DE102007002304A1 - Verfahren und Anlage zur Herstellung eines Kabels mit Folienschirmung mit einer Doppelschlag-Verseileinrichtung - Google Patents

Verfahren und Anlage zur Herstellung eines Kabels mit Folienschirmung mit einer Doppelschlag-Verseileinrichtung Download PDF

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Abstract

Verfahren und Anlage zur Herstellung eines Kabels 14 aus wenigstens zwei Verseilelementen 3a und 3b und mit wenigstens einer Folienschirmung, wobei die Folienschirmung durch wenigstens ein Folienband 5a bzw. 5b so aufgebracht wird, dass es bevorzugt in Kabellängsrichtung überlappt. Das Folienband wird dabei vorzugsweise mittels wenigstens eines Folienablaufs 4a bzw. 4b dem zu verseilenden Strang 13 vor einem Umschlingungstrichter 16 zugeführt, wobei die Zuführung dieses wenigstens einen Folienbandes 5a bzw. 5b, in Strangabzugsrichtung 115 betrachtet, vor einer Vorverseileinrichtung 6 erfolgt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kabels aus einzelnen Verseilelementen (Leitern, Adern) die miteinander verseilt und geschirmt werden, gemäß dem Anspruch 1, eine Anlage zur Herstellung eines solchen Kabels gemäß Anspruch 9 sowie eine Verwendung des Verfahrens sowie der Anlage gemäß Anspruch 14.
  • Verseilmaschinen sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Grundsätzlich unterscheidet man sogenannte Einschlag-Verseilmaschinen und sogenannte Doppelschlag-Verseilmaschinen. Hinsichtlich der Doppelschlag-Verseilmaschinen sind aus dem Stand der Technik verschiedene Ausführungsformen bekannt, die an unterschiedliche Produktanforderungen angepasst sind. Diesbezüglich sei stellvertretend auf die EP 1 441 063 A1 und die WO 95/04185 verwiesen. Alle Ausführungsformen einer Doppelschlag-Verseilmaschine stimmen insoweit überein, dass die Produktführung über einen Bügel (Verseilbügel) verläuft, dass zwei Verseilpunkte vorgesehen sind und doppelt so viele Verseilschläge wie Bügelumdrehungen erzeugt werden. Die Doppelschlag- Verseilmaschine erzeugt charakteristisch zwei Verseilschläge pro Bügelumdrehung.
  • Ebenfalls ist aus dem Stand der Technik bekannt, solche Doppelschlag-Verseilmaschinen mit einem Vorverseiler zu kombinieren, mittels dem die Verseilelemente noch vor der eigentlichen Verseilung bereits verdrillt werden. Diesbezüglich sei beispielsweise auf die EP 1 536 058 A2 verwiesen.
  • Um den Einfluss von äußeren Störfeldern jeglicher Art auf das Kabel, genau genommen auf die durch die Leiter zu übertragenden elektrischen Signale auszuschließen oder zumindest zu verringern, aber auch um die Abstrahlung in die Umgebung eines Kabels zu begrenzen, können diese geschirmt werden. In diesem Zusammenhang wird auch allgemein von Schirmung bzw. Abschirmung gesprochen, oder auch von geschirmten Kabeln. Zur Schirmung sind im Stand der Technik im Wesentlichen zwei Prinzipien bekannt: das Drahtgeflecht und die Folienschirmung. Beide Schirmungsvarianten funktionieren nach dem elektrophysikalischen Prinzip des Faradayschen Käfigs. Die Folienschirmung bietet gegenüber der Drahtgeflechtschirmung den Vorteil, dass sie neben der elektromagnetischen Schirmung auch eine isolierende Funktion (elektrische Isolierung, optische Isolierung, Feuchteisolierung etc.) übernehmen kann. Auch ist eine Folienschirmung einfacher und kostengünstiger herzustellen.
  • Für die Folienschirmung werden typischerweise metallische Folien, Kunststofffolien und/oder Verbundfolien mit innen- und/oder außenseitiger Beschichtung bzw. metallischer Kaschierung verwendet (bspw. Aluminium-kaschierte Folien, Polyesterfolien etc.). Hierbei können entweder ein einzelnes Verseilelement oder mehrere zusammengefasste Verseilelemente von der Schirmung eingefasst werden. Dabei ist bekannt, die Schirmfolie in Form eines Bandes (Folienband) wendelartig oder in Längsrichtung des Kabels aufzubringen.
  • Bei einer wendelartigen Ausbildung ist pro Umwicklung mit dem Folienband besonders auf eine sogenannte Folienüberlappung (Überdeckung) zu achten, um beim späteren Verlegen des Kabels eine Spaltenbildung zwischen den Folienwendeln zu verhindern, was dann die Schirmungswirkung deutlich reduzieren würde. Aus dem Stand der Technik sind darüber hinaus auch Folienschirmungen bekannt, bei denen mehrere Folienbänder eingesetzt werden. Hierbei können entweder verschiedene Folienmaterialien mit unterschiedlichen Eigenschaften übereinander liegend aufgebracht werden, oder aber die Folienbänder werden in Längsrichtung des Kabels nebeneinander liegend in Form mehrerer paralleler Wendel aufgebracht. Nachteilig auf die Übertragungsqualität des Kabels wirkt sich bei dieser Art der Schirmung die Reflexion der abzuschirmenden Felder an den durch die Überlappung des Folienbands quer zur Übertragungsrichtung der Leiter liegenden Stößen aus. Aus dem Stand der Technik sind Doppelschlag-Verseilmaschinen bekannt, mit denen auch Folienschirmungen aufgebracht werden. Eine solche Folienschirmung wird in der Regel entweder aufgesponnen bzw. aufgewickelt (sogenanntes Umseilen) oder bei anderen Arbeitsgängen wie beispielsweise der Verseilung mit aufgebracht.
  • Allerdings kann mit den bekannten Verfahren keine Überlappung von mehr als 50 Prozent hergestellt werden, ohne dass die Folie schon bei der Herstellung des Folienschirms knittert oder umschlägt. Es ist jedoch bekannt, dass die elektrischen Übertragungseigenschaften mit zunehmender Überlappung besser werden.
  • Das beste bekannte Verfahren zur Herstellung hochwertiger Folienschirme ist ein längslaufendes Band, das an den Stoßstellen verschweißt wird, dieses Verfahren ist allerdings langsam und teuer. Unabhängig hiervon besteht das grundsätzliche Bedürfnis nach bestmöglich geschirmten Kabeln mit einer breitbandig optimierten Schutzwirkung, was eine hohe Qualität der Schirmung erfordert.
  • Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens und einer Anlage zur kostengünstigen Herstellung eines Kabels aus wenigstens zwei Verseilelementen mit einer qualitativ hochwertigen Schirmung.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1, durch eine Anlage gemäß den Merkmalen des Anspruchs 9 sowie durch eine Verwendung des Verfahrens und der Anlage gemäß dem Anspruch 14. Die Merkmale der Unteransprüche beziehen sich auf bevorzugte und vorteilhafte Weiterbildungen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines Kabels umfasst dabei die folgenden Schritte:
    • – Vorverseilen der Verseilelemente mittels wenigstens einer Vorverseileinrichtung,
    • – Verseilen der Verseilelemente mittels einer Doppelschlag-Verseileinrichtung, und
    • – Aufbringen wenigstens eines Folienschirms auf wenigstens einem Verseilelement und/oder auf einem Bündel von Verseilelementen, wobei wenigstens ein bandförmiges Folienmaterial dem Verseilelement und/oder dem Bündel in einem spitzen Winkel im Wesentlichen in Längsrichtung zugeführt wird, und wobei diese Zuführung in Strangabzugsrichtung betrachtet vor einer Vorverseileinrichtung erfolgt.
  • Das Aufbringen des Folienschirms erfolgt erfindungsgemäß vor der Vorverseileinrichtung, an welcher die Folienzugkraft entsprechend dem Verseilungsvorgang genau einstellbar ist.
  • Das bandförmige Folienmaterial wird dem Verseilelement vorzugsweise in einem spitzen Winkel im Wesentlichen in Längsrichtung zugeführt, so dass das Verseilelement vorzugsweise zu dem Zeitpunkt geeignet zum Folienband ausgerichtet ist, an dem die beiden Elemente gemeinsam in einen Trichter einlaufen. Der spitze Winkel, der bei der Zuführung von Folienband und Verseilelement eingeschlossen wird, ist dabei bevorzugt ≤ 45°, besonders bevorzugt ≤ 30° und ganz besonders bevorzugt ≤ 15°. Der Trichter ist vorzugsweise so gestaltet, dass sich das bandförmige Folienmaterial beim gemeinsamen Durchlaufen des Trichters um das Verseilelement schlingt.
  • Die erzielbare Folienüberlappung ist abhängig vom Verhältnis der Folienbreite zum Durchmesser des Verseilelements und hängt ferner vom Einsatz einer Vorverseilvorrichtung ab. Ohne Vorverseilung kann eine Folienüberlappung von mindestens 20% bis 50% erzielt werden. Durch den Einsatz einer Vorverseilungsvorrichtung ist die Herstellung einer Folienüberlappung von mehr als 100% möglich, ohne dass die Folie umschlägt oder deformiert wird.
  • In einer erfindungsgemäßen Anlage zur Herstellung von Kabeln mit Folienschirmung können mehrere solcher Stationen zur Aufbringung von Folienschirmen an später parallel im Kabel aneinanderliegenden Leitern und/oder Bündeln von Leitern vorgesehen sein. Ebenso ist es möglich, bereits geschirmte Leiter und/oder ungeschirmte Leiter mit einem gemeinsamen Folienschirm zu versehen. Ferner ist es natürlich auch möglich, mehrere Lagen von Folienbändern übereinander auf zu schirmende und/oder zu isolierende Elemente aufzubringen.
  • Nachdem am Kabel die äußerste Abschirmung angebracht wurde, läuft dieses bevorzugt in den Vorverseiler ein, in welchem am Kabel ein Drall aufgebracht wird. Diese Eindrehung, welche beim anschließenden, eigentlichen Verseilungsvorgang wieder aufgedreht wird, stabilisiert die Abschirmung. Dabei wird eine Aufbringung von Abschirmfolien ermöglicht, deren Breite bevorzugt bis zum zweifachen des Umfangs des zur schirmenden Kabels betragen kann. Da mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens die Folienschirme relativ locker aufgebracht sind, wird ein Gleiten innenliegender Folien oder Folienbereiche ermöglicht und so ein Einreißen dieser verhindert, wodurch Schlechtestenfalls ähnliche Effekte wie durch Folienstöße verursacht werden könnten.
  • Der Verseilbügel der Doppelschlag-Verseileinrichtung, über welchen das geschirmte Kabel üblicherweise nach dem ersten Verseilschlag geführt wird, weist bevorzugt eine Spezialführung auf, welche eine Verletzung der Folienschirmung vor dem nächsten Verseilschlag verhindert. Diese Anordnung führt zu einem im Wesentlichen gleichbleibenden Winkel zwischen Ein- und Auslauf des Kabels an den einzelnen Führungsrollen. Die gleichmäßige Führung des Kabels ermöglicht ferner eine sehr hohe Verseilschlaglängengenauigkeit mit einer Abweichung bevorzugt in einem Toleranzbereich < 1% und insbesondere < 0,5%, bezogen auf eine effektive Schlaglänge.
  • Unter Kabel werden im Sinne der vorliegenden Anmeldung Datenkabel, Spezialkabel, Steuerkabel und dergleichen verstanden, die im Querschnitt wenigstens zwei Einzelelemente (Verseilelemente) umfassen, wie beispielsweise elektrische Leiter, über die Ströme und Spannungen geleitet werden können. Als Einzelelemente werden im Sinne der Patentanmeldung aber auch optische Leiter aufgefasst.
  • Unter Folienschirmung wird im Sinne der Patentanmeldung allgemein eine durch Folie gebildete Schirmung für ein Kabel bzw. einen Teil eines Kabels gemäß vorausgehender Definition verstanden. Unter Schirmung wird insbesondere ein Schutz vor elektromagnetischen Einflüssen verstanden. Im Rahmen der Erfindung kann eine solche Folienschirmung bei Verwendung entsprechender Folienmaterialien auch zur elektrischen (galvanischen) Isolierung, zur optischen Isolierung und/oder zur Feuchteisolierung dienen. Im Sinne der Patentanmeldung ist ein Schirm eine konkrete Ausführung einer Schirmung.
  • Die Erfindung sieht ein Vorverseilen der wenigstens zwei Verseilelemente (Einzelelemente, Leiter) mittels einer Vorverseileinrichtung vor. Dabei schließt das erfindungsgemäße Verfahren ausdrücklich mit ein, dass auch einzeln geschirmte Verseilelemente mit einem Gesamtschirm verseilt werden können.
  • Die Erfindung sieht ferner vor, dass wenigstens ein bandförmiges Folienmaterial zur Ausbildung eines Schirms auf wenigstens einem Verseilelement und/oder auf einem Bündel von Verseilelementen aufgebracht wird. Hierbei sind alle zurzeit für diesen Zweck auf dem Markt erhältliche Folien einsetzbar. Bevorzugt sind bis zu vier Folienbänder zur Ausbildung eines Schirms (wobei dieser Schirm ein einzelnes Verseilelement, ein Bündel von Verseilelementen oder alle Verseilelemente umschließen kann) oder mehrerer Schirme in einem Kabel vorgesehen. Die Zuführung der Folienbänder in oder an den Strang aus Verseilelementen erfolgt dabei in Strangabzugsrichtung betrachtet vor oder nach einer ersten Bündeleinrichtung, welche die einzelnen Verseilelemente zu einem Strang zusammenfasst oder zu mehreren einzelnen Strängen (Bündeln) vor der Vorverseileinrichtung bündelt. Die Bereitstellung der einzelnen Verseilelemente und der einzelnen Folienbänder erfolgt bevorzugt durch Wickelspulen.
  • Mit einem solchen Verfahren zum Herstellen eines Kabels mit Folienschirmung konnten hinsichtlich einer qualitativ sehr hochwertigen Schirmung sehr gute praktische Ergebnisse erzielt werden. Der einfache Ablauf zur Aufbringung des Folienschirms führt aufgrund des Verzichts auf eine Schweißeinrichtung sowie durch die Vermeidung einer drehenden Aufbringbewegung zu einer kostengünstigen Herstellung des Folienschirms am Kabel. Darüber hinaus können mit einer Anlage für die Verwendung dieses Verfahrens sehr hohe Fertigungsgeschwindigkeiten erreicht werden, was die Ausbringung erhöht und die Fertigungskosten weiter senkt.
  • Die erfindungsgemäße Anlage zur Herstellung eines Kabels mit einer Folienschirmung umfasst die folgenden Komponenten:
    • – wenigstens einen Folienablauf,
    • – wenigstens eine Vorverseileinrichtung und
    • – eine Doppelschlag-Verseileinrichtung,

    wobei der wenigstens eine Folienablauf jeweils vor einem Umschlingungstrichter angeordnet ist und die wenigstens eine Vorverseileinrichtung in Abzugsrichtung (Strangabzugsrichtung) zwischen dem wenigstens einen Umschlingungstrichter und der Doppelschlag-Verseileinrichtung angeordnet ist.
  • Hinsichtlich der technischen Vorteile einer solchen Anlage wird auf obige, das Verfahren betreffende, Ausführungen verwiesen.
  • Vorzugsweise ist vorgesehen, dass zwei oder drei und insbesondere vier Folienabläufe in der Anlage umfasst sind. Selbstverständlich ist es auch möglich, mehr als vier Folienabläufe in einer Anlage vorzusehen. Hierzu gehören auch die jeweiligen Folienführungseinrichtungen. In Strangabzugsrichtung ist bevorzugt nach jedem Folienablauf ein Umschlingungstrichter vorgesehen. Dieser ist vorzugsweise so ausgeführt, dass die bandförmige Schirmfolie, welche entsprechend der Gestaltung und Anordnung des Umschlingungstrichters zum Verseilelement ausgerichtet ist, sich bei einem gemeinsamen Durchlaufen des Umschlingungstrichters um das Verseilelement schlingt. Vorzugsweise liegt die dabei erzielte Folienüberlappung, wie weiter oben bereits erwähnt, entsprechend dem Verhältnis der Folienbreite zum Querschnittsumfang des Verseilelements in einem Bereich zwischen 20% und 100%.
  • Ferner ist vorgesehen, dass der Verseilbügel der Doppelschlag-Verseileinrichtung bevorzugt mit einer speziell ausgebildeten Führung für den bereits vorverseilten und einmal geschlagenen und zumindest teilweise geschirmten Strang ausgebildet ist. Am erfindungsgemäßen Verseilbügel sind dabei gebräuchliche Führungselemente vorzugsweise in variablen Abständen angebracht. Diese Führungselemente sind dabei bevorzugt so angeordnet, dass das Verhältnis des Abstands zweier Führungselemente zum Radius des Verseilbügels im Bereich zwischen jeweils zwei Führungselementen im Wesentlichen konstant bleibt. Diese Anordnung führt zu einem im Wesentlichen gleichbleibenden Winkel zwischen Ein- und Auslauf des Kabels an den einzelnen Führungselementen. Diese Spezialführung eignet sich besonders gut zum Schutz der Schirmung und zur Reduzierung der auf das Kabel einwirkenden Zugkräfte und verbessert damit weiterhin die mit der Anlage erreichbare Kabelqualität.
  • Die Erfindung umfasst auch Anlagen, bei denen die Einzelkomponenten baulich zu einer Maschine zusammengefasst sind.
  • Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Zusammenhang mit den Figuren. Es zeigt:
  • 1 eine erfindungsgemäße Anlage zum Herstellen eines Kabels mit zwei Verseilelementen und mit wenigstens einer Folienschirmung in einer schematischen Ansicht,
  • 2A eine räumliche Darstellung eines Umschlingungstrichters zur Herstellung der Folienschirmung,
  • 2B schematische Darstellungen des Querschnitts von Folienband und Verseilelement während der Herstellung der Folienschirmung und
  • 3 eine schematische Darstellung eines Verseilbügels mit Spezialführung.
  • Die in 1 gezeigte beispielhafte Anlage 1 umfasst von links nach rechts: zwei Wickelspulen 2a und 2b, zur Bereitstellung der zu verseilenden Einzelelemente (Verseilelemente) 3a und 3b, zwei Folienabläufe 4a und 4b mit denen jeweils ein bandförmiges Folienmaterial 5a und 5b für die Schirmung zugeführt wird, zwei Umschlingungstrichter 16a und 16b zum Herstellen der Folienschirmung, eine Vorverseileinrichtung 6 und eine Doppelschlag-Verseileinrichtung 7.
  • Hier soll ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass auch mehr als zwei Wickelspulen 2a und 2b und demnach auch mehr als zwei Verseilelemente umfasst sein können. Ebenso ist die Bereitstellung der Verseilelemente 3a und 3b mittels Wickelspulen 2a und 2b nur beispielhaft. Die Folienabläufe 4a und 4b betreffend können von diesen auch weniger oder mehr als zwei Stück umfasst sein, wobei diese mit den entsprechenden Umschlingungstrichtern 16a und 16b an verschiedenen Stellen des Verseilungsablaufs, entsprechend der gewünsch ten Schirmung jeweils vor Bündel- oder Verseilvorgängen oder auch danach angeordnet sein können.
  • Die Doppelschlag-Verseileinrichtung 7 weist eine Aufwickeleinrichtung 8 auf, auf der das fertig hergestellte Kabel 14 aufgewickelt wird. Eine für die Herstellung erforderliche Abzugskraft wird maßgeblich durch eine Abzugseinrichtung 9 bereitgestellt. Darüber hinaus weist die Doppelschlag-Verseileinrichtung 7 einen Verseilbügel 10 mit einer Spezialführung auf, welche in Zusammenhang mit 3 näher beschrieben wird. Die Doppelschlag-Verseileinrichtung 7 ist aus Sicherheits- und Lärmschutzgründen von einer Einhausung (Gehäuse) 11 umgeben, genauso wie die Vorverseileinrichtung 6.
  • Die erfindungsgemäße Anlage weist ferner einen ersten Nippel (bzw. eine Lochscheibe, eine Lehre o. dgl.) 12 auf, die einer oben beschriebenen Bündeleinrichtung entspricht. Darüber hinaus sind weitere nicht näher bezeichnete Führungs- und Zugeinrichtungen und dergleichen mehr umfasst.
  • Die Verseilelemente 3a und 3b werden von den Wickelspulen 2a und 2b kommend zunächst durch den Nippel 12 geführt und zu einem Strang 13 zusammengefasst, der in der Strangabzugsrichtung 15 in Richtung der Vorverseileinrichtung 6 abgezogen wird. Zwischen dem Nippel 12 und der Vorverseileinrichtung 6 sind die beiden Folienabläufe 4a und 4b angeordnet. Genauer genommen erfolgt in diesem Bereich die Zuführung der Folienbänder 5a und 5b zur Schirmung und/oder Isolierung der Verseilelemente oder eines Bündels dieser Verseilelemente. Die Umschlingung der Verseilelemente mit dem zugeführten Folienband erfolgt dann, wie in Zusammenhang mit den 2A und 2B näher beschrieben wird, beim gemeinsamen Durchlaufen des Folienbands 4 mit dem Verseilelement 13 durch einen Umschlingungstrichter 16. Bei der dargestellten beispielhaften Ausführungsform erfolgen zwei Schirmungsvorgänge in Abzugsrichtung direkt aufeinander folgend, es werden also zwei Schirmungen übereinander liegend auf das Verseilelement 13 aufgebracht.
  • In der Vorverseileinrichtung 6 werden die geschirmten Verseilelemente anschließend vorverdrillt und dabei gegebenenfalls auch verdichtet. Der so geformte Strang 13a läuft nun über den hier um eine horizontale Achse rotierenden Verseilbügel 10 und wird an dessen Ende ein zweites Mal verseilt (zweiter Schlag). Das nun fertig gebildete Kabel 14 wird von der Abzugseinrichtung 9 der Aufwickeleinrichtung 8 zugeführt.
  • In 2A ist der Umschlingungstrichter 16 bei der Herstellung eines Folienschirms aus einem Folienband 5 um ein Verseilelement 3 dargestellt. Das Folienband 5 wird dem Verseilelement 3 in Strangabzugsrichtung 15 vor dem Umschlingungstrichter 16 und ausgerichtet zum Verseilelement 3 so zugeführt, dass der Umschlingungstrichter 16 das Folienband 5 so führt, dass es sich beim Durchlaufen des Umschlingungstrichters 16 um das Verseilelement 3 schlingt. Nach dem Umschlingungsvorgang liegt ein Verseilelement 13 vor, welches einen Folienschirm aus einem überlappenden Folienband 5 aufweist.
  • 2B zeigt schematische Darstellungen des Querschnitts von Folienband und Verseilelement vor, während und nach erfolgter Herstellung der Folienschirmung. In der linken Abbildung ist die Ausrichtung des Folienbands 5 zum Verseilelement vor dem Umschlingungsvorgang zu sehen. Die mittlere Abbildung zeigt die Umschlingungsphase der beispielhaften Ausführungsform. Die, in Schnittrichtung gesehen, linke Seite des Folienbands 5 wird beim Durchlaufen des Umschlingungstrichters 16 nach oben, im Uhrzeigersinn um das Verseilelement 3 herum geführt, bevor die linke Seite des Folienbands 5 in gleicher Weise entgegen dem Uhrzeigersinn auf das schon einseitig umschlungene Verseilelement gelegt wird. Rechts ist ein Schnitt durch das Verseilelement 13 mit seinem Folienschirm nach dem Durchlaufen des Umschlingungstrichters 16 gezeigt, das Folienband überlappt bei der beispielhaften Ausführungsform im seitlichen Bereich.
  • Eine schematische Darstellung eines Verseilbügels 10 mit Spezialführung ist in 3 dargestellt. Bei dieser Spezialführung sind die am Verseilbügel 10 vorge sehenen Führungselemente 17 in variablen Abständen angebracht. Die in dieser beispielhaften Ausführungsform eingesetzten Führungsrollen sind dabei entlang der Führungsbahn für das Verseilelement 13a am Verseilbügel so angeordnet, dass das Verhältnis des Abstands X1 und X2 zweier Führungsrollen zum Radius R1 und R2 des Verseilbügels 10 im Bereich zwischen jeweils zwei Führungsrollen im Wesentlichen konstant bleibt. Daraus resultiert ein im Wesentlichen gleichbleibender Winkel zwischen dem Ein- und Auslauf des Kabels an den einzelnen Führungselementen 17.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 1441063 A1 [0002]
    • - WO 95/04185 [0002]
    • - EP 1536058 A2 [0003]

Claims (18)

  1. Verfahren zum Herstellen eines Kabels (14) mit einer Folienschirmung aus wenigstens zwei Verseilelementen (3a, 3b), umfassend die folgenden Schritte: – Aufbringen wenigstens eines Folienschirms auf wenigstens ein Verseilelement (3a, 3b) und/oder auf ein Bündel von Verseilelementen, wobei wenigstens ein bandförmiges Folienmaterial (5a, 5b) dem wenigstens einem Verseilelement und/oder dem Bündel in einem spitzen Winkel im Wesentlichen in Längsrichtung zugeführt und von diesem infolge eines Durchlaufens eines Umschlingungstrichters (16) umschlungen wird, wobei die Zuführung und die Umschlingung in Strangabzugsrichtung (15) betrachtet vor einer Vorverseileinrichtung (6) erfolgt, – Vorverseilen der geschirmten Verseilelemente (13) mittels wenigstens einer Vorverseileinrichtung (6) und – Verseilen der geschirmten Verseilelemente (13a) mittels einer Doppelschlag-Verseileinrichtung (7).
  2. Verfahren zum Herstellen eines Kabels (14) mit einer Folienschirmung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Verseilelemente (3a, 3b) zunächst zu einem Strang zusammengefasst werden, vorzugsweise durch eine Bündeleinrichtung (12), und danach die Zuführung des wenigstens einen bandförmigen Folienmaterials (5a, 5b) erfolgt.
  3. Verfahren zum Herstellen eines Kabels (14) mit einer Folienschirmung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der spitze Winkel, der bei der Zuführung von Folienband und Verseilelement eingeschlossen wird, bevorzugt ≤ 45°, besonders bevorzugt ≤ 30° und ganz besonders bevorzugt ≤ 15° beträgt.
  4. Verfahren zum Herstellen eines Kabels (14) mit einer Folienschirmung nach mindestens einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Verseilelemente (3a, 3b) von Wickelspulen (2a, 2b) oder dergleichen abgezogen werden.
  5. Verfahren zum Herstellen eines Kabels (14) mit einer Folienschirmung nach mindestens einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder drei und bevorzugt vier bandförmige Folienmaterialien (5a, 5b) zur Bildung eines Folienschirms dem Strang (13) zugeführt werden, wobei die Zuführung in Strangabzugsrichtung (15) betrachtet jeweils vor der Vorverseileinrichtung (6) erfolgt.
  6. Verfahren zum Herstellen eines Kabels (14) mit einer Folienschirmung nach mindestens einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Folienschirm mit einer Folienüberlappung aufgebracht wird, die im Bereich von 20% bis 100% liegt.
  7. Verfahren zum Herstellen eines Kabels (14) mit einer Folienschirmung nach mindestens einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Folienschirm mit einer Folienüberlappung > 50%, und insbesondere > 70% aufgebracht wird.
  8. Verfahren zur Herstellung eines Kabels (14) mit einer Folienschirmung nach mindestens einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Folienüberlappung mit einer Gleichmäßigkeitsabweichung von < 2% und bevorzugt von < 1% aufgebracht wird.
  9. Verfahren zur Herstellung eines Kabels (14) mit einer Folienschirmung nach mindestens einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verseilschläge bei der Verseilung der Verseilelemente (3a, 3b) mit einer Längengenauigkeitsabweichung gebildet werden, die weniger als 1%, und bevorzugt weniger als 0,5% beträgt, bezogen auf eine effektive Schlaglänge.
  10. Anlage zur Herstellung eines Kabels (14) mit einer Folienschirmung aus wenigstens zwei Verseilelementen (3a, 3b), insbesondere zur Ausführung eines Verfahrens gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, umfassend: – wenigstens einen Folienablauf (4a, 4b), welcher vor einem Umschlingungstrichter (16) angeordnet ist, – wenigstens eine Vorverseileinrichtung (6), die in Abzugsrichtung (15) zwischen dem wenigstens einen Umschlingungstrichter (16) und der Doppelschlag-Verseileinrichtung (7) angeordnet ist und – eine Doppelschlag-Verseileinrichtung (7).
  11. Anlage zur Herstellung eines Kabels (14) mit einer Folienschirmung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder drei und bevorzugt vier Folienabläufe (4a, 4b) vorgesehen sind, die in Abzugsrichtung (15) jeweils vor einem Umschlingungstrichter (16) und nach einer Bündeleinrichtung (12) angeordnet sind.
  12. Anlage zur Herstellung eines Kabels (14) mit einer Folienschirmung nach mindestens einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Doppelschlag-Verseileinrichtung (7) einen Verseilbügel (10) mit einer speziell ausgebildeten Führung für einen bereits vorverseilten und zumindest teilweise geschirmten Strang (13a) aufweist.
  13. Anlage zur Herstellung eines Kabels (14) mit einer Folienschirmung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente (17) am Verseilbügel (10) so angeordnet sind, dass das Verhältnis des Abstands zweier Führungselemente (17) zum Radius des Verseilbügels (10) im Bereich zwischen den zwei Führungselementen (17) im Wesentlichen konstant bleibt.
  14. Anlage zur Herstellung eines Kabels (14) mit einer Folienschirmung nach mindestens einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente (17) am Verseilbügel (10) so angeordnet sind, dass der Winkel zwischen Ein- und Auslauf des Verseilelements (13a) an den einzelnen Führungselementen des Verseilbügels (10) im Wesentlichen gleich bleibt.
  15. Verwendung des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9 und/oder einer Anlage nach einem der Ansprüche 10 bis 14, zum Herstellen eines Kabels (14) das einzeln geschirmte Einzelelemente (3a, 3b) und/oder gebündelt geschirmte Einzelelemente und/oder einen Gesamtschirm aufweist.
  16. Verwendung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Folienschirm des hergestellten Kabels (14) im Wesentlichen in Längsrichtung des Kabels (14) eine Folienüberlappung von > 70% aufweist, wobei die Abweichung der Folienüberlappung bevorzugt weniger als 1% beträgt.
  17. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die maximale Abweichung der Verseilschlaglänge des hergestellten Kabels (14) weniger als 1% und bevorzugt weniger als 0,5% beträgt, bezogen auf eine effektive Schlaglänge.
  18. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 15 bis 17 dadurch gekennzeichnet, dass das hergestellte Kabel (14) ein Datenkabel ist.
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