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Gebiet der Erfindung:
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Montageschiene für die Montage
von Einbauten in einem Luftfahrzeug, und insbesondere eine Montageschiene,
die wenigstens teilweise mit einer Beschichtung aus einem Beschichtungsmaterial
beschichtet ist.
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Hintergrund der Erfindung:
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Bei
der Konfigurierung und der Umkonfigurierung von Kabineneinbauten
ist es notwendig, sowohl Sitze bzw. Sitzeinheiten als auch sonstige
Einbauten in einer gewissen Reihenfolge in den Kabinenraum einzubringen,
da ein Austausch der Komponenten, insbesondere der Sitzeinheiten,
die teilweise aus mehreren Sitzen bestehen, nachträglich nicht
ohne weiteres möglich
ist. Ein großes
Hindernis ist der nicht ausreichende, über den bereits eingebauten
Einheiten verbliebene Platz, um einzubringende oder zu entfernende
Einheiten an den entsprechenden Einbauplatz zu verbringen oder sie
von dort zu entfernen. Aus diesem Grund sind bisher die Sitzeinheiten
durch bestimmte Türen
in das Flugzeug bzw. das Luftfahrzeug gebracht worden, und vor der Montage
in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet worden, um ein späteres Vertauschen
oder Verschieben der Komponenten zu vermeiden. Konkret wird bei
einer derartigen Montage von beispielsweise Sitzen bzw. Sitzreihen
der zu stellende Sitz durch das Flugzeug von beispielsweise zwei
Personen bis auf die zu stellende Sitzposition getragen. Dabei wird
der erste Sitz auf die erste Position innerhalb des Flugzeugs getragen.
Alle anderen Sitze werden aus Platzgründen dicht an dicht aneinandergestellt,
damit alle Sitze in das Flugzeug hineingetragen werden können. Ein
Ausrichten der Sitze erfolgt erst dann, wenn alle Sitze in das Flugzeug
eingebracht sind. Dabei wird der zuletzt eingebrachte Sitz auf die
erste Position bzw. Sitzreihe gestellt. Die Ausrichtung der Sitze
erfolgt in entgegengesetzter Reihenfolge wie das Hineintragen der
Sitze. Dabei müssen
die Sitze aufgrund der Abmessungen und des Gewichtes jeweils von
im Regelfall zwei Personen getragen und umgesetzt werden. Die im
Luftfahrtbereich für
Montageschienen und Montagefüße (Fittings)
verwendeten Aluminiumlegierungen weisen aufgrund der Beschaffenheit
der Oberfläche
und des Materials einen hohen Reibungskoeffizienten auf, sodass
die im Stand der Technik verwendeten Aluminiummontage- bzw. Aluminiumsitzschienen
von ihrer Oberfläche
her für ein
Verschieben des Sitzes innerhalb der Montageschiene nicht geeignet
sind.
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Zusammenfassung der Erfindung:
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Daher
kann es als eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung betrachtet werden,
eine Montageschiene bereitzustellen, die eine vereinfachte Verschiebung
von Montagefüßen bzw.
Fittings von beispielsweise Sitzen bzw. Sitzeinheiten innerhalb
der Montageschiene ermöglicht.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird gelöst durch die unabhängigen Ansprüche, wobei vorteilhafte
Ausgestaltungen durch die abhängigen Ansprüche verkörpert werden.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung wird eine Montageschiene vorgesehen, die ausgelegt
ist für
die Montage von Einbauten in einem Luftfahrzeug, wobei die Montageschiene
wenigstens teilweise mit einer Beschichtung aus einem Beschichtungsmaterial
beschichtet ist, wobei der Reibungskoeffizient zwischen dem Beschichtungsmaterial
und einem Material eines zu montierenden Elementes geringer ist
als der Reibungskoeffizient zwischen einem Material, aus dem die
unbeschichtete Montageschiene besteht, und einem Material eines
zu montierenden Elementes.
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Auf
diese Weise wird es möglich,
die in die Montageschienen eingebauten Elemente, beispielsweise
Sitze oder Sitzelemente (Sitzgruppen) bzw. deren Montagefüße oder
Fittings in der Montageschiene zu verschieben, was bislang aufgrund
der im Flugzeugbau verwendeten Materialien nicht möglich war.
Beispielsweise ist es dann möglich
Sitzreihen, die vorher in einer bestimmten Reihenfolge in das Flugzeug
eingebracht worden sind, durch eine Person an die entsprechende
Stelle zu schieben, während
gemäß dem Stand
der Technik für
diesen Arbeitsvorgang zwei oder mehr Personen notwendig waren, da
die Sitze bzw. Sitzreihen getragen werden mussten.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung enthält
das Beschichtungsmaterial ein Fluorpolymer.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung enthält
das Beschichtungsmaterial ein Poltetrafluorethylen.
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Fluorpolymere
und insbesondere Polytetrafluorethylen weisen besondere Eigenschaften
hinsichtlich der mechanischen Beständigkeit, der Temperaturbeständigkeit
und der Reibungskoeffizienten auf, wie sie beispielsweise aus der
Beschichtung von Kochtöpfen
und Pfannen bekannt sind. Nun ist erkannt worden, dass sich diese
Materialien auch für die
Beschichtung von Montageschienen eignen, die für die Montage von Einbauten
in Luftfahrzeugen ausgelegt sind, und auch über die Lebensdauer eine hinreichende
Beständigkeit
aufweisen.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung enthält
das Beschichtungsmaterial ein Bindeharz.
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Das
Bindeharz führt
zu einer verbesserten Abbindung und mechanischen Stabilität der Beschichtung.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung weist die Beschichtung eine Schichtdicke zwischen
10 μm und
100 μm auf,
vorzugsweise ungefähr
40 μm.
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Es
hat sich gezeigt, dass eine minimale Beschichtung von 10 μm notwendig
ist, um eine beständige
Beschichtung auf der Montageschiene aufzubringen, die den Belastungen
bei der Montage bzw. bei der Konfiguration bzw. Wiederkonfiguration standhält. Die
Schichtdicke von 100 μm
erlaubt es bisher verwendete Komponenten weiter zu verwenden, ohne
dass die erlaubten Toleranzen überschritten
werden. Durch die Verwendung einer Schichtdicke von im Wesentlichen
40 μm ist
es möglich,
eine hinreichend dicke Beschichtung in nur einem Arbeitsgang auf
die Montageschiene aufzubringen, wodurch ein Optimum zwischen Beständigkeit
und Arbeitsaufwand getroffen werden kann.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung enthält
das Beschichtungsmaterial ein Beimischungsmaterial derart, dass
das Beimischungsmaterial als Schichtverstärkung wirkt.
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Auf
diese Weise kann die Anfälligkeit
der Beschichtung gegen äußere Einwirkungen
und Beschädigungen
vermindert werden.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung enthält
das Beschichtungsmaterial ein Beimischungsmaterial derart, dass
das Beimischungsmaterial als Schichtverbindung wirkt.
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Auf
diese Weise kann eine Verbindung zwischen der Beschichtung und der
Montageschiene verbessert werden, und ein Ablösen der Beschichtung beispielsweise
unter hohen mechanischen oder thermischen Lasten verhindert werden.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung weist die Montageschiene eine Längsnut mit einer einen Boden
bildenden Basis auf, wobei die Längsnut
entlang ihrer Längsrichtung
beidseitig eine Überkragung
aufweist.
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Diese
geometrische Ausgestaltung erlaubt eine versenkte Montage im Bodenbereich,
wobei durch die Überkragung
der Nut verhindert wird, dass ein in der Nut befindlicher Schlitten,
an dem beispielsweise ein Sitz befestigt ist, etwa ein Fitting,
bei hohen mechanischen Beanspruchungen sich aus der Montageschiene
löst, was
ein erhebliches Sicherheitsrisiko innerhalb des Luftfahrzeuges darstellen würde.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung ist wenigstens der Boden der Nut mit der Beschichtung
versehen.
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Der
Boden der Nut stellt den im Regelfall am stärksten beanspruchten Bereich
dar, auf dem ein Befestigungselement oder ein Fitting, beispielsweise in
Form eines Schlittens, gleitet.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung sind die Seitenwände
der Nut mit der Beschichtung versehen.
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Obwohl
der Boden der Nut der Bereich ist, auf dem ein Schlitten einer bestimmten
Ausführungsform
im Wesentlichen gleitet, kann durch eine Beschichtung der Seitenwände der
Nut, eine verbesserte Gleiteigenschaft erzielt werden, insbesondere
bei einer leichten seitlichen Verkantung des Schlittens, so dass
die über
die verbesserte Gleiteigenschaft auf dem Boden der Nut erzielte
Reibungsminimierung weiter verbessert werden kann. Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung ist die Überkragung
auf der dem Boden der Nut zugewandten Seite mit der Beschichtung
versehen.
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Auf
diese Weise kann der reibungsvermindernde Effekt auch dann wirken,
wenn eine gewisse Verkantung des Befestigungselementes bzw. des Schlittens
nach oben in der Nut auftritt, bei spielsweise wenn ein Sitz oder
eine Sitzreihe relativ weit oben an der Lehne geschoben wird, so
dass die in Richtung des Schubes gelegenen Schlitten oder Fittings verstärkt auf
den Boden der Nut drücken,
während die
entgegengesetzt der Schubrichtung gelegenen Schlitten vom Boden
abheben und gegen die Unterseite der Überkragung drücken, so
dass durch eine Beschichtung der Unterseite der Überkragung bzw. der dem Boden
der Nut zugewandten Seite der Überkragung
eine verbesserte Gleiteigenschaft der zu montierenden Elemente in
der Montageschiene erreicht werden kann.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung ist die Überkragung
auf ihrer dem Boden der Nut abgewandten Seite mit der Beschichtung
versehen.
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Auf
diese Weise kann erreicht werden, dass auch Gleitelemente, die nicht
auf dem Boden der Nut, sondern auf der Oberseite der Überkragung
aufliegen, eine reibungsverminderte Bewegung zulassen.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren zum Beschichten einer in einem
Luftfahrzeug montierten Montageschiene für die Montage von Einbauten
bereitgestellt, wobei das Verfahren ein Applizieren eines Beschichtungsmaterials
auf der Montageschiene und ein Wärmebehandeln
des Beschichtungsmaterials umfasst, wobei nach der Wärmebehandlung
der Reibungskoeffizient zwischen dem Beschichtungsmaterial und einem
Material eines zu montierenden Elementes geringer ist als der Reibungskoeffizient
zwischen einem Material, aus dem die Montageschiene besteht, und
einem Material eines zu montierenden Elementes.
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Mit
einem derartigen Verfahren ist es möglich, auch bereits in einem
Luftfahrzeug befindliche Montageschienen so nachzurüsten, dass
die an der Montageschiene zu befestigenden Einheiten (etwa Sitze
mit Fittings) leichter innerhalb der Montageschiene bewegt werden
können,
was die Zeiten für eine
Konfigurierung bzw. Rekonfigurierung eines Kabinenraumes erheb lich
reduziert. Dadurch können die
Standzeiten am Boden vermindert werden, so dass ein Luftfahrzeug
effizienter verwendet werden kann.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung erfolgt das Applizieren in einem Spritzprozess.
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Ein
Spritzprozess erlaubt einen möglichst gleichmäßigen Auftrag
und eine gleichmäßige Schichtdicke
auf den Teilen der Montageschiene, die mit einer Beschichtung zu
versehen sind.
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Selbstverständlich kann
das Applizieren des Beschichtungsmaterials auch durch Aufbringen
des Beschichtungsmaterials in flüssiger
Form beispielsweise mittels Pinsel oder Gießen erfolgen, sofern die Einbauposition
der Montageschiene dies erlaubt.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung erfolgt der Spritzprozess in zwei Übergängen mit einer Zwischentrocknung.
Auf diese Weise können
auch dickere Schichtdicken erreicht werden.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung beträgt
diese Schichtdicke zwischen 10 μm
und 100 μm,
vorzugsweise im Wesentlichen 40 μm.
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Auf
diese Weise kann eine optimale Schichtdicke eingestellt werden,
die eine möglichst
gute Haltbarkeit erlaubt, innerhalb der vorgegebenen Toleranzen
liegt und eine möglichst
geringe Anzahl von Arbeitsschritten aufweist.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Verfahren ein thermisches Reinigen der
Montageschiene vor dem Applizieren.
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Auf
diese Weise können
Verunreinigungen entfernt werden und die Anhaftung des Beschichtungsmaterials
auf der Montageschiene verbessert werden.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
umfasst das Verfahren ein mechanisches Reinigen und Aufrauhen mittels
Strahlen, vorzugsweise mit Edelkorund, der Montageschiene vor dem
Applizieren und nach dem thermischen Reinigen.
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Auf
diese Weise kann die Haftung der Beschichtung auf der Montageschiene
weiter verbessert werden.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung erfolgt der Spritzprozess im Wesentlichen kalt.
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Auf
diese Weise können
unnötige
Ausdünstungen
vermieden werden und ein Beschichtungsmaterial derart vorgesehen
werden, dass es thermisch ausgehärtet
werden kann, und nicht vorzeitig während eines Spritzprozesses
aushärtet.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung erfolgt das Wärmebehandeln
bei einer lokalen Temperatur von etwa 250°C.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung ist das Wärmebehandeln
ein Sinterprozess.
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Mit
einem Sinterprozess können
verhältnismäßig beständige Beschichtungen
und Materialaufträge
erreicht werden.
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Es
sollte verstanden werden, dass auch einzelne der oben aufgeführten Merkmale
miteinander kombiniert werden können,
insbesondere hinsichtlich der verschiedenen Beschichtungsflächen, ohne
vom Gegenstand der vorliegenden Erfindung abzurücken.
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Diese
und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung werden erläutert und
verdeutlicht mit Bezugnahme auf die hiernach beschriebenen Ausführungsformen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen:
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Beispielhafte
Ausführungsformen
der Erfindung werden im Folgenden mit Bezugnahme auf die folgenden
Zeichnungen beschrieben.
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer Montageschiene gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung.
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2 zeigt
eine Schnittansicht entlang einer Längsachse einer Montageschiene
einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung mit einer Beschichtung eines Nutbodens.
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3 zeigt
eine Schnittansicht einer Montageschiene einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung mit einer Beschichtung eines Nutbodens.
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4 zeigt
eine Schnittansicht einer Montageschiene einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung mit einer Beschichtung einer vorbehandelten Oberfläche eines
Nutbodens.
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5 zeigt
eine Schnittansicht einer Montageschiene einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung mit einer Beschichtung einer Nutseitenwand.
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6 zeigt
eine Schnittansicht einer Montageschiene einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung mit einer Beschichtung einer Überkragungsunterseite bzw.
einer Seite der Überkragung, die
dem Nutboden gegenüberliegt.
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7 zeigt
eine Schnittansicht einer Montageschiene gemäß einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung mit einer Beschichtung auf der dem Nutboden abgewandten
Seite der Überkragung.
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8 zeigt
ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der
Erfindung.
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9 zeigt
eine schematische Ansicht eines Luftfahrzeuges mit einer beispielhaften
Anordnung einer Montageschiene gemäß einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung beispielhafter
Ausführungsformen:
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1 zeigt
eine Montageschiene gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung. Die Montageschiene 10 weist eine lang gestreckte Längsnut 11 auf,
wobei die Längsnut
einen Boden 12, seitlich jeweils ein Seitenteil 13 und
eine Überkragung 14 aufweist,
die am Ende der Seitenteile 13 die Längsnut 11 über dem
Boden 12 überragen.
Die Überkragung 14 weist
dabei eine dem Boden 12 zugewandte Seite 15 und
dem Boden abgewandte Seite 16 auf. Die Überkragung kann in regelmäßigen Abständen Aussparungen 17 aufweisen,
die dazu dienen, einen in der Längsnut 11 beweglichen
Schlitten oder Befestigungselement an einer bestimmten Stelle in
bestimmten Rasterabständen
zu befestigen, wobei das Rastermaß durch den Abstand der Ausnehmungen 17 festgelegt
wird. Die Montageschiene 10 befindet sich dabei in bzw.
an einem Bodenbereich 4 eines Luftfahrzeuges 1.
Vornehmlich werden derartige Montageschienen verwendet, um beispielsweise Sitze
oder Sitzeinheiten in einer Passagierkabine zu befestigen, wobei
die Montageschiene in der Regel derart im Bodenbereich 4 des
Flugzeuges bzw. des Luftfahrzeuges angeordnet ist, dass die dem
Boden 12 abgewandte Seite 16 der Überkragung 14 im
Wesentlichen bündig
mit der Lauffläche
des Kabinenbodens ist.
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Die
in den 3, 4, 5, 6 und 7 gezeigten
Schnittansichten beziehen sich auf den in 1 angedeuteten
Schnitt I-I.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung ist die Montageschiene 10 wenigstens teilweise
mit einer Beschichtung 20 versehen, die bewirkt, dass ein
sich in der Längsnut 11 bewegender
Schlitten oder ein Befestigungselement (Fitting) 6 leichter
in der Längsnut 11 verschoben werden
kann, insbesondere durch Verminderung des Reibungskoeffizienten.
Mit anderen Worten weist die Beschichtung 20 in Bezug auf
ein zu bewegendes Element einen geringeren Reibungskoeffizienten
auf, als das Material der Montageschiene 10 zu dem in der
Längsnut 11 zu
bewegenden Element 6 hätte.
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2 zeigt
einen Längsschnitt
durch eine Montageschiene 10 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung. Die Oberkante der Montageschiene 10, die
der dem Boden 12 abgewandte Seite 16 der Überkragung 14 entspricht,
ist im Wesentlichen bündig
zu einer Lauffläche
des Kabinenbodens 4. In der Längsnut 11 der Montageschiene 10 läuft ein
im Luftfahrtbereich als Fitting bezeichnetes Schlitten- bzw. Befestigungselement 6 beispielsweise
eines Sitzes oder einer Sitzeinheit 5. Auf den Boden 12 der
Montageschiene 10 ist eine Beschichtung 20 mit
einer gewissen Beschichtungsdicke d aufgebracht, wobei die Beschichtung 20 gegenüber dem Material
des Schlittens 6 einen geringeren Reibungskoeffizienten
aufweist, als das Material der Montageschiene 10 gegenüber dem
Material des Schlittens 6 aufweisen würde. Aus Gewichtsgründen ist
die Montageschiene als solche im Regelfall aus einer Aluminiumlegierung
oder Aluminium gefertigt, ebenso wie Befestigungselemente oder Schlitten 6 für die Befestigung
von Einbauten in einem Luftfahrzeug. Der Reibungskoeffizient von
zwei Aluminiumflächen
gegeneinander ist relativ hoch, so dass es, wenn überhaupt,
nur mit sehr großer
Kraftanstrengung möglich ist,
einen Einbau mit einem Aluminiumschlitten 6 in einer Aluminiummontageschiene 10 zu
verschieben. Bislang hat es sich daher oftmals als notwendig erwiesen,
den Einbau mit Schlitten 6 aus der Montageschiene 10 herauszuheben,
um ihn dann an eine neue zu verbringende Stelle zu tragen, wobei
für diesen
Vorgang im Regelfall mehrere Mitarbeiter notwendig sind. Durch die
Verminderung des Reibungskoeffizienten durch eine entsprechende
Beschichtung kann nun ein Einbauelement mit dem Schlitten 6 in
der Montageschiene 10 leichter verschoben werden, beispielsweise
durch einen einzelnen Mitarbeiter, so dass ein sehr viel schnellerer
Wechsel zwischen den verschiedenen Einbaupositionen möglich ist.
Dies ist insbesondere bei der Konfigurierung bzw. Rekonfigurierung
einer Flugzeugpassagierkabine notwendig. Dabei sollte bemerkt werden,
dass für eine
leichte Rekonfigurierung einer Flugzeugkabine einer Verkehrsmaschine
bislang ein vollständiger
Arbeitstag notwendig war und bei einer umfangreichen Rekonfigurierung
einer Flugzeugkabine bis zu einer gesamten Arbeitswoche notwendig
war. Ein großer Teil
dieser Zeiten musste auf die Bewegung und Positionsveränderung
der Komponenten verwendet werden. Die Überkragung 14 verhindert
dabei, dass sich bei starken Brems- und Beschleunigungsmanövern des
Luftfahrzeuges die zu montierenden Elemente und damit der Schlitten 6 aus
der Montageschiene entfernt und darin festgehalten wird.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung wird die Beschichtung 20 auf den Boden 12 der
Längsnut 11 der
Befestigungsschiene 10 aufgebracht. Der Boden 12 ist
der Bereich der Befestigungsschiene 10 bzw. der Längsnut 11,
der bei normaler Belastung der Einbauten die Kräfte des Schlittens 6 über die
Stellfläche
aufnimmt. Bei einer Verschiebung des Schlittens 6 in der
lang gestreckten Nut 11 treten folglich am Boden der Nut
auch die höchsten
Reibungskräfte
auf, die durch eine entsprechende Beschichtung 20 dann
vermindert werden können.
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Die
Beschichtung 20 kann auch in mehreren Schichten aufgebracht
werden, wobei dann eine gewisse Zwischentrocknungszeit vorgesehen
sein kann, um eine größere Schichtdicke
d zu erzielen.
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4 zeigt
eine beispielhafte Ausführungsform
der Erfindung, bei der eine zweischichtige Beschichtung vorgesehen
ist. Eine zweischichtige Beschichtung kann beispielsweise dann notwendig sein,
wenn das Beschichtungsmaterial der Beschichtung 20 nicht
oder nur sehr schlecht auf dem Material der Montageschiene 10 aufgebracht
werden kann, insbesondere wenn diese verwendeten Materialien nicht
zueinander kompatibel sind. In diesem Fall ist unter Umständen eine
Zwischenschicht 21 notwendig, die so gewählt wird,
dass sie auf dem Material der Montageschiene 10 haltbar
angebracht werden kann, im Beispiel der 4 auf dem
Boden 12 der Montageschiene 10, und ebenfalls
eine Kompatibilität
zum Beschichtungsmaterial der Beschichtung 20 aufweist,
so dass die Zwischenschicht 21 eine Verbindungsschicht
zwischen der Beschichtung 20 und dem Boden 12 der
Montageschiene darstellt. An dieser Stelle sei angemerkt, dass das
Beschichtungsmaterial auch mit einem Zusatz oder Additiv versehen
werden kann, um eine Kompatibilität zwischen der Beschichtung 20 und
dem Boden 12 der Montageschiene 10 zu gewährleisten.
In diesem Fall ist keine räumlich
ausgestaltete Zwischenschicht 21 notwendig, da durch die
Beimischung eines entsprechenden Zusatzes die Haltbarkeit der Beschichtung 20 auf
der Montageschiene, insbesondere auf dem Boden 12 der Montageschiene 10,
gewährleistet wird.
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Es
sei angemerkt, dass die 4 schematisch sowohl eine zweischichtige
Beschichtung mit dem selben Beschichtungsmaterial darstellen kann, als
auch eine Beschichtung mit einer Zwischenschicht einer haftverbessernden
Schicht.
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5 zeigt
eine beispielhafte Ausführungsform
der Erfindung, bei der eine Beschichtung 20 auf den Seitenflächen 13 der
Montageschiene 10 aufgebracht ist. Obwohl die Darstellung
in der 5 lediglich eine Beschichtung an den Seitenwänden 13 darstellt,
sollte an dieser Stelle verstanden werden, dass selbstverständlich auch
gleichzeitig der Boden 12 mit einer derartigen Beschichtung
versehen sein kann, die jedoch in der 5 aus Übersichtlichkeitsgründen nicht
dargestellt ist. Eine seitliche Beschichtung ist insbesondere dann
vorteilhaft, wenn zu befürchten
ist, dass sich der Schlitten 6 (hier nicht dargestellt)
in der Längsnut 11 der
Montageschiene 10 seitlich verkantet, so dass auch eine
Reibungskraft zwischen den Seiten des Schlittens 6 und
den Seiten 13 der Montageschiene 10 zu erwarten
ist. Eine derartige seitliche Beschichtung kann nicht nur auf den
Seitenteilen 13 der Montageschiene 10 erfolgen,
sondern auch an den Stirnflächen
der Überkragung 14, wenn
der Schlitten 6 (nicht dargestellt) nicht am Fuß die Seitenwände der
Nut 11 berührt,
sondern die Führung
des Schlittens an den Stirnkanten der Überkragung 14 erfolgt.
Eine derartige Beschichtung ist mit dem Bezugszeichen 22 dargestellt.
An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Erfindung sowohl Ausführungsformen
mit umfasst, bei denen eine Beschichtung an den Seitenteilen 13,
als auch an den Stirnflächen der Überkragung 14,
als auch beiden Flächen,
den Seitenteilen 13 und der Überkragung 14 vorgesehen
sein kann.
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6 zeigt
eine beispielhafte Ausführungsform
der Erfindung, bei der eine Beschichtung 20 an der dem
Boden 12 der Längsnut 11 zugewandten Seite 15 der Überkragung 14 angebracht
ist. Auch für die
in der 6 gezeigte Ausführungsform gilt, dass zusätzlich eine
Beschichtung an den Seiten 13 und dem Boden 12 vorgesehen
sein kann, die jedoch hier aus Übersichtlichkeitsgründen nicht
dargestellt wird. Eine Beschichtung an der dem Boden 12 zugewandten
Seite 15 der Überkragung 14 ist
insbesondere dann vorteilhaft, wenn zu befürchten ist, dass die an der
entgegen der Schubrichtung zugewandten Seite befindlichen Schlitten 6 bei
einem Verschieben der Kabineneinrichtung 5 abhebt und gegen
die Unterseite der Überkragung 14 drückt, so
dass auch an dieser Stelle eine reibungsvermindernde Schicht 20 eine
bessere Verschiebbarkeit eines hier nicht dargestellten Schlittens
in der Längsnut 11 gewährleistet.
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7 zeigt
eine weitere beispielhafte Ausführungsform
der Erfindung, bei der eine Beschichtung auf der dem Boden 12 der
Längsnut 11 abgewandten
Seite 16 der Überkragung 14 vorgesehen ist.
Auch für
die in 7 gezeigte Ausführungsform gilt, dass zusätzlich zu
dieser Beschichtung auch eine Beschichtung an den Seitenteilen 13,
dem Boden 12 bzw. den Unterseiten 15 der Überkragungen 14 sowie
an deren Stirnflächen
vorgesehen sein kann, die jedoch aus Übersichtlichkeitsgründen hier nicht
dargestellt werden. Eine auf der dem Boden 12 abgewandten
Seite 16 der Überkragung 14 vorgesehene
Beschichtung ist dann vorteilhaft, wenn ein Schlitten im Wesentlichen
auf der Fläche 16 lagert, und
keine oder lediglich eine geringe Auflagekraft auf dem Boden 12 der
Längsnut 11 ruht.
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8 zeigt
ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der
Erfindung. Das gemäß der beispielhaften
Ausführungsform
dargestellte Verfahren umfasst ein thermisches Reinigen 100 bei
einer hohen Temperatur, wobei das thermische Reinigen sowohl mit
heißer
Luft oder auch mittels offener Flamme erfolgen kann. Dabei ist jeweils
zu berücksichtigen,
dass die Umgebung der Montageschiene, insbesondere beim bereits
montierten Zustand, beispielsweise in einer Passagierkabine eines
Luftfahrzeuges, nicht durch die thermische Behandlung beeinträchtigt wird.
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In
einem anschließenden
Schritt kann gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
eine mechanische Vorbehandlung 200 erfolgen, die beispielsweise
aus einem mechanischen Reinigen 210 und einem Aufrauhen 220 bestehen
kann, wobei das Aufrauhen beispielsweise durch Strahlen mit etwa Edelkorund
erfolgen kann.
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Anschließend erfolgt
gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung ein Applizieren 300 des Beschichtungsmaterials,
wobei das Applizieren einen Spritzprozess 310 umfassen
kann, der wiederum aus mehreren Schritten bestehen kann. Dabei kann
beispielsweise in einem ersten Spritzdurchgang 311 das
Beschichtungsmaterial auf die Montageschiene 10 aufgebracht
werden, anschließend
eine Zwischentrocknung 312 erfolgen, und danach mit einem
zweiten Spritzdurchgang 313 eine weitere Lage des Beschichtungsmaterials
aufgebracht werden. Das Zwischentrocknen kann sowohl an der Luft
als auch durch Zuführen
externer Wärme
erfolgen.
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Anschließend erfolgt
gemäß der beispielhaften
Ausführungsform
eine Wärmebehandlung 400, die
zu einem Aushärten
des Beschichtungsmaterials führt.
Der Schritt des Zwischentrocknens 312 kann dabei die gleiche
oder eine ähnliche
Funktion darstellen, wie die Wärmebehandlung 400.
Die Wärmebehandlung 400 kann
auch in einem Sinterprozess 410 bestehen, bei dem eine
gewisse Gefügeveränderung des
Beschichtungsmaterials auftreten kann.
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Ein
derartiger Prozess kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass die
Montageschiene oder eine Sitzschiene über Nacht in einem Kammerofen bei
300°C Grad
thermisch gereinigt wird. Anschließend erfolgt dann ein Strahlprozess
mit Edelkorund, bei dem die zu beschichtenden Bereiche von Ablagerungen
befreit und leicht angerauht werden. Die anschließende Applikation
des Beschichtungsmaterials erfolgt in einem beispielsweise kalten
Spritzprozess in zwei Übergängen bzw.
Durchgängen
mit einer Zwischentrocknung, wobei die Schichtdicken zwischen 10 μm und 100 μm betragen
können,
beispielsweise 40 μm.
Anschließend
kann die Beschichtung bei ca. 250°C
Grad in einem Kammerofen aufgesintert werden. Anschließend erfolgt
eine Endkontrolle hinsichtlich der Schichtdicke, Rauhigkeit und
Optik.
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Es
sei angemerkt, dass die vorliegende Erfindung nicht auf diese konkreten
Temperaturen und sämtliche
beschriebenen Schritte beschränkt
ist, sondern durch den Gegenstand der Ansprüche definiert wird. Insbesondere
können
die Reinigungsschritte entfallen, wenn das Material bereits eine
hinreichend gute Beschaffenheit aufweist.
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Die
entsprechenden Schritte des Verfahrens können auch derart modifiziert
werden, dass eine nachträgliche
Beschichtung von bereits montierten Montageschienen in einer Flugzeugkabine
erfolgen kann, beispielsweise bei einer Nachrüstung oder einer Überholung
eines Luftfahrzeuges. Je nachdem wie häufig Rekonfigurierungen vorgenommen
werden müssen,
lohnt sich die Nachrüstung
und die Nachbehandlung von bereits montierten Montageschienen, da
insgesamt eine Zeitersparnis zu erwarten ist.
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9 zeigt
eine beispielhafte Ausführungsform
der Erfindung, bei der ein Luftfahrzeug 1 mit einer erfindungsgemäßen Montageschiene 10 vorgesehen
ist. Die Montageschiene 10 ist dabei im Bodenbereich 4 einer
Passagierkabine vorgesehen. Selbstverständlich ist ebenso denkbar,
eine derartige Montageschiene für
Einbauten im Frachtraum vorzusehen, oder in anderen Bereichen eines
Luftfahrzeuges, bei denen eine Umkonfigurierung häufig zu
erwarten ist (etwa bei Gepäckfächern).
In der in 9 gezeigten Ausführungsform
sind auf der Montageschiene 10 eine Mehrzahl von Einbauten
befestigt, im gezeigten Fall Sitzeinheiten 5. Selbstverständlich können auch
andere Einbauten, wie Küchen
oder sanitäre
Anlagen, im Kabinenraum 3 an einer Montageschiene 10 gemäß der Erfindung
befestigt werden. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die 9 lediglich
eine schematische Darstellung ist und die Proportionen in der Realität variieren
können.
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Die
Erfindung bewirkt, dass sich die Einrüstzeiten bzw. die Umrüstzeiten
für ein
Luftfahrzeug drastisch reduzieren. Beispielsweise bei der Ausstattung
der Kabine mit Sitzen bzw. Sitzeinheiten können die Sitzeinheiten direkt
in die beschichtete Montageschiene bzw. Sitzschiene gestellt werden
und ohne großen
Kraftaufwand auf ihre Position geschoben werden, insbesondere wenn
aufgrund eines mangelnden Platzangebotes keine Möglichkeit besteht, Sitzeinheiten
in der Mitte zu entfernen oder zusätzlich einzubringen, wodurch
ein Verschieben sämtlicher anderer
Sitzeinheiten notwendig wird. Anschließend können die Sitze auf der beschichteten
Montageschiene in ihre Position verschoben werden, um dann an der
Montageschiene befestigt zu werden, ohne eine erneute Positionsveränderung
der Sitze vornehmen zu müssen.
Die Erfindung ermöglicht
ferner die bestehenden Sitzfittings bzw. Sitzbefestigungen beizubehalten
und die grundsätzliche
geometrische Ausgestaltung der Sitzschienen bzw. der Montageschienen
unverändert
zu lassen. Durch die Beschichtung ist ferner kein wesentliches Mehrgewicht
zu erwarten, da die Beschichtung eine relativ geringe Schichtdicke
aufweist.
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Es
sei angemerkt, dass eine erfindungsgemäße Montageschiene ebenso in
anderen Fahrzeugen eingesetzt werden kann, beispielsweise Schiffen,
Zügen oder
Bussen, bei denen eine ähnliche Problematik
vorliegt, d. h. hinsichtlich einer schnellen Konfigurierbarkeit
und eines unter Umständen
geringen Platzbedarfes, der ein Verschieben einer großen Anzahl
von Einrichtungskomponenten erfordert.
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Es
sollte bemerkt werden, dass der Begriff „umfassen" andere Elemente oder Vorgänge nicht ausschließt, und
dass „ein" oder „eine" eine Mehrzahl ebenso
nicht ausschließt.
Elemente, die im Zusammenhang mit verschiedenen Ausführungsformen
beschrieben werden, können
ebenso miteinander kombiniert werden, ohne vom Gegenstand der vorliegenden
Erfindung abzurücken.
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Es
sollte bemerkt werden, dass die Bezugszeichen in den Ansprüchen nicht
als einschränkend für den Schutzbereich
der Ansprüche
aufgefasst werden sollten.