-
Die
Erfindung betrifft ein Türmodul für eine Kraftfahrzeugtür,
eine Kraftfahrzeugtür, sowie ein Verfahren zur Montage
eines Türmoduls für eine Kraftfahrzeugtür.
-
Türmodule
werden heutzutage dazu verwendet, um die Montage von technischen
Elementen wie z. B. Fensterhebern, Lautsprechern, elektrische Schaltern
usw. an einer Kraftfahrzeugtür zu vereinfachen. Dazu werden
die besagten technischen Elemente auf einem separaten Türmodul
angebracht, um anschließend zusammen mit dem Türmodul
in einer in der Fahrzeugtür vorhandenen Öffnung
eingesetzt zu werden. Damit vereinfacht sich die Montage der besagten
technischen Komponenten in einer Kraftfahrzeugtür erheblich.
-
Wünschenswert
ist es dabei auch, z. B. das Schlossmodul der Kraftfahrzeugtür
so auf dem Türmodul unterzubringen, dass auch bezüglich
der Montage des Schlossmoduls an der Kraftfahrzeugtür eine vereinfachte
Vorgehensweise möglich ist. Problematisch gestaltet sich
dabei jedoch, dass das Schlossmodul in seiner Funktionsposition üblicherweise über den
Rand des Türmoduls hinausragt. Dieses Hinausragen ist notwendig,
damit die am Schlossmodul befindliche Schloss- oder Drehfalle bündig
mit der Stirnseite der Kraftfahrzeugtür abschließt.
Dies erfordert jedoch ein kompliziertes Einfädeln des überhängenden
Schlossmoduls in die Öffnung der Kraftfahrzeugtür
beim Aufsetzen des Türmoduls auf die besagte Öffnung.
-
Um
dieses Problem zu lösen, schlägt z. B. die
DE 196 44 155 A1 eine
Kraftfahrzeugtür mit Türaußenblech, Türinnenblech
und einen Bauteilträger für ein Türschloss
vor, bei welchem das Türschloss einen etwa waagerechten
Einstellfreiheitsgrad aufweist. Damit kann z. B. das Türschloss
von einer Montageposition ohne Überstand an dem Bauteilträger
nach Aufsetzen des Bauteilträgers in die vorgesehene Öffnung
des Türinnenblechs durch eine waagerechte Bewegung in seine
Funktionsposition gezogen werden.
-
-
Der
Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein
verbessertes Türmodul für eine Kraftfahrzeugtür,
eine verbesserte Kraftfahrzeugtür und ein verbessertes
Verfahren zur Montage eines Türmoduls für eine
Kraftfahrzeugtür zu schaffen.
-
Die
der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben werden jeweils mit den
Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den
abhängigen Patentansprüchen angegeben.
-
Erfindungsgemäß wird
ein Türmodul für eine Kraftfahrzeugtür
mit einem Schlossmodul geschaffen, wobei das Schlossmodul in einer
Montageposition nicht über einen äußeren
Rand des Türmoduls hinausragt, wobei das Schlossmodul zur Überführung
in eine Funktionsposition ausgebildet ist, wobei das Schlossmodul
in der Funktionsposition über den Rand des Türmoduls
hinausragt. Ferner umfasst das Türmodul zumindest eine
Betätigungsstange zur Übertragung einer Betätigungskraft
von einem Betätigungselement zu dem Schlossmodul, wobei
die Betätigungsstange aus Kunststoff besteht.
-
Das
erfindungsgemäße Türmodul hat den Vorteil,
dass in einfacher und kostengünstiger Weise Betätigungselemente
so gestaltet werden können, dass bei der Überführung
des Schlossmoduls von der Montage- in die Funktionsposition die
Betätigungsstange sich selbständig den neuen geometrischen
Verhältnissen anpasst. Dies bedeutet, dass sich die Betätigungsstange
bezüglich ihrer geometrischen Lage, als auch ihrer Länge
durch entsprechende Verbindungselemente an die räumliche
Position des Schlossmoduls anpasst.
-
Ferner
hat eine Betätigungsstange aus Kunststoff den Vorteil,
dass eine solche als Kunststoff-Spritzgussteil hergestellt werden
kann, was eine Variation des Querschnitts ermöglicht, wobei
der Querschnittsverlauf je nach den Anforderungen optimiert werden
kann. Funktionselemente der Betätigungsstange, wie z. B.
ein Verschiebeschutz, Verstärkungsrippen, das Betätigungselement
selber und Befestigungselemente wie z. B. Befestigungsclips und
dergleichen können als integraler Bestandteil der Betätigungsstange
durch Kunststoff-Spritzguss hergestellt werden. Die Herstellung
der Betätigungsstange mittels Kunststoff-Spritzguss erlaubt
auch die Herstellung komplizierter Geometrien mit hoher Genauigkeit.
-
Ferner
können Betätigungsstangen aus Kunststoff nicht
korrodieren, sodass ein Korrosionsschutz, wie er für übliche
Betätigungsstangen aus Stahl erforderlich ist, entfällt.
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass insbesondere
Betätigungsstangen zur Übertragung einer Betätigungskraft
zu Betätigungselementen, welche sich auf der Nass-Seite
des Türmoduls befinden, großen Temperaturschwankungen
und auch Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Daher ist ein Korrosionsschutz
für übliche Betätigungsstangen aus Stahl,
wie aus dem Stand der Technik bekannt, unabdinglich.
-
Ferner
haben Betätigungsstangen aus Kunststoff den Vorteil, dass
Klappergeräusche, wie sie für übliche
Betätigungsstangen aus Stahl bekannt sind, schon durch
geeignete Materialwahl für entsprechende Betätigungsstangen
reduziert oder gar vermieden werden können. Dämpfungsgummis
zur Geräuschvermeidung, Durchführungstüllen,
Geräuschdämpfungsschläuche und dergleichen
können an die Betätigungsstange angespritzt werden.
-
Ein
weiterer Vorteil von Betätigungsstangen aus Kunststoff
ist die Gewichtsreduzierung.
-
Nach
einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Türmodul
ferner zumindest ein Rastelement, wobei das Rastelement zur Fixierung
des Schlossmoduls in der Montageposition und/oder in der Funktionsposition
ausgebildet ist. Ein solches Rastelement hat dabei den Vorteil,
dass in der Montageposition das Schlossmodul zwar fixiert ist, jedoch durch
einen geringen Kraftaufwand in seine Funktionsposition überführbar
ist und dort durch das Rastelement selbständig insoweit
gehaltert wird, als dass eine einfache weitere Fixierung mittels
entsprechender Befestigungsmittel an der Kraftfahrzeugtür
möglich ist.
-
Nach
einer Ausführungsform der Erfindung ist das Rastelement
stangenförmig. Dabei weist vorzugsweise das Rastelement
eine Vielzahl von Rastpositionen auf. Dies hat den Vorteil, dass
Türmodule universell für verschiedene Typen von
Kraftfahrzeugtüren mit verschiedenen Türdimensionen
verwendet werden können. Zwar ist in diesem Fall vorzugsweise die
Montageposition des Schlossmoduls am Türmodul immer dieselbe,
jedoch kann der Abstand der Stirnseite der Kraftfahrzeugtür,
mit welcher die Schlossfalle des Schlossmoduls in der Funktionsposition
bündig abschließen muss, unterschiedlich weit entfernt
von der Montageposition der Schlossfalle des Schlossmoduls sein.
In diesem Fall ist es aufgrund des Vorhandenseins der Vielzahl von
Rastpositionen möglich, in einem beliebigen Abstand der Schlossfalle
von der ursprünglichen Montageposition eine provisorische
Fixierung des Schlossmoduls über die Rastelemente am Türmodul
zu erzielen. Daraufhin kann dann die endgültige Montage
erfolgen.
-
Nach
einer Ausführungsform der Erfindung ist das Rastelement
einstückig mit dem Türmodul ausgebildet. Dies
hat den Vorteil, dass das besagte Rastelement z. B. in einem Spritzgussverfahren
zusammen mit dem Türmodul kostengünstig hergestellt werden
kann. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist
das entsprechende Gegenstück zu dem Rastelement (wie z.
B. eine Rastnase des Schlossmoduls) mit dem Schlossmodul, auch hier
vorzugsweise einstückig, ausgebildet.
-
Nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung handelt es
sich bei dem Betätigungselement um eine Türschloss-Außenbetätigung
und/oder eine Türschloss-Innenbetätigung und/oder
um eine Türschlosss-Innensicherung.
-
Nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Betätigungsstange
durch eine erste und eine zweite Schiene ausgebildet und weist ferner ein
Verbindungselement zur Verbindung der beiden Schienen miteinander
auf. Bei dem Verbindungselement kann es sich dabei um ein Scharnier-
oder ein Filmscharnier handeln. Damit ist es möglich, dass
die eine Schiene mit dem Schlossmodul in Verbindung steht, währenddessen
die andere Schiene mit dem Betätigungselement in Verbindung
steht. Bei Bewegung des Schlossmoduls können sich nun aufgrund des
Vorhandenseins des Scharniers die beiden Schienen so ausrichten
und strecken, dass in der Montageposition des Schlossmoduls eine
hinreichend stabile Verbindung in Form einer Betätigungsstange
zwischen dem Betätigungselement und dem Schlossmodul besteht.
Um die Stabilität weiter zu erhöhen, weist die
Betätigungsstange, vorzugsweise das Verbindungselement,
Mittel zum Verrasten der ersten und zweiten Schiene in der Funktionsposition des
Schlossmoduls auf. Dies hat den Vorteil, dass die Betätigungsstange
in der Funktionsposition des Schlossmoduls so starr ausgelegt ist,
dass sie sowohl auf Zug als auch auf Druck ohne weiteres stärkeres
Nachgeben belastbar ist.
-
Alternativ
zur Verwendung eines Scharniers oder eines Filmscharniers bietet
es sich auch an, die erste und die zweite Schiene jeweils mit Kunststoffverzahnungen
auszustatten, sodass die beiden Schienen aufgrund der ineinandergreifenden
Kunststoffverzahnungen stufenlos gegeneinander verschiebbar sind.
Solches hat in Verbindung mit dem verschiebbaren Schlossmodul den
Vorteil, dass in jeder beliebigen relativen Position des Schlossmoduls gegenüber
dem Türmodul eine hinreichend starre Ausbildung der Kunststoff-Betätigungsstange
gegeben ist. Diese starre Kunststoff-Betätigungsstange
ist somit sowohl auf Druck als auch auf Zug belastbar.
-
Nach
einer Ausführungsform der Erfindung weist die Betätigungsstange
eine oder mehrere Verstärkungsrippen auf, wobei die eine
oder die mehreren Verstärkungsrippen an einem Radius der
Betätigungsstange angeordnet sind. Beispielsweise befinden
sich ein oder mehrere Verstärkungsrippen an einer Krümmung
der Betätigungsstange, um im Bereich der Krümmung
die zur Übertragung eines Moments erforderliche Stabilität
zu erreichen.
-
Nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die
Betätigungsstange in ihrem Längsverlauf einen
variablen Querschnitt auf. Abschnittsweise kann der Querschnitt
beispielsweise T-Profil-förmig, rechteckförmig
oder dreieckförmig sein oder eine andere geometrische Form
aufweisen.
-
Nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung besteht die
Betätigungsstange abschnittsweise aus verschiedenen Kunststoffen.
Dies kann beispielsweise dazu dienen, um in gewissen Abschnitten,
in welchen eine erhöhte Reibung der Betätigungsstange
mit umgebenden Elementen des Türmoduls bzw. der Kraftfahrzeugtür
gegeben ist, die besagte Reibung durch eine geeignete Kunststoffmaterialwahl
zu reduzieren.
-
Nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Schlossmodul
durch eine translatorische Bewegung im Wesentlichen in X-Richtung
in die Funktionsposition überführbar und/oder
durch eine Drehbewegung um eine Schwenkachse in die Funktionsposition überführbar.
Dabei verläuft die Schwenkachse im Wesentlichen in X-Richtung
des Kraftfahrzeugs. Bezüglich der translatorischen Bewegung
ist vorzugsweise das stangenförmige Rastelement zur Führung
der translatorischen Bewegung ausgebildet. In beiden Fällen
ist gewährleistet, dass durch eine einfache Bewegung das
Schlossmodul von der Montageposition in die Funktionsposition überführbar
ist, wobei das Schlossmodul in der Montageposition nicht über
den äußeren Rand des Türmoduls hinausragt.
-
Nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das
Schlossmodul ein Mittel zur Aufnahme eines Zughakens auf, wobei
das Mittel zur Aufnahme des Zughakens zur Überführung
des Schlossmoduls von der Montageposition in die Funktionsposition
durch den Zughaken vorgesehen ist. Bei dem Mittel zur Aufnahme des
Zughakens handelt es sich dabei vorzugsweise um die Drehfalle des Schlossmoduls.
-
Damit
kann in einer einfachen Weise durch Einhaken des Zughakens in die
Drehfalle des Schlossmoduls das Schlossmodul von der Montageposition
in die Funktionsposition an die Stirnseite der Kraftfahrzeugtür
herangezogen werden, um dort durch entsprechende Befestigungsmittel
endgültig an der Kraftfahrzeugtür fixiert zu werden.
-
In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Kraftfahrzeugtür
mit einem erfindungsgemäßen Türmodul.
-
In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Montage
eines Türmoduls für eine Kraftfahrzeugtür
mit einem Schlossmodul, wobei das Schlossmodul in einer Montageposition
nicht über einen äußeren Rand des Türmoduls
hinausragt, wobei das Schlossmodul zur Überführung
in eine Funktionsposition ausgebildet ist, wobei das Schlossmodul
in der Funktionsposition über den Rand des Türmoduls
hinausragt. Das Türmodul umfasst ferner zumindest eine
Betätigungsstange zur Übertragung einer Betätigungskraft
von einem Betätigungselement zu dem Schlossmodul, wobei
die Betätigungsstange aus Kunststoff besteht. Das Verfahren
umfasst den Schritt der Positionierung des Türmoduls in
einer Aufnahmevorrichtung der Fahrzeugtür, wobei sich das
Schlossmodul in der Montageposition befindet. In einem weiteren
Schritt erfolgt die Überführung des Schlossmoduls
von der Montageposition in die Funktionsposition.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Montage eines Türmoduls
für eine Kraftfahrzeugtür hat den Vorteil, dass
eine einfache Montage des Schlossmoduls an der Kraftfahrzeugtür
unter Verwendung eines Türmoduls, auf welchem das Schlossmodul
vormontiert ist, möglich ist, ohne dabei aufwendige Einfädelbewegungen
des Schlossmoduls in die Aufnahmevorrichtung oder Öffnung
der Fahrzeugtür vornehmen zu müssen. Ferner kann durch
eine geeignete Gestaltung der Betätigungsstangen aus Kunststoff
auf weitere Arbeitsschritte verzichtet werden, wie sie nach dem
Stand der Technik notwendig sind. Beispielsweise erfordert nach dem
Stand der Technik das Verschieben des Schlossmoduls von der Montageposition
in die Funktionsposition, dass anschließend ein Einfädeln
oder Einhängen der Betätigungsstangen in entsprechende
Aufnahmen des Schlossmoduls und der Betätigungselemente
erfolgt. Dieser zusätzliche Arbeitsschritt kann nun durch
die Verwendung von z. B. ausfahrbaren oder abwinkelbaren Betätigungsstangen umgangen
werden, da sich diese automatisch bei Überführung
des Schlossmoduls von der Montage- in die Funktionsposition den
neuen geometrischen Gegebenheiten anpassen.
-
Nach
einer Ausführungsform der Erfindung weist das Schlossmodul
Mittel zur Aufnahme eines Zughakens auf, wobei die Überführung
des Schlossmoduls von der Montageposition in die Funktionsposition
die Schritte des Einsetzens des Zughakens in die Mittel zur Aufnahme
des Zughakens umfasst, die Überführung des Schlossmoduls
von der Montageposition in die Funktionsposition durch eine Zugbewegung
mit dem Zughaken und den Schritt des Entfernens des Zughakens. Dabei
wird vorzugsweise der Zughaken durch eine Aussparung des Türinnenblechs
an einer Stirnseite der Fahrzeugtüre hindurchreichend in
die Mittel zur Aufnahme des Zughakens eingesetzt, wobei die Aussparung
zur Aufnahme der Drehfalle des Schlossmoduls vorgesehen ist. Damit kann
auf weitere bautechnische Veränderungen der Kraftfahrzeugtür
zur Verwendung des erfindungsgemäßen Türmoduls
verzichtet werden. Der Zughaken ist im Allgemeinen wiederverwendbar,
da er z. B. durch eine einfache Drehbewegung aus der Drehfalle des Schlossmoduls
ausgedreht und entfernt werden kann, nachdem das Schlossmodul von
der Montageposition in die Funktionsposition durch eine Zugbewegung überführt
wurde.
-
Im
Weiteren werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Türmoduls und einer Kraftfahrzeugtür,
-
2 eine
schematische Ansicht einer Raststange,
-
3 eine
schematische Ansicht einer Betätigungsstange mit Rastelementen,
-
4 eine
schematische Ansicht einer Betätigungsstange mit einer
Schwenkverbindung,
-
5 eine
schematische Ansicht einer Ausführungsform einer Betätigungsstange,
-
6 eine
Ausführungsform einer Betätigungsstange mit einem
Betätigungsknopf,
-
7 ein
Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Montage eines Türmoduls an einer Kraftfahrzeugtür.
-
Im
Folgenden sind einander ähnliche Elemente mit gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
-
Die 1 zeigt eine schematische Ansicht eines
erfindungsgemäßen Türmoduls 102 und
einer Kraftfahrzeugtür 100. Die Kraftfahrzeugtür 100 weist dabei
eine Aufnahmevorrichtung in Form einer Öffnung 104 auf,
auf welche das Türmodul 102 zur Montage des Türmoduls
an der Kraftfahrzeugtür aufgesetzt wird. In diesem Zustand
befindet sich ein Schlossmodul 106, welches am Türmodul 102 vormontiert
ist, in einer Montageposition, sodass dieses in der Montageposition
nicht über den Rand 130 des Türmoduls 102 hinausragt.
-
Ferner
umfasst das Türmodul 102 neben hier nicht dargestellten
Elementen wie z. B. einem Fensterheber, Lautsprechern, elektrische
Elementen usw., eine Türschloss-Innensicherung 108,
eine Türschloss-Innenbetätigung 110 und
eine Türschloss-Außenbetätigung 112.
Sowohl die Türschloss-Innensicherung 108 als auch
die Türschloss-Innenbetätigung 110 und
die Türschloss-Außenbetätigung 112 sind
jeweils über Betätigungsstangen 114 mit
dem Schlossmodul 106 verbunden.
-
Dabei
weisen die Betätigungsstangen 114 verschiedene
Elemente auf, die es ermöglichen, sich bei einer Verschiebung
des Schlossmoduls 106 in X-Richtung der Kraftfahrzeugtür 100 den
neuen geometrischen Gegebenheiten anzupassen. Beispielsweise weist
die Betätigungsstange 114, die das Schlossmodul 106 und
die Türschloss-Innensicherung 108 verbindet, ein
Verbindungselement auf, welches eine variable Längenänderung
der Betätigungsstange in X-Richtung ermöglicht.
Solch ein Verbindungselement 118 kann z. B. durch zwei
ineinandergreifende Kunststoffverzahnungen ausgebildet sein, die
bei räumlichem Separieren des Schlossmoduls 106 von
der Türschloss-Innensicherung eine Verlängerung
der Betätigungsstange 114 in X-Richtung ermöglichen.
Dasselbe Prinzip gilt für das Verbindungselement 118,
welches zwischen der Türschloss-Innenbetätigung 110 und
dem Schlossmodul 106 zur möglichen Verlängerung
der entsprechenden Betätigungsstange 114 angeordnet
ist.
-
Alternativ
dazu ist für die Betätigungsstange 114 zwischen
der Türschloss-Außenbetätigung 112 und
dem Schlossmodul 106 ein Scharnier vorgesehen. Dabei sind
das Scharnier 116 und die zugehörige Betätigungsstange 114 so
ausgebildet, dass nach einer translatorischen Bewegung des Schlossmoduls 106 in
X-Richtung weiterhin eine starre Verbindung zwischen der Türschloss-Außenbetätigung 112 und dem
Schlossmodul 106 gewährleistet ist. In diesem Fall
folgt der untere Teil der Betätigungsstange 114, welcher
am Schlossmodul 106 beweglich angeordnet ist, der translatorischen
Bewegung des Schlossmoduls 106.
-
Die 1a zeigt
nun die räumliche Position des Schlossmoduls 106 in
seiner Montageposition. In dieser Montageposition ist das Schlossmodul 106 in Bezug
auf das Türmodul 102 so angeordnet, dass das Schlossmodul 106 nicht über
den Rand des Türmoduls 102 hinausragt. Im Gegensatz
dazu zeigt die 1b die entsprechende Position
des Schlossmoduls 106 in seiner Funktionsposition. In der
Funktionsposition schließt das Schlossmodul 106 bündig mit
der Stirnseite 132 der Kraftfahrzeugtür 100 ab.
-
Um
nun zum einen eine saubere Überführung des Schlossmoduls 106 von
seiner in der 1a gezeigten Montageposition
in seine in der 1b gezeigten Funktionsposition
zu ermöglichen, dient das Rastelement 120. Dieses
Rastelement 120 ist stangenförmig ausgebildet
und weist eine Vielzahl von Verzahnungen 124 auf. Das Rastelement 120 ist vorzugsweise
einstückig mit dem Türmodul 102 ausgebildet.
Als Gegenstück zum Rastelement 120 befindet sich
am Schlossmodul 106 eine Rastnase 122. Diese Rastnase
greift dabei in entsprechende gegenstückige Verzahnungen 124 des
Rastelements ein. Dies führt dazu, dass in der in 1a gezeigten
Montageposition das Schlossmodul 106 weitgehend mechanisch
stabil in der besagten Montageposition fixiert ist.
-
Durch
Einsetzen eines Zughakens 136 in die Drehfalle des Schlossmoduls 106 kann
nun durch eine translatorische Bewegung in X-Richtung das Schlossmodul 106 in
seine in der 1b gezeigte Funktionsposition
gezogen werden. Dabei rastet nacheinander die Rastnase 122 in
die verschiedenen Verzahnungen 124 des Rastelements 120 ein.
In jeder dieser Rastpositionen ergibt sich dabei eine hinreichend
stabile Fixierung des Schlossmoduls 106 in seiner jeweiligen
geometrischen Lage in Bezug auf das Türmodul 102.
So kann beispielsweise im Falle dessen, dass die Stirnseite 132 einer
anderen Kraftfahrzeugtüre näher am Rand 130 des
Türmoduls 102 liegt, das Schlossmodul 106 so
in Bezug auf die andere Stirnseite 132 der anderen Fahrzeugtüre 100 am
Türmodul 102 fixiert werden, dass z. B. die Rastnase 122,
nicht wie in der 1b gezeigt, in der letzten gegenstückigen
Verzahnung 124 einrastet, sondern beispielsweise nur in
der vorletzten Verzahnung.
-
Eine
weitere Möglichkeit der Überführung des
Schlossmoduls 106 von seiner Montageposition in die Funktionsposition
ist die Schwenkung des Schlossmoduls 106 um eine Schwenkachse 138, welche
im Wesentlichen in Y-Richtung der Kraftfahrzeugtüre 100 verläuft.
Die Montageposition ist dabei hilfsweise in der 1 b
gestrichelt angedeutet. Durch ein entsprechendes Einsetzen des Zughakens in
eine gegenstückige Aufnahmevorrichtung des Schlossmoduls 106 kann
nun durch eine Zugbewegung, z. B. in die X-Z-Richtung, das Schlossmodul 106 von
seiner verkippten Montageposition in die waagerechte Funktionsposition überführt
werden.
-
Entweder
nach der rein translatorischen Bewegung in X-Richtung wie obig beschrieben
oder nach der Bewegung in X-Z-Richtung zur Überführung des
Schlossmoduls 106 in seine Funktionsposition kann nun das
Schlossmodul 106 an der Stirnseite 132 der Kraftfahrzeugtür 100 mit
entsprechenden Befestigungsmitteln 134 fixiert werden.
Anschließend kann der Rasthaken 136 von dem Schlossmodul 106 entfernt
werden, sodass der Rasthaken 136 für einen weiteren
Montageschritt an einer weiteren Kraftfahrzeugtür verwendet
werden kann.
-
Zu
weiteren Illustrationszwecken zeigt 2 eine vergrößerte
schematische Ansicht einer Raststange, wie sie zur provisorischen
Fixierung des Schlossmoduls 106 mit Bezug auf das Türmodul 102 gegeben
ist. Die Raststange (stangenförmiges Rastelement) weist
eine Vielzahl von Verzahnungen 124 auf, in welche eine
Rastnase 122, welche am Schlossmodul 106 fixiert
ist, einrasten kann. Durch Bewegung des an der Rastnase 122 fixierten Schlossmoduls
in die Richtung 200 (X-Richtung des Kraftfahrzeugs) rastet
nun die Rastnase 122 nacheinander in die verschiedenen
Verzahnungen der Raststange (bzw. des Rastelements) 120 ein.
In jeder der entsprechenden Raststellungen ist dabei eine hinreichend
stabile Positionierung des an der Rastnase 122 fixierten
Schlossmoduls 106 in Bezug auf das Türmodul 102 bzw.
damit auch in Bezug auf das Rastelement 120 gewährleistet.
-
Durch
die in der 2 gezeigte geometrischen Ausgestaltung
der Verzahnung 124 ist gewährleistet, dass nach
der Überführung der Rastnase 122 in ein
weiteres Element der Verzahnung 124 ein "Zurückschnappen"
der Rastnase 122 in ein voriges Element der Verzahnung 124 verhindert
wird. Aus diesem Grund ist die geometrische Struktur der Verzahnung 124 so
ausgebildet, dass sie in Richtung 200 leicht ansteigt,
sodass die gegenstückige Rastnase bei Verschiebung in Richtung 200 leicht
entlang der ansteigenden Verzahnung gleiten kann. Nach diesem Anstieg 202 erfolgt
für jede der Verzahnungen 124 ein abrupter nahezu
senkrechter Abfall 204, sodass eine Rückwärtsbewegung
der Rastnase 122 entgegengesetzt der Richtung 200 effektiv
vermieden wird.
-
Die 3 zeigt
eine schematische Ansicht einer Betätigungsstange 300 mit
Rastelementen. Bei der Betätigungsstange 300 handelt
es sich dabei beispielsweise um eine Betätigungsstange
mit integriertem Verbindungselement 118, wie in den 1a und 1b gezeigt.
Die Betätigungsstange 300 weist eine erste Schiene 334 und
eine zweite Schiene 336 auf. Beide Schienen 334 und 336 haben
zahnförmige Elemente, welche ineinandergreifen. Durch ein
Halteelement 338 sind die beiden Schienen 334, 336 aneinander
gepresst, sodass aufgrund der jeweils gegenseitig ineinandergreifenden
Verzahnungen eine hinreichend hohe mechanische Stabilität
gegenüber einem Auseinanderziehen und damit gegenseitigem voneinander
Entfernen der Schienen 334, 336 gewährleistet
ist. Allerdings ist das Halteelement 338 so ausgebildet,
dass es mit einem vorgegebenen hinreichend hohen Kraftaufwand möglich
ist, die erste und die zweite Schiene 334, 336 so
zu verschieben, dass jeweils die ineinandergreifenden Verzahnungen
um einen Zahn übersprungen werden. Dies ist z. B. dann notwendig,
wie in den 1a und 1b gezeigt, wenn
zur Bewegung des Schlossmoduls 106 von seiner Montage-
in seine Funktionsposition eine Verlängerung der entsprechenden
Betätigungsstangen 114 mittels des Verbindungselements 118 erzielt
werden soll.
-
In
einer weiteren Ausführungsform der 3 ist es
auch möglich, bei der Montage der Betätigungsstange 300 zunächst
auf das Halteelement 338 zu verzichten. So werden in der
gewünschten relativen Position der ersten und zweiten Schiene 334, 336 die
beiden Schienen übereinander mit ihren Verzahnungen positioniert.
In der gewünschten Position wird daraufhin das Halteelement 338 z.
B. in Form eines Filmscharniers um die erste und zweite Schiene herum
angeordnet und geschlossen, um die beiden Schienen 334, 336 gegeneinander
zu pressen und so aufgrund der Verzahnungen aneinander zu fixieren. Das
Filmscharnier 338 kann dabei als integraler Bestandteil
der Schiene 334 und/oder 336 ausgebildet sein.
-
Beispielsweise
kann das Filmscharnier 338 in einem Arbeitsgang mittels
Kunststoff-Spritzguss zusammen mit den Teilen 334 und 336 hergestellt werden.
-
Die 4 zeigt
eine weitere schematische Ansicht einer Betätigungsstange
mit einer Schwenkverbindung. Bei dieser Ausführungsform
sind die erste und zweite Schiene 334 und 336 der
Betätigungsstange mit einem Scharnier 340 z. B.
in Form eines Rundclips verbunden, welcher ein Verschwenken der Teile 334 und 336 relativ
zueinander ermöglicht. An dem Rundclip 340 kann
eine Rastnase oder können auch mehrere Rastnasen angeordnet
sein, um die beiden Teile 334, 336 in einer gewünschten
Winkelstellung miteinander zu verrasten.
-
Die
Verwendung eines Scharniers wie in der 4 gezeigt,
hat auch den Vorteil, dass z. B. im Falle eines Seitenaufpralls
auf eine Kraftfahrzeugtür mit einer in der 4 gezeigten
Betätigungsstange 300 ein Verletzungsrisiko von
Insassen eines Kraftfahrzeugs dadurch reduziert werden kann, dass
aufgrund des Vorhandenseins des Scharniers 340 die Teile 334, 336 wegschwenken
können, anstatt aufgrund einer starken starren Verbindung
zu zersplittern.
-
Die 5 zeigt
eine schematische Ansicht einer Ausführungsform einer Betätigungsstange.
Dabei sind in der 5 verschiedene Querschnitte 310, 312, 314, 316 und 318 einer
solchen Betätigungsstange gezeigt. Eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Betätigungsstange
kann in ihrem Verlauf einen oder mehrere Querschnitte 310 bis 318 annehmen.
Die ortsabhängige Wahl des Querschnitts der Betätigungsstange
hängt von den jeweiligen lokalen Kräften, Momenten
und Funktionsanforderungen ab. Eine Realisierung der Betätigungsstange
durch Kunststoff-Spritzguss ist hierbei besonders vorteilhaft, da
sich der Querschnittsverlauf im Prinzip beliebig wählen
lässt.
-
Die 6 zeigt
eine Ausführungsform einer Betätigungsstange 300 mit
einem Betätigungsknopf 308. Dieser Betätigungsknopf
kann dabei der Türschloss-Innensicherung 108,
wie in der 1 gezeigt, entsprechen.
Entscheidend in der 6 ist die Tatsache, dass die
Betätigungsstange 300 mehrere aufeinander folgende
Knickpunkte aufweist, an denen jeweils eine Verstärkungsrippe 330 angeordnet ist.
Durch die Verstärkungsrippen 330 erhält
die Betätigungsstange 300 an den Knickpunkten
die erforderliche Stabilität, um die bei einer Betätigung
des Betätigungsknopfes 308 wirkenden Momente und Kräfte übertragen
zu können.
-
Die 7 zeigt
ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Montage eines Türmoduls an einer Kraftfahrzeugtür.
Dabei erfolgt in Schritt 700 das Bereitstellen des Türmoduls,
wobei in Schritt 700 das Schlossmodul, welches am Türmodul angeordnet
ist, sich in einer Montageposition befindet, in welcher das Schlossmodul
nicht über einen äußeren Rand des Türmoduls
hinausragt. In Schritt 702 erfolgt die Positionierung des
Türmoduls in einer Aufnahmevorrichtung oder Öffnung
des Türinnenblechs der Fahrzeugtür, um daraufhin
in Schritt 704 an der Fahrzeugtür zumindest provisorisch
befestigt zu werden. Solch eine provisorische Befestigung kann in
Form von Rastverbindungen, z. B. Clipsen, erfolgen.
-
In
Schritt 706 wird ein Zughaken in die Drehfalle des Schlossmoduls
eingesetzt, was es in Schritt 708 ermöglicht,
durch eine Zugbewegung des Zughakens das Schlossmodul von seiner
Montageposition in seine Funktionsposition zu überführen,
wobei in der Funktionsposition das Schlossmodul über den Rand
des Türmoduls hinausragt. In Schritt 710 erfolgt schließlich
die Fixierung des Schlossmoduls mit entsprechenden Mitteln zur Befestigung
an der Stirnseite der Kraftfahrzeugtür. Im letzten Schritt 712 erfolgt schließlich
die Entfernung des Zughakens aus der Drehfalle des Schlossmoduls,
was eine Wiederverwendung des Zughakens für eine weitere
Montage eines weiteren Türmoduls ermöglicht.
-
- 100
- Kraftfahrzeugtür
- 102
- Türmodul
- 104
- Öffnung
- 106
- Schlossmodul
- 108
- Türschloss-Innensicherung
- 110
- Türschloss-Innenbetätigung
- 112
- Türschloss-Außenbetätigung
- 114
- Betätigungsstange
- 116
- Scharnier
- 118
- Verbindungselement
- 120
- Rastelement
- 122
- Rastnase
- 124
- Verzahnung
- 130
- Rand
des Türmoduls
- 132
- Stirnseite
- 134
- Befestigungsmittel
- 136
- Zughaken
- 138
- Schwenkachse
- 200
- Richtung
- 202
- Anstieg
- 204
- Abfall
- 300
- Betätigungsstange
- 308
- Betätigungsknopf
- 310
- Querschnitt
- 312
- Querschnitt
- 314
- Querschnitt
- 316
- Querschnitt
- 318
- Querschnitt
- 330
- Verstärkungsrippe
- 334
- erste
Schiene
- 336
- zweite
Schiene
- 338
- Halteelement
- 340
- Scharnier
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19644155
A1 [0004]
- - DE 19748021 B4 [0005]
- - DE 19518300 A1 [0005]
- - DE 19944347 A1 [0005]
- - DE 19717906 A1 [0005]
- - DE 29912034 U1 [0005]
- - DE 10354854 A1 [0005]
- - DE 10314839 A1 [0005]