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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Inverterschaltung für einen elektrischen Antrieb, ein Elektrofahrzeug mit einer solchen Inverterschaltung, sowie ein Verfahren zum Betrieb einer Inverterschaltung.
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Stand der Technik
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Die Ansteuerung von elektrischen Antrieben, insbesondere von Elektromotoren, erfolgt beispielsweise mittels sogenannter Inverter. Ein solcher Inverter bezieht seine elektrische Energie aus einer Gleichspannungsquelle, beispielsweise einer Batterie. Aus dieser Gleichspannung erzeugt der Inverter eine ein- oder mehrphasige Wechselspannung. Dabei kann durch Variation des Ausgangssignals die Drehzahl und die Leistung des angeschlossenen Motors beeinflusst werden. Die Anpassung des Motorstroms erfolgt dabei beispielsweise durch eine Pulsweitenmodulation (PWM).
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Die europäische Patentanmeldung
EP 1 531 543 A beschreibt ein Verfahren zur Stromversorgung eines mehrsträngigen Elektromotors mittels eines PWM gesteuerten Inverters. Die Steuerschaltung liefert als Ausgangssignal einen dreiphasigen Wechselstrom. Gespeist wird die Schaltung durch eine Gleichspannungsquelle, wobei sich am Eingang der Steuerschaltung eine Zwischenkreiskapazität befindet.
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Solche Zwischenkreiskapazitäten finden sich üblicherweise an den Eingängen aller solcher Inverter. Diese Zwischenkreiskapazitäten dienen unter anderem dazu, hochfrequente Störsignale zu eliminieren. Solche Störsignale, sogenannte Ripple, entstehen beispielsweise durch die Funktionalität des Inverters (Pulsweitenmodulation) und durch die Asymmetrie des Elektromotors.
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Für eine ausreichend gute Unterdrückung der auftretenden Störsignale sind hierzu relativ große Zwischenkreiskapazitäten erforderlich. Hohe Kapazitäten bedeuten jedoch auch gleichzeitig relativ großvolumige Bauteile. Darüber hinaus steigen mit zunehmender Kapazität auch die Kosten für die jeweiligen Kondensatoren.
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Es besteht daher ein Bedarf nach einer Inverterschaltung mit einer verbesserten Dämpfung zur Unterdrückung der PWM-Ripple. Darüber hinaus besteht ein Bedarf nach einer Inverterschaltung mit möglichst kostengünstigen Bauelementen für die Rippledämpfung. Ferner besteht auch ein Bedarf nach einer Schaltung für eine Rippledämpfung innerhalb eines Inverters mit möglichst kleinvolumigen Bauelementen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung schafft gemäß einem Aspekt eine Inverterschaltung für einen elektrischen Antrieb, die ein erstes Notchfilter mit einer ersten Filterfrequenz und ein zweites Notchfilter mit einer zweiten Filterfrequenz umfasst.
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Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer Inverterschaltung, mit den Schritten des Filterns einer Eingangsspannung der Inverterschaltung durch ein erstes Notchfilter mit einer ersten Filterfrequenz; und des Filterns der Eingangsspannung der Inverterschaltung durch ein zweites Notchfilter mit einer zweiten Filterfrequenz.
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Es ist eine Idee der vorliegenden Erfindung, anstelle des bisher verwendeten relativ großen Zwischenkreiskondensators zwei Saugkreise einzusetzen. Die dabei eingesetzten Notchfilter, auch Kerbfilter genannt, filtern jeweils ganz gezielt eine Frequenz, oder ein schmales Frequenzband heraus. Durch geeignete Wahl der Filterfrequenzen können damit gezielt die größten Störfrequenzen eliminiert werden.
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Ein erheblicher Vorteil besteht darin, dass für einen erfindungsgemäßen Filterzweig wesentlich kleinere Kapazitäten erforderlich sind, als dies beim Einsatz eines Zwischenkreiskondensators erforderlich wäre. Aufgrund der erforderlichen kleineren Kapazitäten sinkt die Bauteilgröße für die Filterung der Störfrequenzen. Somit kann die Filterung auch mit wesentlich preiswerteren Komponenten durchgeführt werden.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass mit dem erfindungsgemäßen Aufbau auch eine wesentlich verbesserte Filterwirkung erzielt werden kann. Somit sind die übrigen Bereiche erheblich besser vor den Störungen aus dem Inverter geschützt.
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Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin, dass mit dem erfindungsgemäßen Aufbau insbesondere auch bei höheren PWM-Schaltfrequenzen noch eine ausgezeichnete Störunterdrückung erzielt werden kann.
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Gemäß einer Ausführungsform entspricht die erste Filterfrequenz des ersten Notchfilters einer Schaltfrequenz der Inverterschaltung. Durch die Anpassung des ersten Notchfilters an die Schaltfrequenz des Inverters werden die durch die Grundfrequenz des Inverters generierten Störsignale wirkungsvoll unterdrückt.
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In einer besonderen Ausführungsform wird die Schaltfrequenz der Inverterschaltung an die erste Filterfrequenz des Notchfilters angepasst. Durch die Anpassung der Schaltfrequenz der Inverterschaltung kann auch bei abweichenden Bauteiltoleranzen des ersten Notchfilters noch eine sehr präzise Abstimmung zwischen Schaltfrequenz der Inverterschaltung und Filterfrequenz des Notchfilters erzielt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform entspricht die zweite Filterfrequenz des zweiten Notchfilters der doppelten Schaltfrequenz der Inverterschaltung. Diese doppelte Schaltfrequenz der Inverterschaltung entspricht der ersten Oberschwingung. Diese ist neben der Grundfrequenz der Inverterschaltung diejenige Störfrequenz mit der größten Amplitude. Somit können auch diese Störsignale besonders wirkungsvoll unterdrückt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das erste Notchfilter mindestens einen ersten Kondensator und eine erste Induktivität und das zweite Notchfilter mindestens einen zweiten Kondensator und eine zweite Induktivität. Solche Saugfilter mit mindestens einer Kapazität und einer Induktivität ermöglichen eine sehr kostengünstige und dennoch wirkungsvolle Unterdrückung gezielt ausgewählter Frequenzen.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst das zweite Notchfilter eine Abstimmschaltung, die dazu ausgelegt ist, die zweite Filterfrequenz des zweiten Notchfilters anzupassen. Durch diese Abstimmschaltung wird es ermöglicht, die Filterfrequenz des Notchfilters präzise auf die Störfrequenz der Inverterschaltung anzupassen. Somit können die hohen Bauteiltoleranzen der verwendeten Komponenten ausgeglichen und eine sehr präzise Filterwirkung erzielt werden.
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In einer speziellen Ausführung umfasst die Abstimmschaltung des zweiten Notchfilters eine Mehrzahl von Hilfskondensatoren. Diese Hilfskondensatoren können je nach Bedarf in geeigneter Weise parallelgeschaltet werden, um die Filterfrequenz des zweiten Notchfilter präzise auf die gewünschte Filterfrequenz anzupassen.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt die Schaltfrequenz der Inverterschaltung mindestens 20 kHz. Vorzugsweise beträgt die Schaltfrequenz der Inverterschaltung mindestens 40 kHz. Solche höhertaktenden Systeme ermöglichen eine besonders kosteneffiziente Filterdimensionierung.
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Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst die vorliegende Erfindung ein Elektrofahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Inverterschaltung.
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Weitere Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnung.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Motorsteuerung;
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2 eine schematische Darstellung einer Motoransteuerung mit einem erfindungsgemäßen Inverter gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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3 eine schematische Darstellung von Filterelementen gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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4 eine schematische Darstellung eines Schaltungsaufbaus für die Abstimmung eines Filterelements gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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5 eine schematische Darstellung eines Elektrofahrzeugs mit einer Inverterschaltung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; und
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6 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Unterdrückung von Störsignalen gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Die in den Figuren dargestellten Zeichnungen sind aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht notwendigerweise maßstabsgetreu abgebildet. Die in der Beschreibung und den Figuren angeführten Komponenten und Elemente können selbstverständlich im Rahmen der Überlegungen eines Fachmanns variieren und an die jeweiligen Anwendungen angepasst werden. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen im Allgemeinen gleiche oder gleichwirkende Komponenten.
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Inverter im Sinne der vorliegenden Erfindung sind dabei zunächst alle elektrischen Schaltungsanordnungen, die dazu geeignet sind, aus einer Gleichspannung eine Wechselspannung zu erzeugen. Vorzugsweise handelt es sich bei einem Inverter im Sinne der vorliegenden Erfindung um eine Schaltung, die aus einer Gleichspannung eine sinunusförmige oder zumindest annähernd sinusförmige Wechselspannung erzeugt. Dabei kann es sich bei der zu erzeugenden Wechselspannung sowohl um eine einphasige Wechselspannung oder auch um eine dreiphasige Wechselspannung handeln. Letztete sind insbesondere zum Betrieb von Drehstrommotoren erforderlich.
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Inverter im Sinne der vorliegenden Erfindung sind dabei auch ausdrücklich solche Schaltungen, die neben der Erzeugung von Wechselspannungen aus Gleichstrom darüber hinaus auch in der Lage sind in einem umgekehrten Betriebsmodus, also bei Anliegen einer Wechselspannung auf der Gleichstromseite auch einen gleichgerichteten Strom bereitzustellen, der dazu geeignet ist, die Gleichspannungsquelle, beispielsweise eine aufladbare Batterie, mit Energie zu versorgen und aufzuladen.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer beispielhaften Motoransteuerung. Als Energiequelle dient eine Gleichspannungsquelle 1, beispielsweise in Form einer Batterie. Diese Spannungsquelle 1 speist eine Inverterschaltung 2a. Die Inverterschaltung 2a generiert aus der angelegten Gleichspannung ein Ausgangssignal, das dazu geeignet ist, den angeschlossenen Motor 3 anzusteuern. Bei dem Motor 3 kann es sich dabei beispielsweise um einen dreiphasigen Synchronmotor handeln. Grundsätzlich sind jedoch auch ebenso andere elektrische Antriebe möglich. Als elektrische Antriebe im Sinne der vorliegenden Erfindung sind dabei sämtliche elektrische Antriebe zu verstehen, die durch eine Inverterschaltung angesteuert werden können. Solche elektrischen Antriebe können beispielsweise ein- oder dreiphasige Elektromotoren sein.
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Die Inverterschaltung 2a erzeugt dabei zur Ansteuerung des elektrischen Antriebs 3 ein geeignetes Ausgangssignal. Dieses Ausgangssignal kann beispielsweise mittels PWM geregelt werden. Aufgrund der zahlreichen Schaltvorgänge während der Pulsweitenmodulation, aber auch aufgrund von Asymmetrien des elektrischen Antriebs entstehen dabei auf der Eingangsseite des Inverters 20 Störungen, sogenannte Ripple. Zur Unterdrückung dieser Ripple befindet sich bei dieser Inverterschaltung 2a am Eingang des Inverters 20 ein Zwischenkreiskondensator 25.
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2 zeigt die Ansteuerung eines elektrischen Antriebs 3 mittels einer erfindungsgemäßen Inverterschaltung 2. Diese erfindungsgemäße Inverterschaltung 2 unterscheidet sich von der in 1 dargestellten Inverterschaltung 2a dahingehend, dass der Zwischenkreiskondensator 25 durch zwei Notchfilter 21 und 22 ersetzt wurde. Bei jedem dieser beiden Notchfilter 21, 22, die auch unter dem Begriff Kerbfilter bekannt sind, handelt es sich um einen Filterzweig, der dazu ausgelegt ist, einen schmalen Frequenzbereich auszufiltern. Somit können durch die Verwendung der beiden Notchfilter 21 und 22 gezielt Störungen aus zwei Frequenzbänder der jeweiligen Notchfilter 21 und 22 herausgefiltert werden.
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Vorzugsweise handelt es sich bei den Filterfrequenzen dabei einerseits um die Schaltfrequenz des Inverters 20, andererseits um die erste Oberschwingung dieser Schaltfrequenz, was dem Doppelten der Schaltfrequenz entspricht.
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Bei diesen beiden Frequenzbereichen, der Grundfrequenz und der ersten Oberschwingung handelt es sich um die beiden signifikantesten Störungen. Somit kann insbesondere durch das Ausfiltern dieser beiden Frequenzbereiche eine besonders effektive Beseitigung der Störungen aus der Inverterschaltung 2 erzielt werden. Grundsätzlich ist jedoch, je nach auftretendem Störspektrum, auch die Wahl von anderen Frequenzbereichen für die jeweiligen Notchfilter 21 und 22 möglich.
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines Prinzipschaltbilds für die beiden Notchfilter 21 und 22. Das erste Notchfilter 21 umfasst dabei üblicherweise zumindest eine erste Induktivität L21 und eine erste Kapazität C21. In diesem Schaltbild nicht dargestellt sind dabei die parasitären Eigenschaften der Komponenten und der Zuleitungen. Diese sind bei der Dimensionierung der Bauelemente und der Abstimmung für die gewünschte Filterfrequenz jedoch noch zu berücksichtigen.
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Analog zu dem ersten Notchfilter 21 umfasst das zweite Notchfilter 22 ebenfalls zumindest eine zweite Induktivität L22 und eine zweite Kapazität C22. Auch in diesem Fall sind die parasitären Eigenschaften der Bauelemente und Zuleitungen nicht dargestellt.
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Vorzugsweise umfasst die erfindungsgemäße Inverterschaltung 2, wie zuvor beschrieben, mindestens zwei Notchfilter 21 und 22. Somit können die beiden stärksten auftretenden Störungen, üblicherweise die Grundfrequenz und die erste obere Schwingung eliminiert werden. Darüber hinaus ist es jedoch weiterhin auch denkbar und möglich, mehr als diese beiden dargestellten und beschriebenen Saugkreise einzusetzen. So können beispielsweise auch drei oder mehr Notchfilter zur Eliminierung von Störsignalen eingesetzt werden. Je nach konkretem Anwendungsfall ist dabei zwischen zu erwartendem Nutzen und zusätzlichem schaltungstechnischen Aufwand abzuwägen.
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Konventionelle Inverter arbeiten üblicherweise für die Pulsweitenmodulation in einem Frequenzbereich von ca. 10 kHz. Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Notchfilter 21 und 22 anstelle eines konventionellen Zwischenkreiskondensators können jedoch insbesondere auch höhere PWM-Frequenzen verwendet werden. Dabei steigen mit zunehmender PWM-Grundfrequenz die Vorteile der erfindungsgemäßen Filterung gegenüber einem konventionellen Zwischenkreiskondensator. Insbesondere zeigt sich bei PWM-Frequenzen ab 20 kHz die Überlegenheit der Verwendung von Notchfiltern. Besonders vorteilhaft sind dabei beispielsweise PWM-Grundfrequenzen ab ca. 40 kHz. Für eine solche Grundfrequenz können mit den beiden erfindungsgemäßen Notchfiltern 21 und 22 noch zuverlässig und effektiv die auftretenden Ripple gedämpft werden. Im Gegensatz dazu ist mit einem konventionellen Zwischenkreiskondensator bei solch hohen PWM-Frequenzen eine ausreichende Dämpfung nicht mehr möglich.
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Bei der Dimensionierung der Bauelemente für die beiden Notchfilter 21 und 22 sind dabei jedoch auch die Toleranzen der realen Bauelemente zu berücksichtigen. Dies führt dazu, dass sich zwischen der realen Filterfrequenz der beiden Notchfilter 21 und 22 und den theoretisch zu erzielenden Filterfrequenzen Abweichungen ergeben. Weitere Abweichungen können auch beispielsweise aufgrund Alterungserscheinungen der Bauelemente auftreten.
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Um dem entgegenzuwirken, kann beispielsweise für ein erstes Notchfilter 21 die tatsächliche Filterfrequenz bestimmt werden. Daraufhin kann zur Optimierung des Filterverhaltens die PWM-Frequenz des Inverters 20 innerhalb eines vorgegebenen zulässigen Bereiches nach oben oder unten korrigiert werden, so dass die tatsächliche Filterfrequenz des ersten Notchfilters 21 möglichst genau mit der PWM-Grundfrequenz übereinstimmt.
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Grundsätzlich wäre es ebenso denkbar, anstelle der Abstimmung von PWM-Frequenz auf das Notchfilter der Grundfrequenz, auch die Filterfrequenz eines Notchfilters für eine obere Schwingung zu ermitteln und basierend darauf die PWM-Frequenz exakt auf dieses Filter abzustimmen.
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Der zuvor beschriebene Ansatz zur Anpassung der PWM-Frequenz an ein Notchfilter ermöglicht jedoch nur eine Anpassung auf ein Filter. Abweichungen mehrerer Filter können dabei jedoch nicht gleichzeitig kompensiert werden.
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4 zeigt einen weiteren Ansatz zur Kompensation von Diskrepanzen zwischen tatsächlicher Filterfrequenz eines Notchfilters und auftretenden Störfrequenzen. Gemäß dieser Ausführungsform können mittes einer Abstimmmschaltung zu der Basiskapazität eines Notchfilters je nach Bedarf ein oder mehrere weitere Kapazitäten C1 bis C6 parallel hinzugeschaltet werden. Durch diese Parallelschaltung mehrerer Kapazitäten vergrößert sich die Gesamtkapazität des Filters und die Filterfrequenz wird entsprechend angepasst. Somit können Abweichungen zwischen der tatsächlichen Filterfrequenz und der gewünschten Zielfrequenz ermittelt werden und daraufhin die Kapazität des jeweiligen Filterkreises angepasst werden. Die anzahl von sechs weiteren Kapazitäten ist dabei nur beispielhaft. Je nach Anwendungsfall sind ebenso mehr oder auch gegebenenfalls weniger weitere Kapazitäten möglich.
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Vorzugsweise sind dabei die Kapazitäten der zusätzlichen Kondensatoren C1 bis C6 in Zweierpotenzen abgestuft. In diesem Fall kann durch eine entsprechende Parallelschaltung jede Kapazität von (2n – 1)C dargestellt werden, wobei C die Kapazität des kleinsten Kondensators aus der Reihe der Zweierpotenzen ist und n die Anzahl der Kondensatoren ist, also in dem dargestellten Beispiel n = 6. Für eine möglichst flexible Variation der Kapazität sollte dabei die Basiskapazität C7 geringer sein, als der theoretische Wert, der sich aus dem Filterdesign ergibt. Um eine möglichst flexible Anpassung zu gewährleisten, sollte der Wert der Basiskapazität C7 von dem aus dem Filterdesign errechneten Sollwert um etwa den halben Wert abweichen, der durch die zusätzlichen Kapazitäten C1 bis C6 maximal bereitgestellt werden kann. Somit kann die Kapazität des jeweiligen Notchfilters nach oben und unten optimal variiert werden und somit eine entsprechende Anpassung der Filterfrequenz erfolgen.
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Die einzelnen Kondensatoren C1 bis C6 können dabei durch die jeweiligen Transistoren M1 bis M6 bei Bedarf dazugeschaltet werden. Die restliche Beschaltung dient nur zum Schutz und zur kostengünstigen Implementierung der Schaltung. Die beiden Spannungen V1 und V2 dienen als Referenzpotentiale. Dabei ist die Spannung V1 größer als die halbe Peak-Peak-Spannung des Ripples. Ferner ist Spannung V2 größer als die Summe vom V1 und der halben Peak-Peak-Spannung des Ripples. Wird in diesem Fall ein Ripple auf V1 aufmoduliert, so ist die resultierende Spannung stets größer als Masse aber kleiner als V2.
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Durch die Widerstände R1 bis R6 liegt an den Transistoren M1 bis M6 stets eine definierte Spannung. Durch Anbindung an V1 wird trotz des anliegenden Ripples die parasitäre Diode innerhalb des gesperrten FET nie leitend, so dass der Transistor stets wie gewünscht sperrt. Somit liegt an dem Transistor maximal die relativ niedrige Ripplespannung an, was die Verwendung sehr preiswerter Transistoren ermöglicht. Die Dioden D1 bis D6 dienen darüber hinaus ebenfalls dem Schutz der Schalter bei schnellen Spannungsänderungen in Sonderfällen, insbesondere beim Überschreiten des maximalen Ripples.
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Die jeweiligen Transistoren M1 bis M6 schalten die jeweiligen Kondensatoren C1 bis C6 hinzu bzw. ab. Eine Änderung der Kapazität und ein damit verbundener Schaltvorgang an einem der Transistoren erfolgt dabei jedoch nur sehr selten, insbesondere nur dann, wenn die Kapazität angepasst werden muss. Hierzu sind nur sehr langsame Schaltvorgänge erforderlich. Daher ist es auch ausreichend, für die jeweiligen Transistoren M1 bis M6 relativ preiswerte, langsam schaltende Transistoren auszuwählen.
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5 zeigt abschließend eine schematische Darstellung eines Elektrofahrzeuges 5, das mit einer erfindungsgemäßen Inverterschaltung 2 ausgerüstet ist. Das Elektrofahrzeug 5 wird dabei von einer Batterie 1, vorzugsweise einer Hochspannungsbatterie gespeist. Die Gleichspannung aus dieser Batterie 1 wird der Inverterschaltung 2 zugeführt. Am Eingang des Inverters 20 liegen dabei die beiden Notchfilter 21 und 22. Somit werden die auftretenden Störsignale durch diese beiden Filterschaltungen 21, 22 zuverlässig eliminiert. Am Ausgang des Inverters 20 ist der elektrische Antrieb 3 für das Elektrofahrzeug 5 angeschlossen. Dieser elektrische Antrieb kann einerseits exklusiv den Antrieb des Elektrofahrzeuges 5 ermöglichen. Alternativ ist es jedoch auch ebenso möglich, dass es sich bei dem elektrischen Antrieb 3 um einen Zusatzantrieb zusätzlich zu konventionellen Antrieben beispielsweise mittels eines Verbrennungsmotors handelt.
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Die Erfindung umfasst darüber hinaus ferner insbesondere auch solche Inverterschaltungen, die dazu ausgestattet sind, Bewegungsenergie eines Elektrofahrzeuges 5 wieder zurück in elektrische Energie umzuwandeln und diese elektrische Energie wieder dem Energiespeicher 1 zuzuführen.
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6 zeigt eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Unterdrückung von Störsignalen in einer Inverterschaltung 2. In einem ersten Schritt 31 wird die Eingangsspannung der Inververschaltung 2 durch ein erstes Notchfilter 21 mit der entsprechenden ersten Filterfrequenz gefiltert. Beispielsweise kann es sich bei diesem ersten Notchfilter 21 um ein Filter handeln, das die Störungen der Grundfrequenz der PWM unterdrückt. In einem weiteren Schritt 32 wird darüberhinaus zusätzlich die Eingangsspannung der Inverterschaltung 2 durch ein zweites Notchfilter 22 mit einer zweiten Filterfrequenz gefiltert. Hierbei kann es sich zum Beispiel um die Störsignale der ersten Oberschwingung der PWM-Frequenz handeln. Andere Filterfrequenzen sind dabei selbstverständlich ebenso möglich. Darüber hinaus ist es auch möglich, in weiteren Schritten noch zusätzliche Frequenzen auszufiltern und somit weitere Störanteile zu eliminieren.
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Zusammenfassend betrifft die vorliegende Erfindung eine Inverterschaltung 2 zur Ansteuerung eines elektrischen Antriebes 3 mit einer verbesserten Unterdrückung von Störsignalen. Durch die Verwendung von mindestens zwei Notchfilter 21, 22 anstelle eines Zwischenkreiskondensators 25 können auftretende Störsignale zuverlässig unterdrückt werden. Dabei kann gleichzeitig die Schaltfrequenz des Inverters 20 signifikant angehoben werden, ohne dass sich dies nachteilig auf die auftretenden Störimpulse auswirkt. Die Erfindung betrifft ferner auch ein Elektrofahrzeug 5, das mit einer solchen Inverterschaltung 2 ausgerüstet ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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