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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beschriftung von transparenten Trägerplatten, insbesondere von Bedienfeldern von Haushaltgeräten, wobei die transparente Trägerplatte an ihrer Rückseite mit übereinanderliegenden Farbschichten versehen ist, und wobei die erste Farbschicht mit einem Laser derart bearbeitet wird, dass durch die Laserstrahlenergie Partikel dieser Farbschicht zur Bildung von Schriftzeichen entfernt werden.
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Aus dem Stand der Technik sind nach dem Verfahren erstellte Trägerplatten bei Bedienfeldern, beispielsweise für Haushaltgeräte, wie Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspülmaschinen u. s. w. bekannt. Dabei werden die Bedienfelder nach dem Verfahren derart hergestellt, dass sie in Bevorratung unterschiedlicher Landessprachen zur Bedienung des Haushaltgerätes erstellt werden. Hierzu wird eine transparente Grundschicht, die beispielsweise aus Acrylglas besteht, verwendet. Auf diesen transparenten Grundschichtträger, der eine glatte Oberfläche für das Bedienfeld bereitstellt, wird zunächst eine erste Farbschicht an seiner vorgegebenen Rückseite aufgetragen. Diese erste Farbschicht wird mit einem Laser bearbeitet, wobei der Laser insbesondere die Flächen freilegt, die an der Vorderseite des Bedienfeldes als Schriftzeichen in Form von Buchstaben wieder zu erkennen sind. Mit dem Laser wird somit die Bedienanweisung in die aufgetragene erste Farbschicht geschrieben. Um insbesondere diese herausgelaserten Bereiche besser zu visualisieren, wird eine weitere Farbschicht aufgetragen, die beispielsweise schwarz sein kann, so dass auf der Vorderseite eine bessere Erkennbarkeit der Schriftzeichen wahrgenommen werden kann.
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Solche Bedienfelder werden für Maschinen gefertigt, die in unterschiedliche Länder geliefert werden, so dass dann insbesondere auf den Bedienfeldern die jeweilige Landessprache zu berücksichtigen ist. Somit ist es erforderlich, dass für unterschiedliche Sprachräume Bedienfelder vorgehalten werden müssen, die dann während der Produktion gesondert am Maschinengehäuse montiert werden müssen. Dies führt im Fertigungsprozess einerseits zu einer hohen logistischen Anforderung, wobei andererseits in Vorhaltung von Bedienfeldern unterschiedlicher Sprachen es an dem Produktionsband zu Einbaufehlern durch den Monteur infolge eines Fehlgriffes kommen kann, und die in das jeweilige Land ausgelieferte Maschine mit der falschen Sprache auf dem Bedienfeld ausgeliefert wird.
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Aus dem Stand der Technik sind hierzu beispielsweise aus der
DE 10 2004 046 484 eine kastenförmige Bedienblende bekannt, die es erfordert, dass derartig vorgefertigte Bedienfelder in der Produktion eingesetzt werden müssen. Das Verfahren als solches zur Herstellung lasergebrannter Aufzeichnungsträger wird beispielsweise in der
DE 38 40 749 beschrieben, wobei diese Art der Erstellung von Bedienfeldern bereits genutzt wird für die in der
DE 10 2004 046 484 beschriebenen Bedienblende. Das in der
DE 38 40 749 beschriebene Verfahren des Standes der Technik bezieht sich hierbei auf die Erstellung von Kreditkarten bzw. Ausweiskarten.
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Bei den verwendeten Bedienfeldern, die nach dem bekannten Verfahren hergestellt werden, wird es als nachteilig angesehen, dass insbesondere, wie bereits oben schon ausgeführt, diese Bedienfelder hinsichtlich der Bevorratung eine hohe Logistik erfordern, um entsprechend Haushaltgeräte zu fertigen, die an bestimmte Länder auszuliefern sind. Als weiterer Nachteil ist die Fehlmontage der beschrifteten Bedienfelder anzusehen, die während des Produktionsprozesses auftreten kann.
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem ein Verfahren zur Beschriftung einer Trägerplatte derart weiter zu bilden, dass eine hohe Stückzahlfertigung am Montageband unter Reduzierung der Logistikkosten möglich ist, ohne dass auf Landessprachen während des Fertigungsprozesses Rücksicht genommen werden muss.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen nun darin, dass die Trägerplatte in einem mit allen Farbschichten versehenen Zustand beschriftet werden kann und demzufolge zunächst unbeschriftet gelagert werden kann. Hierdurch kann eine Montage der Maschine an dem Band erfolgen, ohne dass der Monteur Rücksicht darauf zu nehmen hat, in welches Land diese montierte Maschine geliefert wird, weil er erfindungsgemäß ein unbeschriebenes Bedienfeld in die Maschine einbauen kann. Das führt dazu, dass unbeschriebene Bedienfelder an der Montagestelle vorgehalten werden können, die der Monteur dann letztendlich nur noch bei der Montage einzusetzen hat. Ein derart eingebautes unbeschriftetes Bedienfeld kann aufgrund der erfindungsgemäßen Ausführung des Verfahrens nun kurz bevor die Maschine ausgeliefert wird, mit einer Laseraufsatzeinrichtung beschriftet werden. Das führt zu wesentlichen Erleichterungen, auch für die Lagerhaltung der Maschinen, so dass hier Maschinen für unterschiedliche Länder vorproduziert und eingelagert werden können, bevor eine Bestellung des jeweiligen Landes vorliegt. So besteht die Möglichkeit, bevor die Maschine ausgeliefert wird, dass mit der Lasereinrichtung die Beschriftung in der angewählten Sprache das Schriftfeld von außen her erstellt werden kann.
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Erfindungsgemäß werden hierzu nach dem Verfahren in einem ersten Schritt auf die Rückseite der Trägerplatte die erste Farbschicht und die zweite Farbschicht aufgetragen, wobei gegebenenfalls die Trägerplatte mit dem Bedienfeld an einem am Gerätegehäuse vorgesehenen Bereich montiert wird. In einem zweiten Schritt wird eine Lasereinrichtung auf die Vorderseite der Trägerplatte aufgesetzt, welche gegenüber den Farbschichten liegt, und dann werden mit dem Laserstrahl durch die Trägerplatte an der Trägerplatte anliegende Partikel der ersten Farbschicht entfernt. Somit wird erreicht, dass aufgrund der Ausgestaltung der zweiten Farbschicht die Beschriftung hier nachträglich von außen her eingelasert werden kann. Bei dieser Ausgestaltung des Verfahrens bleibt auch insbesondere die vordere Bedienfläche glatt, ohne dass es hier zu Beschädigungen kommt, und eine leichte Reinigung der Bedienfläche erhalten bleibt.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ist die zweite Farbschicht in ihrer Struktur porös ausgestaltet, so dass beim Laservorgang eine Verdampfung durch diese poröse Struktur erfolgen kann. Die entfernten Partikel aus der ersten Farbschicht können somit als Rauchgas durch die zweite Farbschicht entweichen. Infolge der Porösität kann eine Laserung zwischen zwei Farbschichten vorgenommen werden, so dass der Visualisierungseffekt auch nach dem Lasern noch erhalten bleibt.
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In Weiterbildung der Erfindung kann zum Schutz der zweiten Farbschicht zwischen dieser und der ersten Farbschicht eine wenigstens annähernd transparente Zwischenschicht aufgetragen werden. Dies ist dann sinnvoll, wenn für die erste Schicht eine helle Farbe verwendet wird. Aufgrund einer hohen Reflektion werden dann Laserstrahlen mit großer Energiedichte notwendig, die nach dem Durchdringen der ersten Schicht auch noch die zweite Schicht stark abtragen würden. Dies wäre insbesondere der Fall, wenn die zweite Schicht dunkel ist. Die Zwischenschicht sorgt für eine Teilreflektion der Laserstrahlen und schützt somit die zweite Farbschicht, lässt diese aber andererseits für den Benutzer erkennbar bleiben. Es ist vorteilhaft, wenn die Zwischenschicht auch rauchgasdurchlässig ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
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1 eine kastenförmige Bedienblende mit Bedienfeld, wie sie in der Frontseite eines Maschinengehäuses eines Haushaltgerätes eingebaut wird, und
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2 eine Darstellung der einzelnen Verfahrensschritte a bis d zur Beschriftung eines Bedienfeldes von Haushaltgeräten gemäß der Erfindung.
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Die 1 zeigt in explosionsartiger Darstellung eine Bedienblende 1, die im Wesentlichen aus einem Trägerelement 2 sowie einem Gehäuseelement 3 besteht. In das Gehäuseelement 3 ist eine als Leiterplatte 4 ausgebildete Platine einsetzbar, wobei die Leiterplatte 4 mit einem von der Innenseite des Gehäuseelementes 3 her abdeckenden Bedienfeld 5 versehen ist. Das nach außen weisende Bedienfeld 5 umfasst unter anderem eine transparente Trägerplatte 6, die mit einer hier nicht näher dargestellten Beschriftung versehen ist. Dabei umfasst der Ausdruck Beschriftung nicht nur Buchstaben und Zahlen, sondern auch andere grafische Elemente. Weitere Bestandteile des Bedienfeldes 5 wie Tasten etc. sind hier nicht dargestellt. Trägerplatte 6 ist in isolierter Darstellung in einer Seitenansicht in der 2a dargestellt. Die 2 zeigt nun in einzelnen Schritten 2a bis 2d, wie die Beschriftung der Trägerplatte 6 von außen her hergestellt wird.
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So wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Beschriftung des Bedienfeldes 5 von Haushaltgeräten zunächst in einem ersten Schritt auf die Rückseite 12 der Trägerplatte 6 eine laserfähige Farbschicht 7 aufgedruckt oder anderweitig aufgebracht. Auf diese aufgetragene erste Farbschicht 7 wird dann eine zweite Farbschicht 8 aufgedruckt, die eine Druckfarbe, vorzugsweise schwarz, enthält. Somit werden zunächst in einem Vorgang auf der Rückseite 12 der Trägerplatte 6 eine erste Farbschicht 7 und eine zweite Farbschicht 8 nacheinander aufgetragen, wie dies in der 2b veranschaulicht wird. Dieses ungelaserte Bedienfeld 5, gemäß der 2b, wird nun gemäß der 1 in das Gehäuseelement 3 eingesetzt, bevor in einem zweiten, später durchgeführten Schritt, 2d, eine nicht näher dargestellte Lasereinrichtung auf das montierte, ungelaserte Bedienfeld 5 aufgesetzt wird. Die angedeuteten Pfeile in der 2c zeigen hier die Arbeitsweise der Laser in der Lasereinrichtung. Diese Lasereinrichtung lasert dann mit dem Laser durch die Trägerplatte 6 einige Partikel 9 der ersten Farbschicht 7 und entfernt diese durch Verdampfung und Absprengung, so dass Schriftzeichen 10 visualisiert werden. Wie insbesondere aus der 2c deutlich zu erkennen ist, weist hierbei die zweite Farbschicht 8 eine poröse Struktur auf, die beim Laservorgang das Verdampfen der Partikel 9 derart begünstigt, dass die durch Verdampfung entfernten Partikel 9 aus der ersten Farbschicht 7 als Rauchgas durch die zweite Farbschicht 8 entweichen können. Die abgesprengten Partikel 9 sind in der Regel so klein, dass sie von der zweiten Schicht 8 aufgenommen werden. Somit ergibt sich, nachdem die Laservorrichtung die Buchstaben- oder Schriftzeichenfelder abgefahren hat, folgender Farbschichtaufbau, wie er in der 2d dargestellt ist, wo deutlich zu erkennen ist, dass Freiräume zur Visualisierung von Schriftzeichen 10 geschaffen worden sind, die das Durchscheinen der hinteren zweiten Farbschicht 8 durch das Bedienfeld 5 erkennen lassen.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann hierbei zwischen der ersten 7 und zweiten Farbschicht 8 vorzugsweise zum Schutz eine transparente Zwischenschicht vorgesehen sein, die einen Schutz für die zweite Farbschicht 8 bietet, wenn beispielsweise eine höhere Energie des Lasers benutzt wird.
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Nach dem Lasern können die Freiräume durch eine Wärmebehandlung mit den darüber befindlichen Schichten gefüllt werden.
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Die Beschriftung des Bedienfelds kann nach dessen Zusammenbau sowohl vor der Gerätemontage als auch am fertiggestellten Haushaltgerät erfolgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004046484 [0004, 0004]
- DE 3840749 [0004, 0004]