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Die
Erfindung betrifft eine Duschwanne aus Metallblech, mit einem horizontalen
Wannenblattbereich und einem zu einer Ablauföffnung hin abfallenden Wannenboden,
sowie ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Duschwanne.
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Herkömmliche
Duschwannen aus emailliertem Stahlblech weisen zwischen dem Wannenboden und
dem Wannenblattbereich ein relativ großes Gefälle auf, so daß zwischen
dem Wannenboden und dem horizontalen Wannenblattbereich eine verhältnismäßig tiefe
und steile Stufe gebildet wird. Die Ablauföffnung ist in einer Ecke des
Wannenbodens angeordnet, und der Wannenboden weist zu dieser Ecke
ein leichtes Gefälle
auf.
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Die
Herstellung einer solchen Duschwanne erfolgt in mindestens zwei
Schritten. In einem ersten Schritt wird ein Blechrohling so gezogen,
daß die
Stufe zwischen dem Wannenboden und dem erhöhte Wannenblattbereich gebildet
wird. In einem weiteren Schritt wird dann ein umlaufender stabilisierender Rand
geformt, der anschließend
noch nach innen umgebörtelt
wird. Schließlich
wird im Wannenboden der so vorgeformten Wanne die Ablauföffnung ausgeprägt und ausgestanzt.
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In
behindertengerechten Wohnungen wird in der Dusche zumeist keine
Duschwanne verwendet, damit der Benutzer die Dusche leichter betreten
kann und gegebenenfalls auch mit einem Rollstuhl in die Dusche hineinfahren
kann. Der Fußbodenestrich wird
dann so gegossen, daß er
zu einer im Wannenboden gebildeten Ablauföffnung ein Gefälle aufweist, und
der Boden der Dusche oder des gesamten Badezimmers wird durchgehend
verfliest. Nachteilig daran ist, daß sich die Fliesenfugen im
Bereich der Dusche nur schwer sauber halten lassen.
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Es
sind auch barrierefreie Duschwannen aus Naturstein oder dgl. bekannt,
deren Oberfläche
sich jedoch ebenfalls nur schlecht reinigen läßt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Duschwanne der eingangs genannten Art
zu schaffen, die sich einfach herstellen läßt, leicht zu reinigen ist
und behindertenfreundlich gestaltet ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß bei
einer Duschwanne aus emailliertem Stahlblech die Ablauföffnung im
Mittelbereich des Wannenbodens angeordnet ist und daß der Wannenboden
von der Ablauföffnung
zum Rand hin stetig ansteigt und stufenlos in den horizontalen Wannenblattbereich übergeht.
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Diese
Duschwanne läßt sich
so einbauen, daß ihr
horizontaler Wannenblattbereich mit dem umgebenden Fliesenboden
bündig
ist. Die Fußbodenfläche des
Badezimmers fällt
dann sanft zur Ablauföffnung
in der Duschwanne ab, ohne daß irgendwelche Stufen
oder Absätze
gebildet werden, die Reinigungsarbeiten sowie den Zugang für Behinderte
erschweren und auch für
Nichtbehinderte, insbesondere für ältere Menschen,
eine unfallträchtige
Stolperkante bilden. Andererseits wird der Wannenboden in der Umgebung
der Ablauföffnung
durch die durchgehende und pflegeleichte emaillierte Oberfläche der Duschwanne
gebildet, so daß hier
keine schmutzanfälligen
Fugen vorhanden sind und, wie bei einer herkömmlichen Duschwanne, die Gefahr
vermieden wird, daß das
Duschwasser durch Leckstellen in den Fußboden eindringt.
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Überraschend
hat sich gezeigt, daß eine
so geformte Duschwanne trotz der fehlenden Stufe zwischen dem Wannenboden
und dem Wannenblattbereich eine hohe Stabilität aufweist, die es sogar gestattet,
die Wanne ausschließlich
an ihrem äußeren Umfangsrand
unterhalb des Wannenblattbereiches abzustützen. Aufgrund seiner stetig
zur Ablauföffnung
hin abfallenden Form biegt sich der Wannenboden auch bei Belastung
nur wenig durch, und wenn die Emailschicht relativ dünn ist,
beispielsweise zwischen 250 und 350 μm, führt diese geringe Verformung
nicht zu Rissen in der Emailschicht.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bevorzugt
hat die Duschwanne einen rechteckigen Grundriß, und die Eckenradien am Außenrand
der Duschwanne sind vorzugsweise kleiner als 15 mm, besonders bevorzugt
kleiner 12 mm, so daß sich
die Duschwanne praktisch lückenlos
an die umgebenden Fußbodenfliesen
anschließt.
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Auch
die Ablauföffnung
kann einen rechteckigen Grundriß haben
und kann als vertiefte Mulde ausgebildet sein, die bis auf einen
umlaufenden Spalt, durch den das Duschwasser ablaufen kann, durch
einen mit dem Boden der Duschwanne bündigen Deckel abgedeckt ist.
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Ein
vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung der oben beschriebenen Duschwanne
ist dadurch gekennzeichnet, daß das
Ziehen des Wannenbodens in eine zur Ablauföffnung hin abfallende Form sowie
das Formen des umlaufenden Randes in einem einzigen Schritt erfolgen.
Wenn die Duschwanne in ihrem Wannenblattbereich keine Stufen oder Absätze aufweist
und außerdem
die Ablauföffnung zumindest
annähernd
mittig im Wannenboden sitzt und somit zum Rand überall einen relativ großen Abstand
aufweist, braucht das Blech nur geringfügig verformt zu werden, um
dem Wannenboden eine konkave, zur Ablauföffnung abfallende Form zu geben.
Diese geringfügige
Verformung läßt sich
problemlos in demselben Arbeitsschritt erreichen, in dem auch der
Rand umgebogen wird. Auch das Prägen
der Ablauföffnung
kann in diesem Arbeitsschritt erfolgen. Beispielsweise kann der
horizontale Wannenblattbereich, der ggf. auf eine sehr schmale Zone reduziert
ist, im Ober- und Unterwerkzeug einer Ziehform gehalten werden,
während
die Teile des Ober- und
Unterwerkzeugs, die zum Prägen
der Ablauföffnung
dienen, in einer gegenüber
dem Wannenblattbereich versetzten Ebene angeordnet sind, so daß der Wannenboden
bei dem Zieh- und Prägevorgang in
der gewünschten
Weise durchgebogen wird. Gegebenenfalls kann bei der Dimensionierung
des Werkzeugs ein gewisses Rückfedern
des Wannenbodens in Rechnung gestellt werden.
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Das
Herstellungsverfahren ist somit gegenüber dem mehrstufigen Verfahren
zur Herstellung einer bekannten Duschwanne erheblich vereinfacht,
so daß sich
die Duschwanne rationell und kostengünstig fertigen läßt.
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Im
folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand
der Zeichnung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 einen
Querschnitt einer erfindungsgemäßen Duschwanne;
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2 Diagramme
zur Illustration des Höhenprofils
des Wannenbodens der Duschwanne;
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3 einen
verkleinerten Grundriß der Duschwanne;
und
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4 und 5 schematische
Schnittdarstellungen zur Illustration eines Zieh- und Prägevorgangs
zur Herstellung der Duschwanne nach 1.
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Die
in 1 gezeigte Duschwanne 10 weist einen
leicht konkaven Wannenboden 12 auf, der sanft zu einer
mittig im Wannenboden angeordneten Ablauföffnung 14 hin abfällt. Der
Rand der Ablauföffnung 14 ist
als vertiefte Mulde 16 geformt, die bis auf einen schmalen
Spalt 18, durch den das Duschwasser ablaufen kann, von
einem in der Zeichnung nur strichpunktiert angedeuteten flachen
Deckel 20 abgedeckt ist. Der Deckel 20 ist dabei
mit dem umgebenden inneren Bereich des Wannenbodens 12 bündig.
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Der
Wannenboden 12 geht nach außen fließend und stufenlos in einen
horizontalen Wannenblattbereich 22 über, an den sich ein rechtwinklig nach
unten abgewinkelter und an der unteren Kante nach innen umgebörtelter
Umfangsrand 24 anschließt.
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Wenn
die Duschwanne 10 in eine Dusche eingebaut wird, so kann
sie sich in bekannter Weise mit ihrem horizontalen Wannenblattbereich 22 auf
einem nicht gezeigten höhenverstellbaren
Tragrahmen abstützen,
der in der Höhe
so eingestellt wird, daß der
Wannenblattbereich 22 nach dem Verfliesen des umgebenden
Bodens des Badezimmers mit der Fliesenoberfläche bündig ist. Der Fußboden des
Badezimmers einschließlich
der Dusche mit der Duschwanne 10 bildet dann eine im wesentlichen
ebene, barrierefreie Oberfläche,
die lediglich im Bereich des Wannenbodens 12 der Duschwanne
sanft zu der Ablauföffnung 14 hin
abfällt.
Die Ablauföffnung 14 ist vorzugsweise
so groß dimensioniert,
daß sich
das Duschwasser auch bei weit aufgedrehter Dusche nicht staut und
somit nicht über
den horizontalen Wannenblattbereich 22 überläuft. Eine Ablaufarmatur schließt sich
so an die Ablauföffnung
an daß eine leichte
Durchbiegung des Wannenbodens bei Belastung ausgeglichen werden
kann. Eine nicht gezeigte Duschkabine oder ein Duschvorhang kann
so installiert sein, daß der
Austritt von Spritzwasser über
den Wannenblatt bereich 22 der Duschwanne 10 hinaus weitgehend
vermieden wird. Falls doch einmal Wasser überlaufen oder größere Mengen
an Spritzwasser auf den Boden außerhalb der Duschwanne 10 gelangen
sollten, läßt sich
das Wasser problemlos mit Hilfe eines Gummiwischers oder dergleichen
zur Ablauföffnung 14 ziehen.
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In 2 sind
für einen
in 1 mit B bezeichneten Bereich des Wannenbodens 12 der Duschwanne
das Höhenprofil
h(r) sowie dessen erste und zweite Ableitung graphisch dargestellt.
Im gezeigten Beispiel ist die Steigung dh/dr des Wannenbodens 12 unmittelbar
angrenzend an den Rand der Mulde 16 nahezu gleich null,
und sie erreicht etwa auf halbem Wege zwischen dem Rand der Mulde 16 und dem
horizontalen Wannenblattbereich 22 ein Maximum und fällt dann
stetig wieder auf null ab. Die Krümmung d2h/dr2 ist somit eine monoton fallende Funktion
des Abstands r vom Mittelpunkt der Ablauföffnung 14.
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In 3 ist
die Duschwanne 10 im verkleinerten Maßstab im Grundriß dargestellt.
Sie hat eine rechteckige Form mit leicht verrundeten Ecken, mit einem
Krümmungsradius
R von beispielsweise 12 mm. Auch der Rand der Mulde 16 sowie
der Deckel 20 sind rechteckig, vorzugsweise mit den gleichen Proportionen
wie die Duschwanne 10 als ganzes, während die eigentliche Ablauföffnung 14 kreisförmig sein
kann. Das Höhenprofil
des Wannenbodens 12 ist von der Ablauföffnung 14 aus in jeder
Richtung annähernd
das gleiche wie in 2, lediglich mehr oder weniger
gestreckt, entsprechend dem jeweiligen Abstand zwischen der Ablauföffnung 14 und
dem Umfangsrand 24 der Duschwanne.
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Ein
Verfahren zur Herstellung der Duschwanne 10 ist in 4 und 5 dargestellt.
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Ein
ebener Rohling 10a aus einem speziellen emaillierfähigen Stahlblech
wird auf ein Unterwerkzeug 26 einer Ziehform aufgelegt,
und ein Oberwerkzeug 28 wird auf das Unterwerkzeug und
den Rohling abgesenkt. Das Unterwerkzeug 26 weist einen
stationären
Tisch 30 und eine vertikalbewegliche Schwimmplatte 32 auf.
Der Tisch 30 bildet einen Ziehrahmen 34 zum Formen
des Umfangsrandes 24 der Wanne und einen zentralen Stempel 36 zum
Prägen
der Mulde 16. Die Schwimmplatte 32 unterstützet den
Rohling nur in dem Bereich, der später den horizontalen Wannenblattbereich 22 bildet.
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Das
Oberwerkzeug 28 hat einen umlaufenden Rand 38,
der zusammen mit der Schwimmplatte 32 den Rohling 10a einspannt.
Beim gemeinsamen Absenken des Oberwerkzeugs 28 und der
Schwimmplatte 32 taucht dann der Rand 38 in den
Ziehrahmen 34 des Unterwerkzeugs 26 ein und bewirkt,
daß der Umfangsrand 24 der
Duschwanne nach oben abgewinkelt wird. Der Rand 38 des
Oberwerkzeugs 28 und die Schwimmplatte 32 bilden
jeweils eine Zone, die zu dem horizontalen Wannenblattbereich 22 und der
daran angrenzenden Zone des Wannenbodens 12 der Duschwanne
komplementär
ist. Weiter innen sind das Oberwerkzeug 28 und die Schwimmplatte im
gezeigten Beispiel tiefer ausgenommen. In der Mitte bilden das Oberwerkzeug 28 und
der Stempel 36 jeweils eine Kontur, die zu der Mulde 16 der Duschwanne
und zu der sich unmittelbar daran anschließenden inneren Zone des Wannenbodens 12 komplementär ist.
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Wenn
das Oberwerkzeug 28 und die Schwimmplatte weiter abgesenkt
werden, trifft der Stempel 36 auf die Mitte des Rohlings 10a und
biegt den Rohling durch, so daß die
konkave Form des Wannenbodens 12 entsteht. Die zentrale
Zone des Rohlings wird dann durch den Stempel 36 in die
der Mulde 16 entsprechende Vertiefung des Oberwerkzeugs 28 eingedrückt, wie
in 5 gezeigt ist. Schließlich wird ein Stanzwerkzeug 40 in
eine dazu passende Öffnung 42 des
Stempels 36 eingefahren, so daß die Ablauföffnung 14 ausgestanzt
wird.
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Durch
das Zusammenwirken des Stempels 36 mit dem Oberwerkzeug 28 erhält die Mulde 16 der Duschwanne
ihre gewünschte
Gestalt. Nur in der sich unmittelbar an die Mulde 16 anschließenden Zone
und in der sich nach innen an den horizontalen Wannenblattbereich 22 anschließenden Zone
wird der Wannenboden 12 fest zwischen dem Oberwerkzeug 28 und
dem Unterwerkzeug 26 eingespannt, während er sich in dem dazwischenliegenden
Bereich frei verformen kann. Die feste Einspannung des Wannenbodens
in den inneren und äußeren Randzonen
trägt dazu
bei, die Entstehung von scharfen Knicken und Zugfalten im Wannenboden
zu verhindern.
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Nach
dem Öffnen
der Ziehform und der Entnahme der Duschwanne 10 wird in
einem weiteren, nicht gezeigten Schritt die untere Kante des Umfangsrandes 24 umgebörtelt. Schließlich wird
die Duschwanne emailliert.
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In
einer nicht gezeigten modifizierten Ausführungsform können das
Unterwerkzeug 26 und das Oberwerkzeug 28 auch
so gestaltet sein, daß sie
den Wannenboden 12 der Duschwanne auf ganzer Fläche fest
einspannen.
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In
einer weiteren nicht gezeigten Ausführungsform kann das Ausstanzen
der Ablauföffnung 14 in
einem gesonderten Arbeitsschritt vor oder nach dem Ziehvorgang erfolgen,
in dem der Umfangsrand 24 gezogen wird und der Wannenboden 12 und
die Mulde 16 ihre gewünschte
Form erhalten.