produktion
gemäß einer ersten Ausgestaltung der Erfindung.
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Der
untere Falztrichter 01 entspricht dem in den 1 und 2 gezeigten.
Am Eingang des Falztrichters 01 ist eine Längsschneideinrichtung 09, hier
in Form eines mit einer der Umlenkwalzen 03 zusammenwirkenden
rotierenden Messers 09, angeordnet, die die dem unteren
Falztrichter 01 zugeführten Papierbahnen 04 entlang
der zu bildenden Längsfalzlinie in Teilbahnen 11l; 11r aufschneidet. Ein
entsprechendes rotierendes Messer 09 ist auch am Eingang
des oberen Falztrichters 12 angeordnet.
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Im
Gegensatz zu den Falztrichtern 01; 02 des in 1 und 2 gezeigten
Aufbaus hat der obere Falztrichter 12 in der Frontalansicht
nicht die Form eines nach unten zulaufenden gleichschenkligen Dreiecks,
sondern die Form zweier bezüglich einer durch die Schnittlinien
des zugeordneten Messers 09 verlaufenden vertikalen Spiegelebene
zueinander spiegelbildlicher rechtwinkliger Dreiecke 12l; 12r,
deren als Formkanten 13 für die längsgeschnittenen
Teilbahnen 11l; 11r fungierenden Hypotenusen nach
unten, zum Ausgang des Falzaufbaues hin, auseinanderlaufen. Aufgrund
dieser zweigeteilten Form des Falztrichters 12 haben die
Teilbahnen 11l; 11r, wenn sie die Formkanten 13 passiert
haben, bereits einen Abstand voneinander, der der Breite der ursprünglichen
Papierbahn 04 entspricht. Es ist daher nur noch ein kleiner
zusätzlicher seitlicher Versatz d nötig, um die
Teilbahnen 11l; 11r auf durch Umlenkwalzen 16 definierten
Förderstrecken 17l; 17r auf beiden Seiten
des unteren Falztrichters 01 vorbeiführen zu können.
So kann die Bauhöhe des Falzaufbaues gegenüber
dem in 1 und 2 dargestellten Fall deutlich
verringert werden.
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Die
Messer 09 und die Falztrichter 01; 12 können
in horizontaler Richtung der 4 verstellbar zwischen
nicht gezeigten Trägerplatten aufgehängt sein,
um eine Zentrierung der Messer 09 und Falztrichter 01; 12 in
Bezug auf die zugeführten Bahnen 04 zu ermöglichen.
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Ein
Walzenpaar 14, an welchem die Förderstrecken 17l; 17r mit
der Förderstrecke 19 der über den unteren
Falztrichter 01 geführten Bahnen 04 zusammentreffen,
definiert den Ausgang des Falzaufbaues. An dieser Stelle wird ein
Stapel von Bahnen 04 erhalten, der im Inneren aus über
den Falztrichter 01 geführten und an diesem längsgeschnittenen
Teilbahnen 11l; 11r besteht, beiderseits umgeben
von den über den oberen Falztrichter 09 geführten
Teilbahnen 11l; 11r. Bei Weiterverarbeitung dieses Stranges
in einem (nicht dargestellten) Querfalzapparat werden Produkte erhalten,
bei denen jeweils äußere und innere Blätter
von den über den oberen Falztrichter 12 geführten
Teilbahnen 11l; 11r herrühren und dazwischenliegende
Blätter von über den unteren Falztrichter 01 geführten
Teilbahnen 11l; 11r. Die Verwendung von Papieren
unterschiedlicher Qualität und/oder unterschiedlicher Farbigkeit
für die über die verschiedenen Falztrichter 01; 12 geführten Bahnen 04 ermöglicht
eine hohe Produktdiversität.
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Eine
vereinfachte Abwandlung ist in 5 dargestellt.
Der zweiteilige Falztrichter 12 ist hier durch eine einzige
Formkante 13 ersetzt, die zum Beispiel durch eine schräggestellte
Umlenkwalze 21 gebildet sein kann.
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Die
Umlenkwalze 21 ist zwischen der in der 5 als
durchgezogener Umriss dargestellten Stellung, in der sie eine über
die linke Hälfte der Umlenkwalze 03 geführte
halbbreite Papierbahn 22 (oder einen Strang von übereinanderliegenden
halbbreiten Bahnen 22) umlenkt und der linken Förderstrecke 17l zuführt,
und einer als strichpunktierter Umriss dargestellten Stellung schwenkbar,
in der sie in der Lage ist, eine auf der rechten Hälfte
der Umlenkwalze 03 geführte halbbreite Papierbahn 22 auf
die sich rechts neben dem unteren Falztrichter 01 her erstreckende Förderstrecke 17r umzulenken.
Je nachdem, über welche der Förderstrecken 17r; 17l die
halbbreiten Bahnen 22 auf das Walzenpaar 14 am
Ausgang des Falzaufbaues treffen, kommen von diesen Teilbahnen herrührende
Seiten an einem in einem nachgeordneten Falzapparat quergefalzten
Produkt außen oder innen zu liegen.
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6 zeigt
eine dritte Ausgestaltung der Erfindung in einer Frontalansicht
analog den 2, 4 bzw. 5.
Bei dieser Ausgestaltung sind wie bei dem Aufbau der 2 oberer
und unterer Falztrichter 02; 01 identisch. Längsschneideinrichtungen 09 in
Form von rotierenden Messern 09 sind am Eingang beider
Falztrichter 01; 02 angeordnet. Der nach Passieren
des oberen Falztrichters 02 erhaltene Strang von halbbreiten
Bahnen verteilt sich hinter dem Walzenpaar 06 auf zwei
Förderstrecken 17l; 17r, die symmetrisch
auf zwei Seiten um den unteren Falztrichter 01 herum verlaufen.
Indem die Teilbahnen auf die zwei Förderstrecken 17l; 17r verteilt
werden, halbiert sich die Dicke des auf jeder Förderstrecke 17l; 17r umzulenkenden
Stranges im Vergleich zum in 2 gezeigten
Fall, so dass auf den Förderstrecken 17l; 17r größere
Winkel α zum Umlenken vorgesehen werden können
als bei dem Aufbau der 2. Somit reduziert sich auch
hier die erforderliche Bauhöhe gegenüber dem Fall
der 2.
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- 01
- Falztrichter
- 02
- Falztrichter
- 03
- Umlenkwalze
- 04
- Bahn,
Papierbahn
- 05
- -
- 06
- Walze,
Walzenpaar
- 07
- Walze,
Walzenpaar
- 08
- Freiraum
- 09
- Längsschneideinrichtung,
Messer
- 10
- -
- 11
- -
- 12
- Falztrichter
- 13
- Formkante
- 14
- Walzenpaar
- 15
- -
- 16
- Umlenkwalze
- 17
- -
- 18
- -
- 19
- Förderstrecke
- 20
- -
- 21
- Umlenkwalze
- 22
- Bahn,
Papierbahn, halbbreit
- 04'
- Bahn
- 11l
- Teilbahn
- 11r
- Teilbahn
- 12l
- Dreieck
- 12r
- Dreieck
- 17l
- Förderstrecke
- 17r
- Förderstrecke
- d
- Versatz
- α
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004044317
A1 [0004]