DE102006039041B4 - Fräsvorrichtung für Verkehrsflächen - Google Patents
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Abstract
Selbstfahrende Fräsvorrichtung mit mehreren Scheibenfräsern (3, 5), bestehend aus einem Fahrgestell und Fahrwerk mit überlangen Vorderwagen, Antriebsmotor für den Vortrieb und für die Fräswerkzeuge und für ein hydromechanisches Betätigungssystem
– wobei am äußersten vorderen Ende des Vorderwagens mindestens ein Vorderrad, vorzugsweise zwei solcher Vorderräder (1, 1') um mindestens 90° an das Fahrgestell anschwenkbar angeordnet sind und
– wobei am hinteren Ende des Fahrgestells (10) zwei Räder oder Raupenfahrwerke (7, 7') um mindestens 90° an das Fahrgestell anschwenkbar angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Vorderrad selbstlenkend und nachlaufend ausgestaltet ist und dass
das Fahrgestell (10) aus mehreren etwa gleichartigen Fahrgestellsektionen (11, 12 und 13), nebeneinanderangeordneter, verschraubbarer Sektionen gleicher oder unterschiedlicher Arbeitsbreiten gebildet ist.
– wobei am äußersten vorderen Ende des Vorderwagens mindestens ein Vorderrad, vorzugsweise zwei solcher Vorderräder (1, 1') um mindestens 90° an das Fahrgestell anschwenkbar angeordnet sind und
– wobei am hinteren Ende des Fahrgestells (10) zwei Räder oder Raupenfahrwerke (7, 7') um mindestens 90° an das Fahrgestell anschwenkbar angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Vorderrad selbstlenkend und nachlaufend ausgestaltet ist und dass
das Fahrgestell (10) aus mehreren etwa gleichartigen Fahrgestellsektionen (11, 12 und 13), nebeneinanderangeordneter, verschraubbarer Sektionen gleicher oder unterschiedlicher Arbeitsbreiten gebildet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine fahrbare oder selbstfahrende Fräsvorrichtung zur Instandsetzung von Verkehrsflächen, wie Egalisierung oder Aufrauhung oder Abtrag von Schichten, insbesondere von Verkehrsflächenbelägen aus Beton und/oder Asphalt, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Durch Verkehrsbelastung kommt es im Laufe der Zeit bei Verkehrsflächen wie Asphaltfahrbahnen zu welliger Fahrbahnoberfläche und Spurrillen, was die Gefahr eines erhöhten Aquaplanings in sich birgt. Betonfahrbahnen erhalten durch Verkehrsbelastung eine „polierte” Oberfläche, welche nicht mehr genügend Textur bzw. Griffigkeit aufweist.
- Bekannt ist eine Vorrichtung zum Schleifen von Verkehrsflächen mittels Diamantschleifscheiben, wobei die Schleifscheiben auf einer horizontal verlaufenden Welle angeordnet sind.
- Nachteilig ist daran, dass die Werkzeuge, nämlich die diamantbestückten Schleifscheiben, relativ teuer sind und dass das Arbeitsverfahren auch sehr energieaufwendig ist. Der technologische Aufwand für den Ersatz derselben sowie für das häufige Demontieren und Montieren derselben ist relativ groß.
- Bekannt ist auch eine Klopf-Fräsvorrichtung zum Abtrag von Betonverkehrsflächen, wobei die Klopfwerkzeuge elastisch an der Mantelfläche einer umlaufenden Trommel angeordnet sind und bei entsprechender Positionierung der rotierenden Trommel auf die zu bearbeitende Verkehrsfläche aufschlagen.
- Nachteilig ist daran, dass sich diese Vorrichtung nicht zur Herrichtung planer Verkehrsflächen und der Egalisierung solcher eignet, sonder ausschließlich zum Aufrauhen derselben anwendbar ist. Auch bei harten Verkehrsflächen ist deren Wirkung und Effektivität völlig unzureichend.
- Durch die
DE 1222095 A sowie dieUS 4 172 679 A ist weiterhin eine Vorrichtung zum sogenannten Kaltfräsen zum Abtrag von Verkehrsflächen bekannt, wobei an horizontal verlaufenden Arbeitswalzen auf deren Mantelfläche mehrere Meißelwerkzeuge angeordnet sind. Mit diese Vorrichtung ist zwar eine sehr gute Arbeitsleistung realisierbar. Nachteilig ist daran, dass damit eine sehr hohe Schlagenergie eingesetzt wird, was zu einer unerwünschten Gefügelockerung im oberflächennahen Bereich und zu einer Beschädigung der Fugenkanten führen kann. - Durch die
DE 20 2004 006 169 U1 sowie dieAT 007 548 U1 - Ferner ist durch die
DE 2242881 A sowie dieDE 2228566 A eine Vorrichtung zum Abfräsen von Straßenbelägen mittels einer oder mehrerer rotierender Frässcheiben bekannt. Diese Vorrichtung ist in ihrer Arbeitsbreite nicht variabel, was bei der Bearbeitung von Straßen unterschiedlicher Breiten nachteilig ist. - Eine andere, durch die
DE 102 08 988 A1 bekannte Vorrichtung ist mit relativ weit voneinander beabstandeten rotierenden Meißeln versehen, deren Kratzspuren sich auf der Arbeitsfläche queren und damit eine gut aufgeraute Oberfläche zum Auftrag von Oberflächenbeschichtungen schaffen. Diese Vorrichtung eignet sich zum Aufrauen von Straßenbelägen, nicht aber zum großflächigen Abtragen derselben. - Nachteilig ist an den bekannten Fräsvorrichtungen gemeinsam, dass diese eine konstruktiv festgelegte Arbeitsbreite aufweisen und deshalb nur bedingt rationell einsetzbar sind.
- Aufgabe der Erfindung ist es, ausgehend von der gattungsbildenden Fräsvorrichtung gemäß der
DE 2 242 881 A1 , eine Fräsvorrichtung zur Bearbeitung von Verkehrsflächen mit großer und verstellbarer Arbeitsbreite zu schaffen, mit welcher sich durch einen großen Radstand qualitativ und quantitativ gute Arbeitsergebnisse realisieren lassen. Diese soll sich insbesondere für die Feinbearbeitung und die Egalisierung von Verkehrsflächen bei deren Instandsetzung und Wartung derselben eignen. - Die Fräsvorrichtung soll so gestaltet sein, dass sie sich ohne besonderen Umrüstungsaufwand mittels hydromechanischer Betätigung in ihren Abmessungen für den Transport so verkleinern lässt, dass sie auf einem geeigneten Transportfahrzeug wie einem Tieflader transportabel ist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs gelöst.
- Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich unterschiedlich breite Verkehrsflächen sehr präzise und rationell bearbeiten, indem, je nach Erfordernis zwei oder mehrere Fräswerkzeuge an einer Fahrgestellsektion oder an mehren zusammengefügten Fahrgestellsektionen montiert werden und zum Einsatz gelangen. Die an das Fahrgestell
10 anschwenkbaren Vorderwagenfahrgestellkomponenten sowie die ebenfalls an das Fahrgestell anschwenkbaren Hinterradanordnungen ermöglichen einen einfachen Transport der Fräsvorrichtung mittels Tieflader. - Nachstehend wird die Erfindung an den Ausführungsbeispielen erläutert. Mit den zughörigen Zeichnungen ist mit
-
1 eine Fräsvorrichtung bestehend aus einer Fahrgestellsektion mit fünf Scheibenfräsern (Beispiel 1) und mit -
2 eine Fräsvorrichtung bestehend aus drei zusammengefügten Fahrgestellsektionen mit sieben Scheibenfräsern (Beispiel 3) schematisch dargestellt. - Beispiel 1
- Die Fräsvorrichtung für Verkehrsflächen besteht aus dem Fahrgestell
10 zur Bearbeitung einer Strassenoberfläche von 4 m Arbeitsbreite, mit überlangen, am Fahrgestell10 angelenkten Vorderwagenfahrgestellkomponenten2 ,2' , wobei an den äußersten vorderen Enden derselben je ein selbstlenkendes nachlaufendes Vorderrad1 ,1' angeordnet ist und am hinteren Ende des Fahrgestells10 zwei antreibbare Raupenfahrwerke7 ,7' angeordnet sind. Die Fräsvorrichtung ist dabei so bemessen, dass sie bei angeschwenkten Fahrwerken und Vorderwagenfahrgestellkomponenten2 ,2' mit einem Tieflader transportabel ist. - Die Vorderwagenfahrgestellkomponenten
2 ,2' sowie die hinteren Raupenfahrwerke7 ,7' sind am Fahrgestell10 in den Drehpunkten8 ,8' und9 ,9' so angelenkt, dass sie um mindestens jeweils 90° an das Fahrgestell10 heran anschwenkbar sind. - Am Fahrgestell
10 sind zwischen Vorderwagen und hinterem Ende der Fräsvorrichtung, nahe den Raupenfahrwerken7 ,7' , an zwei parallel und quer zur Arbeitsrichtung verlaufenden Schienen4 ,4' fünf senkrechte maschinell antreibbare Wellen gelagert an deren, bis in Bodennähe reichenden unteren freien Enden, die Scheibenfräser3 ,5 in zwei Reihen hintereinander so angeordnet sind, dass sich deren Fräsbahnen leicht überlappen. - Die Wellen sind dabei an den Schienen
4 ,4' über die Breite des Fahrgestells10 und auch in der Höhe axial verstellbar und auch fein justierbar angeordnet. - Zwischen den hinteren Raupenfahrwerken
7 ,7' und den Scheibenfräsern3 ,5 sind zur Reinigung der Fahrbahn mechanische Besen und/oder Elevatorkettenbesen6 angeordnet. - Das Fahrgestell
10 ist außerhalb des Betriebszustandes in einem angehobenen bzw. ausgefahrenen Zustand mit ausreichend hoher Bodenfreiheit. - Die Fräsvorrichtung ist zur Realisierung aller Bewegungen für die Positionierung der Fräsvorrichtung in Arbeits- oder Transportstellung mit hydromechanischen Antrieben versehen.
- Im Betriebszustand der Fräsvorrichtung ist diese für die Egalisierung einer 4 m breiten Verkehrsfläche mit einer Anzahl von fünf Scheibenfräsern
4 ,5 bestückt. - Die Vorderwagenkomponenten
2 ,2' sind je vom vorderen Querträger des Fahrgestells10 um 90° in Fahrtrichtung ausgeschwenkt. Die hinteren Raupenfahrwerke7 ,7' befinden sich ebenfalls in ausgeschwenktem Zustand. Das Fahrgestell10 wird nun auf die Arbeitsposition abgesenkt. - Die Scheibenfräser sind justiert und befinden sich in Arbeitsstellung und in Rotation.
- Der Vorschub der Fräsvorrichtung erfolgt mittels der angetriebenen Raupenfahrwerke
7 ,7' . Der Abtrag bzw. das Fräsgut wird von den Elevatorbesen6 ,6' mittig zur Fahrtrichtung der Fräsvorrichtung befördert und von dort mittels eines Gurtförderers11 aufgenommen und direkt oder über weitere Gurtförderbänder auf das der Fräsvorrichtung vorausfahrende Transportfahrzeug15 befördert. - Zur Umsetzung der Fräsvorrichtung an einen anderen Einsatzort wird dieselbe zunächst aus dem abgesenkten Betriebszustand angehoben und quer zur Fahrtrichtung eines Tiefladers auf einen solchen positioniert, wobei für den Transport auf dem Tieflader die Vorderwagenkomponenten
2 ,2' und die Raupenfahrwerke7 ,7' um etwa 90° an die Fräsvorrichtung herangeschwenkt werden. - Beispiel 2
- In einer anderen Ausführungsvariante der Fräsvorrichtung mit zwei Fahrgestellsektionen
11 und13 von je 2 m Arbeitsbreite sind diese etwa mittig der Fräsvorrichtung miteinander verschraubt und weisen damit die gleiche Funktionalität wie die Fräsvorrichtung gemäß Beispiel 1 auf. - Beispiel 3
- In einer weiteren Ausführungsvariante mit den Fahrgestellsektionen
11 ,12 und13 von je einer Arbeitsbreite von 2 m ist diese damit zur Bearbeitung einer etwa 6 m breiten Fahrbahn geeignet. - Den Fahrgestellsektionen
11 und13 mit Vorderwagen- und Hinterwagenfahrwerk wird dem Fahrgestell der Fräsvorrichtung nach Beispiel 2, zwischen den beiden Fahrgestellsektionen11 und13 eine weitere etwa gleichartige 2 m breite Fahrgestellsektion12 mit zwei weiteren Scheibenfräsern, durch Verschrauben mit derselben hinzugefügt, woraus sich nun eine Fräsvorrichtung mit einer Arbeitsbreite von 6 m ergibt. - Dazu wird das Fahrgestell gemäß Beispiel 2 in Arbeitsbreite mittig durch Demontage der Fahrgestellsektionen
11 und13 geteilt und dort die weitere Fahrgestellsektion13 montiert und die Scheibenfräser neu justiert. Unter Berücksichtigung der konstruktiven Stabilitätskriterien der Fahrgestellsektionen kann sinngemäß durch hinzufügen weiterer Fahrgestellsektionen die Arbeitsbreite sektionsweise vergrößert werden. -
- 1, 1'
- Vorderräder/Vorderradaufhängung
- 2, 2'
- Vorderwagenkomponente
- 3
- Scheibenfräser
- 4, 4'
- Schienen zur Anordnung der Scheibenfräser
- 5
- Scheibenfräser
- 6, 6'
- Elevatorbesen
- 7, 7'
- Raupenfahrwerk
- 8, 8'
- Anlenkpunkt für Vorderwagenkomponente
- 9, 9'
- Anlenkpunkt für Raupenfahrwerk
- 10
- Fahrgestell
- 11
- Fahrgestellsektion
- 12
- Fahrgestellsektion
- 13
- Fahrgestellsektion
- 14
- Gurtförderer
- 15
- Ladefläche eines vorausfahrenden Transportfahrzeuges
Claims (1)
- Selbstfahrende Fräsvorrichtung mit mehreren Scheibenfräsern (
3 ,5 ), bestehend aus einem Fahrgestell und Fahrwerk mit überlangen Vorderwagen, Antriebsmotor für den Vortrieb und für die Fräswerkzeuge und für ein hydromechanisches Betätigungssystem – wobei am äußersten vorderen Ende des Vorderwagens mindestens ein Vorderrad, vorzugsweise zwei solcher Vorderräder (1 ,1' ) um mindestens 90° an das Fahrgestell anschwenkbar angeordnet sind und – wobei am hinteren Ende des Fahrgestells (10 ) zwei Räder oder Raupenfahrwerke (7 ,7' ) um mindestens 90° an das Fahrgestell anschwenkbar angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Vorderrad selbstlenkend und nachlaufend ausgestaltet ist und dass das Fahrgestell (10 ) aus mehreren etwa gleichartigen Fahrgestellsektionen (11 ,12 und13 ), nebeneinanderangeordneter, verschraubbarer Sektionen gleicher oder unterschiedlicher Arbeitsbreiten gebildet ist.
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2006
- 2006-08-19 DE DE102006039041A patent/DE102006039041B4/de not_active Expired - Fee Related
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