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Die
Erfindung betrifft eine Speiseanordnung für eine Ultraschallvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus
der
DE 44 46 430 A1 ist
eine Ansteueranordnung für eine als ein Ultraschallwandler
ausgebildete Ultraschallvorrichtung bekannt, die eine Steuereinrichtung
mit einem aus Induktivitäten und Kapazitäten bestehendes
Netzwerk umfasst. Das Netzwerk weist einen Reihenschwingkreis auf,
dessen Resonanzfrequenz auf die Frequenz eines mittels Rechteckgenerators
bereitgestellten Rechtecksignals abgestimmt ist. Die Frequenz des
Rechteckgenerators bestimmt zugleich die Frequenz der Sinusschwingung,
mit der die Ultraschallvorrichtung beaufschlagt wird. Nachteilig
an der bekannten Ansteueranordnung ist, dass die Schaltung für
geringe Leistungen konzipiert ist und sie aufgrund der starken Belastung
des Transistors und des zwischen zwei Spulen angeordneten Kondensators
auch nicht für die nach der Erfindung geforderte Leistung
hochskaliert werden kann. Die Schaltung benötigt zusätzlich
noch eine regelbare Spannung.
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Aus
der
DE 100 09 174
A1 ist eine Ansteueranordnung für eine Ultraschallvorrichtung
bekannt, bei der in einer Steuereinrichtung für die Ultraschallvorrichtung
ein pulsweitenmoduliertes Signal erzeugt wird. Ein solches pulsweitenmoduliertes
Signal kann beispielsweise mittels eines Pulsweitenmodulations-Wandlers
erzeugt werden, der aus einem Artikel
„Inverter
Topologies for Ultrasonic Piezoelectric Transducers with High Mechanical
Q-Factor" von C. Kauczor und N. Fröhleke, Proc. of IEEE
Power Electronics Specialists Conference (PESC) 2004 bekannt ist.
In diesem Artikel werden die Vor- und Nachteile von unterschiedlichen
Einrichtungen zur Speisung von Ultraschallvorrichtungen beschrieben.
Als erste Variante wird eine Speiseeinrichtung mit einem LC-Wandler
beschrieben, bei der eine Induktivität in Reihe zu der
kapazitiv wirkenden Ultraschallvorrichtung geschaltet ist. Dieser
Reihenschwingkreis wird mit einer Schaltfrequenz betrieben, die
in der Nähe der Resonanzfrequenz der Ultraschallvorrichtung liegt.
Vorteilhaft können hierdurch Verzerrungen der Oberschwingungen
niedrig gehalten werden. Eine alternative Speiseanordnung kann einen
so genannten LLCC-Wandler aufweisen, der eine parallel zur Ultraschallvorrichtung
angeordnete Parallel-Induktivität sowie einen vorgeschalteten
Reihenschwingkreis aufweist. Vorteilhaft kann dieser Wandler robust
auf Kapazitätsschwankungen der Ultraschallvorrichtung reagieren.
Nachteilig ist jedoch die höhere Beanspruchung der Bauteile
des Wandlers sowie die größere Verzerrung von
Oberschwingungen. Als dritte Variante für die Speiseanordnung
ist ein Pulsweitenmodulations-Wandler (PWM-Wandler) untersucht worden, der
vorteilhaft eine veränderte Einstellung der Resonanzfrequenz
ermöglicht. Dar über hinaus können die Bauelemente
des Wandlers kleiner und leichter ausgebildet sein. Nachteilig sind
jedoch die relativ hohen Schaltverluste und der Kühlaufwand
für die Bauelemente des Wandlers in Folge der erhöhten
Schaltfrequenz. Die in dem Artikel beschriebenen Speiseanordnungen
beziehen sich ausschließlich auf Ultraschallvorrichtungen
mit einer relativ hohen mechanischen Schwinggüte Qm.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Speiseanordnung für
eine Ultraschallvorrichtung derart weiter zu entwickeln, dass die
Effizienz und Kompaktheit erhöht wird, wobei insbesondere
die Verzerrungen von Oberschwingungen niedrig gehalten werden und
eine lokale Blindleistungskompensation der Ultraschallvorrichtung
gewährleistet ist.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass
die Speiseanordnung ein LLCC-Filter mit einer zur Ultraschallvorrichtung
parallel angeordneten Parallelinduktivität und einen Reihenschwingkreis
enthaltend mindesten eine Reiheninduktivität und mindestens
eine Reihenkapazität aufweist.
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Überraschenderweise
hat sich gezeigt, dass die Kombination eines Pulsweitenmodulations-Wandlers
(PWM-Wandler) mit einem LLCC-Filter die Kompaktheit der Speiseanordnung
erhöht, obwohl hierdurch die Anzahl der Bauelemente steigt. Vorteilhaft
können die Bauteile der erfindungsgemäßen
Speiseanordnung kleiner dimensioniert werden, da der PWM-Wandler
eine geringere elektrische Belastung derselben verursacht. Durch
die Parallel-Induktivität kann eine Kompensation der Blindleistungskomponente
der Ultraschallvorrichtung erzielt werden, so dass die Bauteile,
wie beispielsweise die Bauelemente des Reihenschwingkreises und das Kabel
zum Anschluß des Aktors bei einer entfernten Positionierung,
wegen geringerer Belastung kleiner dimensioniert werden können.
Vorteilhaft ermöglicht die Kombination des PWM-Wandlers
mit dem LLCC-Filter, dass zur Abstimmung der Speiseanordnung an
unterschiedliche Ultraschallvorrichtungen ein Durchstimmen bzw.
Trimmen derselben mit unterschiedlichen Frequenzen erfolgen kann,
um sie unter Großsignalanregung zu charakterisieren und die
optimalen Resonanz-Moden herauszufinden. Die ressourcenaufwändige
Finite-Elemente-Analyse ist dann nicht erforderlich. Vorteilhaft
kann hierdurch eine optimierte Abstimmung zwischen der Speiseanordnung
und einer beliebigen Ultraschallvorrichtung erzielt werden.
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Vorteilhaft
ermöglicht der PWM-Wandler, dass die Speiseanordnung als
eine Wechselspannungsquelle mit relativ geringem Innenwiderstand wirkt,
so dass die Übertragungsfunktion der Ultraschallvorrichtung
im Durchlaßbereich nicht stark schwankt, so dass das Design
des Leistungs- und Steuerteils erleichtert wird. Ferner können
infolge Belastungsreduktion das Gewicht sowie die Kosten des Leistungsteils
verringert werden. Darüber hinaus vereinfacht die Robustheit
des Filters gegenüber Störungen der Piezokapazität
Cp als Folge ihrer Exemplarschwankungen und von Temperaturseinflüssen auf
den Aktor den Entwurf von Leistungs- und Steuerteil erheblich.
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Nach
einer Variante der Erfindung (Anspruch 4) kann die Resonanzfrequenz
des Gesamtschwingkreises einem ganzzahligen Vielfachen der Resonanzfrequenz
des Parallelschwingkreises bzw. der Arbeitsfrequenz der Ultraschallvorrichtung
entsprechen. Hierdurch können die Bauteile des Serienschwingkreises
des LLCC-Filters relativ klein gehalten werden. Ferner wird das
dynamische Verhalten dadurch verbessert.
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Zusätzliche
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
Schaltbild einer Speiseanordnung für Ultraschall-Aktoren,
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2 ein
Ausgangsspannungssignal (PWM-Ausgangsspannung) eines PWM-Wandlers der
Speiseanordnung und
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3 ein
Bodediagramm für eine vorbekannte Speiseanordnung enthaltend
lediglich einen PWM-Wandler (gestrichelte Linie) und für
eine erfindungsgemäße Speiseanordnung enthaltend
einen PWM-Wandler mit LLCC-Filter.
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Eine
erfindungsgemäße Speiseanordnung für
eine Ultraschallvorrichtung 1 ist in 1 dargestellt.).
Der Ultraschallmotor kann als Direktantrieb für Flugzeuge,
Automobile, Robotikanwendungen und medizinische Meßsystemegeräte
verwandt werden, wobei er den mittel-hoch gedämpften piezoelektrischen
Vibrationssystemen zuzuordnen ist. Die Ultraschallvorrichtung 1 kann
auch als Ultraschallwandler oder als eine Ultraschallerzeugungseinrichtung
mit einer Sonotrode ausgebildet sein zum ultraschallunterstützten
Schneiden, Meißeln, Fräsen, Schweißen
und dergleichen, wobei sie den schwach-gedämpften piezoelektrischen
Vibrationssystemen zuzuordnen sind.
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Die
Ultraschallvorrichtung 1, in der Fachliteratur meist Ultraschall-Aktor
genannt, weist als kapazitiver Verbraucher eine piezoelektrische
Kapazität CP auf, der eine Speiseanordnung 3 vorgelagert
ist.
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Die
Speiseanordnung 3 ist an eine Gleichspannungsquelle 4 mit
der Ausgangsspannung Ui angeschlossen. Die
Speiseanordnung 3 umfasst zum einen den Pulsweitenmodulierten-Wandler (PWM-Wandler 5),
der an die Gleichspannungsquelle 4 angeschlossen ist und
als PWM-Ausgangsspannung UPWM ein pulsweitenmoduliertes
Signal für einen nachgeordneten Reihenschwingkreis 6 zur
Verfügung stellt. Der PWM-Wandler 5 kann wie in 1 skizziert
aus einem 3-Punkt Wechselrichter bestehen, oder auch aus einem 2-Punkt
Wechselrichter (H-Vollbrücke), der mit optimierten Pulsmustern
angesteuert wird.
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Der
Reihenschwingkreis 6 besteht aus einer Reiheninduktivität
LS und einer Reihenkapazität CS, die zusammen mit einem Parallelschwingkreis 7 ein LLCC-Filter 8 (Gesamtschwingkreis)
bilden. Der Parallelschwingkreis 7 wird durch die Kapazität
CP der Ultraschallvorrichtung 1 sowie
einer zu derselben parallel geschalteten Parallelinduktivität
LP gebildet.
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Zusätzlich
weist das LLCC-Filter 8 zwischen dem Reihenschwingkreis 6 und
dem Parallelschwingkreis 7 einen Transformator 9 auf.
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Der
PWM-Wandler 5 weist vier in Reihe geschaltete Transistoren
S1, S2, S3, S4 auf, zu denen jeweils eine Diode parallel geschaltet
ist. Die Transistoren S1, S2, S3, S4 sind als selbstsperrende N-Kanal-MOS-FET-Transistoren
ausgebildet. Ein nachgeordneter paralleler Zweig wird durch zwei
in Reihe geschaltete Transistoren S5, S6 gebildet, die als insulated
gate bipolar-Transistoren (IGBT's) ausgebildet sind. Denselben sind
jeweils eine Diode parallel geschaltet. Ein Source-Anschluss des
zweiten Transistors S2 bildet die positive Eingangsklemme für
das LLCC-Filter 8. Ein Emitteranschluss des Transistors S5
bildet die negative Eingangsklemme für das LLCC-Filter 8.
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Bezogen
auf ein mittleres Bezugspotential N ermöglicht die Ansteuerung
der Transistoren S1, S2, S6 die Erzeugung einer positiven Halbschwingung H1
und die Ansteuerung der Transistoren S3, S4, S5 die Erzeugung einer
negativen Halbschwingung H2, wie aus 2 zu ersehen
ist. In Abhängigkeit von der Ansteuerung von S1 oder S2
bzw. S3 oder S4 ergeben sich die unterschiedlichen beiden Stufen
der beiden Halbschwingungen H1, H2. Die Verbindung zwischen den
Transistoren S1 und S2 sowie S3 und S4 sind jeweils über
eine Diode D mit einem Mittenanschluss M der Eingangsspannungsquelle
Ui verbunden.
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Das
am Ausgang des PWM-Wandlers 5 anliegende Spannungssignal
UPWM ist ein hochfrequentes Spannungssignal,
dessen Grundfrequenz mit der Resonanzfrequenz der Ultraschallvorrichtung 1 übereinstimmt.
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In
Verbindung mit dem LLCC-Filter 8 ergibt sich eine in 3 dargestellte Übertragungsfunktion (durchgezogene
Linie), wobei durch den 3-Punkt Wechselrichter (PWM-Wandler 5)
ein relativ breiter Arbeitsbereich zwischen 20 kHz und 60 kHz gewährleistet
ist, trotz relativ niedriger Schaltfrequenz gegenüber einer
2-Punkt Schaltungsvariante (H-Vollbrücke). Eine Ansteuerung
der Ultraschallvorrichtung 1 durch eine 1-pulsige H-Vollbrücke
(siehe eingangs genannten Artikel Kauczor/Fröhleke) bewirkt
eine Übertragungsfunktion, die gestrichelt in 3 dargestellt
ist und lediglich einen Arbeitsbereich in einem Frequenzband zwischen
30 kHz und 40 kHz ermöglicht. Vorteilhaft ermöglicht
die erfindungsgemäße Speiseanordnung eine Robustheit
gegenüber Parameteränderungen, insbesondere der
Kapazität CP der Ultraschallvorrichtung 1.
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Der
PWM-Wandler
5 ist derart anzusteuern, dass die Schaltfrequenz
des PWM-Wandlers
5 bzw. die Frequenz der Ausgangsspannung
U
PWM des PWM-Wandlers
5 der Arbeitsfrequenz
der Ultraschallvorrichtung
1 entspricht. Zur Blindleistungskompensation
der Ultraschallvorrichtung
1 ist die Parallelinduktivität
L
P des Parallelschwingkreises
7 auf die
Parallelkapazität C
P und die Arbeitsfrequenz
f
M der Ultraschallvorrichtung
1 abgestimmt.
Die Parallelinduktivität berechnet sich nach folgender
Formel:
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Die
zweite Resonanzfrequenz f
02 des Gesamtschwingkreises
8 kann
ein ganzzahliges Vielfaches der Resonanzfrequenz des Parallelschwingkreises
7 betragen,
beispielsweise kann sie dreimal so groß sein wie die Frequenz
f
M. Die Reiheninduktivität L
S und die Reihenkapazität C
S berechnet sich dann wie folgt:
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Die
Erfindung betrifft somit insbesondere einen leistungsstarken 3-Punkt
Wechselrichter, der durch einen Pulsweitenmodulator gemäß Pulsmuster (s. 2)
angesteuert wird. Die erzeugte Wechselrichterspannung dient als
Eingangssignal für den LLCC-Bandpassfilter, der zur Potentialtrennung
noch den Transformator und bei entfernt angeordneten Ultraschall-Aktoren
noch ein Kabel enthält und eine oberschwingungsarme, breitbandige
Spannung des Aktors herstellt. Das Filter nutzt die Kapazität
des Ultraschallakters, die Kabelkapazität und die Streuinduktivität
des Transformators.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4446430
A1 [0002]
- - DE 10009174 A1 [0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - „Inverter
Topologies for Ultrasonic Piezoelectric Transducers with High Mechanical
Q-Factor" von C. Kauczor und N. Fröhleke, Proc. of IEEE
Power Electronics Specialists Conference (PESC) 2004 [0003]