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Die
Erfindung betrifft eine Rohrplatine für eine Scheibenwischanlage,
insbesondere für
eine Scheibenwischanlage eines Kraftfahrzeugs, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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Scheibenwischerantriebe
zum Antreiben zweier Scheibenwischerarme einer Scheibenwischanlage
eines Kraftfahrzeugs werden häufig
mit Hilfe einer sogenannten Rohrplatine an der Karosserie des Kraftfahrzeugs
montiert. Die Rohrplatine umfasst zum einen ein Platinenrohr, dessen
entgegengesetzten Stirnenden an der Karosserie befestigt werden und
jeweils ein Lagergehäuse
für ein
Wischerlager des zugehörigen
Scheibenwischerarms tragen. Zum anderen umfasst die Rohrplatine
einen zumeist etwa in der Mitte des Platinenrohrs angebrachten,
den Scheibenwischerantrieb tragenden Motorhalter. Der Motorhalter
oder der Scheibenwischerantrieb, dessen Abtriebswelle über jeweilige
Antriebsgestänge die
in den Wischerlagern gelagerten Scheibenwischerarme treibt, wird
ebenfalls an der Karosserie befestigt.
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Die
Befestigung des Motorhalters an der Rohrplatine kann auf unterschiedliche
Weise erfolgen: Zum Beispiel ist es bekannt, das Platinenrohr im Bereich
der Befestigung des Motorhalters zu quetschen und mit zwei Schraubenbohrungen
zu versehen, so dass der Motorhalter direkt am Platinenrohr angeschraubt
werden kann. An dieser Variante ist nachteilig, dass das Platinenrohr
im Bereich der Anbindung des Motorhalters durch Quetschen bearbeitet
werden muss, und dass sich durch diese Art der Befestigung fertigungsbedingten
Toleranzen von Komponenten und Unterbaugruppen der Scheibenwischanlage
im Bereich der Anbindung des Motorhalters nicht korrigieren oder
ausgleichen lassen.
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Weiter
sind auch Rohrplatinen bekannt, bei denen das aus Metall bestehende
Platinenrohr durch Schweißen
mit einem ebenfalls aus Metall bestehenden Motorhalter verbunden
ist. Durch diese Art der Verbindung lassen sich zwar grundsätzlich Toleranzen
des Motorhalters und des Platinenrohrs ausgleichen, jedoch lässt sich
beim Schweißvorgang
eine gewünschte
Lagebeziehung zwischen der Rohrplatine und dem Motorhalter nicht
immer aufrechterhalten, während
es gleichzeitig schwierig ist, die Aufrechterhaltung der Lagebeziehung
zu überprüfen.
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Darüber hinaus
wird von der Anmelderin auch bereits eine Rohrplatine der eingangs
genannten Art hergestellt, bei der das Platinenrohr mittels einer
Klemmschelle am Motorhalter befestigt ist. Das Platinenrohr wird
dort vor der Montage im Bereich der Klemmverbindung auf entgegengesetzten
Seiten mit Einprägungen
versehen, mit denen über
den Motorhalter überstehende
Vorsprünge
formschlüssig
in Eingriff treten, um das Platinenrohr in einer vorgegebenen Lagebeziehung
in Bezug zum Motorhalter zu fixieren. Als nachteilig wird bei dieser
Variante angesehen, dass zum einen im Bereich der Klemmverbindung
eine Prägebearbeitung
des Platinenrohrs erforderlich ist und dass zum anderen infolge
der festen Lagebeziehung zwischen Platinenrohr und Motorträger in diesem
Bereich kein Toleranzausgleich möglich
ist.
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Ausgehend
hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Rohrplatine
für eine
Scheibenwischanlage der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern,
dass sich die Verbindung zwischen dem Motorhalter und einem einfach
zu fertigenden Platinenrohr mittels eines leicht zu überwachenden
Fertigungsprozesses herstellen lässt
und darüber
hinaus eine Korrektur von Toleranzen von Komponenten oder Unterbaugruppen
der Scheibenwischanlage gestattet.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass das Platinenrohr im Bereich der Klemmverbindung nur reibschlüssig mit
dem Motorhalter verbunden ist und einen gleichbleibenden zylindrischen
Außenquerschnitt
aufweist, so dass sich der Motorhalter und das Platinenrohr zur
Korrektur von Toleranzen von Komponenten oder Unterbaugruppen der
Scheibenwischanlage bei gelockerter Klemmverbindung in Bezug zueinander
mit zwei Freiheitsgraden sowohl in Längsrichtung des Platinenrohrs
verschieben als auch um die Längsachse des
Platinenrohrs verdrehen lassen.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass durch einen Verzicht
auf eine formschlüssige Klemmverbindung
zwischen dem Motorträger
und dem Platinenrohr nicht nur die Fertigung des Platinenrohrs erleichtert,
sondern auch ein Toleranzausgleich im Bereich der Klemmverbindung
ermöglicht wird.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, zur Herstellung
der Klemmverbindung eine Klemmschelle zu verwenden, die sich mit
einer Seite der zylindrischen Umfangsfläche des Platinenrohrs in flächigen Anlageeingriff
bringen lässt,
um das Platinenrohr mit der entgegengesetzten Seite der Umfangsfläche gegen
den Motorhalter anzupressen und das Platinenrohr auf diese Weise
reibschlüssig
zwischen der Klemmschelle und dem Motorträger festzuklemmen.
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Das
reibschlüssige
Festklemmen des Platinenrohrs zwischen der Klemmschelle und dem
Motorhalter erfolgt bevorzugt mittels einer Mehrzahl von Befestigungsschrauben,
die zweckmäßig durch Durchtrittsöffnungen
in überstehenden
Klemmflanschen an entgegengesetzten Seiten der Klemmschelle in Schraubenöffnungen
des Motorhalters eingeschraubt werden.
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Um
die Anzahl der benötigten
Bauteile zu minimieren, wird der Motorhalter gemäß einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung von einem Teil eines Getriebegehäuses eines
Getriebes des Wischerantriebs gebildet. Dies ermöglicht es auch in einfacher
Weise, den Motorhalter mit einer Ausnehmung zum Einlegen des Platinenrohrs
zu versehen, indem man das Getriebegehäuse zweckmäßig mit zwei Paaren von im
Abstand angeordneten Vorsprüngen
versieht, welche die Schrauböffnungen zum
Festschrauben der Klemmschelle umgeben, die Ausnehmung beiderseits
des Platinenrohrs begrenzen und zur Verstärkung und/oder zur Führung des Platinenrohrs
durch Stege miteinander verbunden sein können.
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Die
zum Festschrauben der Klemmschelle dienenden Vorsprünge sind
vorteilhaft beiderseits eines die Abtriebswelle des Getriebes umgebenden Getriebedoms
angeordnet, der vorzugsweise durch eine Aussparung der Klemmschelle
ragt, wodurch eine sehr kompakte Konstruktion und durch die Klemmverbindung
beiderseits des Getriebedoms eine gleichmäßige Krafteinleitung in die
nach entgegengesetzten Seiten über
die Klemmverbindung überstehenden
Abschnitte des Platinenrohrs ermöglicht
wird.
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Bevorzugt
weist die Klemmschelle beiderseits der Aussparung jeweils einen
an den Außenquerschnitt
des Platinenrohrs angepassten Brückenteil
zum Anpressen gegen das Platinenrohr und zwei zur Befestigung am
Motorhalter dienende, nach entgegengesetzten Seiten über den
Brückenteil überstehende
und mit Durchtrittsöffnungen
für die
Befestigungsschrauben versehene Befestigungsflansche auf, wobei
die Befestigungsflansche der beiden Brückenteile auf der vom Getriebedom
abgewandten Seite des Platinenrohrs vorzugsweise einstückig miteinander
verbunden sind, so dass eine Klemmverbindung beiderseits des Getriebedoms
mit einer einzigen Klemmschelle ermöglicht wird.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen
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1 eine
auseinandergezogene perspektivische Ansicht von Teilen einer Scheibenwischanlage
eines Kraftfahrzeugs;
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2 eine
auseinandergezogene perspektivische Ansicht ähnlich 1, jedoch
unter einem anderen Blickwinkel und teilweise weggeschnitten.
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Ausführungsform der Erfindung
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Die
in der Zeichnung nur teilweise dargestellte Rohrplatine 2 für eine Scheibenwischanlage
eines Kraftfahrzeugs umfasst ein Platinenrohr 4, dessen entgegengesetzte
Stirnenden (nicht dargestellt) jeweils ein Lagergehäuse für ein Wischerlager
eines Scheibenwischerarms der Scheibenwischanlage tragen und in
der Nähe
des Lagergehäuses
mit Befestigungsaugen zum Festschrauben an der Karosserie des Kraftfahrzeugs
versehen sind. Die Rohrplatine 2 umfasst weiter einen Wischerantrieb 6 zum
Antreiben der Scheibenwischerarme, bestehend aus einem Elektromotor 8 und
einem am Motor angeflanschten Untersetzungsgetriebe 10,
dessen Getriebegehäuse 12 einen
Motorhalter bildet, mit dem sich der Wischerantrieb 6 am
Platinenrohr 4 befestigen lässt. Die Befestigung erfolgt
mit Hilfe einer Klemmschelle 14, die das in eine Ausnehmung 16 des
Getriebegehäuses 12 eingelegte
Platinenrohr 4 auf seiner vom Getriebe 10 abgewandten
Seite umgreift und mit vier Befestigungsschrauben 18 am
Getriebegehäuse 12 festgeschraubt
wird, um das Platinenrohr 4 gegen die entgegengesetzten
seitlichen Begrenzungen der Ausnehmung 16 anzupressen und dadurch
den Wischerantrieb 10 auf dem Platinenrohr 4 festzuklemmen.
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Wie
aus der Zeichnung ersichtlich ist, weist das metallische Platinenrohr 4 im
Bereich der Klemmverbindung, d. h. entlang des Abschnitts zwischen
der Klemmschelle 14 und dem Getriebegehäuse 10, sowie ein
Stück weit über diese
hinaus eine zylindrische Umfangsfläche 20 mit einem gleichbleibenden
kreisförmigen
Querschnitt ohne irgendwelche Einprägungen oder Vorsprünge auf.
Dadurch braucht das Platinenrohr 4 bei seiner Herstellung
nur abgelängt
und gegebenenfalls gebogen werden, während sonstige Bearbeitungsschritte
im Bereich der Klemmverbindung entbehrlich sind. Nach dem Festschrauben
der Klemmschelle 14 über
dem in die Ausnehmung 16 des Getriebegehäuses 12 eingelegten
Platinenrohr 4 wird dieses allein durch Reibschluss zwischen
der Klemmschelle 14 und dem Getriebegehäuse 12 festgehalten,
wobei es sich jedoch zur Korrektur bzw. zum Ausgleich eventueller
Fertigungstoleranzen, zum Beispiel von Toleranzen der Lagerachsen
der weit auseinander liegenden Lagergehäuse der Wischerlager auf dem
Platinenrohr 4 oder von anderen Komponenten oder Unterbaugruppen,
wie des Getriebes 10 oder des gesamten Wischerantriebs 6,
durch Lockern der Klemmschelle 14 sowohl in Richtung seiner
Längsachse 22 in
der Ausnehmung 16 verschieben als auch um seine Längsachse 16 drehen
lässt.
Da nicht geschweißt
werden braucht, kann zudem die Einhaltung der geforderten Lagebeziehungen
der Komponenten der Rohrplatine 2 während der Montage leicht überwacht
werden.
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Das
Getriebe 10 des Wischerantriebs 6 weist eine Abtriebswelle 24 auf,
deren freies Ende 26 zum Antreiben der Wischerarme mit
einem Antriebsgestänge
(nicht dargestellt) verbindbar ist. Die senkrecht zu einer Drehachse
des Elektromotors 8 ausgerichtete Abtriebswelle 24 wird
teilweise von einem Getriebedom 28 des aus Metall oder
Kunststoff geformten Getriebegehäuses 12 umschlossen,
der über
eine ebene Stirnfläche 30 des
Getriebes 10 übersteht. Über die
Stirnfläche 30 stehen
auch vier Vorsprünge 32, 34, 36, 38 über, die
jeweils eine an ihrem Stirnende mündende Schraubenöffnung 40 für eine der
vier selbstschneidenden Befestigungsschrauben 18 umschließen und
die durch über
die Stirnfläche 30 überstehend
am Getriebegehäuse 12 angeformte
Verstärkungsstege 42 mit
benachbarten Vorsprüngen
und teilweise auch mit dem Getriebedom 28 verbunden sind.
Die Vorsprünge 32, 34, 36, 38 weisen
steile konische Umfangsflächen
auf und sind in einem solchen Abstand voneinander paarweise auf
entgegengesetzten Seiten der Ausnehmung 16 angeordnet,
dass das Platinenrohr 4 beim Anpressen der Klemmschelle 14 durch
der Festziehen der Befestigungsschrauben 18 reibschlüssig gegen
die einander paarweise zugewandten Umfangsflächen der Vorsprünge 32, 36 bzw. 34, 38 angepresst
und gegen diese anliegend festgeklemmt wird, wodurch das Platinenrohr 4 korrekt
in der Ausnehmung 16 positioniert wird. Die beiden Vorsprünge 32, 34 auf
der Seite des Getriebedoms 28 sind auf entgegengesetzten
Seiten des letzteren angeordnet, so dass das Platinenrohr 4 auf
beiden Seiten des Getriebedoms 28 gegen das Getriebegehäuse 12 angepresst
wird.
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Um
es zu ermöglichen,
die einstückig
ausgebildete Klemmschelle 14 beiderseits des Getriebedoms 28 am
Getriebegehäuse 12 zu
befestigen, ist die Klemmschelle 14 mit einer Aussparung 44 versehen,
die an der vom Getriebedom 28 abgewandten Seite der Klemmschelle 14 von
einem über
deren Länge
durchgehenden Befestigungsflansch 46 begrenzt wird, der
zwei zu den Schraubenöffnungen 40 komplementäre Durchtrittsöffnungen 48 aufweist, während die
Aussparung 44 in Längsrichtung
des Platinenrohrs 4 von zwei Brückenteilen 50, 52 begrenzt
wird, die jeweils einen an den Außendurchmesser des Platinenrohrs 4 angepassten
halbkreisförmigen
Querschnitt aufweisen und durch einen in der Ebene des Befestigungsflanschs 46 liegenden kurzen
Befestigungsflansch 54, 56 verlängert sind. Die
Flansche 54, 56 sind jeweils über der Schrauböffnung 40 des
benachbarten Vorsprungs 32 bzw. 34 mit einer Durchtrittsöffnung 58 für eine der
Befestigungsschrauben 18 versehen.