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Die
vorliegende Erfindung betrifft Bahnsteige an einem Fahrweg, insbesondere
einem Gleis für Schienenfahrzeuge,
sowie Mittelbahnsteige zwischen zwei Fahrwegen, insbesondere zwei
Gleisen für
Schienenfahrzeuge.
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1. Technisches
Gebiet
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Es
ist bekannt, bei Schienenfahrzeugen Bahnsteige vorzusehen, die bezüglich ihrer
Höhe über dem
eigentlichen Fahrweg sowie dem horizontalen Abstand zwischen dem
Fahrweg und der Bahnsteigkante exakt definiert sind. Dies ist deshalb
möglich,
weil die räumliche
Position der Ausstiege bei Schienenfahrzeugen für alle unterschiedlichen verwendeten
Fahrzeugtypen üblicherweise
so festgelegt ist, dass an jedem Bahnsteig die gleichen geometrischen
Bedingungen für
das Ein- und Aussteigen der
Fahrgäste
vorliegen. Mit anderen Worten sind die Ausstiege der einzelnen Waggons
so angeordnet, dass die Fahrgäste
ohne Probleme aus dem Zug aus- und in den Zug einsteigen können.
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Weiterhin
ist bekannt, Bahnsteige bereitzustellen, die für hindurchfahrende Züge keinerlei
Hindernisse darstellen und die die Sicherheit des arbeitenden Bahnpersonals,
insbesondere von Rangiermitarbeitern, gewährleisten.
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2. Stand der
Technik
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Aus
der
DE 2 035 332 ist
ein Formstein für Bahnsteigkanten
bekannt, wobei der Formstein auf der dem Gleis zugewendeten Seite
des Bahnsteigs angeordnet wird und der Bahnsteig selbst auf der dem
Gleis abgewandten Seite des Formsteins durch eine Aufschüttung mit
darauf angebrachten Laufplatten ausgebildet ist.
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Aus
der
DE 3 317 207 A1 ist
ein Bahnsteig mit einer Fluchtnische bekannt, wobei auf der dem Gleis
zugewandten Seite des Bahnsteigs unter dem Bahnsteig ein zum Gleis
hin offener Hohlraum als Fluchtnische für Gleis- oder Rangierarbeiter
ausgebildet wird. Der eigentliche Bahnsteig wird wiederum durch
eine Aufschüttung
auf der dem Gleis abgewandten Seite eines Formsteins ausgebildet.
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Aus
der
EP 0 357 161 B1 ist
ein Bahnsteig bekannt, der auf U-förmigen Betonsockeln
ruht, die jeweils mit zwei Höckern
ausgebildet sind. Auf den Höckern
liegen jeweils Betonträger
auf, auf denen Laufplatten aufliegen. Die U-förmigen Betonsockel erstrecken
sich dabei im Wesentlichen über
die gesamte Breite der Laufplatten hinweg, so dass die Laufplatten
mittels des sich über
die gesamte Laufplattenbreite erstreckenden Sockels abgestützt werden.
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten Bahnsteige sind jeweils sehr
aufwändig
in ihrer Herstellung, insbesondere im Fall der aufgeschütteten Bahnsteige,
da sie umfangreiche Erdarbeiten voraussetzen. Weiterhin handelt
es sich bei den U-förmigen
Sockeln um sehr große
Fertigbetonbauteile, die schwierig zu transportieren sind und die
ein genaues Einpassen bzw. Ausrichten auf einem ebenfalls aufwändig präparierten
Erdreich benötigen,
da die beiden durch die Höcker
ausgebildeten Auflagepunkte für
die Träger
genau ausgerichtet sein müssen.
Insbesondere ist für
deren Aufbau ein in einem vordefinierten Rasterabstand vorgeebnetes
Erdreich notwendig, wodurch auch in diesem Fall umfangreiche Erdarbeiten
notwendig sind.
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3. Zusammenfassung
der Erfindung
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Ausgehend
von diesem bekannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, einen Bahnsteig sowie einen Mittelbahnsteig anzugeben,
der schneller und preiswerter aufzubauen ist und bei dem der Umfang
von exakt auszuführenden
Erdarbeiten herabsetzt wird.
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Die
Erfindung wird gelöst
durch einen Bahnsteig zur Anordnung an einem Fahrweg, insbesondere
an einem Gleis für
Schienenfahrzeuge, mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die Erfindung
wird weiterhin gelöst
durch einen Mittelbahnsteig zur Anordnung zwischen zwei Fahrwegen,
insbesondere zwischen zwei Gleisen für Schienenfahrzeuge, mit den Merkmalen
des Anspruchs 21. In den jeweiligen Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung genannt.
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Der
Bahnsteig gemäß Anspruch
1 umfasst erste Sockel, die im Bereich einer ersten Bahnsteiglängsseite
angeordnet und entlang der Bahnsteiglängsrichtung voneinander beabstandet
sind, mindestens einen sich parallel zur Bahnsteiglängsrichtung
erstreckenden Längsträger, der
auf mindestens zwei ersten Sockeln aufliegt, sowie zweite Sockel, die
im Bereich der der ersten Bahnsteiglängsseite gegenüberliegenden
zweiten Bahnsteiglängsseite angeordnet
und entlang der Bahnsteiglängsrichtung von
einander beabstandet sind, wobei mindestens ein Stützträger, der
auf jeweils genau einem zweiten Sockel angeordnet ist, vorgesehen
ist. Weiterhin ist mindestens eine Laufplatte vorgesehen, die im
Bereich der ersten Bahnsteiglängsseite
mindestens auf einem Längsträger und
im Bereich der zweiten Bahnsteiglängsseite mindestens auf einem
Stützträger aufliegt.
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Aufgrund
dieser Konstruktion ist es möglich, die
Kosten für
den Bahnsteig zu reduzieren, insbesondere dadurch, dass Einzelsockel
auf der ersten und auf der zweiten Bahnsteiglängsseite vorgesehen werden,
um die Längsträger sowie
die Stützträger abzustützen. Aufgrund
der Verwendung der einzelnen Sockel, die dadurch auch kleiner ausgeführt werden
können,
ist es nicht notwendig, großflächige Erdarbeiten
auszuführen,
da die Sockel jeweils in einem begrenzten Erdvolumen eingebracht
werden können. Weiterhin
wird eine sehr effiziente Abstützung
der Laufplatten dadurch erreicht, dass nur auf der ersten Bahnsteiglängsseite
ein Längsträger vorgesehen
ist, auf dem die Laufplatten aufliegen, auf der zweiten Bahnsteiglängsseite
jedoch nur ein auf genau einem Sockel angeordneter Stützträger. Hierdurch
wird weiterhin das Bauteilvolumen der jeweiligen Bauteile herabgesetzt,
da auf der zweiten Bahnsteiglängsseite die
Laufplatten lediglich abgestützt
werden. Durch diese Anordnung kann weiterhin erreicht werden, dass
das gesamte Bauteilvolumen pro gebautem Bahnsteigmeter herabgesetzt
werden kann.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
die erste Bahnsteiglängsseite
dem Fahrweg, insbesondere einem Gleis, zugewendet und die Laufplatte überragt
den Längsträger in Richtung
des Fahrwegs zur Ausbildung einer Fluchtnische. Hierdurch wird auch
einem Sicherheitsaspekt für
die Instandhaltungsmitarbeiter und die Rangiermitarbeiter des Bahnhofspersonals
Rechnung getragen.
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Bevorzugt
sind die ersten Sockel von den zweiten Sockeln in der Bahnsteigquerrichtung
beabstandet, wodurch eine Stabilisierung der Laufplatten erreicht
wird. In einer bevorzugten Ausführungsform sind
die ersten Sockel und die zweiten Sockel in der Bahnsteigslängsrichtung
zueinander versetzt angeordnet. Hierdurch kann eine weitere Stabilisierung der
Laufplatten bei einer gleichzeitigen Reduktion der notwendigen Erdarbeiten
bzw. der Ansprüche
an die Genauigkeit an die auszuführenden
Erdarbeiten erreicht werden.
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Gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
weisen die ersten Sockel an ihrer Oberseite jeweils mindestens einen
Stabilisierungsvorsprung zur Stabilisierung des Längsträgers auf.
Hierdurch kann erreicht werden, dass ein Längsträger, wenn er auf den ersten
Sockeln aufliegt, zusätzlich
in zumindest einer möglichen
Kipprichtung stabilisiert wird derart, dass ein Umknicken oder Umkippen
des Längsträgers vollständig ausgeschlossen
wird. Der Stabilisierungsvorsprung kann dabei mindestens eine die
Auflageoberfläche
des ersten Sockels überragende
Stele umfassen. Um eine besondere Stabilisierung des Längsträgers zu
erreiche, kann die Stele dabei in der Bahnsteiglängsrichtung mittig auf der
Auflagenoberfläche
des ersten Sockels angeordnet sein und in der Bahnsteigquerrichtung
in Richtung auf die zweite Bahnsteiglängsseite hin angeordnet sein.
Von dem Fahrweg aus betrachtet, insbesondere von einem Gleis aus
betrachtet, liegt der Stabilisierungsvorsprung so auf der hinter
dem Längsträger angeordneten
Seite des Bahnsteigs, also innerhalb des Innenraums des Bahnsteigs.
Dies hat zum Einen den Vorteil, dass die Fluchtnische durch die
Stabilisationsvorsprünge
bzw. Stelen nicht eingeengt wird, und zum Anderen, dass die optische
Anmutung der Bahnsteigkante verbessert wird, beispielsweise wenn
die Bahnsteigkante von einem gegenüberliegenden Bahnsteig aus
betrachtet wird.
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Es
ist bevorzugt, dass die Stele integral mit dem ersten Sockel ausgeformt
ist, insbesondere mit dem ersten Sockel zusammen gegossen ist. Diese Ausbildung
stellt eine besonders stabile und einfach aufzubauende Ausführungsform
des Bahnsteigs bereit. Die vertikale Dimension, also die Höhe, des Längsträgers ist
bevorzugt größer als
die vertikale Dimension, also ebenfalls die Höhe, des Stabilisierungsvorsprungs über der
Auflagefläche
des ersten Sockels. Mit anderen Worten ist der Stabilisierungsvorsprung
bevorzugt niedriger als die Höhe
des Längsträgers über der
Auflageoberfläche
des Sockels. Dies bedeutet, dass der Stabilisierungsvorsprung mit
den Laufplatten nicht in Berührung kommt.
Hierdurch wird eine besonders stabile Auflage der Laufplatten erreicht,
da diese ausschließlich auf
den Längsträger auf
der ersten Bahnsteiglängsseite
aufliegen.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
der Stützträger im Wesentlichen
quaderförmig ausgebildet.
Hierdurch ist eine besonders kostengünstige Herstellung des Stützträgers gewährleistet, da
hier lediglich ein Fertigblock aus Beton hergestellt werden muss.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
die vertikale Dimension des Stützträgers größer als
die vertikale Dimension des Längsträgers. Hieraus
resultiert, dass der zweite Sockel relativ flach ausgeführt werden
kann, wodurch wiederum Material eingespart werden kann.
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In
einer weiter bevorzugten Ausführungsvariante
sind zumindest zwei dritte Sockel im Bereich der zweiten Bahnsteiglängsseite
und entlang der Bahnsteiglängsrichtung
voneinander beabstandet angeordnet und ein sich in der Bahnsteiglängsrichtung
erstreckender Hilfsträger
ist vorgesehen, der auf mindestens zwei dritten Sockeln aufliegt,
wobei die Laufplatten dieses Bahnsteigsabschnitts im Bereich der zweiten
Bahnsteiglängsseite
auf dem Hilfsträger
aufliegen. Durch diese weitere vorteilhafte Ausführungsform ist eine erhöhte Flexibilität beim Aufbau
des Bahnsteigs möglich,
insbesondere wird hierdurch ermöglicht,
dass in Bereichen, in denen die zweiten Sockel nicht eingebracht
werden können,
eine Überbrückung dieses
Bereiches durch die Konstruktion aus den dritten Sockeln und dem
Hilfsträger
stattfinden kann. Eine solche Überbrückung ist
insbesondere in Bereichen von bereits verlegten Rohren, Unterführungen,
oder bei Bach-/Flussdurchtritten, die aufgrund ihres Charakters
eine vorgegebene Höhe über dem
Bodenniveau aufweisen, erwünscht.
Eine besonders hohe Flexibilität
kann durch diese Ausführungsform
erreicht werden. Insbesondere wird dabei bevorzugt, wenn der Hilfsträger im Wesentlichen
die gleiche vertikale Dimension aufweist, wie ein Längsträger. Hieraus
ergibt sich, dass die dritten Sockel im Wesentlichen die gleiche
Dimension aufweisen können,
wie die ersten Sockel. Hierbei können
zum Einen im Wesentlichen die gleichen Elemente verwendet werden,
und zum Anderen wird durch eine solche Konstruktion sichergestellt,
dass die Unterseite der Hilfsträger
sich im Wesentlichen auf dem gleichen Niveau befindet, wie die Unterseite
der Längsträger.
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Bevorzugt
ist es hierbei, die ersten und dritten Sockel in der Bahnsteiglängsrichtung
jeweils an der gleichen Position anzuordnen. Mit anderen Worten
liegen die ersten und die dritten Sockel damit auf einer Querlinie,
die sich senkrecht zur Bahnsteiglängsrichtung erstreckt. Hierdurch
kann erreicht werden, dass in dem Überbrückungsbereich in diesem besonderen
Bahnsteigsabschnitt die Dimensionen auf der ersten Bahnsteiglängsseite
und der zweiten Bahnsteiglängsseite
im wesentlichen zueinander identisch sind, um einen reibungslosen
Durchtritt des jeweiligen Unterbaus zu ermöglichen.
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Bevorzugt
ist ein Hohlraum für
eine Leitungstrasse unter den Laufplatten ausgebildet, der auf seiner
der ersten Bahnsteiglängsseite
zugewendeten Seite durch einen Längsträger abgeschlossen
ist. Bevorzugt ist in dem Hohlraum zur Aufnahme von Kabeln ein Kabelkanal
vorgesehen. In dem Hohlraum bzw. in dem Kabelkanal können Versorgungskabel,
Entwässerungsrohre,
Kommunikationsvorrichtungen und/oder Abtauvorrichtungen, insbesondere
Heizvorrichtungen für
den Bahnsteig, aufgenommen werden. Insbesondere ermöglicht der
Hohlraum unter den Laufplatten auch eine Wartung und Inspektion
des Bahnsteiges von unten.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind
die ersten Sockel, die zweiten Sockel und/oder die dritten Sockel
auf elastischen Lagern, insbesondere auf Elastomerlagern, aufgesetzt.
Hierdurch kann eine Schwingungsentkopplung des Bahnsteiges von dem
Fahrweg erreicht werden, die unnötige Schwingungsbelastungen
von dem Bahnsteig fernhält.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
mindestens eine Laufplatte des Bahnsteigs in Richtung der zweiten
Bahnsteiglängsseite
hin geneigt, insbesondere mit einem Gefälle von 1% bis 5%, insbesondere
von 2%. Durch die Neigung der Laufplatten von dem Fahrweg weg kann
erreicht werden, dass ungebremst abgestellte Gegenstände, wie beispielsweise
Rollkoffer oder Kinderwagen, nicht unbeabsichtigt auf den Fahrweg
rollen. Weiterhin wird durch ein solches Gefälle der Bahnsteig einfach zur
zweiten Bahnsteiglängsseite
hin entwässert.
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Um
auch für
blinde Menschen den Bahnsteig abzusichern, wird bevorzugt parallel
zu der Bahnsteiglängsrichtung
ein Blindenleitstreifen in der Oberseite der Laufplatten eingearbeitet.
Bevorzugt können
auch Noppen zur Erhöhung
der Rutschfestigkeit auf der Oberseite der Laufplatten angeordnet
werden.
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Wie
oben erwähnt,
wird die Aufgabe der Erfindung weiterhin durch einen Mittelbahnsteig
zur Anordnung zwischen zwei Fahrwegen, insbesondere zwischen zwei
Gleisen für
Schienenfahrzeuge, gelöst.
Dementsprechend ist ein erster Bahnsteig gemäß einem der oben beschriebenen
Ausführungsbeispiele
und ein zweiter Bahnsteig ebenfalls gemäß einem der oben stehenden
Ausführungsbeispiel
derart vorgesehen, dass jeweils die ersten Sockel des ersten und
zweiten Bahnsteiges auf der den jeweiligen Fahrwegen zugewendeten
Seiten angeordnet sind und die zweiten Sockel und/oder dritten Sockel zur
Mitte des Mittelbahnsteigs hin angeordnet sind.
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Dabei
ist besonders bevorzugt, wenn die Laufplatten des ersten und des
zweiten Bahnsteiges gemeinsam auf den in der Mitte angeordneten
Stützträgern angeordnet
sind. Hierdurch können
weitere Teile eingespart werden, da für die Kombination der beiden
Bahnsteige nur eine Reihe zweiter und/oder dritter Sockel vorgesehen
werden muss.
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Gemäß einem
vorteilhaften Ausführungsbeispiel
des Mittelbahnsteiges sind die ersten Sockel des ersten Bahnsteiges
und die ersten Sockel des zweiten Bahnsteiges in der Längsrichtung
des Mittelbahnsteiges jeweils in den gleichen Positionen angeordnet
und die zweiten Sockel sind zu den ersten Sockeln des ersten Bahnsteigs
und des zweiten Bahnsteigs in der Bahnsteiglängsrichtung versetzt angeordnet.
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In
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist mindestens eine Laufplatte des ersten Bahnsteiges und mindestens
eine Laufplatte des zweiten Bahnsteiges jeweils zur Mitte hin geneigt, insbesondere
mit einem Gefälle
von 1 bis 5%, insbesondere von 2%. Hierdurch wird erreicht, dass
ungebremst abgestellte Gegenstände
nicht auf die jeweiligen Fahrwege rollen können, sondern zur Mitte des Mittelbahnsteigs
hin abrollen.
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Bevorzugt
ist zwischen den Laufplatten des ersten Bahnsteiges und den Laufplatten
des zweiten Bahnsteiges eine Entwässerungsrinne vorgesehen. Die
Entwässerungsrinne
kann dabei als Spalt zwischen den Laufplatten ausgebildet sein,
der mit einem Entwässerungsgitter
abdeckbar ist.
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Die
Erfindung wird im Folgenden detaillierter beschrieben werden unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen, in denen:
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1 einen
Querschnitt durch einen Mittelbahnsteig in einem ersten Bahnsteigabschnitt
zeigt;
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2 einen
Querschnitt durch einen Mittelbahnsteig in einem zweiten Bahnsteigabschnitt
zeigt; und
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3 eine
Draufsicht auf den Mittelbahnsteig gemäß der 1 und 2 zeigt.
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4. Detaillierte
Beschreibung der Figuren
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1 ist
ein Querschnitt durch einen Mittelbahnsteig 1'', der einen ersten Bahnsteig 1 und
einen zweiten Bahnsteig 1' umfasst.
Der erste und der zweite Bahnsteig 1, 1' sind symmetrisch
zu einer sich in der Bahnsteiglängsrichtung
erstreckenden Mittelebene des Mittelbahnsteiges aufgebaut. In der
folgenden Beschreibung wird daher nicht explizit zwischen dem ersten
und dem zweiten Bahnsteig unterschieden, außer wenn darauf explizit hingewiesen
wird.
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Der
Mittelbahnsteig 1'' ist zwischen
zwei Fahrwegen, die hier als zwei Gleise 100, 100' eingezeichnet
sind, aufgebaut. An den den Gleisen 100, 100' zugewendeten
Bahnsteiglängsseiten
A, A' sind jeweils
erste Sockel 2 vorgesehen, die auf Elastomerlagern 200 aufgesetzt
sind. Die Oberkante der ersten Sockel 2 schließt im Wesentlichen
mit der Oberkante des Erdreiches unter dem Mittelbahnsteig 1'' ab. Auf den ersten Sockeln 2 sind
jeweils Stützvorsprünge in Form
von Stelen 22 angeordnet, wobei die Höhe der Stelen 22 über einer
Auflageoberfläche 24 der
ersten Sockel 2 in der Zeichnung mit dem Referenzzeichen
D22 bezeichnet ist.
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Auf
der Auflageoberfläche 24 der
ersten Sockel 2 liegen Längsträger 3 auf, die sich
an den Stelen 22 abstützen.
Die Stelen 22 liegen dabei auf der dem jeweiligen Fahrweg
abgewendeten Seite des Längsträgers 3.
Die Dimension des Längsträgers 3 über der
Auflagefläche 24 des
Sockels 2 ist in den Figuren mit dem Bezugszeichen D3 bezeichnet. Die Dimension D3,
also die Höhe
des Längsträgers 3 über der
Auflageoberfläche 24 des
Sockels 2, ist größer, als
die Dimension D22, also die Höhe der Stele 22 über der
Auflageoberfläche 24 des
Sockels 2.
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In
der Mitte des Mittelbahnsteiges 1'' sind zweite
Sockel 5 vorgesehen, die ebenfalls auf Elastomerlagern 500 gelagert
sind. Auf dem zweiten Sockel 5 ist ein Stützträger 4 angeordnet.
Der Stützträger 4 hat
eine vertikale Dimension D4 über der
Auflageoberfläche 54 des
zweiten Sockels 5, die größer ist als die vertikale Dimension
D3 des Längsträgers 3. Mit
anderen Worten ist der zweite Sockel 5 wesentlich flacher
als der erste Sockel 2. Der Sockel 5 liegt unterhalb
der Erdoberfläche
unterhalb des Mittelbahnsteigs 1''.
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Auf
dem Längsträger 3 und
dem Stützträger 4 liegen
jeweils Laufplatten 6 auf, die den eigentlich begehbaren
Bahnsteig ausbilden. Wie auch aus der 3 zu sehen
ist, liegen die Längsträger 3 dabei auf
mindestens zwei ersten Sockeln 2 auf, wobei der Stützträger 4 jeweils
auf genau einem zweiten Sockel 5 steht. Der Stützträger 4 ist
insbesondere ein quaderförmiges
Element.
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Entsprechend
liegen die Laufplatten 6 auf der dem jeweiligen Gleis 100, 100' zugewendeten Seite
in ihrer gesamten Bahnsteiglängserstreckung auf
einem Längsträger auf,
wohingegen die Laufplatten 6 auf der dem Gleis 100, 100' abgewendeten
Seite B, B' nur
in ihrer in Bahnsteiglängsrichtung
gesehenen Mittenposition auf dem Stützträger 4 aufliegen. Dies
ist besonders deutlich in der Draufsicht in 3 zu sehen.
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3 ist
dabei ebenso zu entnehmen, dass die ersten Sockel 2 des
ersten Bahnsteiges 1 und des zweiten Bahnsteiges 1' in der Bahnsteiglängsrichtung
X jeweils auf der gleichen Höhe
liegen, also in einer zur Bahnsteiglängsrichtung X senkrechten Ebene,
die sich entlang der Bahnsteigquerrichtung Y erstreckt. Die zweiten
Sockel 5 sind hingegen in der Bahnsteiglängsrichtung
X dazu versetzt angeordnet.
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Der 3 ist
auch zu entnehmen, dass eine doppelt so große Anzahl zweiter Sockel 5 vorhanden ist,
wie erster Sockel 2. Mit anderen Worten ist jeder Laufplatte 6 genau
ein zweiter Sockel 5 mit genau einem Stützträger 4 zugeordnet,
wohingegen jeweils zwei Laufplatten 6 nur ein erster Sockel 2 zugeordnet ist.
Dies wird ermöglicht
durch die Verwendung der auf mindestens zwei ersten Sockeln 2 aufliegenden Längsträger 3.
Hierdurch kann Bauteilvolumen eingespart werden und der Aufbau des
Bahnsteiges wird vereinfacht.
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Wie
der 1 zu entnehmen ist, ist unterhalb des Mittelbahnsteiges 1'' ein Hohlraum 80 vorgesehen,
in dem auch ein Kabelkanal 82 angeordnet ist. Der Hohlraum 80 dient
zur Aufnahme eben dieses Kabelkanals, zur Aufnahme von anderen Installationsvorrichtungen,
insbesondere von Leitungen, und auch zur Aufnahme von Heizvorrichtungen
zum Abtauen des Bahnsteigs im Winter. Aus dem Hohlraum 80 heraus
können
weiterhin Wartungs- und Servicearbeiten an dem Bahnsteig 1'' von unten her vorgenommen werden.
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Auf
den Laufplatten 6 sind Blindenleitstreifen 60 eingelassen,
die es blinden Menschen erleichtern, geführt auf dem Bahnsteig entlang
zu laufen. Weiterhin sind Noppen 62 auf der Oberfläche der
Laufplatten 6 vorgesehen, die die Rutschfestigkeit des
Bahnsteiges erhöhen.
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Die
Laufplatten 6 sind derart angeordnet, dass entlang der
jeweiligen zweiten Bahnsteiglängsseiten
B, B' ein Spalt 600 zwischen
den beiden dort einander gegenüberliegenden
Laufplatten 6 derart vorgesehen ist, dass eine Entwässerung
durch den Spalt 600 hindurch stattfinden kann. Der Spalt 600 ist mit
einem Entwässerungsgitter 602 abgedeckt.
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Die
Laufplatten 6 sind auf den Längsträgern 3 derart angeordnet,
dass sie in Richtung der jeweiligen Gleise 100, 100' derart überstehen,
dass zu den jeweiligen Gleisen 100, 100' hin offene
Fluchtnischen 8, 8' ausgebildet
werden, die als Zufluchtsort für
Rangier- und Wartungsmitarbeiter genutzt werden können. Weiterhin
wird durch die überstehenden
Laufplatten 6 ermöglicht,
dass ein gewisser Abstand zwischen der dem Gleis 100, 100' zugewendeten
Seite der ersten Sockel 2 so eingehalten werden kann, dass
ein Gleisbett der Gleise 100, 100' maschinell einfach durchgearbeitet
werden kann, ohne dass hier Kollisionen mit den Sockeln oder anderen
Teilen des Bahnsteiges 1'' befürchtet werden
müssen.
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Im
Folgenden wird nun Bezug genommen auf die 2, in der
ein Querschnitt durch den besonderen Bahnsteigabschnitt 10 des
Mittelbahnsteigs 1'' gezeigt wird,
der in der 3 angedeutet ist. Die Besonderheit
des Bahnsteigabschnittes 10 ist, dass unter dem Bahnsteig
ein Durchlass 110 angeordnet ist, durch den hindurch beispielsweise
ein bereits bestehender Kanal, ein Bach, oder eine Unterführung führt. Es
kann vorkommen, dass solcher Art gebaute Durchlässe bauliche Strukturen aufweisen,
die bis kurz unter das Oberflächenniveau
des Erdreichs reichen und dadurch das Einbringen von Fundamenten
bzw. Sockeln nicht gestatten. Ein solcher Durchlass 110 ist
in 3 im besonderen Bahnsteigabschnitt 10 gezeigt.
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2 zeigt
einen Schnitt durch diesen besonderen Bahnsteigbereich.
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Der
Aufbau an den den jeweiligen Gleisen 100, 100' zugewendeten
Seiten unterscheidet sich nicht von dem in der 1 gezeigten.
Im mittleren Bereich des Mittelbahnsteigs 1'' ist
jedoch ein dritter Sockel 9 gezeigt, der ebenfalls auf
einem Elastomerlager 900 ruht. Auf dem dritten Sockel 9 sind
zwei Hilfsträger 90 vorgesehen,
die auf zwei dritten Sockeln 9 ruhen und, wie in 3 zu
sehen, den Durchlass 110 überspannen. Die Hilfsträger 90 haben
eine vertikale Dimension D9, die im Wesentlichen
der vertikalen Dimension D3 der Längsträger 3 entspricht. Entsprechend
ist auch der dritte Sockel 9 derart ausgestaltet, dass
seine Auflageoberfläche 94 im
Wesentlichen mit der Erdoberfläche
unter dem Mittelbahnsteig 1'' abschließt. Die
Struktur ähnelt
der auf der dem Fahrweg zugewendeten Seite A, A' des Bahnsteiges.
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Insbesondere
sind in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
auch zwei Hilfsträger 90 vorgesehen,
die jeweils auf zwei dritten Sockeln 9 aufliegen, wobei
ein dritter Sockel 9 auf der einen Seite und ein zweiter
dritter Sockel 9 auf der anderen Seite des Durchlasses 110 angeordnet
ist. Durch die Verwendung von zwei Hilfsträgern 90 liegt die
Laufplatte 6 des ersten Bahnsteiges 1 und die
Laufplatte 6 des zweiten Bahnsteiges 1' jeweils auf
eigenen Hilfsträgern 90 auf.
Hier ist aber ebenfalls denkbar, dass nur ein einziger Hilfsträger verwendet
wird, auf dem wiederum die Laufplatten 6 des ersten und
zweiten Bahnsteigs gemeinsam aufliegen.
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Wie
in 3 zu erkennen, sind die dritten Sockel 9 in
ihrer Position in der Bahnsteiglängsrichtung
jeweils den lokalen Gegebenheiten angepasst angeordnet. Insbesondere
ist der in der 3 zu sehende rechte dritte Sockel 9 so
angeordnet, dass er sich in einer Querlinie mit den ersten Sockeln 2 befindet.
Der auf der linken Seite in 3 gezeigt
dritte Sockel 9 ist hingegen nicht in einer Linie mit den zweiten
Sockeln angeordnet, sondern in der Figur etwas weiter nach links
verschoben. Entsprechend ist eine besonders flexible Gestaltung
der Anordnung insbesondere bei einem Durchlass 110 möglich.
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Obwohl
in der 3 nur ein einziger besonderer Bahnsteigabschnitt 10 mit
einem Durchlass 110 gezeigt ist, können auf einem gesamten Bahnsteig
selbstverständlich
auch mehrere solcher Durchlässe
vorhanden sein. Eine sehr flexible Gestaltung und Aufbau des Bahnsteigs
und eine einfache Anpassung an die lokalen Gegebenheiten ist daher
mit dem erfindungsgemäßen Bahnsteig
möglich.