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Die
Erfindung betrifft eine Hubeinheit zum Heben von sackartigen Gebinden
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Insbesondere
bei der Aufbereitung und Verwertung von Abfall, beispielsweise bei
der Aufbereitung von Abfällen
zur späteren
Verbrennung oder sonstigen Umsetzung sind Förderstrecken und auch Vereinzelungseinheiten
erforderlich, um in sackartigen Gebinden gesammelten Abfall einer
weiteren Verarbeitung zuzuführen.
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Dies
trifft insbesondere bei Anlagen zur Verwertung von sogenanntem Inkontinenzsystemabfall zu.
Inkonenzsystemabfall zeichnet sich zwar dadurch aus, dass aufgrund
der Einzelbestandteile grundsätzlich
eine weitgehende Verbrennung unter Bildung von Co2 und Wasser möglich ist.
Allerdings ist ein unaufbereiteter Inkontinenzsystemabfall aufgrund
seines Feuchtigkeitsgehalts, seiner Materialzusammensetzung und
Struktur unaufbereitet kein idealer Brennstoff. Er benötigt demnach
eine Aufbereitung, die vorzugsweise eine Oberflächenvergrößerung des Brennstoffs beinhaltet.
Hierzu ist es erforderlich, den in Säcken gesammelten Inkontinentsabfall
entsprechenden Aufbereitungseinheiten zuzuführen.
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Dies
ist verbunden mit Fördersystemen,
die häufig
auch unter Zuhilfenahme der Schwerkraft, d.h. Rutschen oder dergleichen
arbeiten. Darüber
hinaus ist der zur Verfügung
stehende Raum oftmals begrenzt, so dass Einsatz von Förderbändern nicht möglich ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Hubeinheit, insbesondere für eine Verbrennungsanlage zur
Verwertung von Inkontienzsystemabfall vorzuschlagen, die wenig Raum
benötigt
und leicht in eine Förderstrecke
integrierbar ist.
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Diese
Aufgabe wird ausgehend von einer Hubeinheit der einleitend genannten
Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch
die in den Unteransprüchen
genannten Maßnahmen
sind vorteilhafte Ausführungen
und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
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Dementsprechend
zeichnet sich eine erfindungsgemäße Hubeinheit
dadurch aus, dass ein im Wesentlichen vertikal endlos umlaufendes
Zugelement vorgesehen ist, an dem voneinander beabstandete Hubelemente
zur Aufnahme der sackartigen Gebinde vorgesehen sind. Hierdurch
ist nach dem "Paternoster"-Prinzip ein kontinuierliches
Anheben der sackartigen Gebinde möglich, wobei diese problemlos,
beispielsweise durch eine Rutsche, zugeführt und ebenso problemlos,
beispielsweise wiederum durch eine Rutsche, von der Hubeinheit abgenommen
werden können.
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Durch
die im Wesentlichen vertikale Anordnung ergibt sich eine Hubeinheit
mit minimalem Platzbedarf, die problemlos in eine entsprechende Förder- bzw.
Materialaufbereitungsstrecke integriert werden kann.
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Vorzugsweise
werden die Hubelemente wenigstens im Bereich der Vertikalbewegung
im Wesentlichen rechtwinklig vom Zugelement abstehend ausgebildet.
Dies bewirkt eine sichere Mitnahme der aufliegenden Säcke bzw.
sackartigen Gebinde, wobei auch die Entnahme problemlos möglich ist,
ohne dass die Säcke
zwischen Hubelement und Zugelement geklemmt werden können.
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Es
ist jedoch auch möglich,
Ausführungsformen
zu verwenden, bei denen die Hubelemente wenigstens teilweise im
Bereich der Hubbewegung zum Zugelement hin geneigt sind. Durch eine
derartige Neigung fallen die Säcke
bzw. sackartigen Gebinde aufgrund der Schwerkraft zum Zugelement
hin und sind somit vor einem unbeabsichtigten Herabfallen während der
Hubbewegung gesichert.
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Vorzugsweise
wird eine Zufuhreinheit zur erfindungsgemäßen Hubeinheit im unteren Bereich vorgesehen.
Diese Zufuhreinheit umfasst bevorzugt eine Auflage, auf der die
anzuhebenden sackartigen Gebinde abgelegt werden können. Diese
Auflage wird vorteilhafterweise mit Durchlässen für wenigstens einen Teil der
Hubelemente des Zugelementes versehen, so dass diese unter Mitnahme
der auf der Auflage liegenden Säcken
die Auflage passieren können.
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Vorzugsweise
wird die Zufuhreinheit mit einer wenigstens zwei Zinken umfassenden,
kammartigen Auflage versehen. Eine kammartige Auflage bietet die
Möglichkeit
der zuverlässigen
Ablage der Säcke,
wobei in den Schlitzen der kammartigen Auflage die Möglichkeit
besteht, die Hubelemente wenigstens teilweise durchzuführen.
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Die
Hubelemente des umlaufenden Zugelementes werden bevorzugt ebenfalls
kammartig mit wenigstens zwei Zinken ausgebildet, so dass sie mit einer
kammartigen Auflage der Zufuhreinheit kämmen können. Durch die kammartige
Ausgestaltung beider Einheiten, sowohl des Hubelementes des umlaufenden
Zugelementes als auch der Auflage der Zufuhreinheit kann der Eingriff
der Hubelemente fast über
die gesamte Länge
der Auflage der Zufuhreinheit erfolgen, so dass die darauf liegenden
Säcke bzw.
sackartigen Gebinde zuverlässig ergriffen
und angehoben werden können.
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Eine
derartige Auflage kann beispielsweise über eine Rutsche mit Säcken oder
sackartigen Gebinden gefüllt
werden. Eine Rutsche stellt eine sehr energiesparende Variante einer
Fördereinheit
dar. Grundsätzlich
kann natürlich
die Auflage der Zufuhreinheit auch über ein Förderband oder eine sonstige Fördereinheit
befüllt
werden. Durch die Ausbildung der kammartigen Auflage und damit kämmenden Auflageelemente
ist es jedoch möglich, über eine Rutsche
eine Vielzahl von Säcken
bzw. sackartigen Gebinden hintereinanderliegend zuzuführen, die nach
und nach von der Hubeinheit nach oben gefördert werden.
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Vorzugsweise
wird darüber
hinaus eine Abnahmeeinheit im oberen Bereich der Hubeinheit vorgesehen,
um die angehobenen Säcke
bzw. sackartigen Gebinde von der Hubeinheit zu entfernen. Eine solche
Abnahmeeinheit kann beispielsweise auf der der Zufuhreinheit gegenüberliegenden
Rückseite
der Hubeinheit angeordnet werden. Bei Umlaufen des Zugelements um
eine oben liegende Umlenkrolle oder Umlenkwalze geraten die Säcke, die
auf dem Hubelement liegen, durch Gravitation in eine Fallbewegung
auf die Abnahmeeinheit. Daher ist die Anordnung einer anschließenden Fördervorrichtung
auf der Rückseite
der Hubeinheit besonders günstig
vorzusehen.
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Vorzugsweise
wird auch die Abnahmeeinheit mit einem wenigstens zwei Zinken aufweisenden kammartigen
Abnahmeelement versehen, das wiederum mit den Hubelementen des Zugelementes kämmt. Auf
diese Weise ist die Abnahmeeinheit in der Lage, Säcke oder
Gebinde aufzufangen und in Querrichtung oder schräg nach unten
von der Hubeinheit bzw. aus dem Wirkungsbereich der Hubelemente
des umlaufenden Zugelements zu entfernen. Dadurch, dass die Säcke entfernt
werden, können die
nachfolgenden kammartigen Hubelemente problemlos durch das entsprechende
Abnahmeelement hindurchtreten, da beide Elemente miteinander kämmen.
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Vorteilhafterweise
ist das Abnahmeelement von der Hubeinheit weggeneigt, so dass die
Entfernung der Säcke
oder sackartigen Gebinde mittels Schwerkraft problemlos selbsttätig und
somit energiesparend erfolgt. Es wäre jedoch auch eine horizontale
Anordnung denkbar, wobei in diesem Fall ein zusätzliches Fördermittel, beispielsweise
Förderriemen
oder dergleichen vorgesehen werden sollten.
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Insbesondere
im Falle eines geneigten Abnahmeelements empfiehlt es sich, eine
anschließende
Rutsche vorzusehen, so dass der Weitertransport und gegebenenfalls
die Beschickung einer danach stehenden Aufbereitungsstation alleine
aufgrund der Schwerkraft ohne eigenen Antrieb erfolgen kann. Durch
eine erfindungsgemäße Hubeinheit
ist es demnach möglich,
den Transport von Säcken
oder sackartigen Gebinden weitgehend mit Rutschen zu gestalten,
wobei durch die Hubeinheit die Säcke
oder sackartigen Gebinde zwischenzeitlich auf ein höheres Niveau
angehoben werden können.
Dabei wird durch die Hubeinheit selbst wenig Raum benötigt.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die Hubeinheit
zugleich als Vereinzelungseinheit ausgebildet. Die Anzahl der Säcke oder
sackartigen Gebinde, die auf jeweils einem Hubelement des Zugelements
zu liegen kommt, hängt
von der Dimensionierung der umlaufenden Hubelemente ab. Durch die
Dimensionierung dieser Elemente kann demnach festgelegt werden,
welche Anzahl von Säcken
oder sackartigen Gebinde mit jeweils einem Hubelement angehoben
werden soll. Die Zufuhr kann dabei über eine Rutsche derart erfolgen,
dass sich vor der Hubeinheit eine Vielzahl von Säcken oder sackartigen Gebinden
staut. Wird die Dimensionierung der kammartigen Auflage sowie der
kammartigen Hubelemente derart vorgenommen, dass genau ein Sack
oder ein Gebinde auf jeweils einem Hubelement Platz findet, so bildet
eine erfindungsgemäße Hubeinheit
zugleich eine Vereinzelungseinheit.
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Weiterhin
ist mit einer erfindungsgemäßen Hubeinheit
die Steuerung des Materialflusses möglich. Die Geschwindigkeit,
mit der das umlaufende Zugmittel angetrieben wird, ist aufgrund
der Tatsache, dass stets eine feste Anzahl, im Falle einer Vereinzelung
jeweils ein Sack oder ein Gebinde auf einem Hubelement nach oben
gefördert
wird, proportional zum Materialfluss hinter der Hubeinheit.
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Eine
erfindungsgemäße Hubeinheit
ist beispielsweise besonders geeignet, um den Materialfluss einer
Verbrennungsanlage, insbesondere von Inkontinenzsystemabfall zu
bewerkstelligen. Dabei kann über
eine erfindungsgemäße Hubeinheit
beispielsweise eine Beschickung einer Einheit zum Öffnen der
Säcke oder
sackartigen Gebinde und/oder zum Zerkleinern des darin befindlichen
Inkontinenzsystemabfalls unter Oberflächenvergrößerung des Materials vorgenommen
werden. Die Beschickung einer solchen nachgeordneten Aufreiß- und Schneidstation
kann dabei idealerweise über
eine Rutsche durch Schwerkraft erfolgen, so dass sowohl die Förderung
von der Hubeinheit in die nachgeordnete Bearbeitungsstation als
auch das Füllen
dieser Bearbeitungsstation selbst mit denkbar geringem Aufwand ermöglicht ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand der
Figuren nachfolgend näher
erläutert.
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Im Einzelnen zeigen
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1 eine
schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Hubeinheit,
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2 eine
Zufuhreinheit einer Hubeinheit gemäß 1,
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3 eine
Abnahmeeinheit einer Hubeinheit gemäß 1 und
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4 eine
Einzeldarstellung eines Hubelements einer Hubeinheit gemäß 1.
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Die
Hubeinheit 1 gemäß 1 umfasst
eine umlaufende Zugkette 2, deren Kettenglieder 3 symbolisch
dargestellt sind. Die Zugkette 2 läuft über eine untere Umlenkrolle 4 sowie über eine
obere Umlenkrolle 5. Hubelemente 6 sind in regelmäßigen Abständen an
der Zugkette 2 befestigt, wobei nicht alle, sondern nur
einige Hubelemente 6 dargestellt sind.
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Die
Hubelemente 6 sind kammförmig mit einzelnen Zinken 7 (vgl. 4)
ausgebildet. Auf den Hubelementen 6 können Säcke 8 aufliegen, die
nach oben in Richtung des Pfeils H gefördert werden.
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Die
Zufuhreinheit 9 gemäß 2 umfasst eine
Rutsche 10 sowie eine kammartige Auflage 11, die
mit den Hubelementen 6 kämmt, d.h. die Zinken 7 der
Hubelemente 6 können
seitlich neben oder in den Zwischenräumen der Zinken 12 der
Auflage passieren. Durch die Rutsche 10 können die
Säcke 8 allein
mittels Schwerkraft auf die Auflage 11 rutschen. Dort wird
die aufgrund der Dimensionierung der Hubelemente 6 vorgegebene
Anzahl von Säcken 8,
beispielsweise pro Hubelement 6 nur ein Sack 8 mittels der
Zinken 7 der Hubelemente 6 ergriffen und nach oben
gefördert.
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Auf
der Rückseite
ist eine Abnahmeeinheit 13 angeordnet. Die Abnahmeeinheit 13 umfasst
ein schräg
angeordnetes Abnahmeelement 14, das in einer Rutsche 15 endet.
Das Abnahmeelement 14 ist kammartig mit Zinken 16 aufgebaut,
so dass es mit den Hubelementen 6 bzw. dessen Zinken 7 kämmen kann.
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Die
Säcke 8 werden
beim Umlaufen der Zugkette 2 über die obere Umlenkrolle 5 gefördert und fallen
sodann auf die Rückseite
des davor liegenden Hubelementes 6', wo sie gegen ein Herabfallen
auf der Rückseite
der Hubeinheit 1 gesichert sind. Das Abnahmeelement 14 sorgt
durch seine Neigung dafür,
dass die Säcke 8 beim
Absenken der Hubelemente 6' in
Richtung des Pfeils U nach hinten in Richtung des Pfeils F aus der
Wirkungszone der Hubelemente 6 herausgefördert werden.
Im Anschluss an das Abnahmeelement 14 kommen die Säcke 8 auf der
Rutsche 15 zu liegen und werden dort mittels Schwerkraft
weitergefördert.
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Die
erfindungsgemäße Hubeinheit
ist auf einem sehr kleinen Grundriss unterzubringen und ist problemlos
in der Lage, die Säcke 8 von
einem niedrigeren auf ein höheres
Niveau anzuheben, so dass eine Zufuhr sowie eine Abfuhr durch Rutschen 10, 15 problemlos
möglich
ist. Die Rutsche 15 kann beispielsweise zum Beschicken
einer nachfolgenden Bearbeitungsstation, beispielsweise eine Aufreiß- und Zerkleinerungsstation
dienen.
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Durch
die Möglichkeit,
die Hubelemente 6 entsprechend zu dimensionieren und/oder
zu steuern, kann die Hubeinheit 1 zugleich auch als Vereinzelungseinheit
und zur Steuerung des Materialflusses zwischen zwei Rutschen 10, 15 eingesetzt
werden. Dabei kann über
die Rutsche 10 eine große Anzahl von Säcken 8 angeliefert
werden, die abhängig von
der Umlaufgeschwindigkeit der Zugkette 2 und der Anzahl
der Hubelemente 6 portionsweise, im Falle einer Dimensionierung
der Hubelemente 6 für
nur einen Sack 8 stückweise,
angehoben und über
die nachfolgende Rutsche 15 weitergefördert werden.
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Eine
erfindungsgemäße Hubeinheit
findet vorzugsweise im Bereich der Förderstrecke von Abfallsäcken, insbesondere
Inkontinenzsystemabfallsäcken
zu einer Bearbeitungs- bzw. Aufbereitungsstation Verwendung. Dabei
ist zu beachten, dass üblicherweise
beim Sammeln über
Bunker, die mittels LKWs beladen werden, die Säcke bereits aufgrund dieses
Umstands auf einem niedrigen Niveau in die Förderstrecke eintreten. Durch
die Hubeinheit 1 ist es anschließend möglich, eine Rutschenförderung
fortzusetzen.
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Grundsätzlich ist
jedoch auch die Verwendung einer Hubeinheit zwischen anderen Fördermitteln,
beispielsweise Förderbändern auf
unterschiedlichen Höhenniveaus
sinnvoll. Je nach den räumlichen Gegebenheiten
können
Höhenunterschiede
auch durch Förderbänder nicht
ohne weiteres überwunden werden,
so dass auch dort die erfindungsgemäße Hubeinheit gegebenenfalls
auch als Vereinzelungseinheit vorteilhaft zum Einsatz kommt.
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- 1
- Hubeinheit
- 2
- Zugkette
- 3
- Kettenglied
- 4
- Umlenkrolle
- 5
- Umlenkrolle
- 6
- Hubelement
- 7
- Zinken
- 8
- Säcke
- 9
- Zufuhreinheit
- 10
- Rutsche
- 11
- Auflage
- 12
- Zinken
- 13
- Abnahmeeinheit
- 14
- Abnahmeelement
- 15
- Rutsche
- 16
- Zinken