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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Pigmentzusammensetzung für das Beschichten
von Trägermedien
welche mindestens Natriumaluminiumsilikat und mindestens ein Bindemittel
umfasst, ein Tintenstrahldruckmedium, welches mit einer derartigen
Pigmentzusammensetzung bestrichen worden ist sowie die Verwendung
derartiger Pigmentzusammensetzungen und Tintenstrahldruckmedien.
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Beim
Bedrucken mittels Tintenstrahltechnologie werden sehr kleine Tintentropfen
mit hoher Geschwindigkeit auf ein Trägermedium, wie Papier oder
Folien, aufgesprüht.
Die Tinte enthält
Farbpigmente sowie Lösungsmittel
(z. B. Wasser und/oder Alkohol).
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Diese
Technologie hat in den letzten zehn Jahren eine breite Anwendung
gefunden. Vorteil dieser Technologie ist ihre leichte Anwendbarkeit
sowie ihre große
Flexibilität,
vor allem beim Drucken von kleinen Auflagen. Darüber hinaus zeichnet sich diese
Technologie durch hohe Geschwindigkeiten, Farbenvielfalt und Geräuschlosigkeit
aus. Die wichtigsten Anforderungen an das Trägermedium (Papier, Folien etc.)
sind eine hohe Randschärfe
und Farbdichte, um klare Konturen und kräftige Bilder zu erhalten, eine
schnelle Absorption und Trocknung, um eine hohe Wischfestigkeit
und Druckgeschwindigkeit zu gewährleisten
sowie eine gute Wasserfestigkeit für eine optimale Fixierung der
Druckfarbe.
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Die
Druckqualität
ist stark abhängig
von dem verwendeten Trägermedium.
Eine gute Qualität
kann nur erreicht werden durch eine Beschichtung des Trägermediums
mit einer geeigneten Pigmentmischung, die dazu beiträgt, dass
die Tintenlösemittel
schneller vom Trägermedium
absorbiert werden, wobei die enthaltenen Farbpigmente an der Oberfläche verbleiben
und fixiert werden. Dies hat eine minimale Ausbreitung der Farbpigmente
und eine maximale Farbkraft zufolge. Zudem wird damit vermieden,
dass die Farbe auf die Rückseite
des Trä germediums
durchschlägt.
Durch ein schnelles Absorbieren der Flüssigkeit der Tintentropfen
wird die Trockenzeit reduziert und der Produktionsprozess beschleunigt.
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Durch
eine rasche Entwicklung der elektronischen Datenverarbeitung werden
an die Peripheriegeräte, wie
Drucker, immer höhere
Anforderungen gestellt. insbesondere werden höhere Druckgeschwindigkeiten
erwünscht.
Um hohe Druckgeschwindigkeiten gewährleisten zu können, müssen aber
auch zwangsläufig
an die Trägermedien
höhere
Anforderungen gestellt werden. Aus dem Stand der Technik sind bereits
verschiedene Pigmentmischungen bekannt, die diese Anforderungen
erfüllen
sollen.
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EP 879 706 A2 offenbart
Siliziumdioxide mit Teilchengrößen von
3–40 nm
und 10–400
nm. Es werden Mischungen aufgeführt
mit einem Feststoffgehalt von 12–18%.
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Aus
WO 99/217031 A1 ist
bekannt, dass die Qualität
von Trägermedien,
geeignet für
den Tintenstrahldruck, durch Beschichtung mit einer Pigmentfarbe,
die mikroporöse
Teilchen enthält,
wesentlich verbessert werden kann. Diese mikroporösen Teilchen,
z. B. Silika oder Alumina, zeichnen sich durch ein hohes Mikroporenvolumen
und eine hohe spezifische Oberfläche
aus. So wird eine Beschichtung mit einer Mischung von gefällten und
pyrogenen Kieselsäuren
mit Teilchengrößen von
15 nm bis 6 μm
beschrieben. Rezepturen mit einem Feststoffgehalt von 11–22% werden
aufgeführt.
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US 6 403 162 B1 ist
auf ein Verfahren zum Streichen von einem Tintenstrahldruckmedium
gerichtet, wobei ultrafeine pyrogene Kieselsäure mit einer spezifischen
Oberfläche
von 250–500
m
2/g und Teilchengrößen < 30 nm zum Einsatz kommt.
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Aus
EP 1 145 862 A1 ist
eine Pigmentzusammensetzung bekannt, die teilhydrophobe oder hydrophobe
Kieselsäuren,
z. B. pyrogene, gefällte
oder geleeartige Kieselsäuren,
Kieselgele oder natürlich
Pigmente enthalten. Vorzugsweise haben diese Pigmente eine spezifische
Oberfläche
von 150 bis 700 m
2/g und Teilchengrößen von
bevorzugt 2–200
nm. Die aufgeführten
Mischungen haben einen Feststoffgehalt von 7–20%.
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DE 24 49 616 B2 offenbart
ein Verfahren zur Herstellung von gestrichenen Papieren durch beidseitiges Auftragen
einer aus einem silikat- bzw. kieselsäurehaltigen Streichpigment,
Bindemittel, Wasser und chemischen Zusatzstoffen bestehenden Streichmasse,
wobei in diese Streichmasse amorphes Silikat des Aluminiums und/oder
Kalziums und/oder Kieselsäure
mit einer spezifischen BET-Oberfläche < 300 m
2/g eingearbeitet wird.
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Die
Druckschrift
DE 36
08 614 A1 beschreibt eine in der Papierherstellung verwendete
kieselsäurefreie
Streichmasse aus Schichtsilikatpigmenten, Bindemitteln und Hilfsstoffen,
welche u. a. Natriumaluminiumsilikat enthalten kann. Unter Bezug
auf eine vorteilhafte Viskosität
der Streichmasse werden Pigmente verwendet, von denen über 50%
Schichtsilikatpigmente sind.
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DE 699 16 207 T2 offenbart
ein Tintenstrahlaufzeichnungselement, wie beispielsweise Papier,
in welchem unter anderem zur Verbesserung des Tintenstrahldruckes
Kieselsäure
und Natriumaluminiumsilikat als Füllstoffe enthalten sein können.
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Pigmente
mit einer hohen spezifischen Oberfläche, z. B. pyrogene Kieselsäuren, sind
aber teuer. Darum ist es angezeigt, um sich im Wettbewerb mit gleichwertigen
Alternativtechnologien behaupten zu können, eine ständige Verbesserung
der Druckqualität
unter Verwendung von günstigen
Materialien herbeizuführen. Darüber hinaus
zeichnen sich herkömmliche
Pigmentzusammensetzungen mit ihren Feststoffgehalten durch eine
relativ hohe Viskosität
aus, wodurch nur niedrige Produktionsgeschwindigkeiten beim Beschichten
der Trägermaterialien
gefahren werden können.
Um diesem negativen Effekt entgegenzuwirken, weisen herkömmliche
Pigmentzusammensetzungen hohe Wasseranteile auf, was wiederum eine
Trocknung der Trägermedien
nach der Beschichtung mit hohen Energiekosten bedarf. Darüber hinaus
bevorzugen viele Hersteller von Trägermedien die Lieferung der
Beschichtungszusammensetzung als wässrigen Slurry. Solche Pigmentmischungen
mit hohem Wasseranteil sind besonders kostenintensiv beim Transport.
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Folglich
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Zusammensetzung
bereitzustellen, die sich zur Beschichtung von Trägermedien
eignet und sich dadurch auszeichnet, dass sie auf das Trägermedium
mit hohen Durchsatzraten aufgebracht werden kann, wobei eine schnelle
Trocknung des Trägermaterials
bei geringem Energiebedarf erfolgen kann. Darüber hinaus soll die Zusammensetzung
gewährleisten,
dass das damit beschichtete Trägermedi um
sich durch gute Druckbarkeit auszeichnet, d. h. eine hohe Randschärfe und Farbdichte
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Pigmentzusammensetzung für das Beschichten von Trägermedien
gelöst,
welche mindestens Natriumaluminiumsilikat und mindestens ein Bindemittel
umfasst, und wobei der Anteil an Natriumaluminiumsilikat bezogen
auf die gesamte Pigmentmenge in der Pigmentzusammensetzung 30 bis 80
Gew.-% beträgt
und die Pigmentzusammensetzung zusätzlich gefällte und/oder pyrogene Kieselsäure umfasst.
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Bei
dem verwendeten Natriumaluminiumsilikat handelt es sich um einen
amorphen weißen
Feststoff, der aus einer chemischen Ausfällung von Natriumsilikat und
Aluminiumsalz in wässrigem
Medium hergestellt wird. Es ergibt somit keine konkrete Kristallstruktur
des Natri umsaluminiumsilikats im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung. Kristalline Natriumsaluminiumsilikate, wie beispielsweise
Zeolite, sind somit nicht vorgesehen.
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Inder
vorliegenden Erfindung wird vorzugsweise unter der erfindungsgemäßen Pigmentzusammensetzung,
eine Streichfarbe für
das Beschichten von Trägermedien
verstanden.
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Überraschenderweise
hat sich gezeigt, dass die erfindungsgemäße Pigmentzusammensetzung bessere
Eigenschaften aufweist, als herkömmliche
Pigmentzusammensetzungen für
die Beschichtung von Trägermaterialien.
Insbesondere hat sich herausgestellt, dass die erfindungsgemäße Pigmentzusammensetzung es
ermöglicht,
Trägermaterialien
mit hohen Durchsatzraten zu beschichten. Darüber hinaus können die
Energiekosten bei der Trocknung des beschichteten Trägermaterials
deutlich gesenkt werden.
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Entscheidender
Bestandteil der Pigmentzusammensetzung ist die Verwendung von Natriumaluminiumsilikat.
Natriumaluminiumsilikat zeichnet sich gegenüber den herkömmlich verwendeten
Pigmenten, wie gefällten
und/oder pyrogenen Kieselsäuren
dadurch aus, dass es eine niedrige spezifische Oberfläche bei
gleichzeitig großer
Porosität
aufweist. Dagegen besitzen herkömmliche
Pigmente, die zur Beschichtung von Trägermedien verwendet werden,
relativ hohe spezifische Oberflächen.
Als bevorzugte Natriumaluminiumsilikate werden Natriumaluminiumsilikate
mit der Formel SiO2:Al2O3:Na2O eingesetzt.
Es ist insbesondere bevorzugt, dass Natriumaluminiumsilikate der
Formel SiO2:Al2O3:Na2O eingesetzt
werden, deren Verhältnis
von 75:15:10 bis 90:6:4 beträgt.
Das Verhältnis
SiO2:Al2O3 liegt bei 75:15 bis 90:6. Das Verhältnis SiO2:Na2O liegt zwischen 75:10
und 90:4. In einer besonderen Ausführungsform der Pigmentzusammensetzung
werden Natriumaluminiumsilikate der Formel SiO2:Al2O3:Na2O
mit einem Verhältnis
von 79:12:9 bis 85:10:5 verwendet. Wenn der SiO2-Gehalt verändert wird,
können
sämtliche
Natriumaluminiumsilikate in den oben genannten Bereichen verwendet
werden, also beispielsweise mit einem Verhältnis von 76:14:10 oder 76:15:9
bezogen auf SiO2:Al2O3:Na2O.
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Wie
oben erwähnt,
zeichnen sich Natriumaluminiumsilikate durch eine relativ geringe
spezifische Oberfläche
aus. Es hat sich insbesondere durch die Versuche erwiesen, dass
durch Natriumaluminiumsilikate mit kleiner spezifischer Oberfläche besonders
gute Resultate erzielt werden können.
Folglich ist es bevorzugt, dass Natriumaluminiumsilikate zum Einsatz
kommen, die eine spezifische Oberfläche aufweisen, die kleiner ist
als 150 m2/g gemessen nach der BET-Methode.
Es ist insbesondere bevorzugt, dass das Natriumaluminiumsilikat
in der Pigmentzusammensetzung eine spezifische Oberfläche kleiner
als 100 m2/g, noch mehr bevorzugt weniger
als 85 m2/g, besitzt. In einer besonderen
Ausführungsform
kommen Natriumaluminiumsilikate zum Einsatz, die eine spezifische
Oberfläche
von 50–85
m2/g aufweisen.
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Entscheidende
Bedingung der vorliegenden Pigmentzusammensetzung ist die Gegenwart
von Natriumaluminiumsilikat als Pigment. Das schließt aber
die Verwendung von zusätzlichen
weiteren herkömmlichen Pigmenten
nicht aus. Denkbar ist insbesondere die Verwendung von gefällter und/oder
pyrogener Kieselsäure. Folglich
kann die Pigmentzusammensetzung in einer bevorzugten Ausführungsform
Natriumaluminiumsilikat und gefällte
und/oder pyrogene Kieselsäure
umfassen. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform besteht die Pigmentzusammensetzung
mit Bezug auf die vorhandenen Pigmente nur aus Natriumaluminiumsilikat.
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Demzufolge
weist die Pigmentzusammensetzung einen Anteil an Natriumaluminiumsilikat,
bezogen auf die gesamte Pigmentmenge in der Pigmentzusammensetzung
von 20 bis 80 Gew.-% und bevorzugt von 45 bis 70 Gew.-% auf.
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Da
der Anteil an Natriumaluminiumsilikat, bezogen auf die gesamte Pigmentmenge
in der Pigmentzusammensetzung, nicht 100 Gew.-% beträgt, ist
es bevorzugt, das die gefällte
und/oder die pyrogene Kieselsäure
den anderen verbleibenden Teil der Pigmentmenge in der Pigmentzusammensetzung
ausmacht. Folglich ist es bevorzugt, dass der Anteil an gefällter und
pyrogener Kieselsäure
zusammen bezogen auf die Gesamtpigmentmenge in der Pigmentzusammensetzung
20–70
Gew.-% ausmacht. In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Anteil
an gefällter
und pyrogener Kieselsäure
zusammen bezogen auf die Gesamtmenge in der Pigmentzusammensetzung
zwischen 25 und 55 Gew.-%.
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Durch
die Verwendung von Natriumaluminiumsilikat ist es möglich, eine
Pigmentzusammensetzung bereitzustellen, die für die Beschichtung von Trägermedien
besonders gut geeignet ist und sich durch einen hohen Feststoffgehalt
auszeichnet. Die hohen Feststoffgehaltwerte erlauben es, die Transportkosten
sowie den Energiebedarf beim Trocknen des beschichteten Trägermaterials
niedrig zu halten. Folglich ist es bevorzugt, dass die Pigmentzusammensetzung
sich dadurch auszeichnet, dass der Feststoffgehalt der Pigmentzusammensetzung
mindestens 20 Gew.-% ist, noch mehr bevorzugt mindestens 25 Gew.-%,
beträgt.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt der Feststoffgehalt
in der Pigmentzusammensetzung mindestens 30 Gew.-%.
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Die
hohen Mengen an Feststoffgehalt in der Pigmentzusammensetzung lassen
sich durch die geringe Viskosität
der Zusammensetzung erreichen. Folglich ist es bevorzugt, dass die
Viskosität
der Pigmentzusammensetzung nicht höher als 500 mPas ist.
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Als
weiterer Bestandteil der vorliegenden Pigmentzusammensetzung wird
ein Bindemittel verlangt. Bevorzugte Bindemittel sind Polyvinylalkohol
und Polyvinylacetat. Jedoch können
auch jegliche andere Bindemittel eingesetzt werden, wie sie auf
dem Gebiet der Pigmentzusammensetzung für die Beschichtung von Trägermedien
bekannt sind. Bevorzugt werden Polyvinylalkohol und Polyvinylacetat
zusammen eingesetzt. In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Anteil
an Bindemittel bei 100 Teilen Pigment 50 Teile Bindemittel. Im Fall,
dass Polyvinylalkohol und Polyvinylacetat zusammen als Bindemittel
eingesetzt werden, ist es bevorzugt, dass 20 Teile Polyvinylalkohol
und 30 Teile Polyvinylacetat auf 100 Teile Pigment eingesetzt werden.
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Darüber hinaus
können
in der Pigmentzusammensetzung herkömmliche Netzmittel und Kationisierungsmittel
hinzugefügt
werden. Bevorzugt werden auf 100 Teile Pigment 9 Teile Kationisierungsmittel
und 1 Teil Netzmittel verwendet.
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Im
Fall, dass die Pigmentzusammensetzung als Dispersion vorliegt, d.
h. aus einem flüssigen
Bestandteil und einem Feststoffbestandteil zusammengesetzt ist,
ist es bevorzugt, dass der flüssige
Bestandteil Wasser umfasst, noch mehr bevorzugt, dass der flüssige Bestandteil
Wasser darstellt.
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Darüber hinaus
betrifft die vorliegende Erfindung nicht nur die Pigmentzusammensetzung
zur Beschichtung von Trägermaterialien,
sondern auch die beschichteten Trägermaterialien selbst. Demnach
ist die vorliegende Erfindung auch auf ein Trägermedium, insbesondere ein
Tintenstrahldruckmedium, gerichtet, das mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung,
wie oben beschrieben, beschichtet worden ist, d. h. bestrichen worden
ist. Als Trägermedium,
insbesondere Tintenstrahldruckmedium, kommen alle herkömmlichen Trägermedien
auf dem Gebiet der Tintenstrahldrucktechnik in Betracht. Insbesondere
werden als Trägermedium
Papier sowie Folien mit der erfindungsgemäßen Pigmentzusammensetzung
beschichtet.
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Die
erfindungsgemäßen Trägermedien,
insbesondere Tintenstrahldruckmedien, zeichnen sich durch hohe Randschärfe und
Farbdichte aus. Insbesondere ist der Weißgrad R457 mit
UV mindestens 90,5%, noch mehr bevorzugt mindestens 91%. Auch ist
es bevorzugt, dass das Trägermedium,
insbesondere Tintenstrahldruckmedium, einen Weißegrad R4578 ohne
UV von mindestens 86% aufweist, noch mehr bevorzugt von mindestens
86,5%. Darüber
hinaus ist es erwünscht,
dass das Trägermedium,
insbesondere Tintenstrahldruckmedium, welches mit der erfindungsgemäßen Pigmentzusammensetzung
beschichtet worden ist, eine Opazität von mindestens 88,0% aufweist.
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Schließlich umfasst
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Beschichtung von Trägermedien,
insbesondere Tintenstrahldruckmedien, wobei sich das Verfahren durch
die Verwendung der erfindungsgemäßen Pigmentzusammensetzung
auszeichnet. Folglich umfasst die vorliegende Erfindung auch die
Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
zur Beschichtung von Trägermedien,
insbesondere Tintenstrahldruckmedien. Darüber hinaus richtet sich die
vorliegende Erfindung auch auf die Verwendung eines Trägermediums,
insbesondere eines Tintenstrahlmediums, wie in der vorliegenden
Erfindung offenbart, für
das Bedrucken mittels Tintenstrahltechnologie.
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Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung durch Beispiele weiter
erläutert.
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Beispiel 1
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Auf
Basis der in der Tabelle 1 angegebenen marktgängigen Streichfarbenrezeptur
für gestrichene
Tintenstrahldruckmedien werden unterschiedliche Gewichtsanteile
der pyrogenen und gefällten
Kieselsäure
mit verschiedenen Pigmenten substituiert.
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Neben
Standardpigmenten, wie Calciumcarbonat und kalzinierte Kaoline,
werden auch Natriumaluminiumsilikate getestet. Diese Produkte haben
eine spezifische Oberfläche,
gemessen nach BET, d. h. nach DIN 66131 mittels Stickstoffadsorption
an der Oberfläche,
kleiner als 100 m
2/g, bevorzugt zwischen
50 m
2/g und 80 m
2/g,
einen Weißgrad
R457 von über
95, bevorzugt über
97 und ein SiO
2:Al
2O
3:Na
2O-Verhältnis von
75:15:10 bis 90:6:4, bevorzugt 79:12:9 bis 85:10:5. Die Bestimmung
des ISO-Weißgrades
R457 für
Papier wird in der Norm ISO 2470 beschrieben. Tabelle 1: Basisrezeptur für Streichfarben
für den
Tintenstrahldruck
Pyrogene
Kieselsäure | 20
Teile |
}100 Teile Pigment |
Gefällte Kieselsäure | 80
Teile |
Netzmittel | 1
Teil | |
Kationisierungsmittel | 9
Teile |
Bindemittel – Polyvinylalkohol | 20
Teile |
Bindemittel – Polyvinylacetat | 30
Teile |
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Die
Basisrezeptur wird wie in Tabelle 2 beschrieben modifiziert: Tabelle 2 – Zusammensetzungen der Pigmentmischung
(Ma-%)
Versuche | Pigment | Versuchspigment | Pyrogene
Kieselsäure | Gefällte Kieselsäure |
0 | Standardrezeptur | 0 | 20 | 80 |
1 | Kalziniertes
Kaolin | 40 | 10 | 50 |
2 | Calciumcarbonat | 40 | 10 | 50 |
3 | Natriumaluminiumsilikat | 40 | 10 | 50 |
4 | PCC | 100 | 0 | 0 |
5 | Natriumaluminiumsilikat | 100 | 0 | 0 |
6 | Natriumaluminiumsilikat | 50 | 10 | 40 |
7 | Natriumaluminiumsilikat | 60 | 15 | 25 |
8 | Natriumaluminiumsilikat | 55 | 10 | 35 |
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Für die Herstellung
der Streichfarbe wird Wasser vorgelegt und Netzmittel, Kationisierungsmittel
sowie Bindemittel unter Rühren
zugegeben. Anschließend
werden die trockenen Pigmente zugegeben und die Streichfarbe mit
einem Flügelrührer gerührt. Es
wird erneut Wasser zugegeben, bis eine Viskosität von etwa 400–500 mPas
erreicht wird.
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Feststoffgehalt
der Streichfarbe, Brookfield Viskosität, Fließ- und Viskositätskurve
werden gemessen und analysiert.
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Mit
der Streichfarbe werden Rohpapiere gestrichen. Als Rohpapier wird
ein holzfreies geleimtes A4 Papier mit Flächengewicht 80 g/m2 verwendet.
Der Vorteil von diesem Papiertyp ist, dass deutliche Differenzierungen
verschiedener Rezepturen erzielt werden. Nur die A4-Rohpapierbögen mit
einem Blattgewicht zwischen 80,0 und 80,3 g/m2 werden
ausgewählt
und mit einem Filmaufziehgerät
gestrichen. Die Streichfarbe wird mit verschiedenen Rakelstäben (unterschiedliche
Strichstärke)
und Geschwindigkeiten auf das Rohpapier gestrichen. Anschließend werden
die Papiere luftgetrocknet und das Auftragsgewicht geprüft. Mit
der Rakelstab/-Geschwindigkeits-Kombination, mit der ein Auftragsgewicht
von etwa 8 g/m2 erzielt wird, werden anschließend 8 Blätter im
Format A4 gestrichen.
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Für die Bewertung
der Druckqualität
wird ein Standarddrucker Epson Stylus C62 verwendet mit Druckeinstellung
360 dpi bei Druck von Text und Bild. Die visuelle Bewertung des
Druckbildes erfolgt nach acht verschiedenen Kriterien, die in einer
resultierenden Note zwischen 1 (gut) und 5 (schlecht) bewertet sind: Schwarz/Gelb,
Schrift Schwarz/Weiß,
Schrift Bunt/Bunt, Sterne, Schrift Anal, Farbdreiecke, Farbfelder
klein und Bildereindruck. Neben der visuellen Beurteilung werden
die Druckdichte und der Farbort mittels Densitometer gemessen. Von
den unbedruckten Papieren werden der Weißgrad sowie die Opazität gemessen.
Eine Opazitätsmessung
erfindet nach den Regelungen gemäß ISO 2471
statt. Die Ergebnisse werden in der Tabelle 3 zusammengefasst: Tabelle 3 – Zusammenfassung der Versuche
Versuch | Note | Anmerkungen |
0 | 2 | ☑ gutes
Druckergebnis |
☒ niedriger
Feststoffanteil |
☒ hohe
Haake-Viskosität |
1 | 5 | ☑ starke
Erhöhung
des Feststoffgehaltes |
☒ schlechtes
Druckergebnis |
☒ hohe
Haake-Viskosität |
2 | 5 | ☑ starke
Erhöhung
des Feststoffgehaltes |
☒ schlechtes
Druckergebnis |
3 | 1 | ☑ gutes
Druckergebnis |
☑ kräftige Farben |
☑ keine
Auffälligkeiten
im Viskositätsverhalten |
4 | 3 | ☑ gutes
bis mittleres Druckergebnis |
☑ sehr
kräftige
Farbwirkung |
☒ geringes
Verlaufen der Druckfarben, dadurch unscharfe Ränder |
☒ Viskosität der Streichfarbe
aufgrund des geringen Feststoffgehaltes der Slurry zu gering |
5 | 1 | ☑ gutes
Druckergebnis |
☑ kräftige Farben |
☑ starke
Erhöhung
des Feststoffgehaltes |
6 | 1 | ☑ gutes
Druckergebnis |
☑ kräftige Farben |
☑ Erhöhung des
Feststoffgehaltes |
7 | 1 | ☑ gutes
Druckergebnis |
☑ kräftige Farben |
☑ Erhöhung des
Feststoffgehaltes |
8 | 1 | ☑ gutes
Druckergebnis |
☑ kräftige Farben |
☑ Erhöhung des
Feststoffgehaltes |
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Erstaunlicherweise
werden die besten Ergebnisse erreicht mit einer Streichfarbe die
ein Pigment mit einer relativ niedrigen spezifischen Oberfläche und
große
Porosität
enthält,
z. B. Natriumaluminiumsilikat mit einer spezifischen Oberfläche kleiner
als 100 m2/g [Versuch 5]. Mit den Pigmentzusammensetzungen
3 und 5–8
können
Feststoffgehalte von über
25% erreicht werden, abhängig
von den anderen Komponenten sogar über 30%.
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Beispiel 2
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Weitere
Untersuchungen werden durchgeführt,
um die optimalen Zusammensetzung zu bestimmen:
Fünf Streichfarben
werden hergestellt: die Streichfarbe V 9 ist eine standardmäßig verwendete
Streichfarbe und enthält
die herkömmlichen
gefällten
und pyrogenen Kieselsäuren.
In V 10 bis V 12 werden die herkömmlichen
Pigmente durch einen steigenden Anteil an dem erfindungsgemäßen Natriumaluminiumsilikat
ersetzt. V 13 enthält
zusätzlich
PCC.
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Die
Zusammensetzung der Streichfarben wird in der Tabelle 4 zusammengefasst: Tabelle 4 – Zusammensetzung der Streichfarben
(Ma-%)
| V
9 | V
10 | V
11 | V
12 | V
13 |
Gefällte Kieselsäure | 80 | 70 | 45 | 20 | 35 |
Pyrogene
Kieselsäure | 20 | 10 | 10 | 10 | - |
Natriumaluminiumsilikat | - | 20 | 45 | 70 | 45 |
PCC | - | - | - | - | 20 |
Bindemittel
und Additive | 60 | 60 | 60 | 60 | 30,5 |
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Für die Herstellung
der Streichfarbe wird eine Wassermenge, die einem theoretischen
Feststoffgehalt von 40% entspricht, vorgelegt und Netzmittel, Kationisierungsmittel
sowie die Bindemittel unter Rühren
zugegeben. Anschließend
werden die Pigmente zugegeben. Dabei wird eine Endviskosität von 400
bis 500 mPas eingestellt. Anschließend wird die Streichfarbe
10 min bei 1.400 min–1 mit einem Flügelrührer gerührt. Von
dieser Farbe wird die Brookfield-Viskosität bei 100
min–1 gemessen.
Viskositätswerte
werden als Brookfield-Viskositätswerte
bei einer Spindeldrehzahl von 100 UPM angegeben.
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Durch
die verschiedenen Pigmentzusammensetzungen weisen die Streichfarben
unterschiedliche Feststoffgehalte und Viskositäten auf. Die Feststoffgehalte
der Streichfarben werden in Tabelle 5 aufgelistet. Mit steigendem
Gehalt des erfindungsgemäßen Pigmentes
Natriumaluminiumsilikat sind bei gleichzeitiger Reduktion des Gehaltes
an Kieselsäure
höhere
Feststoffgehalte der Streichfarben (bei etwa gleichem Viskositätsniveau)
möglich.
Mit der Streichfarbe V 13 mit anderer Streichfarbenrezeptur können deutlich
höhere
Feststoffgehalte erzielt werden. Eine Steigerung des Feststoffgehaltes
von über
20% kann durch Einsatz des Natriumaluminiumsilikats erreicht werden,
was sich auswirkt in entsprechend niedrigeren Transportkosten und
niedrigerem Energiebedarf bei dem Trocknen des gestrichenen Papiers. Tabelle 5 – Feststoffgehalt der Streichfarben
Versuch | Feststoffgehalt
[%] | Steigerung
gegenüber
Standard |
V
9 | 26,4 | 0% |
V
10 | 29,7 | 13% |
V
11 | 33,5 | 27% |
V
12 | 33,6 | 27% |
V
13 | 39,5 | 50% |
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Für die hier
durchgeführten
Streichversuche wird ein holzfreies, geleimtes Streichrohpapier
mit einer flächenbezogenen
Masse von etwa 80 g/m2 verwendet. Für das Auftragen
der Streichfarben auf das Rohpapier wird ein Handrakel verwendet.
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Die
bei den Papieren gemessenen Weißgrade
und Opazitätswerte
sind in folgender Tabelle 6 gegenübergestellt. Die Messung der
Weißgrade
und Opazitätswerte
findet nach den bereits erwähnten
Regelungen gemäß ISO-DIN-Normen
statt. Tabelle 6 – Optische Werte der gestrichenen
Papiere
| Weißgrad R457 mit UV [%] | Weißgrad R457 ohne UV [%] | Opazität [%] |
V
9 | 90,6 | 86,2 | 88,0 |
V
10 | 90,7 | 86,7 | 88,0 |
V
11 | 90,8 | 86,7 | 88,1 |
V
12 | 91,0 | 87,0 | 88,7 |
V
13 | 91,0 | 84,6 | 89,0 |
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Die
Papiere gestrichen mit den erfindungsgemäßen Streichfarben V 10–V 13 zeigen
einen höheren Weißgrad und
eine höhere
Opazität.
In der Streichfarbzusammensetzung des V 13 wird auch ein optischer Aufheller
eingesetzt, der den niedrigeren Weißgrad ohne UV erklärt. In dem
Fall konnte die Opazität
noch weiter gesteigert werden.
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Anschließend wird
die Bedruckbarkeit mit der gleichen Methode wie in Beispiel 1 bewertet.
Das Ergebnis ist in folgender Tabelle 7 zusammengefasst. Die Versuche
zeigen, dass die Papiere V 9 bis V 12 die beste Qualität zeigen.
V 13 hat vor allem aufgrund einer geringeren Farbdichte und Randschärfe und
einer deutlich geringeren Gleichmäßigkeit eine signifikant schlechtere
Qualität
und kann nur in bestimmten Fällen
gegenüber dem
Standard bevorzugt werden. Tabelle 7 – Gesamtbewertung der Bedruckbarkeit
der gestrichenen Papiere
Versuch | Gesamtbewertung |
V
9 | 1–1,5 |
V
10 | 1–1,5 |
V
11 | 1–1,5 |
V
12 | 1–1,5 |
V
13 | 1,5–2 |
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Das
Pigment Natriumaluminiumsilikat ist am besten geeignet für den Einsatz
in einer Streichfarbe für Tintenstrahldruckmedien.
Dieses Material hat eine wesentlich niedrigere spezifische Oberfläche und
ist wesentlich günstiger
als herkömmlich
verwendete Materialien. Das Pigment kann als einziges Pigment in
der Streichfarbe eingesetzt werden oder als teilweiser Ersatz von
herkömmlichen
Pigmenten und sollte daher für ein
optimales Ergebnis immer die Hauptfraktion ausmachen. Abhängig von
den gewünschten
Verarbeitungseigenschaften der Streichfarbe und vom Druck-Detailergebnis
kann es auch sinnvoll sein, das Pigment nicht als Hauptfraktion
einzusetzen.
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Darüber hinaus
sind bei Verwendung von diesem Pigment Mischungen mit einem höheren Feststoffgehalt
möglich
und können
Papiere mit einem höheren
Weißgrad
und einer höheren
Opazität
hergestellt werden.
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Sämtliche
in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem
Stand der Technik neu sind.