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Die
Erfindung betrifft eine Schonbezuganordnung für einen Innenraum eines Fahrzeugs
mit Halteelementen, die an Innenausstattungsteilen des Fahrzeugs
befestigbar sind.
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Eine
derartige Schonbezuganordnung ist beispielsweise bekannt aus der
DE 199 31 020 A1 . Dort
wird insbesondere im Zusammenhang mit den
4 und
5 als
Schonbezug eine Decke oder Plane beschrieben, die beispielsweise
in einem Fahrzeug zwischen der Sitzlehne einer Rücksitzbank und der Sitzlehne
eines Vordersitzes platziert wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Handhabung einer derartigen
Schonbezuganordnung zu erleichtern.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
mit einer Schonbezuganordnung gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs
1. Die Unteransprüche
betreffen besonders zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung.
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Erfindungsgemäß wird also
für die
Schonbezuganordnung ein Rollokasten mit wenigstens einer Wickelwelle
vorgeschlagen, auf der der Schonbezug zur zweilagigen Aufwicklung
oder Abwicklung befestigt ist. Der Schonbezug ist also nicht in
lästiger
Weise aus einem zusammengefalteten Zustand heraus in eine Gebrauchslage
hineinzufalten, sondern kann durch einfache Zugbewegungen aus dem
Rollokasten heraus im Fahrzeug bestimmungsgemäß ausgebreitet werden. Mit
der zweilagigen Aufwicklung beziehungsweise Abwicklung ist der Vorteil
verbunden, dass die bei Gebrauch eventuell verschmutzten Schonbezugseiten
aufeinander gelegt werden und damit die jeweils abgewandten sauberen
Seiten ebenfalls aufeinander liegen, so dass stets eine störungsfreie
Abwicklung des Schonbezuges aus dem Rollokasten heraus möglich ist.
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In
vorteilhafter Weise kann für
die Konstruktion der Wickelwelle, deren Lagerung im Rollokasten und
die Ausgestaltung des Rollokastens selbst auf technische Konzepte
zurückgegriffen
werden, wie sie beispielsweise für
Ladebodenabdeckungen (s. beispielsweise
DE 103 48 892 A1 ) hinlänglich bekannt sind.
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Bevorzugt
ist der Rollokasten mit Halterungen zur Befestigung an Innenausstattungsteilen
des Fahrzeugs ausgerüstet,
damit dieser einerseits bei Nichtgebrauch des Schonbezuges an einem
definierten Ablageort innerhalb des Fahrzeugs auch während der
Fahrt verbleiben kann und andererseits bei Gebrauch des Schonbezuges
für diesen
eine eindeutige Orientierung vorgegeben ist. Die Handhabung der
gesamten Schonbezuganordnung wird unter anderem auch dadurch erleichtert,
dass an den freien Enden der Schonbezüge Abschlussteile vorgesehen sind,
an denen einerseits die Halteelemente zur Fixierung des Schonbezuges
an Innenausstattungsteilen befestigt sind und die andererseits bei
aufgewickeltem Schonbezug an dem Rollokasten unter Federspannung
und damit klapperfrei anliegen.
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Bevorzugt
ist die Länge
des Rollokastens in Richtung des Achsverlaufes der Wickelwelle auf
die Breite eines Fahrzeugsitzes abgestimmt, bewegt sich also in
etwa zwischen 80 und 120% des Betrages der Fahrzeugsitzbreite. Bei
Schonbezuganordnungen für
Einzelsitzkonfigurationen wird man geneigt sein, die Breite eher
in Richtung 120% auszulegen. Dem gegenüber wird man bei Sitzbänken, insbesondere
mit geteilten Lehnen, darauf aus sein, die Länge des Rollokastens eher kleiner
als 100% zu wählen.
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Zur
Erweiterung der Funktionalität
der erfindungsgemäßen Schonbezuganordnung
werden Zusatzablagen vorgesehen, die beispielsweise nach Art aufgenähter Taschen
ausgebildet sein können.
Gemäß einer
besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind mehrere
Rollokästen
zu einem Rollokastenverband zusammensteckbar, beispielsweise durch
an dem jeweiligen Rollokasten angeformte oder daran befestigte Steckgeometrien.
Zur geordneten Unterbringung eines solchen Rollokastenverbandes
in einem Fahrzeug ist dieser hinsichtlich seiner Abmessungen gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung so ausgebildet,
dass der gesamte Rollokastenverband mit einer konventionellen Fahrzeug-Laderaumabdeckung
austauschbar ist. Damit kann die Schonbezuganordnung einerseits
die Funktion einer Fahrzeug-Laderaumabdeckung übernehmen, andererseits aber
auch für
anderweitige Verwendungen im Fahrzeug aus dieser Ablagesituation
herausgenommen werden.
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Hervorzuheben
ist auch eine Erfindungsvariante, bei der ein Rollokasten zur Verbindung
mit einer Kindersitzplatfform hergerichtet ist. Da insbesondere Kinder
häufig
Verschmutzungen im Fahrzeug verursachen, wird mit der Verbindung
von Rollokasten und Kindersitz eine Lösung geschaffen, die eine Platzierung
des Schonbezuges genau dort gewährleistet, wo
dessen Funktion am dringendsten benötigt wird.
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Zur
definierten Festlegung des Rollokastens können an diesem Halterungen
vorgesehen sein, die hinsichtlich ihrer Form beispielsweise ein
Gegenstück
für fahrzeugseitig
angebrachte Isofix- Haltebügel sein
können.
Damit werden in vorteilhafter Weise im Fahrzeug ohnehin schon vorhandene
Befestigungsmöglichkeiten
zur Fixierung des Rollokastens genutzt. In diesem Sinne sieht eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung auch vor, dass der Rollokasten und/oder
der Schonbezug an Haltebügeln
einer Kopfstütze
des Fahrzeugsitzes befestigbar ist.
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Um
eine dauerhaft leichte Handhabung der erfindungsgemäßen Schonbezuganordnung
sicherstellen zu können,
ist der Zusammenbau aus Schonbezug, Rollokasten und Wickelwelle
bevorzugt leicht von Hand montierbar und auch wieder demontierbar, damit
beispielsweise als Textilstoffbahnen ausgeführte Schonbezüge leicht
gewaschen werden können
und nach ihrer Reinigung wieder in die erfindungsgemäße Schonbezuganordnung
integrierbar sind. Ebenso kann eine solche Demontage zur Entfernung
von Schmutz genutzt werden, der sich über gewisse Gebrauchsdauern
hinweg innerhalb des Rollokastens angesammelt hat.
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Vorteilhafte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Dabei zeigt
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1:
eine erfindungsgemäße Schonbezuganordnung
in einer Gebrauchssituation,
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2:
eine Exposionsdarstellung für
die zur Schonbezuganordnung gehörenden
Elemente,
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3:
eine Schnittansicht für
die erfindungsgemäße Schonbezuganordnung,
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4:
einen für
den Einbau in ein Fahrzeug bestimmten Rollokastenverband,
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5:
eine weitere Lösungsvariante
in Verbindung mit einem Kindersitz.
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Gleiche
Bauteile oder Bauteilabschnitte weisen in allen Figuren gleiche
Bezifferungen auf.
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Man
erkennt in 1 eine insgesamt mit 1 bezeichnete
Schonbezuganordnung, deren wesentliche Elemente hier eine erste
Schonbezuglage 2, eine zweite Schonbezuglage 3 sowie
ein Rollokasten 4 sind. Die Schonbezuganordnung 1 ist
im Innenraum eines hier nicht weiter dargestellten Fahrzeuges mittels
Halteelementen 5, 6 an Innenausstattungsteilen des
Fahrzeugs befestigbar, wie beispielsweise hier zwischen einem Vordersitz 7 und
einer Rücksitzbank 8.
Die Halteelemente 5, 6 sind als Abschlussleisten an
den freien Enden der Schonbezuglagen 2 bzw. 3 ausgeführt und
weisen beispielsweise Laschen 9, 10, 11 auf,
mit denen über
Kopfstützen-Haltebügel 12, 13, 14 eine
Fixierung an dem Vordersitz 7 bzw. an der Rücksitzbank 8 möglich ist.
Die Schonbezuglage 3 ist hier so robust ausgeführt, dass
ein Kindersitz 15 ohne weiteres darauf abgestellt werden
kann. Als Grundmaterialien für
die Schonbezuglagen kommen Kunststofffolien oder Textilgewebe in
Betracht. Bevorzugt sind diese leicht abwaschbar und möglichst knitterfrei.
An der Schonbezuglage 2 sind hier als Zusatzablagen Taschen 16, 17 vorgesehen,
in denen beispielsweise Spielzeug oder Proviant für das auf dem
Kindersitz 15 mitgeführte
Kind untergebracht werden kann. Die Breite des Schonbezuges 2 beträgt in dem
in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel etwas mehr als
100% der Breite des Vordersitzes 7, so dass eine Verschmutzung
der Rückseite
des Vordersitzes 7 durch das auf dem Kindersitz 15 untergebrachte
Kind weitgehend ausgeschlossen ist.
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In 2 sind
weitere Details des Rollokastens 4 erkennbar. Wesentliche
Elemente des Rollokastens 4 sind eine Gehäusevorderseite 41,
eine Gehäuserückseite 42,
seitliche Abschlussdeckel 43, 44 mit Lagerschalen 45, 46 sowie
eine Wickelwelle 47 mit Lagerzapfen 48, 49.
Die Schonbezuglagen 2, 3 sind über eine Halteleiste 18 miteinander
verbunden, die gemäß Pfeil
A in eine Halteschlitzführung 19 der Wickelwelle 47 zur
Befestigung einschiebbar ist. Auch die in 1 dargestellten
Halteleisten 5, 6 sind von den Schonbezügen 2, 3 entfernbar,
so dass die Schonbezuglagen 2, 3 problemlos durch
eine Durchtrittsöffnung 20 hindurch
aus dem Rollokasten 4 herausgeführt werden können. Die
Gehäuseteile 41, 42, 43 und 44 sind
so ausgeführt,
dass sie problemlos zusammensteckbar und auch wieder auseinandernehmbar
sind, so dass einerseits von Zeit zu Zeit im Rollokasten 4 angesammelter
Schmutz entfernbar ist und andererseits auch die Schonbezuglagen 2, 3 beispielsweise
zur Reinigung in einer Waschmaschine entnehmbar und anschließend auch
wieder einsetzbar sind.
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Der
Aufbau des in 3 ersichtlichen Rollokastens
ist mit demjenigen in 2 vergleichbar. Schematisch angedeutet
ist hier eine Drehfeder 21, mit der die Wickelwelle 47 zur
selbsttätigen
Aufwicklung der Schonbezuglagen 2, 3 gegenüber dem
Gehäuseteil 43 vorgespannt
ist. Für
die Wickelwelle 47 können
bezüglich
der Federvorspannung Konstruktionsprinzipien gewählt werden, wie sie beispielsweise auch
für Fensterrollos
in Kombination mit Freilauf- und Arretiermechanismen bekannt sind.
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Von
besonderer Bedeutung ist auch die in 4 dargestellte
Erfindungsvariante, bei der zwei Rollokästen 4 und 4' zu einem Rollokastenverband 22 zusammengefasst
sind, der gemäß den Pfeil
B in Aufnahmesockel 23, 24 einsetzbar ist, die
im Fahrzeug hinter der Rücksitzbank 8 an
Seitenteilen 25, 26 einer Laderaumverkleidung
ohnehin schon für
die Befestigung einer Laderaumabdeckung vorhanden sind und somit
für die
als Halterungen ausgebildeten Abschlussdeckel 43, 44 nun
einem weiteren Verwendungszweck zugeführt werden. Zweckmäßigerweise sind
dazu die Seitendeckel 43 und 44' mit Adapterkonturen so ausgeführt, dass
sie mit der hier nicht dargestellten Laderaumabdeckung austauschbar sind.
Die Abschlussdeckel 44 und 43' sind über Steck- oder Clipskonturen
ebenfalls fest miteinander verbunden, so dass der aus den Rollokästen 4 und 4' gebildete Rollokastenverband 22 problemlos
gegen eine Laderaumabdeckung austauschbar ist. Vorstellbar ist auch,
dass ein solcher Rollokastenverband standardmäßig als Laderaumabdeckung vorgesehen ist.
Dieser Verband kann dann bei Bedarf aufgelöst werden, um im Bereich der
Fahrzeugsitze dann Schonbezuganordnungen zur Verfügung zu
stellen.
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Von
besonderer Bedeutung ist schließlich auch
das in 5 dargestellte Ausführungsbeispiel, das als eigenständige erfinderische
Lösung
betrachtet werden kann. Der Rollokasten ist hier integraler Bestandteil
eines zum Kindersitz 15 gehörenden Kindersitzsockels 27.
Es ist nur eine Schonbezuglage 2 erforderlich, weil die
Funktion der zweiten Schonbezuglage 3 hier von dem Kindersitzsockel 27 und
einem Kindersitzrückenteil 28 übernommen
wird. Die Festlegung des Schonbezuges 2 gegenüber dem Kindersitzsockel 27 kann
entweder über
selbsttätig sperrende
Arretierelemente oder aber durch einen separat bedienbaren Feststeller 29 vorgenommen werden.
Die Kombination von Rollokasten 4 mit Kindersitz 15 ist
insbesondere deshalb von Vorteil, weil Kinder häufig der Ausgangspunkt von
Verschmutzungen im Fahrzeug sind und dann gleich am Ort der Verschmutzungsursache
eine entsprechende Schonbezuganordnung bereitgestellt ist.
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Abweichend
von den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen sind weitere
Ausgestaltungen der Erfindung denkbar. So können beispielsweise an der
Gehäuserückseite 42 Gegenstücke für Isofix-Haltebügel vorgesehen
sein, die fahrzeugseitig üblicherweise
im Übergangsbereich
zwischen einer Rückenlehne
und einem Sitzteil bereits vorgesehen sind. Die in den Zeichnungen
ersichtlichen Konkretisierungen sind hier nur beispielhaft.
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Verständlicherweise
bestehen insbesondere hinsichtlich des Aufbaus des Rollokastens 4 und
dessen Integration in das Fahrzeug unterschiedlichste Möglichkeiten,
so dass einerseits die erfindungsgemäße Schonbezuganordnung als
Nachrüstsatz
für bereits
in Serie befindliche Fahrzeuge ausgeführt werden kann oder auch bei
neu zu entwickelnden Fahrzeugen gleich als Erstausstattung integrierbar ist.