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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sanitärwanne mit einer Ablauföffnung, die durch einen Ablaufdeckel überdeckt ist.
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Die
DE 10 2018 124 155 offenbart eine Sanitärwanne mit einem Deckel, der eine Ablauföffnung der Sanitärwanne überdeckt und über einen Träger in einer Vertiefung der Ablauföffnung abgestützt ist. Zwischen dem Deckel und der Sanitärwanne ist ein umlaufender Spalt vorgesehen, damit Wasser über die Ablauföffnung abströmen kann. Solche Gestaltungen haben sich an sich bewährt, allerdings wird der Spalt als störend empfunden. Statt einem Spalt können auch eine Vielzahl von eingestanzten Öffnungen in einem solchen Deckel vorgesehen sein, die aber einerseits optisch störend sind und andererseits können versehentlich Wertgegenstände, wie kleine Schmuckstücke, durch die Öffnungen gelangen.
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In der
US 10 119 254 B2 ist ein Ablauf offenbart, der unter einem Gitter einen Stab mit einer Behandlungsvorrichtung aufweist, um Probleme mit Gerüchen, Insekten oder Bakterien zu verringern.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sanitärwanne zu schaffen, die einen verbesserten Ablaufdeckel aufweist.
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Diese Aufgabe wird mit einer Sanitärwanne mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Bei der erfindungsgemäßen Sanitärwanne umfasst der Ablaufdeckel ein poröses, wasserdurchlässiges Element, durch das das abfließende Wasser in die Ablauföffnung einleitbar ist. Das abfließende Wasser wird somit durch das poröse, wasserdurchlässige Element durchgeleitet, so dass kein umlaufender Spalt zwischen Ablaufdeckel und Sanitärwanne vorgesehen werden muss. Das poröse, wasserdurchlässige Element umfasst durch die Poren Strömungskanäle, die ein Abfließen des Wassers ermöglichen. Solche Poren sind dabei keine Öffnungen, wie ausgestanzte Öffnungen in einem Metallblech, sondern sind bei der Herstellung des wasserdurchlässigen Elementes hergestellte durchlässige Strukturen, die im Material Strömungskanäle für das Wasser ausbilden.
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Vorzugsweise weisen die Poren des wasserdurchlässigen Elements eine Größe kleiner 2 mm, insbesondere kleiner 1 mm, auf. Durch eine Vielzahl von Poren kann somit eine hohe Ablaufleistung bereitgestellt werden, auch wenn die Poren eine sehr geringe Größe aufweisen. An der Oberfläche des wasserdurchlässigen Elementes können beispielsweise mindestens 10 Poren pro cm2, insbesondere mindestens 30 Poren pro cm2 oder deutlich mehr, vorgesehen werden, um ein Abströmen des Wassers zu ermöglichen.
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Das poröse wasserdurchlässige Element weist vorzugsweise eine Volumenporosität von mehr als 30%, insbesondere zwischen 40 bis 65% auf. Dadurch kann trotz ausreichender Stabilität eine hohe Ablaufleistung bereitgestellt werden.
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Eine Oberseite des Ablaufdeckels ist vorzugsweise im Wesentlichen flächenbündig mit einer benachbarten Fläche der Sanitärwanne angeordnet. Eine flächenbündige Ausrichtung ist dabei ohne Spaltbildung möglich, wobei ein geringes Spiel kleiner 2 mm vorgesehen sein kann. Vorzugsweise erfolgt die Anordnung des Ablaufdeckels in der Sanitärwanne in horizontale Richtung im Wesentlichen formschlüssig.
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Das wasserdurchlässige Element umfasst vorzugsweise ein gesintertes Metall, ein geschäumtes Material, insbesondere Metall und/oder poröses Aluminium. Ferner kann auch ein offenporiger Naturstein und/oder Porenbeton eingesetzt werden. Alternativ oder zusätzlich kann das wasserdurchlässige Element zumindest teilweise im 3D-Druck oder durch additive Fertigung hergestellt sein. Dadurch lassen sich offenporige Strukturen herstellen, die zum Ableiten von Wasser eingesetzt werden können.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist das wasserdurchlässige Element des Ablaufdeckels auf einem Träger abgestützt. Der Träger ist dabei aus einem anderen Material hergestellt als das wasserdurchlässige Element und beispielsweise Befestigungsmittel zur Verbindung mit einer Ablaufgarnitur aufweisen. Optional kann der Ablaufdeckel auch vollständig durch das wasserdurchlässige Element gebildet sein.
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Die Sanitärwanne weist bevorzugt um die Ablauföffnung eine wannenförmige Vertiefung, insbesondere eine Prägung, auf, in die ein Ablaufdeckel eingesetzt ist. Dies erleichtert die Montage, insbesondere kann der Ablaufdeckel im Wesentlichen formschlüssig ohne umlaufenden Spalt in die Vertiefung eingesetzt werden. Optional kann zwischen dem Ablaufdeckel und einer Vertiefung in der Sanitärwanne ein elastisches Stützelement vorgesehen werden, um einen direkten Kontakt zwischen dem wasserdurchlässigen Element und der Sanitärwanne zu vermeiden.
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Die Durchflussrate einer Fläche von 10 cm2 des wasserdurchlässigen Elementes beträgt vorzugsweise mindestens 1 l/min, insbesondere zwischen 1,51/min und 3 l/min. Dadurch kann bei entsprechender Größe des wasserdurchlässigen Elementes eine ausreichende Ablaufleistung bereitgestellt werden.
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Vorzugsweise ist der Ablaufdeckel an einer Oberseite plan ausgebildet. Dabei kann der Ablaufdeckel horizontal ausgerichtet sein, während die Oberfläche der Sanitärwanne leicht geneigt zur Horizontalen und zur Oberfläche des Ablaufdeckels ausgerichtet ist. Alternativ kann der Ablaufdeckel an seiner Oberseite auch konkav oder konvex gewölbt sein.
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Für eine einfache Montage kann integral mit dem Ablaufdeckel mindestens ein Befestigungsmittel zur Verbindung mit einem Stützelement ausgebildet sein, beispielsweise mit einer darunter angeordneten Ablaufgarnitur.
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In einer weiteren Ausgestaltung läuft die Sanitärwanne um die Ablauföffnung flach aus, und der Ablaufdeckel ist in die Ablauföffnung eingefügt, wobei die Sanitärwanne um die Ablauföffnung und der Ablaufdeckel auf einem rohrförmigen Träger abgestützt sind. Der Träger kann dabei über einen entsprechenden Flansch die Bauteile abstützen.
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Der Ablaufdeckel der Sanitärwanne ist vorzugsweise als Platte oder Scheibe ausgebildet, wobei der Ablaufdeckel optional dicker ausgebildet ist als die Sanitärwanne.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann der Ablaufdeckel in Draufsicht eine Fläche von mindestens 20 % der Fläche der Sanitärwanne einnehmen, vorzugsweise zwischen 50 % bis 90 %. Dadurch ist die Auftrittsfläche der Sanitärwanne weitgehend durch den Ablaufdeckel gebildet, und optional fest mit der Sanitärwanne verbunden ist, beispielsweise durch Verkleben. Die Sanitärwanne unterhalb des Ablaufdeckels dient dann nur zur Sammlung des durch den Ablaufdeckel durchgeleiteten Wassers zu einer Ablauföffnung.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Schnittansicht durch ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Sanitärwanne;
- 2 eine Schnittansicht durch ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Sanitärwanne;
- 3A und 3B zwei Ansichten des Ablaufdeckels der 2;
- 3C eine Variante des Ablaufdeckels der 3A und 3B;
- 4A und 4B zwei Ansichten eines dritten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Sanitärwanne;
- 5A bis 5C drei Ansichten eines vierten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Sanitärwanne, und
- 6 eine Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sanitärwanne.
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In 1 ist ein Schnitt durch eine Sanitärwanne 1 im Bereich einer Ablauföffnung 2 gezeigt. Die Sanitärwanne 1 kann aus einem emaillierten Stahlblech, aus Kunststoff oder aus Keramik hergestellt sein. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Sanitärwanne 1 aus einem dünnen emaillierten Stahlblech hergestellt, das um die Ablauföffnung 2 flach ausläuft und nicht verformt ist. In der Ablauföffnung ist ein plattenförmiger Ablaufdeckel 3 angeordnet, der an einer Kante der Sanitärwanne 1 um die Ablauföffnung 2 im Wesentlichen formschlüssig angeordnet ist und eine ebene Oberfläche 30 aufweist. Der Ablaufdeckel 3 und ein Ring um die Ablauföffnung 2 der Sanitärwanne 1 sind dabei auf einem Flansch 5 eines rohrförmigen Trägers 4 abgestützt, der zur Ableitung des Wassers dient, das durch den Ablaufdeckel 3 strömt.
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Der Ablaufdeckel 3 ist aus einem porösen, wasserdurchlässigen Element gebildet, das plattenförmig ausgestaltet ist und beispielsweise aus einem porösen Aluminium, gesintertem Metall oder einem geschäumten Material hergestellt ist. Der Ablaufdeckel 3 ist dadurch einerseits begehbar und andererseits mit ausreichend Poren und Strömungskanälen versehen, die ein Ablaufen des Wassers ermöglichen.
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In 2 ist ein modifiziertes Ausführungsbeispiel einer Sanitärwanne 1' gezeigt, die um eine Ablauföffnung 2' nicht flach ausläuft, sondern eine Vertiefung 6 in Form einer Ablaufprägung aufweist, die einen Rand 7 aufweist, der tiefer angeordnet ist als eine Auftrittsfläche an der Sanitärwanne 1'. An der Vertiefung 6 ist ein Ablaufdeckel 8 angeordnet, der im Wesentlichen flächenbündig mit einer Oberfläche der Sanitärwanne 1' angeordnet ist. Dabei ist zwischen dem Ablaufdeckel 8 und der Sanitärwanne 1' kein umlaufender Spalt vorgesehen, und ein zur Vertikalen geneigter Rand oder eine Kante 11 des Ablaufdeckels 8 ist im Wesentlichen formschlüssig in der Vertiefung 6 aufgenommen.
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Der Ablaufdeckel 8, der im Detail in den 3A und 3B gezeigt ist, besteht vollständig aus einem porösen, wasserdurchlässigen Element und weist eine ebene Oberseite 9 auf. Statt einer ebenen Oberseite 9 kann der Ablaufdeckel 8 auch konkav oder konvex gewölbt sein. Der im Wesentlichen plattenförmige Ablaufdeckel 8 umfasst an seiner Unterseite hervorstehende Befestigungselemente 10, die beispielsweise an einer Ablaufgarnitur montiert werden können. Die Befestigungselemente 10 sind als Hülsen ausgebildet, die integral mit dem Ablaufdeckel 8 ausgebildet sind. Anstatt der Hülsen kann der Ablaufdeckel 8 auch anders geformte Verbindungselemente aufweisen, um diesen beispielsweise auch mit anderen Ablaufgarnituren verbinden zu können.
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In 3C ist eine Variante eines Ablaufdeckels 8 gezeigt, der an seiner Unterseite keine integral ausgebildeten Befestigungselemente aufweist, sondern zusätzliche Befestigungselement 10 in Form von Hülsen, die an einem Ring 16 angeformt oder befestigt sind. Der Ring 16 ist mit dem Ablaufdeckel fest verbunden, beispielsweise verklebt.
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In den 4A und 4B ist ein modifiziertes Ausführungsbeispiel der Sanitärwanne 1' des vorangegangenen Ausführungsbeispiels gezeigt, bei der der Ablaufdeckel 8' keine Befestigungselemente 10 an der Unterseite aufweist, sondern plattenförmig oder scheibenförmig ausgebildet ist. Der Ablaufdeckel 8' besteht vollständig aus einem porösen, wasserdurchlässigen Element und ist mit einer umlaufenden Kante 11 in die Vertiefung 6 eingesetzt, wobei optional zwischen der Vertiefung 6 und dem Ablaufdeckel 8' ein elastisches Element vorgesehen sein kann, um einen direkten Kontakt zwischen dem Ablaufdeckel 8' und dem Material der Sanitärwanne 1' zu vermeiden. Auch hier kann der Ablaufdeckel 8' lose in die Vertiefung 6 eingefügt sein, damit er für Reinigungszwecke entfernt werden kann.
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In den 5A bis 5C ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Sanitärwanne 1" gezeigt, die einen deutlich größeren Ablaufdeckel 12 aufweist, der über 50 % der Fläche der Sanitärwanne 1" in Draufsicht gesehen einnimmt. Der Ablaufdeckel 12 ist dabei von einem Rahmen 14 umgeben, der eine geringere Fläche aufweist als der Ablaufdeckel 12 aus einem porösen, wasserdurchlässigen Element.
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Wie aus den 5B und 5C ersichtlich ist, umfasst die Sanitärwanne 1" eine Ablauföffnung 2" in einem mittleren Bereich, die von einem Stutzen 15 umgeben ist, an den eine Rohrleitung zum Ableiten des Wassers anschließbar ist. Oberhalb der Ablauföffnung 2" ist der Ablaufdeckel 12 angeordnet, der im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist, während die Oberfläche der Sanitärwanne 1" zur Ablauföffnung 2" hin geneigt ausgebildet ist. Dadurch kann der Ablaufdeckel 12 mit abfließendem Wasser durchströmt werden und trifft dann auf die Oberfläche der Sanitärwanne 1", die das Wasser zu der Ablauföffnung 2" ableitet.
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Der Ablaufdeckel 12 ist aus einem porösen, wasserdurchlässigen Element gebildet und flächenbündig zu dem äußeren Rahmen 14 angeordnet, so dass für den Benutzer kein Spalt und keine Öffnung sichtbar ist. Der Ablaufdeckel 12 bildet eine ebene Auftrittsfläche ohne sichtbare größere Öffnungen aus.
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In 6 ist eine weitere Sanitärwanne 1' ähnlich zu den 5 gezeigt, wobei die Sanitärwanne 1' wie in 4 eine Ablauföffnung 2' innerhalb einer Vertiefung 6 aufweist. In die Sanitärwanne 1" ist ein Ablaufdeckel 12' eingesetzt, der die Vertiefung 6 vollständig und einen Bereich benachbart zu der Vertiefung 6 teilweise überdeckt. Der Ablaufdeckel 12' ist an seiner Unterseite an die Kontur der Sanitärwanne 1' angepasst und durch diese abgestützt. Der Ablaufdeckel 12' kann von der Sanitärwanne 1' abnehmbar oder fest mit dieser verbunden sein, beispielsweise durch verkleben.
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In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist der Ablaufdeckel jeweils vollständig aus einem porösen, wasserdurchlässigen Element gebildet. Es ist auch möglich, den Ablaufdeckel mit einem Träger zu versehen, der ein poröses, wasserdurchlässiges Element enthält und mit diesem beispielsweise verklebt ist. Der Träger kann einen Rahmen oder ein Gitter bilden, um das poröse, wasserdurchlässige Element abzustützen.
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Das poröse, wasserdurchlässige Element kann aus einem gesinterten Metall, geschäumten Material, einem porösen Aluminium oder einem wasserdurchlässigen Bauteil aus einem 3D-Druck hergestellt sein. Das poröse, wasserdurchlässige Element umfasst eine poröse Struktur mit beispielsweise mehr als 30 Poren pro cm2 an der Oberfläche, um Wasser in die Ablauföffnung abzuleiten. Dadurch kann auf größere Öffnungen oder Spalte verzichtet werden, die einen Luftaustausch mit dem darunter befindlichen Ablaufsystem ermöglichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1', 1"
- Sanitärwanne
- 2, 2', 2"
- Ablauföffnung
- 3
- Ablaufdeckel
- 4
- Träger
- 5
- Flansch
- 6
- Vertiefung
- 7
- Rand
- 8, 8'
- Ablaufdeckel
- 9
- Oberseite
- 10
- Befestigungselement
- 11
- Kante
- 12, 12'
- Ablaufdeckel
- 14
- Rahmen
- 15
- Stutzen
- 16
- Ring
- 30
- Oberfläche