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TECHNISCHES GEBIET
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Die
Anmeldung betrifft einen Verschluss zum Verschließen eines
Mündungsstücks eines
Behälters,
insbesondere zum Verschließen
des Mündungsstücks einer
Flasche, umfassend
- – einen Verschlusskörper, der
eine Stirnwand, eine Seitenwand, einen Übergangsbereich zwischen der
Stirnwand und der Seitenwand und eine zentrale Achse aufweist,
- – wenigstens
einen ringförmigen,
sich von der Stirnwand erstreckenden Vorsprung zum Zusammenwirken
mit der Oberseite des Mündungsstücks zur
Erfüllung
einer Dichtfunktion, und
- – wenigstens
eine als Zunge ausgebildete Außendichtung,
die sich von der Seitenwand und/oder vom Übergangsbereich zur zentralen
Achse des Verschlusskörpers
hin erstreckt, wobei die Zunge eine zur Anlage am Mündungsstück ausgebildete Dichtfläche aufweist.
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STAND DER TECHNIK
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Aus
dem Stand der Technik sind Verschlusskappen aus Kunststoff zum Verschließen von
Behältern,
insbesondere von Flaschen, beispielsweise von Kunststoffflaschen
(z.B. PET-Flaschen),
bekannt.
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Einen
wichtigen Bestandteil der Verschlusskappen stellt die Dichtung dar.
Diese soll in erster Linie eine sichere Dichtungsfunktion gewährleisten, andererseits
jedoch ein problemloses Öffnen
und Verschließen
des Behälters
nicht erheblich behindern. Dies ist nicht nur unter dem Aspekt einer
bequemen Handhabung durch den Verbraucher, sondern auch unter dem
Aspekt zu sehen, dass ein maschinelles Verschließen nach dem Befüllen der
Flaschen mit möglichst
geringem Aufwand und ohne Ausfälle
erfolgen soll.
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Bekannte,
herkömmliche
Dichtkonzepte sind beispielsweise in der
WO 1999/44896 A2 aufgezeigt. Die
beschriebenen Dichtungen weisen dabei insbesondere keilförmige oder
wulstartige Dichtlippen in verschiedenen Anordnungen auf, deren
freie Enden im Verschlusszustand den Flaschenhals kontaktieren.
In einer Ausführungsform
ist eine der Dichtlippen zungenartig lang ausgebildet und liegt,
zwischen der Stirnwand des Verschlusses und der Oberseite des Mündungsstücks der
Flasche eingeklemmt, mit hoher Anpresskraft praktisch auf der gesamten
Oberseite des Flaschenhalses auf. Um durch den hohen Anpressdruck
und die große
Kontaktfläche
hervorgerufene Probleme beim Öffnen
und Verschließen
der Flasche zu vermeiden, sind dem Kunststoffmaterial (beispielsweise
PP, PE, PET), aus dem die einstückige
Verschlusskappe besteht, Schmierstoffe wie Behenamid oder Erucamid
zugesetzt.
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Auf
diese Weise werden zwar das Öffnen und
insbesondere ein maschinelles Verschließen der Flaschen erleichtert,
allerdings setzen diese Additive bei kohlensäurehaltigen Getränken die
Oberflächenspannung
herunter und führen
zu einem Austreiben von CO2 aus dem Getränk. Außerdem bestehen
beim Zusatz bekannter Additive gesundheitliche Bedenken im Hinblick
auf die Verbraucher.
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Ausgehend
davon wird vermehrt auf den Zusatz von Additiven, die als Schmierstoffe
wirken, verzichtet. Es ist davon auszugehen, dass diese Zusätze in naher
Zukunft vom Gesetzgeber verboten werden. Diese Maßnahme führt jedoch
bei den herkömmlichen
Dichtkonzepten zu den oben bereits angesprochenen Problemen, insbesondere
beim Öffnen
und Verschließen
der Verschlüsse.
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Zudem
ist man dazu übergegangen,
aufgrund steigender Rohstoffpreise und gesteigertem Umweltbewusstsein
(Entsorgung von Verschlusskappen) den Materialaufwand für die Verschlusskappen
immer weiter zu reduzieren. Zum Einen erfordert dies jedoch die
Entwicklung von Dichtungskonzepten, bei denen die Dichtungskomponenten
mit weniger Material auskommen. Zum Anderen muss dafür gesorgt
werden, dass aufgrund des verringerten Materialeinsatzes weniger
robuste Verschlusskappen problemlos geöffnet und verschlossen werden
können.
Je schwacher nämlich
die Struktur einer Verschlusskappe insgesamt ist, desto schwieriger
wird es, Verschlusskappen bereitzustellen, die zwar einerseits leicht
zu öffnen
und zu verschließen
sind, andererseits jedoch eine gewohnt sichere Dichtungsfunktion
gewährleisten.
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TECHNISCHE AUFGABE
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Ausgehend
davon ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kunststoffverschluss
bereitzustellen, der mit verringertem Materialverbrauch herstellbar
ist, eine sichere und zuverlässige
Dichtungsfunktion gewährleistet,
und auch ohne die Zugabe von Schmierstoffen in das Kunststoffmaterial problemlos
geöffnet
und verschlossen werden kann.
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TECHNISCHE LÖSUNG
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch die Bereitstellung eines Verschlusses nach Anspruch 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Der
erfindungsgemäße Verschluss
zum Verschließen
eines Mündungsstücks eines
Behälters, insbesondere
zum Verschließen
des Mündungsstücks einer
Flasche, umfasst
- – einen Verschlusskörper, der
eine Stirnwand, eine Seitenwand, einen Übergangsbereich zwischen der
Stirnwand und der Seitenwand und eine zentrale Achse aufweist,
- – wenigstens
eine als Zunge ausgebildete Außendichtung,
die sich von der Seitenwand und/oder vom Übergangsbereich zur zentralen
Achse des Verschlusskörpers
hin erstreckt, wobei die Zunge eine zur Anlage am Mündungsstück ausgebildete Dichtfläche aufweist,
und
- – wenigstens
einen ringförmigen,
sich von der Stirnwand erstreckenden Vorsprung zum Zusammenwirken
mit der Oberseite des Mündungsstücks zur
Erfüllung
einer Dichtungsfunktion. Die Zunge ist flexibel und derart ausgebildet,
dass sich die Dichtfläche
beim Anbringen des Verschlusses am Mündungsstück des Behälters flächig an die Kontur der Außenseite
und/oder der Außenkante
und/oder der Oberseite des Mündungsstücks anlegt,
und dass die Zunge eine Länge
derart aufweist, dass sie bei am Mündungsstück angebrachtem Verschluss
außer Kontakt
mit dem Vorsprung bzw. mit den Vorsprüngen steht.
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In
der vorliegenden Erfindung wird die Außendichtung in besonderer Weise
ausgebildet, nämlich
als Zunge oder Lippe, die sich beim Anbringen des Verschlusses an
der Behälteröffnung einer
Flasche an die Außenseite
und/oder Außenkante und/oder
Oberseite des Flaschenhalses anlegt, ohne einen erheblichen Druck
auf die Flasche während des Öffnungs-
oder Verschlussvorgangs auszuüben. Allerdings
wird im Verschlusszustand die Oberseite des Flaschenhalses gar nicht
oder nur ein kleiner Anteil der Oberseite des Flaschenhalses von
der Außendichtung
kontaktiert. In der Verschlussposition steht die Zunge sowohl ohne
als auch mit äußerer bestimmungsgemäßer Krafteinwirkung
und Verformung niemals mit dem Vorsprung (zumindest mit dem höchsten der
Vorsprünge)
in Kontakt. Das heißt, der
Vorsprung liegt direkt auf der Oberseite des Mündungsstücks auf. Das freie Ende der
Zunge ist vom Vorsprung stets, insbesondere nach dem Verschließen der
Flasche, beabstandet angeordnet. Zwischen dem Vorsprung und der
Zunge entsteht so eine Luftkammer. Die Luftkammer ermöglicht eine
einfachere Einhaltung von Toleranzen (beispielsweise bei üblichen
Abweichungen der Maße
der PET-Flasche von 1/10–2/10
mm vom Sollwert). Mit anderen Worten gleicht die Luftkammer Abweichungen
aus, da die Position der Zunge entlang der Oberfläche des
Mündungsstücks nicht
kritisch ist, und die Zunge relativ frei am Mündungsstück anliegt.
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Während bei
herkömmlichen
Verschlüssen eine
sich von der Stirnwand erstreckende Struktur während des Verschlussvorgangs
die Zunge an die Oberseite des Flaschenhalses anpresst, liegt bei
der vorliegenden Erfindung das freie Ende der Zunge in der Verschlussposition
relativ lose, d.h. ohne eine von der Oberseite des Mündungsstücks unmittelbar ausgeübte Kraft
in einem Zwischenraum zwischen der Oberseite des Mündungsstücks und
der Stirnwand. Der gesamte Reibungswiderstand, den die Zunge auf
das Mündungsstück ausübt, ist
auf ein elastisches Verbiegen der Zunge (bei gleichzeitig flächiger Auflage
der Zunge) zurückzuführen, nicht
dagegen, wie im Stand der Technik, auf ein Einquetschen der Zunge
zwischen der Mündungsstückoberseite
und der Stirnwand der Verschlusskappe. Vielmehr liegt das freie
Ende der Zunge im Verschlusszustand relativ frei zwischen den genannten
Komponenten. Die Zunge stützt
sich mit dem freien Ende an der Stirnwand ab. Die Dichtfläche ist
in dieser Position von der durch die Außenkante des Mündungsstücks ausgeübten Kraft
leicht elastisch durchgebogen. Auf diese Weise wird ein sicherer
Verschluss bewerkstelligt. Zudem ist die erfindungsgemäße Außendichtung
nicht wesentlich vorgespannt, so dass sich tatsächlich eine Kontaktfläche zwischen
dem Flaschenhals und der Zunge ausbilden kann.
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Eine
weitere Funktion des Zwischenraums zwischen der Zunge und dem Vorsprung
in der Verschlussposition besteht darin, einen Spielraum für eine Bewegung
der Zunge entlang der Oberfläche des
Mündungsstücks zu bieten.
Die Zunge kann sich, z.B. bei einer Verformung der Verschlusskappe
durch eine Veränderung
des Innendrucks in der Flaschenmündung,
entlang der Oberfläche
und an der Oberfläche
des Mündungsstücks flächig anliegend
im Zwischenraum bewegen, so dass ein Festklemmen und Verspannen
der Zunge bei einer Änderung
der Bedingungen verhindert wird. Die Zunge kann sich im Prinzip
an den Vorsprung heran oder von diesem weg bewegen, ohne in der
Verschlussposition je mit dem Vorsprung in Kontakt zu sein.
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Den
Anschlag des Verschlusses beim Verschließen bestimmt demnach alleine
der Vorsprung, der beim Verschließen direkt mit der Oberseite
des Mündungsstücks in Kontakt
tritt.
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Dies
unterscheidet die Dichtung von herkömmlichen Dichtungen, die einen
erheblichen Widerstand und damit eine hohe Reibung beim Verschließen und
beim Öffnen
der Flasche, insbesondere beim Verschließen und beim Öffnen von
Kunststoffflaschen, beispielsweise PET-Flaschen, ausüben. Zum
einen war es bisher aufgrund des Einsatzes von Schmiermitteln im
Verschlusskappenmaterial unproblematisch, lange Außendichtungen
mit großen
Kontaktflächen
auszubilden, die praktisch die gesamte Oberseite der Flaschenmündung mit
großem
Anpressdruck kontaktieren. Die große Kontaktfläche ist
zwar für
eine besonders sichere Abdichtung geeignet, führt jedoch bei herkömmlichen
Konstruktionen auch zu hoher Reibung beim Öffnen und Verschließen des
Verschlusses, insbesondere bei bestimmten Materialzusammensetzungen.
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Zum
anderen ist die Zunge erfindungsgemäß dünn und damit relativ flexibel
ausgebildet. Die Dichtfläche
ist als wenigstens eine Teilfläche
der sich in Längsrichtung
erstreckenden (insbesondere nach unten zur Mündung hin gerichteten) Außenfläche der Zunge
gebildet. Sie passt sich an die Oberfläche und die Kontur der Oberfläche des
Mündungsstücks flexibel
und flächig
an bzw. legt sich an diese an. Man könnte auch sagen, dass sich
die Außendichtung formschlüssig an
den Flaschenhals anlegt. Der Widerstand wird jedoch durch die geringe
Stärke
(Dicke) der Zunge und die dadurch erhaltene Flexibilität (gegenüber einer
herkömmlichen
stark ausgebildeten Zunge) so reduziert, dass insbesondere ein maschinelles
Verschließen
der Flasche problemlos erfolgen kann.
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Bei
herkömmlichen
Dichtungskonzepten weisen dagegen bekannte Keildichtungen aufgrund ihrer
größeren Stärke eine
geringere elastische Verformbarkeit auf und üben daher einen größeren Widerstand
und größere Reibung
beim Öffnen
und Verschließen
der Flasche (eine gleich große
Dichtfläche zugrunde
gelegt) aus.
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Durch
die geringe Anpresskraft der äußeren Dichtungslippe
am Flaschenhals wird bei der vorliegenden Erfindung ein komfortables
Verschließen
und Öffnen
der Flasche auch ohne Gleitmittel ermöglicht. Im Umkehrschluss bedeutet
dies, dass eine größere Kontaktfläche (und
eine bessere Abdichtung) realisiert werden kann, ohne die Reibung
beim Öffnen und
Verschließen
erheblich zu erhöhen.
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Außerdem wird
durch die kürzere
und dünnere äußere Dichtungslippe
Kunststoffmaterial eingespart. Die Dichtung ist zudem für den Einsatz
bei Verschlusskappen mit dünneren
Wandstärken
geeignet, da die Dichtung auch bei weniger stabilen (und damit gegenüber großen inneren
Spannungen empfindlicheren) Verschlüssen leicht zu öffnen und
zu verschließen
ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform überschreitet
die Zunge entlang ihrer Erstreckungsrichtung eine Stärke (d)
von 5/10 mm nicht.
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Die
Stärke
wird im Übrigen,
wie der Fachmann dies auch verstehen würde, für den Bereich der Zunge von
ihrer Wurzel bis zu ihrer Spitze bestimmt, also in dem Bereich,
in dem sowohl die Ober- als auch die Unterseite der Zunge, im Wesentlichen
in der Erstreckungsrichtung der Zunge, frei verlaufen. Die Stärke wird
im Wesentlichen senkrecht zur Erstreckungsrichtung bestimmt.
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Die
Zunge kann entlang der Erstreckungsrichtung der Zunge eine maximale
Stärke
(d) zwischen 0,3/10 mm und 5/10 mm aufweisen.
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Die
Stärke
der Zunge nimmt vorzugsweise in der Erstreckungsrichtung kontinuierlich
zu ihrem freien Ende hin ab.
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Die
Zunge überschreitet
vorzugsweise eine Länge
von maximal 2,50 mm, insbesondere von 2,25, insbesondere von 2,1
mm, besonders bevorzugt von 2,00 mm, nicht.
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Der
Abstand zwischen der Innenseite der Seitenwand und dem Vorsprung
ist vorzugsweise größer als
der Abstand zwischen der Innenseite der Seitenwand und dem freien
Ende der Zunge.
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Der
oder die Vorsprünge
können
als Schultern, Dichtungslippen o. ä. an der Innenseite des Deckenteils
bzw. der Stirnwand ringförmig
angeordnet sein. Sie erstrecken sich von der Stirnwand nach unten
in Richtung der Mündung.
Durch die Beabstandung des freien Endes der Zunge bleibt stets ein
Freiraum zwischen dem freien Ende der Zunge und dem bzgl. der Zunge
radial nach innen versetzen Vorsprung bestehen. Ein Abstand besteht
zumindest in sofern, dass der Vorsprung (oder wenigstens einer der
Vorsprünge)
nicht mit der Zunge zusammenwirkt und eine Kraft auf diese ausübt. Vielmehr
steht er bei verschlossenser Flasche direkt in Kontakt mit dem Flaschenhals.
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Die
Zunge erstreckt sich, insbesondere ohne äußere Krafteinwirkung, im Wesentlichen
parallel zur Stirnwand.
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Der
Verschluss wird bevorzugt als Schraubverschluss mit einem Innengewinde
ausgebildet sein.
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Der
Verschluss umfasst insbesondere einen Kunststoff, insbesondere Polypropylen,
Polyethylen, Polyethylenterephthalat. Der Verschluss kann aus dem
entsprechenden Kunststoff oder einer Mischung dieser oder anderer üblicherweise
eingesetzter Kunststoffe bestehen.
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Dem
Kunststoff sind vorzugsweise keine Additive zugeführt, die
als Schmierstoff bzw. Schmiermittel wirken. Die Dichtung ist für diesen
speziellen Einsatzfall besonders geeignet, da sie durch ihre konstruktive
Auslegung die Reibungskräfte
beim Öffnen
oder Verschließen
einer Flasche reduziert, und somit auf Schmierstoffe im Verschlusskappenmaterial
verzichtet werden kann.
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Der
Verschluss kann einstückig
ausgebildet sein.
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Der
Verschluss kann wenigstens eine Innendichtung aufweisen, die zur
Anlage an der Innenseite des Mündungsstücks eines
Behälters
ausgebildet ist. Insbesondere weist diese Innendichtung einen Vorsprung
an ihrer Außenseite
auf, der während
des Verschließens
mit dem Flaschenhals in Kontakt gerät. Die Innendichtung wird dabei
elastisch nach Innen gedreht. Im Bereich des freien Endes, ausgehend
vom Vorsprung, verjüngt
sich die Innendichtung kontinuierlich.
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Der
Verschluss ist bevorzugt in einem Spritzgussverfahren hergestellt.
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Aus
den genannten Gründen
sind die erfindungsgemäßen Maßnahmen
alleine und in Kombination besonders geeignet, um die im Stand der
Technik auftretenden Probleme zu lösen. Zudem soll Schutz auch
für eine
mit dem erfindungsgemäßen Verschluss
verschlossene Flasche, insbesondere aus Kunststoff, insbesondere
eine mit dem Verschluss verschlossene PET-Flasche, beansprucht werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ABBILDUNGEN
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Weitere
Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang
mit den Figuren. Es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Verschlusskappe
im Querschnitt; und
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2 die
Verschlusskappe aus 1, angebracht an einer Flaschenmündung, im
Querschnitt.
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WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER
ERFINDUNG
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Die 1 zeigt
eine erfindungsgemäße Verschlusskappe 1,
die einstückig
aus einem bekannten Kunststoffmaterial wie Polypropylen (PP), Polyethylen
(PE), Polyethylenterephthalat (PET, PETP), oder dergleichen hergestellt
ist.
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Der
Körper
der Verschlusskappe 1 weist eine Seitenwand 2 und
eine sich über
dem Übergangsbereich 4 daran
anschließende
Stirnwand 3 auf. Der Übergangsbereich 4 stellt
einen Verbindungsbereich zwischen der Seitenwand 2 und
der Stirnwand 3 dar.
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An
der Innenseite der Seitenwand 2 ist ein Innengewinde 5 zum
Aufschrauben der Verschlusskappe 1 auf ein korrespondierendes
Außengewinde eines
Flaschenhalses oder eines Mündungsstücks eines
Behälters
ausgebildet. Vom freien Ende der Seitenwand 2 nach unten
erstreckt sich ein Garantieband 6, das eine Sicherheits-
und Garantiefunktion erfüllt.
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Die
Dichtungsfunktion wird durch Dichtungsmittel 7, 8, 9 erfüllt.
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Die
Dichtungsmittel 7, 8, 9 bestehen aus
einer Innendichtung 7, die als eine sich von der Stirnwand 3 senkrecht
nach unten erstreckende Lamelle ausgebildet ist. An der Außenseite
der Innendichtung 7 ist etwa mittig bzgl. ihrer Erstreckungsrichtung
ein Wulst bzw. Vorsprung 7a ausgebildet. Unterhalb des Vorsprungs 7a verjüngt sich
die Lamelle 7 zu ihrem freien Ende 7b hin. Die
Außenseite 7c der
Innendichtung 7 verläuft
dabei zu ihrem freien Ende hin im Wesentlichen trichterförmig nach
innen in Richtung einer zentralen Achse A.
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Ferner
erstreckt sich von der Stirnwand 3 nach unten ein ringförmiger Vorsprung 8.
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Darüber hinaus
umfassen die Dichtungsmittel 7, 8, 9 eine
Außendichtung 9,
die in Form einer Zunge bzw. einer keilförmigen Lippe ausgebildet ist. Sie
erstreckt sich nahe dem Übergangsbereich 4 von der
Seitenwand 2 ausgehend im Wesentlichen parallel zur Stirnwand 3 in
Richtung einer zentralen Achse A des Verschlusses 1. Die
Außendichtung 9 ist über den
gesamten Umfang an der Innenseite der Seitenwand 2 angeformt.
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Erfindungsgemäß ist die
Zunge 9 im Vergleich zum Stand der Technik relativ kurz,
also mit geringer freier Länge 1,
ausgebildet. Die freie Länge 1 ist
jedenfalls so dimensioniert, dass die Zunge 9, sobald sie
von unten her in die Richtung bzw. die Nähe der Stirnwand 3 gedrückt wird,
nicht an den ringförmigen
Vorsprung 8 der Dichtungsmittel 7, 8, 9 heranreicht.
Die im Rahmen der Erfindung zulässige Länge hängt selbstverständlich auch
vom Abstand a zwischen der Stirnwand 3 und dem freien Ende
der Zunge 9 ab. Der Fachmann weiß jedenfalls, wie er die Länge der
Zunge im Zusammenspiel mit den anderen Parameter wählen muss,
dass die Zunge im Verschlusszustand nicht an den Vorsprung 8 heranreicht.
Die freie Länge 1 kann
dabei beispielsweise 2,00 mm betragen.
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Außerdem ist
die Zunge 9 sehr dünn
ausgebildet. Sie weist beispielsweise in ihrem Ansatzpunkt eine
Stärke
d von nur 0,5/10 mm, 1/10 mm, 2/10 mm, 3/10 mm, 4/10 mm oder 5/10
mm auf, die sich zum freien Ende hin kontinuierlich verringert.
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Die 2 zeigt
die Verschlusskappe 1 aus der 1, wobei
die Verschlusskappe 1 in einem Verschlusszustand an einem
Mündungsstück 10 eines
Behälters,
beispielsweise einer PET-Flasche, angebracht ist. Im vorliegenden
Fall ist der Verschluss 1 ein Schraubverschluss mit einem
Innengewinde 5, das auf ein korrespondierendes Außengewinde 11 des
Mündungsstücks 10 aufgeschraubt
ist.
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Die
Dichtungsmittel 7, 8, 9 dichten den Innenraum
des Behälters
gegenüber
der äußeren Umgebung
ab. Dazu liegt im Verschlusszustand der Wulst oder Vorsprung 7a der
Innendichtung 7 im oberen Bereich des Mündungsstücks 10 an dessen Innenseite
an. Da das Mündungsstück 10 beim
Verschlussvorgang die Innendichtung 7 leicht nach Außen drückt bzw.
dreht, liegt der Vorsprung 7a im Verschlusszustand sicher
an der Innenwand des Mündungsstücks 10 an.
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Der
ringförmige
Vorsprung 8 steht im in der 2 dargestellten
Verschlusszustand mit der Oberseite 10a des Mündungsstücks 10 in
Kontakt.
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Die
Zunge 9 der Außendichtung
ist durch ihre Dimensionierung und Flexibilität dahingehend ausgebildet,
dass sie während
des Verschlussvorgangs vom Mündungsstück 10 nach
oben gedrängt wird,
dabei jedoch auf die Oberseite 10a bzw. die Außenkante 10b des
Mündungsstücks 10 nur
einen geringen Widerstand/Druck ausübt. Sie ist insbesondere so
flexibel ausgebildet, dass sie sich mit einer ausreichenden Kontaktfläche, jedoch
geringem Widerstand während
des Verschlussvorgangs an die Außenkante 10b des Mündungsstücks 10 anlegt.
Die Zunge 9 schmiegt sich praktisch flexibel an die Kontur
des Mündungsstücks 10 im
Bereich der Außenkante 10b und
der Außenseite 10c an.
Bei genauer Betrachtung der 2 wird sogar
deutlich, dass die Zunge 9 im Verschlusszustand überhaupt
nicht an der zur Stirnwand 3 parallelen Oberseite 10a des Mündungsstücks 10 anliegt,
sondern relativ frei im Freiraum zwischen der Oberseite 10a des
Mündungsstücks 10 und
der Innenseite der Stirnwand 3 an letzterer anliegt. Ein
Druck auf die Außenkante 10b zur
Gewährleistung
der Verschlussfunktion wird im Wesentlichen durch ein elastisches
Verbiegen der Dichtungslippe 9 gewährleistet.
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Auf
diese Weise ist es möglich,
auch ohne Schmier- bzw. Gleitmittel in der Verschlusskappe 1 und/oder
im Mündungsstück 10 des
Behälters
ein Verklemmen der Verschlusskappe 1 auf der Behältermündung 10 beim Öffnen des
Behälters
zu verhindern. Außerdem
wird das Verschließen
im Vergleich zu Verschlusskappen mit relativ langen Dichtlippen, die
einen hohem Widerstand ausüben
und größere Reibung
erzeugen, vereinfacht.
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Der
Länge nach
erstreckt sich, wie ebenfalls aus der 2 deutlich
wird, die Zunge 9 im Verschlusszustand über einen Bereich an der Außenkante 10b des
Mündungsstücks 10, jedoch
nicht oder (nicht dargestellt) nur über eine geringe Strecke (gemessen
an der Wandstärke
des Mündungsstücks 10) entlang
der Oberseite 10a des Mündungsstücks 10. Auch
dadurch wird die Reibung beim Öffnen
und Verschließen
der Flasche gegenüber
Verschlusskappen mit Dichtungen mit langer Lippe, wie sie aus dem Stand
der Technik bekannt sind, kontrollierbar. Die Zunge 9 kann
auch zur Anlage nur entlang der Außenseite 10c des Mündungsstücks konzipiert
sein. Das freie Ende der Zunge ragt nicht zwangsläufig zwischen
die Stirnseite 3 und die Flaschenoberseite 10a.
Das freie Ende der Zunge kann auch in nur geringem Maß radial
nach innen über
die Oberseite 10a des Mündungsstücks 10 in
Richtung Stirnseite 3 oder Vorsprung 8 ausgerichtet
sein, während
der Vorsprung 8 als Anschlag wirkt. Hinsichtlich Schwankungen
im Flaschendurchmesser (d.h. radial) wird durch den Einsatz der
Verschlusskappe 1 eine hohe Flexibilität unter geringen Anforderungen
an Toleranzen erreicht. Die Verschlusskappe 1 kann für unterschiedliche
Mündungsdurchmesser
verwendet werden, wobei je nachdem die Zunge mehr oder weniger weit über die
Oberfläche 10a bzw.
in den Zwischenraum außerhalb
des Vorsprungs 8 ragt.
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Die
Zunge 9 kann je nach Anforderung beliebig lang gewählt werden,
jedoch nur bis zu einer Länge,
so dass die Zunge 9 im Verschlusszustand nicht an den Vorsprung 8 heran
reicht. Auf diese Weise entsteht zwischen dem freien Ende der Zunge 9 und dem
Vorsprung 8 ein Freiraum, in dem die Zunge 9 relativ
frei positionierbar, an der Oberfläche 10a, 10,b, 10c des
Mündungsstücks 10 anliegend,
angeordnet ist. Dies ermöglicht
zum einen eine einfachere Einhaltung von Toleranzen bei der Konstruktion
des Verschlusses 1 und der entsprechenden Flasche. Außerdem treten,
wenn der Innendruck steigt und eine Kraft auf die Olive des Verschlusses 1 ausgeübt wird,
Verbiegungen der Verschlusskappe und damit Hebelkräfte auf.
Diese können
durch eine Bewegung der Zunge 9 entlang der Oberfläche des
Mündungsstücks, sei
es entlang der Außenfläche 10c,
der kante 10b und/oder der Oberfläche 10a beim vorliegenden
erfindungsgemäßen Dichtungskonzept
ausgeglichen werden.
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Der
Abstand s zwischen der Innenseite der Seitenwand 2 und
dem Vorsprung 8 ist im vorliegenden Fall größer als
der Abstand zwischen der Innenseite der Seitenwand 2 und
dem freien Ende der Zunge 9. Insgesamt soll zwischen dem
ringförmigen
Vorsprung 8 und der Zunge 9 im Verschlusszustand
ein Freiraum bestehen bleiben, so dass im verschlossenen Zustand
ein möglichst
geringer Kontaktwiderstand durch die Dichtmittel 7, 8, 9 zwischen
der Verschlusskappe 1 und der Behältermündung 10 entsteht.
Die Kontaktfläche
zwischen der Zunge 9 und der Behältermündung 10 wird gegenüber dem
Stand der Technik reduziert, ohne von einem flächigen Kontaktbereich abzurücken.
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Außerdem verfügt die Zunge 9 in
Verschlussrichtung hohe Flexibilität, so dass sie ohne großen mechanischen
Widerstand in Richtung Stirnseite 3 bewegt werden kann.
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Das
Dichtungskonzept eignet sich auch für Verschlüsse mit reduziertem gewicht
d.h. mit reduziertem Materialeinsatz, da die geringeren Reibungskräfte zu einer
geringeren Belastung des Verschlusses beim Öffnen und Verschließen führen.