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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Seitenwand-Distanzstruktur einer
auf einem Halbleitersubstrat vorgesehenen Vertikalstruktur. Von
der Erfindung werden ein Verfahren zur Ausbildung der Vertikalstruktur
mit Seitenwand-Distanzstruktur auf dem Halbleitersubstrat, ein Verfahren
zur Ausbildung eines Feldeffekttransistors, das auf dem Verfahren
zur Ausbildung der Seitenwand-Distanzstruktur einer auf einem Halbleitersubstrat
vorgesehenen Vertikalstruktur beruht, sowie ein Strukturierungsverfahren
umfasst.
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Ein
so genanntes „aktives
Gebiet" eines Feldeffekttransistors
(FET) wird im Allgemeinen in einem einkristallinen Halbleitersubstrat,
etwa einem Siliziumwafer, ausgebildet. Das aktive Gebiet umfasst zwei
dotierte Störstellenbereiche,
die einen ersten und einen zweiten Source/Drain-Bereich des Feldeffekttransistors
definieren. Der erste und der zweite Source/Drain-Bereich sind von
einem ersten Leitfähigkeitstyp.
Ein die beiden Source/Drain-Bereiche beabstandender Kanalbereich
ist nicht dotiert oder ist von einem zweiten Leitfähigkeitstyp,
der dem ersten Leitfähigkeitstyp
entgegengesetzt ist. Die Source/Drain-Bereiche sowie der Kanalbereich
schließen an
eine Substratoberfläche
des Halbleitersubstrats an.
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Auf
der Substratoberfläche
und oberhalb des Kanalbereichs ist eine Gateelektrode des FETs aufgebracht.
Ein Gatedielektrikum isoliert die Gateelektrode vom Kanalbereich.
Ein elektrisches Potenzial, das an die Gateelektrode angelegt wird,
steuert durch kapazitive Kopplung die Verteilung von Ladungsträgern im
angrenzenden Kanalbereich.
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Schwach
dotierte Abschnitte der Source/Drain-Bereiche sind im Wesentlichen
an die einander gegenüberliegenden,
vertikalen Seitenwänden der
Gateelektrode ausgerichtet. Über
stark dotierte Abschnitte der Source/Drain-Bereiche wird der jeweilige
Source/Drain-Bereich mit einem weiteren elektrischen Schaltkreis
verbunden, der innerhalb oder oberhalb des Halbleitersubstrats ausgebildet
wird. Zur Gewährleistung
des bestimmungsmäßigen Betriebs
des FETs, insbesondere eines FETs für DMOS-Anwendungen, sind die
stark dotierten Abschnitte der Source/Drain-Bereiche in einem definierten
Mindestabstand zu den einander gegenüberliegenden vertikalen Seitenwände der
Gateelektrode auszubilden.
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Gemeinhin
werden dabei Seitenwand-Distanzstrukturen zur Definition einer Implantationsmaske
benutzt, die die Umrisse der stark dotierten Abschnitte der Source/Drain-Bereiche
festlegt. Seitenwand-Distanzstrukturen isolieren zudem die Gateelektrode
eines FETs von Kontaktstrukturen zum Anschluss der Source/Drain-Bereiche.
Ferner finden Seitenwand-Distanzstrukturen im Zuge von Strukturierungsverfahren,
durch die sekundäre
Strukturen in einem definierten Abstand zu Primärstrukturen ausgebildet werden,
dann Verwendung, wenn der Abstand zwischen den beiden Strukturen
wegen dessen sublithografischen Bemessung oder des Vorliegens einer
dreidimensionalen Oberfläche
durch fotolithografische Strukturierungsverfahren nur unzureichend
bestimmt werden kann.
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In
Verbindung mit der Formierung von Feldeffekttransistoren versteht
man unter einer Seitenwand-Distanzstruktur für gewöhnlich einen schmalen Streifen
aus Siliziumnitrid oder Siliziumdioxid, der sich entlang einer der
einander gegenüberlie gender Seitenwände einer
Gateelektrode aus Polysilizium erstreckt. Die Seitenwand-Distanzstruktur
fungiert als Implantationsmaske und schirmt die unterliegenden schwach
dotierten Abschnitte der Source/Drain-Bereiche gegen eine folgende
Implantierung zur Ausbildung der stark dotierten Kontaktabschnitte
der Source/Drain-Bereiche ab.
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Üblicherweise
geht eine Seitenwand-Distanzstruktur aus einer konformen Schicht
aus abgeschiedenem Oxid oder Nitrid oder einer Kombination daraus
hervor. Durch eine anisotrope Ätzung
werden horizontale Abschnitte der konformen Schicht entfernt. Die
anisotrope Ätzung
umfasst eine Sputter-Ätzung
und entfernt das abgeschiedene Material gerichtet von oben nach
unten. Der Ätzprozess
wird nach der Entfernung der horizontalen Abschnitte der konformen
Schicht beendet. Verbleibende Reste der konformen Schicht auf den
vertikalen Seitenwänden der
Gateelektrode bilden die Seitenwand-Distanzstrukturen.
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Die
Steuerung der Formierung von Seitenwand-Distanzstrukturen wird mit
wachsender Dicke der Distanzstrukturen relativ zur Höhe der Gateelektrode
erschwert, da die Effektivität
einer Sputter-Ätzung
von der Neigung der geätzten
Oberfläche
zum Sputterstrahl abhängt.
Dies führt
dazu, dass eine anfangs rechtwinklige Struktur mit einer horizontalen Oberfläche und
einer dazu vertikalen Oberfläche,
die einem Ätzprozess
mit einer Sputter-Komponente unterzogen wird, dazu tendiert, mit
fortwährender
Prozessierungsdauer eine abgeschrägte Oberfläche mit einer Neigung von etwa
30 bis etwa 40° gegen
den Sputterstrahl auszubilden: Wächst
die Dicke der konformen Schicht gegenüber der Höhe der Gateelektrode, so führt ein
anisotropes Ätzverfahren
daher zu einem eher dreieckigen Querschnitt der Seitenwand-Distanzstruktur,
wobei der Neigungswinkel zwischen der äußeren vertikalen Seitenwand
der Seitenwand- Distanzstruktur
und der Substratoberfläche
etwa 50 bis 60° beträgt.
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Als
Folge davon ist die Weite der Seitenwand-Distanzstruktur im Bereich
der Basis nahe der Substratoberfläche von der Höhe der Gateelektrode abhängig. Für Anwendungen
mit Spannungsdifferenzen zwischen der Gateelektrode und den stark
dotierten Abschnitten der Source/Drain-Bereiche von mehr als 10
V ist ein Abstand zwischen den stark dotierten Source/Drain-Bereichen und der
Gateelektrode von etwa 180 bis 220 nm erforderlich. Für typische
Höhen des
Gateelektrodenstapels von etwa 200 nm erfüllen die übliche Technologien zur Ausbildung
von Distanzstrukturen (spacer) die Anforderungen an die Spacerkonformität nicht
in zuverlässiger
Weise.
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Darüber hinaus
unterliegt ein die Substratoberfläche schützender Ätzstoppfilm an der Kante der Seitenwand-Distanzstruktur
Fehlermechanismen, die auf eine Überätzung der
konformen Schicht zurückgehen,
durch die die vollständige
Entfernung der konformen Schicht von den horizontalen Abschnitten sichergestellt
werden soll.
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Die
Weite der Distanzstruktur ist daher vom Profil der Gateelektrode,
der Schichtdicke und der Konformität der Abscheidung des Spacermaterials sowie
vom Verhältnis
der isotropen Komponente zur anisotropen Komponente der Spacerätzung abhängig. Eine
verbesserte Kontrolle aller Faktoren, die die Spacerweite beeinflussen
können,
wie etwa die Abscheidung des Spacermaterials und die Detektierung des Ätzendpunkts,
ist erforderlich, um das Einhalten zulässiger Toleranzen gewährleisten
zu können.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Seitenwand-Distanzstruktur
für Vertikalstrukturen
auf einem Halbleitersubstrat zur Verfügung zu stellen, deren Weite
weitgehend unabhängig von
Prozessabweichungen ist. Die Aufgabe umfasst ferner ein Verfahren
zur Herstellung solcher Seitenwand-Distanzstrukturen, ein auf einer solchen
Seitenwand-Distanzstruktur beruhendes Verfahren zur Herstellung
eines Feldeffekttransistors sowie ein auf der Seitenwand-Distanzstruktur
beruhendes Strukturierungsverfahren.
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Die
Aufgabe wird nach einer ersten Ausführungsform durch die im Anspruch
1 angegebene Seitenwand-Distanzstruktur einer Vertikalstruktur auf
einem Halbleitersubstrat gelöst.
Die Aufgabe wird ferner durch das Verfahren zur Herstellung einer
solchen Seitenwand-Distanzstruktur gemäß Anspruch 11, dem Verfahren
zur Herstellung eines Feldeffekttransistors mit einer solchen Seitenwand-Distanzstruktur
nach Anspruch 18 sowie durch das Strukturierungsverfahren nach Anspruch
26 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich zunächst auf eine Seitenwand-Distanzstruktur
für eine Vertikalstruktur
auf einem Halbleitersubstrat. Das Halbleitersubstrat weist einen
passiven Abschnitt aus einem passiven Material auf. Das passive
Material ist im Wesentlichen inert gegenüber einer im Weiteren definierten
gasförmigen
Vorläuferstufe.
Die Vertikalstruktur ist auf einer Substratoberfläche des
Halbleitersubstrats vorgesehen und weist mindestens eine bezüglich der
Substratoberfläche
im Wesentlichen vertikale Seitenwand mit einer Oberkante und mindestens
einen aktiven Startabschnitt auf. Der Startabschnitt besteht aus
einem Startmaterial und schließt
mindestens abschnittsweise an die mindestens eine vertikale Seitenwand
an bzw. bildet diese aus. Das Startmaterial ist so beschaffen, dass
es die Abscheidung eines Abscheidungsmaterials ermöglicht,
das auf die gasförmige
Vorläuferstufe
zurückgeht.
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Die
Seitenwand-Distanzstruktur erstreckt sich entlang der mindestens
einen vertikalen Seitenwand der Vertikalstruktur und besteht aus
dem Abscheidungsmaterial, das aus der gasförmigen Vorläuferstufe hervorgeht und selektiv
auf dem Startabschnitt aufwächst,
so dass die aufgewachsene Seitenwand-Distanzstruktur in jedem horizontalen
Querschnitt die gleiche Schichtdicke aufweist. Die Seitenwand-Distanzstruktur
ist erfindungsgemäß aus einem
selektiven Wachstum des Abscheidungsmaterials auf der vertikalen
Seitenwand der Vertikalstruktur hervorgegangen.
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Gegenüber Seitenwand-Distanzstrukturen, die
aus konventionellen Methoden hervorgehen, ist die Dicke der Seitenwand-Distanzstruktur auch
dann einheitlich, wenn die Dicke der Seitenwand-Distanzstruktur
etwa der Höhe
der Vertikalstruktur entspricht. Das Profil der Seitenwand-Distanzstruktur
ist unabhängig
von vorangegangenen Ätzprozessen
oder der Konformität
eines vorangegangenen Abscheidungsprozesses. Darüber hinaus ist die äußere Seitenwand
der Seitenwand-Distanzstruktur nahezu vertikal. Die Weite der Seitenwand-Distanzstruktur
in einem an die Substratoberfläche
anschließenden Grundabschnitt
ist unabhängig
von der Höhe
der Vertikalstruktur.
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Gemäß einer
zweiten Ausführungsform
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Seitenwand-Distanzstruktur einer Vertikalstruktur, die auf
einer Substratoberfläche eines
Halbleitersubstrats vorgesehen ist.
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Dazu
wird zunächst
ein Halbleitersubstrat zur Verfügung
gestellt, das einen passiven Abschnitt oder Nicht-Wachstumsabschnitt
aufweist. Der passive Abschnitt schließt abschnittsweise an eine
Substratoberfläche
des Halbleitersubstrats an bzw. bildet diese aus. Der passive Abschnitt
besteht aus einem passiven Material, das gegenüber einer im Weiteren näher definierten
gasförmigen
Vorläuferstufe
im Wesentlichen inert ist.
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Auf
die Substratoberfläche
wird eine Vertikalstruktur aufgebracht. Die Vertikalstruktur hat
mindestens eine zur Substratoberfläche im Wesentlichen vertikale
Seitenwand mit einer Oberkante und sitzt im Bereich des passiven
Abschnitts auf dem Halbleitersubstrat auf. Die Vertikalstruktur
weist mindestens einen Startabschnitt auf, der aus einem Startmaterial besteht
und an die mindestens eine vertikale Seitenwand der Vertikalstruktur
anschließt
bzw. diese ausbildet. Das Startmaterial ist so gewählt, dass
es das Aufwachsen eines auf die gasförmige Vorläuferstufe zurückgehenden
Abscheidungsmaterials ermöglicht.
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Die
Vorläuferstufe
wird zugeführt
und am Startabschnitt entweder adsorbiert oder abgebaut, wobei das
Abbauprodukt am Startabschnitt adsorbiert wird. In jedem Fall geht
ein Abscheidungsmaterial aus der Vorläuferstufe hervor, das im Bereich
des Startabschnitts gleichmäßig als
Seitenwand-Distanzstruktur aufwächst.
Die aufgewachsene Seitenwand-Distanzstruktur weist in jedem horizontalen Querschnitt
eine im Wesentlichen gleichförmige Schichtdicke
auf.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Ausbildung von Seitenwand-Distanzstrukturen
an Vertikalstrukturen ermöglicht
die Formierung von Seitenwand-Distanzstrukturen mit nahezu vertikalen äußeren Seitenwände. Die
Weite der Seitenwand-Distanzstrukturen in einem an das Halbleitersubstrat
angrenzenden Grundabschnitt ist unabhängig von der Konformität eines
vorangegangenen Abscheidungsprozesses oder von Wiederabscheidungsvorgängen im Zuge
einer anisotropen Ätzung.
Ein weiterer Vorteil ist die weitgehende Unabhängigkeit der Weite der Seitenwand-Distanzstrukturen
von der Höhe
der Vertikalstruktur.
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Des
Weiteren ermöglicht
das erfindungsgemäße Verfahren
zur Ausbildung einer Vertikalstruktur mit Seitenwand-Distanzstrukturen
eine zuverlässige und
wiederholbare Formierung von Seitenwand-Distanzstrukturen mit einer
Weite von etwa 200 nm und mehr bei einer Höhe der Vertikalstruktur von
200 nm.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Ausbildung
einer Seitenwand-Distanzstrukturen
Teil eines Verfahrens zur Ausbildung eines Feldeffekttransistors.
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Zur
Ausbildung des Feldeffekttransistors wird ein Halbleitersubstrat
bereitgestellt. Auf einer Substratoberfläche des Halbleitersubstrats
wird ein dielektrischer Film ausgebildet, wobei ein erster Abschnitt
des dielektrischen Films im Weiteren ein Gatedielektrikum des Feldeffekttransistors
ausbildet. Ein zweiter Abschnitt des dielektrischen Films entspricht
einem passiven Abschnitt im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Ausbildung einer Seitenwand-Distanzstruktur einer Vertikalstruktur
wie oben beschrieben.
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Auf
dem dielektrischen Film wird eine Gateelektrode vorgesehen. Die
Gateelektrode weist zwei einander gegenüberliegende und im Wesentlichen vertikale
Seitenwände
auf. Die Gateelektrode hat eine Oberkante bezüglich der Substratoberfläche und
entspricht einem inneren Abschnitt der Vertikalstruktur im Sinne
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Ausbildung einer Seitenwand-Distanzstruktur wie oben beschrieben.
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Mittels
Implantationen werden innerhalb des Halbleitersubstrats schwach
dotierte Source/Drain-Bereiche ausgebildet, wobei die Gateelektrode
als erste Implantationsmaske wirkt. Die implantierten, schwach dotierten
Source/Drain-Bereiche werden im Halbleitersubstrat auf einander
gegenüberliegenden
Seiten der Gateelektrode ausgebildet.
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Auf
den zwei vertikalen Seitenwänden
des inneren Abschnitts wird ein Startfilm vorgesehen. Der Startfilm
besteht aus einem Startmaterial, wobei ein auf die gasförmige Vorläuferstufe
zurückgehendes Abscheidungsmaterial
bevorzugt auf dem Startermaterial aufwächst.
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Im
Folgenden werden nun die Seitenwand-Distanzstrukturen gemäß dem oben
erörterten erfindungsgemäßen Verfahren
zur Ausbildung einer Seitenwand-Distanzstruktur vorgesehen. Die
Seitenwand-Distanzstrukturen
erstrecken sich entlang der einander gegenüberliegenden vertikalen Seitenwände der
Gateelektrode und reichen jeweils bevorzugt von der Substratoberfläche bis
zur Oberkante der vertikalen Seitenwand. Die Seitenwand-Distanzstrukturen
werden aus dem Abscheidungsmaterial gebildet, das durch Adsorption
der Vorläuferstufe oder
Abbau der Vorläuferstufe
und anschließender Adsorption
eines der Abbauprodukte auf dem Startfilm ausgebildet wird, so dass
die aufgewachsenen Seitenwand-Distanzstrukturen in jedem horizontalen Querschnitt
im Wesentlichen die gleiche Schichtdicke aufweisen.
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Mittels
weiteren Implantationen werden innerhalb des Halbleitersubstrats
stark dotierte Kontaktbereiche ausgebildet, wobei die Gateelektrode zusammen
mit den Seitenwand-Distanzstrukturen als eine zweite Implantationsmaske
wirkt. Die implantierten, stark dotierten Kontaktbereiche sind auf
einander gegenüberliegenden
Seiten der Gateelektrode an den Seitenwand-Distanzstrukturen ausgerichtet.
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In
diesem Fall ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Ausbildung
einer Seitenwand-Distanzstruktur einer Vertikalstruktur Bestandteil
eines Verfahrens zur Ausbildung eines Feldeffekttransistors. Da
die Implantation der stark dotierten Kontaktbereiche mit Hilfe einer
Implantationsmaske erfolgt, die Seitenwand-Distanzstrukturen umfasst,
welche in konformer Weise auf den vertikalen Seitenwänden der
Gateelektrode aufgewachsen sind, sind die Kanten der stark dotierten
Implantationsbereich präzise definiert.
Die Abstände
zwischen den Kanten der stark dotierten Implantationsbereiche und
der Gateelektrode sind unabhängig
von der Konformität
eines Abscheidungsprozesses und von einer isotropen Komponente eines
in erster Linie anisotropen Ätzprozesses.
Insbesondere ist der Abstand zwischen den stark dotierten Kontaktbereichen
und der Gateelektrode unabhängig
von der Höhe
der Gateelektrode über
der Substratoberfläche.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Justierung
einer Sekundärstruktur
zu einer primären
Vertikalstruktur, das das erfindungsgemäße Verfahren zur Formierung
einer Seitenwand-Distanzstruktur einer auf einem Halbleitersubstrat
vorgesehenen Vertikalstruktur einschließt. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Justieren einer Sekundärstruktur
zu einer Vertikalstruktur wird ein Halbleitersubstrat mit einem
passiven Abschnitt oder Nicht-Wachstumsabschnitt zur Verfügung gestellt. Der
passive Abschnitt besteht aus einem passiven Material, das gegenüber einer
gasförmigen
Vorläuferstufe
im Wesentlichen inert ist. Auf der Substratoberfläche des
Halbleitersubstrats wird eine Vertikalstruktur aufgebracht. Die
Vertikalstruktur hat mindestens eine zur Substratoberfläche im Wesentlichen vertikale
Seitenwand mit einer Oberkante. Die mindestens eine im Wesentlichen
vertikale Seitenwand grenzt an den passiven Abschnitt des Halbleitersubstrats
an. Die Vertikalstruktur weist mindestens einen Startabschnitt auf,
der aus einem Startmaterial besteht und an die mindestens eine vertikale Seitenwand
anschließt
bzw. diese ausbildet. Das Startmaterial wird so gewählt, dass
es das Aufwachsen eines Abscheidungsmaterials ermöglicht,
das auf die gasförmige
Vorläuferstufe
zurückgeht,
wobei der Startabschnitt eine Vorzugsfläche zur Adsorption der Vorläuferstufe
oder zum Abbau der Vorläuferstufe
mit anschließender
Adsorption eines der Abbauprodukte bildet.
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Eine
Seitenwand-Distanzstruktur wird vorgesehen, die sich entlang der
mindestens einen vertikalen Seitenwand erstreckt und aus dem Abscheidungsmaterial
besteht, das durch Adsorption der Vorläuferstufe oder nach deren Abbau
durch Adsorption eines der Abbauprodukte auf dem Startabschnitt gebildet
wird, so dass die aufgewachsene Seitenwand-Distanzstruktur in jedem
horizontalen Querschnitt im Wesentlichen die gleiche Schichtdicke
aufweist. Danach wird eine an die Seitenwand-Distanzstruktur angrenzende
Sekundärstruktur
ausgebildet.
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Gemäß einer
ersten solchen Ausführungsform
ist die Sekundärstruktur
eine weitere Vertikalstruktur, die durch Abscheidung eines weiteren
Abscheidungsmaterials auf der Substratoberfläche und auf der Seitenwand-Distanzstruktur
gebildet wird.
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Gemäß einer
weiteren solchen Ausführungsform
ist die Sekundärstruktur
ein innerhalb des Halbleitersubstrats ausgebildetes dotiertes Gebiet.
Das dotierte Gebiet wird durch Implantation mit einem Dotierstoffmaterial
in einem Implantationsabschnitt des Halbleitersubstrats ausgebildet,
wobei die Seitenwand-Distanzstruktur
als Implantationsmaske wirkt.
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Gemäß einer
anderen solchen Ausführungsform
ist die Sekundärstruktur
eine vergrabene Struktur. Die vergrabene Struktur wird durch Ätzen eines Grabens
in das Halbleitersubstrat und anschließendes Füllen des Grabens ausgebildet,
wobei der Gra ben zur Außenkante
der Seitenwand-Distanzstruktur ausgerichtet ist.
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Die
Sekundärstruktur
ist jeweils in einem Abstand zur Vertikalstruktur abgesetzt, der
sehr gut kontrollierbar ist. Der Abstand ist unabhängig von
der Höhe
der Vertikalstruktur oder von Abweichungen in der Konformität einer
abgeschiedenen Schicht, unabhängig
von einer isotropen Komponente eines vorherrschend anisotropen Ätzprozesses
und hängt ausschließlich von
der Zuverlässigkeit
eines dem Wesen nach gut steuerbaren, selektiven Wachstumsprozesses
ab.
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Im
Weiteren werden die Erfindung sowie deren Vorteile anhand der beigefügten Figuren
näher erläutert, wobei
für einander
entsprechende Strukturen und Komponenten jeweils dieselben Bezugszeichen
verwendet werden. Es zeigen:
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1A bis 1B ein
herkömmliches
Verfahren zur Ausbildung einer Vertikalstruktur mit Seitenwand-Distanzstrukturen
anhand von Querschnitten eines Halbleitersubstrats mit einer Vertikalstruktur
und Seitenwand-Distanzstrukturen;
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2A bis 2B die
Ausbildung einer Seitenwand-Distanzstruktur anhand von Querschnitten eines
Halbleitersubstrats mit einer Vertikalstruktur gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung;
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3A bis 3G die
Ausbildung eines Feldeffekttransistors anhand von Querschnitten
eines Halbleitersubstrats gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung;
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4A bis 4B die
Ausbildung eines Feldeffekttransistors mit zweifacher Seitenwand-Distanzstruktur
anhand von Querschnittsdarstellungen eines Halbleitersubstrats gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung;
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5 eine
Querschnittsdarstellung eines Feldeffekttransistors gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung;
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6 eine
Querschnittsdarstellung eines weiteren Feldeffekttransistors mit
doppelter Seitenwand-Distanzstruktur gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung;
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7 eine
Querschnittsdarstellung eines Halbleitersubstrats mit einer vergrabenen
Sekundärstruktur,
die aus einem Strukturierungsverfahren nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung hervorgeht; und
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8 eine
Querschnittsdarstellung eines Halbleitersubstrats mit einer zu einer
ersten Vertikalstruktur ausgerichteten Sekundärstruktur gemäß einem
Strukturierungsverfahren nach einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung.
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Die 1A und 1B zeigen
ein herkömmliches
Verfahren zur Ausbildung einer Vertikalstruktur 2 mit einer
auf herkömmliche
Art ausgebildeten Seitenwand-Distanzstruktur 41.
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Auf
einer Substratoberfläche 10 eines
einkristallinen Halbleitersubstrats 1 wird ein dielektrischer
Film (Liner) ausgebildet. Das Halbleitersubstrat 1 ist
etwa ein Siliziumwafer. Der dielektrische Film wird durch thermische
Oxidation des Halbleitersubstrats erzeugt. Alternativ kann der dielektrische
Film durch Abscheidung eines dielektrischen Materials wie Siliziumoxid,
Siliziumnitrid, Aluminiumoxid oder eines anderen dielektrischen
Metalloxids oder eines Oxids seltener Erden ausgebildet werden.
Die Dicke des dielektrischen Films beträgt 2 bis 20 nm. Auf dem dielektrischen
Film wird eine Vertikalstruktur 2 angeordnet. Die Vertikalstruktur 2 umfasst
eine untere Schicht 21, die einen ersten Abschnitt 20 des
dielektrischen Films bedeckt. Die untere Schicht 21 besteht aus
dotiertem polykristallinen Silizium (Polysilizium) und hat eine
Dicke von etwa 50 bis 150 nm. Die untere Schicht 21 wird
durch eine obere Schicht 22 bedeckt, die aus einem dielektrischen
Material, etwa Siliziumnitrid, besteht. Die Höhe der Vertikalstruktur 2 beträgt etwa
200 nm. Die Vertikalstruktur 2 hat zwei einander gegenüberliegende,
im Wesentlichen vertikale Seitenwände. Die Weite der Vertikalstruktur 2 zwischen
den beiden einander gegenüberliegenden vertikalen
Seitenwänden
beträgt
etwa 100 nm. Die Vertikalstruktur 2 kann auch eine Schicht
hoher Leitfähigkeit
(nicht dargestellt) zwischen der oberen Schicht 22 und
der unteren Schicht 21, sowie weitere Barriereschichten
(nicht dargestellt) unterhalb und/oder oberhalb der Schicht hoher
Leitfähigkeit aufweisen.
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Ein
konformer Ätzstoppfilm 3,
etwa aus Siliziumnitrid, bedeckt den dielektrischen Film 20 sowie die
Vertikalstruktur 2 in einer Schichtdicke von 2 bis 20 nm.
Innerhalb des Substrats 1 sind zwei Source/Drain-Bereiche 11, 12 jeweils
als schwach dotierte Implantationsgebiete ausgebildet. Die Kanten
der Source/Drain-Bereiche 11, 12 sind zu den vertikalen Seitenwänden der
Vertikalstruktur 2 justiert. Gemäß dieser Ausführungsform
ist das Halbleitersubstrat 1 vom p-Leitfähigkeitstyp,
wohingegen die schwach dotierten Abschnitte der Source/Drain-Bereiche 11, 12 vom
n-Leitfähigkeitstyp
sind. In anderen Anwendungen ist das Substrat 1 im dargestellten
Bereich vom n-Leitfähigkeitstyp,
während
die Source/Drain-Bereiche 11, 12 vom p-Leitfähigkeitstyp sind.
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Die
Vertikalstruktur 2 bildet eine Gateelektrode eines Feldeffekttransistors
aus. Der erste Abschnitt des dielektrischen Films, der die untere Schicht 21 vom
Substrat 1 trennt, bildet ein Gatedielektrikum 20.
Ein elektrisches Potenzial der unteren Schicht 21 steuert
die Ladungsträgerverteilung
innerhalb eines Kanalbereichs 13, der die beiden Source/Drain-Bereiche 11, 12 voneinander
separiert. Auf dem Ätzstoppfilm 3 wird
ein konformer Spacerfilm 4 abgeschieden. Der konforme Spacerfilm 4 besteht aus
Siliziumdioxid und wird etwa mittels eines CVD-Verfahrens (chemical vapour deposition)
abgeschieden. Die Schichtdicke des konformen Spacerfilms 4 beträgt zwischen
20 und 200 nm.
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In
der Folge wird ein anisotroper Ätzprozess ausgeführt, aus
dem die Struktur gemäß 1B hervorgeht.
Die anisotrope Ätzung
entfernt das Material des konformen Spacerfilms 4 in gerichteter
Weise von oben nach unten. Dabei wird der konforme Spacerfilm 4 von
horizontalen Abschnitten des Ätzstoppfilms 3 entfernt.
Um den konformen Spacerfilm 4 zuverlässig von allen horizontalen
Abschnitten des Ätzstoppfilms 3 zu
entfernen, wird der Spacerfilm 4 leicht überätzt.
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Infolge
einer isotropen Komponente des hauptsächlich anisotropen Ätzprozesses
ist die der Gateelektrode gegenüberliegende äußere Seitenwand
der sich ergebenden Seitenwand-Distanzstruktur 41 gegenüber der
Substratoberfläche 10 geneigt. Die
sich aus diesem Prozess ergebende Seitenwand-Distanzstruktur 41 hat
einen im Wesentlichen dreiecksförmigen
Querschnitt. Der Winkel zwischen der schrägen äußeren Seitenwand der sich ergebenden
Abstands-Seitenwandstruktur 41 und der Substratoberfläche 10 beträgt etwa
50 bis 60°.
Die Weite der Seitenwand-Distanzstruktur 41 nahe der Substratoberfläche 10 hängt daher
stark von der Höhe
der Vertikalstruktur 2 ab. Infolge der Überätzung können der Ätzstoppfilm 3 sowie
unterliegende Abschnitte des Substrats 1 geschädigt werden.
In der Folge können
in defektträchtigen
Abschnitten 30 im Substrat 1 Defekte auftreten.
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Die 2A bis 2B zeigen
eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Ausbildung einer Seitenwand-Distanzstruktur 5 einer
auf einem Halbleitersubstrat 1 vorgesehenen Vertikalstruktur 2.
Eine Substratoberfläche 10 des
Halbleitersubstrats 1 wird durch einen Film bedeckt, der
einen passiven Abschnitt oder Nicht-Wachstumsabschnitt 14 bildet.
Das Material des passiven Abschnitts 14 ist z.B. Siliziumnitrid.
Auf den passiven Abschnitt 14 wird die Vertikalstruktur 2 aufgebracht.
Die Vertikalstruktur 2 hat im Wesentlichen vertikale Seitenwände und
besteht aus einem Startmaterial. Das Startmaterial bildet eine Vorzugsfläche zur
Adsorption der Vorläuferstufe
oder zum Abbau der Vorläuferstufe
und anschließender
Adsorption eines der Abbauprodukte. Ein passiver Nicht-Wachstumsfilm 201 bedeckt
eine obere horizontale Oberfläche
der Vertikalstruktur 2. Der passive Nicht-Wachstumsfilm 201 sowie
der passive Abschnitt 14 bestehen jeweils aus passiven
Materialien. Das jeweilige passive Material weist einen niedrigen Adsorptions/Anlagerungskoeffizienten
für die
gasförmige
Vorläuferstufe 8 auf
und unterdrückt
den Abbau bzw. die Anlagerung der gasförmigen Vorläuferstufe 8, so dass
es als im Wesentlichen inert gegenüber der gasförmigen Vorläuferstufe 8 betrachtet
werden kann.
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Entsprechend
der 2A wird die Vertikalstruktur 2 auf den
passiven Abschnitt 14 des Halbleitersubstrats 1 aufgebracht.
Der passive Film 201 bedeckt die horizontale obere Oberfläche der
Vertikalstruktur 2. Das passive Material ist bevorzugt
Siliziumnitrid. Das Startmaterial ist bevorzugt amorphes Silizium
(α-Silizium)
oder polykristallines Silizium (Polysilizium), sofern das Abscheidungsmaterial
Siliziumoxid, Polysilizium, oder Wolfram ist.
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Wird
als Abscheidungsmaterial Siliziumoxid gewählt, so wird bevorzugt Tetraethylenorthosilan
als gasförmige
Vorläuferstufe 8 in
einer ozonhaltigen Umgebung bei einer Temperatur von 300 bis 500°C zugeführt.
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Wird
Polysilizium als Abscheidungsmaterial gewählt, so wird SiH2Cl2 als gasförmige Vorläuferstufe 8 in einer
H2 und HCl-haltigen Umgebung bei einer Temperatur
von etwa 850 bis 1050°C
zugeführt,
wobei das Verhältnis
der Flussraten von HCl zu SiH2Cl2 mindestens 2:1 beträgt.
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Sofern
Wolfram als Abscheidungsmaterial vorgesehen wird, wird bevorzugt
WF6 als gasförmige Vorläuferstufe 8 in einer
SiH4-haltigen
Umgebung bei einer Temperatur von etwa 280 bis 350°C zugeführt, wobei
der totale Gasdruck 100 mTorr beträgt und das Verhältnis der
Flussraten von SiH4 zu WF6 kleiner
ist als 0,6. In alternativer Weise kann ein Gasfluss von Wasserstoff
von etwa 1000 sccm in Betracht gezogen werden.
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Das
Startmaterial der Vertikalstruktur 2 bildet in bevorzugter
Weise eine Vorzugsfläche
zur Adsorption und/oder zum Abbau der gasförmigen Vorläuferstufe 8. Aus der
gasförmigen
Vorläuferstufe 8 geht ein
Abscheidungsmaterial hervor, das vorzugsweise zunächst an
der Übergangsfläche zum
Startmaterial und in der Folge auf dem bereits aufgewachsenen Abscheidungsmaterial
auf wächst.
Die passiven Materialien, die den passiven Film 201 und
den passiven Abschnitt 14 ausbilden, sind gegenüber der
gasförmigen
Vorläuferstufe 8 im
Wesentlichen inert. Daher wachsen die Seitenwand-Distanzstrukturen 5,
die aus der gasförmigen
Vorläuferstufe 8 hervorgehen, selektiv
auf den Seitenwänden
der Vertikalstruktur 2 auf.
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Entsprechend
der 2 wachsen die Seitenwand-Distanzstrukturen 5 durch
Adsorption der Vorläuferstufe
oder Abbau der Vorläuferstufe
und anschließender
Adsorption eines der Abbauprodukte der gasförmigen Vorläuferstufe 8 auf den
vertikalen Seitenwänden
der Vertikalstruktur 2 auf. Die Seitenwand-Distanzstrukturen 5 weisen
daher eine hohe Konformität
und einen im Wesentlichen gleichbleibenden Querschnitt über die
gesamte Höhe
der Vertikalstruktur 2 auf. Da das Aufwachsen von Siliziumdioxid
auf amorphem Silizium oder Polysilizium mit hoher Selektivität steuerbar
ist, wächst
auf dem Siliziumnitrid des passiven Abschnitts 14 sowie
des passiven Films 201 nahezu kein Siliziumoxid auf. Die Weite
der Seitenwand-Distanzstrukturen 5 ist unabhängig von
der Höhe
der Vertikalstruktur 2. Da weder ein konformer Abscheidungsprozess
noch eine Ätzung
mit einer isotropen Komponente erforderlich ist, weist der passive
Abschnitt 14 keine defektträchtigen Abschnitte entsprechend
den defektträchtigen
Abschnitten 30 der in der 1B gezeigten
Struktur auf.
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Die 3A bis 3G stellen
ein Verfahren zum Ausbilden eines Feldeffekttransistors dar. Entsprechend
der 3A wird ein p-dotiertes einkristallines Siliziumsubstrat 1 mit
einer horizontalen Substratoberfläche 10 bereitgestellt.
Auf der Substratoberfläche 10 wird
ein dielektrischer Film ausgebildet. Die Dicke des dielektrischen
Films beträgt
zwischen 2 und 20 nm. Auf einem Abschnitt des dielektrischen Films,
der ein Gatedielektrikum 20 ausbildet, wird eine Gateelektrode
mit einer unteren Schicht 21 und einer oberen Schicht 22 als
Vertikalstruktur 2 ausgebildet. Die untere Schicht 21 besteht
aus Polysilizium. Die obere Schicht 22 bedeckt die untere
Schicht 21 und besteht bevorzugt aus Siliziumnitrid. Die
Gateelektrode 2 weist zwei gegenüberliegende, vertikale Seitenwände auf.
Die Weite der Gateelektrode 2 zwischen den zwei einander
gegenüberliegenden
vertikalen Seitenwänden
beträgt
zwischen 40 und 400 nm. Die Höhe
der Gateelektrode 2 beträgt bevorzugt etwa 200 nm.
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Wie
in 3B dargestellt, wird eine LDD-Implantation 61 ausgeführt, wobei
innerhalb des Substrats 1 und jeweils angrenzend an die
Gateelektrode 2 schwach n-dotierte Source/Drain-Bereiche ausgebildet
werden. Die Gateelektrode 2 maskiert dabei die LDD-Implantation 61,
wobei ein Abschnitt innerhalb des Substrats 1, der von
der Gateelektrode 2 beschattet wird, durch die LDD-Implantation
nicht dotiert wird. Der undotierte Abschnitt bildet einen Kanalbereich 13 des
Feldeffekttransistors und beabstandet die beiden Source/Drain-Bereiche 11, 12.
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Gemäß 3C wird
mittels chemisch/physikalischen Dampfabscheidungsverfahrens (CVD/PVD)
oder mittels Atomlagenabscheidungsverfahren (ALD, atomic layer deposition)
ein dünner Ätzstoppfilm 3 abgeschieden.
Der Ätzstoppfilm 3 besteht
aus einem passiven Nicht-Abscheidungsmaterial, bevorzugt Siliziumnitrid.
Die 3C zeigt den Ätzstoppfilm 3,
der den dielektrischen Film 20 sowie die Gateelektrode 2 bedeckt
und eine Schichtdicke von etwa 5 nm aufweist.
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Entsprechend
der 3D wird mittels eines CVD-Verfahrens, eines PVD-Verfahrens
oder mittels ALD ein konformer Startfilm abgeschieden. Der Startfilm
besteht bevorzugt aus amorphem Silizium oder Polysilizium. Die Schichtdicke
des Startfilms beträgt
etwa 5 bis 20 nm. Zur Abscheidung des Startfilms wird bevorzugt
SiH4 in einer H2-haltigen
Umgebung bei einer Temperatur von etwa 500 bis 650°C und einem
Druck von etwa 600 mTorr zugeführt.
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Daraufhin
wird eine Spacerätzung
ausgeführt.
Die horizontalen Abschnitte des konformen Startfilms, die den dielektrischen
Film 20 und den horizontalen Abschnitt des Ätzstoppfilms 3 auf
der Gateelektrode 2 bedecken, werden dabei entfernt. Verbleibende
Abschnitte des konformen Startfilms bilden einen Startfilm 50,
der die vertikalen Seitenwände
der Gateelektrode 2 bedeckt. Der Startfilm 50 wird
bevorzugt in einer wasserstoffhaltigen Umgebung bei einer Temperatur
von etwa 900°C
für eine
Dauer von 10 bis 30 Minuten thermisch vorbehandelt, um eventuelle Oberflächenoxide
zu entfernen.
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3D zeigt
die durch den Startfilm 50 gebildeten spacerähnlichen
Strukturen, die sich entlang der vertikalen Seitenwände der
Gateelektrode 2 erstrecken. Da sowohl amorphes Silizium
als auch Polysilizium bei hoher Selektivität gegenüber dem Material des Ätzstoppfilms 3 geätzt werden
können,
und da ferner die Schichtdicke des konformen Startfilms 50 vergleichsweise
gering ist, treten in horizontalen Abschnitten des Ätzstoppfilms 3,
der den dielektrischen Film 20 bedeckt, kaum Ätzschäden auf.
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Entsprechend
der 3E wird nun in einer ozonhaltigen Umgebung Tetraethylenorthosilan
zugeführt.
Auf dem amorphen Silizium bzw. Polysilizium des Startfilms 50 wird
ein selektives Aufwachsen von Siliziumdioxid gesteuert. Da amorphes
Silizium und Polysilizium jeweils Vorzugsflächen zur Adsorption bzw. zum
Abbau von Tetraethylenorthosilan ausbilden, wird das Tetraethylenorthosilan
dort in Siliziumdioxid umgewandelt, wobei in der Folge das Siliziumoxid
ausgehend von der Grenzfläche
zum Startfilm 50 aufwächst.
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Die 3E zeigt
die auf das Tetraethylenorthosilan zurückgehenden und in einer ozonhaltigen Umgebung
auf dem Startfilm 50 aufgewachsenen Seitenwand-Distanzstrukturen 5.
Das Siliziumoxid wächst
mit hoher Selektivität
ausschließlich
auf dem Seitenwand-Startfilm 50 auf. Die Dicke der Seitenwand-Distanzstrukturen 5 wird
durch die Menge von Tetraethylenorthosilan bestimmt, die zugeführt wird, und
kann bei einer Höhe
der Gateelektroden 2 von etwa 200 nm ebenfalls bis zu 200
nm betragen.
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Parasitäres Siliziumoxid,
das aus einem eventuellen parasitären Wachstum auf anderen Oberflächen hervorgeht,
z.B. auf dem Ätzstoppfilm 3, kann
durch einen kurzen BHF-Pullback entfernt werden.
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Entsprechend
der 3F kann nun eine HDD-Implantation 62 ausgeführt werden,
wobei die Seitenwand-Distanzstrukturen 5 sowie die Gateelektrode 2 als
weitere Implantationsmaske wirken und die unterliegenden Abschnitte
der Source/Drain-Bereiche 11, 12 sowie des Kanalbereichs 13 von
der stark dosierten HDD-Implantation 62 abschirmen. Die 3F zeigt
die resultierenden stark dotierten Kontaktbereiche 110, 120,
die die schwach dotierten Source/Drain-Bereiche 11, 12 abschnittsweise überlappen.
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In
Folge der nahezu vertikalen äußeren Seitenwände der
Seitenwand-Distanzstrukturen 5 sind die Kanten der stark
dotierten Kontaktbereiche 110, 120 bezüglich der
Gateelektrode 2 präzise
definiert. Der Abstand zwischen der Gateelektrode 2 und
den stark dotierten Kontaktbereichen 110, 120 lässt sich zuverlässig einstellen.
Der Abstand kann etwa der Höhe
der Gateelektrode 2 entsprechen.
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Die
Seitenwand-Distanzstruktur 5 kann bevorzugt durch einen
Nassätzprozess
unter Verwendung von BHF bei Bedarf wieder entfernt wieder. Der Startfilm 50 wird
vorzugsweise durch einen Nassätzprozess
unter Verwendung von NH4OH oder einer Mischung
von HNO3 und HF in einem Verhältnis von 5:1
bei Raumtemperatur entfernt. Der Ätzstoppfilm 3 kann
etwa durch einen Nassätzprozess
unter Zufuhr von H3PO4 entfernt
werden.
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Die 3G stellt
einen Feldeffekttransistor 91 mit einer Gateelektrode 2 dar,
die die Ladungsträgerverteilung
im Kanalbereich 13 steuert. Der Kanalbereich 13 trennt
zwei schwach dotierte Source/Drain-Bereiche 11, 12.
Stark dotierte Kontaktbereiche 110, 120 überlappen
die jeweiligen Source/Drain-Bereiche 11, 12 und
sind von der Gateelektrode 2 beabstandet. Ein Abschnitt
eines dielektrischen Films zwischen der Gateelektrode 2 und
dem Kanalbereich 13 bildet ein Gatedielektrikum 20 des Feldeffekttransistors 91.
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Anhand
der 4A bis 4B wird
ein Verfahren dargestellt, das eine weitere Vergrößerung des
Abstands der stark dotierten Kontaktbereichen 110, 120 von
der Gateelektrode 2 ermöglicht.
Mit Bezug auf die 4A, die auf den Prozessschritt
folgt, der in 3E dargestellt ist, wird nach
der Formierung der Seitenwand-Distanzstrukturen 5 durch
selektives Oxidwachstum eine konventionelle Spacerformierung durchgeführt. Dazu
wird auf dem Ätzstoppfilm 3,
der Gateelektrode 2 und den Seitenwand-Distanzstrukturen 5 eine
konforme Schicht aus Siliziumoxid oder Siliziumnitrid abgeschieden.
Es folgt eine anisotrope Ätzung,
wobei horizontale Abschnitte der zusätzlichen abgeschiedenen konformen
Spacerschicht entfernt werden. Dadurch wird entlang den vertikalen äußeren Seitenwänden der Seitenwand-Distanzstrukturen 5 jeweils
eine herkömmliche
Seitenwand-Distanzstruktur 51 ausgebildet.
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Anschließend an
die Formierung der zusätzlichen,
herkömmlichen
Seitenwand-Distanzstrukturen 51 wird entsprechend der 4B eine
HDD-Implantation 63 ausgeführt.
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Der
Abstand der stark dotierten Kontaktbereiche 110, 120,
die aus der HDD-Implantation 63 hervorgehen, von der Gateelektrode 2 wird
sowohl durch die Weite der Seitenwand-Distanzstrukturen 5, die
durch selektives Oxidwachstum aufgewachsen werden, als auch durch
die Weite der zusätzlichen, herkömmlichen
Seitenwand-Distanzstrukturen 51 bestimmt. Das Verfahren
gemäß dieser
Ausführungsform
ermöglicht
größere Abstände zwischen den
stark dotierten Kontaktbereichen 110, 120 und der
Gateelektrode 2.
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Die 5 zeigt
einen Feldeffekttransistor 92, der aus dem beschriebenen
Verfahren zur Ausbildung eines Feldeffekttransistors hervorgeht.
Innerhalb eines p-dotierten, einkristallinen Siliziumsubstrats 1 sind
zwei schwach n-dotierte Source/Drain-Bereiche 11, 12 ausgebildet.
Ein p-dotierter Kanalbereich 13 beabstandet die schwach
n-dotierten Source/Drain-Bereiche 11, 12. Ein
dielektrischer Film bedeckt einen Abschnitt der horizontalen Substratoberfläche 10 des
Substrats 1. Die Source/Drain-Bereiche 11, 12 sowie
der Kanalbereich 13 grenzen jeweils an die Substratoberfläche 10 an.
Eine Gateelektrode 2 mit einer unteren Schicht 21 und
einer oberen Schicht 22 ist oberhalb des Kanalbereichs 13 auf dem
dielektrischen Film angeordnet. Ein Abschnitt des dielektrischen
Films zwischen der Gateelektrode 2 und dem Kanalbereich 13 bildet
ein Gatedielektrikum 20 des FETs 92 aus. Ein remanenter
Abschnitt eines Ätzstoppfilms 3 bedeckt
die Gateelektrode 2. Ein spacerähnlicher Startfilm 50 ist
auf einander gegenüberliegenden
vertikalen Seitenwänden
der Gateelektrode 2 angeordnet. Die Seitenwand-Distanzstrukturen 50 haben
eine einheitliche Schichtdicke und beabstanden die Gateelektrode 2 von
stark n-dotierten
Kontaktbereichen 110, 120, die innerhalb des Sub strats 1 ausgebildet
sind und die jeweils den entsprechenden Source/Drain-Bereich 11, 12 überlappen.
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Der
in 6 dargestellte FET 93 unterscheidet sich
von dem FET 92 entsprechend der 5 durch
zusätzliche
herkömmliche
Seitenwand-Distanzstrukturen 51, die entlang den äußeren vertikalen
Seitenwänden
der selektiv aufgewachsenen Seitenwand-Distanzstrukturen 5 ausgebildet
sind. Entsprechend sind die stark n+-dotierten
Kontaktbereiche 110, 120 sowohl durch die selektiv
aufgewachsenen Seitenwand-Distanzstrukturen 5 als auch
durch die herkömmlich
ausgebildeten Seitenwand-Distanzstrukturen 51 von der Gateelektrode 2 beabstandet, wodurch
in der Anwendung höhere
Potenzialdifferenzen zwischen den Kontaktstrukturen 110, 120 und der
Gateelektrode 2 ermöglicht
werden. Bei den FET 92 und FET 93 handelt es sich
daher bevorzugt um DMOS-Transistoren.
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In
der 7 ist ein Verfahren zur Justierung einer Sekundärstruktur 71 zu
einer primären
Vertikalstruktur 2 dargestellt. Die Vertikalstruktur 2 mit
spacerähnlichem
Startfilm 50 und selektiv aufgewachsener Seitenwand-Distanzstruktur 5 ist
entsprechend der Formierung der Vertikalstruktur 2 mit
Seitenwand-Distanzstrukturen 5 der 3E ausgebildet. Eine
Grabenätzung
wird durchgeführt,
bei der die Vertikalstruktur 2 und die selektiv aufgewachsene Seitenwand-Distanzstruktur 5 als Ätzmaske
fungieren. Daraufhin wird durch Füllen der geätzten Gräben die vergrabene Sekundärstruktur 71 ausgebildet.
Die vergrabenen Sekundärstrukturen 71 sind
zu den äußeren vertikalen
Seitenwänden
der selektiv aufgewachsenen Seitenwand-Distanzstrukturen 5 ausgerichtet.
Der Abstand zwischen den Sekundärstrukturen 71 und
der Vertikalstruktur 2 wird durch die Schichtdicke der
selektiv aufgewachsenen Seitenwand-Distanzstruktur 5 definiert.
Der Abstand ist unabhängig
von der Konformität
eines vorangegangenen Abscheidungsprozesses und dem Grad der Anisotropie
eines Ätzprozesses.
Der Abstand ist weiter unabhängig
von der Höhe
der Vertikalstruktur 2 über der
Substratoberfläche.
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Die 8 zeigt
ein weiteres Verfahren zum Justieren einer Sekundärstruktur
zu einer Vertikalstruktur 2. Eine beabstandete Sekundärstruktur 72 wird
durch Abscheidung eines sekundären
Materials auf die selektiv aufgewachsene Seitenwand-Distanzstruktur 5,
die Vertikalstruktur 2 und das Substrat 1 ausgebildet.
Ein Abstand 70 zwischen der vertikalen Seitenwand der Vertikalstruktur 2 und
der vertikalen Seitenwand der beabstandeten Sekundärstruktur 72 ist
unabhängig
von der Höhe
der Vertikalstruktur 2 und unabhängig von fotolithografischen
Overlay-Toleranzen, wie sie zur Justierung zweier Masken gegeneinander
erforderlich sind.
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In
den oben beschriebenen Ausführungsformen
können
die selektiv aufgewachsenen Seitenwand-Distanzstrukturen 5 nach
dem Justieren der Sekundärstrukturen 110, 120, 71, 72 zur
Vertikalstruktur 2 wieder entfernt werden. Die selektiv
aufgewachsenen Seitenwand-Distanzstrukturen 5 werden dann
z.B. durch andere Seitenwand-Distanzstrukturen aus einem weiteren
Isolatormaterial ersetzt, das bessere Isolatoreigenschaften oder
eine besser geeignete Dielektrizitätskonstante aufweist. In allen
Anwendungen, die eine Entfernung der selektiv aufgewachsenen Seitenwand-Distanzstruktur 5 vorsehen, wird
bevorzugt auf der Vertikalstruktur 2 und dem Substrat 1 ein Ätzstoppfilm 3 abgeschieden,
etwa aus Siliziumnitrid, bevor der spacerähnliche Startfilm 5 ausgebildet
wird. Dagegen kann in solchen Anwendungen, in denen die selektiv
aufgewachsenen Seitenwand-Distanzstrukturen 5 von nicht
nur temporärer
Natur sind, das Vorsehen des Ätzstoppfilms 3 entfallen.
-
Bezugszeichenliste
-
Seitenwand-Distanzstruktur,
Verfahren zur Ausbildung von Seitenwand-Distanzstrukturen und Feldeffekttransistoren
sowie Strukturierungsverfahren
-
- 1
- Halbleitersubstrat
- 10
- Substratoberfläche
- 11
- Source/Drain-Bereich
- 110
- Kontaktbereich
- 12
- Source/Drain-Bereich
- 120
- Kontaktbereich
- 13
- Kanalbereich
- 14
- passiver
Abschnitt
- 2
- Vertikalstruktur
- 20
- Gatedielektrikum
- 201
- passiver
Nicht-Wachstumsfilm
- 21
- untere
Schicht
- 22
- obere
Schicht
- 3
- Ätzstoppfilm
- 30
- defektträchtiger
Abschnitt
- 4
- konformer
Spacerfilm
- 41
- Seitenwand-Distanzstruktur
- 5
- Seitenwand-Distanzstruktur
- 50
- Startfilm
- 51
- zusätzliche
Seitenwand-Distanzstruktur
- 61
- LDD-Implantation
- 62
- HDD-Implantation
- 63
- HDD-Implantation
- 70
- Abstand
- 71
- vergrabene
Sekundärstruktur
- 72
- beabstandete
Sekundärstruktur
- 8
- gasförmige Vorläuferstufe
- 91
- Feldeffekttransistor
- 92
- Feldeffekttransistor
- 93
- Feldeffekttransistor