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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zur elektrischen Speisung eines
Läufers
einer elektrischen Maschine mittels mehrerer parallel geschalteter
Schleifkontaktelemente.
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Eine
derartige Anordnung kommt beispielsweise bei einer als Schleifringläufermotor,
als Gleichstrommotor, als Synchronmotor oder als Windkraftgenerator
ausgebildeten elektrischen Maschine zum Einsatz. Bei den Schleifkontaktelementen
kann es sich um Kohlebürsten
handeln, die im Fall eines Gleichstrommotors am Läufer auf
Kollektoren ansonsten auf Schleifringe aufgesetzt werden. Über die so
gebildeten Schleifkontakte wird der für den Betrieb der jeweiligen
elektrischen Maschine im Läufer
benötigte
Strom eingespeist.
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Vor
allem bei großen,
leistungsstarken elektrischen Maschinen sind pro Läuferphase
oft mehrere über
den Umfang des Läufers
verteilt angeordnete Schleifkontaktelemente vorgesehen, um dem Läufer genügend elektrische
Energie zuzuführen.
Diese Schleifkontaktelemente einer Läuferphase sind mittels mindestens
einer Kontaktbrücke
elektrisch parallel geschaltet und über elektrische Kabel an eine
z. B. als Läufer-Klemmenkasten
ausgebildete Anschlusseinheit angeschlossen.
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Während des
Betriebs der elektrischen Maschine unterliegen die Schleifkontaktelemente
einem mehr oder weniger starken Verschleiß. Außerdem kann es trotz einer
sorgfältigen
Material- und Komponentenauswahl immer wieder zu Fehlern oder sogar einem
vorzeitigen Totalausfall eines oder mehrerer der Schleifkontaktelemente
kommen, die kostenträchtige
Stillstandzeiten und Service-Maßnahmen nach
sich ziehen. Letztere können
sehr aufwändig sein,
insbesondere wenn es sich um einen vor der Küste („Off Shore") betriebenen und somit nur schwer zugänglichen
Windkraftgenerator handelt.
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In
der
CH 545 028 A ,
DE 933 041 A ,
DE 917 021 A ,
DE 1 463 972 A und
der
DE 25 45 983 A1 ist jeweils
eine Anordnung zur elektrischen Speisung eines Läufers einer elektrischen Maschine
mittels mehrerer parallel geschalteter Schleifkontakte beschrieben,
wobei die Schleifkontakte mittels getrennt ausgeführter und
Vorwiderstände
umfassender Einzelstrompfade elektrisch angeschlossen sind.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine Anordnung der
eingangs bezeichneten Art anzugeben, die eine niedrige Ausfallrate
hat.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Anordnung gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 1. Die erfindungsgemäße Anordnung umfasst eine Anschlusseinheit,
an die die Schleifkontaktelemente elektrisch angeschlossen sind,
und voneinander getrennt ausgeführte
Einzelstrompfade, die zwischen der Anschlusseinheit und jeweils
einem der Schleifkontaktelemente verlaufen, wobei jeder Einzelstrompfad
einen dominanten ohmschen Vorwiderstand enthält, dessen Widerstandswert
größer ist
als derjenige eines Überganswiderstands
des an den Einzelstrompfad angeschlossenen Schleifkontaktelements, und
eine Schalteinheit vorgesehen ist, mittels derer die Einzelstrompfade
und die daran angeschlossenen Schleifkontaktelemente elektrisch
zu- und abschaltbar sind.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung
zeichnet sich zum einen durch die Einzeleinspeisung der Schleifkontaktelemente
und zum anderen durch die in jedem Einzelstrompfad vorgesehenen
vergleichsweise hochohmigen Vorwiderstände aus. Beim Stand der Technik
wird dagegen anstelle der Einzelstrompfade eine gemeinsame Einspeisung
mittels einer Bürstenbrücke verwendet.
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Es
wurde erkannt, dass die bei konventionellen Anordnungen immer wieder
auftretenden Ausfälle
der Schleifkontaktelemente maßgeblich
auf eine ungleiche Stromverteilung in den parallel geschalteten
Schleifkontaktelementen zurückzuführen ist.
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Letztere
stellt sich während
des Betriebs auch dann ein, wenn die Schleifkontaktelemente nominell
gleich dimensioniert sind. Die schädliche Strom-Ungleichverteilung
wird durch zu große
Komponenten-Streuungen und durch negative Temperaturkoeffizienten
aufweisende Kontaktwiderstände zwischen
Komponenten der Schleifkontaktelemente hervorgerufen. Der Überganswiderstand
des Schleifkontaktelements wird entscheidend durch diese Kontaktwiderstände mit
bestimmt.
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Weitere
Ursachen der Strom-Ungleichverteilung sind bei konventionellen Anordnungen
die unterschiedlichen wirksamen Zuleitungswiderstände, die sich
für die
jeweiligen Schleifkon taktelemente aufgrund der gemeinsamen Einspeisung
mittels der Bürstenbrücke ergeben.
Deshalb liegt eine Strom-Ungleichverteilung entweder von Anfang
vor oder sie kann sich ohne weiteres während des Betriebs einstellen.
Dann führen
einige der parallelen Schleifkontaktelemente mehr Strom als andere.
Sie unterliegen somit einem stärkeren
Verschleiß.
Es resultieren eine ungleichmäßige Abnutzung
und möglicherweise
ein vorzeitiger Ausfall. Außerdem
verstärkt
sich die ungünstige
Strom-Ungleichverteilung aufgrund
der Kontaktwiderstände
mit negativem Temperaturkoeffizienten. Bei einem z. B. durch einen erhöhten Stromfluss
hervorgerufenen Anstieg der Betriebstemperatur sinkt der Widerstandswert
und der Stromfluss im ohnehin bereits überproportional belasteten
Schleifkontaktelement steigt weiter an.
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Bei
der erfindungsgemäßen Anordnung
wird eine derartige Strom-Ungleichverteilung (= Stromunsymmetrie)
vermieden. Jedes Schleifkontaktelement wird gesondert mittels eines
Einzelstrompfads gespeist, der jeweils einen dominanten Vorwiderstand umfasst.
Die gesonderte Einspeisung gestattet eine sehr genaue Dimensionierung
des jeweiligen Parallelzweigs von der Anschlusseinheit bis zum Läufer, so
dass alle Parallelzweige untereinander möglichst gleich ausgelegt sind.
Außerdem überdeckt
der jeweilige Vorwiderstand die Einflüsse der zu ihm in Reihe liegenden
Kontaktwiderstände
mit negativem Temperaturkoeffizienten.
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Der
Vorwiderstand bestimmt den Stromfluss im jeweiligen Parallelzweig
aus Einzelstrompfad und Schleifkontaktelement. So kann im Rahmen
der anfänglichen
Dimensionierung eine gleichmäßige Stromverteilung über alle
Parallelzweige erreicht werden. Diese Gleichverteilung (= Stromsymmetrie) bleibt
auch während
des Betriebs erhalten, da die Vorwiderstände gegenüber den anderen Widerständen, vor
allem den Kontaktwiderständen
dominieren. Die Vorwiderstände
haben insbesondere eine geringe Streuung und einen positiven Temperaturkoeffizienten.
Sie stabilisieren die Stromsymmetrie. Insgesamt ergeben sich so
ein niedriger Verschleiß und vor
allem eine niedrige Ausfallwahrscheinlichkeit aufgrund von Überstrom
bedingten Störungen
wie z. B. Bürstenquellen.
Die Betriebssicherheit steigt.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Anordnung ergeben sich
aus den Merkmalen der von Anspruch 1 abhängigen Ansprüche.
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Günstig ist
eine Variante, bei der der Vorwiderstand jedes Einzelstrompfads
durch den Innenwiderstand eines jeweils separaten Einzelkabels gebildet
ist, das zugleich die elektrische Anschlussverbindung zwischen der
Anschlusseinheit und dem jeweiligen Schleifkontaktelement herstellt.
Dies ist eine besonders wirtschaftliche Realisierungsmöglichkeit für die Vorwiderstände. Die
jeweils benötigten
Widerstandswerte lassen sich sehr einfach über die Längen der Einzelkabel einstellen.
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Vorzugsweise
ist der Widerstandswert des Vorwiderstands weiterhin um einen Faktor
von 8 bis 20 größer als
der Widerstandswert des Überganswiderstands
des jeweils zugehörigen
Schleifkontaktelements. So ergibt sich eine besonders vorteilhafte
Dominanz der Vorwiderstände.
Der unerwünschte
Einfluss der instabilen Überganswiderstände, eine Strom-Ungleichverteilung
zu bewirken, wird so weitestgehend unterdrückt. Ein um den genannten Faktor
größerer Widerstandswert
des Vorwiderstands ist aber nur eine besonders günstige Variante. Grundsätzlich fördert nämlich jeder
zusätzlich
vorgesehene (ohmsche) Vorwiderstand die Stromsymmetrie. Insofern
bietet auch ein Vorwiderstand, dessen Widerstandswert in etwa gleich
groß ist
wie der des Überganswiderstands,
eine Verbesserung gegenüber dem
Stand der Technik, der keine Strom symmetrierende Wirkung aufweist.
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Gemäß einer
anderen Variante weisen die Vorwiderstände der jeweiligen Einzelstrompfade
zumindest teilweise voneinander abweichende Widerstandswerte auf.
So können
ansonsten z. B. konstruktions- oder betriebsbedingt auftretende
Unterschiede in den Widerstandswerten der Parallelzweige weitestgehend
ausgeglichen werden. Die unterschiedlichen Widerstandswerte der
Vorwiderstände können z.
B. durch unterschiedliche Leitungslängen eingestellt werden.
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Insbesondere
bei klimatisch exponierten elektrischen Maschinen, die auch im Teillastbereich betrieben
werden, ist eine Schalteinheit vorgesehen mittels derer die Einzelstrompfade
und die daran angeschlossenen Schleifkontaktelemente, insbesondere
gruppenweise, elektrisch zu- und abschaltbar sind. Es wurde erkannt,
dass bei kleinen Stromwerten, wie sie beispielsweise im Teillastbetrieb
auftreten, die Neigung zu einer ungleichmäßigen Stromaufteilung auf die
Parallelzweige steigt. Um dies zu vermeiden, kann mittels der Schalteinheit
die Anzahl der zugeschalteten Einzelstrompfade (und damit der kompletten
Parallelzweige) reduziert werden. Dann ist der Stromfluss in jedem
aktiven Parallelzweig groß genug,
um die Ausbildung von Stromunsymmetrien zu unterbinden. Um eine
gleichmäßige Abnutzung
der Schleifkontaktelemente sicherzustellen, ist es vorteilhaft,
die Gruppen der zugeschalteten der Schleifkontaktelemente von Zeit
zu Zeit zu variieren. Trotz des weiter bestehenden mechanischen
Kontakts zum Läufer
sinkt der Verschleiß erheblich,
wenn das Schleifkontaktelement elektrisch abgeschaltet ist und kein
Strom in diesem Parallelzweig fließt. Eine gezielte Zu- oder
Abschaltung einzelner oder mehrerer der Schleifkontaktelemente ist
beim Stand der Technik aufgrund der gemeinsamen elektrischen Zuführung mittels
der Bürstenbrücke nicht
möglich.
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Bei
einer anderen günstigen
Ausgestaltung ist eine Überwachungseinheit
zur Erfassung von Betriebs- oder Umgebungsbedingungen vorgesehen, die
mit der Schalteinheit in Verbindung steht, so dass die Einzelstrompfade
in Abhängigkeit
der erfassten Betriebs- oder Umgebungsbedingungen zu- und abschaltbar
sind. Dann kann die Entscheidung, wie viele und welche der Einzelstrompfade
betrieben werden, gezielt getroffen werden. Mögliche erfasste Größen sind
neben dem Stromfluss die Umgebungstemperatur und die Luftfeuchtigkeit,
die beide den Verschleiß mit
bestimmen. Günstige
Betriebswerte liegen für
die Temperatur zwischen 60°C
und 95°C,
insbesondere bei etwa 70°C
bis 80°C
und für
die absolute Luftfeuchte zwischen 8 g/m3 und
15 g/m3. Sollte die Überwachungseinheit eine sehr
viel niedrigere Umgebungstemperatur detektieren, kann der Stromfluss
durch Abschaltung einzelner Einzelstrompfade angehoben werden, um
günstigere
Betriebstemperaturen im Bereich des Übergangswiderstands zu erreichen.
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Weiterhin
können
die Schleifkontaktelemente bevorzugt jeweils eine mehrteilige Schleifbürste, insbesondere
eine Schichtbürste,
mit einer in der Drehrichtung des Läufers vorgelagerten ersten
Bürstenschicht
und mit einer in der Drehrichtung des Läufers nachgelagerten zweiten
Bürstenschicht
umfassen, wobei die erste Bürstenschicht
eine höhere Schmierfähigkeit
aufweist als die zweite Bürstenschicht.
Die erste Bürstenschicht
kontaktiert den Schleifkörper
des Läufers
also vor der zweiten Bürstenschicht.
Sie besteht insbesondere aus einem Material mit einem höheren Graphitanteil
als die zweite Bürstenschicht,
beispielsweise aus einem Elektro- oder Naturgraphit. Sie dient hauptsächlich zur Schmierung.
Die zweite Bürstenschicht
besteht dagegen aus einem Metallgraphit mit einem Metallanteil von
vorzugsweise zwischen 20 % und 70 %. Sie ist zur eigentlichen Stromeinspeisung
bestimmt. Der hohe Metallanteil führt zu einem hohen Reibkoeffizienten.
Die mechanischen Abriebpartikel der in Drehrichtung voreilenden
ersten Bürstenschicht
bilden den Schmierstoff für
die nachfolgende metallhaltigere zweite Bürstenschicht. Die zusätzlich vorgesehene schmierende
erste Bürstenschicht
erhöht
die Laufruhe und trägt
somit auch zur Stabilisierung der Stromsymmetrie bei.
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Günstig ist
weiterhin eine Variante, bei der die Schleifkontaktelemente jeweils
eine mehrteilige Schleifbürste
mit mindestens zwei gegeneinander elektrisch isolierten Bürstenschichten
umfassen. Die elektrische Isolation ist insbesondere senkrecht zur Stromflussrichtung
vorgesehen. Das Schleif kontaktelement hat also voneinander getrennte
Teilstrompfade, wodurch auch die interne Stromverteilung innerhalb
eines Schleifkontaktelements vereinheitlicht wird. Es ergibt sich
ein weitgehend homogen über den
Querschnitt des Schleifkontaktelements verteilter Verschleiß. Dies
steigert die Standzeit.
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Bei
einer anderen bevorzugten Ausgestaltung haben die Schleifkontaktelemente
jeweils eine in eine Halterung einsetzbare Schleifbürste, wobei aufgrund
einer aufeinander abgestimmten Formgebung der Halterung und der
Schleifbürste
ein Einsetzen der Schleifbürste
nur mit einer vorbestimmten Orientierung möglich ist. Die Verbindung zwischen der
Halterung und der eingesetzten Schleifbürste ist insbesondere formschlüssig. Dadurch
wird ein falsches Einsetzen verhindert. Insbesondere wird eine z.
B. während
einer Wartung neu eingesetzte Schleifbürste mit korrekter Orientierung
in Bezug auf die Drehrichtung des Läufers eingesetzt. Dies ist
insbesondere bei Schleifbürsten
mit einer Vorzugsrichtung günstig.
Eine mehrteilige Schleifbürste
mit einer schmierenden erste Bürstenschicht
und einer zweiten speisenden Bürstenschicht
sollte insbesondere nur so in die Halterung eingesetzt werden können, dass
die schmierenden erste Bürstenschicht
vorgelagert ist, also den sich unter dem Kontaktelement hinweg bewegenden
Schleifkörper
des Läufers
vor der zweiten Bürstenschicht
kontaktiert.
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung. Es zeigt:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
einer Anordnung zur symmetrischen Stromeinspeisung in einen Läufer mittels
parallel geschalteter Schleifkontaktelemente,
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2 ein
Ausführungsbeispiel
einer als Teil eines der Schleifkontaktelemente gemäß 1 ausgebildeten
und formschlüssig
gehalterten Schleifbürste,
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3 einen
Querschnitt III–III
durch die mehrteilige Schleifbürste
gemäß 2,
und
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4 ein
Ausführungsbeispiel
einer Halterung zur formschlüssigen
Aufnahme einer als Teil eines der Schleifkontaktelemente gemäß 1 ausgebildeten
Schleifbürste
in Draufsicht.
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Einander
entsprechende Teile sind in 1 bis 4 mit
denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist
ein Ausführungsbeispiel
einer Anordnung 1 zur symmetrischen Stromeinspeisung in
einen Schleifkörper 2 eines
Läufers
einer nicht näher
gezeigten elektrischen Maschine dargestellt. Die elektrische Maschine
ist im Ausführungsbeispiel
ein Windkraftgenerator für
eine große
Leistung von insbesondere mindestens 1 MW. Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel
kann die elektrische Maschine auch als Antriebsmotor einer Zementmühle ausgebildet
sein. Der Schleifkörper 2 des
Läufers
ist beispielsweise ein Schleifring/Kommutator. Der Läufer mit
dem darauf angeordneten Schleifkörper 2 ist
um eine Drehachse 3 drehbar gelagert. Während des Betriebs dreht er
sich in eine Drehrichtung 4.
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Zur
Stromeinspeisung sind pro Läuferphase mehrere
in Umfangsrichtung am Läufer
verteilt angeordnete Schleifkontaktelemente vorgesehen, von denen
in 1 exemplarisch zwei dargestellt sind. Sie sind
mit den Bezugszeichen 5 und 6 bezeichnet.
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Die
Schleifkontaktelemente 5 und 6 setzen sich im
Ausführungsbeispiel
aus mehreren Einzelkomponenten zusammen. Neben einer den Schleifkörper 2 des
Läufers
mechanisch und elektrisch kontaktierenden Schleifbürste 7 bzw. 8 sind
eine an die Schleifbürste 7 bzw. 8 angeschlossene
Bürstenlitze 9 bzw. 10 und
am von der Schleifbürste 7 bzw. 8 abgewandten
Ende der Bürstenlitze 9 bzw. 10 ein
Kabelschuh 11 bzw. 12 vorhanden.
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Die
Schleifkontaktelemente 5 und 6 sind separat mittels
Einzelkabeln 13 bzw. 14 an eine als Läufer-Klemmenkasten
ausgeführte
Anschlusseinheit 15 elektrisch angeschlossen. An ihrem
von der Anschlusseinheit 15 abgewandten Ende sind die Einzelkabel 13 und 14 mechanisch
und elektrisch mit den Kabelschuhen 11 bzw. 12 der
Schleifkontaktelemente 5 bzw. 6 verbunden. Die
Einzelkabel 13 und 14 bilden jeweils einen Einzelstrompfad,
der zur Zuführung von
elektrischem Strom in das jeweilige Schleifkontaktelement 5 bzw. 6 bestimmt
ist.
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Insgesamt
sind also zwischen der Anschlusseinheit 15 und dem Schleifkörper 2 des
Läufers
mehrere Ströme
einspeisende, elektrisch parallel zueinander geschaltete Zweige
angeordnet. Hiervon sind im Ausführungsbeispiel
nur zwei Parallelzweige 16 und 17 wiedergegeben.
Sie umfassen jeweils eines der Einzelkabel 13 bzw. 14 und
das zugehörige
Schleifkontaktelement 5 bzw. 6.
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Die
Anschlusseinheit 15 umfasst eine Schalteinheit 18,
mittels derer die Parallelzweige 16 und 17 einzeln
oder in Gruppen zu- oder abgeschaltet werden können. Die Schalteinheit 18 steht
in Verbindung mit einer Steuereinheit 19, die u.a. die
entsprechenden Schaltbefehle generiert und an die Schalteinheit 18 weiter
leitet. An die Steuereinheit 19 ist außerdem auch eine Überwachungseinheit 20 zur Erfassung
von Betriebs- oder
Umgebungsbedingungen angeschlossen. Die Überwachungseinheit 20 erfasst
im Ausführungsbeispiel
die Umgebungstemperatur und den Lastzustand der elektrischen Maschine.
Dazu enthält
sie mindestens einen nicht näher gezeigten
Temperatursensor und eine Teileinheit zur Überwachung oder Erfassung eines
Läuferstroms. Grundsätzlich kann
die Überwachungseinheit 20 auch
zur Erfassung weiterer Messgrößen, wie
z. B. der Feuchtigkeit der Umgebungsluft, ausgelegt sein.
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Die
Schleifkontaktelemente 5 und 6 haben jeweils einen
elektrischen Übergangswiderstand
RÜ, wobei
deren Widerstandswerte von Schleifkontaktelement zu Schleifkontaktelement
variieren können.
In 1 ist der Übergangswiderstand
RÜ beispielhaft für das Schleifkontaktelement 5 eingetragen.
Die Widerstände
der Einzelkabel 13 und 14 sind in 1 ebenfalls
mit eingetragen und als Vorwiderstände RV1 bzw.
RV2 bezeichnet. In jedem der Parallelzweige 16 und 17 dominiert
der jeweilige Vorwiderstand RV1 bzw. RV2, d.h. sein Wert ist jeweils deutlich größer als derjenige
des Übergangswiderstands
RÜ des
zugehörigen
Schleifkontaktelements dieses Parallelzweigs.
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Vorzugsweise
haben die Vorwiderstände
RV1 und RV2 ohmsches
Verhalten mit einem positiven Temperaturkoeffizienten und außerdem eine
sehr geringe Streuung ihres jeweiligen Widerstandswerts. Die technisch
wirksame Streuung resultiert dabei hauptsächlich aus der fertigungsbedingten
Toleranz der Längen
der Einzelkabel 13 und 14. Der positive Temperaturkoeffizient
ist beim Ausführungsbeispiel der
von Kupfer-Material, da die Einzelkabel 13 und 14 insbesondere
aus diesem Material gefertigt sind.
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Die
dominanten Vorwiderstand RV1 und RV2 lassen sich besonders effizient als die
Leitungswiderstände
der Einzelkabel 13 und 14 realisieren. Dies ist jedoch
nicht zwingend. Die Parallelzweige 16 und 17 könnten ebenso
mit zusätzlichen
gesonderten Widerstandsbauteilen versehen sein, um die gewünschten hohen
Widerstandswerte zu realisieren.
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Im
Folgenden werden die Wirkungsweise und besondere Vorteile der Anordnung 1 beschrieben.
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Der Übergangswiderstand
RÜ setzt
sich aus mehreren Teilwiderständen
zusammen, die ebenfalls in 1 angegeben
sind. Es handelt sich um einen Stromseilwiderstand RS,
einen Kontaktwiderstand RF zwischen der
jeweiligen Bürstenlitze 9 bzw. 10 und der
jeweiligen Schleifbürste 7 bzw. 8,
einen Bürstenwiderstand
RB der jeweiligen Schleifbürste 7 bzw. 8 und
einen Kontaktwiderstand RC zwischen der
jeweiligen Schleifbürste 7 bzw. 8 und
dem Schleifkörper 2 des
Läufers.
Diese Widerstände
RS, RF, RB und RC sind elektrisch
in Reihe geschaltet.
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Der
Stromseilwiderstand RS setzt sich seinerseits
aus mehreren Teilwiderständen
zusammen. Er beschreibt den Kontaktwiderstand zwischen dem jeweiligen
Einzelkabel 13 bzw. 14 und dem jeweiligen Kabelschuh 11 bzw. 12,
den Kabelschuhwiderstand des jeweiligen Kabelschuhs 11 bzw. 12,
den Kontaktwiderstand zwischen dem jeweiligen Kabelschuh 11 bzw. 12 und
der jeweiligen Bürstenlitze 9 bzw. 10 und den
Litzenwiderstand der jeweiligen Bürstenlitze 9 bzw. 10.
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Während einige
der genannten Widerstände ohmsches
Verhalten mit einem positiven Temperaturkoeffizienten aufweisen,
zeigen andere ein hiervon deutlich abweichendes Verhalten. Insbesondere
die aufgezählten
Kontaktwiderstände
sind keine ohmschen Außerdem
haben sie einen negativen Temperaturkoeffizienten. Dies gilt vor
allem für
den Kontaktwiderstand RC, der den insgesamt
erfassbaren Übergangswiderstand
RÜ zu
einem wesentlichen Anteil, nämlich
zu etwa 80 % bis 85 %, bestimmt. Der Kontaktwiderstand RC unterliegt konstruktiven, betrieblichen
und klimatischen Störgrößen. Seine
Streuung ist sehr groß und
sein Temperaturkoeffizient stark negativ ausgeprägt.
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Dadurch
kann es während
des Betriebs zu erheblichen Abweichungen zwischen den Übergangswiderstandswerten
der einzelnen Schleifkontaktelemente kommen. In Verbindung mit der
beim Stand der Technik zur Einspeisung anstelle der Einzelkabel
verwendeten Bürstenbrücke, die
weitere Widerstandsunterschiede in den Teileinspeisepfaden der Schleifkontaktelemente
hervorruft, stellt sich somit eine ungleichmäßige Stromverteilung auf die
verschiedenen Schleifkontaktelemente ein. Die negativen Temperaturkoeffizienten
verstärken
eine derartige Stromunsymmetrie, wenn sie sich erst einmal ausgebildet
hat. Die Ungleichverteilung der Stromflüsse führt zu einer überproportionalen
Belastung einzelner Schleifkontaktelemente und zumindest zu einem
ungleichmäßigen Verschleiß, im Extremfall
sogar zum Ausfall dieser Schleifkontaktelemente, z. B. durch Überstrom
bedingtes Bürstenquellen.
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Um
dies zu vermeiden und insbesondere auch um eine Stabilisierung einer
Stromgleichverteilung (= Stromsymmetrie) zu erreichen, sind bei
der Anordnung 1 anstelle einer gemeinsamen Stromzuführung in
Form einer Bürstenbrücke die
Einzelkabel 13 und 14 mit den hohen Vorwiderständen RV1 bzw. RV2 vorgesehen.
Dies ermöglicht
eine sehr genaue und spezifische Anpassung an das jeweils angeschlossene
Schleifkontaktelement 5 bzw. 6 und dessen Anschluss-
und Einbaugegebenheiten. Insgesamt ergibt sich so eine deutliche
Reduzierung der Streubreite. Dies stabilisiert die Stromgleichverteilung.
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Außerdem bewirken
die dominanten Vorwiderstände
RV1 und RV2, dass
etwaige Unterschiede in den Übergangswiderstandswerten
der Schleifkontaktelemente 5 bzw. 6 keine maßgebliche
Rolle mehr spielen. Das Widerstandsverhalten in den Parallelzweigen 13 und 14 wird
jeweils praktisch ausschließlich
durch die Vorwiderstände
RV1 und RV2 bestimmt. Der
Vorwiderstand RV1 oder RV2 und
der im Widerstandwert sehr viel kleinere Übergangswiderstand RÜ sind
in Reihe geschaltet. Da die Vorwiderstände RV1 und
RV2 als ohmsche Leitungswiderstände der
Einzelkabel 13 bzw. 14 sehr genau und mit geringer Streuung
ausgelegt werden können,
stabilisiert dies die Stromgleichverteilung erheblich. So sinkt
die Ausfallwahrscheinlichkeit aufgrund eines ungleichmäßigen Verschleißes. Die
Standzeiten steigen und die Wartungsintervalle können verlängert werden.
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Die
einzelne Einspeisung der Schleifkontaktelemente 5 und 6 ermöglicht aber
auch erstmals ein gezieltes Zu- und Abschalten einzelner oder mehrerer
der Schleifkontaktelemente 5 und 6. Dies erfolgt mittels
der Schalteinheit 18. Dadurch kann der Betrieb der elektrische
Maschine verbessert werden.
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Gerade
bei einem Windkraftgenerator kann es abhängig von den aktuell herrschenden
Windverhältnissen
des öfteren
zu einem Teillastbetrieb mit niedrigen Läufereinspeiseströmen kommen.
Bei diesen niedrigen Stromwerten steigt die Neigung zu einer ungleichmäßigen Stromaufteilung
auf die Parallelzweige 16 und 17. Deshalb ist
es günstiger,
einige der Parallelzweige 16 und 17 mittels der
Schalteinheit 18 abzuschalten, um die verbleibenden der
Parallelzweige 16 und 17 bei höheren Stromstärken zu betreiben.
Um eine ungleichmäßige Abnutzung
zu vermeiden, können
die Gruppen der zu- und abgeschalteten Parallelzweige 16 und 17 abgewechselt werden.
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Außerdem kann
die Zu- und Abschaltung einzelner der Parallelzweige 16 und 17 auch
von weiteren mittels der Überwachungseinheit 20 erfassten Messgrößen, wie
z. B. der Umgebungstemperatur, abhängig gemacht werden. Diese
Einbindung erfolgt über
die Steuereinheit 19, an die die Überwachungseinheit 20 die
erfassten Messwerte überträgt und die diese
Informationen bei den an die Schalteinheit 18 übermittelten
Schaltentscheidungen mit berücksichtigt.
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Neben
dem Einzelanschluss der Schleifkontaktelemente 5 und 6 mittels
der vergleichsweise hochohmigen Einzelkabel 13 bzw. 14 sind
weitere optionale Maßnahmen
zur Stabilisierung der Stromsymmetrie vorgesehen. Letztere wird
nämlich
durch eine Vielzahl verschiedener Einzelfaktoren beeinflusst.
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In 2 und 3 sind
weitere stabilisierende Maßnahmen
dargestellt. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel
einer als Teil eines der Schleifkontaktelemente 5 und 6 gemäß 1 ausgebildeten
Schleifbürste 21,
die in eine Halterung 22 eingesetzt ist. Die Schleifbürste 21 ist
gegenüber
der Oberflächennormalen 23 der
lokalen Kontaktfläche 24 des
Schleifkörpers 2 geneigt
angeordnet. Dies erhöht
die Laufruhe. Schwankungen einzelner Kontaktwiderstände RC, die ansonsten durch ein unregelmäßiges Laufverhalten
hervorgerufen werden könnten,
und als Folge davon Verschiebungen der Stromsymmetrie werden so
vermieden.
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Wie
anhand der Querschnittsdarstellung gemäß 3 ersichtlich,
ist die Schleifbürste 21 mehrteilig
und hat insbesondere in Bezug auf die Drehrichtung 4 des
Läufers
eine Vorzugsorientierung. Im hinsichtlich der Drehrichtung 4 vorderen
oder vorgelagerten Bereich, der zuerst mit dem rotierenden Schleifkörper 2 des
Läufers
in Kontakt kommt und der in 3 links
dargestellt ist, hat die Schleifbürste 21 eine schmierende
Bürstenschicht 25 aus
Elektrographit. Dem schließt
sich ein zweiter nachgelagerter Bereich mit mehreren stromübertragenden
Bürstenschichten 26 aus
Metallgraphit an. Zwischen den Bürstenschichten 26 ist
eine elektrische Isolierung 27 vorgesehen.
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Der
Abrieb der vorgelagerten Bürstenschicht 25 dient
den nachgelagerten Bürstenschichten 26, die
aufgrund des höheren
Metallanteils einen größeren Reibkoeffizienten
haben, als Schmiermittel. Dies erhöht die Laufruhe und stabilisiert
auch die Stromsymmetrie.
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Die
Aufteilung des zweiten Bereichs in mehrere elektrisch voneinander
isolierte Bürstenschichten 26 dient
einer Vereinheitlichung des internen Stromflusses innerhalb der
Schleifbürste 21.
So wird erreicht, dass sich der Strom möglichst gleichmäßig auf
die durch die Bürstenschichten 26 gebildeten
Teilbereiche aufteilt. Auch dies ist also eine Maßnahme zur
Stabilisierung der Stromsymmetrie.
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Gemäß 2 hat
die Schleifbürste 21 eine Längsnut 28,
in die ein korrespondierender Längssteg 29 der
Halterung 22 bei eingesetzter Schleifbürste 21 eingreift.
Durch diese aufeinander abgestimmte Formgebung der Schleifbürste 21 und
der Halterung 22 kann die Schleifbürste 21 nur mit korrekter
Orientierung bezüglich
der Drehrichtung 4 eingesetzt werden. Diese formschlüssige Verbindung gewährleistet,
dass die Schleifbürste 21 nur
entsprechend ihrer Vorzugsorientierung montiert werden kann. Grundsätzlich kann
auch eine andere abgestimmte Formgebung als die in 2 gezeigte Nut-Steg-Kombination
gewählt
werden.
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Ein
derartiges weiteres Beispiel ist in 4 gezeigt,
wobei lediglich eine über
dem Schleifkörper 2 angeordnete
unbestückte
Halterung 30 in Draufsicht dargestellt ist. Die Halterung 30 hat
einen zur formschlüssigen
Aufnahme einer Schleifbürste
bestimmten Bürstenschacht 31 mit
im Wesentlichen rechteckigem Querschnitt. In Abweichung von der exakten
Rechteckform weist das Querschnittsprofil an einer Ecke eine Abschrägung 32 auf,
die mit einer entsprechenden Anfasung an der nicht gezeigten Schleifbürste korrespondiert.
So wird auch bei diesem weiteren Ausführungsbeispiel sichergestellt, dass
die Schleifbürste
nur mit korrekter Orientierung in den Bürstenschacht 31 der
Halterung 30 eingesetzt werden kann.
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Bei
den beiden Ausführungsbeispielen
gemäß 2 und 4 ist
die Bürstenschicht 25 aufgrund
der speziell aufeinander abgestimmten Formgebung von Schleifbürste 21 und
Halterung 22 bzw. 30 also tatsächlich immer vorgelagert und
kontaktiert den Schleifkörper 2 des
Läufers
an der Kontaktfläche 24 wie
beabsichtigt vor den Bürstenschichten 26. Ohne
die günstige
formschlüssige
Verbindung könnte
es zu Fehlmontagen kommen, so dass die Bürstenschichten 26 ohne
Schmierung betrieben würden. Die
Folge wären
ein unruhigeres Laufverhalten mit einem höheren Verschleiß und eine
Neigung zur Ausbildung von Stromunsymmetrien.