DE10154999B4 - Vorrichtung zum manuellen Antrieb von Verstelleinrichtungen an Kraftfahrzeugsitzen - Google Patents

Vorrichtung zum manuellen Antrieb von Verstelleinrichtungen an Kraftfahrzeugsitzen Download PDF

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    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60NSEATS SPECIALLY ADAPTED FOR VEHICLES; VEHICLE PASSENGER ACCOMMODATION NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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Abstract

Vorrichtung zum manuellen Antrieb von Verstellvorrichtungen (1) an Kraftfahrzeugsitzen, die einen wahlweise einschaltbaren ersten und zweiten Antriebszug (3; 4) aufweist, mit einem Schwenkhebel (2), der formschlüssig wahlweise mit einem erstem und einem dazu gleichachsig gelagerten, zweiten Antriebsrad (3a; 4a) koppelbar ist, ferner mit einem Abtriebsrad (5), das mit einem Antriebsrad (3a; 4a) für seinen Drehantrieb verbindbar ist, sowie mit Freilaufsperreinrichtungen (3d; 4d) gegen Rückdrehen sowohl des ersten als auch des zweiten Antriebszuges (3; 4), dadurch gekennzeichnet, daß beide Antriebszüge (3; 4) mit unterschiedlichen Antriebsgeschwindigkeiten zu einem gemeinsamen Abtriebsrad (5) führen und die Freilaufsperreinrichtungen (3d; 4d) gleichachsig und in Reihe zueinander angeordnet sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • Bei einer Vorrichtung der als bekannt vorausgesetzten Art (WO 00/56571 A1) ist für den manuellen Antrieb von unterschiedlichen Verstellvorrichtungen an Kraftfahrzeugsitzen ein Verzweigungsgetriebe vorgesehen, durch welches unterschiedliche Abtriebsräder mit einem einzigen Schwenkhebel in jeweils entgegengesetzte Richtungen schrittweise antreibbar sind. Die Übersetzung der Schwenkhebelbewegung ist bei beiden Antriebszügen etwa gleich.
  • Des weiteren ist aus DE 100 61 364 C1 eine Vorrichtung zum Bewegen des Antriebsrades einer Verstellvorrichtung eines Fahrzeugsitzes bekannt. Bei dieser Vorrichtung wird ein durch einen Hebel betätigbares Schrittschaltwerk verwendet, welches mit dem Antriebsrad zum Betätigen der Verstellvorrichtung in eine wieder lösbare Drehverbindung gebracht werden kann.
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einer Vorrichtung für den manuellen Antrieb einer einzigen Verstellvorrichtung das einzige Abtriebsrad mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten antreiben zu können.
  • Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch den Gegenstand mit den Merkmalen des Pa tentanspruchs 1.
  • Bei der vorgeschlagenen Lösung wird die Verstellvorrichtung bei unbetätigtem Antriebshebel gegen eine Verstellung auch bei hohen Belastungen in beiden Antriebszügen sicher blockiert. Die Sperre ist auch beim Rückhub des manuell betätigten Antriebshebels wirksam. Die Übersetzungsverhältnisse können bei beiden Antriebszügen in weiten Bereichen frei gewählt werden. Die Vorrichtung ist außerdem platzsparend und daher für die Verwendung an Kraftfahrzeugsitzen gut geeignet.
  • Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die Verstellgeschwindigkeit durch einen ergonomisch günstig am Schwenkhebel angeordneten Druckknopf gewählt werden. Durch die konzentrisch zueinander angeordneten und einander umgreifenden Freilaufsperrvorrichtungen ist die Vorrichtung besonders schmal.
  • Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
  • 1 – eine Frontansicht einer Vorrichtung zum Antreiben einer Neigungsverstellvorrichtung;
  • 2 – eine vereinfachte Draufsicht auf die Vorrichtung nach 1;
  • 3 – eine schematische Rückansicht der Vorrichtung nach 1;
  • 4 – einen Schnitt durch die Vorrichtung entlang der Schnittebene IV-IV in 3;
  • 5 – einen Schnitt durch die Vorrichtung entlang der Schnittebene V-V in 4;
  • 6 – einen Schnitt durch die Vorrichtung entlang der Schnittebene VI-VI in 4.
  • Von einer Verstellvorrichtung 1 an einem Kraftfahrzeugsitz ist in den Zeichnungen lediglich ein Teil beispielsweise eines Neigungsverstellbeschlages 1a zur Neigungsverstellung einer Rückenlehne dargestellt, die um eine Neigungsachse 1c einstellbar gelagert ist. Der Verstellbeschlagteil 1a trägt eine Bogenverzahnung 1b, in die ein Abtriebsrad 5 ständig eingreift. Das Abtriebsrad 5 ist von einem um eine Antriebsachse 6h verschwenkbar gelagerten Schwenkhebel 2 wahlweise über zwei unterschiedliche Antriebszüge 3 und 4 manuell antreibbar. Die Antriebszüge 3 und 4 werden durch eine Wechselschaltung 6 ausgewählt, die von einem im Schwenkhebel 2 gelagerten Druckknopf 6a betätigt wird.
  • Wie aus 1 ersichtlich, wird der erste Antriebszug 3 durch Drücken des Druckknopfes 6a eingeschaltet. Gegen die Kraft einer Feder 6j wird dadurch eine exzentrisch angelenkte Schubstange 6d in Längsrichtung des Schwenkhebels 2 verlagert, die einen Exzenterhebel 6b verstellt. Der Exzen terhebel 6b ist gelenkig mit einem Schaltstück 6c verbunden, mit dem zwei an dem Schaltstück 6c angeordnete Nocken 6e, 6f radial zur Antriebsachse 6h verschieblich sind. Der radial zur Antriebsachse 6h weiter außen liegende Nocken 6e schaltet den ersten Antriebszug 3 ein. Der radial innenliegende Nocken 6e schaltet bei freigegebenem Druckknopf 6a den zweiten Antriebszug 4 ein.
  • Der Schwenkhebel 2 ist auf der Antriebsachse 6h gelagert, auf der auch ein in 2 erkennbarer Koppelelementeträger 6g drehbar lagert, an dem zwei als Kipphebel ausgebildete. Koppelelemente 3e und 4e um jeweils eine Kippachse 6i verschwenkbar gelagert sind. Das Koppelelement 3e weist ein Kurvensegment 3g auf, an dem der äußere Nocken 6e bei eingedrücktem Druckknopf 6a anliegt. Auf der dem Kurvensegment 3g gegenüberliegenden Seite trägt das Koppelelement 3e beiderseits der Kippachse 6i voneinander beabstandete Gegenverzahnungen 3f, die zum Eingriff in eine Außenverzahnung 3b eines ersten Antriebsrades 3a ausgebildet sind. Dieselbe Außenverzahnung 3b kämmt mit einem Zwischenrad 3c, das über eine in ihrer Wirkungsweise an sich bekannte Freilaufsperreinrichtung 3d mit einer um eine Antriebsachse 5a drehbar gelagerten Abtriebswelle 5b verbunden ist. Auf der Abtriebswelle 5b sitzt drehfest das Abtriebsrad 5. Der Rückhub des Schwenkhebels 2 erfolgt bei aus der Außenverzahnung 3b ausgeschwenkter Gegenverzahnung 3f, so daß das Antriebsrad 3a nicht zurückgedreht wird. Die Verstellung kann damit schrittweise erfolgen.
  • Das Koppelelement 4e trägt ebenfalls ein zur Kippachse 6i symmetrisch verlaufendes Kurvensegment 4g, an dem bei freigegebenem Druckknopf 6a der radial innere Nocken 6e anliegt. Auf der dem Kurvensegment 4g gegenüberliegenden Seite trägt das Koppelelement 4e analog zum Koppelelement 3e Gegenverzahnungen 4f, die zum Eingriff in eine Innenverzahnung 4b eines zweiten Antriebsrades 4a ausgebildet sind. Das zweite Antriebsrad 4a gehört zum zweiten Getriebezug 4 und kämmt mittels seiner Außenverzahnung 4h mit einem Zwischenrad 4c, das gemäß 3 über einen Nabenbereich 4i einer zweiten, äußeren Freilaufsperreinrichtung 4d mit dem Außenumfang der ersten, gesperrten Freilaufsperreinrichtung 3d und damit auch mit der Abtriebswelle 5b verbunden ist.
  • Der Schwenkhebel 2 ist verschwenkbar an einem Gehäuse 7 gelagert, in dem auch die Antriebsräder 3a und 4a, die Zwischenräder 3c und 4c und das Abtriebsrad 5 drehbar gelagert sind. Wenn der Schwenkhebel 2 sich in seiner neutralen Ausgangstellung befindet, werden die Gegenverzahnungen 3f und 4f durch nicht dargestellte Mittel, beispielsweise durch Federn außer Eingriff gehalten. Bei dieser in 5 dargestellten Lage ist der innere Nocken 6f in Kontakt mit dem Koppelelement 4e. Der äußere Nocken 6e ist von dem Koppelelement 3e abgehoben. Somit ist der zweite Antriebszug 4 eingeschaltet. Ein Verschwenken des Schwenkhebel 2 im oder entgegen dem Uhrzeigerzinn läßt den inneren Nocken 6e auf eine der ansteigenden Rampen des Kurvensegments 4g auflaufen, wodurch je nach Schwenkrichtung eine der beiden Gegenverzahnungen 4f in die Innenverzahnung 4b eingreift. Beim weiteren Verschwenken des Schwenkhebels 2 wird das Antriebsrad 4a mitgenommen. Die Drehung wird durch die koaxiale Außenverzahnung 4h des Antriebsrades 4a auf das Zwischenrad 4c übertragen. Durch das antriebsseitig auf die Freilaufsperreinrichtung 4d wirkende Drehmoment, wird die gegenüber dem Gehäuse 7 wirkende Sperre gelöst, so daß der Nabenbereich 4i der Freilaufsperreinrichtung 4d sich drehen kann. Die sich an dem Nabenbereich 4h abstützende, gegenüber der Abtriebswelle 5b in beiden Drehrichtungen sperrende Freilaufsperreinrichtung 3d wird mitgenommen. Damit wird die Drehung des Zwischenrades 4c auf das Abtriebsrad 5 übertragen.
  • Bei betätigtem Druckknopf 6a liegt der äußere Nocken 6e an dem Koppelelement 3e an, während der innere Nocken 6f von dem Koppelelement 4e abgehoben ist. Ein Verschwenken des Schwenkhebels 2 bringt nun die Gegenverzahnung 3f mit der Außenverzahnung 3b des Antriebsrades 3a in Eingriff. Die weitere Schwenkbewegung des Schwenkhebels 2 erzeugt eine Drehbewegung des Antriebsrades 3a, die in eine schnellere Drehung des Zwischenrades 3c übersetzt wird. Die Freilaufsperreinrichtung 4d bleibt. gesperrt, da auf sie kein an- triebsseitiges Drehmoment wirkt. Die innere Freilaufsperreinrichtung 3d ist durch das auf das Zwischenrad 3c wirkende Drehmoment gelöst, so daß seine Drehung über die Abtriebswelle 5b unmittelbar auf das Antriebsrad 5 übertragen wird. Durch das Übersetzungsverhältnis von Antriebsrad 3a zu Zwischenrad 3c ist der Verstellweg des Neigungsbeschlages 1a bei gleicher Auslenkung des Schwenkhebels 2 erheblich größer als beim zweiten Antriebszug 4.

Claims (14)

  1. Vorrichtung zum manuellen Antrieb von Verstellvorrichtungen (1) an Kraftfahrzeugsitzen, die einen wahlweise einschaltbaren ersten und zweiten Antriebszug (3; 4) aufweist, mit einem Schwenkhebel (2), der formschlüssig wahlweise mit einem erstem und einem dazu gleichachsig gelagerten, zweiten Antriebsrad (3a; 4a) koppelbar ist, ferner mit einem Abtriebsrad (5), das mit einem Antriebsrad (3a; 4a) für seinen Drehantrieb verbindbar ist, sowie mit Freilaufsperreinrichtungen (3d; 4d) gegen Rückdrehen sowohl des ersten als auch des zweiten Antriebszuges (3; 4), dadurch gekennzeichnet, daß beide Antriebszüge (3; 4) mit unterschiedlichen Antriebsgeschwindigkeiten zu einem gemeinsamen Abtriebsrad (5) führen und die Freilaufsperreinrichtungen (3d; 4d) gleichachsig und in Reihe zueinander angeordnet sind.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Freilaufsperreinrichtung (4d) die erste Freilaufsperreinrichtung (3d) konzentrisch umgibt.
  3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Freilaufsperreinrichtungen (3d; 4d) das Abtriebszahnrad (5) in beiden Drehrichtungen gegen ein abtriebsseitiges Drehmoment sperren und jeweils bei Auftreten eines antriebsseitigen Drehmoments freigeben.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsrad (3a; 4a) jedes Antriebszuges (3; 4) mit jeweils einem Zwischenrad (3c; 4c) unterschiedlicher Zähnezahl in Eingriff steht, das über jeweils mindestens eine Freilaufsperreinrichtung (3d; 4d) mit dem gemeinsamen Abtriebsrad (5) verbunden ist.
  5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Antriebszug (3; 4) mittels einer Wechselschaltung (6) einschaltbar ist.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselschaltung (6) durch einen federbelasteten Druckknopf (6a) betätigbar ist, der im Schwenkhebel (2) verschiebbar gelagert ist.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselschaltung (6) einen Exzenterhebel (6b) aufweist, der ein Schaltstück (6c) radial zum ersten und zum zweiten Antriebsrad (3a; 4a) verlagert, wobei an dem Schaltstück (6c) vorgesehene Nocken (6e; 6f) mit jeweils einem von zwei Koppelelementen (3e; 4e) in Kontakt gelangen.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (2) in seiner Neutralstellung von den Antriebsrädern (3a; 4a) entkoppelt ist.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (2) durch eine Anfangsschwenkbewegung mit dem ausgewählten Antriebsrad (3a; 4a) in einer Drehrichtung drehverbindbar ist.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelelement (3e; 4e) als zweiarmiger Kipphebel ausgebildet ist, der auf der der Verzahnung des Antriebsrades (3a; 4a) zugewandten Seite beiderseits zur Kippachse (6i) Gegenverzahnungen (3f; 4f) aufweist und auf der dem Antriebsrad (3a; 4a) abgewandten Seite ein Kurvensegment (3g; 4g) trägt, an dem ein Nocken (6e; 6f) des Schaltstücks (6c) zur Anlage gelangt.
  11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsräder (3a; 4a) koaxial zueinander gelagert sind und eines der Antriebsräder (4a) eine Innenverzahnung (4b) aufweist.
  12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das die Innenverzahnung (4b) aufweisende Antriebsrad (4a) eine konzentrisch und parallel zur Innenverzahnung (4b) verlaufende Außenverzahnung (4h) aufweist.
  13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelelemente (3e; 4e) um die gemeinsame Achse (6h) der beiden Antriebsräder (3a; 4a) gemeinsam mit dem Schwenkhebel (2) verschwenkbar gelagert sind.
  14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtriebsrad (5) in eine Bogenverzahnung (1b) eines Neigungsverstellbeschlags (1a) einer Rückenlehne eingreift.
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