DE10061364C1 - Betätigungsvorrichtung für Kraftfahrzeugsitze - Google Patents

Abstract

Eine Vorrichtung zum Betätigen eines Antriebsrades einer Verstellvorrichtung eines Fahrzeugsitzes weist ein über einen Schwenkhebel manuell betätigbares, in beide Richtungen wirkendes Schrittschaltwerk auf, das für ein Verdrehen des Antriebsrades mit diesem in Drehverbindung steht. Die Drehverbindung zwischen Schrittschaltwerk und Antriebsrad ist lösbar.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbe­ griff des Patentanspruchs 1.

Bei einer Vorrichtung der als bekannt vorausgesetzten Art (DE 198 55 004 A1) ist ein von einem Schwenkhebel betätig­ tes Schrittschaltwerk mit einem selbsthemmenden Getriebe ständig im Eingriff. Unterschiedliche Getriebe erlauben die Anpassung an unterschiedliche Verstellbedingungen. Wenn Elemente eines Kraftfahrzeugsitzes in kleinen Verstell­ schritten verlagerbar sein sollen, muß das Schrittschalt­ werk für große Verstellwege unzumutbar oft betätigt werden. Die Betätigung über große Verstellwege ist also unbequem und zeitraubend.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der als bekannt vor­ ausgesetzten Art so auszubilden, daß sie sowohl eine schnelle und bequeme Verstellung über einen großen Ver­ stellweg als auch eine fein gestufte Verstellung ermög­ licht.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Pa­ tentanspruchs 1.

Die Verstellung des Kraftfahrzeugsitzes kann mit Hilfe des Schrittschaltwerks oder ohne das Schrittschaltwerk erfol­ gen. Die das Schrittschaltwerk mit der Verstellvorrichtung verbindende Einrichtung ist einfach und kostengünstig aus­ geführt.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Bei der Drehverbindung von Schrittschaltgetriebe und An­ triebsrad, gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Er­ findung über ein Zwischenrad, kann deren Trennung durch den Schwenkhebel des Schrittschaltgetriebes erfolgen, ohne daß dazu eine große Betätigungskraft benötigt wird. Das Vorse­ hen eines Zwischenrades ermöglicht außerdem eine sinnfälli­ ge Betätigung.

Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfin­ dung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 - eine schematische Seitenansicht eines Kraft­ fahrzeugsitzes mit einer Neigungsverstell- und einer Betätigungsvorrichtung für eine Rücken­ lehne;

Fig. 2 - einen vergrößerten Ausschnitt der Verstell- und Betätigungsvorrichtung gemäß Fig. 1 im Ausgangszustand;

Fig. 3 - den Ausschnitt gemäß Fig. 2 mit den Verstell- und Betätigungsbereichen;

Fig. 4 - den Ausschnitt gemäß Fig. 2 mit zum Lösen der Drehverbindung zwischen Verstell- und Betäti­ gungsvorrichtung gekoppeltem Schwenkhebel;

Fig. 5 - den Ausschnitt gemäß Fig. 2 mit gelöster Dreh­ verbindung.

In den Zeichnungen sind gleiche Teile mit den gleichen Be­ zugszeichen versehen, die sich im Bedarfsfall durch Hoch­ striche voneinander unterscheiden.

An einem Sitzteil 1 ist eine Rückenlehne 2 um eine horizon­ tale Neigungsachse 3b schwenkbar angelenkt. Die Rückenlehne 2 ist in ihrer Neigung mittels einer Verstellvorrichtung 3 einstellbar. Die Verstellvorrichtung 3 wird manuell von ei­ ner Betätigungsvorrichtung 4 über ein Zwischenrad 5 ange­ trieben. Die Betätigungsvorrichtung 4 weist ein an sich be­ kanntes Schrittschaltwerk 4c auf, das in den Zeichnungen nicht näher dargestellt ist. Das Zwischenrad 5 ist auf ei­ nem Schwinghebel 6 gelagert, der um eine sitzteilfeste Schwenkachse 4b des Schrittschaltgetriebes 4c verschwenkbar ist. Die Rückenlehne 2 ist durch eine am Sitzteil 1 befe­ stigte Feder 7 in Fahrtrichtung vorgespannt.

Das Schrittschaltwerk 4c weist ein Abtriebsrad 4d auf, das mit dem Zwischenrad 5 ständig im Eingriff steht. Das Schrittschaltwerk 4c führt in einander entgegengesetzten Richtungen Verstellbewegungen aus. Es kann ausschließlich durch einen Schwenkhebel 4a betätigt werden. Von der Ver­ stellvorrichtung 3 auf das Schrittschaltwerk 4c rückwirken­ de Antriebskräfte führen auch in der neutralen Mittelstel­ lung des Schwenkhebels 4a nicht zur Verstellung des Schrittschaltwerkes 4c.

Der Schwenkhebel 4a ist um dieselbe Schwenkachse 4b wie der Schwinghebel 6 verschwenkbar. An seinem freien Ende trägt der Schwenkhebel 4a einen Betätigungsknopf 4e, der auf eine in der Längsmittenebene des Schwenkhebels 4a geführte Kupp­ lungsstange 4f wirkt. Wenn der Schwenkhebel 4a in seiner neutralen Mittelstellung gemäß Fig. 2 steht, liegt das ge­ genüberliegende Ende der Kupplungsstange 4f einer Öffnung 6b gegenüber. Die Öffnung 6b ist in einem das Abtriebsrad 4d bogenförmig umgebenden Steg 6c vorgesehen, der an dem Schwinghebel 6 ausgebildet ist. Die Kupplungsstange 4f wird durch eine Druckfeder 4g von der Öffnung 6b entfernt gehal­ ten. An dem Schwinghebel 6 greift eine Feder 6a mit einem Ende an, deren anderes Ende sich an dem Sitzteil 1 ab­ stützt. Die Feder 6a hält das Zwischenrad 5 in Kontakt mit einem Antriebsrad 3a der Verstellvorrichtung 3.

Der Schwenkhebel 4a ist aus seiner Neutralstellung nach oben und nach unten bis in die mit 4a' bezeichneten, in Fig. 3 gestrichelt angedeuteten Schwenkpositionen ver­ schwenkbar. Sowohl die Bewegung des Schwenkhebels 4a aus der Mittellage nach oben als auch die Bewegung aus der Mit­ tellage nach unten führt zu einer Drehung des Abtriebsrades 4d, die über das Zwischenrad 5 und das auf der Neigungsach­ se 3b angeordnete Antriebsrad 3a in eine schrittweise Verstellung der Rückenlehne 2 umgesetzt wird. Bei mehrmaligem Verschwenken des Schwenkhebels 4a aus der Mittellage nach oben oder nach unten ändert sich die Neigung der Rückenleh­ ne 2 beispielsweise um den mit 2' gekennzeichneten Nei­ gungsbereich.

Wenn die Rückenlehne 2 um einen größeren Neigungswinkel verstellt werden soll als den in Fig. 3 dargestellten, wird der Betätigungsknopf 4e, wie in Fig. 4 gezeigt, in der neu­ tralen Mittelstellung des Schwenkhebels 4a gedrückt. Die Kupplungsstange 4f durchsetzt dabei die Öffnung 6b am Schwinghebel 6. Wenn der Schwinghebel 4a bei gedrückt ge­ haltenem Betätigungsknopf 4e angehoben wird, schwenkt der Schwinghebel 6 um die Achse 4b und das Zwischenrad 5 wird von dem Antriebsrad 3a weg verlagert. Das Antriebsrad 3a kann frei drehen. Daher drückt die Feder 7 die Rückenlehne 2 gegen den Rücken eines Sitzbenutzers. Die Rückenlehne 2 kann nun, wie bei einem Rastverstellbeschlag üblich, von dem Sitzbenutzer beispielsweise in die mit 2" in Fig. 5 ge­ kennzeichnete Neigung grob eingestellt werden. Nach dem Einschwenken des Zwischenrades 5 in Eingriff mit dem An­ triebsrad 3a ist diese Neigungslage durch das Schritt­ schaltwerk 4c blockiert. In jeder dieser Neigungspositionen der Rückenlehne 2 ist eine Feinverstellung der Rückenleh­ nenneigung durch das Schrittschaltwerk 4c möglich.

Claims (8)

1. Vorrichtung zum Betätigen eines Antriebsrades (3a) ei­ ner Verstellvorrichtung (3) eines Fahrzeugsitzes mit einem über einen Schwenkhebel (4a) manuell betätigba­ ren, in beide Richtungen wirkenden Schrittschaltwerk (4c), das für ein Verdrehen des Antriebsrades (3a) mit diesem in Drehverbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehverbindung zwischen Schrittschaltwerk (4c) und Antriebsrad (3a) lösbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schrittschaltwerk (4c) über ein Zwischenrad (5) mit dem Antriebsrad (3a) in Drehverbindung steht und das Zwischenrad (5) außer Eingriff verlagerbar ist.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (4a) eine Kupplungsvorrichtung (4e, 4f, 6d) zum Lösen der Drehverbindung zwischen Schrittschaltwerk (4c) und Antriebsrad (3a) aufweist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenrad (5) verschwenkbar um eine ortsfeste Achse gelagert ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die ortsfeste Achse mit der Schwenkachse (4b) des Schwenkhebels (4a) zusammenfällt.

6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenrad (5) auf einem Schwinghebel (6) ge­ lagert ist, der von einer Feder (6a) in Eingriffsrich­ tung des Zwischenrades (5) mit dem Antriebsrad (3a) vorgespannt ist und mit dem Schwenkhebel (4a) kuppelbar ist.

7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsrad (3a) Teil einer Neigungsverstell­ vorrichtung einer Rückenlehne (2) ist, wobei die Rüc­ kenlehne (2) durch eine Feder (7) in Fahrtrichtung vor­ gespannt ist.

8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsrad (3a) Teil eines Untersetzungsge­ triebes ist.