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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein einen Drucksensor.
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Es
ist ein Drucksensor zur Erfassung eines Drucks mit Hilfe einer Halbleitermembran
bekannt, bei dem ein Gelmaterial verwendet wird, um einen Druckzuführungsabschnitt
in einem Sockelabschnitt zu schützen.
Die in der JP-A-H4-370726,
der JP-A-H5-133827, der JP-A-H11-201845 und der
US 6,651,508 offenbarten Drucksensoren
weisen einen Aufbau auf, bei dem das Gelmaterial zum Schutz des Sockels
verwendet wird. Der Drucksensor in der Offenbarung weist einen Sensorchip
mit einer Halbleitermembran auf, der ein Piezowiderstandselement auf
einer Seite und einen konkaven Abschnitt auf einer Rückseite
eines Sensorbereichs und einen Sockel aufweist, der aus Glas oder
dergleichen besteht und ein Durchgangsloch aufweist, welches den
konkaven Abschnitt mit einer Außenseite
des Sensors verbindet.
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Der
Sockel wird durch anodisches Bonden (Anodic Bonding) mit dem Sensorchip
verbunden und der konkave Abschnitt des Sensorchips zum Schutz einer
Rückseite
des Membran-Sensorchips mit einem Gelmaterial gefüllt.
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Der
Membran-Sensorchip erfasst einen Druck, der über das mit dem Gelmaterial
gefüllte Durchgangsloch
zugeführt
wird. Der Sensorchip entspricht einem so genannter "rückseitenversiegelten Membran-Sensorchip". Der Sensorchip
gibt auf der Grundlage des Piezowiderstandseffekts ein einem aufgebrachten
Druck proportionales Signal aus.
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Es
ist erforderlich, den Sensorchip zu schützen, da dieser zur Erfassung
eines Drucks einer Flüssigkeit
oder eines Gases mit einer korrodierenden Wirkung verwendet wird.
Das Gelmaterial wird dazu verwendet, den Sensorchip vor einer durch
die Flüssigkeit
oder das Gas verursachten Korrosion zu schützen.
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Das
Gelmaterial dient ebenso dazu, den Membran-Sensorchip vor einem
Bruch, einer Verformung oder dergleichen, der/die durch eine Ausdehnungskraft
eines Kühlwassers
in dem Durchgangsloch verursacht wird, zu schützen.
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Der
Drucksensor wird zur Erfassung eines Abgasdrucks eines Dieselmotors
oder dergleichen verwendet. Praxisnaher beschrieben, der Drucksensor
erfasst den Abgasdruck in oder um einen DPF (Diesel-Partikelfilter)
oder ein EGR-(Abgasrückführungs)-System.
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Es
wird jedoch angenommen, dass der Drucksensor in einem Abgasrohr
eines Fahrzeugs oder dergleichen eingesetzt wird, wo sich die Umgebungstemperatur
in einem breiten Bereich von 0 bis 100 Grad Celsius ändert. Bei
einer Temperatur von beispielsweise -30 Grad verfestigt sich das
Gelmaterial in dem Durchgangsloch, was dazu führt, dass eine Verformungskraft
gegen die Rückseite
der Membran drückt.
Dies führt
dazu, dass der Membranabschnitt des Sensorchips derart verformt
wird, dass er ein falsches Ausgangssignal erzeugt. D.h., der Drucksensor
einer herkömmlichen
Bauart weist keine Maßnahme
auf, um mit einer Situation, wie beispielsweise einer sehr niedrigen
Temperatur oder dergleichen, umzugehen.
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Es
ist angesichts des vorstehend beschriebenen Problems sowie weiterer
Probleme Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Drucksensor bereitzustellen,
der einer Um gebungsänderung,
wie beispielsweise einer Temperaturänderung, gegenüber strukturell
beständig
ist.
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Der
Drucksensor der vorliegenden Erfindung weist einen Sockel mit einem
Durchgangsloch zum Verbinden einer Außenseite mit einer Rückseite
eines Sensorabschnitts der Membran auf. Eine durch ein Gelmaterial
in dem Durchgangsloch verursachte Verformung wird verhindert, wenn
ein Durchmesser des Durchgangslochs groß genug ist. D.h., das Gelmaterial
kann sich in einem ausreichend großen Durchgangsloch selbst dann,
wenn es sich bei sehr niedriger Temperatur verfestigt, in einer
zu der Membran entgegengesetzten Richtung ausdehnen. Auf diese Weise
kann eine Verformung bzw. Verzerrung der Membran auf der Rückseite
strukturell verhindert werden.
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Bei
dem Drucksensor gemäß der Offenbarung
der vorliegenden Erfindung wird ein Verhältnis des Durchmessers L des
Durchgangslochs gegenüber
einer Dicke T des Sockels untersucht. D.h., das experimentell bestimmte
Verhältnis
L/T hat bewiesen, dass mit ihm eine Verformung des Gelmaterials bei
sehr niedriger Temperatur auf der Rückseite der Membran wirksam
verhindert werden kann.
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Das
Verhältnis
L/T ist für
den Drucksensor der vorliegenden Erfindung als im Wesentlichen zwischen
1 und 3 liegender Wert bestimmt, da die Verformung des Gelmaterials
in dem Durchgangsloch in Richtung der Membran bei sehr niedriger
Temperatur strukturell eingeschränkt
wird, wenn das Durchgangsloch einen großen Durchmesser bezüglich der Dicke
des Sockels aufweist. D.h., wenn das Durchgangsloch in axialer Richtung
verhältnismäßig flach ist,
kann eine durch das verfestigte Gelmaterial verursachte Verformung
der Membran verhindert werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist das Durchgangsloch
in dem Sockel des Sensorchips einen Durchmesser auf, der kleiner
als ein Durchmesser eines konkaven Abschnitts auf der Rückseite
des Sensorchips ist. Auf diese Weise ist der Sensorchip aufgrund
eines ausreichend großen
Bereichs, der zum Befestigen des Sensorchips auf dem Sockel verwendet
wird, fest an dem Sockel befestigt.
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Gemäß noch einer
weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der Sockel
des Sensorchips auf einem Gehäuse
angeordnet, das ein weiteres Durchgangsloch aufweist, das mit dem Durchgangsloch
des Sockels verbunden ist, wobei das Gelmaterial in beide Durchgangslöcher gefüllt ist und
ein Durchmesser des weiteren Durchgangslochs auf der Sockelseite
größer als
ein Durchmesser des Durchgangslochs in dem Sockel ist. Auf diese
Weise wird der Druck des Messobjekts zu dem Membranabschnitt des
Sensorchips geführt
und der Sensorchip durch das Gelmaterial geschützt, dessen Druck bei niedriger
Temperatur in geeigneter Weise vor einem Aufbringen auf die Membran
abgelenkt wird.
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Gemäß noch einer
weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist das weitere
Durchgangsloch in dem Gehäuse
eine Trichterform auf, wobei sich der Durchmesser des Lochs zu einer
Außenseite
des Gehäuses
vergrößert. Auf
diese Weise wird der Druck des Gelmaterials in dem Loch in geeigneter
Weise von der Membran abgelenkt, da die Bewegung des Gelmaterials
zu einer der Membran entgegengesetzten Richtung geführt wird.
Ferner kann das Gelmaterial den Druck des Messobjekts auf der Außenseite
des Gehäuses
aufgrund der sich zu der Außenseite
des Gehäuses
vergrößernden
Trichterform selbst bei niedriger Temperatur erfassen.
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Weitere
Aufgaben, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung, die unter Bezugnahme
auf die beigefügte
Zeichnung gemacht wurde, deutlicher ersichtlich sein. In der Zeichnung zeigt:
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1 eine
Querschnittsansicht eines Drucksensors gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 einen
Schaltplan einer auf dem Drucksensor der Ausführungsform gebildeten Brückenschaltung;
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3 ein
Diagramm eine Beziehung zwischen einem Verhältnis L/T und einer Sensorcharakteristikänderung;
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4 eine
Querschnittsansicht einer ersten Ausgestaltung der Ausführungsform;
und
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5 eine
Querschnittsansicht einer zweiten Ausgestaltung der Ausführungsform.
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Nachstehend
werden die Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
In den Ausführungsformen
sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Ein
Drucksensor 100 der vorliegenden Ausführungsform wird beispielsweise
zum Messen eines Drucks eines Messobjekts, wie beispielsweise eines Abgases
in einem Abgasrohr eines Dieselmotors, verwendet, um einen Differenzdruck
eines DPF (Diesel-Partikelfilter), einer Flüssigkeit in einer Rohrleitung
oder dergleichen zu bestimmen.
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1 zeigt
eine Querschnittsansicht des Drucksensors 100 der vorliegenden
Ausführungsform.
Der Drucksensor 100 weist einen Sensorchip 10 mit
einer Halbleiter membran, einen Sockel 20 mit einem Durchgangsloch 21 zum
Zuführen
eines Drucks von Außerhalb
und ein in das Durchgangsloch 21 gefülltes Gelmaterial 30 auf.
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Der
Sensorchip 10 ist aus einem Halbleitersubstrat, wie beispielsweise
einem Siliziumhalbleitersubstrat oder dergleichen, gebildet und
weist eine Oberseite 11 und eine Rückseite 12 mit einem
konkaven Abschnitt 13 auf, der mit Hilfe eines chemischen Ätzverfahren
oder dergleichen darauf gebildet ist. Ein dünner Abschnitt auf der Oberseite 11 des
Sensorchips 10 ist als Membran 14 ausgebildet.
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Die
Membran 14 auf der Oberseite 11 des Sensorchips 10 weist
einen Piezowiderstand 15 auf, der als diffundierter Widerstand
oder dergleichen gebildet ist. Die Piezowiderstände 15 auf der Oberseite 11 des
Sensorchips 10 bilden, wie in 2 gezeigt, eine
Brückenschaltung.
D.h., der Sensorchip 10 der vorliegenden Ausführungsform
verwendet Piezowiderstände 15,
um als Halbleitermembran-Sensorchip zu
arbeiten.
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Der
Sensorchip 10 gibt auf der Grundlage des Piezowiderstandseffekt
(spezifischer Piezowiderstand) ein Signal aus, das proportional
zu einem Druck ist, mit welchem der Chip 10 beaufschlagt
wird.
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Praxisnaher
beschrieben, der Sensorchip 10 gibt das Signal auf der
Grundlage einer Verformung der den Druck empfangenden Membran 14 aus,
und die Verformung der Membran 14 wird in das Signal gewandelt,
das mit Hilfe der auf der Membran 14 gebildeten Brückenschaltung
proportional angepasst wird.
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Der
Sensorchip 10 ist an einem dicken Abschnitt 16,
welcher die Membran 14 auf der Rückseite 12 umgibt,
auf dem Sockel 20 befestigt. Der Sockel 20 des
Sensorchips 10 ist aus Glas gebildet und durch ein anodisches
Bonden (Anodic Bonding) an dem Sensorchip 10 befestigt.
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Das
Durchgangsloch 21 des Sockels 20 verbindet eine
Sensorchipseite des Sockels 20 mit einer anderen Seite.
Das Durchgangsloch 21 des Sockels 20 ist gewöhnlich ein
geradlinig geformtes Loch mit einem kreisförmigen Querschnitt.
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Der
Sensorchip 10 weist das Durchgangsloch 21 des
Sockels 20 von der Rückseite 12 zur Membran 14 gegenüberliegend
auf. D.h., das Durchgangsloch 21 des Sockels 20 führt Druck
von Außerhalb
des Sensorchips 10 zu der Membran 14 in dem konkaven
Abschnitt 13 des Sensorchips 10.
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Dies
führt dazu,
dass das Durchgangsloch 21 mit einem Durchmesser L und
der Sockel 20 mit einer Dicke T ein Verhältnis in
einem Bereich zwischen 1 und 3 aufweisen. D.h., die Beziehung zwischen
L und T wird durch eine Ungleichung 1 < L/T < 3
beschrieben.
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Ferner
ist eine Öffnung 21a des
Durchgangslochs 21 auf einer Sensorchipseite größer als
eine Öffnung
des konkaven Abschnitts 13. D.h., ein Durchmesser der Öffnung 21a ist
größer als
ein Durchmesser des konkaven Abschnitts 13. Auf diese Weise
ragt ein Schulterabschnitt 22 des Sockels 20, wie
in 1 gezeigt, von einer Ecke der Öffnung des konkaven Abschnitts 13 des
Sensorchips 10 hervor.
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Das
Durchgangsloch 21 wird mit Hilfe eines Ultraschallschneideverfahrens,
eines Sandstrahlschneideverfahrens oder dergleichen gebohrt.
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Der
Sockel 20 ist beispielsweise eine ebene quadratische Platte
mit einer entsprechenden Form zu einer quadratischen Form des Sensorchips 10. Der
Durchmesser L des Durchgangslochs 21 liegt beispielsweise
in einem Bereich von annähernd
0.8 bis 2.1 mm, und die Dicke T des Sockels 20 liegt in einem
Bereich von annähernd
0.7 bis 2.1 mm, wobei ein Verhältnis
L/T innerhalb eines Bereichs von 1 bis 3 liegt.
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Der
Piezowiderstand 15 auf dem Sensorchip 10 ist für eine erhöhte Empfindlichkeit
auf einem Abschnitt abgeordnet, an dem sich die Membran 14 in hohem
Maße verformt
bzw. verzerrt. D.h., der Piezowiderstand ist in der Nähe der Membran 14 angeordnet.
Ferner ist der Piezowiderstand 15 in der Öffnung 21a auf
der Sensorchipseite des Durchgangslochs 21 des Sockels 20 angeordnet.
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Der
konkave Abschnitt 13 des Sensorchips 10 und das
Durchgangsloch 21 des Sockels 20 sind mit dem
Gelmaterial 30 gefüllt.
Die Membran 14 des Sensorchips 10 ist durch das
Gelmaterial 30 versiegelt und geschützt.
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Das
Gelmaterial 30 ist beispielsweise ein Gelzustandsmaterial,
das aus einem Silikongel, einem Fluorgel, einem Fluorsilikongel
oder dergleichen besteht. Das Gelmaterial 30 wird in das
Durchgangsloch 21 gegossen und zur Versiegelung teilweise
in dem Loch 21 gehärtet.
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Der
Drucksensor 100, d.h. die Rückseite 12 der Membran 14 des
Sensorchips 10, wird durch das Gelmaterial 30 von
korrodierenden Gasen oder Flüssigkeiten,
wie beispielsweise Abgas eines Dieselmotors, geschützt.
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Der
Drucksensor 100 der vorliegenden Erfindung weist zur Installation
in einem Abgassystem eines Fahrzeugs ein Gehäuse 40 auf. Das Gehäuse 40 weist
einen Anschluss (nicht gezeigt) zur elektrischen Verbindung mit
einer äußeren Schaltung
auf.
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Das
Gehäuse 40 besteht
beispielsweise aus Harz, wie beispielsweise PBT (Polybutylen-Terephthalat),
PPS (Polyphenylensulfid) oder dergleichen. Der Anschluss, der durch
Insert-Molding auf dem Gehäuse
gebildet ist, besteht beispielsweise aus Kupfer, 42-Legierung
(Eisen-Nickel-Legierung) oder dergleichen.
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Der
Sensorchip 10 auf dem Sockel 20 ist mit Hilfe
eines Klebemittels 50 auf dem Gehäuse 40 befestigt.
Das Klebemittel 50 ist beispielsweise ein Harzklebemittel,
wie beispielsweise ein Silikonklebemittel, ein Fluorsilikonklebemittel
oder dergleichen.
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Der
Anschluss auf dem Gehäuse 40 und
der Sensorchip 10 sind mit beispielsweise einem aus Gold,
Aluminium oder dergleichen bestehenden Bonddraht (nicht gezeigt)
elektrisch miteinander verbunden. Folglich sind der Sensorchip 10 und
eine äußere Schaltung
bzw. ein äußeres Teil
elektrisch miteinander verbunden.
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Der
Sockel 20 ist auf einer der Sensorchipseite gegenüberliegenden
Seite auf dem Gehäuse 40 befestigt.
Das Gehäuse 40 weist
ein Loch 41 zum Zuführen
eines Drucks von Außerhalb
des Gehäuses 40 auf.
Das Loch 41 und das Durchgangsloch 21 sind miteinander
verbunden und mit dem Gelmaterial 30 gefüllt.
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Das
Loch 41 auf dem Gehäuse 40 weist
beispielsweise die Form eines kreisförmigen Lochs auf. Ein Durchmesser
L1 des Lochs 41 auf der Durchgangslochseite ist größer als
ein Durchmesser L des Durchgangslochs 21.
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Ferner
nimmt der Durchmesser des Lochs 41 zu einer gegenüberliegenden
Seite des Gehäuses 40 zu.
D.h., das Loch 41 auf dem Gehäuse 40 weist in Richtung
einer Druckmessseite eine Trichterform auf.
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Der
Drucksensor 100 mit dem Sensorchip 10, welcher
die Piezowiderstände 15 und
weiteren, darauf angeordnete Teile aufweist, wird mit Hilfe bekannter
Halbleiterfertigungsverfahren, wie beispielsweise dem CVD-(Chemische
Gasphasenabscheidung)-Verfahren, dem Sputtern, dem anisotropen Ätzen und
dergleichen, gefertigt.
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Der
Drucksensor 100 erfasst einen Druck des Messobjekts durch
Zuführung
des Drucks von dem Loch 41 des Gehäuses 40 zu dem Durchgangsloch 21 des
Sockels 20, wobei das die Rückseite 12 des Sensorchips 10,
d.h. die Rückseite 12 der
Membran 14, schützende
Gelmaterial 30 zur Übertragung des
Drucks dient. Der Sensorchip 10 gibt auf der Grundlage
des Piezowiderstandseffekts das dem Druck, mit dem der Sensor beaufschlagt
wird, proportionale Signal aus. Das Signal wird an einem Anschluss
(nicht gezeigt) ausgegeben, der über
eine Drahtverbindung mit dem Chip 10 verbunden ist.
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Der
auf die vorstehend beschriebene Weise aufgebaute Drucksensor 100 wird
zur Erfassung von beispielsweise einem Differenzdruck in einem Abgassystem
eines Dieselmotors verwendet. D.h., ein Druck kann sowohl von der
Sensorchipseite (die Oberseite 11) als auch von der Rückseite 12 auf
den Sensor 100 aufgebracht werden, um den dünnen Abschnitt
(die Membran 14) des Sensors 100 zu verformen.
Die Verformung des dünnen
Abschnitts wird in ein Drucksignal gewandelt, das von dem auf dem Chip 10 gebildeten
Piezowiderstand 15 über
den Anschluss an eine äußere Schaltung
oder dergleichen gegeben wird.
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2 zeigt
einen Schaltplan einer auf dem Drucksensor 100 der vorliegenden
Ausführungsform gebildeten
Brückenschaltung.
Die Piezowiderstände 15a, 15b, 15c, 15d werden,
wie in 2 gezeigt, verwendet, um die Wheatstone-Brückenschaltung
zur Druckerfassung zu bilden. D.h., ein auf den Sensorchip 10 aufgebrachter
Druck wird als Ausgangsspannung Vout zwischen Anschlüssen Pa
und Pb infolge des Piezowiderstandseffekts der Widerstände 15a, 15b, 15c, 15d,
die unter dem beaufschlagten Druck verformt werden, erfasst, wenn
eine Eingangsspannung V eines Gleichstroms zwischen den Anschlüssen Ia
und Ib anliegt. Der aufgebrachte Druck wird proportional in das
Ausgangssignal gewandelt.
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Der
Drucksensor 100 der vorliegenden Ausführungsform wird verwendet,
um einen Druck bei einer extremen Bedingung zu erfassen. D.h., die
Umgebungstemperatur ändert
sich in einem breiten Bereich, wie beispielsweise einem Bereich
von 0 bis 100 Grad Celsius oder dergleichen.
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Der
Drucksensor 100 zur Verwendung bei der extremen Bedingung
ist gemäß der nachstehenden
Beschreibung aufgebaut, um einen Umgebungseffekt selbst bei einer
Temperatur von annähernd
-30 Grad Celsius zu beseitigen (verhindern/unterdrücken). D.h.,
ein Verhältnis
des Durchgangslochs 21 des Durchmessers L in dem Sockel 20 zur
Dicke T des Sockels 20 liegt zwischen 1 und 3.
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3 zeigt
ein Diagramm einer über
Experimente erlangten Beziehung zwischen einem Verhältnis L/T
und einer Sensorcharakteristikänderung.
Eine Kennlinie der Beziehung der Temperatureigenschaften der Offset-Spannungs-(TCO)-änderung
(%FS [maßstäblich])
vor und nach dem Gelfüllprozess
gegenüber
dem Verhältnis
L/T fällt
unter einen Schwellenwert von annähernd 1.5 %FS, basierend auf
Probekörpern,
bei denen der Durchmesser L des Durchgangs lochs 21 zischen
0.8 und 2.0 (mm) variiert wurde. In diesem Fall zeigt die TCO-Änderung
vor und nach dem Füllprozess
einen Unterschied der Sensorcharakteristik an, die vor und nach
der Gelauffüllung
bei einer Temperatur von -30 Grad Celsius gemessen wurde. Praxisnaher
beschrieben, die Werte der TCO-Änderung
werden auf die nachstehend beschriebene Weise bestimmt. D.h., beispielsweise wird
die Sensorcharakteristik vor der Gelauffüllung sowohl bei Raumtemperatur
als auch bei -30 Grad als Ausgangsspannung Vout des Sensorchips 10 gemessen.
Die Ausgangsspannung Vout wird ferner nach der Gelauffüllung bei
Raumtemperatur und bei -30 Grad gemessen. Wenn eine Differenz des Vout-Werts
bei Raumtemperatur und bei -30 Grad vor der Gelauffüllung a%
und eine Differenz des Vout-Werts nach der Gelauffüllung (a
+ b)% beträgt, entspricht
der Wert von b% einer in dem Diagramm der 3 gezeigten
Kennlinie der aus der Gelauffüllung
resultierenden TCO-Änderung.
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Der
Bereich des Verhältnisses
L/T wird auf der Grundlage der folgenden Betrachtung bestimmt. D.h.,
die TCO-Änderung
liegt gewöhnlich
oberhalb von 1.5%FS, wenn das Verhältnis L/T unter 1 liegt. Das
Verhältnis
L/T bleibt unterhalb von 1.5%FS, wenn das Verhältnis L/T zwischen 1 und 3
liegt. Folglich wird der Wert des Verhältnisses L/T für eine geeignete
Begrenzung derart gewählt,
dass er annähernd
zwischen 1 und 3 liegt.
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Genauer
gesagt, der Sockel 20 mit dem Durchgangsloch 21 mit
dem Durchmesser L und der Dicke T in dem Verhältnis L/T von unter 1 ist bei
einer praktischen Anwendung aufgrund einer schmalen Form des Durchgangslochs 21 nicht
als Medium zur Druckentlastung des Gelmaterials geeignet. Ferner muss
die Dicke T des Sockels 10 bezüglich der Stabilität des Sockels 20 sowie
der Verwölbung
des Sensorchips 10 bei einem Bondprozess größer als
0.7 (mm) und der Durchmesser L des Durchgangslochs 21 bezüglich eines
Bondbereichs zu dem Sensorchip 10 und der mechanischen
Festigkeit des Sockels 20 kleiner als 2.1 (mm) sein. D.h.,
der Wert 3 als oberer Grenzwert eines Bereichs des Verhältnisses
L/T wird im Wesentlichen als das Verhältnis eines Maximalwerts von
2.1 des Durchmessers L des Durchgangslochs 21 geteilt durch
einen Minimalwert von 0.7 der Dicke T des Sockels 20 bestimmt.
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Ferner
ist der Sensorchip 10, der auf einer gegenüberliegenden
Seite des konkaven Abschnitts 13 angeordnet ist, der einen
größeren Durchmesser als
der des Durchgangslochs 21 auf der Sensorchipseite in dem
Sockel 20 aufweist, vorteilhaft bezüglich der Druckentlastung von
dem Gelmaterial 30. D.h., auf diese Weise wird der dicke
Abschnitt 16 des Sensorchips 10 um den konkaven
Abschnitt 13 ganz an dem Sockel 20 befestigt,
um eine ausreichende Bondfestigkeit und mechanische Festigkeit des
kombinierten Aufbaus des Sensorchips 10 und des Sockels 20 zu
erzielen. Ferner kann der Sensorchip 10 den konkaven Abschnitt 13 mit
einem Durchmesser kleiner als der Durchmesser der Öffnung 21a des Durchgangslochs 21 auf
der Sensorchipseite aufweisen, wenn die Bond-/mechanische Festigkeit
auf eine andere als in der 4 gezeigte
Weise gesichert wird.
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Ferner
weist das Loch 41 auf dem Gehäuse 40 einen größeren Durchmesser
als das Durchgangsloch 21 auf (L1 > L in der 1). Auf
diese Weise wird das erweiterte Volumen des sich bei geringer Temperatur
verfestigten Gelmaterials 30 in dem Durchgangsloch 21 und
dem Loch 41 zu einer Druckmessseite des Lochs 41 geführt (d.h.
in eine entgegengesetzte Seite bezüglich der Sensorchipseite).
Dieser Aufbau ist vorteilhaft bezüglich der Druckentlastung des
Gelmaterials 30 bei geringer Temperatur auf der Rückseite 12 des
Sensorchips 10.
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Ferner
weist das Loch 41 auf der Druckmessseite einen größeren Durchmesser
auf (L2 > L1 in der 1).
Auf diese Weise kann das Loch 41 leicht in das Gehäuse 40 gebohrt
werden und ist aufgrund eines erhöhten Betrags/Bereichs des zum Schutz
vor Wasser oder dergleichen in das Loch 41 gefüllten Gelmaterials
strukturell vorteilhaft für
eine Druckentlastung des Gelmaterials 30.
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5 zeigt
eine Querschnittsansicht einer zweiten Ausgestaltung des Drucksensors 100 der vorliegenden
Ausführungsform.
In diesem Fall weist eine Seitenwand des Lochs 41 eine
Stufenform anstelle einer sich verjüngenden Form auf. Dieser Aufbau
ist ebenso vorteilhaft bezüglich
der Druckentlastung des Gelmaterials 30 bei geringer Temperatur.
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Ferner
kann eine aus Harz bestehendes Rohr 40b in dem Loch 41 des
Gehäuses 40 installiert werden.
D.h., ein Teil des Lochs 41 wird, wie in 5 gezeigt,
durch das Rohr 40b in dem Gehäuse 40a bedeckt. Das
Rohr 40b kann beispielsweise aus einem Keramikmaterial,
wie beispielsweise Mullit, Alluminiumoxid oder dergleichen, oder
aus Metal, wie beispielsweise 42-Legierung oder dergleichen,
bestehen. Das Rohr 40b ist durch beispielsweise Insert-Molding oder Presspassung
in dem Loch 41 befestigt. Das Rohr 40b ist auf
der Durchgangslochseite des Lochs 41 befestigt. Ein Innendurchmesser
des Rohrs 40b wird durch den Durchmesser L1 in der 5 beschrieben.
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Ferner
ist die Position des Piezowiderstands 15 in einem Projizierungsbereichs
der Öffnung 21a des
Durchgangslochs 21 in dem Glasssockel 20 auf der
Rückseite 12 des
Sensorchips 10 vorteilhaft bezüglich der Druckentlastung des
Gelmaterials 30 bei geringer Temperatur, da der Druck des
Gelmaterials 30 innerhalb des Projizierungsbereichs leichter
in Richtung der Druckmessseite entlastet werden kann als der Druck
des zwischen dem Schulterabschnitt 22 des Sockels 20 und
der Seitenwand des konkaven Abschnitts 13 beinhalteten
Gelmaterials 30.
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Obgleich
die vorliegende vollständig
in Verbindung mit ihren bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme
auf die beigefügte
Zeichnung offenbart wurde, sollte beachtet werden, dass Fachleuten
verschiedene Änderungen
und Ausgestaltungen ersichtlich sein werden.
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Beispielsweise
kann der Sockel 20 aus einem von Glas verschiedenen Material
bestehen. D.h., der Sockel 20 kann aus Silizium, Keramik,
Metall (z.B. 42-Legierung) oder dergleichen bestehen. Genauer
gesagt, es kann ein Material mit einem gleichen bzw. ähnlichen
linearen Ausdehnungskoeffizienten wie das Silizium des Sensorchips 10 verwendet
werden, um den Sockel 20 zu bilden, solange das Material
gegenüber
einer unter dem Einfluss des Abgases oder dergleichen stehenden
Umgebung tolerant ist.
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Ferner
kann das Gelmaterial 30 aus einem von dem vorstehend beschriebenen
verschiedenen Material bestehen, solange das Material dazu ausgelegt
ist, den Sensorchip 10 zu schützen und den Druck des Messobjekts
zu übertragen.
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Ferner
kann das Loch 41 in dem Gehäuse 40 eine zu der
vorstehend beschriebenen verschiedene Form aufweisen. D.h., das
Loch 41 kann eine gekrümmte
Seitenwand oder eine gerade Seitenwand anstelle der sich verjüngenden
Seitenwand aufweisen.
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Ferner
kann der Drucksensor 100 direkt angeordnet werden, indem
der Sockel 20 einzig auf einem Untersystem, wie beispielsweise
dem Abgassystem eines Fahrzeugs, anstelle unter Verwendung des Gehäuses 40 angeordnet
wird.
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Ferner
kann der Drucksensor 100 geschützt werden, indem beispielsweise
das Gelmaterial 30 oder dergleichen auf beiden Seiten des
Sensorchips 10 verwendet wird. Auf diese Weise kann der
Drucksensor 100, der zur Erfassung des Differenzdrucks des
DPF (Diesel-Partikelfilter) verwendet wird, indem der Sensorchip 10 auf
beiden Seiten mit dem Druck beaufschlagt wird, wirksam geschützt werden.
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Ferner
kann der Drucksensor 100 in der obigen Ausführungsform
dazu verwendet werden, einen absoluten Druck, mit dem die Rückseite 12 der
Membran 14 beaufschlagt wird, bezüglich eines Vakuums oder eines
Referenzdrucks auf der Sensorchipseite anstelle des Differenzdrucks
zu erfassen.
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Ferner
kann der Drucksensor 100 dazu verwendet werden, einen Ansaugluftdruck
eines Motors, einen Raumdruck verschiedener Behälter oder einen Druck in verschiedenen
Räumen
zu erfassen.
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Solche Änderungen
und Ausgestaltungen sollen als mit in dem Schutzumfang der vorliegenden Erfindung
verstanden werden, so wie er in den beiliegenden Ansprüchen definiert
ist.
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Vorstehend
wurde ein Drucksensor offenbart.
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Ein
Drucksensor 100, 110 zum Erfassen eines Drucks
und zum Ausgeben eines Signals auf der Grundlage des Piezowiderstandseffekts
weist ein Substrat 10 mit einem Sensorchip 10 auf
einer Seite 11 in einem dünnen
Abschnitt 14 und einem konkaven Abschnitt 13 auf
einer anderen Seite 12, einen Piezowiderstand 15 in dem
Sensorchip 10, einen Sockel 20, der an dem Substrat 10 befestigt
ist und ein Durchgangsloch 21 zum Zuführen des Drucks zu dem Sensorchip 10 aufweist,
und ein Gelmaterial 30 auf, das zum Schutz des Sensorchips 10 in
den konkaven Abschnitt 13 und das Durchgangsloch 21 gefüllt ist.
Ein Verhältnis
eines Durchmessers L des Durchgangslochs 21 zu einer Dicke
T des Sockels 20 liegt im Wesentlichen innerhalb eines
Bereichs von 1 bis 3.