DE102019113849A1 - Verfahren zum Herstellen einer Schwächung einer Airbagabdeckung in einer mehrschichtigen Instrumententafel - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer Schwächung einer Airbagabdeckung in einer mehrschichtigen Instrumententafel Download PDFInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Schwächung einer Airbagabdeckung (10) in einer mehrschichtigen Instrumententafel (9), umfassend die Schritte:Herstellen (100) eines Trägers (1) mit einer ersten Dicke (D1) und mit einer einen Schwächungsbereich (4) bildenden verringerten Dicke (D2);Aufbringen (200) mindestens einer an einer Ansichtsseite (11) anliegenden Dekorschicht (3) auf den Träger (1);Perforieren (300) des Trägers (1) und der Dekorschicht (3) im Schwächungsbereich (4) mittels einem Laser (6) von einer der Ansichtsseite (11) gegenüberliegenden Rückseite (12) derart, dass eine Restwandstärke (5) in der Dekorschicht (3) verbleibt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Airbagabdeckung in mehrschichtigen Instrumententafeln durch Laserperforation und eine Instrumententafel.
- Es ist bekannt, Airbagabdeckungen mittels Laserperforation herzustellen. Dies erfolgt durch das Einbringen von Schwächungslinien, meist von der Rückseite, da eine Sichtbarkeit im Fahrgastraum vermieden werden soll. Mehrschichtige Instrumententafeln bestehen meist aus einem Träger, einer inneren Formschicht und einem Oberflächenmaterial, welches je nach gewünschtem Dekorzweck unterschiedlich gewählt wird. Im Folgenden wird diese Schicht als Dekorschicht bezeichnet.
- Für die Herstellung einer Airbagabdeckung ist es normalerweise notwendig, alle Schichten entlang der Aufreißlinien zu schwächen um ein zuverlässiges Aufreißen der Airbagabdeckung sicherzustellen. Hierfür sind aus dem Stand der Technik verschiedene Verfahren der Laserperforation bekannt.
- Eine besondere Herausforderung ist die Herstellung von Airbagabdeckungen mit fasrigen Dekorschichten, wie z.B. Leder, Kunstleder oder Mikrofaservliese. Alle Veränderungen in der Faserstruktur führen zu Aufwerfungen und damit zur Sichtbarkeit der Schwächungslinie im Fahrgastraum.
- Es ist weiterhin bekannt, in den Träger im Bereich der Airbagabdeckung durchgehende Schlitze einzuformen. Für die Stabilität des Trägers werden senkrecht zu den Schlitzen Stege angeformt. Die nachfolgend aufzubringenden Schichten werden getrennt voneinander geschwächt und in einem nachfolgenden Prozess zusammen gefügt. Dieses Verfahren erfordert eine aufwendige Justierung, um die Schwächungslinien genau zueinander auszurichten.
- Es wurden Versuche unternommen, die Schwächungslinie nach dem Schichtaufbau einzubringen, d.h. durch die abgeformten, durchgehenden Schlitze des Trägers in die Formschicht und in die Dekorschicht zu lasern. Es ist notwendig, auch in die Dekorschicht zu lasern, um ein sicheres Aufreißen der Airbagklappe zu gewährleisten. Die Dekorschicht wird in Richtung des Fahrzeuginnenraums nicht durchgehend perforiert.
- Es verbleibt eine Restwandstärke, welche die Sichtbarkeit der Perforation verhindern soll. In den Versuchen wurde festgestellt, dass in fasrigen Dekorschichten trotz Restwandstärke eine Sichtbarkeit deutlich gegeben ist. wenn man in abgeformte, durchgehende Schlitze des Trägermaterials lasert. Der Grund wird in den fehlenden Stegen gesehen, welche als Stützen verbleiben könnten.
- Aufgabe der Erfindung ist eine reproduzierbare Schwächung von mehrschichtigen Instrumententafeln im vorgefertigten Verbund aus Träger, Formschicht und fasriger Dekorschicht.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einem Verfahren zum Herstellen einer Schwächung in eine mehrschichtige Airbagabdeckung gelöst, welches folgende Schritte umfasst:
- - Herstellen eines Trägers mit einer ersten Dicke
D1 und mit einer einen Schwächungsbereich bildenden verringerten DickeD2 ; - - Aufbringen mindestens einer an einer Ansichtsseite anliegenden Dekorschicht auf den Träger;
- - Perforieren des Trägers und der Dekorschicht im Schwächungsbereich mittels einem Laser von einer der Ansichtsseite gegenüberliegenden Rückseite derart, dass eine Restwandstärke in der Dekorschicht verbleibt.
- Nachfolgend soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
-
1 Instrumententafel mit einer integrierten Airbagabdeckung; -
2 Seitenansicht einer Instrumententafel mit einem Schwächungsbereich; -
3 Seitenansicht einer Instrumententafel mit einem Schwächungsbereich; -
4 Sicht auf den Träger mit einem linearen Schwächungsbereich; -
5 Sicht auf den Träger mit einem sinusförmigen Schwächungsbereich; - In
1 ist stark vereinfacht eine Instrumententafel9 mit einer integrierten Airbagabdeckung10 dargestellt. - Das in
2 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt eine mehrschichtige Instrumententafel9 mit einer Ansichtsseite11 und einer Rückseite12 , welche der Ansichtsseite11 gegenüberliegt. Die Ansichtsseite11 ist im Fahrgastinnenraum sichtbar. Die Instrumententafel9 besteht aus dem Träger1 mit einer DickeD1 , der Formschicht2 und der Dekorschicht3 . Der Träger1 wird aus Kunststoffmaterialien hergestellt, z.B. TPO, PP oder ABS. - Die Formschicht
2 und die Dekorschicht3 werden ungeschwächt auf den Träger aufgebracht, ein übliches Verfahren ist das Kaschieren.
Im Träger1 ist ein Schwächungsbereich4 dargestellt. Der Träger hat im Schwächungsbereich4 eine verringerte DickeD2 . Der Schwächungsbereich4 mit der verringerten DickeD2 kann, wie in2 dargestellt, auf der der Formschicht zugewandten Seite eingebracht sein. - Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Schwächungsbereich
4 auf der Rückseite12 des Trägers einzubringen. Dies ist in3 aufgezeigt. - Es besteht weiterhin die Möglichkeit, auf die Formschicht
2 zu verzichten und die Dekorschicht3 direkt auf den Träger1 aufzubringen. Vor dem Aufbringen der Dekorschicht3 kann diese mit fixierenden Mitteln beschichtet werden, dies verringert die Sichtbarkeit der Perforationsline8 auf der Ansichtsseite11 . Die Formschicht2 besteht meist aus einem aufgeschäumten Material, welcher die Haptik der Instrumententafel9 verbessern soll. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass für verschiedene Effekte noch weitere Schichten auf den Träger aufgebracht werden. In der nachfolgenden Beschreibung wird von einem dreischichtigen Aufbau ausgegangen. - Mit einem gepulsten Laserstrahl
6 werden von der Rückseite Perforationen in den Schwächungsbereich4 eingebracht. Das Aufreißverhalten wird mit der Tiefe und der Geometrie der Perforationen reguliert, d.h. mit dem Durchmesser und dem Abstand zwischen den einzelnen Perforationen. - Erfindungswesentlich ist hier die Kombination aus dem Schwächungsbereich
4 mit verringerter DickeD2 des Trägers und der Laserperforation durch alle Schichten bis in die Dekorschicht3 hinein. - Die Dekorschicht
3 wird nicht vollständig perforiert. Es verbleibt eine Restwandstärke5 , da auf der Ansichtsseite keine Perforationen sichtbar sein sollen. Die Regelung der Restwandstärke in der Dekorschicht erfolgt sensorgesteuert nach bekannten Verfahren. Ein Sensor7 ist auf der Ansichtsseite11 positioniert und registriert Strahlung, welche während der Laserperforation durch die Dekorschicht3 hindurchtritt. Mit Erreichen eines Referenzwertes erfolgt die Abschaltung der Laserstrahlung6 . Nach erfolgter Relativbewegung zwischen Laser - Instrumententafel - Sensor wird in definiertem Abstand die nächste Perforation hergestellt. - Durch Vorversuche kann über die Modifikation der Perforationstiefe, der Abstände zwischen den Perforationslöchern und deren Durchmessern ein Optimum zwischen sicherem Aufreißverhalten und Unsichtbarkeit der Perforationslinie
8 im Fahrgastraum gefunden werden. - Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann erreicht werden, dass durch die Schwächung aller Schichten in einem Arbeitsgang auf effektive Weise zum einen das Aufreißverhalten der Airbagabdeckung
10 gesichert erfolgt. Zum anderen wird durch die zwischen den Perforationen verbleibenden Stegen des Trägers eine stützende Funktion erreicht, welche ein Absinken der perforierten Dekorschicht3 , und damit eine Sichtbarkeit der Perforationslinie8 auf der Ansichtsseite11 , verhindert. -
4 zeigt die Ansicht auf den Träger1 mit einem linear geschwächten Bereich und einer mittig eingebrachten linearen Perforationsline8 . - Eine weitere vorteilhafte Ausführung ist in
5 aufgezeigt. Erfahrungen der Anmelderin haben gezeigt, dass man die Sichtbarkeit einer Perforationslinie8 zusätzlich abmindern kann, wenn man nicht linear perforiert, sondern einen um eine Gerade alternierenden Verlauf perforiert. In5 wurde hier beispielhaft ein sinusförmiger Verlauf gewählt. Der Schwächungsbereich4 mit verringerter DickeD2 wird im Beispiel ebenfalls in sinusförmiger Form angelegt. - Es ist natürlich genauso möglich, den Schwächungsbereich
4 mit verringerter DickeD2 linear auszulegen und die Perforationslinie8 mit einem um eine Gerade alternierenden Verlauf zu lasern. - Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder“-Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so ist dies so zu lesen, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Träger
- 2
- Formschicht
- 3
- Dekorschicht
- 4
- Schwächungsbereich
- 5
- Restwandstärke
- 6
- Laserstrahl
- 7
- Sensor
- 8
- Perforationslinie
- 9
- Instrumententafel
- 10
- Airbagabdeckung
- 11
- Ansichtsseite
- 12
- Rückseite
Claims (10)
- Verfahren zum Herstellen einer Schwächung einer Airbagabdeckung (10) in einer mehrschichtigen Instrumententafel (9), umfassend die Schritte: Herstellen (100) eines Trägers (1) mit einer ersten Dicke (D1) und mit einer einen Schwächungsbereich (4) bildenden verringerten Dicke (D2); Aufbringen (200) mindestens einer an einer Ansichtsseite (11) anliegenden Dekorschicht (3) auf den Träger (1); Perforieren (300) des Trägers (1) und der Dekorschicht (3) im Schwächungsbereich (4) mittels einem Laser (6) von einer der Ansichtsseite (11) gegenüberliegenden Rückseite (12) derart, dass eine Restwandstärke (5) in der Dekorschicht (3) verbleibt.
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht (3) fasriges Material umfasst. - Verfahren nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht (3) vor dem Schritt des Aufbringens (200) mit einem fixierenden Mittel beschichtet wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Aufbringens (200) mittels Kaschieren erfolgt.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Restwandstärke (5) mittels eines an der Ansichtsseite (11) angeordneten Sensors (7) gesteuert wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Perforierens (300) das Erzeugen einer Perforationslinie (8) umfasst.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwächungsbereich (4) mit der verringerten Dicke (D2) und die Perforationslinie (8) zumindest bereichsweise geradlinig eingebracht werden.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwächungsbereich (4) mit der verringerten Dicke (D2) und die Perforationslinie (8) zumindest bereichsweise mit einem um eine Gerade alternierenden Verlauf eingebracht werden.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwächungsbereich (4) mit der verringerten Dicke (D2) geradlinig und die Perforationslinie (8) mit einem um eine Gerade alternierenden Verlauf eingebracht werden.
- Mehrschichtige Instrumententafel (9), welche nach einem Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche hergestellt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102019113849.3A DE102019113849A1 (de) | 2019-05-23 | 2019-05-23 | Verfahren zum Herstellen einer Schwächung einer Airbagabdeckung in einer mehrschichtigen Instrumententafel |
Applications Claiming Priority (1)
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DE102019113849.3A DE102019113849A1 (de) | 2019-05-23 | 2019-05-23 | Verfahren zum Herstellen einer Schwächung einer Airbagabdeckung in einer mehrschichtigen Instrumententafel |
Publications (1)
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DE102019113849A1 true DE102019113849A1 (de) | 2020-11-26 |
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DE102019113849.3A Pending DE102019113849A1 (de) | 2019-05-23 | 2019-05-23 | Verfahren zum Herstellen einer Schwächung einer Airbagabdeckung in einer mehrschichtigen Instrumententafel |
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DE (1) | DE102019113849A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102020128595A1 (de) | 2020-10-30 | 2022-05-05 | Eissmann Automotive Deutschland Gmbh | Verfahren zur Erbringung von Schwächungen in ein Dekormaterial |
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2019
- 2019-05-23 DE DE102019113849.3A patent/DE102019113849A1/de active Pending
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102020128595A1 (de) | 2020-10-30 | 2022-05-05 | Eissmann Automotive Deutschland Gmbh | Verfahren zur Erbringung von Schwächungen in ein Dekormaterial |
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