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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Proben, mit
einer Beobachtungseinrichtung zum Beobachten einer Probe, einer
Probenhalterung zur Aufnahme der zu bearbeitenden Probe und einer
Werkzeughalterung.
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Derartige
Vorrichtungen werden für
die Vorbereitung von Proben insbesondere für die Herstellung von Mikrotomschnitten
hergestellt. Hierfür
werden beispielsweise zu untersuchende Gewebeproben in Kunstharz
eingegossen und diese Proben mittels Fräser in Form von Pyramidenstümpfen bearbeitet.
Diese zugetrimmten Proben werden danach in einem Mikrotom geschnitten,
wodurch Gewebeschnitte mit einer Dicke im Mikrometer- oder Nanometerbereich
erhalten werden, die danach untersucht werden können.
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Die
Anmelderin hat ein für
derartige Aufgaben geeignetes, bereits auf dem Markt befindliches Gerät entwickelt.
Zusätzlich
weist es eine Beobachtungseinrichtung auf, mit welcher auch während der Bearbeitung
die Probe beobachtet werden kann.
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Diese
Geräte
sind jedoch nicht für
Proben aus härterem
Material geeignet. So können
zum Beispiel Halbleitermaterialien wie Silizium, Galliumarsenid
und ähnliches
nicht gefräst
werden; es sind hierfür
andere Werkzeuge, insbesondere Sägen
notwendig.
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Eine
automatische Sägevorrichtung
ist beispielsweise in der
US
5,456,147 offenbart, wobei die zu bearbeitende Probe auf
einem bewegbaren Arm angebracht ist und über eine Zwangsführung mit
der sich um ihre Achse drehenden, aber ansonst starr in dem Gehäuse der
Vorrichtung befestigten Sägescheibe
in Kontakt gebracht wird.
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Nachteilig
an derartigen Systemen ist, dass die Probe während der Bearbeitung bewegt
wird und daher eine Beobachtung der Probe während der Bearbeitung nicht
möglich
ist. Des Weiteren kann die Zwangsführung zum Beispiel einen zu
hohen Vorschub einprägen,
die unerwünschte
Zugkräfte
bewirken, was die Qualität
des Schnittes beeinträchtigen und
im schlimmsten Fall zu einer Zerstörung der Probe führen können. Es
sind daher zum Schutz der Probe und/oder Sägescheibe aufwendige Überwachungseinrichtungen,
die die Druckbelastungen auf Säge
und Probenarm messen, notwendig.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art
zu schaffen, die diese Nachteile überwindet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Werkzeughalterung entlang einer Richtung normal zu ihrer
Längsachse
mittels eines Schwenkarms verschwenkbar und um ihre Längsachse
drehbar ist, und dass ein Antrieb für einen wählbaren Ablauf der Verschwenkung
des Schwenkarms vorgesehen ist. Als Längsachse der Werkzeughalterung
wird in dieser Offenbarung jene Achse verstanden, um die das Werkzeug,
das in der Werkzeughalterung eingesetzt ist, verdrehbar ist. Durch
die Verschwenkbarkeit der Werkzeughalterung kann die Probe unbewegt
in der Probenhalterung verbleiben, und das Werkzeug wird in Relation zur
Probe bewegt. Aufgrund der ruhenden Positionierung der Probe kann
diese, im Gegensatz zum bekannten Stand der Technik, auch während der
Bearbeitung durch die Beobachtungsvorrichtung, beispielsweise ein
Stereomikroskop betrachtet werden. Die Verschwenkbarkeit der Werkzeughalterung
definiert den Vorschub des in der Werkzeughalterung eingesetzten
Werkzeugs, beispielsweise einer Säge. Die Drehbarkeit der Werkzeughalterung
um ihre Längsachse
ist erforderlich für
den Antrieb der in der Werkzeughalterung eingesetzten Werkzeuge.
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Beim
Sägen von
Proben aus hartem Material, insbesondere bei Proben aus verschiedenen
Materialien mit unterschiedlichen Härten, ist ein gleichmäßiger, kontrollierter
Vorschub des Sägeblattes
von besonders hoher Bedeutung. In einer Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist der Schwenkarm mit einem entlang einer Führung verschiebbarem Gewicht
beaufschlagt, wobei die Gewichtskraft die Verschwenkung des Schwenkarms
bewirkt, wodurch der Vorschub des Werkzeuges definiert wird.
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Bei
gewichtsgeführten
Systemen, wie beispielsweise der ISOMET 1000 Precisioning Sectioning
Saw von Buehler Ltd.,(vgl. Druckschrift „ISO Met 1000", „Precision
Sectioning Saw",
Buehler Ltd. USA, 25M0405, FN00912 Rev. 2, Druckdatum 2005)
tritt bei sehr geringen Vorschüben
(< 0,0 5mm/s) häufig aufgrund
des geringen Auflagegewichts und der durch verschiedene Materialien
bedingten unterschiedlichen Reibung zwischen Sägeblatt und Probe ein Stillstand
des Sägeblattes
auf.
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Eine
andere Möglichkeit
zur Einstellung des Vorschubs bzw. der Schnittgeschwindigkeit ist
der Einsatz einer Zwangsführung.
Daher ist in einer anderen Variante der Erfindung der Vorschub des Werkzeuges über eine
Zwangsführung,
beispielsweise eine Linearführung,
realisiert, wobei der Schwenkarm über ein Führungselement mit einem Antrieb verbunden
ist, dessen Antriebsbewegung die Verschwenkung des Schwenkarms bewirkt.
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Bei
Proben mit rundem Querschnitt ändert sich
die Reibungsfläche
von Sägeblatt
und Probe mit dem Sägefortschritt
und/oder der Sägewiderstand aufgrund
verschiedener Härten
der unterschiedlichen Materialien innerhalb der Probe. Ebenso verursachen
die unterschiedlichen Materialeigenschaften bei höheren Gewichtsauflagen
unregelmäßige Schnittgeschwindigkeiten,
die wiederum die Oberflächenqualität des Schnittes
beeinträchtigen.
Bei der Zwangsführung
treten häufig
Probleme bei zu hohem Vorschub oder stumpfer Säge auf, die im schlimmsten
Fall zum Bruch des Sägeblattes
und/oder der Probe führen.
In einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung sind daher Gewichtsauflage und Zwangsführung derart
kombiniert, dass der Schwenkarm mit einem Gewicht beaufschlagt und über ein
Führungselement
mit einem Antrieb verbunden ist, wobei das Führungselement einen Gelenkarm
aufweist, der den Schwenkarm mit einem Hebel verbindet, der mit
dem entlang einer Führung
verschiebbarem Gewicht beaufschlagt ist.
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Bevorzugterweise
ist das Führungselement über ein
Getriebe, das zur Umwandlung einer Rotationsbewegung in eine Translationsbewegung
geeignet ist, mit dem Antrieb verbunden. Als Getriebe wird vorzugsweise
eine Kurvenscheibe eingesetzt, die mit dem Gewicht in lösbarem Kontakt
steht. Die Kurvenscheibe wandelt hierbei die Rotationsbewegung des Antriebs
in eine Translationsbewegung des Hebels um. Ebenso kann als Getriebe
beispielsweise eine Spindel eingesetzt werden. Bleibt der Hebel
in der von dem Antrieb vorgegebenen Bewegung des Antriebs zurück, z.B.:
weil der Vorschub des Werkzeuges aufgrund von Reibungskräften zwischen
Säge und
Probe gegebenenfalls bis zum Stillstand der Säge abgebremst wird, so löst sich
die Verbindung zwischen Führungselement
und Antrieb. Es wirkt nun lediglich das Gewicht auf den Schwenkarm
bzw. auf die Probe und keine der von der Zwangsführung bewirkten Zugkräfte können Probe
und/oder Sägeblatt beeinträchtigen.
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Der
Kontakt zwischen Kurvenscheibe und Gewicht ist in einer bevorzugten
Ausführung
der Erfindung über
ein Kugellager realisiert. Das Kugellager ist aufgrund der geringen
auftretenden Reibungskräfte
in Hinblick auf die Kurvenscheibe besonders für diesen Einsatz geeignet.
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Der
Antrieb ist zweckmäßigerweise
ein Schrittmotor, der in einer bevorzugten Ausführung der Erfindung den Vorschub,
d.h. die Verschwenkung der Werkzeughalterung in Schritten im Mikrometerbereich
antreibt.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist nicht nur für
den Einsatz von Sägen,
sondern auch für Schleif-
oder Polierscheiben und Fräser
geeignet. Beim Fräsen
von Proben, beispielsweise aus Metall oder Kunststoff, ist ein Vorschub
in einer Richtung parallel zur Längsachse
der Werkzeughalterung notwendig. Daher ist der Schwenkarm entlang
der Längsachse
der Werkzeughalterung bewegbar.
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Die
Vorrichtung lässt
sich Bearbeiten von Proben verwenden, die anschließend mit
einem Mikrotom oder einem Ultramikrotom weiter bearbeitet bzw. geschnitten
werden.
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Eine
weitere vorteilhafte Verwendung der Vorrichtung liegt im Scneiden
oder Anschneiden von Proben für
eine nachfolgende Probenuntersuchung mit einem Mikroskop. Dieses
kann beispielsweise als Lichtmikroskop, Rasterelektronenmikroskop
oder Atomic Force Mikroskop ausgebildet sein.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines nicht-einschränkenden
Ausführungsbeispiels
mit zugehörigen
Figuren näher
erläutert.
Darin zeigen
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1 eine
Ansicht der Vorrichtung schräg von
hinten rechts oben,
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2 eine
Seitenansicht der Vorrichtung der 1,
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3 eine
Ansicht der Vorrichtung der 1 von vorne
links oben,
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4 eine
vergrößerte Detailansicht
der Vorrichtung der 1 im Bereich der Spannvorrichtung
und der Probenaufnahme mit einem Fräser,
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5 eine
der 3 entsprechenden Ansicht mit einer Sägetrennscheibe
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6 eine
der 3 entsprechenden Ansicht mit einer Polierscheibe
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7 eine
der 4 entsprechenden Ansicht mit einer Vorrichtung
zum Schmieren während des
Sägevorgangs
und
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8 und 9 je
eine Ansicht der Vorrichtung gemäß 2 mit
abgenommenem Gehäuse
mit unterschiedlichen Stellungen der Kurvenscheibe.
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In 1 ist
eine erste Ansicht der Vorrichtung 1 dargestellt. Die Vorrichtung 1 weist
eine Beobachtungseinrichtung 2 auf, beispielsweise ein
Stereomikroskop, das zur Betrachtung eines zu bearbeitenden Präparates,
im Folgenden "Probe" genannt, dient.
Gegebenenfalls kann eine Messeinrichtung in der Beobachtungseinrichtung
vorgesehen sein, die ein Vermessen der Probe ermöglicht. So ist zum Beispiel
in einer bevorzugten Variante der Erfindung ein Messokular in dem
Stereomikroskops eingesetzt, mit dem die Probe selbst, aber auch
der Bearbeitungsfortschritt genau vermessen werden können. Als
Beobachtungseinrichtung 2 können auch andere Systeme, wie
beispielsweise Videokameras und ähnliches zum
Einsatz kommen.
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Die
Vorrichtung 1 ist mit einer Probehalterung 3 ausgestattet,
in die die zu bearbeitende Probe eingesetzt wird. Bei der Probe
handelt es sich vorzugsweise um Material mit hoher Härte, beispielsweise
Halbleitermaterialien wie Silizium, Galliumarsenid usw. Die Vorrichtung
ist aber ebenso geeignet, biologisches Material, das günstigerweise
in ein Kunstharz eingebettet wurde, zu bearbeiten.
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Die
im Wesentlichen konisch-längliche
Probenhalterung 3 besitzt ein Mittel zum Verdrehen der Probe
um die Längsachse
L der Probenhalterung 3. Mittels eines Drehknopfes 4 kann
die Probe derart gedreht werden, dass alle Bereiche der Probe durch das
Stereomikroskop 2 betrachtet und/oder Kanten der Probe
bearbeitet werden können.
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Das
Werkzeug 5, beispielsweise ein Fräser, wird in eine Werkzeughalterung,
vorzugsweise in eine Spannvorrichtung 6 eingesetzt. Die
Spannvorrichtung 6 wird in einer bevorzugten Ausführung der Erfindung
mittels einer Spindel angetrieben. Die Drehzahl der Spindel ist
beispielsweise über
einen Bereich von 300 bis 20.000 Umdrehungen pro Minute einstellbar.
Der für
die Bearbeitung der Probe geeignete Drehzahlbereich ist abhängig von
der Art des Probenmaterials, insbesondere von seiner Härte. So sind
für gewöhnlich Drehzahlen
von etwa 20.000 U/min für
das Fräsen
erforderlich, während
beim Sägen
oder Polieren Drehzahlen von 300–500 U/min häufig nicht überschritten
werden sollen, um eine Beschädigung
der Probe zu vermeiden und die gewünschte Oberflächenqualität zu erzielen.
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Um
die Probe während
der Bearbeitung kühlen
oder schmieren zu können,
ist ein System vorgesehen, wobei über einen ersten Zulauf 7 ein
Kühl- oder
Schmiermittel (aus einem Vorratsbehälter, nicht dargestellt) einer
Pumpe 8 zugeführt
und über
einen zweiten Zulauf 9 von der Pumpe 8 zu der
Probe gefördert
wird. Des Weiteren ist bevorzugterweise eine Absaugung 10 im Bereich
des Werkzeuges bzw. Probe vorgesehen, um das während der Bearbeitung abgetragene
Material sowie Kühl-
oder Schmiermittel von der Probenoberfläche und dem Werkzeug 5 zu entfernen.
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In
einer bevorzugten Variante der Erfindung ist die Probenhalterung 3 um
eine Schwenkachse S verschwenkbar. Diese Verschwenkbarkeit der Probenhalterung 3 erlaubt
es, die Probe in eine Vermessungs-, in eine Bearbeitungsposition
oder in eine Kontrollposition zu bringen. In 1 ist die
Bearbeitungsposition dargestellt. Hierbei liegen die Längsachsen
der Probenhalterung 3 und der Spannvorrichtung 6 im
Wesentlichen parallel zueinander.
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In 2 sind
die drei für
gewöhnlich
gewählten
Positionen der Probenhalterung 3 dargestellt. Die in 1 dargestellte
Bearbeitungsposition A ist in dieser Darstellung strichpunktiert
dargestellt. In einer Vermessungsposition B, die sich etwa 20° oberhalb der
Bearbeitungsposition A befindet, ist mit geeigneten Messvorrichtungen
in der Beobachtungseinrichtung 2 ein genaues Vermessen
beispielsweise der Probenkanten möglich. Soll beispielsweise
in einer Probe eine Phasengrenze zur Defektanalyse herauspräpariert
werden, so wird zum Beispiel zunächst ein
kleiner Bereich der Probe abgefräst
und danach durch Schwenken der Probe in die Vermessungsposition
B beispielsweise mittels Messeinrichtung im Okular des Mikroskops 2 der
erforderliche Materialabtrag bestimmt. Anschließend wird die Probe durch Schwenken
wieder in die Bearbeitungsposition A gebracht und die Probe in der
so festgestellten Weise bearbeitet. Auch während des Bearbeitens ist eine
Beobachtung der Probe durch das Mikroskop 2 möglich, ohne
jedoch genaue Vermessungen durchführen zu können.
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In
einer dritten Position, der Kontrollposition C ist die Probenhalterung 3 etwa
45° von
der Bearbeitungsposition A abwärts
geschwenkt. Hier befindet sich die Probenoberfläche genau im Strahlengang des
Stereomikroskops 2. In dieser Position C wird beispielsweise überprüft, ob die
Oberflächenqualität der bearbeiteten
Probe ausreichend ist. Ebenso ist eine Analyse der Probenoberfläche mittels
geeigneten Detektoren, beispielsweise Infrarot- oder Fluoreszenzdetektoren
denkbar. Voraussetzung hierfür
sind geeignete Anregungsquellen in der Beobachtungseinrichtung 2.
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Aufgrund
dieser Beobachtungsmöglichkeit ist
der Fortschritt der Probenbearbeitung jederzeit während der
Bearbeitung überprüfbar, ohne
dass die Bearbeitung unterbrochen und die Probe aus der Probenhalterung 3 entnommen
werden muss.
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In 3 ist
eine Vorderansicht der Vorrichtung 1 dargestellt; von dieser
Seite aus kann der Benutzer die Probe durch das Stereomikroskop 2 betrachten
und über
ein Eingabefeld 11, das beispielsweise als Tastenfeld mit
Anzeige oder Touchscreen ausgeführt
ist, sämtliche
Parameter für
die Bearbeitung der Probe, wie beispielsweise die Drehzahl des Werkzeugs 5 festlegen.
Der Vorschub des Werkzeugs 5 wird in der dargestellten
Ausführung
der Erfindung über
einen Drehknopf 12 eingestellt. In einer anderen Variante
der Erfindung wird der Vorschub ebenfalls über das Eingabefeld 11 festgelegt.
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Über ein
Stellrad 13 wird die Probenhalterung 3 geschwenkt,
um die Probe, wie bereits oben erwähnt, in die Vermessungsposition
B oder in die primäre
Bearbeitungsposition A zu bringen (2). Die
primäre
Bearbeitungsposition A ist jene Position, in der für gewöhnlich die
Probe bearbeitet wird und bei der die Längsachse der Probenhalterung 3 und die
Längsachse
der Spannvorrichtung 6 parallel zueinander ausgerichtet
sind. Ebenso kann die Probenhalterung 3 in eine Position
gebracht werden, die zwischen der Kontrollposition B und der primären Bearbeitungsposition
A liegt. In diesem Fall ist die Längsachse der Probenhalterung 3 zu
der Längsachse
der Spannvorrichtung 6 geneigt. Somit ist es möglich, die Kanten
der Probe unter einem Winkel zu bearbeiten, der jenem des Neigungswinkels,
den die Längsachsen
von Probenhalterung 3 und Spannvorrichtung 6 einschließen, entspricht.
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Eine
vergrößerte Ansicht
des Bearbeitungsbereichs 14 der Vorrichtung 1 ist
in 4 gezeigt. Eine Probe 15 ist auf der
mittels Drehknopf 4 verdrehbaren Probenhalterung 3 angebracht.
Im dargestellten Fall ist ein Fräser 16 in
der Spanneinrichtung 6 eingespannt. Um eine Verunreinigung
der Umgebung und der Vorrichtung 1 während der Bearbeitung der Probe
zu vermeiden, befindet sich der Bearbeitungsbereich 14 in
einem zumindest teilweise transparenten Gehäuse 17, das eine Absaugöffnung 10 aufweist, über die
das während
der Bearbeitung der Probe 15 abgetragene Material entfernt
wird. Dadurch wird auch die Verunreinigung der Optik des Stereomikroskops 2 vermieden
und eine Beobachtung der Probe 15 während der Bearbeitung ermöglicht.
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5 zeigt
ebenfalls den Bearbeitungsbereich 14, wobei der Fräser 16 aus 4 durch
eine Sägescheibe 18 ersetzt
ist. Diese Sägescheibe
ist beispielsweise eine Diamantsäge,
wodurch ein Sägen
von besonders harten Materialien wie Halbleitermaterialien möglich ist.
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In 6 ist
anstatt der Sägescheibe 18 aus 5 eine
Schleif- oder Polierscheibe 19 in der Spannvorrichtung
der Spannvorrichtung 6 eingesetzt.
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Da
beim Bearbeiten der Probe, insbesondere bei höheren Drehzahlen der Spindel
höhere
Temperaturen entstehen, die die Probenoberfläche beeinträchtigen oder im schlimmsten
Fall die Probe zerstören
können,
ist bei einer bevorzugten Ausführung der
Erfindung ein System für
die Zufuhr von Kühl- und/oder
Schmiermittel vorgesehen. 7 zeigt
wiederum den Bearbeitungsbereich 14, wobei die Säge 18 in
der Spannvorrichtung 6 befestigt ist. Ein Dosierrohr 20,
das mit dem Zulauf 9 der Pumpe 8 aus 1 in
Verbindung steht, führt
das Kühl-
oder Schmiermittel zu, wobei es direkt auf die Probe 15 aufgebracht wird.
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Ebenso
kann ein derartiges Zufuhrsystem beim Fräsen oder Polieren benötigt werden;
so werden beim Polieren der Probenoberfläche zumeist Poliermittel eingesetzt,
die ebenfalls über
das Dosierrohr 20 auf die Probenoberfläche aufgebracht werden.
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Soll
beispielsweise in einem Halbleiter eine Phasengrenze zur Feststellung
von Defekten untersucht werden, wird zunächst die Probe 15 in
die Probenhalterung 3 eingesetzt. Mittels Drehknopf 4 wird die
Probe 15 in der Probenhalterung 3 in die für die Bearbeitung
vorgesehen Position gebracht. Nach dem Einsetzen beispielsweise
der Säge 18,
wird die Probe zunächst
mit Hilfe des verschwenkbaren Probenhalters 3 in die Vermessungsposition
B, die eine Beobachtung der Probenkante ermöglicht, gebracht. Nun kann
mittels des Beobachtungssystems 2, beispielsweise der Messeinrichtung
in dem Stereomikroskop der notwendige Materialabtrag bestimmt werden,
um die gesuchte Phasengrenze herauspräparieren zu können. Danach
wird die Probenhalterung 3 in die Bearbeitungsposition
A geschwenkt und mit der Bearbeitung, zum Beispielen Sägen kann
begonnen werden.
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Ein
wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 ist,
dass die Probe 15 sowohl zum Vermessen, beispielsweise
zur Ermittlung der notwendigen Bearbeitungstiefe, als auch beim
Auswechseln der Bearbeitungswerkzeuge, wie Fräser 16, Säge 18 oder
Polierscheibe 19 in der Probenhalterung 3 verbleibt.
Dadurch bleibt die Probe 15 unverändert in ihrer Position in
Bezug auf die Probenhalterung 3, und reproduzierbare Ergebnisse
beim Bearbeiten der Probe 15 sind gewährleistet. Im Gegensatz dazu
hat ein Entfernen der Probe 15 – zum Beispiel zum Vermessen
in einer separaten Beobachtungseinrichtung – und nachfolgendem Wiedereinsetzen
der Probe 15 in die Probenhalterung 3 häufig eine
Abweichung hinsichtlich der ursprünglichen Position der Probe 15 in
der Probenhalterung 3 zur Folge, wodurch mit erhöhtem Aufwand
eine neuerliche Adjustierung der Probe 15 in der Probenhalterung 3 durchgeführt werden
muss. Insbesondere beim Arbeiten im Mikrometerbereich, wie im vorliegenden Beispiel,
kann eine Verschiebung der Probenposition dazu führen, dass zuviel Material
abgetragen und somit die gesuchte Phasengrenze bei der Präparation verfehlt
wird. Die Ergebnisse in der Bearbeitung fallen daher aufgrund der
Positionsabweichung nach dem Entnehmen und neuerlichen Einsetzen
der Probe 15 in die Probenhalterung 3 nicht zufrieden
stellend aus. Dasselbe Problem tritt auf, wenn bei dem Auswechseln
der Werkzeuge ebenfalls die Probe 15 aus der Probenhalterung 3 entfernt
werden muss.
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Durch
die Erfindung ist ein Entnehmen der Probe überflüssig und eine hohe Genauigkeit
und Reproduzierbarkeit sind gewährleistet.
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Beim
Sägen der
Probe 15 wird ein Großteil des
die Phasengrenze verdeckenden Materials entfernt. Hierbei wird die
Spannvorrichtung 6 in einer Richtung normal zu der Drehachse
des Werkzeughalters 6 gemäß dem festgelegten Vorschub
bewegt und die Säge 18 auf
diese Weise durch die Probe 15 geführt. Je nach Materialbeschaffenheit
der Probe 15 wird über
die Pumpe 8 und dem Dosierrohr 20 Kühlmittel
an die Probenoberfläche
im Bereich des Sägeschnittes
gebracht, um eine Überhitzung
der Probe 15 und/oder der Säge 18 zu vermeiden.
Während des
Sägevorgangs
kann die Probe 15 jederzeit durch das Stereomikroskop 2 beobachtet
werden. Das bei dem Sägen
anfallende Material wird, gegebenenfalls gemeinsam mit dem Kühl- oder
Schmiermittel, kontinuierlich abgesaugt, um eine Verunreinigung
des Bearbeitungsraums 14 und insbesondere der Probe 15 zu
reduzieren.
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Vor
dem Auswechseln des Werkzeuges kann in der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 die Probe 15 zunächst in
die Kontrollposition C verschwenkt und die Oberfläche der
Probe 15 überprüft werden.
Ist keine Überprüfung der
Probe 15 notwendig, verbleibt die Probenhalterung 3 in
der Bearbeitungsposition A. Danach wird das Werkzeug – hier die
Säge 18 – aus der
Spannvorrichtung 6 genommen und durch die Polierscheibe 19 ersetzt.
Hierbei wird die bereits abgetragene Probentiefe von einer Steuereinheit
der Vorrichtung 1 gespeichert. Zum Wechseln des Werkzeugs 5 wird
die Spindel 21 meist in der Längsachse verschoben, weil Werkzeuge 5 für gewöhnlich eine
unterschiedliche Geometrie aufweisen. Danach wird die Polierscheibe 19 vorsichtig
bis zur Berührung
an die Probe 15 in der Längsachse L' verschoben und anschließend die
weitere Bearbeitung gestartet. Mithilfe dieses Werkzeuges wird die zuvor
gesägte
Oberfläche
der Probe 15 poliert. Der bei Polieren notwendige Vorschub
wird ebenfalls von der Steuereinheit zum bereits während des
Sägens abgetragenen,
in der Steuereinheit gespeicherten Wert dazugezählt. Somit ist nach Abschluss
des Bearbeitens der Probe 15 der Gesamtabtrag der Probe 15 auslesbar.
Die derart präparierte
Probe 15 kann nun beispielsweise auf Defekte hin untersucht
werden.
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8 und 9 zeigen
eine Vorderansicht der Vorrichtung 1 mit entferntem Gehäuse. Die
Drehbewegung der Spannvorrichtung 6 wird über eine Spindel 21 realisiert.
Die Spindel 21 steht mit einem Schwenkarm 22 in
Verbindung, wobei der Schwenkarm 22 eine Schwenkbewegung
(durch Pfeile dargestellt) in einer normal zu der Drehachse der
Spindel 21 verlaufenden Richtung ausführt.
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Beim
Sägen von
Proben aus hartem Material, insbesondere bei Proben aus verschiedenen
Materialien mit unterschiedlichen Härten ist ein gleichmäßiger, kontrollierter
Vorschub des Sägeblattes
von besonders hoher Bedeutung. Zweckmäßiger Weise werden zur Einstellung
des Vorschubs Gewichte aufgelegt; dies allein ergibt allerdings
keinen gleichmäßigen Vorschub,
weil beispielsweise sich die Reibungsfläche von Sägeblatt und Probe mit dem Sägefortschritt
bei Proben mit rundem Querschnitt oder sich der Sägewiderstand
aufgrund verschiedener Härten
der unterschiedlichen Materialien innerhalb der Probe ändert. Bei
sehr geringen Vorschüben
(< 0,05 mm/s) tritt
häufig
aufgrund des geringen Auflagegewichts und der durch verschiedene
Materialien bedingten unterschiedlichen Reibung zwischen Sägeblatt
und Probe ein Stillstand des Sägeblattes
auf. Ebenso verursachen die unterschiedlichen Materialeigenschaften
bei höheren
Gewichtsauflagen unregelmäßige Schnittgeschwindigkeiten,
die wiederum die Oberflächenqualität des Schnittes
beeinträchtigen.
Des Weiteren ist die Einstellung unterschiedlicher Schnittgeschwindigkeiten
nur durch die Auflage unterschiedlicher Gewichte zu realisieren.
Eine andere Möglichkeit
zur Einstellung des Vorschubs bzw. der Schnittgeschwindigkeit ist
der Einsatz einer Zwangsführung.
Auch hier treten häufig
Probleme bei zu hohem Vorschub oder stumpfer Säge auf, die im schlimmsten
Fall zum Bruch des Sägeblattes und/oder
der Probe führen.
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In
der gezeigten Vorrichtung ist zur Einstellung einer gleichmäßigen Schnittgeschwindigkeit
der Säge 18 eine
Kombination von Zwangsführung
und Gewichtsauflage realisiert. Der Schwenkarm 22 – und damit
das Werkzeug in der Spannvorrichtung 6 – ist über einen Hebel 23 in
einer Richtung normal zu der Längsachse
L der Spindel 21 bewegbar. Diese Schwenkbewegung des Schwenkarms 22 definiert die
Schnittgeschwindigkeit der Säge 18 und
wird in einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung über
einen Schrittmotor gesteuert, wobei der Vorschub insbesondere im
Mikrometerbereich einstellbar ist.
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Der
Antrieb, beispielsweise der Schrittmotor, ist über eine Kurvenscheibe 24 mit
dem Hebel 23 verbunden. Der Schwenkarm 22 wiederum
steht mit dem Hebel 23 über
eine Gelenksstange 25 in Verbindung (Zwangsführung des Schwenkarmes 22).
Der Hebel 23 ist zusätzlich
mit einem Gewicht 26 beaufschlagt, wobei das Gewicht 26 auf
einer mit dem Hebel 23 in Verbindung stehenden Führung 27 ruht.
Je nach Lage des Gewichts 26 verändert sich die Krafteinwirkung
des Gewichts 26 auf den Hebel 23 und damit auf
den Schwenkarm 22. Die Gewichtseinwirkung ist am größten, wenn
das Gewicht 26 durch Bewegen eines Schiebers 28 auf
das äußere Ende
der Führung 27 positioniert
wird.
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Die
Kurvenscheibe 24 steht über
einen Zapfen oder, wie in der gezeigten Ausführung, über ein Kugellager 29 mit
dem Gewicht 26 in Kontakt. Ein Kugellager 29 ist
aufgrund geringerer Reibungskräfte besonders
geeignet. Die mit dem Schrittmotor verbundene Kurvenscheibe 24 dreht
sich in der gezeigten Ausführung
der Vorrichtung 1 im Uhrzeigersinn. Die Drehung der Kurvenscheibe 24 bewirkt
aufgrund des sich verringernden Radius der Kurvenscheibe 24 ein
Absenken des Gewichtes 26 und damit des Hebels 23 in
der von dem Antrieb vorgegebenen Geschwindigkeit. Dadurch bewegt
sich der Schwenkarm 22 in der 8 nach rechts.
Hat die Kurvenscheibe 24 eine beinahe vollständige Umdrehung
um ihre eigene Achse vollführt,
gelangt das Kugellager 29 in eine Einbuchtung 30 der
Kurvenscheibe 24; damit ist der Endpunkt der Bewegung erreicht
und die Probe 15 ist durchgesägt. Der Schwenkarm 22 wird daraufhin
wieder in seine Ausgangsposition (in 8 nach links)
verschwenkt.
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Bleibt
die Sägescheibe 18 beispielsweise
in der Probe stecken, so kann sich der Schwenkarm 22 nicht
weiter bewegen und konsequenterweise verbleibt der Hebel 23 in
der gegenwärtigen
Position. Die Kurvenscheibe 24 dreht sich weiter und verliert aufgrund
ihres sich verringernden Radius den Kontakt zu dem Gewicht 26.
Dadurch wird die Zwangsführung
des Schwenkarmes 22 unterbrochen und lediglich das Gewicht 26,
mit dem der Schwenkarm 22 beaufschlagt ist, wirkt auf die
Probe 15. Auf diese Weise wird eine Zerstörung der
Probe 15 und/oder des Sägeblattes 18 durch
Zugkräfte
aufgrund einer Zwangsführung
vermieden. Nach Erreichen des Endpunktes der Kurvenscheibe 24 wird
der Schwenkarm 22 wieder in seine Ausgangsposition verschwenkt und
damit die stecken gebliebene Säge 18 aus
der Probe 15 herausgezogen.
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In
einer anderen Variante der Erfindung wird der Endpunkt nicht durch
das Erreichen jener Position der Kurvenscheibe 24, in der
das Kugellager 29 in die Einbuchtung 30 einfährt, bestimmt,
sondern durch die Vorgabe einer Anzahl von Schritten des als Antrieb
fungierenden Schrittmotors. Die Anzahl der Schritte kann beispielsweise über das
Eingabefeld 11 eingegeben werden.
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Ist
die Kurvenscheibe 24 nicht in Kontakt mit dem Gewicht 26,
wie in 9 gezeigt, so ist der Schwenkarm 22 ohne
Gewichtseinwirkung und ist nicht mit dem Antrieb der Kurvenscheibe 24 verbunden.
Er verbleibt daher in der (manuell) vorgegebene Position. Das Werkzeug 5 dreht
sich aufgrund der Bewegung der Spindel 21 ohne Vorschub.
Diese gewichtslose Einstellung des Schwenkarmes 22 wird gewählt, wenn
die Vorrichtung 1 zum Bearbeiten einer Probe 15 mit
dem Fräser 16 oder
der Schleif- oder Polierscheibe 19 eingesetzt wird.
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Beim
Bearbeiten der Probe 15 mit dem Fräser 16 oder beim Schleifen
und Polieren ist häufig
ein Vorschub des Werkzeugs 5 in Richtung parallel zu der
Längsachse
L' der Werkzeughalterung 6 erwünscht. Diese
Bewegung wird durch eine Spindel (nicht gezeigt) in einem Antrieb 31 erzeugt,
die direkt oder indirekt über
eine Achse 32 auf den Schwenkarm 22 wirkt. So
hat beispielsweise diese Vorschubspindel eine Steigung von 0,5 mm
und wird von einem Schrittmotor mit 400 Schritten/Umdrehung angetrieben.
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In
einer anderen nicht dargestellten Ausführung der Erfindung ist die
Zwangsführung
des Schwenkarmes 22 über
eine Linearführung
realisiert, die mittels Gewicht auf ein Element gezogen wird, das
mit einer kontrollierten Geschwindigkeit verfahrbar ist. Ebenso
kann vorgesehen sein, dass die die Spannvorrichtung 6 aufweisende
Spindel 21 entlang einer Geraden geführt wird und nicht, wie vorhin
gezeigt, entlang eines Ausschnittes einer Kreisbahn. Außerdem kann
die Kurvenscheibe 24 beispielsweise durch eine weitere
Spindel ersetzt werden, deren Ende als Auflage für den Schwenkarm 22 dient.