DE102006045566A1 - Gebetswaschungseinrichtung - Google Patents

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Demir Saban 53844 Troisdorf De
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    • A47FURNITURE; DOMESTIC ARTICLES OR APPLIANCES; COFFEE MILLS; SPICE MILLS; SUCTION CLEANERS IN GENERAL
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    • A47K3/00Baths; Douches; Appurtenances therefor
    • A47K3/02Baths
    • A47K3/022Baths specially adapted for particular use, e.g. for washing the feet, for bathing in sitting position

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Gebetswaschungseinrichtung zur Durchführung ritueller Waschungen der Füße, wobei die Gebetswaschungseinrichtung einen Spritzschutz, bestehend aus einer Rückwand und einem überkragenden Rand, einen mittig durch die Rückwand durchgeführt angebrachten Wasserhahn, eine ausflußseitig zum Wasserhahn an der Rückwand angeordnete Fußstütze sowie einen abflußseitig zur Fußstütze angeordneten Sammelbereich aufweist, wobei der horizontal erstreckte Sammelbereich aus einer gewölbten Vertiefung besteht und horizontal erstreckter Sammelbereich und vertikal erstreckter Spritzschutz im Wesentlichen orthogonal zueinander ausgerichtet sind, dass das Verhältnis von Breite zu Tiefe der Gebetswaschungseinrichtung größer oder gleich 1 ist und dass das Verhältnis von Tiefe : Höhe mindestens 1 : 2 oder mehr beträgt.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Waschvorrichtung zur Durchführung ritueller Waschungen. Hierbei betrifft die Erfindung eine gattungsgemäße Waschvorrichtung zur vereinfachten Durchführung der genannten Waschungen der Füße und zeichnet sich weiterhin durch eine kompakte und platzsparende Bauweise aus.
  • Rituelle Waschungen, insbesondere zur Vorbereitung von Gebetshandlungen sind in vielen Religionen bekannt. Insbesondere im Islam ist es dem Gläubigen vorgeschrieben, vor den mehrfach täglich durchzuführenden Gebetshandlungen rituelle Waschungen durchzuführen. Diese rituellen Waschungen umfassen mehrere vorgeschriebene Reinigungstätigkeiten im Bereich des Kopfes, der Hände und Arme sowie der Füße. Insbesondere die genannten Waschungen der Füße stellen in einem modernen sogenannten westlichen Wohnumfeld den Gläubigen vor Probleme. Der Gläubige muss in einem nach westlichen Standards ausgebildeten Wohnumfeld zur gesonderten Waschung der Füße auf hochangebrachte Handwaschbecken, Duschwannen oder Badewannen zurückgreifen. Daneben ist die Verwendung von Schüsseln oder anderen tragbaren Behältnissen üblich, die wassergefüllt zur Durchführung der Waschung auf den Boden gestellt werden.
  • Die zuvor erläuterten Formen der Durchführung der rituellen Fußwaschungen werden gleich aus mehreren Gründen als nachteilig empfunden. Die Verwendung von Handwaschbecken, Badewannen oder Ähnlichem zur Durchführung der Fußwaschung ist insbesondere für ältere und/oder gebrechliche Personen von Nachteil. Bei der Zweckentfremdung der zuvor genannten Einrichtung zur separaten Fußwaschung ist der Gläubige einer erhöhten Sturzgefahr ausgesetzt. Dies betrifft insbesondere die zuletzt genannten Personenkreise der älteren Personen und/oder gebrechlichen Personen.
  • Die Verwendung von Schüsseln oder anderen tragbaren Behältnissen weist den Nachteil auf, dass diese in der Regel nicht kippsicher sind und es zu einem Verschütten des Wassers im häuslichen Umfeld kommen kann. Dies betrifft nicht nur ein Umkippen der Schüssel beim Waschvorgang selbst, sondern darüber hinaus auch die Befüll- und Entleerungsvorgänge. Die DE 83 19 770 U1 offenbart eine automatische Fußwaschvorrichtung zur automatisierten Waschung und Trocknung der Füße. Die vorgestellte Vorrichtung erlaubt einen vollständig automatisierten und motorisch unterstützten Waschvorgang. Die Vorrichtung nach der DE 83 19 770 U1 hat jedoch einen Platzbedarf, der sie für die Anwendung in häuslichen Gegebenheiten ungeeignet macht. Weiterhin stehen erhebliche Investitionskosten der Verwendung im Privatbereich entgegen.
  • Darüber hinaus werden die zuvor genannten Lösungen nach dem Stande der Technik von den Gläubigen häufig auch aus dem Grunde als nachteilig empfunden, als dass die derartig durchgeführten Fußwaschungen nicht der Würde des ihnen dienenden Zweckes, nämlich die Vorbereitung auf eine religiöse Handlung, entsprechen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und eine Gebetswascheinrichtung zur rituellen Waschung der Füße bereitzustellen, die insbesondere in den häuslichen Gegebenheiten integrierbar ist. Weitere Teilaufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine einfache und zweckmäßige Waschungseinrichtung der zuvor genannten Art bereitzustellen, die kostengünstig bereitzustellen ist. Ebenfalls ist es Teilaufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Wascheinrichtung der zuvor genannten Art bereitzustellen, die von dem sie benutzenden Gläubigen als dem Verwendungszweck angemessen angesehen wird.
  • Gelöst werden die Aufgaben nach den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Die Merkmale weiterer Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen dargelegt.
  • Die grundlegenden Elemente möglicher erfindungsgemäßer Gebetswascheinrichtungen werden nachfolgend anhand 1 veranschaulicht und in konstruktiven Details erläutert.
  • 1 veranschaulicht eine besonders einfache Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Gebetswascheinrichtung.
  • Eine erfindungsgemäße Gebetswascheinrichtung 1 umfasst, wie in 1 schematisch dargestellt, eine vertikal ausgerichtete Rückwand 2 mit überkragendem Rand 3. Rückwand 2 und überkragender Rand 3 werden im Nachfolgenden auch in Kombination als Spritzschutz 4 bezeichnet werden. Durch die Rückwand 2 ist ein Wasserhahn 5 hindurchgeführt. Unterhalb des Wasserhahns 5 ist auf der Rückwand 2 eine Fußstütze 6 angeordnet. Unterhalb der Fußstütze 6 ist ein horizontal erstreckter Sammelbereich 7 ausgebildet. Im Sammelbereich 7 wird überschüssiges, während der Fußwaschungen aus dem Wasserhahn entnommenes Wasser aufgefangen und weitergeleitet.
  • Die Raumform einer erfindungsgemäßen Gebetswascheinrichtung, wie sie in 1 schematisch veranschaulicht ist, ist gekennzeichnet durch eine orthogonale Ausrichtung von Spritzschutz 4 zu Sammelbereich 7 zueinander. Eine solche Gebetswascheinrichtung 1 kann ohne Weiteres mit der vertikalen, flachen Rückseite der Rückwand 2 flächig auf einer Gebäudewand bzw. Raumwand aufliegend installiert bzw. aufgestellt werden. Über die Fußstütze 6 während der Waschung aufgebrachte horizontale Kräfte werden hierbei direkt an die dahinter befindliche, massive Wand weitergegeben und kompensiert.
  • Die seitliche Stabilität der Gebetswascheinrichtung 1 wird dadurch gewährleistet, dass das Verhältnis von Breite zu Tiefe gleich oder größer 1 gehalten wird, während das Verhältnis von Tiefe zu Höhe mindestens 1 zu 2 oder mehr beträgt. Beim Ausführen der rituellen Fußwaschung kann der Gläubige den entblößten Fuß bequem und sicher auf der Fußstütze 6 absetzen bzw. aufstützen. Die übertragene, einwirkende Gewichtskraft wird hierbei sicher in der bereits beschriebenen Art und Weise kompensiert. Eine verbesserte Standfestigkeit der Gebetswaschungseinrichtung 1 ist durch die Raumform einer erfindungsgemäßen Gebetswaschungseinrichtung gewährleistet. Zusätzlich kann die Standfestigkeit über eine Standfläche bzw. Standfüße aus einem weichen, elastischen Polymer verstärkt werden.
  • Unter Verwendung einer vor der Einrichtung aufgestellten Sitzgelegenheit können insbesondere bei einem Tiefe-Höheverhältnis von 1 zu 2 bis 1 zu 1 gerade ältere und/oder gebrechliche Personen die rituelle Fußwaschung mit verbessertem Komfort und deutlich verringertem Risiko einer Sturzgefahr ausführen. Vorteilhaft kann die Sitzgelegenheit über Scharniere bzw. Drehgelenke z. B. mit einer stabilen Rahmenkonstruktion bzw. Mauerverankerung der Gebetswaschungseinrichtung 1 verbunden als fest in die Gebetswaschungseinrichtung 1 integrierte, Vorrichtung ausgeführt sein. Ältere und/oder gebrechliche Personen können mit einer dergestalt ergänzenden Gebetswaschungseinrichtung auch kurzfristig zuverlässig mit erhöhtem Komfort und reduzierter Sturzgefahr rituelle Waschungen vornehmen. Hastiges Bereitstellen von behelfsmäßigen Sitzgelegenheiten, welche mit erhöhter Verletzungsgefahr einhergehen können, wird so zuverlässig vermieden. Bevorzugt wird die integrierte Sitzgelegenheit mit einer Einrichtung zur vereinfachten Höhenverstellung wie z.B. einer Hydraulik mit Grobtast-Schalthebel, versehen. Grobtast-Schalthebel bezeichnet hierbei einen Hebel mit voluminös, großflächig ausgeführten Ende, das mit der ganzen Hand umfasst und auch bei verringerter Muskelkraft und eingeschränkter anatomischer Koordination sicher bedient werden kann. So kann ein Gläubiger eine Gebetswaschungseinrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung zwangfrei, schnell und sicher mit erhöhtem Komfort an die benötigte Sitzhöhe anpassen und die rituelle Fußwaschung durchführen. Hierbei wird über den mittig angeordneten Wasserhahn 5 Wasser über den sicher auf der Fußstütze 6 abgestützten, entblößten Fuß geleitet und in den Sammelbereich 7 überführt. Vorteilhaft ist die integrierte Sitzgelegenheit hierbei über die Gelenke und/oder Scharniere ein- und ausklappbar ausgeführt. Dies erlaubt die platzsparende Integration der Gebetswascheinrichtung mit zusammengeklappter, integrierter Sitzgelegenheit in Wohnräume.
  • Im Sammelbereich wird aus dem Wasserhahn strömendes sowie während der Fußwaschung heruntertropfendes Wasser aufgefangen, gesammelt und gegebenenfalls abgeleitet bzw. einem Sammelbehälter zugeführt. Der Sammelbereich 7 besteht in seiner einfachsten Ausführungsform aus einer gewölbten Vertiefung. Bevorzugt ist die Wölbung dabei so ausgeformt, dass der Winkel zwischen herabströmendem Wasser bzw. senkrecht herabfallenden Wassertropfen und der Oberfläche des Sammelbereiches ungleich bzw. kleiner als 90° gehalten wird. Durch diesen Kunstgriff kann bereits bei einer Abweichung von 5° oder mehr die Menge an Spritzwasser wesentlich eingeschränkt werden. Durch Spritzwasser in der direkt angrenzenden Umgebung der Gebetswaschungseinrichtung 1 erzeugte Wasserlaachen, die mit einem erhöhten Risiko des Hinfallens bzw. Ausrutschens verbunden sein können, werden so effektiv vermieden. Zusätzlich zu der zuvor genannten Maßnahme kann der Sammelbereich 7 mit einer strukturierten Oberfläche versehen werden, wie er z.B. durch Auflegen einer Matte oder eines Gewebes erzielt wird, um die Menge an Spritzwasser verbessert zu reduzieren.
  • Eine Matte bzw. ein Gewebe geht mit dem zusätzlichen Vorteil einher, dass diese in den erhöhten, seitlich angrenzenden Bereich zum Sammelbereich 7 hineinreichend ausgeführt werden kann. Diese Bereiche unterliegen allenfalls der Spritzwasserbelastung und können in nassem Zustand glatte, rutschige Flächen mit erhöhter Unfallgefahr ausbilden. Durch Strukturierung der in diese Bereiche ragende Matte kann eine Rutschgefahr sicher vermieden werden. Weiterhin bieten längere Fasern die Möglichkeit zum vereinfachten Abtrocknen der Füße im Rahmen der rituellen Fußwaschung. Die Matte kann hierbei als ganzes entnehmbar ausgeführt sein, sodass die Matte durch einfaches Waschen in einer Waschmaschine sauber gehalten werden kann.
  • Weiterhin kann der Sammelbereich 7 mit einem Rasterbrett von z. B. 1 mm Stärke mit quadratischen Öffnungen von etwa 1 cm Kantenlänge und 1,5 cm Höhe verschlossen werden. Solch eine Abdeckung verringert zusätzlich die Menge an austretendem Spritzwasser und verhindert das schiefwinkelige Auftreffen des Fußes, falls der Gläubige während der rituellen Waschung von der Fußstütze abrutscht.
  • In einer besonders platzsparenden Ausführungsform einer Gebetswaschungseinrichtung 1 ist der Sammelbereich 7 über ein oder mehrere Gelenke in die Gebetswaschungseinrichtung eingebunden. Nach der rituellen Fußwaschung kann der Sammelbereich platzsparend auf die Rückwand 2 geklappt bzw. gelegt werden, wobei der überkragende Rand 3 und der Rand des Sammelbereiches 7 bevorzugt einander umgreifend und platzsparend ein reduziertes Gesamtvolumen ausbilden. Hierbei kann über eine optisch gezielt ausgestaltete Standfläche des Sammelbereichs 7 der Gebetswascheinrichtung bei hochgestelltem Sammelbereich 7 das Erscheinungsbild an die Umgebung angepasst werden. So sind z. B. Ausgestaltungen in Form eines Kleinmöbels oder eines Wandsegments möglich. Dies erlaubt die äußerst unauffällige und platzsparende Integration einer Gebetswascheinrichtung in ein bereits optisch geprägtes Umfeld wie z. B. einen Wohnraum.
  • Bei Gebetswascheinrichtungen der zuvor beschriebenen Ausführungsform verbleibt jedoch bei einem Verhältnis von Tiefe zu Höhe von kleiner 1 auch bei hochgestelltem Sammelbereich 7 ein vertikal überstehender Bereich des Randes 3. Zur verbesserten, optischen Integration wird eine solche Gebetswascheinrichtung bevorzugt mit zusätzlichen, im überstehenden Bereich angeordneten, beweglich befestigten Abdeckelementen versehen. Z. B. kann eine demgemäß ausgestattete Gebetswascheinrichtung einen über ein Scharniergelenk befestigten Sammelbereich 7 aufweisen und seitlich zum überstehenden Randbereich mit zwei rechteckigen, gleich großen Klapptüren mit vertikalem Scharniergelenk versehen sein. Die Außenseiten von Sammelbereich 7 und Klapptüren sind hierbei dem optischen Charakter der Umgebung angepasst und erlauben die harmonische, platzsparende Integration in ein optisch vorgeprägtes Umfeld. Die Stoßkanten der Klapptüren und des Sammelbereichs 7 können hierbei im aufgestellten bzw. verdeckenden Zustand überlappend bzw. ineinander eingreifend ausgestaltet sein, um den optischen Eindruck einer durchgehenden Fläche zu gewährleisten.
  • Der überkragende Rand 3 der Gebetswaschungseinrichtung 1 kann in einer weiteren Ausführungsform mit einer nutzerseitig umlaufenden Griffwulst versehen werden. Dies erlaubt es dem Gläubigen sich während der rituellen Fußwaschung vereinfacht abzustützen. Hierbei erlaubt ein Rand ab 6 cm Tiefe den besonders einfachen Kraftgriff, bei dem der Daumen der Handfläche gegenüberliegend und die Griffwulst des Randes 3 umgreifend einen einfachen und sicheren Halt gewährleistet.
  • Zusätzlich kann über den überkragenden Rand 3 die Belastung der seitlich neben der Gebetswaschungseinrichtung befindlichen Wandflächen mit Spritzwasser reduziert werden. So kann bei einer überkragenden Tiefe des Randes 3 von einem Drittel der gesamten Tiefe der Gebetswaschungseinrichtung 1 in Kombination mit einem Ausflusspunkt des Wasserhahnes 5 bei etwa der Hälfte der Tiefe der Gebetswaschungseinrichtung das während des Ausfließens von Wasser und während der Fußwaschung auf den Seitenflächen zur Gebtswaschungseinrichtung anfallende Spritzwasser weitestgehend über den überkragenden Rand 3 abgefangen und dem Sammelbereich 7 zugeführt werden.
  • Durch eine Wölbung der Rückwand 2 zur Rückseite der Gebetswaschungseinrichtung 1 hin kann die Wirksamkeit des Spritzschutzes 4 zusätzlich erhöht werden. Des Weiteren kann durch Zurücklegen des Ausflusspunktes des Wasserhahns 5 in eine Nische hinein ein begrenztes Raumvolumen mit mittig darin angeordneter Fußstütze 6 erzielt werden, welches ausreichend Platz für jeweils einen Fuß bietet. Das gleichzeitige Waschen von beiden Füßen, welches gerade bei sitzenden Personen mit eingeschränkter anatomischer Koordination mit einer erhöhten Unfall- und Verletzungsgefahr verbunden sein kann, wird so konstruktiv vermieden.
  • Eine Fußstütze 6 einer Gebetswaschungseinrichtung 1 gemäß der vorliegenden Erfindung kann als vorkragende Auswölbung der Rückwand 2 ausgeführt sein. Vorteilhaft ist die Oberfläche im Bereich einer solchen Fußstütze 6 grob profiliert, sodass eine sichere Auflage des entblößten Fußes während der rituellen Waschung auf der Fußstütze 6 gewährleistet ist.
  • In einer weiteren Ausführungsform kann die Fußstütze 6 als separat in der Rückwand 2 befestigte Einrichtung mit einer Längserstreckung von mindestens 15 cm ausgeführt sein. Hierbei kann die separate Befestigung vorteilhaft Mittel zur stufenlosen bzw. stufenweisen Verstellung der Befestigungshöhe der Fußstütze 6 umfassen. Dies erlaubt es dem Gläubigen, die Höhe der Fußstütze 6 individuell den eigenen Bedürfnissen anzupassen.
  • Der Wasserhahn 5 wird während der rituellen Fußwaschung durch den Gläubigen betätigt und erlaubt das Dosieren der Wassermenge. Bevorzugt weist der Wasserhahn zur Bedienung des regulierenden Ventils ebenfalls einen Grobtast-Hebel auf, welcher auch älteren und/oder gebrechlichen Personen das präzise Dosieren der benötigten Wassermenge erlaubt. Besonders bevorzugt kommt hierbei ein leichtgängiger Grobtasthebel mit vertikaler Verschluss-Stellung zur Verwendung. Solche Grobtasthebel zeichnen sich dadurch aus, dass sie durch ihre Leichtgängigkeit in Kombination mit dem tief liegenden Schwerpunkt und der vertikal ausgerichteten Verschluss-Stellung selbständig und schwerkraftunterstützt den Wasserfluss unterbrechen. Bei Auslenkung des Hebels aus der Vertikalen, was mit minimalem Kraftaufwand und stark eingeschränkter, anatomischer Koordination möglich ist, wird das Ventil geöffnet und der Wasserstrom bewirkt. Sobald der Grobtast-Hebel sich selbst überlassen wird, kehrt dieser selbständig in die vertikale Lage zurück und unterbricht den Wasserstrom.
  • In Kombination mit einem einklappbaren Sammelbereich 7 bietet ein komplett seitlich einschwenkbarer, längserstreckter Wasserhahn mit vorgelagertem Ausflusspunkt die Möglichkeit, trotz vorgelagertem Ausflusspunkt während der rituellen Waschung bei eingeschwenktem Wasserhahn und hochgeklapptem Sammelbereich 7 die Gebetswaschungseinrichtung 1 auf platzsparende Weise in ein Wohnumfeld zu integrieren.
  • Ein entnehmbar gehalterter Wasserhahn 5 mit einfahrbarem, flexiblem Schlauchleitungssegment bietet die Möglichkeit, während der Fußwaschung den Ausflusspunkt individuell zu variieren und die Fußwaschung mit erhöhtem Komfort und gesteigerter Effektivität durchzuführen.
  • Bei einer als Auskragung ausgeführten Fußstütze 6 kann ein Wasserhahn 5 verwendet werden, welcher einen glatten, durchgehenden Wasserfilm flächig auf die Rückwand aufbringt. Dieser Flüssigkeitsfitern strömt über die Fußstütze 6 entlang der Rückwand 2 in den Sammelbereich 7. Durch diesen Kunstgriff wird jegliches Spritzwasser, erzeugt durch ausfließendes bzw. aus dem Hahn austretendes Wasser vermieden.
  • Der Wasserhahn 5 kann zuflußseitig in ein bestehendes Wassernetz eines Haushalts bzw. eines Gebäudes integriert und auf bekannte Art mit Wasser versorgt werden. Dies erlaubt die kostengünstige Verwendung von in großer Menge hergestellten, genormten Bauteilen.
  • Der Wasserhahn kann auch mit einem in der Gebetswaschungseinrichtung vorgesehenen, höher gelegenen Vorratsbehälter verbunden werden. Besonders bei der Verwendung eines in die Gebetswaschungseinrichtung integrierten Vorratsbehälters erlaubt die Kombination der Gebetswaschungseinrichtung mit einer integrierten Kreislaufpumpe mit Reinigungsfiltern einen Wasser sparenden, dauerhaften Betrieb. Bevorzugt kann hierbei das Wasser ganz oder Teilweise mit einer keimtötenden Lösung, vorzugsweise mit kennzeichnenden Duft- und Aromastoffen versehen, ersetzt werden. Dies bietet vor allem Kranken und/oder immungeschwächten Nutzern eine erhöhte Sicherheit und verringert die Gefahr einer zusätzlichen Infektion mit pathogenen Keimen.
  • In Kombination mit einer messtechnischen Einrichtung, welche den Schwebstoffgehalt im abfließenden Wasser analysiert und verbrauchtes Wasser ableitet und durch Frischwasser aus einem vor Ort vorhandenen Wassernetz ersetzt, kann die Gebetswaschungseinrichtung dauerhaft sowohl sauber als auch umweltfreundlich und sparsam betrieben werden.
  • Die Fertigung der wasserführenden Oberflächen der Gebetswaschungseinrichtung 1 aus Kunststoff ermöglicht eine preiswerte Ausführungsform, deren optisches Erscheinungsbild z. B. an gemaserte Marmorbecken bzw. -schalen, wie sie im religiösen Bereich üblich sind, angepasst werden kann. Zusätzlich können Kunststoffe mit bekannten Methoden mit einer antimikrobiellen Ausrüstung versehen werden, um das Anwachsen von Algen und das Entstehen von Verkrustungen zu verhindern. Des Weiteren wird die Anzahl an Keimen durch die antimikrobielle Ausrüstung niedrig gehalten. Gerade bei älteren und/oder gebrechlichen Menschen, welche mit immunsuppressiven Medikamenten behandelt werden, wird so eine mögliche, lethale Infektion mit schädlichen, pathogenen Keimen vermieden.
  • Bevorzugt sind Spritzschutz und Sammelbereich mit einer super-hydrophoben Beschichtung versehen. Auf der super-hydrophoben Beschichtung finden Wassertropfen so gut wie keinen Halt und werden bereits durch geringe Neigung des Untergrunds bzw. der Oberfläche gleichsinnig zur Schwerkraft abgeführt. Ein Eintrocknen von stationären Tropfen und das damit verbundene Ausbilden von Kalkflecken wird dadurch unterbunden. Über längere Zeiträume hinweg wird so eine angemessene, optische Erscheinung der Gebetswaschungseinrichtung gewährleistet.
  • Eine bevorzugt für die platzsparende Anwendung im Wohnbereich ausgestattete Gebetswascheinrichtung weist z. B. ein Höhen- zu Tiefenverhältnis von größer 1 auf. Der seitlich schwenkbare, mittig angeordnete Wasserhahn 5 umfasst einen Grobtast-Hebel sowie einen längserstreckten Auslauf mit vorgelagertem Auslaufpunkt. Der über ein horizontal ausgerichtetes Scharniergelenk angebrachte Sammelbereich 7 ist zugleich mit einer über einen Grobtast-Hebel höhenverstellbaren Sitzgelegenheit verbunden. Wird der Sammelbereich 7 über das Scharniergelenk ein- oder ausgeschwenkt, so wird die integrierte Sitzgelegenheit mechanisch konzertiert z. B. über Stangen, Hebel oder Seilzüge, ein- bzw- ausgeklappt. Im hochgestellten Zustand ist der Sammelbereich 7 im Spritzschutz 4 angeordnet und wird platzsparend vom überkragenden Rand seitlich umschlossen. Im hochgestellten Zustand ist die integrierte Sitzgelegenheit in der Vertiefung des Sammelbereichs 7 und/oder zwischen dem Sammelbereich 7 und dem überkragenden Rand 3 angeordnet. Zusätzlich ist unterhalb des Ausflusspunkts des Hahns 5 eine Fußstütze 6 in Form einer seitlich schwenkbaren, höhenverstellbaren Stange mit endständiger Verdickung angebracht.
  • Eine solche Form der Fußstütze geht mit dem Vorteil einher, dass sie über ein zusätzliches Scharniergelenk zum Einklappen des Sammelbereichs 7 gegebenenfalls mechanisch kontrolliert in eine platzsparende, aufrechte Position parallel zur Rückwand 2 gebracht werden kann. Weiterhin ermöglicht die endständige Verdickung das sichere Abstützen des Fußes und verhindert ein unkontrolliertes Abrutschen. Der Außenseite des Sammelbereichs 7 wird z. B. über ein Furnier oder eine optisch ausgestaltete Kunststoffbeschichtung das optische Erscheinungsbild einer Möbeloberfläche verliehen. Seitlich zum überstehenden Randbereich sind zwei symmetrische Türen an der Gebetswascheinrichtung befestigt, welche über bekannte Maßnahmen wie z. B. einen Magnetverschluss, im abdeckenden Zustand gehalten werden. Die Außenseiten der Türen sind gleich der optischen Ausprägung der Außenseite des Sammelbereichs ausgeführt, sodass bei hochgestelltem Sammelbereich und zugeklappten Türen ein homogener, einheitlicher Eindruck eines Möbels erzielt wird. Für eine vereinfachte Handhabung ist der Wasserhahn 5 ebenfalls mit dem Sammelbereich 7 bzw. den Türen mechanisch dergestalt verbunden, dass während des Einklappens ein seitliches Einschwenken des Hahns zur Rückwand 2 hin bewirkt wird. Bei Bedarf kann so durch Aufschwenken der Türen und Ausschwenken des Sammelbereichs mit 2 Handgriffen in kürzester Zeit eine Gebetswascheinrichtung bereitgestellt werden. Wird die Gebetswascheinrichtung nicht benötigt, kann Sie platzsparend und harmonisch in ihr Umfeld integriert werden.
  • Alternativ kann der Sammelbereich 7, wie in 2 dargestellt, in seiner Tiefenerstreckung so ausgebildet sein, dass er ausschließlich die Bodenfläche des Schrankmöbel in geschlossenen Zustand ausfüllt. In dieser Ausführungsform wird der untere Frontbereich der als Möbel ausgebildeten Gebetswascheinrichtung durch eine Frontplatte 8 gebildet die über ein Scharniergelenk so angebracht ist, das sie in geöffnetem Zustand auf dem Boden aufliegt. Die Frontplatte 8 ist in dieser Ausführungsform gleichzeitig Träger der Sitzgelegenheit. Geeignete Maßnahmen zum selbsttätigen einschwenken der Sitzgelegenheit beim Schließen der Frontplatte sind zuvor in entsprechender Weise beschrieben.
  • Ein besonderer Komfort für den Gläubigen bei der Benutzung der Gebetswascheinrichtung ergibt sich, soweit die ein- und auschwenkbaren Baugruppen, wie Türen, Sammelbereich und/oder Frontplatte mit motorischen Antrieben versehen werden, um die jeweiligen Schwenktätigkeiten motorisch durchführen zu lassen.
  • Für alle Ausführungsformen hat es sich ebenfalls als geeignet gezeigt, die jeweiligen Sitzgelegenheiten mit einem Bewegungsfolgemechanismus bekannter Art zu versehen. Bei einem derartigen bekannten Bewegungsfolgemechanismus folgt die Sitzgelegenheit den Bewegungen des auf ihr sitzenden Gläubigen in vorgegebenen Grenzen. Soweit sich der Gläubige bei einer derart ausgestatteten Sitzgelegenheit nach vorn beugt, so folgt die Sitzgelegenheit der Personenbewegung durch in ihrem Umfang beschränkten Nickbewegung nach Vorn. Entsprechendes gilt umgekehrt soweit sich die Person wieder aufrichtet.
  • Es versteht sich, dass die vorliegende Erfindung nicht auf die hier zur Erläuterung beschriebenen Kombinationen von Merkmalen beschränkt zu sehen ist. Die einzelnen Merkmale können sowohl jedes für sich als auch in von den Ausführungsbeispielen abweichenden Kombinationen in einer erfindungsgemäßen Gebetswaschungseinrichtung zur Anwendung kommen. Weitere, dem Fachmann aus dem Stand der Technik geläufige Merkmale, sind gleichfalls als von der vorliegenden Erfindung mit umfasst zu sehen.

Claims (12)

  1. Gebetswaschungseinrichtung (1) zur Durchführung ritueller Waschungen der Füße, dadurch gekennzeichnet, dass die Gebetswaschungseinrichtung (1) einen Spritzschutz (4), bestehend aus einer Rückwand (2) und einem überkragendem Rand (3), einen mittig durch die Rückwand (2) durchgeführt angebrachten Wasserhahn (5), eine ausflußseitig zum Wasserhahn (5) an der Rückwand (2) angeordnete Fußstütze (6) sowie einen abflußseitig zur Fußstütze (6) angeordneten Sammelbereich (7) aufweist, wobei der horizontal erstreckte Sammelbereich (7) aus einer gewölbten Vertiefung besteht und horizontal erstreckter Sammelbereich (7) und vertikal erstreckter Spritzschutz (4) im Wesentlichen orthogonal zueinander ausgerichtet sind, dass das Verhältnis von Breite zu Tiefe der Gebetswascheinrichtung (1) größer oder gleich 1 ist und dass das Verhältnis von Tiefe/Höhe mindestens 1/2 oder mehr beträgt.
  2. Gebetswaschungseinrichtung (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Standfläche und/oder Standfüße der Gebetswaschungseinrichtung (1) aus weichem, elastischem Polymer gefertigt sind.
  3. Gebetswaschungseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sitzgelegenheit ein- und ausklappbar in die Gebetswaschungseinrichtung (1) integriert ist.
  4. Gebetswaschungseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Wölbung des Sammelbereichs (7) durchgehend in einem Winkel von mindestens 5° zur Horizontalen der lotrechten Ausflussrichtung des Wassers aus dem Hahn angeordnet ist.
  5. Gebetswaschungseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelbereich (7) über ein oder mehrere Gelenke in der Gebetswascheinrichtung hochklappbar befestigt ist.
  6. Gebetswaschungseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass endständig am überkragenden Rand (3) nutzerseitig eine umlaufende Griffwulst angeordnet ist.
  7. Gebetswaschungseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fußstütze (6) als auskragende Auswölbung auf der Rückwand (2) angeordnet ist.
  8. Gebetswaschungseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fußstütze (6) höhenverstellbar an der Rückwand (2) befestigt ist.
  9. Gebetswaschungseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Wasserhahn (5) ein Grobtast-Hebel, bedienbar verbunden mit dem regulierenden Ventil, angeordnet ist.
  10. Gebetswaschungseinrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von Höhe/Tiefe größer 1/1 ist, dass der Wasserhahn (5) seitlich schwenkbar befestigt ist, wobei der Wasserhahn (5) einen Grobtast-Hebel und einen längserstreckten Auslauf mit vorgelagertem Auslaufpunkt aufweist, dass optional der Sammelbereich (7) ein- und ausschwenkbar über ein horizontal angeordnetes Scharniergelenk an der Gebetswascheinrichtung (1) angebracht ist, wobei der Sammelbereich (7) im eingeschwenkten Zustand im Spritzschutz (4) angeordnet ist, dass eine ein- und ausklappbare Sitzgelegenheit am Sammelbereich (7) befestigt in die Gebetswascheinrichtung (1) integriert ist, wobei die Sitzgelegenheit im ausgeklappten Zustand über einen weiteren Grobtast-Hebel höhenverstellbar ist, dass unterhalb des Ausflusspunkts des Hahns (5) eine Fußstütze (6) angeordnet ist, wobei die Fußstütze (6) als seitlich schwenkbare, höhenverstellbare Stange mit endständiger Verdickung ausgeführt ist, dass im eingeschwenkten Zustand die Außenseite des Sammelbereichs (7) das optische Erscheinungsbild einer Möbeloberfläche aufweist, dass an der Gebetswascheinrichtung (1) auf beiden Seiten oberhalb an den eingeschwenkten Sammelbereichs (7) anschließend zwei Türen einschwenkbar befestigt sind, wobei die eingeschwenkten Türen auf ihrer Außenseite das optische Erscheinungsbild einer Möbeloberfläche aufweisen und dass, bei eingeschwenktem Sammelbereich (7) und eingeschwenkten Türen, Sammelbereich (7) und Türen mit ihren Außenflächen eine optisch einheitliche Fläche ausbildend angeordnet sind.
  11. Gebetswascheinrichtung (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelbereich (7) und/oder die Türen motorisch ein- und ausschwenkbar sind.
  12. Gebetswascheinrichtung (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein unterer Frontbereich einer als Möbel ausgebildeten Gebetswascheinrichtung aus einer Frontplatte (8) besteht, wobei die Frontplatte (8) über ein Scharniergelenk auf den Boden auflegbar mit der Gebetswascheinrichtung (1) verbunden angeordnet ist.
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DE102017218532B3 (de) * 2017-10-17 2018-11-08 Nermin Durdžić Wasserabgabevorrichtung und Verfahren zum Betrieb einer Wasserabgabevorrichtung

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