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Die vorliegende Erfindung betrifft eine System-Transportverpackung oder einen System-Transportbehälter, insbesondere eine Kiste, insbesondere für den Transport auf Paletten nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Zum Transport von Gütern sind Kisten seit langem bekannt. Als Kiste bezeichnet sind zumeist oberseitig offene Behälter, die seitlich Tragehilfen – zum Beispiel Griffbügel oder Griffränder – aufweisen. Kisten können bekanntlich Deckel aufweisen. Als Kisten sind aber auch solche bekannt, die zum Aufbewahren und Transportieren von Flaschen, insbesondere Getränkeflaschen, eher ein Gestell als einen Behälter darstellen.
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Um mit den Kisten Güter nicht nur besser transportieren, sondern auch lagern zu können, gibt es stapelbare Kisten. Diese sind zum Beispiel im Boden und oberen Randbereich so ausgebildet, dass der Boden der oberen Kiste formschlüssig in den oberen Randbereich der unteren Kiste eingreift und so gegen seitliches Abgleiten gesichert ist. Eine bekannte Fortentwicklung stellen so genannte Drehstapelkisten dar. Deren oberer Rand und unterer Boden sind so ausgebildet, dass zum einen der Boden einer solchen Kiste auf den Rand einer gleichen Kiste aufgesetzt seitlich formschlüssig gehalten ist und so die Kisten übereinander stapelbar sind und so dass zum anderen die obere Kiste um eine senkrechte Achse um 180° gedreht in die untere Kiste einsetzbar ist. In dieser letzteren Position lassen sich die Kisten leer platzsparend ineinander stapeln.
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Zur Lagerung mehrerer Kisten im Verband neben- und hintereinander haben Kisten zumeist eine rechteckige Außenkontur. So lassen sie sich zum Beispiel auch auf Paletten nicht nur übereinander stapeln, sondern die Stapel lassen sich auch platzsparend dicht aneinander stellen – neben- und hintereinander.
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Insbesondere beim Transport auf Paletten dann aber bedarf es einer sorgfältigen Sicherung der Kistenstapel auf der Palette und aneinander, um zu vermeiden, dass sich die Kistenstapel gegeneinander verschieben oder aneinander entlang abgleitend umkippen. Dazu dienen bekanntlich Gurtsicherungen oder seit neuerer Zeit auch Folienumhüllungen. Selbiges gilt auch für Transportgüter allgemein, insbesondere für Seriengüter mit im wesentlichen rechteckiger Außenkontur.
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Aus der
DE 34 04 798 A1 ist ein Verbindungssystem für kastenförmige Einzelteile bekannt. Bei diesem bekannten System werden die kastenförmigen Einzelteile, insbesondere Sortierkästen, mittels schwalbenschwanzförmiger Ecken seitlich miteinander verbunden. Bei derartigen Ausgestaltungen wird eine formschlüssige Verbindung zwischen den jeweiligen Elementen durch ein ineinander stecken erzielt.
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Aus der
DE 202 063 351 U1 ist eine modulare Getränkekiste bekannt, die eine Führungsschiene aufweist. Mittels dieser Führungsschiene können die jeweiligen Module formschlüssig miteinander verbunden werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt gegenüber dem Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, Transportverpackungen oder Transportbehälter zu schaffen, deren Verbund aus mehreren Verpackungen oder Behältern noch standfester und betriebssicherer ist und deren stabilisierender Formschluss sich aber gleichzeitig problemlos auflösen lässt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt des Weiteren die Aufgabe zugrunde, eine System-Transportverpackung oder einen System-Transportbehälter, insbesondere eine Systemkiste, insbesondere für den Transport auf Paletten, zu schaffen, die im Lagerverbund weniger gefährdet ist, sich zu verschieben oder umzukippen.
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Diese Aufgabe wird von einer System-Transportverpackung oder einem System-Transportbehälter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß ist eine System-Transportverpackung oder ein Systemtransportbehälter, insbesondere eine Systemkiste, insbesondere für den Transport auf Paletten vorgesehen. Die erfindungsgemäße System-Transportverpackung oder der System-Transportbehälter ist gekennzeichnet durch seitliche Außenkanten und/oder -flächen, die so ausgebildet sind, dass sie seitlich gegen die seitlichen Außenkanten und/oder -flächen einer gleichen System-Transportverpackung oder eines gleichen System-Transportbehälters angesetzt mit dieser eine formschlüssige Sicherung bilden, welche bewirkt, dass die aneinander gesetzten System-Transportverpackungen oder System-Transportbehälter – bei Kisten insbesondere mehrere davon aufeinander gestapelt nebeneinander stehend – weniger leicht voneinander „abscheren” können, also entsprechend dieser bekannten Bezeichnung aus der Mechanik seitlich voneinander abgleiten, sich gegeneinander verschieben und/oder aneinander entlang umkippen können. Dieser Effekt kann erfindungsgemäß sogar soweit gehen, dass für das Ausbilden einer Transporteinheit aus mehreren der erfindungsgemäßen System-Transportverpackungen oder System-Transportbehaltern eine Transportpalette überflüssig wird
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Eine erfindungsgemäße Kiste gehört zu einem Kistensystem mehrerer gleicher Kisten, die vorzugsweise aufeinander stapelbar sind. Vorzugsweise gehören zu dem Kistensystem Kisten mehrerer Größen, die dennoch aufeinander stapelbar sind – zum Beispiel indem zwei gleiche kleinere Kisten des Kistensystems (zum Beispiel mit jeweils im wesentlichen halber Horizontalfläche) auf einer Kiste des Kistensystems mit voller Horizontalfläche stapelbar sind.
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Die erfindungsgemäße Kiste weist oberseitig eine Öffnung auf, durch die sich das zu transportierende Gut in den Innenraum der Kiste hineinlegen lässt. Die erfindungsgemäße Kiste kann sozusagen wannenförmig sein und kann auch einen abnehmbaren Deckel als Element aufweisen. Derartige Kisten sind mittlerweile zumeist aus Kunststoff wie zum Beispiel HDPE hergestellt, zum Beispiel um in der Massengüterproduktion Bauteile am Ort der Montage bereit zu stellen, oder fur die Lebensmittelproduktion und Verarbeitung (zum Beispiel Schlachterei oder Fischfang). Aber auch Holzkisten und Kisten aus Geflecht oder zum Beispiel Styropor oder Pappe sind verbreitet und können erfindungsgemäß ausgestaltet sein. Überhaupt ist die Erfindung nicht eingegrenzt auf Kisten aus bestimmten Werkstoffen.
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Der oberseitige Randbereich einer erfindungsgemaßen Kiste sowie deren Bodenbereich kann auch so ausgebildet sein, dass zum einen der Bodenbereich auf den oberseitigen Randbereich einer gleichen Kiste aufgesetzt seitlich formschlüssig gehalten ist und so die Kisten übereinander stapelbar sind. Zum anderen kann sich die erfindungsgemaße Kiste dann, um eine senkrechte Achse um 180° gedreht, in eine untere (nicht gedrehte) Kiste einsetzen lassen, so dass die Kisten leer (und falls vorhanden ohne Deckel) raumsparend aneinander stapelbar sind. Kisten nach diesem Grundprinzip sind als Drehstapelkisten bekannt.
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Auch die bekannten, so genannten Getrankekisten – eher eigentlich Tragegestelle für Getränkeflaschen – oder die bekannten Kisten aus landwirtschaftlichen Betrieben zum Transport von Obst, Gemüse oder Pflanzen, so genannte „Steigen” können erfindungsgemäß ausgestaltet sein durch seitliche Außenkanten und/oder -flächen, die so ausgebildet sind, dass sie mit ihrer gegenüber liegenden Seitenkante komplementär ausgebildet sind. Wenn dann zwei gleiche solcher Kisten erfindungsgemäß ausgebildet sind und aneinander gesetzt werden, fügen sich die Seitenkanten und/oder -flächen formschlüssig ineinander und bilden so eine Sicherung gegen Abscheren
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Bei dem erfindungsgemäß bevorzugten Wellenmuster der Außenkanten und/oder -flächen ist diese Sicherung gegen Abscheren dann besonders ausgeprägt, wenn die so ineinander gefügten, nebeneinander stehenden System-Transportverpackungen oder System-Transportbehälter zusatzlich aneinander gehalten sind – zum Beispiel durch Gurte oder Folienumhüllung. Diese gilt auch für andere Ausgestaltungen der Erfindung wie zum Beispiel Nut und Feder und/oder Verzahnung anstelle oder in Ergänzung der Wellenform.
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Erfindungsgemäß ist aber auch eine solche Ausbildung der Außenkanten und/oder -flächen denkbar, die eine Formschlüssigkeit erzeugt, welche nicht nur gegen Abscheren, sondern auch gegen ein Entfernen der Transportgüter seitlich voneinander sichert.
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Diese und andere Merkmale der Erfindung werden mit Bezug auf die beigefügten Figuren beschrieben, in denen Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung abgebildet sind.
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1 zeigt eine räumliche Ansicht von drei aufeinander gestapelten erfindungsgemäßen Kisten,
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2 zeigt eine Draufsicht auf eine Kiste nach 1,
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3 zeigt eine Seitenansicht einer Kiste nach 1,
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3a zeigt eine geschnittene Seitenansicht einer Kiste nach 1,
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3b zeigt eine geschnittene Seitenansicht einer alternativen Kiste,
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4 zeigt in Draufsicht schematisch zwei übereinander gestapelte Kisten gemäß 1,
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5 zeigt in Draufsicht schematisch fünf Kisten in zwei verschiedenen Größen des Kistensystems seitlich formschlüssig aneinander gestellt und
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6 zeigt in Seitenansicht der 5 mehrere Kisten nebeneinander und übereinander auf eine Transportpalette gestapelt.
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Mit Blick auf die 1 bis 3 ist eine wannenförmige Transportkiste 2 aus Polyethylen oder Polypropylen transluzent spritzgegossen für den Transport von frischem Fisch abgebildet. Die Kiste 2 ist wannenformig ohne Deckel mit einer im wesentlichen rechteckigen Grundform – in der Draufsicht gemäß 2.
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In den 1 bis 3 ist erkennbar die Wellenform ein mehrfach verwendetes Gestaltelement der Kiste 2. Dies hat nicht nur die ästhetische Bedeutung, Wasser zu assoziieren – worin sich Fisch sprichwörtlich wohl fühlt – sondern auch in mehrerer Hinsicht technische Funktion. So sind die Kistenwände 4 in der Draufsicht (2) wellenförmig und ergeben so insgesamt ein Muster, bei dem sich eine zweite gleiche Kiste 2 – identisch wie die Kiste 2 gemäß 2 ausgerichtet – in diese leer hinein platzsparend stapeln lässt, zum Beispiel um ungenutzte Kisten zu verstauen. Für diese Moglichkeit, so ausgerichtete Kisten 2 s platzsparend ineinander einzusetzen, sorgt das Merkmal der sich in Richtung Kistenboden 6 konisch aufeinander zu verjungenden Kistenwände 4 (siehe 3). Das in der Draufsicht (2) wellenförmige Muster der Seitenwände 4 ermöglicht andererseits gemäß dem Prinzip der Drehstapelkiste um 180° gedreht, dass der Bodenrand 8' einer darauf gestapelten gleichen Kiste sich an gleichmäßig auf dem Umfang des Kistenrandes 10 verteilten Stellen 12 – die zur formschlüssigen Verbindung der aufeinander gestapelten Kisten 2 auf dem Rand 10 und/oder unter dem Bodenrand 8' vorgeprägt sein können – auf dem Rand 10 der Kiste 2 abstützt (siehe 4). Folglich lassen sich die Kisten 2, jeweils um eine senkrechte Achse um 180° gegeneinander verdreht, aufeinander stapeln (siehe 1, 4 und 6).
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Mit Blick auf 3 sind stufenförmige Absätze 14 in der Kistenwand 4 erkennbar. Diese stufenförmige Absätze verlaufen wiederum wellenförmig um die Kiste 2 herum, was auch nicht nur die erwähnte ästhetische Wirkung hat, sondern die Kistenwände 4 zusätzlich aussteift.
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Mit Blick auf 1 ist der Randbereich 10 der oberseitigen Öffnung 16 der Kiste 2 liegend T-förmig. Mit anderen Worten ist der Vertikalschnitt durch die Kiste 2 in dem oberen Randbereich 10 so ausgebildet, dass sich die Form des Großbuchstaben T zeigt, der um 90° von der Kiste nach außen gekippt ist. Der eigentlich senkrechte Strich des T bildet dann folglich eine im wesentlichen horizontal orientierte Randfläche 18, auf der der Boden 6 einer darauf gestapelten Kiste 2 mit seinem Bodenrandbereich zum Stehen kommt (1). Und der eigentlich horizontale Balken des T bildet um 90° von der Kiste nach außen gekippt eine ganz außenseitig – wiederum wellenförmig – umlaufende Randfläche 20.
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Diese Randfläche 20 bildet mit ihrem von der Fläche 18 sich abwärts erstreckenden Bereich einen Griffrand, der rings um die Kiste 2 herum verläuft Daran lässt sich die Kiste 2 zum Beispiel greifen, ziehen oder tragen. Der sich aufwärts erstreckende Bereich der äußeren Randfläche 20 bildet zusammen mit der Fläche 18 (die rings um die Kiste 2, wie schon gesagt, nach außen abschussig ausgebildet ist) um die gesamte oberseitige Öffnung 16 herum einen oberen Rand 24, der verhindert, dass die auf eine untere Kiste 2 gestapelte Kiste seitlich abgleitet.
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Auch der obere Rand 24 der seitlichen Randfläche ist wiederum wellenförmig.
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Alternativ anstelle des um 90° nach außen gekippten T-förmigen Randquerschnitts (3a) kann der Rand auch mit einem H-förmigen Querschnitt gebildet sein (3b). Hier ist dann eine Rinne 22 im oberen Bereich zwischen den beiden senkrechten Querschnittkomponenten gebildet. Um den senkrechten Innenrand der Rinne 22 zum Stapeln der Kisten 2 aufeinander nicht durchbrechen zu müssen, kann ein Standrand 25 unter dem Boden 6 der Kiste 2' ausgebildet sein mit Unterbrechungen 27 dort, wo gemäß 4 das Wellenmuster des Bodenrandes 8' das Wellenmuster des Innenrandes des oberen Randes 10 überkreuzt. Dies kann auch zusätzlichen Formschluss der aufeinander gestapelten Kisten 2 bewirken.
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Mit Bezug auf die 1, 2, und 5 wird erkennbar, dass auch die in der Draufsicht (2 und 5) wellenförmige Außenkontur 20 der Kiste 2 nicht allein aus asthetischen Gründen diese Gestalt hat. Vielmehr ist die Außenkontur 20 derart wellenförmig ausgebildet, dass die Wellenform einer Seitenkante der Kiste 2 komplementär zu der Wellenform der gegenüber liegenden Seitenkante ist, so dass sich gleiche Kisten 2 aneinander grenzend formschlüssig dicht mit diesen Wellenkonturen 20 aneinander schmiegen (12). In 5 wird erkennbar, dass mit „formschlüssig” im erfindungsgemaßen Sinne gewissermaßen ein Ineinanderragen von zwei so aneinander angrenzenden Kisten gemeint ist. Dies erschwert – vergleichsweise zu herkömmlichen Kisten mit geraden anstelle von wellenförmigen Randkonturen 20 – ein ungünstiges Abscheren der Kisten voneinander im Packungsverband zum Beispiel auf einer Palette 32 gemäß 6 wesentlich. Außerdem erleichtert diese erfindungsgemäße Formschlüssigkeit das Vorpositionieren der Kisten 2, zum Beispiel auf einer Palette 32 zu einem gleichmäßigen Verband. Deutlich wird sichtbar, dass für einen sicheren Transport die Palette 32 und die darauf gestapelten Kisten noch durch geeignetes Anbringen von Gurten (nicht dargestellt) oder einer Folienumhüllung (nicht dargestellt) mit einander befestigt werden müssen Es ist erfindungsgemäß aber auch denkbar, das seitliche Profil 20 gemäß 2 durch komplexere zusätzliche Konturen (nicht dargestellt) so zu ergänzen, dass nebeneinander stehende Kisten daran zusammengefügt nicht nur gegen das voneinander Abscheren, sondern auch in anderen Wirkrichtungen formschlüssig verbunden sind.
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An 5 und 6 ist ferner gut erkennbar, dass das erfindungsgemäße Kistensystem auch unterschiedliche Kistengrößen vorsieht. Die bislang nur besprochene Kiste 2 von bestimmter Größe und mit (trotz wellenförmiger Außenkontur 20) im wesentlichen rechteckiger Gestalt ist im abgebildeten System ergänzt durch eine halb so große Kiste 34 gemäß 5 und 6. Diese hat eine verglichen mit der Kiste 2 etwa halb so große Horizontalfläche und lasst sich entlang ihren Außenkonturen 20, die ebenso wie die der Kiste 2 an einander gegenüberliegenden Seitenkanten der Kiste 26 komplementär wellenförmig ausgebildet sind, formschlüssig zu einer Gesamtaußenkontur zusammenfügen, die der Außenkontur 20 der Kiste 2 entspricht Dies ist in 5 erkennbar, wo zwei Kisten 26 die Fläche einnehmen, die eine vierte Kiste 2 im Feld von Kisten unten links einnehmen würde. Auch die Kiste 26 ist eine Drehstapelkiste mit entsprechend wellenförmig geformten Seitenwänden Auch das Abfluss-System der Kiste 26 funktioniert entsprechend dem bisher zu den Kisten 2 Beschriebenen