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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beschichtung von Polyolefin-Pulver
mit Silber.
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Hintergrund
ist, dass Silber eine antimikrobielle Wirkung hat und dass es aus
diesem Grund zur Anwendung im Bereich der Medizin und Hygiene geeignet
ist. Soll Silber in organischen Matrices fein verteilt werden, macht
dies besondere Verfahren oder Verfahrensschritte notwendig.
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In
US 20030049300 A1 (
Richard
N. Terry, "Polymer
compositions containing colloids of silver salts") werden Zusammensetzungen
von Polymeren beschrieben, die kolloidale Silbersalze enthalten.
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In
EP 0 251 783 A2 (
Neil
Edwards et al., "Anti-microbial
composition")
wird die Zusammensetzung von Beschichtungen von Silber oder Silbersalzen
auf unterschiedlichen anorganischen Trägermaterialien beschrieben.
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Bekannt
sind Reaktionsbedingungen und Reduktionsmittel, um Silbersalze in
wässriger
Lösung
ausgehend von Silber-Komplexen im Alkalischen zu metallischem Silber
zu reduzieren. Dabei kann bei erhöhter Temperatur gearbeitet
werden, um eine höhere
chemische Ausbeute zu erzielen. Dies kann beispielsweise der folgenden
Literaturstelle entnommen werden: „Organikum", Hrsg.: Heinz G. O. Becker et al.,
20. Auflage, Heidelberg, Johann Ambrosius Barth Verlag 1996, Seite
638-639 und Seite 706.
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In P.
Barnickel et al., Mol. Phys. 67(6) (1989) 1355-1372 werden
Polystyrol-Latex-Teilchen
in wässriger tensidhaltiger
Lösung
unter Einwirkung von Ultraschall mit Silber beschichtet. Angaben
zur Effektivität
der Beschichtung oder zur chemischen Ausbeute der Reduktion vom
Silbersalz zu Silber werden nicht gemacht.
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In A.
B. R. Mayer et al., J. Phys. Chem. B 104 (2000) 7278-7285 werden
Polystyrol-Latex-Teilchen oder
modifizierte Polystyrol-Latex-Teilchen in wässriger Lösung, die zum Teil Tensid enthält, mit
Silber beschichtet. Angaben zur Effektivität der Beschichtung oder zur
chemischen Ausbeute der Reduktion vom Silbersalz zu Silber werden
nicht gemacht.
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In J.
Zhang et al., Adv. Funct. Mater. 14(11) (2004) 1089-1096 wird
unter anderem die Beschichtung von Polystyrol-Latex-Teilchen beschrieben.
Es wird mit Ethanol oder mit einer Mischung Ethanol/Aceton gearbeitet.
Nach Adsorption von Silbernitrat auf den Latex-Teilchen werden diese
durch Zentrifugieren abgetrennt. Nach Redispergieren erfolgt dann
die Zugabe des Reduktionsmittels Natriumhypophosphit. Die Polystyrol-Partikel,
die mit Kristallkeimen beschichtet sind, werden dann mit Ethanol
gewaschen, um sie von überschüssigem Natriumhypophosphit
zu befreien und für
weitere Versuche einsetzen zu können.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, ein einfaches Verfahren zu entwickeln,
um Polyolefin-Pulver mit Silber zu beschichten.
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Weitere
Aufgaben sind, die Beschichtung mit hoher Effektivität durchzuführen sowie
die Reduktion vom Silbersalz zu Silber mit hoher chemischer Ausbeute
möglich
zu machen.
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Die
Aufgaben werden gelöst
durch:
Ein Verfahren zur Beschichtung von Polyolefin-Pulver
mit Silber, dadurch gekennzeichnet, dass man
- a)
eine Suspension von Polyolefin-Pulver in einer flüssigen Phase
vorlegt; die flüssige
Phase enthält
ein organisches Medium, Wasser, ein Silbersalz, eine stickstoffhaltige
Verbindung, ein Additiv und ein Reduktionsmittel;
- b) der Reaktionsmischung bei definierter Temperatur für eine definierte
Zeit bei guter Durchmischung Gelegenheit zur Reaktion gibt,
- c) das mit Silber beschichtete Polyolefin-Pulver aus der Reaktionsmischung
durch Filtration abtrennt
und
- d) das mit Silber beschichtete Polyolefin-Pulver, das von der
Reaktionsmischung getrennt wurde, reinigt.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Beschichtung von Polyolefin-Pulver mit Silber ist der Verfahrensschritt
a):
- a) man legt eine Suspension von Polyolefin-Pulver
in einer flüssigen
Phase vor; die flüssige
Phase enthält ein
organisches Medium, Wasser, ein Silbersalz, eine stickstoffhaltige
Verbindung, ein Additiv und ein Reduktionsmittel.
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Im
Verfahrensschritt a) wird ein Polyolefin-Pulver eingesetzt.
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Es
kann sich bei dem Polyolefin des Polyolefin-Pulvers um ein Homopolymer,
ein Copolymer oder ein Terpolymer handeln, das durch unterschiedliche
Verfahren hergestellt sein kann. Beispielsweise kann das eingesetzte
Polyolefin mittels Hochdruckverfahren oder Niederdruckverfahren
hergestellt sein.
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Als
Polyolefin besonders bevorzugt sind die Homopolymeren Polyethylen
und Polypropylen.
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Des
Weiteren können
als Polyolefine beispielsweise Verbindungen wie Polystyrol, Poly(1-buten),
Poly(2-buten), Poly(2-methylpropen), Poly(1-penten), Poly(2-penten),
Poly(3-methyl-1-penten), Poly(1-hexen), Poly(2-methyl-1-penten),
Poly(3-methyl-1-penten),
Poly(4-methyl-1-penten), Poly(1-hepten), Poly(4,4-dimethyl-1-penten),
Poly(4-methyl-1-hexen), Poly(5-methyl-1-hexen) oder Poly(6-methyl-1-hepten)
verwendet werden. Auch Poly(1-octen) oder Polymere längerkettiger α-Olefine
können
eingesetzt werden.
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Als
Polyolefin bevorzugt sind die Copolymeren von Ethylen und Propylen.
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Des
Weiteren können
als Polyolefine beispielsweise Copolymere der bereits oben genannten
Homopolymere eingesetzt werden. Auch Copolymere von Olefinen mit
Monomeren, die polare Gruppen enthalten, wie beispielsweise Acrylsäureester,
Ester der 2-Methylpropensäure,
Vinylacetat, Vinylalkohol, Vinylether oder Kohlenmonoxid, können verwendet
werden. Es wird nur Polyolefin eingesetzt, dessen Löslichkeit
in der Reaktionsmischung auch bei erhöhter Temperatur gering ist.
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Die
Feststoffgehalte des Polyolefin-Pulvers in der flüssigen Phase
können
besonders bevorzugt bis 50 Vol.-% betragen, bevorzugt größer gleich
50 Vol.-% und kleiner als 70 Vol.-% sein und gegebenfalls einen
Anteil von 70 bis 85 Vol.-% ausmachen (Vol.-% ist die Abkürzung für Volumenprozent, 100 Vol.-%
entsprechen einem Volumenbruch von 1).
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Es
wird Polyolefin-Pulver mit einem mittleren Teilchendurchmesser (Volumen
bezogener Mittelwert) zwischen 0,3 μm und 3 μm besonders bevorzugt. Bevorzugt
sind Teilchendurchmesser größer 3 μm und kleiner
30 μm. Es
können
auch Teilchen mit Durchmessern größer 30 μm und kleiner 300 μm eingesetzt
werden.
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Im
Verfahrensschritt a) wird ein organisches Medium eingesetzt.
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Als
organisches Medium sind Verbindungen geeignet, die mit Wasser mischbar
sind oder weitgehend mischbar sind. Im organischen Medium kann Polyolefin-Pulver
dispergiert werden. Der Siedepunkt des organischen Mediums sollte
nicht zu niedrig sein, um eine Reaktion vom Reduktionsmittel bei
höherer
Temperatur zu ermöglichen.
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Als
organisches Medium können
beispielsweise einwertige Alkohole eingesetzt werden wie Ethanol, 1-Propanol,
2-Propanol, 1-Butanol, 2-Butanol oder 2-Methyl-2-propanol.
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Als
organisches Medium können
beispielsweise mehrwertige Alkohole eingesetzt werden wie 1,2-Ethandiol,
1,2-Propandiol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol, 2- Ethylhexan-1,3-diol, 1,6-Hexandiol,
2-Methyl-2,4-pentandiol, 1,5-Pentandiol oder Glycerin.
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Als
organisches Medium können
beispielsweise Hydroxyether eingesetzt werden wie Diethylenglykol, Dipropylenglykol,
3-Methoxy-3-methylbutanol oder 1-Methoxy-2-propanol.
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Als
organisches Medium können
beispielsweise Glykolether eingesetzt werden wie Ethylenglykolmonoethylether,
Diethylenglykolmonoethylether, Dipropylenglykolmonomethylether,
Triethylenglykol, Triethylenglykolmonomethylether oder Polyethylenglykol.
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Als
organisches Medium können
beispielsweise Polyether eingesetzt werden wie Ethylenglykoldiethylether,
Diethylenglykoldiethylether oder Polyethylenglykoldimethylether.
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Bezogen
auf die Summe von organischem Medium und Wasser werden mindestens
30 Gew.-% organisches Medium verwendet, bevorzugt wird eine Menge
organisches Medium von mindestens 50 Gew.-% verwendet und besonders
bevorzugt eine Menge von minstestens 60 Gew.-% (Gew.-% ist die Abkürzung für Gewichtsprozent,
100 Gew.-% entsprechen einem Massenbruch von 1, diese Abkürzung wird
auch im weiteren Text so verwendet.).
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Auch
der Einsatz einer Reaktionsmischung, die lediglich Supren von Wasser
enthält,
ist besonders bevorzugt.
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Im
Verfahrensschritt a) wird Wasser eingesetzt.
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Es
kann Wasser unterschiedlicher Qualität eingesetzt werden. Bevorzugt
wird entionisiertes Wasser eingesetzt und besonders bevorzugt destilliertes
Wasser.
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Im
Verfahrensschritt a) wird ein Silbersalz eingesetzt.
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Alle
Silbersalze, die eine genügend
hohe Löslichkeit
in der Reaktionsmischung haben, können eingesetzt werden. Es
wird besonders bevorzugt Silberacetat oder Silbernitrat eingesetzt.
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Die
Menge an Silbersalz in der Reaktionsmischung wird so berechnet,
dass der Anteil von Silber im beschichteten Polyolefin-Pulver bis
zu 90 Gew.-% betragen kann. Bevorzugt sind Anteile bis 30 Gew.-%
Silber und besonders bevorzugt sind Anteile bis 15 Gew.-% Silber.
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Im
Verfahrensschritt a) wird eine stickstoffhaltige Verbindung eingesetzt.
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Als
stickstoffhaltige Verbindungen sind Substanzen geeignet, die mit
Ag+-Ionen Komplexe bilden können. Es
können
auch Mischungen mehrerer stickstoffhaltiger Verbindungen eingesetzt
werden.
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Als
stickstoffhaltige Verbindungen können
beispielsweise niedermolekulare oder polymere Substanzen eingesetzt
werden, die mindestens eine Amino-Gruppe, Amido-Gruppe, Imino-Gruppe
oder Imido-Gruppe oder ein heterocyclisch gebundenes Stickstoff-Atom
oder eine Kombination hiervon enthalten. Des Weiteren können als
stickstoffhaltige Verbindungen beispielsweise Substanzen eingesetzt
werden, die außer
den genannten stickstoffhaltigen Struktureinheiten mindestens eine
weitere funktionelle Gruppe haben, die keinen Stickstoff enthält.
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Als
stickstoffhaltige Verbindung sind Aminoether bevorzugt wie beispielsweise
Poly(ethylenglykol)-bis-(2-aminopropylether) oder Bis(2-methoxyethyl)-amin.
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Besonders
bevorzugt sind Aminoalkohole wie 2-Aminoethanol (Ethanolamin), Tris(2-hydroxyethyl)-amin
(Triethanolamin), 2-Amino-1-butanol, 2-(2-Aminoethoxy)-ethanol,
2-Amino-2-methyl-1-propanol, 3-Amino-1-propanol, N-Butyl-2,2'-iminodiethanol,
2-(Diethylamino)-ethanol,
2-(Dimethylamino)-ethanol, 2-Methylaminoethanol, N-Methyl-2,2'-iminodiethanol,
N-(2-Hydroxyethyl)-morpholin (2-Morpholinoethanol) oder Aminopropylsilantriol.
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Wird
Ammoniak als stickstoffhaltige Verbindung eingesetzt, ist darauf
zu achten, dass keine explosiven Azide gebildet werden.
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Die
eingesetzte Menge stickstoffhaltiger Verbindung kann die Menge,
die benötigt
wird, um eine hohe Konzentration von OH–-Ionen
einzustellen und Ag+-Komplexe zu bilden,
deutlich übersteigen.
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Es
kann auch zusätzlich
zur stickstoffhaltigen Verbindung eine anorganische Substanz verwendet werden,
mit der eine hohe Konzentration von OH–-Ionen
eingestellt wird. Als anorganische Substanz kann beispielsweise
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid oder Natriumcarbonat verwendet werden.
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Im
Verfahrensschritt a) wird ein Additiv eingesetzt.
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Als
Additiv geeignet sind Substanzen, in deren Anwesenheit Silberpartikel
mit geringem Teilchendurchmesser gebildet werden und durch die eine
Agglomeration von Silberpartikeln oder von beschichteten Oberflächen verhindert
oder eingeschränkt
wird. Es können
auch Additivmischungen eingesetzt werden.
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Für wässrige Lösungen,
die kein organisches Medium enthalten, werden solche Substanzen
als Schutzkolloide bezeichnet. Bekannt sind beispielsweise Poy(vinylalkohol),
Poly(vinylalkohol-vinylacetat), Natriumcitrat, Polyacrylamide, Polyvinylpyrrolidon,
Algonate, Casein und Lecithine.
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In
organischen Medien ist die Löslichkeit
dieser Schutzkolloide teilweise problematisch. Aus diesem Grund
können
Derivate von Schutzkolloiden verwendet werden, die in organischen
Medien löslich
sind. So kann beispielsweise Poly(vinylalkohol), der teilweise mit
Carbonsäuren
mittlerer Kohlenstoffkettenlänge
verestert ist, eingesetzt werden, um eine genügend gute Löslichkeit zu erzielen.
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Auf
Grund brauchbarer Löslichkeit
in vielen organischen Medien und potentieller Verwendbarkeit im pharmazeutischen
Bereich ist Polyvinylpyrrolidon als Additiv besonders bevorzugt.
Molmassen, deren Zahlenmittel bis zu 25 000 g/mol betragen kann,
sind besonders bevorzugt. Bevorzugt sind Molmassen von 25 000 g/mol
bis 100 000 g/mol. Es kann auch Polyvinylpyrrolidon mit höheren Molmassen
verwendet werden.
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Copolymere,
die durch Copolymerisation mit Vinylpyrrolidon hergestellt werden,
wie Poly-(N-vinylpyrrolidon-co-styrol), sind als Additive bevorzugt.
Des Weiteren werden Derivate von Polyvinylpyrrolidon wie Poly-(N-vinylpyrrolidon)-graft-(1-hexadecen)
als Additive bevorzugt.
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Bezogen
auf die eingesetzte Masse Silber kann ein Vielfaches an Additiv
eingesetzt werden.
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Da
als stickstoffhaltige Verbindung beispielsweise polymere Amine eingesetzt
werden können,
kann eine Abgrenzung von stickstoffhaltiger Verbindung zu Additiv
unscharf sein.
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Das
Verfahren kann auch durchgeführt
werden, wenn in Verfahrensschritt a) kein Additiv eingesetzt wird.
Die Ergebnisse der Ausführungsbeispiele
zeigen jedoch, dass mit Additiv eine feinere Verteilung des Silbers
erzielt werden kann.
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Im
Verfahrensschritt a) wird ein Reduktionsmittel eingesetzt.
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Als
Reduktionsmittel geeignet sind Substanzen, die Silber-Komplexe im
Alkalischen zu metallischem Silber reduzieren können. Des Weiteren müssen die
verwendeten Reduktionsmittel die Beschichtung von Oberflächen mit
Silber fördern.
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Als
Reduktionsmittel können
beispielsweise Kohlenhydrate eingesetzt werden.
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Als
Reduktionsmittel besonders bevorzugt sind reduzierende Zucker wie
D(+)-Glukose, D(–)-Fruktose, D(+)-Mannose,
D(+)-Galaktose und Laktose. Es können
auch die Hydrate dieser Verbindungen eingesetzt werden, insbesondere
wenn diese besser verfügbar
sind.
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Als
Reduktionsmittel bevorzugt sind Derivate von reduzierenden Zuckern.
Dies können
beispielsweise Zucker sein, bei denen eine oder mehrere OH-Gruppen
zu einer Ester-Gruppe, einer Ether-Gruppe oder einer Acetat-Gruppe
umgesetzt wurden. Als Derivate von reduzierenden Zuckern sind auch
Verbindungen anzusehen, bei denen ein Teil der funktionellen Gruppen
anders als bei einem reduzierenden Zucker ist, die jedoch nicht
durch direkte Umsetzung eines reduzierenden Zuckers hergestellt
wurden.
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Bevorzugt
können
des Weiteren als Reduktionsmittel Salze von Hydroxycabonsäuren eingesetzt
werden. Es können
beispielsweise Natrium-Salze, Kalium-Salze, Ammonium-Salze und Ammonium-Salze
von Aminen eingesetzt werden. Als Hydroxycarbonsäure kann beispielsweise Apfelsäure, Weinsäure oder
Citronensäure
eingesetzt werden.
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Da
beispielsweise Glukose als Kristallisationsinhibitor bekannt ist,
kann das Reduktionsmittel ein Vielfaches von der Menge betragen,
die zu einer vollständigen
Reduktion benötigt
wird.
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In
begrenztem Ausmaß können andere
Substanzen, die in der Reaktionsmischung enthalten sind, wie beispielsweise
Aminoalkohole, als Reduktionsmittel wirken und die Beschichtung
von Oberflächen
mit Silber fördern.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Beschichtung von Polyolefin-Pulver mit Silber ist der Verfahrensschritt
b):
- b) man gibt der Reaktionsmischung bei definierter
Temperatur für
eine definierte Zeit bei guter Durchmischung Gelegenheit zur Reaktion.
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Die
Reduktion vom Silbersalz zu metallischem Silber wird bei erhöhter Temperatur
durchgeführt,
um eine hohe chemische Ausbeute zu erzielen. Die Reaktion kann in
einem Temperaturbereich von 30°C
bis 165°C
durchgeführt
werden. Bevorzugt ist ein Temperaturbereich von 50°C bis 140°C. Besonders
bevorzugt sind Temperaturen im Bereich von 60°C bis 120°C. Wird die Temperatur der Reaktion festgelegt,
ist der Siedepunkt der Komponenten zu berücksichtigen. Die Reaktion kann
auch unter Rückfluß durchgeführt werden. Die
Reaktionstemperatur sollte merklich unter dem Schmelz- oder Erweichungsbereich
der Polyolefin-Partikel liegen.
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Die
Reaktion kann mit Reaktionszeiten von 1 Minute bis 10 Stunden durchgeführt werden.
Bevorzugt sind Zeiten von 10 Minuten bis 5 Stunden. Besonders bevorzugt
sind Reaktionszeiten von 15 Minuten bis 2 Stunden.
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Die
Beschichtung des Polyolefin-Pulvers mit Silber wird bei guter Durchmischung
durchgeführt.
An der Wand haftende Partikel können
während
der Reaktion abgestreift werden. Die Reaktionsmischung wird gerühert, insbesondere
um eine Phasentrennung der flüssigen
Phase von den Polyolefin-Partikeln zu verhindern.
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Glas-
und Metalloberflächen
werden bei Verwendung der oben genannten Reduktionsmittel gut mit
Silber beschichtet. Um eine verringerte Ausbeute weitgehend zu verhindern,
kann die Reaktion in Polyolefin-Behältern durchgeführt werden.
Des Weiteren können
Rührer
aus Polyolefin eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind Behälter und
Rührer
aus Polyethylen und Polypropylen. Es können auch Reaktionsbehälter und Rührer verwendet
werden, die beschichtet sind. Besonders bevorzugt sind Beschichtungen
aus Polyolefinen, Teflon oder anderen hydrophoben Polymeren. Es
können
auch Beschichtungen aus anderen polymeren Materialien und aus Emaille
eingesetzt werden.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Beschichtung von Polyolefin-Pulver mit Silber ist der Verfahrensschritt
c):
- c) man trennt das mit Silber beschichtete
Polyolefin-Pulver aus der Reaktionsmischung durch Filtration ab.
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Nach
Ende der Reaktion wird das mit Silber beschichtete Polyolefin-Pulver
aus der Reaktionsmischung durch Filtration abgetrennt.
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Um
die Filtration durchzuführen
ist ein Druckunterschied zwischen Zu- und Ablaufseite notwendig,
der durch Druck auf der Suspensionsseite oder durch Unterdruck auf
der Seite des abfließenden
Filtrats erzeugt werden kann. Die Filtration kann diskontinuierlich
oder kontinuierlich durchgeführt
werden.
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Bevor
eine Filtration durchgeführt
wird, kann es bei geringen Reaktionsvolumina sinnvoll sein, nach Ende
der Reaktionszeit eine Verdünnung
durch Zugabe von organischem Medium, einem Lösungsmittel, Wasser oder einer
Mischung dieser durchzuführen.
Eine Abgrenzung der Verfahrensschritte c) und d) kann deshalb unscharf
sein.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Beschichtung von Polyolefin-Pulver mit Silber ist der Verfahrensschritt
d):
- d) man reinigt das mit Silber beschichtete
Polyolefin-Pulver, das von der Reaktionsmischung getrennt wurde.
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Nach
Filtration kann der Filterkuchen des mit Silber beschichteten Polyolefin-Pulvers
mit dem organischen Medium, einem Lösungsmittel, Wasser oder einer
Mischung dieser gewaschen werden.
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Um
das mit Silber beschichtete Polyolefin-Pulver, das von der Reaktionsmischung
abgetrennt wurde, zu reinigen, kann es redispergiert und erneut
abfiltriert werden. Als flüssige
Phase kann das organische Medium, ein Lösungsmittel, Wasser oder eine
Mischung dieser verwendet werden. Dieser Vorgang, also Redispergieren
und Abfiltrieren, kann einmal oder mehrmals durchgeführt werden.
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Das
mit Silber beschichtete Polyolefin-Pulver, das gereinigt worden
ist, wird getrocknet. Reste an Flüssigkeiten, die das Pulver
noch enthält,
können
durch Verdunsten oder Verdampfen abgetrennt werden. Die erforderliche
Energie kann beispielsweise durch unmittelbare Berührung mit
beheizten Flächen,
durch Infrarottrocknung oder durch Mikrowellen-Trocknung zugeführt werden.
Es kann Vakuum angelegt werden, gegebenfalls bei erhöhter Temperatur.
Eine Trocknung kann auch in einem Behälter, gegebenenfalls bei Unterdruck,
mit Hilfe eines Trockenmittels durchgeführt werden. Des Weiteren kann
beispielsweise durch Spülen des
Pulvers mit einem getrockneten Gas oder einer getrockneten Gasmischung
getrocknet werden.
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Nach
Filtration kann das beschichtete Pulver auch ohne vorangehende Reinigungsschritte
getrocknet werden, sofern der Gehalt an Verunreinigungen dadurch
genügend
reduziert werden kann.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist vorteilhaft, da es mit einfachen Mitteln durchgeführt werden kann.
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Ein
weiterer Vorteil des Verfahrens ist, dass das mit Silber beschichtetes
Polyolefin-Pulver
von der Reaktionsmischung abgetrennt werden kann. Für eine weitere
Verwendung kann eine toxikologische Belastung daher weitgehend reduziert
werden.
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Des
Weiteren ist das erfindungsgemäße Verfahren
vorteilhaft, da die Beschichtung von Polyolefin-Pulver mit Silber
mit hoher Effektivität
sowie mit hoher chemischer Ausbeute der Reduktion vom Silbersalz
zum Silber durchgeführt
werden kann.
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Das
mit Silber beschichtete Polyolefin-Pulver kann in unterschiedlichen
Verfahren verwendet werden, um Verbundwerkstoffe aus Silber und
Polymeren herzustellen.
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Das
mit Silber beschichtete Polyolefin-Pulver, das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wurde, kann in Verfahren verwendet werden, die eine
thermoplastische Verarbeitung beinhalten. Dabei kann es sich beispielsweise
um eine direkte thermoplastische Verarbeitung des hergestellten
Pulvers handeln. Gegebenenfalls kann dem beschichteten Pulver auch
unbeschichtetes Pulver zugesetzt werden.
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Das
mit Silber beschichtete Polyolefin-Pulver kann auch in andere thermoplastische
Polymere eingearbeitet werden, die keine Polyolefine sind.
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Um
eine Agglomeration der Silber-Partikel oder von beschichteten Oberflächen beim
Durchmischen oder Einarbeiten zu verhindern, kann dem thermoplastischen
Material Dispergiermittel zugegeben werden. Des Weiteren können dem
thermoplastischen Material auch andere Additive, die Polymeren üblicherweise
zugesetzt werden, zugegeben werden.
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Das
mit Silber beschichtete Polyolefin-Pulver, das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wurde, kann in Verfahren verwendet werden, die ein Sintern
von Polyolefin-Pulver beinhalten. Werden Polyolefin-Pulver aus ultrahochmolekularem
Material verwendet, können
diese durch Sintern verarbeitet werden. Hierzu können die mit Silber beschichteten
Pulver verwendet werden oder Mischungen mit unbeschichtetem Pulver.
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Das
mit Silber beschichtete Polyolefin-Pulver, das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wurde, kann durch Dispergieren in einer Reaktionsmischung,
die für
eine Polymerisation eingesetzt wird, verwendet werden. Bei der Reaktionsmischung
kann es sich um eine Mischung handeln, die beispielsweise zur Herstellung
von Silikonkautschuk, Polyurethan oder Epoxidharz geeignet ist.
Des Weiteren kann beispielsweise eine Polymerisation von Polyolefinen
mit Hilfe von Katalysatoren oder Katalysatorgemischen in Gegenwart von
mit Silber beschichtetem Polyolefin-Pulver durchgeführt werden.
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Die
Erfindung wird durch die nachfolgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Ausführungsbeispiel
1:
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Beschichtung von Polyethylen-Pulver
mit Silber
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Folgende
Bestandteile der Reaktionsmischung wurden zusammengegeben:
3,4516
g | 2-Propanol |
1,1138
g | Ethanolamin |
0,5512
g | Silberacetat |
1,8215
g | Polyethylen-Pulver
Ceridust VP 3610 (Firma Clariant GmbH) |
2,9155
g | D(+)-Glukose
(25 Gew.-%) in Wasser |
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Die
Suspension wurde 30 min bei 70°C
in einem Behälter
aus Polyethylen mit einem teflonummantelten Magnetrüherstäbchen gerühert und
an der Wand haftende Partikel wurden mehrfach abgestreift.
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Die
Reaktionmischung wurde mit 50 g einer Mischung von 2-Propanol und
Wasser (35 g 2-Propanol plus 15 g Wasser) versetzt und gut durchmischt.
Anschließend
wurde der Feststoffanteil durch Filtration unter Verwendung von
Vakuum abgetrennt. Der Feststoffanteil wurde in einer Mischung aus
2-Propanol und Wasser redispergiert und erneut abgetrennt. Redispergieren
und Abtrennen des Pulvers wurden ein weiteres Mal wiederholt. Anschließend wurde
im Exxikkator über
Phosphorpentoxid getrocknet.
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Analytische Arbeiten
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Lösen des
Silbers: Eine Probe des getrockneten Pulvers wurde mit etwa 0,02
g Brij® 35
(bei der zweiten Bestimmung mit einigen Tropfen kommerzieller Tensidmischung
fit) und etwa 3 g HNO3 (rauchende HNO3, die mit gleichem Gewichtsanteil Wasser
verdünnt
wurde) versetzt. Dann wurde 10 min bei 70°C gut gerühert.
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Quantitative
Bestimmung des Silber-Gehalts nach Volhard: Nach Lösen des
Silbers wurde mit 15 g Wasser verdünnt und es wurden einige Tropfen
einer salpetersauren Fe2(SO4)3-Lösung
(1 Gew.-%) dazugegeben. Anschließend wurde mit einer 0,1 molaren
KSCN-Lösung
titriert. Der Endpunkt war durch eine rötliche Färbung erkennbar.
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Bei
der ersten Probe wurden 0,4233 g hergestelltes Pulver eingewogen
und nach Lösen
des Silbers wurde eine Menge von 0,07173 g Silber bestimmt. Dies
entspricht 16,95 Gew.-%. Bezogen auf die Summe von Silber und Polyethylen-Pulver,
die in der Reaktionsmischung eingesetzt wurden, ist der Anteil an
Silber 16,36 Gew.-%. Damit ergibt sich eine wiedergefundene Menge
Silber von 103,6%. Bei der zweiten Probe wurden 0,4527 g hergestelltes
Pulver eingewogen und nach Lösen
des Silbers wurde eine Menge von 0,07324 g Silber bestimmt. Dies
entspricht 16,18 Gew.-%, was einer wiedergefundenen Menge Silber
von 98,90% entspricht.
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Zur
Kontrolle wurde der Silber-Gehalt von Silberacetat, das zur Beschichtung
eingesetzt wurde, ebenfalls bestimmt. Bei der ersten Kontrollprobe
wurden 0,0794 g Silberacetat (entspricht 0,05131 g Silber) eingewogen
und eine Menge von 0,05156 g Silber bestimmt. Dies entspricht einer
wiedergefundenen Menge Silber von 100,5%. Bei der zweiten Kontrollprobe
wurden 0,0856 g Silberacetat (entspricht 0,05532 g Silber) eingewogen
und eine Menge von 0,05577 g Silber bestimmt. Dies entspricht einer
wiedergefundenen Menge Silber von 100,8%.
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Lichtmikroskopie:
Das hergestellte Pulver, das getrocknet worden war, wurde mittels
Lichtmikroskopie untersucht. Es waren außer Polyethylen-Partikeln Silber-Partikel
erkennbar. Im Verhältnis
zur eingesetzten Menge Silber waren jedoch nur wenige Silber-Partikel
erkennbar. Daher muß man
davon ausgehen, dass der überwiegende
Teil des Silbers fein verteilt als Beschichtung mit Teilchendurchmessern
im Sub-Mikrometerbereich
vorliegt.
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Ausführungsbeispiel
2:
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Beschichtung von Polyethylen-Pulver
mit Silber bei Verwendung eines Additivs
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Folgende
Bestandteile der Reaktionsmischung wurden zusammengegeben:
5,1591
g | 2-Propanol |
0,6551
g | Ethanolamin |
0,3135
g | Silberacetat |
0,2524
g | Polyvinylpyrrolidon,
Molekulargewicht: 10 000 g/mol |
1,8075
g | Polyethylen-Pulver
Ceridust VP 3610 (Firma Clariant GmbH) |
1,6943
g | D(+)-Glukose
(25 Gew.-%) in Wasser |
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Die
Suspension wurde 30 min bei 70°C
in einem Behälter
aus Polyethylen mit einem teflonummantelten Magnetrüherstäbchen gerühert und
an der Wand haftende Partikel wurden mehrfach abgestreift.
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Die
Reaktionmischung wurde mit 40 g einer Mischung von 2-Propanol und
Wasser (28 g 2-Propanol plus 12 g Wasser) versetzt und gut durchmischt.
Anschließend
wurde der Feststoffanteil durch Filtration unter Verwendung von
Vakuum abgetrennt. Der Feststoffanteil wurde in einer Mischung aus
2-Propanol und Wasser redispergiert und erneut abgetrennt. Redispergieren
und Abtrennen des Pulvers wurden ein weiteres Mal wiederholt. Anschließend wurde
im Exxikkator über
Phosphorpentoxid getrocknet.
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Analytische Arbeiten
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Lösen des
Silbers: Eine Probe des getrockneten Pulvers wurde mit etwa 0,02
g Brij® 35
und etwa 3 g HNO3 (rauchende HNO3, die mit gleichem Gewichtsanteil Wasser
verdünnt
wurde) versetzt. Dann wurde 10 min bei 70°C gut gerühert.
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Quantitative
Bestimmung des Silber-Gehalts nach Volhard: Nach Lösen des
Silbers wurde mit 15 g Wasser verdünnt und es wurden einige Tropfen
einer salpetersauren Fe2(SO4)3-Lösung
(1 Gew.-%) dazugegeben. Anschließend wurde mit einer 0,1 molaren
KSCN-Lösung
titriert. Der Endpunkt war durch eine rötliche Färbung erkennbar.
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Bei
der ersten Probe wurden 0,4590 g hergestelltes Pulver eingewogen
und nach Lösen
des Silbers wurde eine Menge von 0,04487 g Silber bestimmt. Dies
entspricht 9,776 Gew.-%. Bezogen auf die Summe von Silber und Polyethylen-Pulver,
die in der Reaktionsmischung eingesetzt wurden, ist der Anteil an
Silber 10,08 Gew.-%. Damit ergibt sich eine wiedergefundene Menge
Silber von 96,98%. Bei der zweiten Probe wurden 0,4105 g hergestelltes
Pulver eingewogen und nach Lösen
des Silbers wurde eine Menge von 0,04137 g Silber bestimmt. Dies
entspricht 10,08 Gew.-%, was einer wiedergefundenen Menge Silber
von 100,0% entspricht.
-
Ergebnisse
von Silberacetat-Kontrollproben, deren Silber-Gehalte bestimmt wurden,
sind bereits in Ausführungsbeispiel
1 aufgeführt.
-
Lichtmikroskopie:
Das hergestellte Pulver, das getrocknet worden war, wurde mittels
Lichtmikroskopie untersucht. Es waren Polyethylen-Partikel erkennbar,
jedoch keine Silber-Partikel. Daher muß man davon ausgehen, dass
das Silber fein verteilt als Beschichtung mit Teilchendurchmessern
im Sub-Mikrobereich vorliegt.
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Ausführungsbeispiel
3:
-
Beschichtung von Polyethylen-Pulver
mit Silber
-
Folgende
Bestandteile der Reaktionsmischung wurden zusammengegeben:
5,4513
g | 2-Propanol |
0,6556
g | Ethanolamin |
0,3171
g | Silbernitrat |
1,8017
g | Polyethylen-Pulver
Ceridust VP 3610 (Firma Clariant GmbH) |
1,6849
g | D(+)-Glukose
(25 Gew.-%) in Wasser |
-
Die
Suspension wurde 30 min bei 70°C
in einem Behälter
aus Polyethylen mit einem teflonummantelten Magnetrüherstäbchen gerühert und
an der Wand haftende Partikel wurden mehrfach abgestreift.
-
Die
Filtration und Reinigung des hergestellten Pulvers erfolgten wie
in Ausführungsbeispiel
2 beschrieben.
-
Analytische Arbeiten
-
Lösen des
Silbers: Das Lösen
des Silbers erfolgte wie in Ausführungsbeispiel
2 beschrieben.
-
Quantitative
Bestimmung des Silber-Gehalts nach Volhard: Die quantitative Bestimmung
von Silber-Gehalten erfolgte wie in Ausführungsbeispiel 2 beschrieben.
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Bei
der ersten Probe wurden 0,4156 g hergestelltes Pulver eingewogen
und nach Lösen
des Silbers wurde eine Menge von 0,03387 g Silber bestimmt. Dies
entspricht 8,150 Gew.-%. Bezogen auf die Summe von Silber und Polyethylen-Pulver,
die in der Reaktionsmischung eingesetzt wurden, ist der Anteil an
Silber 10,05 Gew.-%. Damit ergibt sich eine wiedergefundene Menge
Silber von 81,09%. Bei der zweiten Probe wurden 0,4932 g hergestelltes
Pulver eingewogen und nach Lösen
des Silbers wurde eine Menge von 0,04024 g Silber bestimmt. Dies
entspricht 8,159 Gew.-%, was einer wiedergefundenen Menge Silber
von 81,18% entspricht.
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Zur
Kontrolle wurde der Silber-Gehalt von Silbernitrat, das zur Beschichtung
eingesetzt wurde, ebenfalls bestimmt. Bei der ersten Kontrollprobe
wurden 0,0884 g Silbernitrat (entspricht 0,05613 g Silber) eingewogen
und eine Menge von 0,05663 g Silber bestimmt. Dies entspricht einer
wiedergefundenen Menge Silber von 100,9%. Bei der zweiten Kontrollprobe
wurden 0,0826 g Silbernitrat (entspricht 0,05245 g Silber) eingewogen
und eine Menge von 0,05264 g Silber bestimmt. Dies entspricht einer
wiedergefundenen Menge Silber von 100,4%.
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Lichtmikroskopie:
Das hergestellte Pulver, das getrocknet worden war, wurde mittels
Lichtmikroskopie untersucht. Es waren außer Polyethylen-Partikeln Silber-Partikel
erkennbar. Im Verhältnis
zur eingesetzten Menge Silber waren jedoch nur wenige Silber-Partikel
erkennbar. Daher muß man
davon ausgehen, dass der überwiegende
Teil des Silbers fein verteilt als Beschichtung mit Teilchendurchmessern
im Sub-Mikrometerbereich
vorliegt.
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Ausführungsbeispiel
4:
-
Beschichtung von Polyethylen-Pulver
mit Silber
-
Folgende
Bestandteile der Reaktionsmischung wurden zusammengegeben:
5,4257
g | 2-Propanol |
0,6580
g | Ethanolamin |
0,3221
g | Silberacetat |
1,8096
g | Polyethylen-Pulver
Ceridust VP 3610 (Firma Clariant GmbH) |
1,7484
g | D(–)-Fruktose
(25 Gew.-%) in Wasser |
-
Die
Suspension wurde 30 min bei 70°C
in einem Behälter
aus Polyethylen mit einem teflonummantelten Magnetrüherstäbchen gerühert und
an der Wand haftende Partikel wurden mehrfach abgestreift.
-
Die
Filtration und Reinigung des hergestellten Pulvers erfolgten wie
in Ausführungsbeispiel
2 beschrieben.
-
Analytische Arbeiten
-
Lösen des
Silbers: Das Lösen
des Silbers erfolgte wie in Ausführungsbeispiel
2 beschrieben.
-
Quantitative
Bestimmung des Silber-Gehalts nach Volhard: Die quantitative Bestimmung
von Silber-Gehalten erfolgte wie in Ausführungsbeispiel 2 beschrieben.
-
Bei
der ersten Probe wurden 0,4151 g hergestelltes Pulver eingewogen
und nach Lösen
des Silbers wurde eine Menge von 0,04369 g Silber bestimmt. Dies
entspricht 10,53 Gew.-%. Bezogen auf die Summe von Silber und Polyethylen-Pulver,
die in der Reaktionsmischung eingesetzt wurden, ist der Anteil an
Silber 10,32 Gew.-%. Damit ergibt sich eine wiedergefundene Menge
Silber von 102,0%. Bei der zweiten Probe wurden 0,4955 g hergestelltes
Pulver eingewogen und nach Lösen
des Silbers wurde eine Menge von 0,05070 g Silber bestimmt. Dies
entspricht 10,23 Gew.-%, was einer wiedergefundenen Menge Silber
von 99,13% entspricht.
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Ergebnisse
von Silberacetat-Kontrollproben, deren Silber-Gehalte bestimmt wurden,
sind bereits in Ausführungsbeispiel
1 aufgeführt.
-
Lichtmikroskopie:
Das hergestellte Pulver, das getrocknet worden war, wurde mittels
Lichtmikroskopie untersucht. Es waren außer Polyethylen-Partikeln Silber-Partikel
erkennbar. Im Verhältnis
zur eingesetzten Menge Silber waren jedoch nur wenige Silber-Partikel
erkennbar. Daher muß man
davon ausgehen, dass der überwiegende
Teil des Silbers fein verteilt als Beschichtung mit Teilchendurchmessern
im Sub-Mikrometerbereich
vorliegt.