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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einer Rückenlehne, einem Sitzteil und einem Kabelelement, wobei der Fahrzeugsitz ein Speichermittel aufweist und das Speichermittel zumindest Teilbereiche des Kabelelements aufweist und/oder begrenzt und wobei mit dem Speichermittel die absolute Länge des Kabelelements reversibel veränderbar ist.
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Solche Fahrzeugsitze sind allgemein bekannt, z. B. aus den Druckschriften
DE 102 29 369 B4 ,
DE 296 14 978 U1 und
DE 10 2004 027 720 A1 . Um verschiedene Verstellungen des Fahrzeugsitzes, beispielsweise eine Easy-Entry-Verstellung, zu ermöglichen, muss das Kabelelement eine ausreichende Länge aufweisen. Je nach Verstellposition des Fahrzeugsitzes ist es dabei möglich, dass das Kabelelement Schlaufen bildet. Diese Schlaufen können sich jedoch beispielsweise in der Sitzstruktur einklemmen oder in den Fußraum der Fondpassagiere gelangen. In beiden Fällen ist die Gefahr der Beschädigung des Kabelelements groß.
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Es war daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Fahrzeugsitz anzugeben, bei dem das Kabelelement trotz unterschiedlicher Verstellpositionen des Fahrzeugsitzes im Wesentlichen keine Überlängen bildet und bei dem das Kabelelement nicht durch eine zu geringe Kabellänge starken Zugkräften ausgesetzt ist.
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Gelöst wird die Aufgabe mit einem Fahrzeugsitz mit einer Rückenlehne, einem Sitzteil und einem Kabelelement gemäß Patentanspruch 1 sowie mit einem Verfahren gemäß Patentanspruch 14.
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Die absolute Länge des Kabelelements ist dabei die Länge, die das Kabelelement bei einer Verstellung des Fahrzeugsitzes einnimmt, ohne dass eine Überlänge, beispielsweise in Form einer Schlaufe außerhalb des Speichermittels, entsteht oder das Kabelelement überdehnt wird. Wird der Fahrzeugsitz ausgehend von einer Verstellposition in eine andere Verstellposition überführt, so ändern sich die Zugkräfte, die auf das Kabelelement wirken. Bei einer Erhöhung der Zugkraft wird dabei die absolute Länge des Kabelelements verlängert. Bevorzugt verlängert sich die absolute Länge des Kabelelements dabei so, dass wiederum keine Überlängen entstehen. Der eben beschriebene Fall tritt beispielsweise auf, wenn die Rückenlehne von einer Schlafposition in eine Gebrauchsposition überführt wird. Hierbei wird das Kabelelement reversibel verlängert, da die absolute Länge des Kabelelements reversibel verlängert wird. Bei einer Reduzierung der Zugkraft durch bzw. nach der Verstellung wird die absolute Länge des Kabelelements reduziert. Hierbei wird die absolute Länge so weit reduziert, bis auch in der neuen Verstellposition keine Überlängen des Kabelelements mehr vorhanden sind. Ein solcher Fall tritt beispielsweise auf, wenn die Rückenlehne von der Gebrauchsposition zurück in die Schlafposition verstellt wird. In diesem Fall wird das Kabelelement reversibel verkürzt, da die absolute Länge des Kabelelements reversibel verkürzt wird. Die relative Länge des Kabelelements, also die Länge des Kabels, die tatsächlich in den Fahrzeugsitz eingebaut wurde und das Kabelelement bildet, bleibt somit unabhängig von der Verstellung des Fahrzeugsitzes gleich. Bei einer Verstellung des Fahrzeugsitzes ändert sich folglich nur die absolute Länge des Kabelelements abhängig von den verschiedenen Zugkräften, die durch die verschiedenen Verstellpositionen des Fahrzeugsitzes auf das Kabelelement wirken. Die Zugkräfte sind dabei verschieden, da sie abhängig davon sind, von welcher Verstellposition ausgehend der Fahrzeugsitz in welche andere Verstellposition überführt wird. In vorteilhafter Weise ist so die absolute Länge des Kabelelements an die Verstellposition des Fahrzeugsitzes angepasst. Die absolute Länge des Kabelelements wird dabei so verändert, wie es für die Verstellpositionen des Fahrzeugsitzes notwendig ist, ohne dass Überlängen entstehen oder zu starke Zugkräfte das Kabelelement beschädigen. Bei einer reversibeln Verlängerung oder Verkürzung des Kabelelements soll nach der Erklärung folglich eine Verlängerung oder Verkürzung der absoluten Länge des Kabelelements verstanden werden.
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Mögliche Verstellpositionen des Fahrzeugsitzes sind neben der bereits angesprochenen Easy-Entry-Stellung, bei der die Rückenlehne in Richtung Sitzteil verschwenkt und zusätzlich der Fahrzeugsitz verschoben werden kann, beispielsweise eine Tischklappfunktion. Bei dieser Funktion ist die Rückenlehne im Wesentlichen waagerecht über dem Sitzteil verschwenkt, so dass die Rückenlehne zur Ablage von Gegenständen benutzt werden kann. Des Weiteren gehört zu möglichen Verstellpositionen des Fahrzeugsitzes auch, wenn die Rückenlehne von dem Sitzteil weg verschwenkt wird und sich die Rückenlehne im Wesentlichen in einer Ebene mit dem Sitzteil befindet. Eine solche Verstellposition wird bevorzugt zur Vergrößerung der Ladefläche eines Fahrzeuges angewandt, wobei der verschwenkte Fahrzeugsitz bevorzugt ein Rücksitz ist. Die eben genannte Verstellposition ist jedoch auch als Schlafposition geeignet, wobei in diesem Fall auch Vordersitze in dieser Art verschwenkt werden. Aber auch eine Verstellung der Rückenlehne in einem Winkelbereich von ±10° in einer sogenannten Komfortverstellung ist als mögliche Verstellposition denkbar.
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Erfindungsgemäß umfasst das Speichermittel ein elastisches Material. Besonders bevorzugt besteht das Speichermittel vollständig aus einem elastischen Material, wie beispielsweise aus einem Elastomer oder einem Federmittel. Denkbar ist jedoch auch, dass nur Teilbereiche des Speichermittels elastisch sind und andere Teilbereiche im Wesentlichen keine elastischen Eigenschaften aufweisen. Das Speichermittel kann des Weiteren erfindungsgemäß reversibel verkürzt und verlängert werden und weist bevorzugt keine beweglichen Bauteile auf. Besonders bevorzugt besteht das Speichermittel nur aus einem Teil, so dass das Speichermittel keine anderen Teile aufweist, die zusammen das Speichermittel bilden, besonders keine beweglichen Teile.
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Weiterhin bevorzugt weist das Kabelelement zumindest teilweise im reversibel verkürzten Zustand eine Mäanderform und/oder eine Faltung auf. Durch die Faltung und/oder die Mäanderform ist bevorzugt die absolute Länge des Kabelelements veränderbar. Beispielsweise können Teilbereiche des Kabelelements der Art gefaltet sein, dass sie eine spiralenförmige Anordnung aufweisen. Befinden sich die Teilbereiche in dieser Faltung, ist die absolute Länge des Kabelelements geringer bzw. kürzer, als wenn sich diese Teilbereiche nicht in der Faltung befinden. Die relative Länge des Kabelelements ändert sich trotz der Faltung nicht. In der 5 wird dies anschaulich dargestellt. Auch eine Faltung, bei der zumindest Teilbereiche des Kabelelements nebeneinander, übereinander und/oder umeinander gelegt werden, ist zur Veränderung der absoluten Länge geeignet. Bei einer Veränderung der absoluten Länge des Kabelelements wird dabei die Faltung oder die Mäanderform auseinandergezogen bzw. zusammengezogen. Durch die Mäanderform und/oder die Faltung ist es in vorteilhafter Weise möglich, die absolute Länge des Kabelelements besonders unkompliziert zu variieren. Eine Verknotung oder Verdrehung des Kabelelements erfolgt dabei bevorzugt nicht, so dass die absolute Längenvariation des Kabelelements unkompliziert erfolgt und im Wesentlichen keine Beschädigung des Kabelelements zur Folge hat.
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Bevorzugt umschließt oder begrenzt das Speichermittel zumindest teilweise das Kabelelement. Ganz besonders bevorzugt werden dabei die Bereiche des Kabelelements umschlossen oder begrenzt, die gefaltet sind oder eine Mäanderform aufweisen. Das Speichermittel speichert somit Teilbereiche des Kabelelements, wobei besonders bevorzugt die Länge des Kabelelements, die sich in Mäanderform und/oder gefaltet im Speichermittel befindet oder von dem Speichermittel begrenzt wird, größer ist als die Länge des Kabelelements, die ohne Faltung des Kabelelements im Speichermittel aufgenommen oder begrenzt werden kann. Auch hierzu wird auf die 5 und die entsprechende Figurenbeschreibung verwiesen. Durch das Speichermittel wird bevorzugt die Faltung und/oder die Mäanderform des Kabelelements fixiert, so dass ein Auflösen der Mäanderform oder eine Entfaltung nicht ohne eine Änderung der Zugkraft möglich ist. Bei einer Umschließung von zumindest Teilbereichen des Kabelelements durch das Speichermittel entsteht bevorzugt eine stoffschlüssige Verbindung zwischen den Teilbereichen des Kabelelements und dem Speichermittel. Bei einer Begrenzung kann das Speichermittel beispielsweise wie eine Art Klammer um Teilbereiche des Kabelelements angeordnet sein. In beiden Fällen werden zumindest Teilbereiche des Kabelelements vor Beschädigungen geschützt. Weiterhin bevorzugt ist jedoch auch, wenn das Kabelelement zumindest teilweise das Speichermittel umschließt oder begrenzt.
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Weiterhin bevorzugt wird eine ungewollte reversible Verlängerung des Kabelelements durch das Speichermittel im reversibel verkürzten Zustand verhindert. Im reversibel verkürzten Zustand des Speichermittels wird bevorzugt eine reversible Verlängerung der absoluten Länge verhindert, wenn sich nicht die Zugkräfte, die auf das Kabelelement wirken, erhöhen. Folglich ist es in vorteilhafter Weise nicht möglich, dass sich die Mäanderform und/oder die Faltung des Kabelelements ungewollt auseinanderzieht. Ein ungewolltes Auseinanderziehen liegt dabei dann vor, wenn keine Verstellung des Fahrzeugsitzes erfolgt ist und sich somit die Zugkräfte, die auf das Kabelelement wirken, nicht verändert haben. Ein Auseinanderziehen würde in diesem Fall zu einer Überlänge des Kabelelements und zur Gefahr der Schlaufenbildung außerhalb des Speichermittels führen. Somit variiert die absolute Länge des Kabelelements im Wesentlichen nur in Abhängigkeit des Kabelbedarfs, der sich durch die Verstellung des Fahrzeugsitzes ergibt und von den Zugkräften abhängig ist.
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Besonders bevorzugt ist bei einem reversibel verkürzten Speichermittel auch das Kabelelement reversibel verkürzt. Weiterhin bevorzugt ist bei einem reversibel verlängerten Speichermittel auch das Kabelelement reversibel verlängert. Insbesondere bei einer Umschließung oder Begrenzung des Kabelelements durch das Speichermittel ist es so vorteilhaft möglich, dieses vor Beschädigungen zu schützen und ein Verrutschen des Kabelelements im Fahrzeugsitz zu verhindern. Zumindest Teilbereiche des Kabelelements bleiben folglich unabhängig von der Änderung der absoluten Länge des Kabelelements von dem Speichermittel umschlossen oder begrenzt, da sich das Speichermittel bevorzugt dem reversiblen Zustand des Kabelelements anpasst.
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Bevorzugt weist das Speichermittel ein Fixiermittel auf. Insbesondere bei einer Begrenzung von Teilbereichen des Kabelelements durch das Speichermittel wird bevorzugt die Mäanderform und/oder die Faltung durch das Fixiermittel fixiert. In diesem Fall wird ein ungewolltes Auseinanderziehen der Faltung und/oder der Mäanderform durch das Fixiermittel verhindert. Das Fixiermittel kann das Kabelelement jedoch auch vor einem zu starken Auseinanderziehen schützen, indem es die absolute Längenvariation des Kabelelements begrenzt. Je nach Gestaltung des Fixiermittels ist das Kabelelement folglich mehr oder weniger auseinanderziehbar. Bevorzugt ist das Fixiermittel dabei so gestaltet, dass es eine absolute Längenvariation des Kabelelements zulässt, die im Wesentlichen gleich der relativen Länge des Kabelelements ist. Beschädigungen durch zu starkes Auseinanderziehen können so vermieden werden. Besonders bevorzugt ist das Fixiermittel ein Teil des Speichermittels und beispielsweise durch eine bestimmte Ausgestaltung des Speichermittels entstanden. Beispielsweise kann das Speichermittel an zwei Enden eine Verdickung aufweisen, wobei die Verdickung das Fixiermittel darstellt. Die Verdickung kann bevorzugt pfeilförmig oder kegelförmig sein und jeweils an einem Ende des Fixiermittels vorgesehen sein. In diesem Fall weist das Speichermittel folglich keine anderen Bauteile auf, obwohl es ein Fixiermittel aufweist.
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Besonders bevorzugt ist das Speichermittel ein Schaumblock oder ein Gummiband. Das Gummiband weist bevorzugt an seinen Endbereichen Verdickungen als Fixiermittel auf, mit denen die Faltung und/oder die Mäanderform des Kabelelements fixiert werden. Beispielsweise sind Knoten im Gummiband ein mögliches Fixiermittel. Durch die Verwendung eines Schaumblocks oder eines Gummibandes als Speichermittel ist das Speichermittel besonders unkompliziert im Aufbau, besitzt wenig Gewicht und ist unkompliziert in den Fahrzeugsitz einbaubar.
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Bevorzugt weist die Rückenlehne und/oder das Sitzteil und/oder ein anders Bauteil des Fahrzeugsitzes das Kabelelement und/oder das Speichermittel auf. Ein anderes Bauteil des Fahrzeugsitzes kann beispielsweise eine Sitzschiene sein, auf der der Fahrzeugsitz verfahren wird. Aber auch andere Bauteile, wie beispielsweise Befestigungsmittel des Fahrzeugsitzes, sollen als Bauteil verstanden werden. Durch die verschiedenen Einbaumöglichkeiten des Kabelelements und des Speichermittels können diese platzsparend und/oder nicht sichtbar für Fahrzeuginsassen eingebaut werden.
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Weiterhin bevorzugt ist das Kabelelement mit einer Sitztrennstelle oder mit einem Stecker verbunden. Hierdurch ist das Kabelelement elektrisch angeschlossen und kann zur Versorgung von Verbrauchern in dem Fahrzeugsitz benutzt werden. Verbraucher im Fahrzeugsitz sind beispielsweise Motoren zur elektrischen Sitzverstellung oder Sitzheizungen.
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Bevorzugt weist das Speichermittel ein Gehäuse auf. So ist vorteilhaft auch das Speichermittel gegenüber Beschädigungen geschützt. Bevorzugt ist das Gehäuse der Art gestaltet, dass es sich an die reversible Verkürzung und Verlängerung des Speichermittels anpasst. Beispielsweise ist das Gehäuse ebenfalls aus einem elastischen Material oder besitzt eine Größe, die im Wesentlichen der maximalen Verlängerung des Speichermittels entspricht. Bevorzugt bildet das Gehäuse zusammen mit dem Speichermittel und mindestens Teilbereichen des Kabelelements ein Standardteil, das unkompliziert in jeden Fahrzeugsitz montiert werden kann. Dieses Standardteil kann vor der Montage in den Fahrzeugsitz bereits vormontiert sein. Hierdurch wird die Verkabelung des Fahrzeugsitzes besonders unkompliziert und zeitsparend möglich.
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Zwei Verfahren zur Verstellung des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes sind weitere Gegenstände der vorliegenden Erfindung.
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Bei einem Verfahren zur Verstellung des Fahrzeugsitzes wird bei einer Verstellung der Rückenlehne und/oder des Sitzteils bevorzugt die im reversibel verkürzten Zustand vorliegende Faltung und/oder Mäanderform des Kabelelements auseinandergezogen. Hierdurch wird das Kabelelement reversibel verlängert, wobei durch die Verlängerung auch das Speichermittel auseinandergezogen wird und sich reversibel verlängert. Die absolute Länge des Kabelelements wird folglich verlängert. In diesem Fall bewirkt folglich die Auseinanderziehung der Faltung oder der Mäanderform des Kabelelements eine Verlängerung des Speichermittels. Das Kabelelement wird dabei bevorzugt nur soweit aus seiner Faltung und/oder seiner Mäanderform gezogen, wie Kabellänge nach der Verstellung des Fahrzeugsitzes tatsächlich benötigt wird. Eine Schlaufenbildung außerhalb des Speichermittels wird im Wesentlichen vermieden.
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Bei einem weiteren Verfahren wird bei einer Verstellung der Rückenlehne und/oder des Sitzteils das Speichermittel reversibel verkürzt, wobei sich bevorzugt hierdurch das reversibel verlängerte Kabelelement zusammenzieht. Hierbei wird das Kabelelement reversibel verkürzt, da die Mäanderform und/oder die Faltung des Kabelelements zumindest teilweise wieder zusammengezogen werden. In diesem Fall bewirkt folglich eine Verkürzung des Speichermittels ein Zusammenziehen der Mäanderform und/oder der Faltung und damit eine reversible Verkürzung des Kabelelements. Die absolute Länge des Kabelelements wird folglich verkürzt. Auch hierbei wird das Speichermittel und somit das Kabelelement nur soweit verkürzt, wie Kabellänge nach der Verstellung des Fahrzeugsitzes benötigt wird.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren näher beschrieben, wobei die Beschreibung lediglich beispielhaft ist und den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht einschränkt.
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1 stellt schematisch einen Fahrzeugsitz mit einem Speichermittel und einem Kabelelement in einer Rückenlehne dar.
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2 stellt schematisch den Fahrzeugsitz mit dem Speichermittel und dem Kabelelement dar.
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3 stellt schematisch das Speichermittel als einen Schaumblock dar.
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4 stellt schematisch das Speichermittel als ein Gummiband dar.
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5 stellt schematisch das Kabelelement und das Speichermittel dar, wobei das Kabelelement einmal gefaltet und einmal ohne Faltung vorliegt.
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In der 1 ist schematisch ein Fahrzeugsitz 3 dargestellt. Der Fahrzeugsitz 3 weist eine Rückenlehne 6 und ein Sitzteil 7 auf. Im Ausführungsbeispiel erstreckt sich ein Kabelelement 1 von dem Sitzteil 7 zur Rückenlehne 6, wobei die Rückenlehne 6 ein Speichermittel 9 aufweist. Das Speichermittel 9 weist Teilbereiche des Kabelelements 1 auf, wobei die Teilbereiche des Kabelelements 1 im Speichermittel 9 gefaltet sind und/oder eine Mäanderform aufweisen. Durch die Faltung und/oder die Mäanderform wird dabei die absolute Länge des Kabelelements 1 verändert. Wird der Fahrzeugsitz 3 verstellt, beispielsweise indem die Rückenlehne 6 auf das Sitzteil 7 verschwenkt, wird die Faltung und/oder die Mäanderform des Kabelelements 1 auseinandergezogen. Hierbei wird die absolute Länge des Kabelelements 1 verlängert und auch das Speichermittel 9 reversibel verlängert. Im Bereich 8 bleibt das Kabelelement 1 dabei im Wesentlichen straff, so dass keine Schlaufen außerhalb des Speichermittels 9 gebildet werden, die in den Fondbereich hineinragen. Die Gefahr, dass Fondpassagiere sich in einer solchen Schlaufe mit den Füssen verfangen und das Kabelelement 1 beschädigen, wird verringert. Aufwendige Blendenkonzepte, die das Kabelelement 1 führen und einer Schlaufenbildung außerhalb des Speichermittels 9 vorbeugen sollen, sind daher nicht mehr notwendig.
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In der 2 ist schematisch der Fahrzeugsitz 3 dargestellt, wobei ein Kabelelement 1 von dem Sitzteil 7 zu einer Schiene 11 des Fahrzeugsitzes 3 verläuft. Das Kabelelement 1 ist dabei an einem Ende mit einer Sitztrennstelle 10 verbunden. Im Ausführungsbeispiel weist das Speichermittel 9 einen Teilbereich des Kabelelements 1 auf. Das Kabelelement 1 weist in diesem Teilbereich eine Faltung und/oder eine Mäanderform auf, wodurch die absolute Länge des Kabelelements 1 veränderbar ist und das Kabelelement 1 reversibel verlängert oder verkürzt werden kann. Hierdurch ist das Kabelelement 1 an verschiedene Verstellpositionen des Fahrzeugsitzes 3 anpassbar. Es entsteht folglich ein definierter Bereich, in dem das Kabelelement 1 flexibel verlängert oder verkürzt werden kann.
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Die 3 stellt schematisch das Speichermittel 9 mit einem Teilbereich des Kabelelements 1 dar. Im Ausführungsbeispiel ist das Speichermittel 9 ein Schaumblock 2, der Teilbereiche des Kabelelements 1 umschließt. Der Schaumblock 2 ist bevorzugt aus einem elastischen Material und kann sich entlang seiner Längserstreckung ausdehnen. Bei einer solchen Ausdehnung wird dabei die Faltung und/oder die Mäanderform von den Teilbereichen des Kabelelements 1 auseinandergezogen. Hierdurch wird die absolute Länge des Kabelelements 1 verändert. Wie weit die Mäanderform und/oder die Faltung auseinandergezogen wird, ist dabei abhängig von den Zugkräften, die bei der Verstellung des Fahrzeugsitzes 3 entstehen. Im Ausführungsbeispiel werden nur Teilbereiche des Kabelelements 1 von dem Speichermittel 9 umfasst. Denkbar wäre jedoch auch, dass das gesamte Kabelelement 1 von dem Speichermittel 9 umfasst oder begrenzt wird.
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In der 4 ist das Kabelelement 1 dargestellt, wobei Teilbereiche des Kabelelements 1 von dem Speichermittel 9 begrenzt werden. Das Speichermittel 9 ist im Ausführungsbeispiel ein Gummiband 4, wobei das Gummiband 4 zwei Knoten aufweist. Die Knoten fixieren die Faltung von Teilbereichen des Kabelelements 1 und stellen somit ein mögliches Fixiermittel 5 dar. Einer ungewollten Verlängerung der absoluten Länge des Kabelelements 1 wird somit vorgebeugt. Wird der Fahrzeugsitz 3 verstellt, entstehen Zugkräfte, die auf das Kabelelement 1 wirken. Je nach Größe dieser Zugkräfte wird die Faltung des Kabelelements 1 auseinandergezogen oder zusammengezogen, wobei sich auch das Gummiband 4 auseinanderzieht oder zusammenzieht. Je nach Länge und Elastizität des Gummibandes 4 ist dabei die Faltung unterschiedlich stark auseinanderziehbar. Durch die Gestaltung des Gummibandes 4 kann somit bestimmt werden, wie stark sich die Faltung und/oder die Mäanderform auseinanderziehen lassen sollen. Somit bewirkt das Gummiband 4 auch einen Schutz des Kabelelements 1 vor zu starker Überdehnung und einer damit verbundenen Beschädigung des Kabelelements 1. Das Speichermittel 9 kann jedoch auch ein geschlossenes Gummiband 4 sein, so dass die Fixierung der Faltung oder der Mäanderform allein durch das geschlossene Gummiband 4 erfolgt. Ein Fixiermittel 5 wird in diesem Fall nicht mehr benötigt. Bevorzugt handelt es sich bei dem Kabelelement 1 um einen Rundleiter oder einen Flachleiter, wobei sowohl Rundleiter als auch Flachleiter eine Mehrzahl von Kabeln aufweisen können. Selbstverständlich sind auch andere Leitungsarten möglich, wobei im Wesentlichen alle Leiterquerschnitte und Leitungsanzahlen verwendet werden können.
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In der 5 ist das Kabelelement 1 dargestellt, wobei im oberen Bereich der 5 das Kabelelement 1 in seiner relativen Länge dargestellt ist. Wird das Kabelelement 1 gefaltet oder in eine Mäanderform gelegt, so bleibt zwar die relative Länge des Kabelelements 1 erhalten, aber die absolute Länge des Kabelelements 1 wird verkürzt, wie im unteren Bereich der 5 dargestellt. Im Ausführungsbeispiel ist die Länge des Kabelelements 1 im oberen Teil der 5 im Wesentlichen gleich der Länge des Kabelelements 1 im unteren Bereich der 5. Trotzdem hat sich die Längsausdehnung des Kabelelements 1 im unteren Teil der 5 verkürzt. Bei gleicher Länge des Kabelelements 1 ist folglich die absolute Länge änderbar. Das Kabelelement 1 kann in seiner relativen Länge ohne Faltung oder Mäanderform nicht von dem gestrichelt eingezeichneten Speichermittel 9 aufgenommen werden, da die relative Länge des Kabelelements 1 länger ist als die Länge des Speichermittels 9. Die Endstücke des Kabelelements 1 wären somit nicht mehr vom Speichermittel 9 umschlossen. In der absoluten Länge ist das Kabelelement 1 jedoch von dem Speichermittel 9 aufnehmbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kabelelement
- 2
- Schaumblock
- 3
- Fahrzeugsitz
- 4
- Gummiband
- 5
- Fixiermittel
- 6
- Rückenlehne
- 7
- Sitzteil
- 8
- Bereich
- 9
- Speichermittel
- 10
- Sitztrennstelle
- 11
- Schiene