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Die
Erfindung bezeichnet einen transportablen, teleskopierbaren Maschinenständer
für eine Elektrohandwerkzeugmaschine, insbesondere für
einen Bohrhammer, eine Bohrmaschine oder einen Schlagschrauber.
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Für
Bearbeitungsvorgänge an Orten, die nicht im für
den Menschen unmittelbar erreichbaren Raumbereich liegen, wie bspw.
an Decken und höherliegenden Wandbereichen, werden nach
der
WO 0006343 leichte,
transportable Armverlängerungen verwendet, an deren einem
Ende die Handwerkzeugmaschine befestigt ist, und an deren anderem
Ende ein Handgriff mit einem Steuerungsmechanismus zur Steuerung
der Handwerkzeugmaschine angeordnet ist. Insbesondere bei mehrfach
wiederholten derartigen Bearbeitungsvorgängen führt
das Zusatzgewicht der Armverlängerung sowie der dadurch
verlängerte Hebelarm zu Ermüdungen des Nutzers.
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Nach
der
GB 292227 ist für
Bearbeitungsvorgänge an Decken ein transportabler Maschinenständer
für eine Elektrohandwerkzeugmaschine mit einer ersten Teleskopstange
bekannt, an deren einem Ende die Handwerkzeugmaschine frei verschwenkbar
befestigt ist, und welche zur Kompensation des Hebelmoments am anderen
Ende ein über einen Gelenkmechanismus versetztes Gegengewicht
aufweist. Die erste Teleskopstange ist selbst verschwenkbar an einer
zweiten Teleskopstange gelagert, welche bodenseitig ein Dreibein
mit je einem frei lenkbaren Stützrad ausbildet. Nach der
BE 562676 ist die Elektrohandwerkzeugmaschine
starr befestigt, wobei ein Parallelogramm-Hebelmechanismus sicherstellt,
dass die Elektrohandwerkzeugmaschine stets senkrecht zum Boden orientiert
ist. Die Führung und Steuerung der Elektrohandwerkzeugmaschine erfolgt
jeweils an deren Handgriff.
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Nach
der
DE 29821348 U ist
nur eine Teleskopstange und statt der Stützräder
ein direkt auf dem Boden aufsitzendes Dreibein sowie ein Hebelarm
für den Vorschub vorhanden. Nach der
LU 86169 bewirkt ein längs
der Teleskopstange frei bewegliches schweres Gewicht über
einen Seilzug den Vorschub.
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Nach
der
AT 410065 B ist
für Bearbeitungsvorgänge an für den Menschen
unmittelbar unerreichbar hohen Decken ein transportabler Maschinenständer
für eine Elektrohandwerkzeugmaschine bekannt, welcher eine
Teleskopstange aufweist, an deren einem Ende eine Maschinenbefestigung
für eine Handwerkzeugmaschine starr befestigt ist, und welche
am anderen Ende eine frei verschwenkbare Bodenplatte zur lotrechten
Unterstützung und reibkraftschlüssigen Fixierung
des Maschinenständers auf dem Boden aufweist. Dazwischen
befindet sich in handhabbarer Höhe ein Führungshandgriff
mit einem Steuerungsmechanismus zur Steuerung der Handwerkzeugmaschine.
Zur Positionierung der Elektrohandwerkzeugmaschine lässt
sich die Teleskopstange über den Führungshandgriff
um einen Fusspunkt verschwenken, der zur Bodenplatte mit einem Fusspedal
zur Vorschubsteuerung längs der Teleskopstange versetzbar
ist. Durch die freie Verschwenkbarkeit der Teleskopstange, vermittelt
mit der starr zu dieser befestigten Handwerkzeugmaschine, ist diese nicht
notwendig senkrecht zur Bearbeitungsoberfläche orientiert,
wodurch die Qualität des Bearbeitungsvorganges leidet.
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Zudem
weist nach der
US 2004151552 ein transportabler
Maschinenständer ein kohlefaserverstärktes Ständerprofil
auf.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht in der Realisierung eines transportablen
teleskopierbaren Maschinenständers für eine Elektrohandwerkzeugmaschine,
welcher diese selbsttätig senkrecht zur Bearbeitungsoberfläche
orientiert.
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Die
Aufgabe wird im Wesentlichen durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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So
weist ein transportabler teleskopierbarer Maschinenständer
eine Teleskopstange auf, an deren einem ersten Ende eine Maschinenbefestigung für
eine Handwerkzeugmaschine angeordnet ist und an derem anderen Ende
ein Stützfuss ausgebildet ist, wobei mit der Maschinenbefestigung
ein Dreibein starr verbunden ist, deren drei räumlich verschwenkbare
Schenkel über die Maschinenbefestigung hinaus erstreckbar
sind.
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Durch
das der festlegbaren Handwerkzeugmaschine starr zugeordnete Dreibein,
welches über die drei Schenkel stets kippfrei an einer
Fläche (Decke oder Wand) anlegbar ist, ist die Maschinenbefestigung
und damit die Handwerkzeugmaschine zuverlässig relativ
zur Fläche orientiert.
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Vorteilhaft
sind die drei räumlich verschwenkbaren Schenkel gleichlang
und jeweils nur um den gleichen Schwenkwinkel verschwenkbar, wodurch
die Maschinenbefestigung und damit die Handwerkzeugmaschine stets
senkrecht zur Fläche orientiert ist, was bspw. zum Erstellen
senkrechter Bohrlöcher für Befestigungsmittel
erforderlich ist.
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Vorteilhaft
ist der Stützfuss als Gummifuss ausgebildet, wodurch dieser
zum Boden eine hohe Haftreibung aufweist.
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Vorteilhaft
ist die Teleskopstange längs einer Teleskopachse pneumatisch
gesteuert längenveränderbar, weiter vorteilhaft über
einen Plungerzylinder mit einem diesen speisenden Kompressor, welcher über
eine Steuereinheit vom Nutzer steuerbar ist, wodurch das Ausfahren/Einfahren
der Teleskopstange bequem und ermüdungsarm ist.
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Vorteilhaft
ist die Maschinenbefestigung längs einer Vorschubachse
pneumatisch gesteuert versetzbar, weiter vorteilhaft über
einen zweiten Plungerzylinder, welcher über eine Steuereinheit vom
Nutzer steuerbar ist, wodurch die Vorschubsteuerung der Handwerkzeugmaschine
bequem und ermüdungsarm ist.
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Vorteilhaft
ist die Maschinenbefestigung mitsamt dem Dreibein relativ zur Teleskopachse
der Teleskopstange geneigt festlegbar, insbesondere im Winkel von
0° und 60°–80°, wodurch vorteilhaft
Bearbeitungsvorgänge an waagerechten Decken und lotrechten
Wänden durchführbar sind. Im ersten Fall stützt
sich die Teleskopstange mit dem Stützfuss senkrecht gegen
den Boden ab. Im letzteren Fall bildet der Stützfuss einen
Winkel von 60°–80° zum Boden aus, bei
welchem er aufgrund der Haftreibung fixiert ist, wohingegen die
Schwerkraft das Dreibein an die lotrechte Wand anpresst.
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Vorteilhaft
sind die drei Schenkel über eine Feder um den Schwenkwinkel
verschwenkt festgelegt, damit dieser unter Aufbietung einer Zwangskraft modifizierbar
ist, wodurch der über die Zwangskraft intuitiv informierte
Nutzer eine geringe Abweichung von der senkrechten Orientierung
der Handwerkzeugmaschine gestatten kann.
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Vorteilhaft
sind in den Schenkeln sowie in zwischen je zwei Schenkeln angeordneten
Querstreben jeweils Linearaktoren integriert, welcher über eine
Steuereinheit steuerbar sind, wodurch die drei Schenkellängen
und die drei Zwischenwinkel zwischen je zweien jeweils frei steuerbar
sind. Dadurch ist zudem eine gesteuerte Fortbewegung des Dreibeins
auf der Wand möglich.
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Vorteilhaft
sind an den freien Enden der Schenkel jeweils Saugnäpfe
angeordnet, welcher über die Steuereinheit steuerbar sind,
wodurch das Dreibein über ein Anpressen an der Fläche
temporar fixierbar ist.
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Alternativ
vorteilhaft sind an den freien Enden der Schenkel jeweils Räder
frei lenkbar angeordnet, wodurch das Dreibein an der Fläche
reibarm verfahrbar ist.
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Vorteilhaft
ist zumindest ein Rad mit einem Lenk- und Antriebsmotor verbunden,
welcher über eine Steuereinheit steuerbar ist, weiter vorteilhaft über
einen Control-Stick, wodurch das Dreibein vom Nutzer steuerbar an
der Fläche reibarm verfahrbar ist.
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Vorteilhaft
ist an dem Dreibein eine Kamera montiert, welche ein Bild vom Bearbeitungspunkt
der Handwerkzeugmaschine an die Steuereinheit sowie weiter vorteilhaft
drahtlos an eine Videobrille sendet, wodurch der Bearbeitungspunkt
exakt positionierbar ist.
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Die
Erfindung wird bezüglich eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels
näher erläutert mit:
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1 als
teleskopierbarer Maschinenständer an der Decke
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2 als
teleskopierbarer Maschinenständer an der Wand
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3 Steuerung
des teleskopierbaren Maschinenständers
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4 als
Einzelheit des Dreibeins
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5 als
Variante des Dreibeins
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Nach 1 weist
ein transportabler teleskopierbarer Maschinenständer 1 eine
sich längs einer Teleskopachse A erstreckende Teleskopstange 2 auf,
an deren einem ersten Ende eine Maschinenbefestigung 3 mit
einer daran festgelegten Handwerkzeugmaschine 4 angeordnet
ist und an derem anderen Ende ein Stützfuss 5 in
Form eines Gummifusses ausgebildet ist, welcher auf dem Boden 9 steht.
Mit der Maschinenbefestigung 3 ist ein Dreibein 6 starr verbunden,
deren drei (der dritte liegt in der Darstellungsebene hinter dem
rechten Schenkel) gleichlange, räumlich um den gleichen
Schwenkwinkel [alpha] verschwenkte Schenkel 7 über
die Maschinenbefestigung 3 hinaus erstreckt sind und welche
kippfrei an einer Fläche in Form einer waagerechten Decke 8 anliegen.
Die drei Schenkel 7 sind über je eine Feder 15 in
Form einer Blattfeder um den Schwenkwinkel [alpha] verschwenkt festgelegt.
Die Maschinenbefestigung 3 und dadurch auch die Handwerkzeugmaschine 4 sind
senkrecht zur Decke 8 orientiert.
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Nach 2 ist
die Maschinenbefestigung 3 mitsamt dem Dreibein 6 im
Winkel [beta] von 70° relativ zur Teleskopachse A der Teleskopstange 2 geneigt
festgelegt. Dabei bildet der Stützfuss 5 auch
einen Winkel [beta] von 70° zum waagerechten Boden 9 aus,
an welchem er aufgrund der Haftreibung sowie mit einem zusätzlichen
Keil fixiert ist, wohingegen die Schwerkraft S das Dreibein 6 an
die lotrechte Wand 10 anpresst.
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Nach 3 ist
die Teleskopstange 2 über zwei Plungerzylinder 11 längs
der Teleskopachse A (2) pneumatisch gesteuert längenveränderbar. Die
Maschinenbefestigung 3 ist über einen zweiten Plungerzylinder 14,
welcher über die Steuereinheit 13 vom Nutzer steuerbar
ist, längs einer Vorschubachse V (2) pneumatisch
gesteuert versetzbar. An den freien Enden der Schenkel 7 sind
jeweils Saugnäpfe 16 angeordnet. Zur Speisung
der Plungerzylinder 11, 14 und der Saugnäpfe 16 ist
die Teleskopstange 2 mit einem Kompressor 12 verbunden,
welcher über eine Steuereinheit 13 drahtlos per Funk
vom Nutzer entsprechend steuerbar ist. Das Dreibein 6 ist
bezüglich aller Freiheitsgrade mit einem Control-Stick 19 steuerbar.
An dem Dreibein 6 ist eine Kamera 20 (5)
montiert, welche ein Bild 24 vom Bearbeitungspunkt P der
Handwerkzeugmaschine 4 an die Steuereinheit 13 sowie
von dieser weiter drahtlos per Funk an eine Videobrille 21 sendet.
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Nach 4 sind
in den Schenkeln 7 sowie in zwischen je zwei Schenkeln 7 angeordneten
Querstreben 22 jeweils Linearaktoren 23 integriert,
welcher über eine Steuereinheit 13 (3)
steuerbar sind. An den freien Enden der Schenkel 7 sind
jeweils Saugnäpfe 16 angeordnet.
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Nach 5 sind
an den freien Enden der Schenkel 7 jeweils Räder 17 frei
lenkbar angeordnet, wobei ein Rad 17 mit einem Lenk- und
Antriebsmotor 18 verbunden ist, welcher über die
Steuereinheit 13 (3) mit einem
Control-Stick 19 steuerbar ist. An einem Schenkel 7 ist
die auf den Bearbeitungspunkt P orientierte Kamera 20 montiert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 0006343 [0002]
- - GB 292227 [0003]
- - BE 562676 [0003]
- - DE 29821348 U [0004]
- - LU 86169 [0004]
- - AT 410065 B [0005]
- - US 2004151552 [0006]