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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einbringung zumindest
einer örtlich
begrenzten Schwächung
in ein Abstandsgewirke, insbesondere zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug,
mittels eines oder mehrer Laserstrahlen, wobei das Abstandsgewirke
aus zwischen zwei Decklagen angeordneten Abstandsfasern besteht.
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Stand der Technik
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Das
Einbringen von partiellen Schwächungen
in flächige
Materialien, insbesondere für
Verbundmaterialien, wie sie im Dekorbereich vorzugsweise in Kraftfahrzeugen
Verwendung finden, ist hinlänglich
bekannt. Derartige Schwächungen
werden vor allem dort in Dekorverbunde eingebracht, wo beispielsweise
im Falle des Auslösens
eines Airbags oder bei einem Crash eines Kraftfahrzeugs das Dekor
entlang vorab definierter Linien aufreißen soll, um so Verletzungen
des Kraftfahrzeug-Insassen
zu vermeiden oder die freie und ungehinderte Entfaltung des Airbags
zu gewährleisten.
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Als
Dekormaterialien werden gerade im Kraftfahrzeugen und hier beispielsweise
im Bereich der Instrumententafel von Türinnenverkleidungen, Mittelkonsolen
oder dergleichen Materialverbunde aus einem im Wesentlichen formstabilen
Dekorträger und
einem darüber
angeordneten Dekormaterial verwendet. Hierbei übliche Dekormaterialien sind
beispielsweise jede Art von Kunststoff, vor allem in Folienform
und -stärke,
Leder oder lederähnliche
Materialien, Holzfurniere oder dergleichen.
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Zwischen
dem Dekorträger
und dem Dekormaterial werden überdies
zur Einstellung einer besonders vorteilhaften Haptik des Dekors
eine oder mehrere Schichten mit einer größeren Weichheit angeordnet.
Hierbei haben sich insbesondere Abstandsgewirke, die aus zwei von
einer Lage von zueinander ausgerichteten Abstandsfasern miteinander verbundenen
Decklagen bestehen, als besonders vorteilhaft erwiesen.
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Der
Aufbau sowie die Materialien von derartigen Abstandsgewirken sind
dem Fachmann hinlänglich
bekannt und beispielsweise in der
EP 0617152 B1 beschrieben. Diese Druckschrift
gibt überdies
auch Herstellungsverfahren und Verwendungen für Abstandsgewirke an.
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Das
Einbringen von Materialschwächungen in
die als Dekor verwendeten flächigen
Materialien erfolgte anfangs mittels eines Fräswerkzeugs, eines Messers oder
dergleichen. Darüber
hinaus gab es bereits Ansätze,
die Schwächungen
mittels eines oder mehrerer Laserstrahlen in den Materialverbund oder
einzelne Schichten hiervon einzubringen, was insbesondere die Genauigkeit
bei der Prozessführung
und die Möglichkeiten
bei der Gestaltung der Schwächungsgeometrien
erhöhte.
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Die
DE 102 60 988 B4 beschreibt
die Einbringung einer Schwächungszone
in ein textiles Flächengebildet
mittels Laserstrahlung, wobei der Textilwerkstoff partiell abgetragen
wird. Um eine im Wesentlichen unsichtbare Sollbruchstelle dauerhaft
zu gewährleisten,
wird der Abstand der mittels Laser eingebrachten Bohrungen auf den
Abstand der Fäden des
Textilgewebes abgestimmt, um so sicherzustellen, dass nicht die
Gesamtheit aller Fäden
von der Laserstrahlung erfasst wird.
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Die
JP 2006-167727 beschreibt
darüber
hinaus das Einbringen einer Schwächung
in einen Folienverbund mittels Laserstrahlen, wobei von der nicht sichtbaren
Rückseite
eines Dekorfolienverbunds mittels Laserstrahlen ein Sackloch eingebracht
wird. Von der Sichtseite des Dekorfolienverbunds aus kann eine Kühlung der
verbleibenden Dekorfolien-Restdicke erfolgen, um Veränderungen
des Erscheinungsbilds der Folie aufgrund des Wärmeeintrags zu verhindern.
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Gerade
das gezielte Laserschwächen
von Abstandsgewirken, das beispielsweise in der
DE 10 2005 013 477 A1 beschrieben
ist, gestaltet sich jedoch ausgesprochen schwierig. Dies ist darin
begründet,
dass trotz der ausgerichteten Anordnung der Abstandsfasern zwischen
den Decklagen des Abstandsgewirkes deren Lage und Orientierung nicht genau
definiert ist. Dies führt
dazu, dass trotz einer festgelegten Laserbahn, die Maschenstäbchen in breitem
Umfang unterschiedlich geschwächt
werden und zudem ein unterschiedlicher und gegebenenfalls undefinierter
Materialabbrand bewirkt wird. Dies führt wiederum zu unterschiedlichen
mechanischen Eigenschaften, beispielsweise Zug- bzw. Dehnungswerten
im Abstandsgewirke und schließlich
im gesamten Dekorverbund.
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Dies
ist insbesondere deswegen schädlich, da
das Abstandsgewirke üblicherweise
den größten Reißwiderstand
innerhalb eines Dekormaterials aufweist und so unterschiedliche
Eigenschaftswerte einen besonders großen Einfluss auf die Eigenschaften
des gesamten Dekorverbunds haben. Derartige Werte werden üblicherweise
im Rahmen von Funktionstests, beispielsweise Airbagfunktionstests
ermittelt und sollten einer sehr geringen Toleranzschwankung unterliegen.
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Ein
weiterer Nachteil eines unterschiedlichen Materialabbrands über die
Länge und/oder
Breite eines Schwächungsbereichs
ist darin zu sehen, dass solche Unterschiede gegebenenfalls zu einer
partiell vergrößerten Spaltöffnung im
Dekorverbund führen, was
sich im ungünstigsten
Fall an den kaschierten Teilen abzeichnet und somit das Erscheinungsbild
eines Dekorverbunds nachhaltig verschlechtert.
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In
der Praxis wird bisher ein Abstandsgewirke mittels eines oder mehrere
Laserstrahlen geschwächt,
wobei zwischen gelaserten Perforationslöchern ein Stützmaterial
in Form von Stützstegen
verbleibt. Diese Stützstege
zeigen beim Airbagschuss jedoch ein sehr hohes Dehnungsverhalten,
was wiederum zum Aufwölben
des Dekormaterials bzw. zu einem unsauberen, beispielsweise wellenförmigen Rissverhalten
im Dekorverbund führt.
Dies ist aber gerade in besonders sicherheitsrelevanten Bereichen,
beispielsweise bei Dekorverbunden, die oberhalb von Airbagklappen
angeordnet sind, besonders nachteilig, weil hierdurch das Entfaltungsverhalten von
Airbags behindert werden kann.
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Aufgabe der Erfindung
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Es
war daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben, mittels
dessen ein Abstandsgewirke unter Verwendung von einem oder mehreren
Laserstrahlen geschwächt
werden kann, ohne dass ein unkontrollierter Materialabbrand über die
gewünschten
Schwächungsbereiche
hinaus erfolgt und durch das zudem das Erscheinungsbild eines Dekorverbunds
auf hohem Niveau sichergestellt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird in erfindungsgemäßer Weise
durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens finden sich in
den abhängigen
Ansprüchen.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
wird bei der Einbringung von zumindest einer örtlich begrenzten Schwächung in
ein flächiges
Abstandsgewirke, wie es im eingangs genannten Stand der Technik
beschrieben ist, angewendet. Ein oder mehrere Laserstrahlen bringen
nacheinander oder gleichzeitig Schwächungsbereiche in das Abstandsgewirke
ein, welches vorab so vorbehandelt wurde, dass zumindest diejenigen
Bereiche, die direkt benachbart zu den einzubringenden Schwächungen
angeordnet sind, einen höheren
Widerstand gegenüber
den Laserstrahlen aufweisen. Somit wird gewährleistet, dass die Schwächung innerhalb
der vorab definierten Geometrien eingebracht wird und überdies
auf die vorab definierten Orte beschränkt bleibt.
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Die
Erfindung bietet somit auf besonders einfache Weise eine gegenüber dem
Stand der Technik verbesserte Funktionseigenschaft des Abstandsgewirks
und ermöglicht
ein zielgerichtetes Schwächen des
Abstandsgewirkes nur in den vorab definierten Bereichen. Durch die
gezielte Vorbehandlung des Abstandsgewirkes kann zudem ein sauberes
Rissverhalten und insbesondere ein schlagartiger Aufriss entlang
vorab definierter Schwächungslinien
und ohne jedes Aufwölben
von Teilen des Dekorverbunds erreicht werden.
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Die
Erfindung stellt somit mit besonders einfachen Mitteln eine deutliche
Verbesserung gegenüber
dem Stand der Technik dar. Überdies
kann die Vorbehandlung über
eine Vielzahl unterschiedlicher Verfahrensschritte erfolgen, wobei
jedoch selbstverständlich
die geeignete Kombination mehrerer der im Folgenden angegebenen
Verfahren besonders vorteilhaft Ergebnisse erzielen kann.
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Die
Erfindung wird besonders vorteilhaft bei Abstandsgewirken eingesetzt
werden können,
die einen Teil eines mehrschichtigen Dekorverbunds ausbilden. Derartige
mehrschichtige Dekorverbunde werden insbesondere im Kraftfahrzeugbau
zur Abdeckung flächiger
Innenraumverkleidungen oder dergleichen verwendet. Bevorzugte Einbauorte
hierfür sind
vor allem die Instrumententafel, die Mittelkonsole oder Türinnenverkleidungen
im Kraftfahrzeug.
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Die
verwendeten Materialien und Materialverbunde sind dem Fachmann hinlänglich bekannt. Als
Dekormaterialien, die einen derartigen Dekorverbund üblicherweise
zur Sichtseite hin abschließen, sind
Kunststoffdekore oder Dekormaterialien aus Leder oder einem lederähnlichen
Material weit verbreitet. Als Kunststoffdekore werden hierbei besonders Planware,
Materialien aus PVC, PU, TPO oder TPO-Schaum bevorzugt.
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Die üblicherweise
verwendeten Dekorträgermaterialien
sind ABS oder ABS-Blends, PP GF oder LFI-Träger, die gegebenenfalls zusätzlich faserverstärkt sind.
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Zwischen
Dekorträger
und Dekormaterial sind eine oder mehrere Schichten als Polsterung
angeordnet, wobei die Erfindung speziell auf solche Dekorverbunde
gerichtet ist, bei denen die Polsterung zumindest wenigstens eine
Schicht aus Abstandsgewirke umfasst.
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Zusätzlich weisen
derartige Dekorverbunde zwischen den einzelnen Schichten aus Dekorträger, Dekor
und Polsterschicht jeweils eine Schicht aus Klebstoff und/oder einem Haftvermittler
auf, um einen dauerhaften, formstabilen und auch Scherkräften widerstehenden
Dekorverbund zu schaffen.
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Die
in das Abstandsgewirke und somit gegebenenfalls wenigstens Teile
des Dekorverbunds eingebrachten Schwächungen bilden dabei vorzugsweise
eine Airbagreißnaht
aus.
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In
bevorzugter Weise werden die Schwächungen mittels eines oder
mehrerer CO2-Laser eingebracht, die vorzugsweise
eine Leistung von ≤ 2000 Watt
aufweisen. Hierbei wird mit üblichen
und auf dem Markt verfügbaren
Vorrichtungen ein Verfahren zur Verfügung gestellt, bei dem die
Leistung des Lasers besonders gut auf die üblicherweise in Abstandsgewirken
vorliegenden Materialien und Materialstärken angepasst ist. Insbesondere
wird bei Verwendung eines derartigen Lasers auch vermieden, dass
Metallschablonen, die beispielsweise zum Einspannen oder Niederhalten
des Abstandsgewirkes oder zur Führung
des Lasers verwendet werden, vom Laserstrahl beschädigt oder
gar durchdrungen werden können.
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Wie
bereits eingangs erwähnt,
ermöglicht
die Erfindung die Anwendung einer Vielzahl von geeigneten Vorbehandlungen
zur Erhöhung
des Widerstands der die Schwächung
umgebenden Bereiche gegenüber
der mittels der Laserstrahlen in das Material eingebrachten Strahlung.
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In
einer ersten bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird wenigstens ein zusätzlicher
Faden in die Bereiche in der Nähe
der Schwächungen
eingebracht: Dies kann sowohl im Bereich zwischen den Decklagen
des Abstandsgewirkes, somit in der von den Abstandsfasern gebildeten
Teilschicht des Abstandsgewirkes erfolgen, als auch dadurch, dass
ein zusätzlicher
Faden beispielsweise parallel zu einer länglichen Schwächung angeordnet
auf wenigstens einer Decklage aufliegt oder in dieser verwebt ist.
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Das
Einarbeiten eines Fadens mit einer gegenüber dem üblicherweise transparenten
Fasern des Abstandsgewirkes unterschiedlichen Absorptionsvermögens, wie
z. B. durch eine unterschiedliche Farbe, ermöglicht so die Einstellung eines
unterschiedlichen Transmissionsverhaltens für den Laser im Vergleich zum
transparenten Grundmaterial.
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Der
Faden kann überdies
auch entlang einer Reihe von punktförmigen Schwächungen im Abstandsgewirke
parallel zur zueinander ausgerichteten Reihe von Schwächungen
angeordnet sein. In diesem Fall kann der zusätzliche Faden als Stützfaden
zwischen den gelaserten Schwächungen
erhalten bleiben und somit eine sichtbare Abzeichnung der Schwächungen
im Dekormaterial verhindern. Dies wird insbesondere dann vorteilhaft
unterstützt, wenn
der Abstandsfaden auf eine solche Weise modifiziert wird, dass er
gegenüber
einer erhöhten
Temperatur beständiger
wird.
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In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist der Faden ein Metallfaden oder ein metallisierter Faden, das
heißt
ein metallisch beschichteter Faden. Hierdurch wird nicht nur eine
deutliche Festigkeitserhöhung
derjenigen Bereiche, die die Schwächungen umgeben, im Abstandsgewirke
erzielt, sondern ebenfalls eine besonders hitzebeständige Struktur
zur Verfügung
gestellt, die auf Grund des metallischen Glanzes einen nicht unwesentlichen
Teil einfallenden Laserlichts reflektiert und so eine vollständige Absorption
der eingebrachten Laserenergie gerade in dem Bereich unterbindet,
in dem der Faden angeordnet ist.
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In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
weist der Faden eine Flammschutzbeschichtung auf und ist in ganz
besonders bevorzugter Weise unter Hinzufügung eines Flammschutzmittels
hergestellt worden. Hierdurch wird mit einfachen Mitteln erreicht,
dass möglicherweise
bei der Einbringung der Schwächungen
mittels Laser entstehende Flammen den Faden nicht so stark schädigen, dass
er seine Funktionen verliert.
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In
einer alternativen Ausgestaltungsform der Erfindung kann der Faden
ebenfalls aus hochtemperaturbeständigen
Materialien, vorzugsweise Hochleistungspolymeren bestehen. Hierdurch
wird ein Faden zur Verfügung
gestellt, der besonders kostengünstig
herzustellen ist, dem Hersteller besonders viele Freiheiten im Bezug
auf die Formgebung lässt und überdies
sämtlichen
an den Faden gestellten Anforderungen vollumfänglich genügen kann.
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Wie
eingangs bereits erwähnt,
kann die Bereitstellung eines Fadens mit mehr als einem der oben
einzeln aufgeführten
Merkmale für
den jeweiligen Einsatzzweck besonders vorteilhaft sein. Die Erfindung
ist somit nicht allein auf alternative Ausgestaltungen der oben
angegebenen Merkmale eines zusätzlich
in das Abstandsgewirke eingebrachten Fadens beschränkt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die Bereiche, die zumindest in direkter Nachbarschaft zu
der Schwächung
oder den Schwächungen liegen,
die in das Abstandsgewirk einzubringen sind, vor dem Lasern in geeigneter
Weise eingefärbt und/oder
metallisiert. Hierdurch wird ebenfalls erreicht, dass das Transmissionverhalten
und das Absorptionsvermögen
der die Schwächung
umgebenden Bereiche gegenüber
demjenigen Material, das bei Einwirkung des Laserstrahls verbrannt
oder verdampft wird, besonders vorteilhaft verändert werden.
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Diese
Bereiche können
auch und gegebenenfalls zusätzlich
zur Einfärbung
und/oder Metallisierung mit einem flammhemmenden Mittel besprüht werden.
Hierdurch wird die Entstehung oder Ausbreitung von Flammen innerhalb
des Abstandsgewirks mit besonders einfachen Mitteln gehemmt oder
gar unterbunden. Zudem sind bei einem derartigen Sprühauftrag
vorzugsweise keine besonders hohen Anforderungen an die Applizierungsmenge
und den Applizierungsort des flammhemmenden Mittels gestellt.
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Gemäß einer
ebenfalls bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens weisen
die Abstandsfasern und/oder zumindest eine der Decklagen des Abstandsgewirkes
in den die Schwächungen
umgebenden Bereichen eine erhöhte
Dicke auf. Hierdurch wird gegebenenfalls ohne die Notwendigkeit
einer Nachbearbeitung und/oder Hinzufügung von zusätzlichen Mitteln
ein Abstandsgewirke geschaffen, bei dem sich die Schwächungen ebenfalls
auf die vorab definierten Orte begrenzen lassen. In der Folge liegt
ein Abstandsgewirke vor, das nach dem Zusammenfügen eines Dekorverbunds eine
gleichmäßige und
formhaltige Schwächung
aufweist, die die Qualität
des Erscheinungsbilds des Dekorverbunds nicht mindert.
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Gemäß einem
weiteren Ansatz zur Erreichung des eingangs genannten Ziels erfolgt
zumindest in Teilbereichen des Abstandsgewirkes, somit in den Abstandsfasern
und/oder zumindest einer der Decklagen des Abstandsgewirks und wenigstens
in den die Schwächung
umgebenden Bereichen vor dem Einbringen der Schwächungen mittels eines oder
mehrerer Laserstrahlen eine Behandlung mit energiereicher Strahlung,
die die Nachvernetzung der Kunststoffe des Abstandsgewirks bewirken
soll. Dem Fachmann sind hierbei die zur Erzielung des Zwecks erforderlichen
Temperaturen und Haltezeiten für
die jeweiligen gebräuchlichen
Kunststoffe bekannt. Hierdurch können
die mechanischen Eigenschaften des Abstandsgewirkes in örtlichen
begrenzten Abschnitten gezielt und ohne Hinzufügung von Zusatzstoffen sowie
ohne jede Formänderung
zumindest von Teilen des Abstandsgewirks so eingestellt werden,
dass ein Abstandsgewirke mit Schwächungen vorliegt, das in Ausdehnung
und Geometrie formhaltig ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Temperatur des Abstandsgewirkes vor dem Einbringen der
Schwächung
mittels Laser erhöht
oder abgesenkt, umso die Materialeigenschaften gezielt zu verändern. Die
Veränderung
der Temperatur des flächigen
Materials gegenüber
der Umgebungstemperatur, sei es durch Erwärmen oder Abkühlen, kann auf
jede dem Fachmann geläufige
Art erfolgen. Nur beispielhaft werden hierfür die Aufbringung eines Wärme- oder
Kältestroms
auf das Abstandsgewirke, die Bestrahlung des Abstandsgewirkes mittels
Infrarotlampen oder dergleichen genannt. Besonders bevorzugt wird
jedoch ein Verfahren, bei dem die Vortemperierung durch ein Abkühlen oder
Erwärmen
in einer einen Aufnahmehohlraum definierenden Vorrichtung zumindest
unterstützt
wird.
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Vorzugsweise
wird das Abstandsgewirke auf eine Temperatur im Bereich von –40°C bis 0°C, vorzugsweise –40°C bis –30°C abgekühlt. Hierbei
wird ausgenutzt, dass die an Dekorverbunde zur Verwendung in Kraftfahrzeugen,
deren zumindest wesentlicher Teil des erfindungsgemäß behandelte
Abstandsgewirke sein kann, gestellten Anforderungen in Bezug auf
die Beständigkeit
bei Temperaturwechselbeanspruchungen regelmäßig Temperaturen von bis zu –40°C erfordern.
Dabei muss beispielsweise ein Airbagschuss in einem Temperaturfenster
von –40°C bis +85°C sicher
und nahezu unabhängig
von der Temperatur gewährleistet
sein.
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Bei
der bevorzugten Temperatur von –40°C bis 0°C und besonders
bevorzugt von –40°C bis –30°C wird darüber hinaus
in jedem Fall gewährleistet,
dass die beim Laserprozess entstehende Wärme gegenüber Abstandsgewirken bei Raumtemperatur verbessert
abgeführt
werden kann. Darüber
hinaus kommt es in dem vorteilhaften Temperaturbereich zu einem
geringeren Materialabbrand und somit zu einer geringeren Abzeichnung
der Schwächung
an der Dekorseite.
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In
einer alternativen und ebenso bevorzugten Ausgestaltungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Abstandsgewirke jedoch auf eine Temperatur im Bereich von
+50°C bis
+120°C, besonders
bevorzugt von +80°C
bis +120°C
erwärmt.
Wiederum ist hierbei von Vorteil, dass die in Kraftfahrzeugen als
Dekormaterialien verwendeten Materialverbunde regelmäßig Temperaturen
von bis zu +120°C
widerstehen müssen,
wobei in Klimawechseltests von Automobilfirmen eine nicht sichtbare
Schädigung
des Dekors im Temperaturbereich von –35°C bis +120°C erwartet wird.
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In
dem besonders bevorzugten Bereich von +50°C bis +120°C und insbesondere von +80°C bis +120°C wird jedoch
in jedem Fall sichergestellt, dass das Bauteil seine Materialeigenschaften
derart ändert,
dass es ausreichend „weich" für die Laserbearbeitung
ist, so dass die Schwächung
bei deutlich verringerter Laserleistung und somit auch verringertem Energieeintrag
verwirklicht werden kann. Hierdurch wird zudem ein deutlich reduzierter
lokaler Materialabbrand in der direkten Nachbarschaft zum geschwächten Bereich
bewirkt, was schließlich
zu einer geringeren sichtbaren Abzeichnung der Schwächung an
der Dekorseite führt.
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Die
Vorteile der Erhitzung eines gegenüber der Raumtemperatur deutlich
erwärmten
Dekorverbunds basieren auf der Erkenntnis, dass dann, wenn der Dekorverbund
durch die Temperaturerhöhung gleichsam „aufgeweicht" wird, die für die Einbringung der
Schwächung
oder Schwächungen
mittels Laser erforderliche Energie deutlich reduziert werden kann. Dies
führt schließlich zu
einem deutlich verminderten Abbrand von denen die Schwächungsbereiche
umgebenen Materialien.
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Eine
Absenkung der Temperatur des Dekorverbunds vor dem Einbringen der
Schwächungen mittels
Laser wiederum bewirkt ein „Einfrieren" derjenigen Bereiche
des Dekorverbunds, in die anschließend mittels des oder der Laser
die Energie eingebracht wird. Hierdurch wird bewirkt, dass ein deutlich höherer Energieeintrag
in die die Schwächungen
umgebenden Bereiche erforderlich wäre, um diese zu entzünden. Zudem
bewirken die Umgebungsbereiche mit abgesenkter Temperatur ein Einfrieren
des Schwächungsbereichs
sowie gegebenenfalls von Aufschmelzungen in den Randbereichen der
Schwächungen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird besonders dann vorteilhaft ausgestaltet, wenn das Abführen der
Abgase dadurch unterstützt
wird, dass ein Gasstrom von Außen
zumindest durch den Schwächungsbereich
sowie diesen umgebende Bereiche initiiert wird. Dies kann beispielsweise
dadurch erfolgen, dass ein Gasstrom durch Anlegen eines Unterdrucks
oder Überdrucks
an einer Seite des Abstandsgewirks zwischen den Decklagen bewirkt
wird.
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Hierdurch
werden nicht nur die bei der Verbrennung oder Verdampfung von Materialien
beim Einbringen der Schwächungen mittels
Laser entstehenden Abgase sicher und effektiv aus dem Abstandsgewirke
heraus geführt;
bei geeigneter Einstellung der Strömungsratern innerhalb der relevanten
Teile des Dekorverbunds können überdies
sämtliche
Abbrände
in Form von Rußpartikeln
oder dergleichen ebenfalls aus dem Abstandsgewirke gänzlich entfernt
werden.
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In
ganz besonders bevorzugter Weise sind die durch das Abstandsgwirke
hindurch geleiteten Gase solche, die die Verbrennung innerhalb des
Abstandsgewirkes zumindest unterdrücken oder gänzlich unterbinden. Dies wird
in einer dem Fachmann geläufigen
Weise dadurch erzielt, dass der Sauerstoffpartialdruck in den relevanten
Bereichen soweit wie möglich
abgesenkt wird.
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Ganz
besonders bevorzugt ist jedoch ein Verfahren, bei dem Inertgase
durch das Abstandsgewirke geleitet werden, somit solche Gase, die
in keinerlei Wechselwirkung mit den Materialien treten, mit denen
sie in Kontakt kommen. Besonders bevorzugte Beispiele solcher Gase
sind CO2, Stickstoff, Helium, Argon oder
dergleichen sowie jede Mischung hiervon.
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Zusammenfassend
ermöglicht
die Erfindung durch eine gegebenenfalls unsichtbare Einstellung von
Materialeigenschaften in den die Schwächungsbereiche umgebenden Materialbereichen
und entlang einer Linie oder einer Mehrzahl nebeneinander angeordneter
Linien, die Laserspur durch die vorgegebenen Mittel einzugrenzen
und die Schwächung hierdurch
zu optimieren.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf zwei Figuren näher erläutert, in
denen bevorzugte Ausführungsform
von gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Abstandsgewirken dargestellt sind. Diese Ausführungsformen sind
jedoch keinesfalls dazu geeignet, den Schutzbereich der Erfindung,
wie er in den anhängenden
Ansprüchen
definiert ist, in irgendeiner Weise einzuschränken.
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In
den Figuren zeigt:
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1 eine
schematische Draufsicht auf ein Abstandsgewirke gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung, und
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2 eine
schematische Querschnittsansicht eines unter Anwendung eine erfindungsgemäßen Verfahrens
geschwächten
Abstandsgewirkes.
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Wege zur Ausführung der
Erfindung
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In 1 wird
die Draufsicht auf die Decklage 7a eines Abstandsgewirkes 1 dargestellt,
wobei in dieser Ausführungsform
zwei Metallfäden 6a, 6b durch
die Decklage 7a hindurch gezogen wurden. Zwischen den im
Wesentlichen parallel zueinander angeordneten Fäden 6a, 6b wird
dann mittels eines (nicht gezeigten) Lasers eine Schwächung in
das Abstandsgewirke 1 eingebracht, so dass die Faden 6a, 6b als
Begrenzung für
die oberhalb des Fadens 6a und unterhalb des Fadens 6b angeordneten
Umgebungen des Schwächungsbereichs 2 agieren.
In der Figur sind überdies
zwei Bereiche 5a, 5b dargestellt, in denen sowohl
die Abstandsfasern 8 (von denen hier lediglich eine beispielhaft
im Querschnitt gezeigte ist) als auch die Fasern der Decklage 7a mit
einem flammhemmenden Flüssigmaterial
besprüht
wurden, bevor die Schwächung
mittels Lasern eingetragen wird.
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In 2 wird
eine schematische Querschnittsansicht eines Abstandsgewirkes 1 dargestellt,
das aus einer oberen Decklage 7a, einer unteren Decklage 7b sowie
dazwischen angeordneten und im Wesentlichen senkrecht zu den Decklagen 7a, 7b stehenden
Abstandsfasern 8 besteht. Hierbei ist insbesondere anzumerken,
dass die Darstellung der Abstandsfasern mit einer Reihe von großen „X" keinerlei Hinweis
auf die Anzahl oder Anordnung der Abstandsfaser 8 gibt,
sondern lediglich zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Abstandsgewirkes 1 dienen
soll. Durch das Abstandsgewirke 1 hindurch ist eine Vielzahl
von Schwächungen 2 mittels
(nicht gezeigter) Laser eingebracht worden, wobei diese Schwächungen 2 punktförmig ausgestaltet sind
und zueinander ausgerichtet einer vorgegebenen Linie folgen. Die
Schwächungen 2 verlaufen durch
das gesamte Abstandsgewirke 1 hindurch, wobei in der Teilschicht
aus Abstandsfaser 8 eine Ausbauchung der Schwächungen 2 zu
verzeichnen ist, welche bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
einen zu vernachlässigenden
Einfluss auf die Formhaltigkeit und das Erscheinungsbild eines Dekorverbunds,
der das dargestellte Abstandsgewirke 1 umfasst, aufweist.