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Die
Erfindung betrifft ein handgeführtes,
motorgetriebenes Kehrgerät
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
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Aus
der
DE 28 45 212 A1 ist
ein Kehrgerät bekannt,
das über
einen Antriebsmotor eine Kehrwalze antreibt, deren Drehachse horizontal,
also parallel zur Drehachse der Räder des Kehrgeräts, liegt.
Die Kehrwalze ist von einem Schutz abgedeckt, der sich bis unterhalb
der Drehachse der Kehrwalze erstreckt. Ein Kehren an Hindernissen
ist nur bis zu einem Abstand vor einem Hindernis möglich, der
dem horizontalen Abstand zwischen der Schutzhaube und der Auflagefläche der
Kehrwalze entspricht.
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Um
ein Kehren in Ecken oder am Rand zu ermöglichen, ist ein Tellerbesen
vorgesehen, der um eine vertikal angeordnete Drehachse rotiert.
Stirnseitig zum Kehrgerät
liegende Wände
können
mit einem derartigen Tellerbesen jedoch aufgrund des vergleichsweise
großen
Schwenkradius des Kehrgeräts nicht
ohne weiteres gekehrt werden. Der zusätzliche Tellerbesen vergrößert außerdem den
konstruktiven Aufwand für
das Kehrgerät.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein handgeführtes, motorgetriebenes
Kehrgerät
der gattungsgemäßen Art
zu schaffen, das einfach aufgebaut ist und mit dem ein Kehren von
stirnseitigen Ecken einfach möglich
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein handgeführtes,
motorbetriebenes Kehrgerät
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Mit
der über
das Gerätegehäuse hinausragenden
Kehrwalze kann das Kehrgerät
stirnseitig bis an die begrenzende Wand bzw. das begrenzende Hindernis
gefahren werden. Bei entsprechendem Anpreßdruck zur Überwindung der Elastizität der Kehrbürsten kann
die stirnseitig am Kehrgerät
angeordnete Ecke sauber ausgekehrt werden. Hierzu ist kein Verschwenken
des Kehrgeräts
notwendig. Dadurch wird die Handhabung vereinfacht. Es werden keine zusätzlichen
Bauteile benötigt,
so daß der
Aufbau des Kehrgeräts
einfach bleibt.
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Vorteilhaft
ragt die Kehrwalze um mehr als 5%, insbesondere um mehr als 10%
ihres Durchmessers über
den starren Teil des Gerätegehäuses hinaus.
Es ist vorgesehen, daß das
Gerätegehäuse eine starre
Schutzhaube besitzt, die die Kehrwalze an ihrer dem Boden abgewandten
Seite mindestens teilweise überdeckt
und daß das
Gerätegehäuse einen flexiblen
Haubenabschnitt besitzt, der an die starre Schutzhaube anschließt und die
Kehrwalze an ihrem über
den starren Teil des Gerätegehäuses hinausragenden
Bereich mindestens teilweise abdeckt. Der flexible Haubenabschnitt
verhindert das Aufwirbeln von Schmutzpartikeln und dgl.. Gleichzeitig
gewährleistet
der flexible Haubenabschnitt, daß die Kehrwalze ausreichend
nah an ein Hindernis gefahren werden kann, um eine stirnseitige
Ecke vollständig
auszukehren.
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Es
ist vorgesehen, daß das
Kehrgerät
einen Schmutzsammelbehälter
mit einem Dachabschnitt besitzt, wobei der Dachabschnitt an die
starre Schutzhaube anschließt
und die starre Schutzhaube und der Dachabschnitt eine Leitfläche zum
Schmutzsammelbehälter
für das
Kehrgut bilden.
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Ein
gutes Kehrergebnis läßt sich
erreichen, wenn das Kehrgerät
eine in Fahrtrichtung vordere Kehrwalze und eine in Fahrtrichtung
hintere Kehrwalze besitzt, wobei die beiden Kehrwalzen gegensinnig und
auf der dem Boden zugewandten Seiten aufeinander zu angetrieben
sind. Die beiden Kehrwalzen fördern
dadurch das Kehrgut in den zwischen den beiden Kehrwalzen gebildeten
Zwickel und von dort nach oben gegen die Leitfläche und in den Schmutzsammelbehälter. Das
Kehrgut wird dadurch entlang der Leitfläche in den Schmutzsammelbehälter nach dem Überwurfprinzip
gefördert.
Dadurch läßt sich
sowohl feiner Schmutz als auch größere Schmutzteile wie Schachteln,
Getränkedosen
oder dgl. gut aufkehren.
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Um
auch ein gutes Kehren an Ecken, die an den Längsseiten des Kehrgeräts liegen,
zu erreichen, ist vorgesehen, daß mindestens eine Kehrwalze
sich an mindestens einer ersten Längsseite des Gerätegehäuses bis
annähernd
an die äußere Begrenzung
des Kehrgeräts
an dieser Längsseite
erstreckt. Wird das Kehrgerät
eng bis an die Begrenzung gefahren, so wird Schmutz an der Ecke
der Längsseite
nahezu vollständig
auf genommen. Die Kehrwalze besitzt dabei insbesondere schräg stehende
Borsten, die das Kehrgut zur Mitte des Kehrgeräts hin kehren.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
teilweise geschnittene Darstellung eines Kehrgeräts in Seitenansicht,
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2 eine
vergrößerte ausschnittsweise Darstellung
des Kehrgeräts
aus 1,
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3 eine
Ansicht des Kehrgeräts
von unten,
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4 bis 8 schematische
Darstellungen des Aufbaus von Kehrgeräten.
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Das
in 1 gezeigte Kehrgerät 1 besitzt einen
Griffrahmen 4, an dem zwei Handgriffe 2 zum Führen des
Kehrgeräts 1 über den
Boden festgelegt sind. An einem der Handgriffe 2 ist ein
nicht gezeigtes Bedienelement zum Bedienen eines Antriebsmotors angeordnet.
Das Kehrgerät 1 besitzt
einen Antriebsmotor, der in einer Motoreinheit 8 angeordnet
ist. Die Motoreinheit 8 besitzt ein Gehäuse 9, das an dem Kehrgerät 1 festgelegt
ist.
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Das
Kehrgerät 1 besitzt
ein starres Gerätegehäuse 53,
an dem ein Schmutzsammelbehälter 10 angeordnet
ist. Das Gerätegehäuse 53 besitzt
außerdem
eine Schutzhaube 11. Die Schutzhaube 11 schließt an einen
Dachabschnitt 55 des Schmutzsammelbehälters 10 an.
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Das
Kehrgerät 1 besitzt
eine vordere Kehrwalze 13 und eine hintere Kehrwalze 14.
Außerdem besitzt
das Kehrgerät 1 zwei
Hinterräder 5 und
zwei Vorderräder 6.
Die beiden Vorderräder 6 sind
erheblich kleiner als die Hinterräder 5 ausgebildet
und an den Stirnseiten der Kehrwalzen 13 und 14 in
dem Bereich, in dem sich die Kehrwalzen 13 und 14 berühren, angeordnet,
wie auch in 2 dargestellt. Die Schutzhaube 11 deckt
die Kehrwalzen 13 und 14 an ihrem Umfang im Bereich
ihrer Oberseite ab und ist an der Kehrwalze 13 nach vorne
heruntergezogen. An der Schutzhaube 11 ist ein flexibler
Haubenabschnitt 18 festgelegt, der sich von der Schutzhaube 11 bis
etwa auf die Höhe
einer Drehachse 36 der Kehrwalze 13 erstreckt.
Wie in 1 gestrichelt angedeutet ist, kann sich der flexible
Haubenabschnitt 18 auch bis zum Boden erstrecken, um die
Staubentwicklung zu verringern. In diesem Fall kann der flexible
Haubenabschnitt 18 mit Schlitzen versehen sein. Die Schutzhaube 11,
die starr ausgebildet ist, endet oberhalb der Drehachse 36 der
vorderen Kehrwalze 13.
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Bezogen
auf die Fahrtrichtung 60 des Kehrgeräts 1, also wenn das
Kehrgerät 1 vom
Bediener vor dem Bediener hergeschoben wird, ist im vorderen Bereich
des Kehrgeräts 1 die
vordere Kehrwalze 13 angeordnet, dahinter, also entgegen
der Fahrtrichtung 60 sind die beiden Vorderräder 6,
dahinter die hintere Kehrwalze 14 und dahinter die Hinterräder 5 angeordnet.
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Die
beiden Kehrwalzen 13 und 14 sind um ihre Drehachsen 36 und 37 von
der Motoreinheit 8 über
ein Getriebe 26 rotierend angetrieben. Die vordere Kehrwalze 13 ist
in einer Drehrichtung 31 angetrieben, bei der das Kehrgut
entgegen der Fahrtrichtung 60 gefördert wird. Die hintere Kehrwalze 14 ist in
einer entgegengesetzten Drehrichtung 32 angetrieben und
fördert
das Kehrgut in Fahrtrichtung 60 nach vorne auf die vordere
Kehrwalze 13 zu. Beide Kehrwalzen 13 und 14 fördern das
Kehrgut in den zwischen den beiden Kehrwalzen 13, 14 gebildeten Zwickel
und nach oben. Das Kehrgut gelangt nach dem Überwurfprinzip und geleitet
von der Schutzhaube 11 und einem Dachabschnitt 55 des
Schmutzsammelbehälters 10 in
den Schmutzsammelbehälter 10.
Die Schutzhaube 11 und der Dachabschnitt 55 des
Schmutzsammelbehälters 10 bilden
eine Leitfläche 56,
die das Kehrgut in Richtung des Pfeils 57 in den Schmutzsammelbehälter 10 leitet.
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In 3 ist
der Bereich der vorderen Kehrwalze 13 aus 1 vergrößert gezeigt.
Das Gerätegehäuse 53,
das auch die Schutzhaube 11 umfaßt, ist starr ausgebildet. Über dieses
starre Gerätegehäuse 53 ragt
die Kehrwalze 13 in Fahrtrichtung 60 nach vorne
um einen Überstand
x hinaus. Der Überstand
x beträgt
vorteilhaft mehr als 5%, insbesondere mehr als 10% des Durchmessers
i der vorderen Kehrwalze 13. Dies bedeutet, daß ein Umfangswinkel
von vorteilhaft etwa 50° bis
etwa 70° der
Kehrwalze 13 über
das starre Gerätegehäuse 53 hinausragt. Es
kann jedoch auch vorgesehen sein, daß ein größerer Umfangswinkel der Kehrwalze 13 über den starren
Teil des Gerätegehäuses 53 hinausragt.
Der über
das starre Gerätegehäuse 53 hinausragende Teil
der Kehrwalze 13 ist von dem flexiblen Haubenabschnitt 18,
der beispielsweise aus Kunststoff bestehen kann, abgedeckt.
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In 2 ist
das Kehrgerät 1 von
unten und an einer Wand 43 gezeigt. Das Kehrgerät 1 besitzt eine
Längsmittelebene 54,
die parallel zur Fahrtrichtung 60 ausgerichtet ist. Die
Lagerwelle 22 der Räder 5 wird
durch die Längsmittelebene 54 symmetrisch geteilt.
Das Kehrgerät 1 ist
mit seiner Längsseite 64 benachbart
zur Wand 43 angeordnet. Die Kehrwalze 14 erstreckt
sich an der Längsseite 64 bis
annähernd an
die äußere Begrenzung
des Kehrgeräts 1 an
der Längsseite 64.
Die Vorderräder 6 sind
um eine Drehachse 59 drehbar gelagert und die Hinterräder 5 um eine
Drehachse 58. Die Drehachsen 58, 59 der
Räder 5 und 6 und
die Drehachsen 36 und 37 der Kehrwalzen 13 und 14 verlaufen
parallel zueinander.
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Die
beiden Außenseiten 44 der
Hinterräder 5 besitzen
einen Abstand a zueinander, der geringfügig größer als die axiale Länge c der
hinteren Kehrwalze 14 ist. Der Abstand a kann jedoch auch
geringer als die axiale Länge
c sein. Die hintere Kehrwalze 14 überdeckt damit annähernd die
gesamte Breite des Kehrgeräts 1.
Die hintere Kehrwalze 14 besitzt zur Wand 43 in
der in 7 gezeigten Stellung des Kehrgeräts 1 einen
Abstand g, der sehr gering ist. Beim Einsatz einer Kehrwalze 14 mit
konisch gestellten Borsten kann der Abstand g bis auf Null verringert werden.
Der Abstand g entspricht etwa der Breite des an der Stirnseite der
hinteren Kehrwalze 14 angeordneten Vorderrads 6.
Die Außenseiten 45 der
beiden Vorderräder 6 besitzen
einen Abstand b zueinander, der die Breite des Kehrgeräts 1 definiert.
Die vordere Kehrwalze 13 besitzt eine axiale Länge d, die
kleiner als die axiale Länge
c der hinteren Kehrwalze 14 ist. Die axiale Länge d kann
jedoch auch größer als
die axiale Länge
c sein. Die vordere Kehrwalze 13 besitzt zur Wand 43 einen
Abstand h, der größer als
der Abstand g zwischen der hinteren Kehrwalze 14 und der Wand 43 ist.
Die Kehrwalze 14 steht damit in axialer Richtung an der
der Wand 43 zugewandten Seite des Kehrgeräts 1 über die
vordere Kehrwalze 13 über.
In diesem Bereich fördert
die Kehrwalze 14 Kehrgut in Richtung zur Längsmittelebene 54.
Dies läßt sich durch
entsprechende Schrägstellung
der Bürsten
der Kehrwalze 14 erreichen. Dadurch kann der Randbereich
an der Wand 43 gut gekehrt werden.
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Wie 2 zeigt,
ist der Durchmesser i der vorderen Kehrwalze 13 kleiner
als der Durchmesser k der hinteren Kehrwalze 14. Die beiden
Kehrwalzen 13, 14 berühren sich an ihrem Umfang,
so daß Kehrgut
sicher in den Schmutzsammelbehälter 10 gefördert werden
kann. Der Durchmesser der Vorderräder 6 ist erheblich
kleiner als der Durchmesser der Hinterräder 5. Die Vorderräder 6 dienen
lediglich als Stützräder. Werden
für eine
oder beide Kehrwalzen 13, 14 entsprechend harte
Borsten eingesetzt, so können
die Vorderräder 6 entfallen.
Das Kehrgerät 1 liegt
in diesem Fall auf den Kehrwalzen 13, 14 auf.
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In
den 4 bis 8 sind Ausführungsbeispiele für die Anordnung
der Kehrwalzen und Räder eines
Kehrgeräts
gezeigt. Gleiche Bezugszeichen kennzeichnen dabei gleiche Bauteile
wie in den 1 bis 3. Die Darstellungen
in den 4 bis 8 sind lediglich schematisch.
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In 4 ist
eine Anordnung eines Kehrgeräts
zum Kehren in Randbereichen gezeigt, bei dem die Kehrwalze 14 an
einer Längsseite 64 des
Kehrgeräts über einen
Rahmen 7 des Kehrgeräts 1 und
das auf dieser Seite angeordnete Hinterrad 5 hinausragt. Das
Kehrgerät 1 besitzt
lediglich ein auf der gegenüberliegenden
Seite angeordnetes Vorderrad 6, es können jedoch auch zwei Vorderräder 6 vorgesehen sein.
Die hintere Kehrwalze 14 ist von der nicht gezeigten Motoreinheit 8 angetrieben.
Die vordere Kehrwalze 13 ragt über den Rahmen 7 stirnseitig
hinaus und ist von der hinteren Kehrwalze 14 über einen
Riemen 17 angetrieben.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach 5 ist das auf der Längsseite 64 angeordnete
Hinterrad 5 innerhalb der Kontur des Rahmens 7 angeordnet. Dadurch
wird nur ein sehr geringer Überstand
der hinteren Kehrwalze 14 über den Rahmen 7 benötigt, um
bis an die Wand 43 kehren zu können.
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Im
Ausführungsbeispiel
nach 6 ist zusätzlich
auch die vordere Kehrwalze 13 bis zur Wand 43 und
an der Längsseite 64 über den
Rahmen 7 hinaus verlängert.
Dadurch können
Ecken sowohl an der Längsseite
als auch an der Stirnseite des Kehrgeräts 1 vollständig ausgekehrt
werden. Bei den Ausführungsbeispielen
nach 5 und 6 ragt die vordere Kehrwalze 13 stirnseitig über den
Rahmen 7 hinaus.
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Die 7 und 8 zeigen
Ausführungsbeispiele,
mit denen an beiden Längsseiten 64 und 65 des
Kehrgeräts
Randkehren ermöglicht
ist. An der Längsseite 64 entspricht
die Ausgestaltung des Kehrgeräts
nach 7 der Ausgestaltung nach
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6.
Beide Kehrwalzen 13 und 14 sind über den
Rahmen 7 hinaus bis zur Wand 43 verlängert. Auf
der gegenüberliegenden
Längsseite 65 sind die
Räder 5 und 6 ebenfalls
innerhalb der Kontur des Rahmens 7 angeordnet. Auch der
Riemen 17 ist innerhalb des Rahmens 7 angeordnet.
Dies kann beispielsweise durch Kehrwalzen mit konisch nach außen verlaufenden
Bürsten
erreicht werden. Dadurch ist auch an der Längsseite 65 ein Kehren
bis zum Rand möglich.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach 8 sind zwei Hinterräder 5 und ein mittig
angeordnetes Vorderrad 6 vorgesehen. Bei Verwendung harter
Borsten für
die Kehrwalze 13 und/oder 14 kann das Vorderrad 6 entfallen.
Das Kehrgerät 1 liegt
dann auf den Kehrwalzen 13, 14 auf. Die vordere
Kehrwalze 13 ist in zwei Abschnitte 13a, 13b unterteilt.
Die beiden Abschnitte 13a, 13b der vorderen Kehrwalze
werden über
den mittig angeordneten Riemen 17 angetrieben. Benachbart
zum Riemen 17 ist das Vorderrad 6 angeordnet.
Auch mit dieser Ausgestaltung kann sowohl an der Stirnseite als
auch an beiden Längsseiten 64 und 65 bis
zur Wand 43 gekehrt werden.