-
Die
Erfindung liegt auf dem technischen Gebiet der faserreaktiven Azofarbstoffe.
-
Handelsübliche Farbstoffe
zum Bedrucken von Hydroxygruppen-haltigen Materialien mit Reaktivfarbstoffen
(Reaktivdruck) besitzen gewisse anwendungstechnische Mängel, wie
beispielsweise einen uneinheitlichen, faserabhängigen Farbaufbau, insbesondere
in tiefen Tönen.
-
Überraschenderweise
wurde nun gefunden, dass gelbe Farbstoffmischungen, die wenigstens
einen vinylsulfongruppenhaltigen Reaktivfarbstoff bestimmter Struktur
und wenigstens einen Monochlortriazin-Farbstoff bestimmter Struktur
enthalten, dieses Problem lösen
können
und insbesondere die Mängel
der Einzelfarbstoffe beheben.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft somit eine Farbstoffmischung, die
mindestens einen Farbstoff der allgemeinen Formel (I)
und mindestens einen Farbstoff
der allgemeinen Formel (II)
worin
R
1 und
R
2 unabhängig
voneinander für
Wasserstoff, (C
1-C
4)-Alkyl,
(C
1-C
4)-Alkoxy,
Sulfo, Chlor oder Brom;
R
3, R
4 und R
5 unabhängig voneinander
für Wasserstoff,
(C
1-C
4)-Alkyl, Sulfo
oder Chlor;
R
6 für Sulfo;
R
7 für (C
1-C
4)-Alkyl, Amino
oder durch (C
1-C
4)-Alkyl
substituiertes Amino;
R
8 für Wasserstoff
oder (C
1-C
4)-Alkyl;
X
1 und X
2 unabhängig voneinander
für Halogen
oder Amino;
Y für
Vinyl oder -CH
2CH
2-Z;
Z
für einen
alklisch abspaltbaren Substituenten;
M für Wasserstoff oder ein Alkalimetall;
und
n für
0, 1, 2 oder 3
stehen.
-
(C1-C4)-Alkylgruppen
können
geradkettig oder verzweigt sein und bedeuten insbesondere Methyl, Ethyl,
n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, sek.-Butyl und tert.-Butyl. Bevorzugt
sind Methyl und Ethyl. Analoges gilt für (C1-C4)-Alkoxygruppen, wobei Methoxy und Ethoxy
bevorzugt sind.
-
Halogen
bedeutet insbesondere Fluor, Chlor und Brom.
-
Für M stehendes
Alkali ist insbesondere Lithium, Natrium und Kalium. Bevorzugt steht
M für Wasserstoff
oder Natrium.
-
Alkalisch
abspaltbare Substituenten Z sind beispielsweise Halogenatome, wie
Chlor und Brom, Estergruppen organischer Carbon- und Sulfonsäuren, wie
Alkylcarbonsäuren,
gegebenenfalls substituierter Benzolcarbonsäuren und gegebenenfalls substituierter
Benzolsulfonsäuren,
wie die Gruppen Alkanoyloxy von 2 bis 5 C-Atomen, hiervon insbesondere
Acetyloxy, Benzoyloxy, Sulfobenzoyloxy, Phenylsulfonyloxy und Toluylsulfonyloxy,
des weiteren saure Estergruppen anorganischer Säuren, wie der Phosphorsäure, Schwefelsäure und
Thioschwefelsäure
(Phosphato-, Sulfato- und Thiosulfatogruppen), ebenso Dialkylaminogruppen
mit Alkylgruppen von jeweils 1 bis 4 C-Atomen, wie Dimethylamino
und Diethylamino. Bevorzugt ist die Sulfatogruppe Z ist bevorzugt
Vinyl, β-Chlorethyl
und insbesondere bevorzugt β-Sulfatoethyl.
-
Die
Gruppen „Sulfo", „Thiosulfato", „Phosphato", und „Sulfato" schließen sowohl
deren Säureform
als auch deren Salzform ein. Demgemäß entsprechen Sulfogruppen
der Formel -SO3M, Thiosulfatogruppen der Formel
-S-SO3M, Phosphatogruppen der Formel -OPO3M2 und Sulfatogruppen
der Formel -OSO3M, wobei M jeweils wie oben
angegeben definiert ist.
-
Die
Farbstoffe der allgemeinen Formel (I) können unterschiedliche faserreaktive
Gruppen -SO2-Y besitzen. Insbesondere können die
faserreaktiven Gruppen SO2-Y zum einen Vinylsulfonylgruppen
und zum anderen Gruppen -CH2CH2Z,
bevorzugt β-Sulfatoethylsulfonyl-Gruppen,
bedeuten. Enthalten die Farbstoffe der allgemeinen Formel (I) teilweise
Vinylsulfonylgruppen, so liegt der Anteil des jeweiligen Farbstoffes
mit der Vinylsulfonylgruppe bis zu etwa 30 Mol-%, bezogen auf die
jeweilige Gesamtfarbstoffmenge des Farbstoffs der allgemeinen Formel
(I) vor.
-
R1 steht bevorzugt für Wasserstoff, Methyl oder
Methoxy. R2 und R3 stehen
bevorzugt für
Wasserstoff. R4 steht bevorzugt für Wasserstoff,
Methyl oder Methoxy.
-
R5 steht bevorzugt für Sulfo.
-
R7 steht bevorzugt für Methyl oder Amino. R8 steht bevorzugt für Wasserstoff oder Methyl.
-
X1 steht bevorzugt für Fluor oder Chlor. X2 steht bevorzugt für Fluor, Chlor oder Amino.
-
n
steht bevorzugt für
2 oder 3.
-
Bevorzugte
Mischungen enthalten den Farbstoff der allgemeinen Formel (Ia)
und den Farbstoff der allgemeinen
Formel (IIa)
worin
Y' für Allyl
oder -CH
2CH
2OSO
3M' und
M' für Wasserstoff,
Natrium oder Kalium
stehen.
-
Die
erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen
enthalten die Farbstoffe der allgemeinen Formel (I) bevorzugt in
einer Menge von 1 bis 99 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 90 Gew.-%
und ganz besonders bevorzugt 25 bis 75 Gew.-%, sowie die Farbstoffe
der allgemeinen Formeln (II) bevorzugt in einer Menge von 1 bis
99 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 90 Gew.-% und ganz besonders
bevorzugt 25 bis 75 Gew.-%.
-
Die
erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen
können
in Form fester oder flüssiger
(gelöster)
Handelsformen vorliegen.
-
In
fester Form enthalten sie, so weit erforderlich, die bei wasserlöslichen
und insbesondere faserreaktiven Farbstoffen üblichen Elektrolytsalze, wie
Natriumchlorid, Kaliumchlorid und Natriumsulfat. Desweiteren können sie
die in Handelsfarbstoffen üblichen
Hilfsmittel enthalten, wie beispielsweise Puffersubstanzen, die einen
pH-Wert in wäßriger Lösung zwischen
5 und 7 einzustellen vermögen,
wie Natriumacetat, Natriumcitrat, Natriumborat, Natriumhydrogencarbonat,
Natriumdihydrogenphosphat und Dinatriumhydrogenphosphat, außerdem Färbehilfsmittel,
Entstaubungsmittel und geringe Mengen an Sikkativen.
-
In
fester Form liegen die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen im
allgemeinen als elektrolytsalzhaltige Pulver oder Granulate (im
nachfolgenden allgemein als Präparation
bezeichnet) mit gegebenenfalls einem oder mehreren der obengenannten
Hilfsmittel vor. In den Präparationen
ist die Farbstoffmischung zu 20 bis 90 Gew.-%, bezogen auf die Präparation,
enthalten. Die Puffersubstanzen liegen in der Regel in einer Gesamtmenge
von bis zu 5 Gew.-%, bezogen auf die Präparation, vor.
-
Sofern
die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen
in wäßriger Lösung vorliegen,
so beträgt
der Gesamtfarbstoffgehalt in diesen wäßrigen Lösungen bis zu etwa 50 Gew.-%,
wie beispielsweise zwischen 5 und 50 Gew.-%, wobei der Elektrolytsalzgehalt
in diesen wäßrigen Lösungen bevorzugt
unterhalb 10 Gew.-%, bezogen auf die wäßrige Lösung, beträgt. Die wäßrigen Lösungen (Flüssigpräparationen) können die
erwähnten Puffersubstanzen
in der Regel in einer Menge von bis zu 5 Gew.-%, bevorzugt bis zu
2 Gew.-%, enthalten.
-
Die
erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen
können
in einfacher Weise dadurch hergestellt werden, dass die Farbstoffe
der allgemeinen Formeln (I) und (II) in dem gewünschten Mischungsverhältnis miteinander gemischt
werden. Die Farbstoffe können
dabei in den Mischungsprozess sowohl in Form einer wäßrigen Lösung, insbesondere
auch in Form der bei ihrer Herstellung anfallenden Syntheselösungen,
als auch als feste Substanz, etwa in Form von Farbstoffpulvern oder
-granulaten, eingesetzt werden. Der Fachmann ist mit diesen Mischungsverfahren
vertraut.
-
Erfindungsgemäße Farbstoffmischungen,
die Farbstoffe der allgemeinen Formel (I) enthalten, die Gruppen
der Formel SO2-Y aufweisen, in denen Y für Vinyl
steht, können
auch aus entsprechenden erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen, in
denen Z β-Chlorethyl, β-Thiosulfatoethyl
oder β-Sulfatoethyl bedeutet,
erhalten werden, indem letztgenannte Gruppen mit der erforderlichen
Menge an Alkali ganz oder teilweise in Vinyl überführt werden. Diese Überführung erfolgt
in einer dem Fachmann geläufigen
Art und Weise.
-
Die
erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen
werden aus wäßriger Lösung in
an und für
sich bekannter Weise durch Aussalzen, beispielsweise mit Kochsalz
oder Kaliumchlorid, oder durch Sprühtrocknung bzw. Eindampfen
isoliert.
-
Die
Farbstoffe der allgemeinen Formeln (I) und (II) sind bekannt und
beispielsweise in
DE 1 282 213 (Formel
(I)) und
GB 970 475 (Formel
(II)) beschrieben, sowie im Handel erhältlich.
-
Die
erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen
besitzen wertvolle anwendungstechnische Eigenschaften und können zum
Färben
und insbesondere zum Bedrucken von Carbonamid- und/oder Hydroxy-
gruppenhaltigen Materialien verwendet werden. Diese Materialien
liegen insbesondere in Form von Fasern vor.
-
So
werden die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen
zum Bedrucken von Wolle und Seide und insbesondere von cellulosehaltigen
Fasermaterialien aller Art verwendet. Bevorzugt eignen sie sich
auch zum Bedrucken von Mischgeweben, die Carbonamid- und/oder Hydroxy-
gruppenhaltige Materialien enthalten. Es ist auch möglich, mit
den erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen
Textilien oder Papier nach dem Inkjet-Verfahren zu bedrucken.
-
Die
erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen
liefern bei diesen Anwendungen gelbe Färbungen bzw. Drucke mit guten
Echtheitseigenschaften.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft somit auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen
zum Färben
oder Bedrucken von Carbonamid- und/oder Hydroxy- gruppenhaltigen
Materialien bzw. Verfahren zum Färben
oder Bedrucken solcher Materialien in an und für sich üblichen Verfahrensweisen, bei welchen
man eine erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen
als Farbmittel einsetzt.
-
Unter
dem Begriff Fasermaterialien oder Fasern werden im Rahmen der vorliegenden
Erfindung insbesondere Textilfasern verstanden, die als Gewebe,
Gewirke, Garne oder in Form von Strängen oder Wickelkörpern vorliegen
können.
-
Carbonamidgruppenhaltige
Materialien können
synthetischen oder natürlichen
Ursprungs sein und liegen insbesondere in Form von Fasern vor. Beispiele
sind Wolle und Seide.
-
Hydroxygruppenhaltige
Materialien sind solche natürlichen
oder synthetischen Ursprungs, wie beispielsweise Cellulosefasermaterialien
oder deren Regeneratprodukte und Polyvinylalkohole. Cellulosefasermaterialien
sind vorzugsweise Baumwolle, aber auch andere Pflanzenfasern, wie
Leinen, Hanf, Jute und Ramiefasern. Regenerierte Cellulosefasern
sind beispielsweise Zellwolle und Viskosekunstseide.
-
Die
erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen
lassen sich auf den genannten Materialien, insbesondere auf den
genannten Fasermaterialien, nach den für wasserlösliche, insbesondere nach den
für faserreaktive
Farbstoffe bekannten Anwendungstechniken applizieren und fixieren.
-
Die
dabei zur Anwendung kommenden Druckpasten können außer den erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen
und Wasser weitere Zusätze
enthalten. Zusätze
sind beispielsweise Netzmittel, Antischaummittel, Egalisiermittel
und die Eigenschaften des Textilmaterials beeinflussende Mittel,
wie Weichmachungsmittel und schmutz-, wasser- und ölabweisende
oder wasserenthärtende
Mittel. Desweiteren Mittel, die die Rheologie und die Laufeigenschaften
beeinflussen, sowie schwache Oxidationsmittel, beispielsweise anti-reduction agents.
-
Insbesondere
Druckpasten können
auch natürliche
oder synthetische Verdicker, wie beispielsweise Alginate und Celluloseether,
enthalten. In den Färbebädern und
Druckpasten können
die Farbstoffmengen je nach gewünschter
Farbtiefe in weiten Grenzen variieren. Im allgemeinen liegen die
Farbstoffe der allgemeinen Formel (I) in Mengen von 0,01 bis 15
Gew.%, insbesondere in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.% bezogen auf das Färbegut bzw.
die Druckpaste vor.
-
Nach
den üblichen
Druckverfahren für
Cellulosefasern, die einphasig – beispielsweise
durch Bedrucken mit einer Natriumbicarbonat oder ein anderes säurebindendes
Mittel enthaltenden Druckpaste und anschließendes Dämpfen bei 100 bis 103°C, – oder zweiphasig – beispielsweise
durch Bedrucken mit neutraler oder schwach saurer Druckfarbe und
anschließendem
Fixieren entweder durch Hindurchführen durch ein heißes elektrolythaltiges
alkalisches Bad oder durch Überklotzen
mit einer alkalischen elektrolythaltigen Klotzflotte und anschließendem Verweilen
oder Dämpfen
oder Behandlung mit Trockenhitze des alkalisch überklotzten Materials, – durchgeführt werden
können,
erhält
man farbstarke Drucke mit gutem Stand der Konturen und einem klaren
Weißfond.
Der Ausfall der Drucke ist von wechselnden Fixierbedingungen nur
wenig abhängig.
-
Bei
der Fixierung mittels Trockenhitze nach den üblichen Thermofixierverfahren
verwendet man Heißluft
von 120 bis 180°C.
Neben dem üblichen
Wasserdampf von 101 bis 103°C
kann auch überhitzter
Dampf und Druckdampf von Temperaturen bis zu 175°C eingesetzt werden.
-
Die
säurebindenden
und die Fixierung der Farbstoffe auf den Cellulosefasern bewirkenden
Mittel sind beispielsweise wasserlösliche basische Salze der Alkalimetalle
und ebenfalls Erdalkalimetalle von anorganischen oder organischen
Säuren
oder Verbindungen, die in der Hitze Alkali freisetzen. Insbesondere
sind die Alkalimetallhydroxide und Alkalimetallsalze von schwachen
bis mittelstarken anorganischen oder organischen Säuren zu
nennen, wobei von den Alkaliverbindungen vorzugsweise die Natrium-
und Kaliumverbindungen gemeint sind. Solche säurebindenden Mittels sind beispielsweise
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat,
Kaliumcarbonat, Natriumformiat, Natriumdihydrogenphosphat, Dinatriumhydrogenphosphat,
Natriumtrichloracetat, Wasserglas oder Trinatriumphosphat.
-
Die
mit den erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen
hergestellten Drucke besitzen eine hohe Farbstärke und eine hohe Faser-Farbstoff-Bindungs-stabilität sowohl
in saurem als auch in alkalischem Bereich, weiterhin eine gute Lichtechtheit
und gute Nassechtheitseigenschaften, wie Wasch-, Wasser-, und Schweißechtheiten
sowie gute Bügelechtheit
und Reibechtheit.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Tinten für den digitalen Textildruck
nach dem Ink-Jet Verfahren, die dadurch gekennzeichnet sind, dass
sie eine erfindungsgemäße Farbstoffmischung
enthalten.
-
Die
erfindungsgemäßen Tinten
enthalten die erfindugsgemäße Farbstoffmischung
beispielsweise in Mengen von 0,1 Gew.-% bis 50 Gew.-%, bevorzugt
in Mengen von 1 Gew.-% bis 30 Gew.-% und besonders bevorzugt in
Mengen von 1 Gew.-% bis 15 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht
der Tinte. Selbstverständlich
können
die Tinten auch Mischungen aus erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen und
anderen Farbstoffen, die im Textildruck Verwendung finden, enthalten.
-
Für den Einsatz
der Tinten im Continuous flow Verfahren kann durch Elektrolytzusatz
eine Leitfähigkeit von
0,5 bis 25 mS/m eingestellt werden. Als Elektrolyt eignen sich beispielsweise:
Lithiumnitrat, Kaliumnitrat.
-
Die
erfindungsgemäßen Tinten
können
organische Lösungsmittel
mit einem Gesamtgehalt von 1-50%, bevorzugt von 5-30 Gew.-% enthalten.
-
Geeignete
organische Lösungsmittel
sind beispielsweise Alkohole, z. B. Methanol, Ethanol, 1-Propanol,
Isopropanol, 1-Butanol, tert. Butanol, Pentylalkohol, mehrwertige
Alkohole z. B.: 1,2-Ethandiol, 1,2,3-Propantriol, Butandiol, 1,3-Butandiol,
1,4-Butandiol, 1,2-Propandiol, 2,3-Propandiol, Pentandiol, 1,4-Pentandiol, 1,5-Pentandiol,
Hexandiol, D,L-1,2-Hexandiol, 1,6-Hexandiol, 1,2,6-Hexantriol, 1,2-Octandiol,
Polyalkylenglykole, z. B.: Polyethylenglykol, Polypropylenglykol,
Alkylenglykole mit 2 bis 8 Alkylengruppen, z. B.: Monoethylenglykol,
Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol, Thioglykol,
Thiodiglykol, Butyltriglykol, Hexylenglykol, Propylenglykol, Dipropylenglykol,
Tripropylenglykol, niedrige Alkylether mehrwertiger Alkohole, z.
B.: Ethylenglykolmonomethylether, Ethylenglykolmonoethylether, Ethylenglykolmonobutylether,
Diethylenglykolmonomethylether, Diethylenglykolmonoethylether, Diethylenglykolmonobutylether,
Diethylenglykolmonohexylether, Triethylenglykolmonomethylether,
Triethylenglykolmonobutylether, Tripropylenglykolmonomethylether, Tetraethylenglykolmonomethylether,
Tetraethylenglykolmonobutylether, Tetraethylenglykoldimethylether,
Propylenglykolmonomethylether, Propylenglykolmonoethylether, Propylenglykolmonobutylether,
Tripropylenglykolisopropylether, Polyalkylenglykolether, wie z.
B.: Polyethylenglokolmonomethylether, Polypropylenglykolglycerolether,
Polyethylenglykoltridecylether, Polyethylenglykolnonylphenylether,
Amine,
wie z. B.: Methylamin, Ethylamin, Triethylamin, Diethylamin, Dimethylamin,
Trimethylamin, Dibutylamin, Diethanolamin, Triethanolamin, N-Formylethanolamin,
Ethylendiamin, Harnstoffderivate, wie Z. B.: Harnstoff, Thioharnstoff,
N-Methylharnstoff, N,N'-
epsilon Dimethylharnstoff, Ethylenharnstoff, 1,1,3,3-Tetramethylharnstoff,
N-Acetylethanolamin, Amide, wie Z. B.: Dimethylformamid, Dimethylacetamid,
Acetamid, Ketone oder Ketoalkohole, wie Z. B.: Aceton, Diacetonalkohol,
cyclische Ether, wie Z. B.; Tetrahydrofuran, Trimethylolethan, Trimethylolpropan,
2-Butoxyethanol, Benzylalkohol, 2-Butoxyethanol, Gamma-butyrolacton,
epsilon – Caprolactam,
ferner Sulfolan, Dimethylsulfolan, Methylsulfolan, 2,4-Dimethylsulfolan,
Dimethylsulfon, Butadiensulfon, Dimethylsulfoxid, Dibutylsulfoxid,
N-Cyclohexyl-Pyrrolidon,
N-Methyl-2-Pyrrolidon, N-Ethyl-Pyrrolidon, 2-Pyrrolidon, 1-(2-Hydroxyethyl)-2-Pyrrolidon,
1-(3-Hydroxypropyl)-2-Pyrrolidon, 1,3-Dimethyl-2-imidazolidinon, 1,3-Dimethyl-2-imidazolinon,
1,3-Bismethoxymethylimidazolidin, 2-(2-Methoxyethoxy)ethanol, 2-(2-Ethoxyethoxy)ethanol,
2-(2-Butoxyethoxy)ethanol, 2-(2-Propoxyethoxy)ethanol, Pyridin,
Piperidin, Butyrolaceton, Trimethylpropan, 1,2-Dimethoxypropan,
Dioxan, Ethylacetat, Ethylendiamintetraacetat, Ethylpenthylether,
1,2-Dimethoxypropan und Trimethylpropan.
-
Weiterhin
können
die erfindungsgemäßen Tinten
die üblichen
Zusatzstoffe enthalten, wie beispielsweise Viskositätsmoderatoren
um Viskositäten
im Bereich von 1,5 bis 40,0 mPas in einem Temperaturbereich von
20 bis 50°C
einzustellen. Bevorzugte Tinten haben eine Viskosität von 1,5
bis 20 mPas und besonders bevorzugte Tinten haben eine Viskosität von 1,5
bis 15 mPas. Als Viskositätsmoderatoren
eignen sich rheologische Additive beispielsweise: Polyvinylcaprolactam,
Polyvinylpyrrolidon sowie deren Co-Polymere Polyetherpolyol, Assoziativverdicker,
Polyharnstoff, Polyurethan, Natriumalginate, modifizierte Galaktomannane, Polyetherharnstoff,
Polyurethan, nichtionogene Celluloseether.
-
Als
weitere Zusätze
können
die erfindungsgemäßen Tinten
oberflächenaktive
Substanzen zur Einstellung von Oberflächenspannungen von 20 bis 65
mN/m, die in Abhängigkeit
von dem verwendeten Verfahren (Thermo- oder Piezotechnologie) gegebenenfalls
angepasst werden.
-
Als
oberflächenaktive
Substanzen eignen sich beispielsweise: Tenside aller Art, bevorzugt
nichtionogene Tenside, Butyldiglykol und 1,2 Hexandiol.
-
Weiterhin
können
die Tinten noch übliche
Zusätze,
wie beispielsweise Stoffe zur Hemmung des Pilz- und Bakterienwachstums
in Mengen von 0,01 bis 1 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der
Tinte enthalten.
-
Die
erfindungsgemäßen Tinten
können
in üblicher
Weise durch Mischen der Komponenten in Wasser hergestellt werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Tinten
eignen sich für
den Einsatz in Tintenstrahldruckverfahren zum Bedrucken der verschiedensten
vorpräparierten
cellulosehaltigen Fasermaterialien aller Art, sowie Seide und Wolle.
-
Die
erfindungsgemäßen Drucktinten
sind auch zum Bedrucken von vorbehandelten hydroxygruppen-haltigen
bzw. aminogruppenhaltigen Fasern geeignet, die in Mischgeweben enthalten
sind, z. B. von Gemischen aus Baumwolle, Seide, Wolle mit Polyesterfasern
oder Polyamidfasern.
-
Im
Gegensatz zum konventionellen Textildruck, bei dem die Druckfarbe
bereits sämtliche
Fixierchemikalien und Verdickungsmittel für einen Reaktivfarbstoff enthält, müssen beim
Ink-Jet-Druck die Hilfsmittel in einem separaten Vorbehandlungsschritt
auf das textile Substrat aufgebracht werden.
-
Die
Vorbehandlung des textilen Substrates, wie zum Beispiel Cellulose-
und Celluloseregeneratfasern sowie Seide und Wolle – erfolgt
vor dem Bedrucken mit einer wässrigen
alkalischen Flotte. Zur Fixierung von Reaktivfarbstoffen benötigt man
Alkali, beispielsweise Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat, Natriumacetat, Trinatriumphosphat,
Natriumsilikat, Natriumhydroxid, Alkalispender wie zum Beispiel
Natriumchloracetat, Natriumformiat, hydrotrope Substanzen wie zum
Beispiel Harnstoff, Reduktionsinhibitoren, wie zum Beispiel Natriumnitrobenzolsulfonate,
sowie Verdickungsmittel, die das Fliessen der Motive beim Aufbringen
der Druckfarbe verhindern, dies sind beispielsweise Natriumalginate,
modifizierte Polyacrylate oder hochveretherte Galaktomannane. Diese
Reagenzien zur Vorpräparierung
werden mit geeigneten Auftragsgeräten, beispielsweise mit einem
2- oder 3-Walzenfoulard, mit berührungslosen
Sprühtechnologien,
mittels Schaumauftrag oder mit entsprechend angepassten Ink-Jet
Technologien in definierter Menge gleichmäßig auf das textile Substrat
aufgebracht und anschließend
getrocknet.
-
Nach
dem Bedrucken wird das textile Fasermaterial bei 120 bis 150°C getrocknet
und anschließend fixiert.
-
Die
Fixierung der mit Reaktivfarbstoffen hergestellten Ink-Jet-Drucke
kann erfolgen bei Raumtemperatur, oder mit Sattdampf, mit überhitztem
Dampf, mit Heißluft,
mit Mikrowellen, mit Infrarotstrahlung, mit Laser- oder Elektronenstrahlen
oder mit anderen geeigneten Energieübertragungsarten. Man unterscheidet
ein- und zweiphasige Fixierungsprozesse:
Bei der einphasigen
Fixierung befinden sich die zur Fixierung notwendigen Chemikalien
bereits auf dem textilen Substrat.
-
Bei
der zweiphasigen Fixierung kann diese Vorbehandlung unterbleiben.
Zur Fixierung wird nur Alkali benötigt, das nach dem Ink-Jet-Druck
vor dem Fixierprozess ohne Zwischentrocknung aufgebracht wird. Auf weitere
Zusätze
wie Harnstoff oder Verdickungsmittel kann verzichtet werden.
-
Im
Anschluss an die Fixierung wird die Drucknachbehandlung durchgeführt, die
die Voraussetzung für gute
Echtheiten, hohe Brillanz und einen einwandfreien Weißfond ist.
-
Die
mit den erfindungsgemäßen Tinten
hergestellten Drucke besitzen, eine hohe Farbstärke und eine hohe Faser-Farbstoff-Bindungsstabilität sowohl
in saurem als auch in alkalischem Bereich, weiterhin eine gute Lichtechtheit
und gute Nassechtheitseigenschaften, wie Wasch-, Wasser-, und Schweißechtheiten,
sowie eine gute Bügelechtheit
und Reibechtheit.
-
Beispiel 1
-
35
g einer Farbstoffmischung enthaltend 45 Gew.% des Farbstoffes der
Formel (Ia) und 55 Gew.% des Farbstoffes der Formel (IIa) werden
in 800 g einer Stammpaste folgender Zusammensetzung eingearbeitet und
mit Wasser auf 1000g aufgefüllt.
-
Stammpaste:
-
- 600g Alginatverdickung (incl. 5g/kg Polyphosphat)
- 100g Harnstoff
- 30 g Natriumbicarbonat
- 2 g eines handelsüblichen
Entschäumers
- 1 g eines handelsüblichen
Stabilisators
- ad 1000g Wasser
-
Mit
der so erhaltenen Druckpaste werden cellulosische Substrate im Direktdruck
nach den üblichen Methoden,
im Flachfilmdruck, Rotationsdruck, Tischdruck, Handdruck nach dem
Einphase bzw. Zweiphasendruck bedruckt.
-
Die
erzielten Drucke werden bei 100°C
getrocknet, fixiert und in üblicher
Weise nachbehandelt.
-
Beispiel 2
-
Ein
textiles Flächengebilde,
bestehend aus mercerisierter Baumwolle wird mit einer Flotte, enthaltend 35
g/l Natriumcarbonat kalz, 100 g/l Harnstoff und 150 g/l einer niedrigviskosen
Na-Alginatlösung
(6%) foulardiert und dann getrocknet. Die Flottenaufnahme beträgt 70%.
-
Auf
das so vorbehandelte Textil wird eine wässrige Tinte, enthaltend 2%
einer Farbstoffemischung enthaltend 45 Gew.% des Farbstoffes der
Formel (Ia) und 55 Gew.% des Farbstoffes der Formel (IIa)
20%
Sulfolan
0,01% Mergal K9N
77,99% Wasser
mit einem
Drop-on-Demand (Bubble-Jet) Ink-Jet Druckkopf aufgedruckt. Der Druck
wird vollständig
getrocknet. Die Fixierung erfolgt mittels Sattdampf bei 102°C während 8
Minuten. Anschießend
wird der Druck warm gespült,
mit heißem
Wasser bei 95°C
einer Echtheitswäsche
unterzogen, warm gespült
und dann getrocknet. Man erhält
einen Druck mit hervorragenden Gebrauchsechtheiten.