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Die
Erfindung betrifft eine Personenschleuse mit einem Durchgang zwischen
einem Sperrorgan und einem Leitschild sowie einer Schwenktür zur bedarfsweisen
Freigabe eines zusätzlichen
Durchlasses jenseits des Leitschildes.
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Personenschleusen
ermöglichen
zwar eine gute Vereinzelung des Personenstromes, verengen jedoch
gleichzeitig im Gefahrenfall den Fluchtweg. Des Weiteren sind sie
z. B. mit fahrbaren Reinigungsgeräten nicht passierbar.
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Aus
der
EP 0 655 546 B1 ist
eine Personenschleuse mit einem Durchgang zwischen dem Sperrorgan
und einem Leitschild sowie einer Schwenktür bekannt. Die Schwenktür erlaubt
die bedarfsweise Freigabe eines zusätzlichen Durchlasses jenseits des
Leitschildes. Der Durchlass ist speziell zum gleichzeitigen Mitführen von
Fahrrädern
ausgelegt und durch den hüfthohen
feststehenden Leitschild von der Drehsperre abgetrennt. Der Leitschild
wirkt somit als permanenter Spurteiler zwischen dem Personendurchgang
und dem zusätzlichen
Fahrraddurchlass. Dieser ist normalerweise durch eine etwa brusthohe
Pendeltür
versperrt, die im Bedarfsfall über
ein elektromagnetisches Schloss freigegeben wird. Um ein Überwinden
der geschlossenen Pendeltür
zu verhindern, befindet sich oberhalb letzterer ein Querschild.
Infolgedessen hat auch diese Schleuse die oben genannten Nachteile.
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Aus
der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2006 004 203 U1 ist eine Personenschleuse
mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 bekannt. Der
Leitschild hat an seinem freien Ende einen vertikalen Holm mit einem
Sperrbolzen, der im Normalfall in eine Bodenbüchse eingreift. Im Bedarfs-
bzw. Notfall wird dieser Sperrbolzen angehoben. Dann kann der Leitschild
von Hand unter Mitnahme der Schwenktür in eine breite Durchgangsstellung
geschwenkt werden.
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Ausgehend
von dieser
DE
20 2006 004 203 U1 ist es Aufgabe der Erfindung, eine Personenschleuse
zu schaffen, die im Bedarfs- oder Notfall einen breiten, hindernisfreien
Durchlass bietet sobald die Schwenktür freigegeben wird.
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Diese
Aufgabe ist durch eine Personenschleuse mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
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Der
an die Schwenktür
angelenkte Leitschild führt
also bei jeder Schwenkbewegung der Schwenktür eine gegensinnige Schwenkbewegung
aus. Dadurch wird beim Öffnen
der Schwenktür
der Leitschild aus dem Durchlass geschwenkt und beim Schliefen der
Schwenktür
der Leitschild wieder in die Leitposition zurückgefahren.
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Bevorzugt
ist das Sperrorgan in eine den ungehinderten Durchgang freigebende
Stellung bringbar. In der Offenstellung des Leitschildes und der Schwenktür steht
dann ein verbreiterter, hindernisfreier (Flucht-)Weg zur Verfügung.
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Vorzugsweise
schwenken die Schwenktür und
der Leitschild nach Lösen
einer Arretierung selbsttätig
in die Offenstellung.
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Dazu
können
bei geschlossenem Durchlass die Schwenktür und/oder der Leitschild mit
Federmitteln in ihre jeweilige Schwenkrichtung vorgespannt sein.
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Die
Schwenktür
kann einen motorischen Antrieb haben. Dieser kann in der Freigabe-
und/oder der Rückstellrichtung
arbeiten und auch die Funktion der Arretierung in der Sperrstellung übernehmen.
Die Steuerung des Antriebes kann beispielsweise durch eine Gebäudeleitzentrale
und/oder eine Gefahrenmeldeanlage erfolgen.
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Das
Getriebe kann insbesondere ein Kettenantrieb oder ein Zahnriementrieb
sein.
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In
der weggeschwenkten Stellung kann der Leitschild im Wesentlichen
an die Schwenktür
beigeklappt sein. Diese Ausführungsform
ist besonders geeignet für
Einbausituationen mit in Öffnungsrichtung
der Schwenktür
begrenztem Raum.
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Vorzugsweise
ist das Sperrorgan eine motorisch angetriebene 2-Arm-Sperre. Im
Gefahrenfall kann dann die Drehsperre in eine Fluchtweg-Freigabestellung
gefahren werden, so dass bei zusätzlich freigegebenem
Durchlass eine besonders breite, hindernisfreie Passage freigegeben
ist.
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Das
Sperrorgan kann auch ein motorisch angetriebenes Drehkreuz oder
ein in den Durchlass schieb- oder schwenkbares Segment, beispielsweise nach
Art einer Schiebetür,
sein.
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Vorzugsweise
sind zumindest der Leitschild und die Schwenktür etwa mannshoch und somit überwindungssicher.
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In
der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Personenschleuse nach der Erfindung schematisch vereinfacht dargestellt.
Es zeigt:
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1 eine
erste Ausführungsform
in der normalen Betriebsstellung,
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2 die
gleiche Ausführungsform,
jedoch mit freigegebener Passage,
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3 Schwenktür und Leitschild
der ersten Ausführungsform
im Schnitt.
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4 eine
zweite Ausführungsform
in der normalen Betriebsstellung,
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5 die
zweite Ausführungsform
mit freigegebener Passage,
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6 eine
dritte Ausführungsform
in der normalen Betriebsstellung und
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7 die
dritte Ausführungsform
mit weggeschwenktem Leitschild.
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8 eine
Detailansicht des Leitschildes und der Schwenktür der dritten Ausführungsform,
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9 eine
Detailansicht des Riemenantriebs der dritten Ausführungsform.
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Der
normale Weg durch die Personenschleuse in 1 wird durch
ein brückenförmiges Gehäuse 1.1 einer
Drehsperre 1 und einen Schild 4 begrenzt. Im Unterschied
zum Stand der Technik ist dieser Schild 4 nicht ortsfest
sondern im Bedarfsfall wegschwenkbar. Hierzu ist der Schild 4 an
einer um eine Achse 3.1 drehbare Hohlwelle 3.3 einer
Schwenktür 3 befestigt,
welche die oberen und unteren Horizontalholme 3.2a und 3.2b der
Schwenktür 3 drehsperrenseitig
verbindet. Die Schwenktür 3 ist
mit ihrem oberen Horizontalholm 3.2a und ihrem unteren
Horizontalholm 3.2b an einem Pfosten 2 angeschlagen, der
um eine Achse 2.1 drehbar ist. Rechts des drehbaren Pfostens 2 kann
sich beispielsweise eine weitere Personenschleuse, eine feste Absperrung
oder eine Wand anschließen.
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Generell
besteht im Zusammenhang mit Personenschleusen, die lediglich Drehsperren
wie 1 und seitliche Begrenzungen wie 4 umfassen,
häufig
die Notwendigkeit, einen breiteren als den normalen Durchgang freizugeben,
z. B. für
Rollstuhlfahrer, Reinigungsmaschinen oder zum Transport sperriger Gegenstände. Wenn
der Durchgang gleichzeitig Fluchtweg ist, ist der Einbau einer Personenschleuse
häufig
nur gestattet, wenn gleichzeitig ein hinreichend breiter Fluchtweg
geschaffen werden kann.
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Beiden
Erfordernissen wird der vorliegende Vorschlag gerecht. Der Leitschild 4,
hier mit einem Rohrrahmen 4.1 als Halter für eine transparente Kunststoffplatte,
ist, wie in 2 dargestellt, mit der Schwenktür 3 wegschwenkbar,
so dass ein zusätzlicher
Durchlass freigegeben wird.
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In
dieser Stellung steht eine entsprechend breite Passage z. B. als
Fluchtweg zur Verfügung, uzw.
einschließlich
der Breite des normalen Durchgangs durch die Drehsperre 1,
sofern diese so ausgeführt
ist, dass ihre Sperrarme entweder abklappbar sind oder, wie dargestellt,
in eine den normalen Weg völlig
freigebende Stellung gebracht werden können.
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Damit
der Leitschild 4, wie in 2 dargestellt,
mit der Schwenktür 3 wegschwenkt,
sind der Leitschild 4 und die Schwenktür 3 mit einem Zahnriemenantrieb
gekoppelt. Der Zahnriemenantrieb hat eine fest an einem Standrohr 2.2 sitzende
Riemenscheibe 5.1b (s. 3). Eine
weitere Riemenscheibe 5.1a sitzt auf der drehbaren Hohlwelle 3.3 an
der der Leitschild 4 befestigt ist. Ein Zahnriemen, der
in dem in 3 geöffnet dargestellten unteren
horizontalen Holm 3.2b läuft, läuft über die beiden Riemenscheiben 5.1a und 5.1b.
Ein Antrieb 2.3 dreht den Pfosten 2 um das Standrohr 2.2,
sodaß die
Schwenktür 3 in Offenstellung
geht. Dabei bleibt der Schild 4 parallel zur Durchgangsrichtung 6,
d. h. der Schild 4 wird mittels des Zahnriemenantriebs
relativ zur Schwenktür gegensinnig
geschwenkt, so dass er die Passage des Durchlasses nicht behindert.
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Um
zu erreichen, dass die Schwenktür 3 und der
Leitschild 4 zwangsläufig
in die in 2 gezeigte Offenstellung gehen,
können
diese auch mit Federmitteln entsprechend vorgespannt sein (nicht
dargestellt). In den Anlenkungen können Reibungsdämpfer integriert
sein, die ein Zurückschwingen
der Schwenktür 3 und/oder
des Leitschildes 4 nach Erreichen eines Anschlages zumindest
weitgehend verhindern (nicht dargestellt).
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Die
Personenschleuse 10 in 4 ist übermannshoch
ausgebildet und hat ein den Durchgang und den Durchlass brückenartig überspannendes Gehäuse 10.5,
welches u. a. Teile des Antriebs (nicht dargestellt) eines zweiflügeligen
Drehkreuzes 10.1 aufnimmt. Das Drehkreuz besteht aus einem
um eine Achse 10.11 drehbaren Rohr 10.12 mit horizontalen Sperrstäben 10.13.
In 4 versperrt ein Sperrstabsegment des Drehkreuzes
den normalen Durchgang. Der Durchgang wird seitlich durch einen
Leitschild 10.4 begrenzt. Der Leitschild 10.4 ist
an einem freien, vertikalen Holm einer Schwenktür 10.3 um eine strichpunktierte
Achse 10.31 drehbar angeschlagen. Die Schwenktür 10.3 ist
mit ihrem zweiten vertikalen Holm 10.34 in nicht näher dargestellter
Weise in einem Bodenlager 10.2 und in dem Gehäuse 10.5 um eine
Achse 10.21 drehbar gelagert. Soll die Passage in voller
Breite freigegeben werden, beispielsweise durch den angedeuteten
Paniktaster 10.51, eine Gefahrenmeldeanlage oder eine Gebäudeleitzentrale (beide
nicht dargestellt), so werden Schwenktür 10.3 und Leitschild 10.4 weggeschwenkt
sowie die Sperrstäbe 10.13 in
eine den Durchgang freigebende Stellung gedreht wie in 5 dargestellt.
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6 zeigt
eine Personenschleuse 20, die sich von der Personenschleuse 10 in 3 u.
a. dadurch unterscheidet, dass sie ein dreiflügeliges Drehkreuz 20.1 hat,
und dass die Schwenktür
aus einer oberen Halbtür 20.31 und
einer separat schwenkbaren unteren Halbtür 20.32 besteht. Die Schwenktür hat einen
Rohrrahmen mit einem Drahttgitter als Füllung. Der Leitschild 20.4 ist
am drehkreuzseitigen Vertikalrohr 20.33a der unteren Halbtür 20.32 drehbar
angelenkt. Der normale Durchgang durch die Personenschleuse wird
seitlich durch den Leitschild 20.4 und einen üblichen
Sperrrechen 20.11 begrenzt.
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Werden
das Drehkreuz 20.1 und die untere Halbtür 20.32 der Schwenktür freigegeben,
wie in 7 dargestellt, so schwenkt mit der unteren Halbtür 20.32 auch
der Leitschild 20.4 zur Seite, so dass eine in der Höhe begrenzte
Passage beipielsweise zum Mitführen
eines Fahrrades oder eines Kinderwagens durch die Schleuse 20 freigegeben
wird. Die obere Halbtür 20.31 verbleibt
dabei in Sperrstellung, so dass der Personenstrom wie üblich vereinzelt wird.
Im Gefahrenfall oder wenn sperrige Gegenstände durch die Personenschleuse 20 transportiert
werden sollen, ist zusätzlich
auch die obere Halbtür 20.32 aus
dem Durchlass schwenkbar (nicht dargestellt).
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Zur
Anpassung an die Bewegung des Drehkreuzes ist das Leitschild 20.4 in
der Aufsicht (nicht dargestellt) kreissegmentförmig. Die die Kreissegmentenden
verbindenden Sekante ist parallel zur Druchgangsrichtung. Damit
beim Aufschwenken der unteren Halbtür 20.32 das Leitschild 20.4 nicht
an den Sperrstäben 20.13 des
Drehkreuzes 20.1 hängen
bleibt und damit der Leitschild 20.4 in aufgeschwenkter
Stellung den Durchlass nicht verengt, ist der Leitschild 20.4 mittels
eines in 8 und 9 dargestellten
Zahnriemenantriebes 20.5 zwangsgeführt. Durch die Zwangsführung wird
erreicht, dass die Sekante auch in aufgeschwenkter Stellung parallel
zur Durchgangsrichtung ist. Zum Schwenken hat die untere Halbtür 20.32 einen
in 8 dargestellten Antrieb 20.34 für ein Trägerrohr 20.33b des
Rahmens der unteren Halbtür 20.32.
Das untere Horizontalrohr 20.35 des Rahmens – in 8 und 9 geschnitten
dargestellt – nimmt
den Zahn riemenantrieb 20.5 auf. Der Zahnriemenantrieb 20.5 koppelt
die Schwenkbewegung des Leitschildes 20.4 an die Schwenkbewegung
der unteren Halbtür 20.32.
Dazu ist gemäß 9 eine
erste Riemenscheibe 20.51b drehfest mit dem Lager 20.36 des
Trägerrohres 20.33b verbunden.
Ein Zahnriemen 20.52 verläuft über diese erste Riemenscheibe 20.51b und
eine zweite Riemenscheibe 20.51a. Die beiden Enden des
Zahnriemens 20.52 sind in einem Schlitten 20.53 eingehängt. Der
Schlitten 20.53 hat Spannmittel 20.54 für den Zahnriemen 20.52.
Die zweite Riemenscheibe 20.51a sitzt auf einer drehbaren
Hohlwelle 20.41, die den Leitschild 20.4 trägt. Die
Hohlwelle 20.41 ist koaxial zu dem drehkreuzseitigen Vertikalrohr 20.33a der
unteren Halbtür 20.32 um
die Achse 20.31 des Vertikalrohres 20.33a drehbar.
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Wird
die untere Halbtür 20.32 durch
Drehung um Achse 20.37 in Richtung 20.72 geöffnet, so schwenkt
der Leitschild 20.41 durch den Riemenantrieb zwangsgeführt in die
in 7 gezeigte Stellung, so dass der Leitschild den
Durchlaß nicht
verengt. D. h. der Leitschild wird um die Achse 20.31 in
Richtung 20.71 um den beitragsmäßigen gleichen Winkel wie die
Halbtür 20.32 um
die Achse 20.37 in Richtung 20.72 rotiert. Ebenso
kann der Leitschild 20.4 auch entgegengesetzt dem durch
den Pfeil 20.71 angedeuteten Drehsinn rotiert werden, so
dass er in weggeschwenkter Stellung durch die untere Halbtür 20.32 verdeckt
wird (nicht dargestellt). Durch eine entsprechende Wahl der Durchmesser
der Riemenscheiben 20.51a und 20.51b kann die
Offenstellung des Leitschildes 20.4 relativ zur unteren
Halbtür 20.32 beliebig
eingestellt werden. Der Leitschild 20.4 kann auch über einen
eigenen Antrieb verfügen,
oder die erste Riemenscheibe 20.51b kann über ein
entsprechendes Getriebe mit dem Antrieb 20.34 gekoppelt
sein.