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Die
Erfindung betrifft einen Schweller für ein Kraftfahrzeug, beispielsweise
für einen
Pkw.
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Beim
Ein- oder Aussteigen aus einem Kraftfahrzeug berührt man oftmals den Schweller,
auch Seitenschweller genannt. Dieser Bereich des Fahrzeugs ist jedoch
oft schmutzig oder auch nass, sodass die Beinbekleidung entsprechend
in Mitleidenschaft gezogen werden kann.
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Es
ist eine Aufgabe einer Ausführungsform der
Erfindung, einen Schweller und ein zugehöriges Kraftfahrzeug bereitzustellen,
das einen Ein- oder Ausstieg ermöglicht,
ohne dass die Beinbekleidung durch den Schweller schmutzig oder
nass wird.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte
Weiterbildungen werden durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche wiedergegeben.
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Ein
erster Aspekt der Erfindung bezieht sich auf einen Schweller eines
Kraftfahrzeugs, der wie üblich
an den beiden Längsseiten
des Kraftfahrzeugs montierbar ist. Der Schweller weist ein erstes
längliches
Schwellerteil auf, an das ein zweites längliches Schwellerteil mit
hierzu paralleler Längsachse
relativbeweglich befestigt ist.
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Bei
den nachfolgenden Ausführungen
soll angenommen werden, dass das erste Schwellerteil fest an die
Karosseriebodenstruktur angebunden und zum Beispiel mit dieser verschweißt ist.
Das zweite Schwellerteil ist damit relativ zur Karosserie beweglich.
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Durch
die zweiteilige Ausbildung des Schwellers ist können zwei Schwellerteile aus
Blech mit reduzierter Ziehtiefe hergestellt werden. Dies macht den
Tiefziehprozess technisch einfacher und preiswerter.
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Durch
die Relativbeweglichkeit des zweiten Schwellerteils lässt sich
der in Fahrzeugquerrichtung gemessene Abstand zwischen zum Beispiel
der Fahrersitzmitte und der Außenkante
des Schwellers verkleinern. Dies erleichtert ein Ein- und Aussteigen
in bzw. aus dem Kraftfahrzeug ohne Berühren des Schwellers.
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Durch
die bewegliche Ausbildung des zweiten Schwellerteils lässt sich
dieses von einer ersten Betriebsstellung in zumindest eine weitere
Betriebsstellung überführen. Es
kann eine erste Betriebsstellung für den Fahrbetrieb und eine
zweite Betriebsstellung für
das Ein- und Aussteigen
gewählt
werden. Damit ergibt sich kon struktiv, dass in den beiden Betriebsstellungen
unterschiedliche Flächen
des Schwellers zur Fahrzeugaußenseite
hin zeigen. Bei derjenigen Betriebsstellung, die für den Fahrbetrieb gewählt wird,
kann die zugehörige
Fläche,
nachfolgend erste Fläche
genannt, schmutzig werden. Bei derjenigen Betriebsstellung, die
für den
Vorgang des Ein- und
Aussteigens gewählt
wird, bleibt die zugehörige
Fläche,
nachfolgend zweite Fläche
genannt, in der Regel sauber. Die bewegliche Ausführung bietet nun
die Möglichkeit,
die zweite Fläche
so anzuordnen, dass sie während
des Fahrbetriebs versteckt ist und damit sauber bleibt. Damit ist
für den
Benutzer ein Ein- und Aussteigen möglich, bei dem er mit der Beinbekleidung
stets an eine saubere zweite Fläche des
Schwellers kommt. Auch hierdurch wird die Beinbekleidung durch den
Schweller weder schmutzig noch nass.
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Auch
wenn die obigen Ausführungen
auf den Fahrersitz Bezug nehmen, versteht es sich von selbst, dass
sie auch bei den weiteren Außensitzen wie
dem Beifahrersitz oder den Außensitzen
in der zweiten oder dritten Sitzreihe zutreffen.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform
ist das erste Schwellerteil dem Fahrzeuginneren zugewandt und das
zweite Schwellerteil auf der Fahrzeugaußenseite angeordnet. Hierdurch
lässt sich
der Abstand zwischen der Fahrersitzmitte und der Außenkante des
Schwellers etwa um die in Fahrzeugquerrichtung gemessene Tiefe des
zweiten Schwellerteils mindern.
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Die
Befestigung des zweiten Schwellerteils am ersten Schwellerteil kann
auf mehrere Weisen erfolgen. Bei einer dritten Ausführungsform
ist zum Beispiel vorgesehen, dass das zweite Schwellerteil am ersten
Schwellerteil angelenkt ist. Dadurch kann das zweite Schwellerteil
vom ersten Schwellerteil weggeschwenkt werden, wobei die Schwenkachse
parallel zur Längsrichtung
des Fahrzeugs verläuft.
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Eine
weitere Ausführungsform
schlägt
als Befestigungsmöglichkeit
vor, dass für
das zweite Schwellerteil eine am ersten Schwellerteil montierte Gleitführung vorgesehen
ist. Die Bewegung des zweiten Schwellerteils fällt damit linear und zum Beispiel
linear nach unten aus.
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Eine
weitere Variante des Schwellers hat ein zweites Schwellerteil aus
Kunststoff. Damit besteht nur noch das erste Schwellerteil aus einem
tiefgezogenen Blech, das beispielsweise als Rollprofil gewählt sein
kann. Diese Wahl reduziert das Gesamtgewicht des Schwellers.
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Eine
weitere Ausführungsform
sieht ferner vor, dass das zweite Schwellerteil demontierbar am ersten
Schwellerteil befestigt ist. Ist nämlich das zweite Schwellerteil
außen
angeordnet, so kann es durch Steinschlag beschädigt und bedingt durch die demontierbare
Ausführung
ausgetauscht werden.
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Weitere
Ausführungsformen
sehen vor, dass dem Schweller ein Betätigungsmechanismus zum Bewegen
des zweiten Schwellerteils relativ zum ersten Schwellerteil zugeordnet
ist. Der Betätigungsmechanismus
kann elektrischer, elektromagnetischer oder hydraulischer Natur
sein.
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Ferner
wird eine Ausführungsform
vorgeschlagen, bei der das erste Schwellerteil über Beleuchtungsmittel verfügt. Hierdurch
lässt sich
der Bodenbereich des Kraftfahrzeugs im Bereich des Schwellers beleuchten
und ein Ein- und Aussteigen bewerkstelligen, bei dem Matsch oder
Pfützen
auf dem Boden nicht betreten werden.
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Die
Anordnung des oder der Beleuchtungsmittel kann gemäß einer
weiteren Ausführungsform so
gewählt
werden, dass das zweite Schwellerteil von einer ersten Betriebsstellung,
in der die Beleuchtungsmittel von außen nicht sichtbar sind, in
eine zweite Betriebsstellung überführbar ist,
in der die Beleuchtungsmittel von außen sichtbar sind. Die erste Betriebsstellung
wird dann für
den Fahrbetrieb und die zweite Betriebsstellung für das Ein-
und Aussteigen gewählt.
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug
mit einem Schweller wie oben dargestellt. Hierbei können in
einer Ausführungsform des
Kraftfahrzeugs, beispielsweise eines Pkws, der Betätigungsmechanismus
und/oder die Beleuchtungsmittel über
das Türschloss
einer Fahrzeugtür, beispielsweise
der Fahrertür,
aktivierbar sein. Bei geschlossener Tür befindet sich der Schweller
bzw. sein zweites Schwellerteil in einer ersten Betriebsstellung, bei
der der Fahrzeugaußenseite
eine möglicherweise schmutzige
erste Fläche
zuge wandt ist.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der beanspruchten Erfindung werden aus der
folgenden detaillierten Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen
erkennbar, die nachfolgend als nicht beschränkende Beispiele angegeben
sind. Hierbei soll die Benutzung von Bezugszeichen in den Figuren
nicht dahingehend verstanden werden, dass die Bezugszeichen den
Schutzumfang der beanspruchten Erfindung einschränken sollen.
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Es
zeigen
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1 ein
Kraftfahrzeug in einer perspektivischen Seitenansicht mit einem
zweiteiligen Schweller;
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2 schematisch
einen Schweller in einer ersten Betriebsstellung,
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3 schematisch
einen Schweller in einer zweiten Betriebsstellung.
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1 zeigt
ein Kraftfahrzeug 1 mit einem Schweller 2. Der
Schweller 2 befindet sich wie üblich links und rechts an der
Fahrzeuglängsseite.
Er umfasst ein erstes längliches
Schwellerteil 3 sowie ein zweites längliches Schwellerteil 4 mit
Längsachsen, die
zur Achse A, die in Fahrzeuglängsrichtung
verläuft,
parallel sind. Das erste Schwellerteil 3 ist mit der Bodenstruktur
verschweißt
und das zweite Schwellerteil 4 ist hierzu rela tivbeweglich
ausgebildet.
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In
der Ausführungsform
der 1 bezeichnet A die Schwenkachse, um die das zweite
Schwellerteil 4 relativ zum karosseriefesten ersten Schwellerteil 3 verschwenkt
werden kann. 1 zeigt dabei das zweite Schwellerteil 4 in
der heruntergeschwenkten bzw. heruntergeklappten Stellung. Diese
Betriebsstellung wird für
das Ein- und Aussteigen genutzt. Sie ist dadurch charakterisiert,
dass die Innenfläche 7 des
zweiten Schwellerteils 4 und die Fläche 8 des ersten Schwellerteils 3 stets
sauber bleiben. Der Grund ist, dass im Fahrbetrieb diese beiden
Flächen 7 und 8 einander
zugewandt und nach außen hin
geschützt
sind. Steigt man in das Kraftfahrzeug ein oder steigt man aus, so
berührt
man höchstens eine
saubere Fläche 7 oder 8 und
kann daher zum Beispiel weder ein schmutziges noch ein nasses Hosenbein
bekommen.
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In
einer weiteren Betriebsstellung (nicht gezeigt), die für den Fahrbetrieb
gewählt
wird, ist das zweite Schwellerteil 4 in seiner Ausgangsstellung, d.h.
in einer nicht heruntergeklappten Stellung. In diesem Fall ist das
zweite Schwellerteil 4 der Fahrzeugaußenseite 6 und das
erste Schwellerteil 3 dem Fahrzeuginnenraum 5 zugewandt.
Die in 1 nicht gezeigte Rückseite des oberen Schwellerteils 4 kann im
Fahrbetrieb schmutzig werden, was jedoch für das Ein- und Aussteigen keine
Rolle spielt.
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Das
zweite Schwellerteil 4 ist demontierbar am ersten Schwellerteil 3 befestigt.
Wird das zweite Schwellerteil 4 infolge Steinschlag beschädigt, so kann
es leicht ersetzt werden.
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Die 2 und 3 zeigen
den Schweller 2 der 1 mit Blick
in Fahrzeuglängsrichtung
bzw. in Richtung der Achse A. 2 zeigt
hierbei eine erste Betriebsstellung für den Fahrbetrieb und 3 eine zweite
Betriebsstellung für
das Ein- und Aussteigen.
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2 entnimmt
man, dass die Flächen 7 und 8 im
Fahrbetrieb vor Verschmutzung geschützt sind, sodass sie bei der
Betriebsstellung der 3, die für das Ein- und Aussteigen gewählt wird,
nicht die Beinbekleidung verschmutzen können.
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Das
zweite Schwellerteil 4 kann aus Kunststoff gefertigt sein,
sodass es eine Schwellerverkleidung bildet. Damit reduziert sich
die gesamte, in Richtung des Pfeils P auszumessende Ziehtiefe des Schwellers 2,
weil nur noch das erste, aus Blech bestehenden Schwellerteil 3 tiefgezogen
werden muss. Dies macht das Tiefziehen technisch einfacher und preiswerter.
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Die
saubere (Innen-)Fläche 8 des
ersten Schwellerteils 3 kann genutzt werden, um dort mindestens
ein Beleuchtungsmittel 9, z.B. eine Lampe oder LEDs, vorzusehen.
Nur bei heruntergeklapptem zweiten Schwellerteil 4 beleuchtet
es die Umgebung und hilft dabei, dass man nicht matschigen oder
nassen Boden im Bereich der Fahrzeugtür betritt. Auch dadurch wird
ein sauberes Ein- und Aussteigen aus dem Kraftfahrzeug 1 erleichtert.
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Für das Hoch-
und Herunterklappen des zweiten Schwellerteils 4 ist ein
Betätigungsmechanismus 10 in
Gestalt eines Elektromotors vorgesehen. Dieser wird über das
Türschloss 11 aktiviert. Öffnet man
die Fahrertür 12,
so gibt die Zentralverriegelung ein Signal an den Betätigungsmechanismus 10, woraufhin
dieser das zweite Schwellerteil 4 herunterklappt und die
Beleuchtungsmittel 9 einschaltet. Beim Abschließen des
Kraftfahrzeugs 1 wird umgekehrt das zweite Schwellerteil 4 hochgeklappt
und das Beleuchtungsmittel 9 ausgeschaltet.
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Der
Betätigungsmechanismus
kann auch über
die Motorzündung
aktiviert werden. Wird der Motor angelassen, so wird das zweite
Schwellerteil 4 hochgeklappt und werden die Beleuchtungsmittel ausgeschaltet.
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Obwohl
vorstehend konkrete Ausführungsformen
beschrieben wurden, wird der Fachmann erkennen, dass die Beschreibung
dieser Ausführungsformen
nicht zum Zweck hat, die Erfindung in der angegebenen Form zu beschränken. Die
Erfindung soll vielmehr alle Modifikationen, Äquivalente und Alternativen
umfassen, die in den Schutzumfang der beanspruchten Erfindung fallen.
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Schweller
- 3
- erstes
Schwellerteil
- 4
- zweites
Schwellerteil
- 5
- Fahrzeuginneres
- 6
- Fahrzeugaußenseite
- 7
- Fläche
- 8
- Fläche
- 9
- Beleuchtungsmittel
- 10
- Betätigungmechanismus
- 11
- Türschloss
- 12
- Fahrertür