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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einbringung zumindest einer örtlich begrenzten
Schwächung
in einen Dekorverbund, insbesondere zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug,
mittels eines oder mehrerer Laserstrahlen, wobei der Dekorverbund wenigstens
einen Dekorträger,
wenigstens ein Dekormaterial sowie wenigstens eine zwischen Dekorträger und
Dekormaterial angeordnete Polsterschicht umfasst und zwischen den
jeweiligen Schichten des Dekorverbunds je eine Zwischenschicht eines
Klebers und/oder Haftvermittlers angeordnet ist. Darüber hinaus
betrifft die Erfindung ein Innenausstattungsteil für ein Kraftfahrzeug,
das durch ein solches Verfahren hergestellt wurde.
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Stand der Technik
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Das
Einbringen von Schwächungen
oder Schwächungslinien
in einen Dekorverbund ist insbesondere im Kraftfahrzeugbau weit
verbreitet. Derartige Schwächungen
oder Schwächungslinien
bilden im Dekorverbund Bereiche aus, entlang derer der Dekorverbund
beispielsweise im Auslösefall
eines Airbags oder im Crashfall aufreißt und zumindest Teile des
Dekorverbunds in definierter Weise wegklappen oder sich zueinander
verschieben.
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Dies
wird regelmäßig aus
dem Grund durchgeführt,
den Fahrzeuginsassen vor vermeidbaren Verletzungen, sei es durch
splitternde oder herumfliegende Teile des Dekorverbunds oder durch
einen nicht vollständig
entfalteten Airbag, zu schützen.
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Schwächungen
dieser Art wurden anfangs entweder durch Nahtstellen mit vorzugsweise
definiertem Aufreißwiderstand
oder durch das Einbringen von Schwächungen mittels mechanischer
Werkzeuge, beispielsweise Messer, Fräswerkzeuge, Bohrer oder dergleichen
eingebracht. Diese weisen jedoch den Nachteil auf, dass gerade zur
Herstellung besonders hochwertigen Dekormaterialien die Prozessführung der
mechanischen Werkzeuge nicht mehr die gewünschte Genauigkeit aufweist.
Es wurden daher auch Ansätze
offenbart, derartige Schwächungen
mittels Laserstrahlen in zumindest Teile eines derartigen Dekorverbunds
einzubringen. Durch die durch die Laserstrahlen in den Dekorverbund
eingetragene Energie besteht jedoch das Problem, dass diese ohne
weitere Schädigung
des Dekorverbunds und insbesondere ohne Schädigung des Erscheinungsbilds
des Dekors von der Schwächungsstelle wieder
abgeführt
werden muss. Gleiches gilt für
bei der Verbrennung von Materialien auf Grund des Energieeintrags
durch Laser auftretende Abgase.
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Die
DE 10 2004 047 634
A1 beschreibt eine Verkleidungstafel mit von einer Schaumstoffbrücke unterstützter, verborgener
Reißnaht.
Die begrenzte Schwächungslinie
wird in einen Dekorverbund eingebracht, der aus einem Träger, einem
Dekormaterial und einer dazwischen angeordneten Polsterschicht besteht,
wobei die jeweiligen Schichten mittels eines Klebers miteinander
verbunden sind. Nach dem Zusammenfügen des Dekorverbunds werden
die Schwächungslinien
als Abfolge mehrer Sacklöcher mit
unterschiedlicher Eindringtiefe mittels Laserstrahlen in den Dekorverbund
eingebracht.
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Die
DE 102 27 118 A1 sowie
die
DE 10 2005 012
720 A1 beschreiben ebenfalls verschiedene Abfolgen von
mittels Laserstrahlen in Dekorverbunde eingebrachter Sacklöcher, um
hierdurch Schwächungslinien
im Dekorverbund zu verwirklichen.
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Es
besteht die Gefahr, dass ohne ausreichendes Abführen von Wärme und/oder Abgasen aus den
mittels Laser eingebrachten Schwächungsbereichen
ein Materialabbrand durch zu dicht abschließende Klebschichten noch verstärkt wird.
Zudem führt
die Gasentwicklung beim Verbrennen von Material im Schwächungsbereich
regelmäßig dann zu
einem Aufblähen
im Dekorbereich, wenn diese Abgase nicht in ausreichendem Ausmaß von den Schwächungsbereichen
abgeführt
werden können.
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Das
Einbringen von Schwächungen
mittels Laser erfolgt daher üblicherweise
dadurch, dass einzelne oder mehrere Lagen vor dem Zusammenfügen des
Dekorverbunds mittels Laser geschwächt werden und erst nach dem
Einbringen der Schwächungen
die Schichten miteinander verklebt oder auf andere Weise verbunden
werden. Ein derartiger Herstellungsprozess ist jedoch ausgesprochen
aufwändig,
da gegebenenfalls mehrere Lagen eines Dekorverbunds einzeln verarbeitet
werden müssen
und das zusammenfügen
des Dekorverbunds besonders erschwert wird. Dies ist zum einen darin
begründet, dass
die geschwächten
Einzelschichten deutlich leichter beschädigt werden können als
ungeschwächte
Schichten, zum anderen müssen
die einzelnen Schichten des Dekorverbunds in dem Fall, dass die
Schwächung
durch mehrere Schichten hindurch verlaufen sollen, sehr genau aufeinander
ausgerichtet und dann zusammengefügt werden.
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Aufgabe der Erfindung
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Es
war daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung
eines Dekorverbunds mit örtlich
begrenzter Schwächung,
die mittels Laserstrahlen in den Dekorverbund eingebracht werden, anzugeben,
bei dem die Anzahl von Arbeitsschritten auf ein Minimum reduziert
werden kann und gleichzeitig ein durchgehend gleichbleibendes Erscheinungsbild
des Dekors gewährleistet
ist.
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Diese
Aufgabe wird im erfindungsgemäßen Sinne
durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens finden sich in
den abhängigen
Ansprüchen.
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Es
hat sich in überraschender
Weise herausgestellt, dass bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
nahezu jede beliebige Art von Dekorverbund, die zumindest aus einem
Dekorträger,
einem Dekormaterial sowie wenigstens einer zwischen Dekorträger und
Dekormaterial angeordneten Posterschicht besteht, mittels Lasern
in gewünschter Weise
geschwächt
werden kann, ohne dass die in den Dekorverbund mittels der Laserstrahlen
eingebrachte Energie zu einer nennenswerten, insbesondere sichtbaren, Änderung
zumindest von Teilen des Dekorverbunds führt. Überdies kann der Materialverbund
bereits vorab zusammengesetzt werden, so dass keine Ausrichtung
einzelner Schwächungen
in Teilschichten erforderlich ist.
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Im
erfindungsgemäßen Sinne
sind die Schwächungen,
die mittels Laser in den Dekorverbund eingebracht werden, in ihrer
Form und Ausdehnung nicht beschränkt.
Gleiches gilt für
die Tiefe der mittels Laser eingebrachten Schwächungen, wobei jedoch bevorzugt
wird, dass die Laserschwächungen in
einer Schicht des Dekorverbunds enden, die eine gewisse Gasdurchlässigkeit
aufweist.
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Die
Materialien, die üblicherweise
zur Herstellung des Dekorträgers
verwendet werden, sind dem Fachmann hinlänglich bekannt und umfassen
in der Regel formstabile Kunststoffe, die gegebenenfalls faserverstärkt sind,
um den Festigkeitsanforderungen für den jeweiligen Einbauort
zu genügen.
Beispielhaft, aber die Erfindung nicht beschränkend, werden hier ABS oder
ABS-Elends GG PF oder LFI-Träger
genannt.
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Als
Dekormaterialien sind insbesondere im Fahrzeugbau Leder oder lederähnliche
Materialien oder Kunststoffdekore gebräuchlich. Als Kunststoffdekor
werden hierbei besonders Planenware-Materialien aus PVC, PU, TPO
oder TPO-Schaum bevorzugt. Zudem müssen die Dekormaterialien auch
nicht nur eine Schicht umfassen, sondern können ebenso Planwaren aus mehreren
Schichten, beispielsweise einer Kompaktschicht, einer Zwischenschicht
und einem Trikot bestehen.
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Zwischen
den einzelnen Schichten des Dekorverbunds liegen üblicherweise
Zwischenschichten aus einem oder mehreren Klebern und/oder Haftvermittlern
vor. Insbesondere werden hierbei Zweikomponenten-Kleber oder wärmeaktivierbare
Kleber bevorzugt, die zum einen die Handhabung der bereits mit Kleber
und/oder Haftvermittler überzogenen Teilschichten
des Dekorverbunds vor dem Zusammenfügen desselben erleichtern,
zum anderen insbesondere bei Verwendung eines wärmeaktivierbaren Klebers auch
noch ein Verschieben der einzelnen Schichten relativ zueinander
nach dem Zusammenfügen
des Dekorverbunds ermöglichen.
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Die
in zumindest Teile des Dekorverbunds eingebrachten Gaskanäle sind
ebenfalls weder in Form noch Ausdehnung durch die Erfindung beschränkt. Vorteilhaft
ist selbstverständlich
aber eine Gestaltungsform des oder der Gaskanäle innerhalb des Dekorverbunds,
die das Abführen
von Wärme über eine
ausreichende Distanz und das Abführen von
bei der Verbrennung entstehenden Abgasen gegebenenfalls aus dem
Dekorverbund heraus ermöglichen.
Wesentlich für
die Erfindung ist jedoch allein, dass durch die erfindungsgemäße Einbringung
von Gaskanälen
der Wärmeeintrag
in den Dekorverbund nicht auf den Schwächungsbereich und die zu diesem
Schwächungsbereich
direkt benachbarte Region beschränkt
bleibt.
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Die
Dekorverbunde werden in bevorzugter Weise in Kraftfahrzeugen beispielsweise
im Bereich der Instrumententafel, der Mittelkonsole oder in Türverkleidungen
verwendet. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Einbauorte beschränkt.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt der Auftrag des Klebers und/oder Haftvermittlers in wenigstens
einer Zwischenschicht nicht durchgehend über die gesamte Zwischenschicht
hinweg, um hierdurch zusammen mit der über der Zwischenschicht angeordneten
weiteren Schicht Gaskanäle
auszubilden. Somit ist eine Ausgestaltungsform vom erfindungsgemäßen Gedanken
umfasst, bei der der Kleber und/oder der Haftvermittler eine unterschiedliche
Dicke aufweist, die lediglich so gestaltet sein muss, dass beim
Auflegen der über
der Zwischenschicht angeordneten Teilschicht des Dekorverbunds Freiräume verbleiben, über die
Gase zumindest über eine
gewisse Distanz abgeführt
werden können.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Klebstoff und/oder der Haftvermittler jedoch unterbrochen
und ganz besonders bevorzugt periodisch unterbrochen aufgebracht,
um so eine nicht durchgehende Zwischenschicht auszubilden. Hierdurch
wird eine Struktur geschaffen, die regelmäßig einen ausreichend großen Querschnitt
des Gaskanals sicherstellt und überdies
bei periodischer Ausgestaltung der Unterbrechungen in der Zwischenschicht
gewährleistet,
dass die oberhalb der Zwischenschicht angeordnete weitere Schicht
ausreichend durch die Zwischenschicht abgestützt wird. Hierdurch wird das
Erscheinungsbild und die Beständigkeit
des Dekorverbunds mit einfachen Mitteln besonders vorteilhaft und
dauerhaft sichergestellt.
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In
einer ersten alternativen und ebenso ganz besonders bevorzugten
Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in der
Zwischenschicht jedoch Inseln mit Klebstoff und/oder Haftvermittler
ausgebildet, die von Bereichen umgeben sind, die im Wesentlichen
frei von Klebstoff und/oder Haftvermittler verbleiben. Durch diese
gleichsam noppenartige Struktur der Zwischenschicht wird in ganz besonders
bevorzugter Weise ein durchgehender Gaskanal für Abgase durch die Zwischenschicht
hindurch gewährleistet.
In einer zweiten alternativen und ganz besonders bevorzugten Ausgestaltungsform der
Erfindung sind in der Zwischenschicht Inseln ausgebildet, die im
Wesentlichen frei von Klebstoff und/oder Haftvermittler sind.
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Diese
Inseln sind genauso wie die Bereiche mit einer nicht durchgehend
gleich dicken Zwischenschicht oder mit einer zumindest partiell
unterbrochenen Zwischenschicht in jedem Fall über die gesamte Zwischenschicht
verteilt. In einer überaus
vorteilhaften Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind diese Unstetigkeiten und insbesondere die oben genannten Inseln
lediglich in der Nachbarschaft der Schwächung oder der Schwächungen ausgebildet.
Hierdurch wird ein Verfahren angegeben, durch das die Abfuhr von
Wärme und
Abgasen von den Schwächungsbereichen örtlich begrenzt wird.
Bei geeigneter Ausgestaltung der Gaskanäle wird jedoch der erfindungsgemäße Zweck
erreicht und zudem eine Verringerung des Haftverbunds zwischen aufeinander
liegenden Schichten auf einen minimalen Bereich beschränkt.
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Die
nicht durchgehend gleichmäßige Ausgestaltung
der Zwischenschicht oder Zwischenschichten des Dekorverbunds oder
die unterbrochene Ausgestaltung der Zwischenschicht oder Zwischenschichten
kann auf jede dem Fachmann geläufige
Art erfolgen. Nur beispielhaft und die Erfindung nicht beschränkend wird
ein Sprühauftrag
eines viskosen Klebstoffs oder Haftvermittlers genannt, bei dem nach
dem Sprühauftrag
kein vollständiger
Niveauausgleich der Zwischenschicht erfolgt. Die Zwischenschicht
kann jedoch auch nach einem im Wesentlichen gleichmäßigen Auftrag
des Klebers und/oder Haftvermittlers mit geeigneten mechanischen
Mitteln umgestaltet werden, beispielsweise mittels des Eindrückens eines
geeigneten Werkzeugs in die Zwischenschicht oder durch einen partiellen
Abtrag des Klebstoffs und/oder Haftvermittlers an den gewünschten
Orten.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung werden die Inseln
unabhängig
davon, ob sie Inseln mit oder ohne Klebstoff/Haftvermittler ausbilden,
mittels einer geeigneten Maske ausgebildet.
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Die
Gaskanäle
können
im erfindungsgemäßen Sinne
auch dadurch im Dekorverbund ausgestaltet sein, dass auf der dem
Dekormaterial zugewandten Seite des Dekorträgers Vertiefungen in der Form
von Nuten, Rillen, Narbungen oder dergleichen eingebracht sind,
die nach dem Zusammenfügen
des Dekorverbunds als in sich abgeschlossene Gaskanäle zum Abführen von
Gasen im Dekorverbund dienen. Insbesondere bei einer narbigen Ausgestaltungsform
dieser Vertiefungen im Dekorträger
wird eine Vernetzung der einzelnen Gaskanäle untereinander, durch die
die Abfuhr der Gase besonders effektiv erreicht werden kann, gewährleistet
sein.
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Durch
diese bevorzugte Ausgestaltungsform der Erfindung kann gegebenenfalls
vollständig
auf die Ausgestaltung von Gaskanälen
in den Zwischenschichten aus Kleber und/oder Haftvermittler verzichtet
werden. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung
liegt jedoch ein Dekorverbund vor, der in einer möglichst
großen
Anzahl von Grenzflächen
zwischen den einzelnen Schichten und Zwischenschichten derartige
Gaskanäle
aufweist.
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Die
Gaskanäle
können
in einer bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung ebenfalls
mechanisch in zumindest Teilschichten des Dekorverbunds eingebracht
werden. Dies kann beispielsweise mittels einer geeigneten Nadelvorrichtung
erfolgen. Diese mechanisch eingebrachten Gaskanäle sind ebenfalls weder in
Form noch Ausdehnung beschränkt. Üblicherweise
wird jedoch bei Einbringung derartiger Löcher in den Dekorverbund eine
vollständige
Perforierung des Verbunds vermieden werden.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung liegen diese
mechanisch eingebrachten Gaskanäle
im Dekorverbund in Kombination mit in die Zwischenschicht oder Zwischenschichten
eingebrachten Gaskanälen
vor. Hierdurch wird das Abführen
der Abgase aus dem Dekorverbund besonders sicher und aus vorzugsweise
jeder Schicht des Dekorverbunds gewährleistet.
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Die
mechanisch eingebrachten Gaskanäle verlaufen
in einer besonders bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
im Wesentlichen parallel zu der oder den Schwächungen im Dekorverbund. Hierdurch
wird sichergestellt, dass die mechanische Veränderung des Dekorverbunds auf
einen minimalen Bereich beschränkt
wird und darüber
hinaus die mechanisch eingebrachten Gaskanäle das Aufreißverhalten
entlang des Schwächungsbereichs
vorteilhaft unterstützten.
In besonders vorteilhafter Weise kann hier gegebenenfalls die mittels
Laser eingebrachte Schwächung
in Länge und
Breite nochmals reduziert werden. Hierdurch wird das Erscheinungsbild
des Dekorverbunds besonders vorteilhaft und mit einfachen Mitteln
dauerhaft sichergestellt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
bilden die Schwächung
oder die Schwächungen
eine Airbagreißnaht
aus. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist gerade im Bereich von Airbagreißnähten besonders vorteilhaft
anwendbar, da Airbags regelmäßig direkt
im Sichtfeld von Fahrzeuginsassen angebracht sind und in diesen
Bereichen besonders hohe Anforderungen an das visuelle Erscheinungsbild
der Abdeckungen gestellt werden.
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Der
zur Einbringung der Schwächung
oder der Schwächungen
verwendete Laser ist vorzugsweise ein CO2-Laser,
vorzugsweise mit eine Leistung von ≤ 2000 Watt. Hierdurch wird ein
Verfahren angegeben, bei dem ein Laser Verwendung findet, der besonders
zur Einbringung von Schwächungen
in einen Dekorverbund mit großem
Kunststoffanteil vorteilhaft ist. Darüber hinaus wird bei der angegebenen
Begrenzung der Leistung des Lasers sichergestellt, dass Metallmaterialien,
die beispielsweise als Schablonen zur Laserführung dienen, nicht vom Laser
geschnitten werden.
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Die
Polsterschicht des in erfindungsgemäßer Weise geschwächten Dekorverbunds
kann jede die Haptik des Dekorverbunds einstellende Materialauswahl
oder Materialkombination umfassen. Besonders bevorzugt sind aber
Abstandsgewirke und/oder Schaumstoff und/oder Textilvlies. Ganz
besonders bevorzugt werden Schaumstoffe, die keine geschlossenen
Poren aufweisen, um so die Gasabfuhr auch über größere Distanzen zu unterstützen. Darüber hinaus
werden Abstandsgewirke und/oder Textilvliese sowie Mischungen hiervon
besonders bevorzugt, da hierdurch die Gasabfuhr gegebenenfalls über die
gesamte Breite des Dekorverbunds gewährleistet werden kann.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird besonders dann vorteilhaft ausgestaltet, wenn das Abführen der
Abgase dadurch unterstützt
wird, dass ein Gasstrom von außen
zumindest durch den Schwächungsbereich
initiiert wird. Dies kann in einer besonders vorteilhaften Ausgestaltungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
dadurch erfolgen, dass entweder durch die die Schwächungen
begleitenden mechanisch eingebrachten Bohrungen Gas durch Teile
des Dekorverbunds geleitet wird oder insbesondere bei Verwendung
von insgesamt gasdurchlässigen
Schichten im Dekorverbund, so beispielsweise bei Abstandsgewirken
oder textilen Vliesen, im Wesentlichen über die gesamte Breite des
Dekorverbunds strömt.
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Hierdurch
werden nicht nur die bei der Verbrennung oder Verdampfung von Materialien
beim Einbringen der Schwächungen
mittels Laser entstehenden Abgase sicher und effektiv aus dem Dekorverbund
herausgeführt,
bei geeigneter Einstellung der Strömungsraten innerhalb der relevanten
Teile des Dekorverbunds können überdies
sämtliche
Abbrände
in Form von Rußpartikeln
oder dergleichen ebenfalls aus dem Dekorverbund gänzlich entfernt werden.
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In
ganz besonders bevorzugter Weise sind die durch den Dekorverbund
hindurch geleiteten Gase solche, die die Verbrennung innerhalb des
Dekorverbunds zumindest unterdrücken
oder gänzlich unterbinden.
Dies wird in einer dem Fachmann geläufigen Weise dadurch erzielt,
dass der Sauerstoffpartialdruck in den relevanten Bereichen soweit
wie möglich
abgesenkt wird. Ganz besonders bevorzugt ist jedoch ein Verfahren,
bei denen Inertgase durch den Dekorverbund geleitet werden, somit
solche Gase, die in keinerlei Wechselwirkung mit den Materialien
treten, mit denen sie in Kontakt kommen. Besonders bevorzugte Beispiele
solcher Gase sind CO2, Stickstoff, Helium,
Argon oder dergleichen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform dann vorteilhaft
unterstützt,
wenn der Dekorverbund zusätzlich
vor dem Einbringen der Schwächungen
mittels Laser eine gegenüber
der Raumtemperatur deutlich erhöhte
oder deutlich abgesenkte Temperatur aufweist. Ganz besonders bevorzugt
wirkt die Vortemperierung des Dekorverbunds mit dem oben erwähnten Gasspülen zusammen.
Besonders bevorzugte Temperaturbereiche sind +50° bis 120°C beim Erwärmen sowie –40°C bis 0°C beim Abkühlen.
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Die
Vorteile der Erhitzung eines gegenüber der Raumtemperatur deutlich
erwärmten
Dekorverbunds basieren auf der Erkenntnis, dass dann, wenn der Dekorverbund
durch die Temperaturerhöhung gleichsam „aufgeweicht" wird, die für die Einbringung der
Schwächung
oder Schwächungen
mittels Laser erforderliche Energie deutlich reduziert werden kann. Dies
führt schließlich zu
einem deutlich verminderten Abbrand von den die Schwächungsbereiche
umgebenden Materialien.
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Eine
Absenkung der Temperatur des Dekorverbunds vor dem Einbringen der
Schwächungen mittels
Laser wiederum bewirkt ein „Einfrieren" derjenigen Bereiche
des Dekorverbunds, in die anschließend mittels des oder der Laser
die Energie eingebracht wird. Hierdurch wird bewirkt, dass ein deutlich höherer Energieeintrag
in die die Schwächungen
umgebenden Bereiche erforderlich wäre, um diese zu entzünden. Zudem
bewirken die Umgebungsbereiche mit abgesenkter Temperatur ein Einfrieren
des Schwächungsbereichs
sowie gegebenenfalls von Aufschmelzungen in den Randbereichen der
Schwächungen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von fünf Figuren näher erläutert werden,
wobei in diesen Figuren vorteilhafte Ausgestaltungsformen der Erfindung
angegeben sind, die jedoch in keiner Weise dazu geeignet sind, den
Schutzbereich der Erfindung, wie er in den anhängenden Ansprüchen definiert
ist, zu beschränken.
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In
den Figuren zeigt:
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1a eine
Querschnittsansicht eines Dekorverbunds, der mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellt wurde,
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1b eine
Querschnittsansicht eines Dekormaterials, wie es beispielsweise
in einem Dekorverbund, der unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellt wurde, Verwendung findet,
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2a eine
erste Ausführungsform
eines eine Airbagreißnaht
aufweisenden Dekorverbunds,
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2b eine
zweite Ausführungsform
einer Airbagreißnaht
in einem Dekorverbund,
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3 eine
dritte Ausführungsform
einer Airbagreißnaht
in einem Dekorverbund,
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4 vier
Ausführungsformen
von Dekorverbunden, die jeweils unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wurden,
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5a eine
Draufsicht auf eine Zwischenschicht des Dekorverbunds gemäß einer
ersten Ausführungsform
und
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5b eine
Draufsicht auf eine Zwischenschicht eines Dekorverbunds gemäß einer
zweiten Ausführungsform.
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Wege zur Ausführung der Erfindung
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In 1a wird
der Querschnitt durch einen Dekorverbund 1 dargestellt,
der vor dem Lasern bereits zusammengefügt wurde. Dieser Dekorverbund 1 besteht
im Wesentlichen aus einem Dekormaterial 5, hier Planware,
wie sie im Folgenden unter Bezugnahme auf 1b erläutert werden
wird, einem formstabilen Dekorträger 4 sowie
zwischen dem Dekorträger 4 und
dem Dekormaterial 5 angeordnetem Abstandsgewirke 6.
An beiden Oberflächen
des Abstandsgewirkes 6 somit an der zum Dekormaterial 5 hingewandten
Seite und der zum Dekorträger 4 hingewandten
Seite sind jeweils durchgehende Zwischenschichten 7 aus
einem Klebermaterial angeordnet. In diejenige Oberseite des Dekorträgers 4, die
dem Dekormaterial 5 zugewandt ist, sind überdies
eine Vielzahl von Gaskanälen 8 eingebracht, über die
Verbrennungsgase, die beim Lasern der (nicht gezeigten) Schwächungen
entstehen, aus den Dekorverbund 1 abgeführt werden können.
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In 1b ist
die Querschnittsansicht eines Dekormaterials 5 dargestellt,
dass hier als Planware mit einem Schichtaufbau dargestellt ist.
Auf der dem (nicht gezeigten) Rest des Dekorverbunds zugewandten
Seite weist das Dekormaterial 5 eine dünne Trikotschicht 5c auf.
Trikots im erfindungsgemäßen Sinne
sind dabei textile Materialien, die eine ausgeprägte Rippenstruktur aufweisen.
Auf der dem (nicht gezeigten) Dekorverbund abgewandten Seite besteht
das gezeigte Dekormaterial 5 aus einer Kompaktschicht 5a,
die hier aus einer dünnen
PVC-Folie besteht. Zwischen der Trikotschicht 5c und der
Kompaktschicht 5a wiederum ist eine dünne Schaumschicht 5b eingelassen,
um sowohl die Haptik als auch die Dämmeigenschaften des Dekormaterials 5 in
gewünschter
Weise einzustellen.
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In 2a wird
ein Dekorverbund 1 dargestellt, der denjenigen Teil einer
Instrumententafel abdeckt, die vor dem Beifahrer in einem Kraftfahrzeug angeordnet
ist. In dem Dekorverbund ist eine Schwächung 2 in U-Form
mittels Laser eingebracht worden, durch die die Form einer Airbagklappe nachgezeichnet
wird. Der schraffierte Bereich 10 innerhalb des Dekorverbunds 1 kennzeichnet
denjenigen Teil des Dekorverbunds 1, indem in Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
(nicht gezeigte) Gaskanäle
in den Dekorverbund 1 eingebracht worden sind. Die nicht
schraffierten Teile des Dekorverbunds 1 dagegen weisen
weder Gaskanäle
noch (nicht gezeigte) weitere Schwächungen auf. Hierdurch wird
die Bearbeitung und Herstellung des erfindungsgemäßen Dekorverbunds 1 dadurch
vereinfacht, dass große
und zusammenhängende
Flächen
ohne genaue Abstimmung auf mögliche
Unterschiede in der Größe der Airbagklappe
für gesamte
Produktreihen gleich gestaltet werden können.
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In 2b wird
eine zu 2a alternative Ausführungsform
eines auf einen (nicht gezeigten) Instrumententafel angeordneten
Dekorverbunds 1 dar gestellt, in dem wiederum eine Laserschwächung in
strichpunktierter Weise in U-Form entlang von Teilbereichen einer
(nicht dargestellten) Airbagklappe verlaufen. Der schraffierte Bereich 12 kennzeichnet dabei
denjenigen Teil des Dekorverbunds, in dem die (nicht gezeigten)
Gaskanäle
in den Dekorverbund 1 eingebracht wurden. In dieser Ausführungsform
sind die Bereiche mit Gaskanälen,
in denen der Verbund der einzelnen Schichten des Dekorverbunds 1 zwangsläufig schwächer ausgestaltet
ist als in denjenigen Teilen des Dekorverbunds 1 außerhalb
des schraffierten Bereichs 12, gegenüber der in 2a dargestellten
Ausführungsform
weiter minimiert worden.
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In 3 wird
eine weitere Ausführungsform eines
Dekorverbunds 1 dargestellt, der auf einer (nicht gezeigten)
Instrumententafel im Bereich vor dem Beifahrer eines Kraftfahrzeugs
angeordnet ist. Im Dekorverbund 1 ist ein mittels Laser
durchgehend eingebrachter U-förmiger
Schwächungsbereich 2 eingebracht,
der die Umrisse einer im Dekorverbund 1 angeordneten Airbagklappe
nachzeichnet. Auf beiden Seiten der Schwächungslinie 2, somit
sowohl innerhalb als auch außerhalb
der Airbagklappe, ist eine Vielzahl von mittels einer geeigneten
Nadelvorrichtung eingebrachter mechanischer Gaskanäle 8 in den
hier dargestellten Dekorträger 4 des
Dekorverbunds 1 eingebracht worden. Diese Gaskanäle 8 sind in
vier Reihen im Wesentlichen parallel zueinander und zu der Schwächungslinie 2 angeordnet
und zeichnen somit die Schwächungslinie 2 nach.
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In 4 sind
vier alternative Ausführungsformen
von Querschnitten durch den in 3 gezeigten
Aufbau des Dekorverbunds 1 im Schnitt A-A aus 3 dargestellt.
In 4a ist eine Laserschwächung 2 durch
den Dekorträger 4 und
das Abstandsgewirke 6 in das Dekormaterial 5 hinein
eingebracht. Zu beiden Seiten dieser Schwächung 2 ist je ein
Gaskanal 8a, 8b parallel zu der Hauptachse der
Schwächung 2 durch
den Dekorträger 4 hindurch
in den Dekorverbund 1 eingebracht. Hierdurch wird ermöglicht, dass
sämtliche
bei der Schwächung
des Abstandsgewirks 6 auftretenden Abgase durch die Gaskanäle 8a, 8b hindurch
aus dem Dekorverbund 1 entweichen können.
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In 4b ist eine alternative Ausgestaltung eines
Dekorverbunds 1 dargestellt, bei dem die Schwächung 2 gegenüber dem
in 4a dargestellten Fall stärker in
das Dekormaterial 5 hinein eingebracht wurde. Im Schnitt
rechts von der Schwächung 2 sind
zwei parallel zur Erstreckungsrichtung der Schwächung 2 verlaufende
Gaskanäle 8b, 8d mechanisch
in den Dekorträger 4 eingebracht
worden. Auf der linken Seite der Schwächung 2 wiederum liegen
zwei weitere mechanisch eingebrachte Gaskanäle 8b, 8d vor,
die ebenfalls parallel zur Erstreckungsachse der Schwächung 2 verlaufen.
Abweichend von den Gaskanälen 8b, 8d jedoch
ist in dieser Ausführungsform
der Gaskanal 8c nicht nur durch den Dekorträger 4 hindurch
verlaufen, sondern auch noch in die Polsterschicht 6 hinein
angebracht.
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In 4c ist ein zu den 4a und 4b ähnlicher
Dekorverbund 1 dargestellt, bei dem wiederum eine Schwächung 2 durch
den Dekorträger 4 und
die Polsterschicht 6 durch in das Dekormaterial 5 hinein mittels
Laser eingebracht wurde. Zu beiden Seiten der dargestellten Schwächung 2 sind
mittels der dargestellten Nadeln 13a, 13b, die
in Richtung der Pfeile 14a, 14b beweglich von
einer (nicht dargestellten) Nadelvorrichtung geführt werden können, zwei
Gaskanäle 8a, 8b durch
den Dekorträger 4 hindurch
verlaufend in den Dekorverbund 1 eingebracht worden. Diese
Gaskanäle 8a, 8b sind
auf die Haupterstreckungsachse der Schwächung 2 hin so geneigt
angeordnet, dass sich ihre Verlängerungen
etwa auf halber Höhe
des Dekorverbunds 1 und auf der Erstreckungsachse der Schwächung 2 kreuzen.
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In 4d ist eine weitere alternative Ausgestaltungsform
eines Dekorverbunds 1 dargestellt, in dem analog zu 4b Gaskanäle 8a-d mit teilweise unterschiedlicher
Länge in
den Dekorverbund 1 und benachbart zur mittig dargestellten
Schwächung 2 eingebracht
wurden. Dabei sind die Gaskanäle 8a-d mit
der gleichen Neigung zur Hauptersteckungsachse der Schwächung 2,
wie sie bereits in 4c beschrieben
wurde angeordnet. Die links und rechts von der Schwächung 2 angeordneten
Gaskanäle 8a, 8c bzw. 8b, 8d stehen
jeweils parallel zueinander und weisen somit die gleiche Neigung
in Bezug auf die Schwächung 2 auf.
Abweichend von den Gaskanälen 8a,
b, d, verläuft
der Gaskanal 8c nicht nur durch den Dekorträger 4 hindurch,
sondern ebenso bis etwa zur halben Dicke der Polsterschicht 6.
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In 5a ist
eine schematische Draufsicht einer ersten Ausführungsform einer Zwischenschicht 7 gezeigt,
die aus einem Dekorträger 4 aufgetragen ist.
In der Zwischenschicht 7 ist eine Vielzahl von Inseln 9 ausgebildet,
in denen kein Klebstoff oder Haftvermittler angeordnet ist, und
die Inseln im Wesentlichen miteinander durch Gaskanäle verbunden
sind. Dagegen ist in den die Inseln 9 umgebenden Bereichen
der Klebstoff mit im Wesentlichen über die gesamte Fläche der
Zwischenschicht 7 gleichmäßiger Dicke aufgetragen. Die
Verteilung sowie die Größe der Inseln 9 reicht
in diesem Fall aus, um den Wärmeeintrag
beim Einbringen von (nicht gezeigten) Schwächungen in die Zwischensicht 7 und
den darunter angeordneten Dekorträger 4 an nahezu jedem Ort
des dargstellten Bereichs der Zwischenschicht 7 über eine ausreichende
Distanz und Fläche
zu verteilen, um so ein Aufschmelzen oder einen Abbrand derjenigen
Bereiche, die die (nicht gezeigten) Schwächungen umgeben, zumindest
wesentlich zu hemmen.
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In 5b ist
eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäß ausgestalteten
Zwischenschicht 7 gezeigt, in der Inseln 10 aus Klebstoff
auf dem hier dargestellten Dekorträger 4 angeordnet sind.
Durch die Ausbildung von Klebstoffinseln 10 ist eine Vielzahl
von untereinander vernetzten Gaskanälen 8 realisiert, über die
bei der Einbringung (nicht gezeigten) Schwächungen in den Dekorträger 4 durch
Verbrennung oder Verdampfung entstehende Gase leicht aus dem dargestellten
Bereichsausschnitt abgeführt
werden können.