-
Gegenstand
der Erfindung ist ein Mehrschichtverbundwerkstoff, der mindestens
eine Schicht aus Polycarbonat oder Copolycarbonat aufweist, dadurch
gekennzeichnet, dass das Polycarbonat oder Copolycarbonat als Endgruppen
Phenolatgruppen der Formel (1)
aufweist, worin R ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus C10-C25-Alkyl, C10-C25-Alkoxy,
und C10-C25-Alkyl-substituierten Aryl.
-
Extrusionsfolien
aus Polycarbonat, Polyestercarbonat oder auch Elends aus PC und
Polyestern wie Polyethylentherephthlate, Polybutylenterephthalate
oder Polycyclohexandimethanol-cyclohexandicarboxylat (PCCD) wie
z. B. mit den Handelsnamen Lexan SLX® oder
XYLEX® (beide General Electric,
USA) werden vor allem im Elektronikbereich, für dekorative
und funktionelle Blenden im Haushaltsgerätebereich, als
Deckfolien z. B. für Sportartikel für ID-Karten
und Blisterverpackungen eingesetzt. Weitere Anwendungsgebiete liegen
im Bereich des Automobilbaus, wie z. B. Karosserieteile oder Außenspiegel,
oder im Bereich der Telekommunikation, wie z. B. Handyschalen und
Handytastaturen. Die Folien zeichnen sich durch hohe Transparenz, Schlagzähigkeit
und Wärmeformbeständigkeit aus.
-
Ein
besonderer Bereich, in dem Substratmaterialien zur Herstellung von
Folien Verwendung finden, sind tragbare Datenträger. Tragbare
Datenträger werden in den unterschiedlichsten Ausführungsformen
für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt. Dabei weisen
die tragbaren Datenträger häufig eine Beschriftung, eingearbeitete
Sicherheitsmerkmale einen Magnetstreifen und/oder einen integrierten
Schaltkreis auf. Insbesondere können die tragbaren Datenträger
als Kunststoffkarten mit genormten Abmessungen ausgebildet sein und
beispielsweise zur Durchführung von Transaktionen des bargeldlosen
Zahlungsverkehrs oder zum Nachweis einer Zugangsberechtigung zu
einem Mobilfunknetz usw. eingesetzt werden. Ebenso sind auch tragbare Datenträger
bekannt, die in der Regel jeweils dünner und großformatiger
als die genormten Kunststoffkarten ausgebildet sind und als eine
Seite in ein Passbuch integriert sind.
-
Angesichts
der weiten Verbreitung von tragbaren Datenträgern spielt
neben den Herstellungskosten auch die Umweltverträglichkeit
der eingesetzten Materialien eine zunehmend größere
Rolle. Dabei muss in den meisten Anwendungsfällen weiterhin
eine lange Lebensdauer der tragbaren Datenträger gewährleistet sein.
Außerdem werden die tragbaren Datenträger in zunehmendem
Maße mit Beschriftungen und Zusatzelementen versehen, wobei
gleichzeitig die daran geknüpften Qualitätsanforderungen
steigen.
-
Ein
bekanntes Verfahren zur Herstellung von tragbaren Datenträgern
hoher Qualität stellt die Lamination aus mehreren Kunststofffolien
dar. Allerdings ist die Herstellung komplex aufgebauter tragbarer
Datenträger aus vielen Einzelfolien aufwendig und bezüglich
der Materialauswahl insbesondere benachbarter Einzelfolien stark
eingeschränkt. Zudem müssen die Einzelfolien eine
gewisse Mindestdicke aufweisen, um eine Handhabung zu ermöglichen.
Es wurde daher bereits dazu übergegangen, für
die Herstellung von tragbaren Datenträgern coextrudierte
Folien zu verwenden, die aus mehreren Schichten bestehen. Die einzelnen
Schichten werden während ihrer Herstellung zu einer mehrschichtigen
Folie verbunden. Mehrere dieser mehrschichtigen Folien können
dann durch Lamination miteinander verbunden werden.
-
Eine
derartige Vorgehensweise ist beispielsweise aus der
EP-A-0 640 940 bekannt. Dort
ist eine kontaktlose Chipkarte offenbart, die eine zwischen zwei
Deckfolien angeordnete Kernfolie aufweist. Die Deckfolien sind jeweils
mittels einer Verbindungsschicht mit der Kernfolie verbunden. Die
Verbindungsschicht ist jeweils insbesondere als eine mit den Deckfolien
und/oder mit der Kernfolie coextrudierte Schicht ausgebildet. Die Deckfolien
und die Kernfolie bestehen beispielsweise aus Polycarbonat. Die
Verbindungsschichten können aus einem als PETG bezeichneten
modifizierten Polyester bestehen
-
Aus
der
US 5,928,788 ist
unter anderem ein mehrlagiger Datenträger bekannt, der
durch Lamination einer Kernfolie und zweier Deckfolien hergestellt
wird. Die Kernfolie und die Deckfolien bestehen insbesondere aus
PETG. Um ein allzu starkes Anhaften an den Platten der Laminierpresse
zu verhindern, werden die Deckfolien im Außenbereich mit
Antiblocking- Substanzen angereichert. Hierzu werden die Deckfolien
jeweils aus zwei Schichten coextrudiert, wobei nur eine dieser Schichten
die Antiblocking-Substanzen enthält.
-
Die
WO 02/41245 offenbart einen
multifunktionellen Kartenkörper, der aus mehreren durch
Lamination miteinander verbundenen Folien gebildet ist, wobei wenigsten
eine Folie aus wenigstens zwei Coextrusionsschichten besteht. Insbesondere
ist vorgesehen, eine Kernfolie beidseits mit je einer Deckfolie
zu verbinden. Die Deckfolien können jeweils als eine coextrudierte
Polycarbonatfolie mit zwei oder drei Coextrusionsschichten ausgebildet
sein.
-
Die
Kernfolie kann zwei unterschiedliche Arten von Coextrusionsschichten
aufweisen. Die beiden Arten von Coextrusionsschichten folgen alternierend
aufeinander, wobei ein Schichtaufbau aus drei oder fünf
alternierenden Coextrusionsschichten ausgebildet wird. Die eine
Art von Coextrusionss chicht kann aus Polycarbonat oder Polyethylenterephtalat
(PET) bestehen. Die andere Art von Coextrusionsschicht kann aus
einem thermoplastischen Elastomer bestehen.
-
EP-A-0 706 152 offenbart
laminierte Chipkarten oder Smart-Karten, welche aus thermoplastischen Materialien
zusammengesetzt sind. Dieser aus laminierbaren Folien hergestellte
Verbund weist deutliche Vorteile gegenüber Karten auf,
die durch ein aufwendiges Klebeverfahren z. B. mittels Cyan-Acrylatklebern
hergestellt wurden.
-
Polycarbonat
ist aufgrund seiner guten mechanischen Eigenschaften für
die oben beschriebenen Folien in besonderer Weise geeignet.
-
Polycarbonate
mit Alkylphenol-Endgruppen sind z. B. in
US 6,288,205 beschrieben. Diese Polycarbonate
werden in diesem Patent als Substratmaterialien für optische
Datenträger eingesetzt, da diese bessere Verarbeitungseigenschaften
im Spritzgussprozess aufweisen. Kartenanwendungen oder Laminierungseigenschaften
werden nicht beschrieben.
-
In
DE 19933128 werden Polycarbonate
mit langkettigen Alkyphenolendgruppen beschrieben, welche zugleich
weniger Fehlstrukturen aufweisen und frei von Lösungsmitteln
sind. Kartenanwendungen oder Laminierungseigenschaften sind nicht
beschrieben.
-
In
US 2003/0212241 werden
Polycarbonate mit langkettigen Alkylphenolen als Endgruppen für
optische Datenspeicher beschrieben. Diese Substrate weisen eine
bessere Pitabformung auf und sind deshalb für optische
Speichermedien besonders geeignet. Kartenanwendungen oder Laminierungseigenschaften
sind nicht beschrieben.
-
In
JP 200341011 werden Polycarbonate
für optische Datenspeicher beschrieben. Diese Polycarbonate
sind zum Teil mit langkettigen Alkylphenolen modifiziert. Diese
Substratmaterialien zeichnen sich durch eine bessere Dimensionsstabilität
gegenüber anderen Substratmaterialien aus und sind deshalb
für optische Disks besonders geeignet. Kartenanwendungen
oder Laminierungseigenschaften sind nicht beschrieben.
-
In
US 2003/0144456 werden
Polycarbonate beschrieben, welche nach dem Schmelzeumesterungsprozess
erhalten wurden. Bei diesem Verfahren werden z. T. langkettige Alkylphenole
eingesetzt. Kartenanwendungen oder Laminierungseigenschaften sind
nicht beschrieben.
-
In
WO 02/38647 sind Polycarbonate
mit langkettigen Alkylphenolen für Spritzgussanwendungen
beschrieben. Kartenanwendungen oder Laminierungseigenschaften sind
nicht beschrieben.
-
Die
Herstellung des fertigen Kartenkörpers oder Mehrschichtverbundwerkstoffes
erfolgt insbesondere durch eine Laminierpresse, in der das Folienbündel
unter Einwirkung und Druck innig ver bunden wird. Hierbei ist es
von Vorteil, wenn zumindest eine der Kernfolien oder der Deckfolien
eine sehr gute Haftungsneigung während des Laminierprozesses
aufweist. Dadurch lässt sich der Prozess der Herstellung
dieser Folienverbünde beschleunigen. Ferner ist die Haftung
der Deckfolien auf der Kernfolie verbessert. Diese Kernfolie kann transparent
und/oder eingefärbt sein, und gute mechanische Eigenschaften
aufweisen. Ferner können die Deckfolien laserbedruckbar
sein. Deshalb wird hier bevorzugt Polycarbonat eingesetzt.
-
Folien
aus Polycarbonat haben jedoch den Nachteil einer hohen Verarbeitungstemperatur
im Laminierprozess. Ferner benötigt man einen längeren
Zeitraum um die Folien zu laminieren. Dadurch sind die oben beschriebenen
Laminationszyklen verlängert und man benötigt
lange Herstellzeiten. Auch kann es während der Gebrauchsphase
des fertigen Folienlaminats aufgrund unzureichender Haftung zwischen
den Folien zu Delaminierung kommen.
-
Daher
bestand die Aufgabe eine Folie zur Verfügung zu stellen,
die den Anforderungen von guten mechanischen Eigenschaften, wie
z. B. der Schlagzähigkeit, genügt und im Vergleich
zum Stand der Technik eine verbesserte Laminierbarkeit und Verarbeitbarkeit
aufweist und gleichzeitig transparent, einfärbbar und laserbedruckbar
ist.
-
Die
Aufgabe wurde dadurch gelöst, dass ein Mehrschichtverbundwerkstoff,
der mindestens eine Schicht aus Polycarbonat oder Copolycarbonat
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Polycarbonat oder Copolycarbonat
als Endgruppen Phenolatgruppen der Formel (1)
aufweist, worin R ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus C10-C25-Alkyl, C10-C25-Alkoxy,
und C10-C25-Alkyl-substituierten Aryl, zur Verfügung gestellt
wird.
-
Überraschenderweise
wurde gefunden, dass ein solcher Mehrschichtverbundwerkstoff die
oben geforderten Eigenschaften aufweist.
-
Der
Ausdruck „Mehrschichtverbundwerkstoff" steht hierbei für
einen Werkstoff aus 2, 3, 4, 5 oder mehr Schichten, die untereinander
verbunden sind, z. B. durch Coextrusion oder Laminierung. Die Schichten
können hierbei aus gleichen oder verschiedenen Materialien
bestehen. Auch wenn Schichten überwiegend aus dem gleichen
Werkstoff bestehen, so sind diese im Sinne der vorlie genden Erfindung
dennoch unterschiedliche Schichten, wenn sie in z. B. in getrennten
Arbeitsschritten aufgebracht werden oder unterschiedliche Zusätze
enthalten.
-
Der
Ausdruck „mindestens eine Schicht" bedeutet, dass der Mehrschichtverbundwerkstoff
eine oder mehrere solcher Schichten aufweisen kann.
-
Der
Ausdruck „Phenolatgruppen der Formel (1) aufweisen" bedeutet
hierbei, dass zumindest ein Teil des Polycarbonats aus derartigen
Phenolatgruppen besteht, d. h. deren Anteil größer
Null ist.
-
Der
Ausdruck „im wesentlichen aus Phenolatgruppen der Formel
(1) bestehen" bedeutet hierbei, dass ein solcher Teil des Polycarbonats
aus derartigen Phenolatgruppen besteht, dass die erfindungsgemäßen
Vorteile erhalten bleiben.
-
Der
Ausdruck „C10-C25-Alkyl" steht für einen linearen
oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest, der 10 bis 25 Kohlenstoffatome
aufweist, insbesondere für lineares C12-C20 Alkyl ganz
besonders für Pentadecyl. Der Ausdruck „C10-C25-Alkyl-substituiertes
Aryl" steht für einen Phenyl- oder Naphtylrest, der mit
C10-C25-Alkyl substituiert ist.
-
In
diesen Polycarbonaten können bis zu 40% (mol-% auf Basis
der eingesetzten Gesamtmenge an Kettenabbrecher) der Endgruppen
aus herkömmlich eingesetzten phenolischen Gruppen wie Phenol,
tert.-Butylphenol, Cumylphenol, Octylphenol oder anderen Mono- und/oder
disubstituierten phenolischen Gruppen bestehen.
-
Bevorzugt
enthält das Polycarbonat für die erfindungsgemäße
Folie zu mehr als 80%, insbesondere zu mehr als 90% Endgruppen der
Formel 1.
-
Die
Messung des Anteils an Endgruppen, z. B. des Pentadecylphenolgehalts
lässt sich z. B. mittels NMR-Spektroskopie über
Integration der aliphatischen Protonen bestimmen. Eine genauere
Analyse besteht in der alkalischen Totalverseifung des Polycarbonats
und einer anschließenden HPLC-Analyse, wobei zuvor eine
entsprechende Kalibrierung mit der Reinsubstanz Pentadecylphenol
vorgenommen wird.
-
Beispielhaft
aber nicht einschränkend wird das Polycarbonat für
die erfindungsgemäße Folie durch die Formel 2
beschrieben:
worin
-O-B-O- ein Bisphenolatrest,
n eine Zahl zwischen 1 und unendlich, und die Reste E die durch
die Formel 1 dargestellten Phenolatresten entspricht, wobei letztere über
den Sauerstoff verbrückt sind. Dabei kann auch eine beliebige
Mischung von Bisphenolaten eingesetzt werden, d. h. es kann sich
auch um Copolycarbonate handeln.
-
Für
die Herstellung der zu verwendenden Polycarbonate geeignete Diphenole
sind beispielsweise Hydrochinon, Resorcin, Dihydroxydiphenyl, Bis-(hydroxyphenyl)-alkane,
Bis(hydroxy-phenyl)-cycloalkane, Bis-(hydroxyphenyl)-sulfide, Bis-(hydroxyphenyl)-ether,
Bis-(hydroxyphenyl)-ketone, Bis-(hydroxyphenyl)-sulfone, Bis-(hydroxyphenyl)-sulfoxide, α,α'-Bis-(hydroxyphenyl)-diisopropylbenzole,
sowie deren alkylierte, kernalkylierte und kernhalogenierte Verbindungen.
-
Bevorzugte
Diphenole sind 4,4'-Dihydroxydiphenyl, 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-1-phenyl-propan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-phenyl-ethan,
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)propan, 2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan,
1,3-Bis-[2-(4-hydroxyphenyl)-2-propyl]benzol (Bisphenol M), 2,2-Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-propan,
Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-methan, 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan, Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-sulfon,
2,4-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan, 1,3-Bis-[2-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-2-propyl]-benzol
und 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan (Bisphenol
TMC).
-
Besonders
bevorzugte Diphenole sind 4,4'-Dihydroxydiphenyl, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-phenylethan,
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan und 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan
(Bisphenol TMC).
-
Diese
und weitere geeignete Diphenole sind z. B. in den
US-A-PS 2 999 835 ,
3 148 172 ,
2 991 273 ,
3 271 367 ,
4 982 014 und
2 999 846 , in den
deutschen Offenlegungsschriften 1 570 703 ,
2 063 050 ,
2 036 052 ,
2 211 956 und
3 832 396 , der
franzoesischen Patentschrift 1 561 518 ,
in der Monographie "
H. Schnell, Chemistry and Physics of
Polycarbonates, Interscience Publishers, New York 1964, S. 28ff
S. 102ff", und in "
D. G. Legrand, J. T. Bendler,
Handbook of Polycarbonate Science and Technology, Marcel Dekker
New York 2000, S. 72ff." beschrieben.
-
Im
Falle der Homopolycarbonate wird nur ein Diphenol eingesetzt, im
Falle der Copolycarbonate werden mehrere Diphenole eingesetzt, wobei
selbstverständlich die verwendeten Bisphenole, wie auch
alle anderen der Synthese zugesetzten Chemikalien und Hilfsstoffe
mit den aus ihrer eigenen Synthese, Handhabung und Lagerung stammenden
Verunreinigungen kontaminiert sein können, obwohl es wünschenswert
ist, mit möglichst sauberen Rohstoffen zu arbeiten.
-
Bei
den zu verwendenden Kettenabbrechern, welche nach Synthese durch
die Formel 2 dargestellt sind, handelt es sich z. B. um langkettige
Alkylphenole wie Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl-, Pentadecyl-, hexadecyl-,
Heptadecyl-, Octadecylphenol. Dabei können die Phenole
diese Substituenten in o, m, oder p-Stellung tragen. Dabei ist es
selbstverständlich, dass diese Substanzen ggf. mit aus
ihrer eigenen Synthese, Handhabung und Lagerung stammenden Verunreinigungen
kontaminiert sein können. So können diese Phenole
z. B. durch weitere Phenole, disubstituierte Phenole, langkettige
Fettsäuren, Dihydroxybenzole und Alkyldihydroxybenzole
verunreinigt sein. Diese Substanzen bauen zum größten
Teil ebenfalls in das Polycarbonat ein.
-
Zur
Regelung des Molekulargewichtes können zu 40 mol-% auch
weitere monofunktionelle Phenole wie Phenol, p-tert.Butylphenol,
iso-Octylphenol, Cumylphenol, deren Chlorkohlensäureester
oder Säurechloride von Monocarbonsäuren bzw. Gemischen
aus diesen eingesetzt werden.
-
Die
Menge an Kettenabbrechern beträgt jeweils 0,1 bis 10 Mol-%,
bezogen im Falle der phenolischen Kettenabbrecher auf Mole Diphenole.
-
Zur
Herstellung der zu verwendenden Polycarbonate können auch
trifunktionelle Verbindungen der während der Synthese als
Verzweiger zugesetzt werden. Üblicherweise werden Trisphenole,
Quarterphenole oder Säurechloride von Tri- oder Tetracarbonsäuren
verwendet, oder auch Gemische der Polyphenole oder der Säurechloride.
-
Einige
der verwendbaren Verbindungen mit drei oder mehr als drei phenolischen
Hydroxylgruppen sind beispielsweise:
Phloroglucin,
4,6-Dimethyl-2,4,6-tri-(4-hydroxyphenyl)-hepten-2,
4,6-Dimethyl-2,4,6-tri-(4-hydroxyphenyl)-heptan,
1,3,5-Tri-(4-hydroxyphenyl)-benzol,
1,1,1-Tri-(4-hydroxyphenyl)-ethan,
Tri-(4-hydroxyphenyl)-phenylmethan,
2,2-Bis-(4,4-bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexyl]-propan,
2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl-isopropyl)-phenol,
Tetra-(4-hydroxyphenyl)-methan,
-
Einige
der sonstigen trifunktionellen Verbindungen sind 2,4-Dihydroxybenzoesäure,
Trimesinsäure, Cyanurchlorid und 3,3-Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-2-oxo-2,3-dihydroindol.
-
Bevorzugte
Verzweiger sind 3,3-Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-2-oxo-2,3-dihydroindol
und 1,1,1-Tri-(4-hydroxyphenyl)-ethan.
-
Bevorzugte
Polycarbonate sind neben den Bisphenol-A-Homopolycarbonaten die
Copolycarbonate von Bisphenol-A mit bis zu 15 Mol-%, bezogen auf
die Molsummen an Diphenolen, anderen als bevorzugt bzw. besonders
bevorzugt genannten Diphenole, insbesondere an 2,2-Bis(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan, 1,3-Dihydroxybenzol.
-
Die
beschriebenen Polycarbonate können mit verschiedenen Additiven
versetzt sein.
-
Der
Zusatz von Additiven dient der Verlängerung der Nutzungsdauer
oder der Farbe (Stabilisatoren), der Vereinfachung der Verarbeitung
(z. B. Entformer, Fließhilfsmittel, Antistatika) oder der
Anpassung der Polymereigenschaften an bestimmte Belastungen (Schlagzähmodifikatoren,
wie Kautschuke; Flammschutzmittel, Farbmittel, Glasfasern).
-
Diese
Additive können einzeln oder in beliebigen Mischungen oder
mehreren verschiedenen Mischungen der Polymerschmelze zugesetzt
werden und zwar direkt bei der Isolierung des Polymeren oder aber
nach Aufschmelzung von Granulat in einem so genannten Compoundierungsschritt.
Dabei können die Additive beziehungsweise deren Mischungen
als Feststoff, also als Pulver, oder als Schmelze der Polymerschmelze
zugesetzt werden. Eine andere Art der Dosierung ist die Verwendung
von Masterbatches oder Mischungen von Masterbatches der Additive
oder Additivmischungen.
-
Geeignete
Additive sind beispielsweise beschrieben in "Additives for
Plastics Handbook, John Murphy, Elsevier, Oxford 1999",
im "Plastics Additives Handbook, Hans Zweifel, Hanser, München
2001".
-
Geeignete
Antioxidantien bzw. Thermostabilisatoren sind beispielsweise:
Alkylierte
Monophenole
Alkylthiomethylphenole
Hydrochinone und alkylierte
Hydrochinone
Tocopherole
Hydroxylierte Thiodiphenylether
Alkylidenbisphenole
O-,
N- und S-Benzylverbindungen
Hydroxybenzylierte Malonate,
Aromatische
Hydroxybenzylverbindungen,
Triazinverbindungen
Acylaminophenole,
Ester
von β-(3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionsäure
Ester
von β-(5-tert-Butyl-4-hydroxy-3-methylphenyl)propionsäure
Ester
von β-(3,5-Dicyclohexyl-4-hydroxyphenyl)propionsäure
Ester
von 3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyphenylessigsäure
Amide
of β-(3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionsäure,
Geeignete
Thiosynergisten
Sekundäre Antioxidantien, Phosphite
und Phosphonite, Benzofuranone und Indolinone.
-
Bevorzugt
sind organische Phosphite, Phosphonate und Phosphane, meist solche
bei denen die organischen Reste völlig oder teilweise aus
gegebenenfalls substituierten aromatischen Resten bestehen.
-
Als
Komplexierungsmittel für Schwermetalle und zur Neutralisation
von Alkalispuren sind o/m Phosphorsäuren, ganz oder teilweise
veresterte Phosphate oder Phosphite geeignet.
-
Als
Lichtschutzmittel (UV-Absorber) sind geeignet:
2-(2'-Hydroxyphenyl)benzotriazole,
2-Hydroxybenzophenone,
Ester
von substituierten und unsubstituierten Benzoesäuren,
Acrylate,
Sterisch
gehinderte Amine,
Oxamide,
2.8.2-(2-Hydroxyphenyl)-1,3,5-triazine,
bevorzugt
sind substituierte Benztriazole.
-
Polypropylenglykole
allein oder in Kombination mit z. B. Sulfonen oder Sulfonamiden
als Stabilisatoren können gegen die Schädigung
durch Gamma-Strahlen verwendet werden.
-
Diese
und andere Stabilisatoren können einzeln oder in Kombinationen
verwendet werden und in den genannten Formen dem Polymer zugesetzt
werden.
-
Außerdem
können Verarbeitungshilfsmittel wie Entformungsmittel,
meist Derivate langkettiger Fettsäuren, zugesetzt werden.
Bevorzugt sind z. B. Pentaerythrittetrastearat und Glycerinmonostearat.
Sie werden allein oder im Gemisch vorzugsweise in einer Menge von
0,02 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die Masse der Zusammensetzung eingesetzt.
-
Geeignete
flammhemmende Additive sind Phosphatester, d. h. Triphenylphosphat,
Resorcindiphosphorsäureester, bromhaltige Verbindungen,
wie bromierte Phosphorsäureester, bromierte Oligocarbonate
und Polycarbonate, sowie bevorzugt Salze fluorierter organischer
Sulfonsäuren.
-
Geeignete
Schlagzähmacher sind Butadienkautschuk mit aufgepfropftem
Styrol-Acrylnitril oder Methylmethacrylat, Ethylen-Propylen-Kautschuke
mit aufgepfropftem Maleinsäureanhydrid, Ethyl- und Butylacrylatkautschuke
mit aufgepfropftem Methylmethacrylat oder Styrol-Acrylnitril, interpenetrierende
Siloxan- und Acrylat-Netzwerke mit aufgepfropftem Methylmethacrylat
oder Styrol-Acrylnitril.
-
Des
weiteren können Farbmittel, wie organische Farbstoffe oder
Pigmente oder anorganische Pigmente, IR-Absorber, einzeln, im Gemisch
oder auch in Kombination mit Stabilisatoren, Glasfasern, Glas(hohl)kugeln,
anorganischen Füllstoffen zugesetzt werden.
-
Unterschiedliche
schichtspezifische Funktionen der Folien selbst können
durch unterschiedliche Arten von Additiven erreicht werden.
-
Als äußere
Deckschicht kann die erfindungsgemäße Polycarbonatschicht
ein lasersensitives Additiv enthalten. Als Additiv ist Russ oder
ein Infrarot-Licht-absorbierender Farbstoff geeignet.
-
Bei
Nutzung der Standardlaser, speziell der weit verbreiteten Nd-VAG-Festkörperlaser
mit einer Wellenlänge von 1,06 μm, findet im Auftreffpunkt
des Lasers auf die Materialoberfläche eine Farbänderung
oder ein Farbumschlag statt und es werden scharfe, kontrastreiche
Beschriftungen und Kennzeichnungen erhalten.
-
Geeignete
Additive sind insbesondere Farbpigmente und Metallsalze, Kupferhydroxidphosphat
Iriodin, ein Perglanzpigment, wie es von der Firma Merck im Handel
erhältlich ist; vor allem aber Russ. Diese Additive werden
dem erfindungsgemäßen Polycarbonat insbesondere
in der Größenordnung von einigen Promille bis
maximal 10 Prozent zugemischt Des weiteren kann die erfindungsgemäße
Polycarbonatschicht auch weitere anorganische Füllstoffe
enthalten., z. B. Titandioxid, Bariumsulfat, etc.
-
Die
Menge an diesen anorganischen Füllstoffen im Polycarbonat
beträgt bevorzugt 2–50, besonders bevorzugt 3–30
Gew-%.
-
Geeignete
anorganische Füllstoffe zur Erzielung einer opaken bzw.
transluzenten Polycarbonatschicht sind z. B. konventionelle anorganische
Pigmente, insbesondere Metalle oder Metalloxide wie Aluminiumoxide, Kieselsäure,
Titanite, sowie alkalische Metallsalze wie Carbonate oder Sulfate
von Calcium oder Barium. Geeignete partikuläre Füllstoffe
können homogen sein und bestehen vorwiegend aus einem Material,
wie Titandioxid oder Bariumsulfat allein. Alternativ kann zumindest
ein Anteil des Füllstoffes heterogen sein, So kann der
eigentliche Füllstoff noch mit einem Modifikator versetzt
sein. Z. B. kann der eigentliche Füllstoff noch mit einem
Oberflächenmodifikator versehen sein, wie z. B. einem Pigment,
einem Verarbeitungshilfsmittel, einem Tensid oder einem anderen
Modifizierungsmittel um die Kompatibilität mit dem Polycarbonat
zu verbessern bzw. zu verändern. In einer besonderen Ausführungsform
enthält die Polycarbonatschicht Titandioxid.
-
Die
Herstellung der für die Folien bzw. Coextrusionsfolien
zu verwendenden Polycarbonate erfolgt u. A. nach dem Phasengrenzflächenverfahren.
Dieses Verfahren zur Polycarbonatsynthese ist mannigfaltig in der Literatur
beschrieben; beispielhaft sei auf
H. Schnell, Chemistry
and Physics of Polycarbonates, Polymer Reviews, Vol. 9, Interscience
Publishers, New York 1964 S. 33 ff., auf Polymer Reviews,
Vol. 10,
„Condensation Polymers by Interfacial
and Solution Methods", Paul W. Morgan, Interscience Publishers,
New York 1965, Kap. VIII, S. 325, auf
Dres. U.
Grigo, K. Kircher und P. R- Müller "Polycarbonate" in Becker/Braun,
Kunststoff-Handbuch, Band 3/1, Polycarbonate, Polyacetale, Polyester,
Celluloseester, Carl Hanser Verlag München, Wien 1992,
S. 118–145 sowie auf
EP-A 0 517 044 verwiesen.
-
Gemäß diesem
Verfahren erfolgt die Phosgenierung eines in wässrig-alkalischer
Lösung (oder Suspension) vorgelegten Dinatriumsalzes eines
Bisphenols (oder eines Gemisches verschiedener Bisphenole) in Gegenwart
eines inerten organischen Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemisches,
welches eine zweite Phase ausbildet. Die entstehenden, hauptsächlich
in der organischen Phase vorliegenden, Oligocarbonate werden mit
Hilfe geeigneter Katalysatoren zu hochmolekularen, in der organischen
Phase gelösten, Polycarbonaten aufkondensiert. Die organische
Phase wird schließlich abgetrennt und das Polycarbonat
durch verschiedene Aufarbeitungsschritte daraus isoliert.
-
Für
die Herstellung des zu verwendenden Polycarbonats ist vor allem
das kontinuierliche Herstellverfahren für Polycarbonat
nach dem Phasengrenzflächenverfahren geeignet. Besonders
bevorzugt ist eine Kontireaktion, die einen Umpumpreaktor als Phosgenierreaktor
und nachgeschaltete Rohrreaktoren verwendet.
-
Die
verbesserten Laminierungseigenschaften lassen sich auch auf anderem
Wege erreichen. Beispielsweise lässt sich ein anderes Polymer
wie PMMA einsetzen. Jedoch sind hier die mechanischen Eigenschaften
deutlich schlechter. Ferner lassen sich Polymerblends, z. B. auf
Basis von Polycarbonat herstellen. Jedoch haben diese Elends meist
deutlich schlechtere optische und mechanische Eigenschaften. Auch
Additive können die Laminierungseigenschaften verbessern,
jedoch ist die Verarbeitbarkeit deutlich schlechter, da Additive
die Neigung haben Beläge an der Oberfläche der
Folien bzw. an den Laminierungswalzen zu bilden. Additive können
zudem Ausdampfen und zu Geruchsbelästigung oder gesundheitlichen
Problemen führen.
-
Deshalb
ist insbesondere die oben gezeigte erfindungsgemäße
Folie für die Herstellung der Folienverbünde geeignet.
Diese Folien können transparent, laserbedruckbar und eingefärbt
sein.
-
Die
Dicke der Folien beträgt bevorzugt 5 bis 1000, μm,
besonders bevorzugt 5 bis 850.
-
Zur
Herstellung der Folien werden die Komponenten gemischt und üblicherweise
bei Temperaturen von ca. 260°C bis 320°C mittels
eines Extruders compoundiert.
-
Die
Folien können einseitig oder beidseitig glatt oder einseitig
oder beidseitig mattiert oder strukturiert sein.
-
Zur
Herstellung von Folien durch Extrusion wird das Polycarbonatgranulat
dem Fülltrichter eines Extruders zugeführt und
gelangt über diesen in das Plastifiziersystem, bestehend
aus Schnecke und Zylinder.
-
Im
Plastifiziersystem erfolgt das Fördern und Aufschmelzen
des Materials. Die Kunststoffschmelze wird durch eine Breitschlitzdüse
gedrückt. Zwischen Plastifiziersystem und Breitschlitzdüse
können eine Filtereinrichtung, eine Schmelzpumpe, stationäre
Mischelemente und weitere Bauteile angeordnet sein. Die die Düse
verlassende Schmelze gelangt ggf. auf einen Glättkalander.
Im Walzenspalt des Glättkalanders erfolgt die endgültige
Formgebung. Die Formfixierung erfolgt letztendlich durch Abkühlung – dies
kann z. B. wechselseitig auf den Glättwalzen und an der
Umgebungsluft geschehen. Die weiteren Einrichtungen dienen dem Transport,
dem Aufbringen von Schutzfolie, dem Aufwickeln der extrudierten
Folien.
-
Im
Fall einer Coextrusion wird in einem oder mehreren weiteren Extrudern
das zu coextrudierende Material in gleicher Weise plastifiziert.
Die Coexschmelze(n) wird (werden) in einem speziellen Coexadapter
vor der Düse oder in einer speziellen Coexdüse
mit dem Hauptmaterial zusammengeführt. Die Coexschicht
kann sowohl einseitig wie auch auf beiden Seiten der Basisschicht
aufgebracht werden. Eine nachträgliche Bearbeitung der
Folien kann durch Thermoformen oder Warmverformen oder Oberflächenbehandlungen
wie die Ausrüstung mit Kratzfestbeschichtungen, wasserspreitenden
Schichten und anderen Funktionsschichten erfolgen.
-
Die
erfindungsgemäßen Folien eignen sich insbesondere
zur Herstellung der oben beschriebenen Karten, wie z. B. Smart-ID-Karten,
Chipkarten allgemein, EC-Karten, Kreditkarten, Versichertenkarten,
Pässe, RFID-Tags, Führerscheine etc. Diese Datenträger
bestehen aus unterschiedlich aufgebauten Kern- und Deckfolien. Hierbei
kommen auch Coextrusionsfolien zum Einsatz. Die erfindungsgemäßen
Folien bzw. Coextrusionsfolien können in beliebiger Weise
mit anderen Folien wie z. B. herkömmlichen Polycarbonatfolien,
Folien aus Polyestern, Co-Polyestern und/oder kristallinen, teilkristallinen
oder mikrokristallinen Polyestern aufgebaut sein. Desweiteren können
Folien aus PVC, ABS, PETG oder PET bzw. deren Mischformen wie PC/ABS
zusätzlich eingesetzt werden. Gegenstand der Erfindung
sind also auch Verbundsysteme aus diesen Werkstoffen sowie dem Alkyl-modifizierten
Polycarbonat. Die Anordnung der Folien kann je nach Anwendung in
verschiedener Weise gewählt werden. Die Einzelfolien oder
Coextrusionsfolien können dabei unterschiedliche Dicken
aufweisen. Der Datenträger oder die Karte kann symmetrisch
oder asymmetrisch aufgebaut sein. Der Datenträger kann
beispielsweise als eine Seite eines Passbuches ausgebildet sein.
-
Ebenso
ist es auch möglich, den Datenträger als eine
Kunststoffkarte, insbesondere als eine Magnetstreifenkarte oder
eine Chipkarte, auszubilden.
-
Um
die erforderlichen Eigenschaften des Datenträgers zu erhalten
kann die erfindungsgemäße Folie metallisiert,
strukturiert oder bedruckt werden – z. B. mit Leiterbahnen.
Das Strukturieren und Bedrucken kann im Siebdruckverfahren erfolgen.
-
Die
Anwendung der Folien ist nicht auf die oben beschriebenen Datenträgern
beschränkt, sondern diese kann auch bei Chip-Halbkarten,
Schlüsselköpfen, Knöpfen, Armbändern,
Uhrenbestandteilen etc. zur Anwendung kommen.
-
Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert.
-
Beispiele
-
Allgemeine Beschreibung
-
Zur
Untersuchung der Laminierungseigenschaften wird Polycarbonat hergestellt.
Aus dem Polycarbonat werden Folien hergestellt, welche in einer
Heißpresse aufeinander laminiert werden. Die Stabilität
des Folienverbundes wird entweder von Hand oder mittels einer Zugmaschine
ermittelt. Bei Einsatz einer Zugmaschine wird die Kraft gemessen,
die benötigt wird, um die Folien voneinander zu trennen.
-
Herstellung von Polycarbonatgranulat
-
Zu
einer mit Stickstoff inertisierten Lösung von 4566 g (20
mol) Bisphenol A und 3520 g (88 mol) Natriumhydroxid in 40 l Wasser
werden 40 l Methylenchlorid hinzugegeben. Bei einem pH-Wert von
12.5–13.5 und 20°C leitet man 3556 g (40 mol)
Phosgen ein. Um den pH-Wert nicht unter 12,5 fallen zu lassen, wurde während
der Phosgenierung 30%-ige Natronlauge zugegeben (ca. 7000 g). Nach
beendeter Phosgenierung und Spülung mit Stickstoff gibt
man 258 g (0.85 mol) m-Pentadecylphenol (technische Qualität
von Sigma-Aldrich, USA) gelöst in 1 l Dichlormethan hinzu.
Man rührt für weitere 10 Minuten und gibt 22.6
g (0.2 mol) N-Ethylpiperidin zu und lässt 1 Stunde nachrühren.
Die organische Phase wird nach Abtrennen der wässrigen
Phase mit Phosphorsäure angesäuert und mit destilliertem
Wasser neutral und salzfrei gewaschen. Nach Lösungsmittelaustausch
gegen Chlorbenzol wird das Produkt bei 290°C und 80 Umdrehungen/min
bei 0.1 mbar über einen Ausdampfextruder extrudiert und über
einen Granulator granuliert.
-
Herstellung der Folie
-
Zur
Extrusion einer Polycarbonat-Folie von einer Breite von 350 mm wird
das oben beschriebene Polycarbonat eingesetzt.
-
Die
verwendete Anlage besteht aus
- – einem
Extruder der Firma Stork mit einer Schnecke von 37 mm Durchmesser
(D) und einer Länge von 24xD. Die Schnecke weist eine Entgasungszone
auf;
- – einer Breitschlitzdüse mit 350 mm Breite;
- – Lippenspalt: 0,8 mm
- – einer Abzugseinrichtung;
- – Aufwickelstation.
-
Von
der Düse gelangt die Schmelze auf die Gießwalze
und anschließend auf die Kühlwalze, wobei die Walzen
die in der Tabelle 1 genannte Temperatur aufweisen. Anschließend
wird die Folie durch einen Abzug transportiert und danach aufgewickelt. Verfahrensparameter:
Verfahrensparameter | |
Temperatur
Zylinder 1 | 230°C |
Temperatur
Zylinder 2 | 235°C |
Temperatur
Zylinder 3 | 240°C |
Temperatur
Entgasung | 240°C |
Temperatur
Düse 1 | 240°C |
Temperatur
Düse 2 | 240°C |
Temperatur
Düse 3 | 240°C |
Drehzahl
Extruder | 30
min–1 |
Temperatur
Gießwalze | 100°C |
Temperatur
Kühlwalze | 100°C |
Stromaufnahme
Extruder | 16,5
A |
Massedruck | 80
bar |
Folien-Dicke | 150 μm |
-
Laminierung Beispiel 1
-
Die
derart hergestellte Folie wird mittels einer Weber Presse (Weber
Presse, hydraulisch, Typ PW 30) bei verschiedenen Temperaturen und
bei einem Druck von 60kN und einer Zeit von 10 mm. auf eine handelsübliche
Polycarbonatfolie einer Melt Volume Rate (MVR) von etwa 6 cm3/10 Min (300°C/1,2 kg) auf, gemessen nach
ISO 1133 (Makrolon® 3108) der Firma
Bayer MaterialScience, Deutschland, auflaminiert. Dabei wird an einem
Endstück der Folien ein Abstandshalter aus Aluminiumfolie
eingebracht, um die Laminierungseigenschaften zu testen.
-
Test des Laminationsverhaltens:
-
Von
Hand wird getestet, ob sich die Folien unzerstörbar voneinander
ablösen lassen.
Temperatur | Ergebnis |
140°C | Fester
Folienverbund; nicht unzerstörbar zu trennen |
150°C | Fester
Folienverbund; nicht unzerstörbar zu trennen |
-
Laminierung Beispiel 2
-
Versuch
und Messung des Laminationsverhaltens werden wie in Laminierung
Beispiel 1 ausgeführt jedoch werden 2 erfindungsgemäße
Folien aufeinander laminiert.
Temperatur | Ergebnis |
140°C | Fester
Folienverbund; nicht unzerstörbar zu trennen |
150°C | Fester
Folienverbund; nicht unzerstörbar zu trennen |
-
Laminierung Beispiel 3 (Vergleichsbeispiel)
-
Versuch
und Messung des Laminationsverhaltens werden wie in Laminierung
Beispiel 1 ausgeführt, jedoch werden 2 handelsübliche
Polycarbonatfolien (aus Makrolon
® 3108)
der Firma Bayer MaterialScience aufeinander laminiert.
Temperatur | Ergebnis |
150°C | Folien
haften kaum aneinander, keine Lamination, Folien lassen sich leicht
voneinander trennen |
-
Laminierung Beispiel 4
-
Die
derart hergestellte erfindungsgemäße Folie wird
mittels einer hydraulischen Laborpresse der Fa. Bürkle
Typ LA 63, Maschinennummer 3633 bei verschiedenen Temperaturen unter
den in der Tabelle genannten Bedingungen auf eine handelsübliche
Polycarbonatfolie (aus Makrolon® 3108)
der Firma Bayer MaterialScience auflaminiert. Dabei wird an einem
Endstück der Folien ein Abstandshalter aus Aluminiumfolie
eingebracht, um das Laminat anschließend in die Klemmen
der Zugprüfmaschine einspannen zu können.
-
Die
Stabilität des Folienverbundes wird mittels Trennversuch
in einer Zugversuchsmaschine in Anlehnung an die DIN 53357 ermittelt.
Dabei wird die Kraft gemessen, die benötigt wird, um die
Folien voneinander zu trennen.
Temperatur | Makrolon
3108-Folie gegen Makrolon 3108-Folie | Makrolon
3108 gegen erfindungsgemäße Folie | erfindungsgemäße
Folie gegen erfindungsgemäße Folie |
120°C | Keine
Haftung | Keine
Haftung | Keine
Haftung |
130°C | Keine
Haftung | Keine
Haftung | 0,04N/mm |
140°C | Keine
Haftung | 0,31N/mm | 1,06N/mm,
Probe gerissen vor Trennung |
-
Die
Versuche zeigen die erhöhte Haftung der erfindungsgemäßen
Folien bei Laminierung.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0640940
A [0006]
- - US 5928788 [0007]
- - WO 02/41245 [0008]
- - EP 0706152 A [0010]
- - US 6288205 [0012]
- - DE 19933128 [0013]
- - US 2003/0212241 [0014]
- - JP 200341011 [0015]
- - US 2003/0144456 [0016]
- - WO 02/38647 [0017]
- - US 2999835 A [0035]
- - US 3148172 [0035]
- - US 2991273 [0035]
- - US 3271367 [0035]
- - US 4982014 [0035]
- - US 2999846 [0035]
- - DE 1570703 [0035]
- - DE 2063050 [0035]
- - DE 2036052 [0035]
- - DE 2211956 [0035]
- - DE 3 832 396 [0035]
- - FR 1561518 [0035]
- - EP 0517044 A [0065]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - H. Schnell,
Chemistry and Physics of Polycarbonates, Interscience Publishers,
New York 1964, S. 28ff S. 102ff [0035]
- - D. G. Legrand, J. T. Bendler, Handbook of Polycarbonate Science
and Technology, Marcel Dekker New York 2000, S. 72ff. [0035]
- - Additives for Plastics Handbook, John Murphy, Elsevier, Oxford
1999 [0048]
- - Plastics Additives Handbook, Hans Zweifel, Hanser, München
2001 [0048]
- - H. Schnell, Chemistry and Physics of Polycarbonates, Polymer
Reviews, Vol. 9, Interscience Publishers, New York 1964 S. 33 ff. [0065]
- - „Condensation Polymers by Interfacial and Solution
Methods", Paul W. Morgan, Interscience Publishers, New York 1965,
Kap. VIII, S. 325 [0065]
- - Dres. U. Grigo, K. Kircher und P. R- Müller "Polycarbonate"
in Becker/Braun, Kunststoff-Handbuch, Band 3/1, Polycarbonate, Polyacetale,
Polyester, Celluloseester, Carl Hanser Verlag München,
Wien 1992, S. 118–145 [0065]