DE102006055967A1

DE102006055967A1 - Verstelleinheit für die Höhenverstellung eines Sitzes (I)

Info

Publication number: DE102006055967A1
Application number: DE200610055967
Authority: DE
Inventors: Jörg-Artur Wildemann; Olaf Linke; Bernd Winkelhake
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 2006-11-24
Filing date: 2006-11-24
Publication date: 2008-05-29
Anticipated expiration: 2026-11-25
Also published as: DE102006055967B4

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Verstelleinheit (1) für die Höhenverstellung eines Sitzes, insbesondere eines Fahrzeugsitzes. Diese umfasst einen Verstellhebel (2) und ein Schrittschaltgetriebe (3) zum Umsetzen der Betätigung des Verstellhebels (1) in eine Höhenverstellung des Sitzes. Um ein versehentliches Bewegen der Verstelleinheit zu verhindern, stehen der Verstellhebel (2) und das Schrittschaltgetriebe (3) über eine betätigbare Kupplungseinheit (10) in Wirkverbindung. Der Sitz ist nur im eingekuppelten Zustand über die Hebelbewegung in seiner Höhe verstellbar.

Description

Die Erfindung betrifft eine Verstelleinheit für die Höhenverstellung eines Sitzes mit den Merkmalen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zur Sitzhöhenverstellung ist es bekannt, manuell einen Hebel, der zwischen Karosserie und Sitzteilseitenfläche angeordnet ist, zu bedienen. Dieser Verstellhebel wirkt auf ein Schrittschaltgetriebe, mit dem die Sitzfläche nach oben oder unten bewegbar ist.
In der Praxis kann es beim Ein- oder Aussteigen von Personen, insbesondere bei höher angeordneten Fahrzeugen, wie SUVs, MPVs etc., zum selbsttätigen – und damit unerwünschten – Verstellen des Hebels kommen. Grund hierfür ist, dass der relativ hoch liegende Verstellhebel durch die ein- oder aussteigende Person aus Versehen unsachgemäß nach unten belastet werden kann, wodurch die vom Fahrzeugnutzer eingestellte Wunschposition des Sitzes verloren geht. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, indem die Person beim Ein- oder Aussteigen aus Versehen durch Auflage durch das Körpergewicht oder durch ein verfangenes Kleidungsteil den Hebel bedient.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung nunmehr die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Höhenverstellung eines Sitzes zu schaffen, die eine solche versehentliche Verstellung beim insbesondere Ein- oder Aussteigen verhindert.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Der Erfindung liegt der Kerngedanke zugrunde, dass der Verstellhebel mit dem vorzugsweise als Schrittschaltgetriebe ausgebildeten Getriebe über eine Kupplungseinheit verbunden ist. Erst nach Betätigung der Kupplungseinheit wirkt der Verstellhebel auf das Getriebe, so dass es zu einer Höheneinstellung des Sitzes kommen kann. Im entkoppelten Zustand kann der Hebel zwar bewegt werden, die Wirkverbindung mit dem Schrittschaltgetriebe ist aber aufgehoben, so dass keine Sitzhöhenverstellung erfolgt.
Vorteilhafterweise weist der Verstellhebel eine Betätigungseinheit für die Kupplungseinheit auf. Diese ist insbesondere durch eine Taste am Verstellhebel ausgebildet, die eine Betätigung der Kupplungseinheit bewirkt, die vorzugsweise als Kupplungsmechanik ausgebildet ist. Dies weist den Vorteil auf, dass bestehende Höhenverstellvorrichtungen einfach umrüstbar sind, indem das bereits vorhandene Schrittschaltgetriebe im Wesentlich gleich bleiben kann, während der bisherige Verstellhebel gegen den Verstellhebel mit Kupplungsmechanik und Taste ausgetauscht wird.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Taste als Drucktaste ausgebildet. Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist eine Schiebetaste vorgesehen. Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die Taste aus einer Kombination von Zug- bzw. Schiebtaste und einer Drucktaste.
Die Kupplungseinheit selbst wird durch Betätigen durch die Taste initiiert. Über eine Kupplungsmechanik wird ein Eingriffselement, insbesondere in Form eines Bolzens, innerhalb eines Eingriffsmusters oder Kulisse im Schrittschaltgetriebe verfahren. Hierbei ist die Lösung denkbar, dass durch Betätigung der Taste ein Einrasten der Kupplung nach vorn oder nach hinten (d.h. in oder entgegen der Fahrtrichtung) möglich ist.
Eine vierte Ausführungsform betrifft eine sogenannte „Kugelschreibermechanik", bei der eine Auslösung innerhalb des Verstellhebels durch Einrasten und Ausrasten der Mechanik vorgenommen werden kann.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Fig. näher beschrieben. Hierbei zeigen
1 eine Darstellung der ersten Ausführungsform einer Verstelleinheit mit einer kombinierten Zug- und Drucktaste;
2 eine weitere Darstellung der ersten Ausführungsform der Verstelleinheit nach 1;
3 eine Darstellung der Ausführungsform nach 1 mit aktivierter Schiebe- und Drucktaste im eingekuppelten Zustand;
4 eine Darstellung der Ausführungsform nach 1 mit transparenter Darstellung des Verstellhebels;
5 eine Darstellung einer Verstelleinheit nach einer zweiten Ausführungsform mit einer Drucktaste;
6 eine Darstellung einer Verstelleinheit nach der dritten Ausführungsform mit einer Schiebetaste;
7 eine Darstellung einer Verstelleinheit nach einer vierten Ausführungsform mit einer Drucktaste.
In der 1 ist eine Verstelleinheit 1 für die Höhenverstellung eines Sitzes (nicht gezeigt) dargestellt, die einen Verstellhebel 2 und ein Schrittschaltgetriebe 3 umfasst, welches schrittweise die Bewegung des Hebels 2 nach oben und unten in eine Höhenbewegung des Sitzes umsetzt. Zur Bedienung des Schrittschaltgetriebes 3 ist der Verstellhebel 2 über ein Übertragungsmittel 4 in Form eines starren Hebelelementes 5 verbunden. Dieses Hebelelement 5 weist ein erstes Endteil 6 mit einem Zahnraster 7 (vgl. 4) auf, welches für eine sichere Arretierung im Kunststoffmaterial 8 des Verstellhebels 2 sorgt. Das zweite Endteil 9 des Hebelelementes 5 wirkt auf das Schrittschaltgetriebe 3.
Erfindungsgemäß ist nunmehr zum Erreichen eines Aus- und Einkuppelns dieser Wirkmechanismus zwischen Verstellhebel 2 und Schrittschaltgetriebe 3 mittels einer Kupplungseinheit 10 unterbrechbar. Hierzu ist in den äußeren Rand 11 des Schrittschaltgetriebes 3 ein Eingriffsmuster 12 – hier ein L-förmiger Ausschnitt 13 – eingebracht. Hierbei weist der eine Schenkel 14 des Ausschnitts 13 nach unten, während der andere Schenkel 15 in Richtung einer Betätigungseinheit 16, hier einer Taste 17, weist. In diesen Ausschnitt 13 greift als Eingriffselement 18 ein Bolzen 19 ein. Dieser ist als Teil der Kupplungseinheit mit einer Hebelmechanik 20 in Form von zwei miteinander in Wirkverbindung stehenden Hebeln 21, 22 verbunden. Bei der gezeigten Ausführungsform ist die Taste 17 als kombinierte Schiebe- und Drucktaste 17a ausgebildet. Ist die Taste 17a nicht betätigt, befindet sich der Bolzen 19 in seiner ersten, nicht betätigten, Position und zwar in der gezeigten Stellung oberhalb des nach unten weisenden Schenkels 14 des Ausschnitts 13. Wird nun der Verstellhebel 2 bedient, wird der Bolzen 19 entlang des nach unten weisenden Schenkels 14 des Abschnitts 13 gedrückt. Da der Bolzen 19 kein Hindernis erfährt, wird das Schrittschaltgetriebe 3 nicht bewegt. Der Verstellhebel 2 wird zwar bewegt, es kommt aber nicht zu einer Höhenverstellung des Sitzes. Auf diese Weise wird eine nicht gewollte Höhenverstellung vermieden.
Wenn nun der Bedienende eine Höhenverstellung seines Sitzes wünscht, ist die Taste 17 zu betätigen. Hierdurch werden die Hebelmechanik 20 und der Bolzen 19 nach vorne bewegt. Indem der Bolzen 19 in den zweiten Schenkel 15 des Ausschnitts 13 eingreift, kann er sich bei einer nachfolgenden Betätigung des Verstellhebels 2 nicht mehr ungehindert bewegen. Auf diese Weise nimmt der Bolzen 19 bei einer durch den Verstellhebel 2 induzierten Bewegung das Schrittschaltgetriebe 3 mit. Es erfolgt eine eingekoppelte Höhenverstellung des Sitzes.
Mit Hilfe der 2 und 3 wird insbesondere die Bewegung der kombinierten Taste (17a) und die Auswirkung auf die Hebelmechanik 20 und den Bolzen 19 (hier verdeckt) gezeigt. Vorzugsweise wird die kombinierte Schiebe- und Drucktaste 17a nach vorn und 30° nach unten bewegt.
5 stellt eine weitere Ausführungsform der Verstelleinheit mit einer reinen Drucktaste 17b dar. Diese Ausführungsform ist hier mit einer Einrastbewegung der Kupplungseinheit 10 nach vorn verbunden. Der Bolzen 19 der Kupplungseinheit 10 wird in eine – in Fahrtrichtung gesehen – vorn gelegene Nut 23a eines Eingriffsmusters 12 bewegt. Bei der Definition der Richtung wird davon ausgegangen, dass der Sitz in Fahrrichtung ausgerichtet ist.
Im Gegensatz hierzu wird das Einkuppeln nach einer dritten Ausführungsform (6) nach Betätigen einer reinen Schiebetaste 17c durch eine Einrastbewegung des Bolzens 19 der Kupplungseinheit 10 nach hinten (entgegen der Fahrtrichtung) in eine Nut 23b bewirkt.
Schließlich zeigt die 7 eine Verstelleinheit 1, die eine Kupplungsmechanik nach Art einer Kugelschreibermechanik aufweist. Durch Betätigung einer Drucktaste 17b wird ein im Verstellhebel 2 geführtes Kopplungselement 24 gegen die Kraft von zwei Schraubenfedern 25, 26 entgegen der Fahrtrichtung nach hinten bewegt. In der eingekuppelten Position kommt eine entsprechende Aufnahmenut 27 an seinem hinteren Ende in Eingriff mit einem Stift oder Vorsprung 28, so dass der Verstellhebel und das Getriebe in Wirkverbindung kommen. Es handelt sich hier um eine Drucktaste mit Kupplungsgabel.

1: Verstelleinheit
2: Verstellhebel
3: Schrittschaltgetriebe
4: Übertragungsmittel
5: Hebelelement
6: Erstes Endteil
7: Zahnraster
8: Kunststoffmaterial
9: Endteil
10: Kupplungseinheit
11: Rand Schrittschaltgetriebe
12: Eingriffsmuster
13: L-förmiger Ausschnitt
14: Schenkel
15: Schenkel
16: Betätigungseinheit
17: Taste
17a: kombinierte Schiebe- und Drucktaste
17b: Drucktaste
17c: Schiebetaste
18: Eingriffselement
19: Bolzen
20: Hebelmechanik
21: Hebel
22: Hebel
23a: Nut
23b: Nut
24: Kopplungselement
25: Schraubenfeder
26: Schraubenfeder
27: Aufnahmenut
28: Stift/Vorsprung

Claims

Verstelleinheit (1) für die Höhenverstellung eines Sitzes, insbesondere eines Fahrzeugsitzes, mit einem Verstellhebel (2) und einem Getriebe, insesondere einem Schrittschaltgetriebe (3), zum Umsetzen der Betätigung des Verstellhebels (1) in eine Höhenverstellung des Sitzes, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellhebel (2) und das Getriebe, insbesondere das Schrittschaltgetriebe (3), über eine betätigbare Kupplungseinheit (10) in Wirkverbindung stehen, wobei der Sitz nur im eingekuppelten Zustand über die Hebelbewegung in seiner Höhe verstellbar ist.
Verstelleinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellhebel (2) eine Betätigungseinheit (16), insbesondere eine Taste (17, 17a–c), für die Betätigung der Kupplungseinheit (10) aufweist.
Verstelleinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinheit (16) eine Drucktaste- oder eine Schiebetaste (17b, c) oder eine Kombination dieser beiden Tasten (17a) umfasst.
Verstelleinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinheit (10) umfasst: ein Eingriffselement (18), welches über eine Hebelmechanik (20) zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position verfahrbar ist, ein Eingriffsmuster (12) im Gehäuse des Getriebes, welches so ausgebildet ist, dass sich das Eingriffselement (18) in einer ersten entkuppelten Position bei Bewegung des Verstellhebels (2) hindernisfrei bewegt und dass es in einer zweiten eingekuppelten Position in Eingriff mit dem Getriebe (3) kommt und somit die Bewegung des Verstellhebels (2) auf das Getriebe (3) überträgt.
Verstelleinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Eingriffselement (18) sich zur Einkopplung (zweite Position) entweder in ein entsprechendes Eingriffsmuster (12, 23a, b) in Richtung oder entgegen der Fahrzeugrichtung bewegt.
Verstelleinheit nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Eingriffselement (18) ein Bolzen (19) oder Stift ist, welcher über die Hebelmechanik (20) in Form von mindestens zwei Hebeln (21, 22) bewegt wird.