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Die
Erfindung betrifft ein Röntgen-C-Bogensystem
nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1, also mit einem drehbaren
(angulierbaren) und kippbaren C-Bogen, an dem eine Röntgenquelle
und ein Röntgen-Flachdetektor
mit ebener Oberfläche
angeordnet sind. Ein solches Röntgen-C-Bogensystem
ist allgemein bekannt. Die Erfindung betrifft auch einen Rahmen
zur Anbringung am Röntgen-Flachdetektor eines
Röntgen-C-Bogens.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum technischen Unterstützen der
Zielführung
bei einer Punktion eines Patienten.
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Schon
seit langem werden bei interventionellen Eingriffen, so auch bei
Punktionen, unterstützend Röntgenbilder
aufgenommen, vor allem Fluoroskopie-Bilder. Bei Punktionen ist herbei
problematisch, dass auf Röntgenbildern
sehr häufig
die Punktionsziele (wie Gallengänge
oder Tumore) gar nicht erkennbar sind. Der behandelnde Arzt musste
sich daher grundsätzlich
an dem Knochengerüst
des Patienten orientieren. Bekannt ist es, vorab dreidimensionale
Bilddatensätze
aufzunehmen und diese zu dem Röntgensystem
zu registrieren. Der Begriff des Registrierens beinhaltet, dass
die Koordinaten, welche für
den dreidimensionalen Bilddatensatz gelten, den Koordinaten des
Röntgensystems
derart zugeordnet werden, dass eine Abbildung des einen Koordinatensystems
auf das andere Koordinatensystem definiert ist (lage- und dimensionsrichtige
Zuordnung der Koordinaten). Die Bilder aus dem einen System, d.
h. die vorab aufgenommenen Bilder, können dann den nachträglich aufgenommenen
Röntgenbildern
zugeordnet werden. Die Zweidimensionalität der nachträglich aufgenommenen
Röntgenbilder
bedingt, dass diese aus einer bestimmten Perspektive aufgenommen
sind. Es kann nun anhand der Registrierung, d. h. aufgrund der la ge-
und dimensionsrichtigen Zuordnung der Koordinaten, aus dem dreidimensionalen
Bilddatensatz eine 2D-Bilddarstellung erzeugt werden, die genau
dieselbe Perspektive einnimmt. Dann können die beiden Bilder, also
das aufgenommene Röntgenbild
und das berechnete 2D-Bild überlagert
werden. Hierfür,
wie auch für
die Registrierung, gibt es im Stand der Technik eine Vielzahl von
Techniken. Bei Punktionen wird dieses Verfahren bevorzugt eingesetzt,
wobei die dreidimensionalen Bilddaten mit einem Bildgebungsverfahren
erzeugt werden, in dem das Punktionsziel gut sichtbar ist. Die Registrierung
ermöglicht
somit das Einblenden des Punktionsziels in das Röntgenbild, das der Arzt während der
Punktion aufnimmt. Damit wird es ihm möglich, sich während der
Punktion zu orientieren.
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Problematisch
ist jedoch bei einer Punktion, dass die Punktionsnadel quasi eindimensional
ist. Die Nadeln sind als strichförmige
Objekte in den Röntgenbildern
sichtbar. Nicht sichtbar ist hierbei, ob sich die Nadel in der Richtung
senkrecht zur Bildebene vor oder hinter dem Punktionsziel befindet,
oder ob sie tatsächlich
auf das Punktionsziel zeigt. Bei einer Fluoroskopie-Aufnahme von
der Seite kann somit nicht in der Ebene senkrecht zur Bildebene
kontrolliert werden, ob die Nadel an der richtigen Stelle sitzt.
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Es
ist nicht möglich,
während
einer Punktion die Nadel von oben aufzunehmen derart, dass die Bildebene
senkrecht zur Erstreckung der Nadel liegt, weil dann die Hände des
Arztes ins Bild kommen würden,
was mit Strahlungsrisiken für
den Arzt verbunden wäre.
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Aus
der
DE 36 23 082 A1 ist
eine Röntgenstereoeinrichtung
bekannt, in der eine Punktionsnadel in einer Halterung vor dem Eingriff
auf einen Patienten ausgerichtet wird. Geber in der Halterung ermitteln
die Stellung der Halterung und berechnen daraus eine Ziellinie der
Punktionsnadel. Zu den Stereobildern wird dann ein Zielpunkt berechnet,
auf den die Punktionsnadel gegenwärtig zeigt. An dem Ort des berechneten
Ziel punkts wird dann in das Stereobild eine Zielmarkierung eingesetzt.
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Die
in der
DE 36 23 082
A1 offenbarte Anordnung hat sich jedoch offenbar aus den
verschiedensten Gründen
nicht durchsetzen können.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit bereitzustellen,
wie ein Arzt bei einer Punktion technisch unterstützt werden
kann, so dass er das Punktionsziel sicher findet.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Röntgen-C-Bogensystem
gemäß Patentanspruch
1 gelöst,
durch einen Rahmen gemäß Patentanspruch
6 und durch ein Verfahren zum technischen Unterstützen der
Zielführung
bei einer Punktion eines Patienten gemäß Patentanspruch 8.
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Die
Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass zwar während der eigentlichen Punktion
wegen der Aufnahme der Hände
des Arztes eine Abbildung mit der Bildebene senkrecht zum Verlauf
der Punktionsnadel nicht möglich
ist, dass dies aber sehr wohl vor der eigentlichen Punktion möglich ist.
Die Erfindung stellt die Möglichkeit
bereit, vor der eigentlichen Punktion die Stellung der Punktionsnadel
zu definieren und die Zielausrichtung anschließend beizubehalten.
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Das
erfindungsgemäße Röntgen-C-Bogensystem
ist dadurch gekennzeichnet, dass an dem Röntgen-Flachdetektor ein Punktionsnadelhalter
angebracht ist, der sich geradlinig senkrecht zu der ebenen Oberfläche erstreckt
und beispielsweise als gerades Rohr ausgebildet sein kann. Durch
die direkte Anbringung der Punktionsnadel in den Punktionsnadelhalter
an dem Röntgen-Flachdetektor
ist (und insbesondere anders als in der
DE 36 23 082 A1 ) ein direkter
Zusammenhang zwischen der Bildperspektive und der Ausrichtung der
Punktionsnadel gegeben. Röntgenbilder,
die mit Hilfe des Röntgen-Flachdetektors
aufgenommen werden, solange der Punktionsnadelhalter die Punktionsnadel
umfasst, zeigen genau die Sichtweise aus „Stechrich tung" der Nadel. Die Festlegung
eines Ziels ist damit definiert möglich.
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Bevorzugt
ist der Punktionsnadelhalter am Kreuzungspunkt von zwei sich kreuzenden
Streben angebracht, die parallel zu der ebenen Oberfläche an dem
Röntgen-Flachdetektor
befestigt sind und röntgenstrahlenundurchlässiges Material
umfassen bzw. vorzugsweise vollständig aus röntgenstrahlenundurchlässigem Material
bestehen, zum Beispiel aus Metall. Da, wie eingangs erwähnt, die
Punktionsnadel in dem Röntgenbild
nur schlecht zu erkennen ist, wenn das Röntgenbild senkrecht zur Punktionsnadel aufgenommen
wird, wirken die zwei sich kreuzenden Streben, die, da sie aus röntgenstrahlenundurchlässigem Material
bestehen, in dem Röntgenbild
abgebildet sind, wie eine Art Fadenkreuz, das den Zielpunkt der
Punktionsnadel angibt. Die Zielauffindung wird dadurch stark erleichtert.
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Bevorzugt
ist der Röntgen-Flachdetektor
relativ zu dem C-Bogen in Richtung senkrecht zu seiner ebenen Oberfläche verfahrbar,
wie dies bei den meisten Röntgen-C-Bogensystemen
des Standes der Technik der Fall ist. In diesem Falle ist es möglich, die Punktionsnadel
in dem Punktionsnadelhalter zu befestigen und mit Hilfe der Verfahrung
des Röntgen-Flachdetektors
direkt die Punktion durchzuführen,
wobei es möglich
ist, dass der Röntgen-Flachdetektor
soweit verfahren wird, dass die Punktionsnadel gerade den Patienten
berührt
und der Arzt dann die Punktionsnadel weiter in den Patienten hineinbewegt,
und wobei es auch möglich
ist, dass der Röntgen-Flachdetektor
weitergefahren wird und die Nadel damit in den Körper des Patienten zielgenau
hineinfährt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform,
die bei einer alternativen Punktionsvorbereitung eingesetzt wird,
umfasst das Röntgen-C-Bogensystem eine
Operationshalterung für
den Punktionsnadelhalter, die von der Bewegung des C-Bogens unabhängig ist
(sich also nicht zusammen mit dem C-Bogen bewegt). Der Röntgen-Flachdetektor
ist zu der Operationshalterung und/oder die Operationshalterung
zu dem Röntgen-Flachdetektor bewegbar
(genauer gesagt zu dem Punktionsnadelhalter an dem Röntgen-Flachdetektor).
Der Punktionsnadelhalter ist an der Operationshalterung befestigbar
und von dem Röntgen-Flachdetektor
abnehmbar, wobei das Abnehmen bevorzugt anschließend erfolgt.
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Damit
wird es möglich,
die Punktionsnadel, welche in dem Punktionsnadelhalter gehalten
ist, von dem C-Bogen mit dem Röntgen-Flachdetektor
abzutrennen. Die Operationshalterung kann in unmittelbarer Nähe des Patienten
angeordnet sein. Damit ist es möglich,
die Punktionsnadel direkt aus der Operationshalterung in den Patienten
zu verbringen und die eigentliche Punktion zielgenau durchzuführen. Dabei sollte
natürlich
gewährleistet
sein, dass bei der Befestigung des Punktionsnadelhalters an der
Operationshalterung dessen Ausrichtung und damit die Ausrichtung
der Punktionsnadel nicht geändert
wird.
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Die
Operationshalterung kann höhenverstellbar
und/oder drehbar sein, wobei die „und"-Alternative beinhalten kann, dass die
Operationshalterung eine kombinierbare Bewegung von Drehung und
Höhenverstellung
in einer Bewegung ausführen
kann. Sie sollte vor dem Befestigen des Punktionsnadelhalters in
ihrer Stellung arretierbar sein, damit die Zielausrichtung nicht
verloren geht.
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Der
erfindungsgemäße Rahmen
stellt ein Mittel dar, mit dem ein herkömmlicher Röntgen-Flachdetektor eines Röntgen-C-Bogensystems zusätzlich ausgestattet
werden kann, um so ein Röntgen-C-Bogensystem
der erfindungsgemäßen Art
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens bereitzustellen.
Entsprechend ist der Rahmen in seiner Form an die Form des Röntgen-Flachdetektors derart
angepasst, dass er an dem Röntgen-Flachdetektor an
definierter Stelle befestigbar ist. An dem Rahmen befindet sich
zumindest eine sich im befestigten Zustand senkrecht zu der ebenen
Oberfläche des
Röntgen-Flachdetektors
erstreckende Strebe aus röntgenstrahlenundurchlässigem Material,
an der ein geradliniger Punktionsnadelhalter derart befestigt (oder
befestigbar und bevorzugt auch abnehmbar) ist, dass er sich im befestigten
Zustand des Rahmens senkrecht zu der Strebe und damit senkrecht
zur ebenen Oberfläche
des Röntgen-Flachdetektors
erstreckt.
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Zwar
genügt
eine Strebe, um den Punktionsnadelhalter zu befestigen. Ist dieser
etwas breiter als die Strebe, so ist der Punktionsnadelhalter und
damit die Position der Punktionsnadel im Röntgenbild zu erkennen. Bevorzugt
umfasst der Rahmen jedoch zwei Streben aus röntgenstrahlenundurchlässigem Material,
die sich in einem Kreuzungsbereich kreuzen, und der Punktionsnadelhalter
ist am Kreuzungsbereich befestigt (oder befestigbar). In diesem
Fall ist es nicht notwendig, dass der Punktionsnadelhalter breiter
ist als die Streben. Der Kreuzungsbereich definiert den Ort des
Punktionsnadelhalters fest. Im Röntgenbild
sind die sich kreuzenden Streben nach Art eines Fadenkreuzes zu
sehen, in dessen Kreuzungspunkt eben der Zielpunkt zu liegen hat.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum technischen Unterstützen
der Zielführung
bei einer Punktion eines Patienten umfasst die Schritte:
- a) Bereitstellen eines erfindungsgemäßen Röntgen-C-Bogensystems,
wobei bereits zu Anfang eine Punktionsnadel in dem Punktionsnadelhalter gehalten
sein kann,
- b) Verbringen des Patienten in das Röntgen-C-Bogensystem (üblicherweise
auf einen Patiententisch, wobei der Patient dem Röntgen-Flachdetektor
zugewandt ist),
- c) Erzeugen zumindest einer Abbildung eines zu punktierenden
Körperbereichs
des Patienten unter Einsatz des Röntgen-C-Bogensystems, in der der Punktionsnadelhalter
und/oder die Punktionsnadel als punktförmiges Objekt gekennzeichnet (durch
das oben genannte Fadenkreuz) oder sichtbar ist,
- d) Wiederholen von Schritt c) für verschiedene Dreh- und Kippstellungen
des C-Bogens (d. h. Verfahren der Angulation und der Kippstellung des
C-Bogens), bis das abgebildete punktförmige Objekt genau auf einem
Zielpunkt in dem Körperbereich
liegt, und
- e) Ermöglichen
der Durchführung
der Punktion bei bleibender Zielausrichtung der Nadel.
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Das
Verfahren kann gemäß zweier
Alternativen durchgeführt
werden, nämlich
einmal unter Einbeziehung einer Registrierung, die eingangs beschrieben
wurde, und andernfalls unter Wegfall einer Registrierung. Eine Registrierung
ist nicht erforderlich, wenn in den Röntgenbildern der zu punktierende Körperbereich
ausreichend gut sichtbar ist, beispielsweise wenn dort aufgrund
einer vorherigen Maßnahme
Kontrastmittel bereitgestellt ist. In diesem Fall umfasst das Erzeugen
der Abbildung lediglich die Aufnahme eines Röntgenbilds.
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Es
kann auch, wie aus dem Stand der Technik grundsätzlich bekannt, eine Registrierung
durchgeführt
werden, was insbesondere in dem Falle sinnvoll und eigentlich notwendig
ist, dass der zu punktierende Körperbereich
in den Röntgenbildern
nicht oder nur schlecht sichtbar ist. Das Verfahren ist in diesem
Fall dadurch gekennzeichnet, dass das Erzeugen der Abbildung(en)
umfasst, dass
- – vor Schritt c) und bevorzugt
vor Schritt b) mit einem Abbildungsverfahren, in dem der zu punktierende
Körperbereich
darstellbar ist, ein dreidimensionaler Bilddatensatz gewonnen wird,
dessen Koordinatensystem durch eine Registrierung den Koordinaten
des C-Bogens, die durch dessen Drehbarkeit und Kippbarkeit definiert
sind, lage- und dimensionsrichtig zugeordnet wird,
- – dann
jeweils ein Röntgenbild
aufgenommen wird, wobei die jeweiligen Koordinaten des C-Bogens
erfasst werden,
- – die
den erfassten Koordinaten zugeordneten Koordinaten des 3D-Bilddatensatzes
ermittelt werden und eine 2D-Bilddarstellung aus dem 3D-Bilddatensatz
erzeugt wird, welche der Perspektive des Röntgenbildes, die durch die
Koordinaten des C-Bogensystems definiert sind, entspricht, und
- – das
Röntgenbild
der 2D-Bilddarstellung überlagert
und beide zu der Abbildung zusammengefasst werden, wobei in den
Abbildungen von dem Röntgenbild
zumindest das punktförmige Objekt und
von dem 3D-Bilddatensatz eine Darstellung des zu punktierenden Körperbereichs
zu sehen ist.
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Wie
oben bereits erwähnt,
kann bei beiden vorgenannten Alternativen des Verfahrens entweder die
Punktionsnadel mit dem Röntgen-Flachdetektor zu
dem Patienten gefahren werden, so dass der Arzt dann die Punktionsnadel
in den Patienten nachfolgend hineinstechen kann. (Die Punktionsnadel
kann auch letztlich durch Verfahren des Röntgen-Flachdetektors in den
Patienten hineingefahren werden, wobei dies dem Arzt und dessen
Steuerung des Röntgen-Flachdetektors überlassen
ist.) Alternativ wird der Punktionsnadelhalter zu der Operationshalterung und/oder
die Operationshalterung zu dem Punktionsnadelhalter gebracht, an
der Operationshalterung bei Beibehaltung ihrer in Schritt d) definierten
Zielausrichtung befestigt, und so wird es ermöglicht, dass nachfolgend der
Arzt das Punktieren durch Führung der
Nadel in dem Punktionsnadelhalter zu dem Patienten hin durchführt.
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Bevorzugt
erfolgt bei letzterer Alternative eine weitere Unterstützung der
eigentlichen Punktion durch Fluoroskopie-Bilder, welche nun jedoch aus anderer
Perspektive aufgenommen werden. Demzufolge wird der C-Bogen nach
dem Befestigen der Punktionsnadel an der Operationshalterung verschwenkt
(vorzugsweise um mindestens 90°),
so dass während
der Durchführung
der Punktion Röntgenbilder
aufnehmbar sind, in denen der Verlauf der Punktionsnadel abgebildet
ist. Man profitiert dann in optimaler Weise von der Abnehmbarkeit
der Punktionsnadelhalterung von dem Röntgen-Flachdetektor, der somit
bei der Durchführung
der ersten Schritte in fester Beziehung zu der Nadel steht, damit
die Zielausrichtung definiert werden kann und bei den weiteren Schritten,
d. h. bei der eigentlichen Punktion dann die bewährte Rolle als unterstützendes
Bildgebungssystem hat, wie dies im Stand der Technik bekannt ist.
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Nachfolgend
werden bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung unter Bezug auf die Zeichnungen beschrieben, in denen:
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1 einen
mit einem erfindungsgemäßen Rahmen
ausgestatteten Röntgen-Flachdetektor zeigt,
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2 den
vollständigen
Röntgen-C-Bogen mit
dem Patienten darstellt, wie er die Durchführung einer ersten Art von
Punktion ermöglicht,
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3 und 4 die
verschiedenen Schritte der Durchführung einer Punktion veranschaulichen, wie
sie durch eine abgewandelte Art des Röntgen-C-Bogensystems ermöglicht ist, und
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5 bis 7 Ansichten
der bei einer Ausführungsform
der Erfindung verwendeten Operationshalterung veranschaulichen.
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Dargestellt
in 1 ist ein herkömmlicher Röntgen-Flachdetektor 10.
Ein solcher Röntgen-Flachdetektor 10 ist
in einem Röntgen-C-Bogensystem
an einem Röntgen-C-Bogen 12 (siehe 2) befestigt.
An der gegenüberliegenden
Seite ist als Röntgenquelle
eine Röntgenröhre 14 befestigt.
Wie der Begriff des Röntgen-Flachdetektors
bereits klarstellt, weist dieser eine ebene Oberfläche auf.
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An
dem Röntgen-Flachdetektor 10 (1) wird
nun erfindungsgemäß ein Rahmen 16 mit
Rahmenwänden 18 befestigt.
Die Form des Rahmens 16 ist an die Form des Röntgen-Flachdetektors
angepasst. Da der Röntgen-Flachdetektor
vorliegend eine im Wesentlichen rechteckige Oberfläche hat,
muss der Rahmen 16 nur ebenfalls rechteckig sein und dieselbe
Größe wie der
Röntgen-Flachdetektor 10 haben.
Der Rahmen 16 ist somit an dem Röntgen-Flachdetektor befestigbar
und in 1 auch befestigt dargestellt. Parallel zu den
Rahmenwänden 18 erstrecken
sich Streben 20, die sich in einem Kreuzungsbereich 22 kreuzen.
Die Streben 20 bestehen aus Metall und sind daher nicht
röntgenstrahlendurchlässig. Sie
erstrecken sich parallel zur Ebene des Röntgen-Flachdetektors. An dem
Kreuzungsbereich 22 di rekt befestigt ist ein Punktionsnadelhalter 24.
Es handelt sich hierbei um ein Rohr von rundem Querschnitt, in das
eine ebenfalls runde Punktionsnadel in einfacher Weise eingeschoben
werden kann. Ein Fixierstift 26 hält die Nadel in dem Rohr fest.
Anstelle des Fixierstifts 26 kann auch vom Formschluss
der Nadel in dem Punktionsnadelhalter 24 zum Halt der Nadel
Gebrauch gemacht werden.
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Durch
den senkrechten Verlauf des stabförmigen Punktionsnadelhalters 24 bezüglich der
ebenen Oberfläche
des Röntgen-Flachdetektors 10 ist die
Nadel nicht wie sonst bei Röntgenbildern
nahezu stets üblich,
als strichförmiges
Objekt zu sehen, sondern lediglich punktförmig. Im vorliegenden Fall
ist der Punktionsnadelhalter nicht größer, als es die Ausmessungen
des Kreuzungsbereichs 22 sind, so dass bei korrekter senkrechter
Ausrichtung des Punktionsnadelhalters 24 der Punktionsnadelhalter
gar nicht in den Röntgenbildern
zu sehen ist. Der Kreuzungsbereich 22 gibt in den Röntgenbildern
eine Information betreffend die Ausrichtung der Nadel wieder. Die Röntgenbilder
sind jeweils Röntgenbilder
aus „Sicht" der Punktionsnadel.
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Es
muss nun nur noch in den Röntgenbildern eine
Deckung des Kreuzungsbereichs 22 mit dem zu punktierenden
Bereich stattfinden. Dann ist die Punktionsnadel direkt auf den
zu punktierenden Bereich ausgerichtet. Hierbei ist es einerseits
möglich,
dass der zu punktierende Bereich ausreichend kontrastreich ist,
dass die Aufnahme von Röntgenbildern
mit Hilfe der Röntgenröhre 14 und
des Röntgen-Flachdetektors 10 genügt, um auf
den zu punktierenden Bereich zielen zu können. Häufig bzw. in der Regel wird eine
vorherige dreidimensionale Abbildung des Patienten notwendig sein
durch Verwendung eines anderen Bildabbildungssystems (Computertomographie, Magnetresonanz,
dynamische Computertomographie), mit Hilfe dessen das zu punktierende
Organ (üblicherweise
Gallengänge
oder Leber) sichtbar gemacht werden kann. Der dreidimensionale Bilddatensatz
kann auch mithilfe des Röntgen-C-Bogensystems
aufgenommen werden. Durch die Registrierung des 3D-Bilddatensatzes
zu den Koordinaten des Röntgen-C-Bogensystems
ist es möglich,
perspektivgleiche zweidimensionale Bilder aus dem 3D-Bilddatensatz
zu der jeweiligen Stellung des Röntgen-C-Bogens
und damit zu den aus dieser Stellung gemachten Röntgenbildern zu erzeugen und
die 2D-Bilddarstellungen aus dem 3D-Bilddatensatz mit den gemachten
Röntgenbildern
zu überlagern.
Dann ist im 3D-Bilddatensatz der zu punktierende Körperbereich
sichtbar, in den Röntgenbildern
ist das Kreuz, das durch die Streben 20 gebildet ist, sichtbar,
und es kann der Röntgen-C-Bogen
solange verfahren werden, bis das Kreuz genau auf den zu punktierenden Körperbereich
zielt.
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Nachfolgend
kann die eigentliche Punktion weiter vorbereitet werden.
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Bei
einer Ausführungsform,
wie sie in 2 veranschaulicht ist, bleibt
die Punktionsnadel in dem Punktionsnadelhalter, ist einmal die Zielausrichtung des
C-Bogens 12 erfolgt. Herkömmliche Röntgen-C-Bögen erlauben eine Bewegung
des Röntgen-Flachdetektors senkrecht
zu dessen (ebener) Oberfläche,
siehe Pfeil 28. Insbesondere kann der Röntgen-Flachdetektor 10 in
Richtung zum Patienten 30 gefahren werden. Damit bewegt
sich auch der Punktionsnadelhalter 24 und die darin gehaltene
Positionsnadel in Richtung zum Patienten 30 (siehe Pfeil 32).
Dieses Verfahren kann solange erfolgen, bis die Punktionsnadel den
Patienten 30 erreicht hat. Anschließend kann der behandelnde Arzt
die eigentliche Punktion durchführen,
indem er die Nadel in derselben Richtung weiter einsticht. Es ist
nicht unbedingt das manuelle Eingreifen des Arztes notwendig. Der
Röntgen-Flachdetektor 10 kann
auch weiter gemäß dem Pfeil 28 in
Richtung des Patienten 30 verfahren werden, so dass die
Punktionsnadel (welche in diesem Fall ausreichend weit aus dem Punktionsnadelhalter 24 herausstehen
muss – nicht
gezeigt) in den Patienten 30 eindringt, so dass die eigentliche Punktion
durch das Verfahren des Röntgen-Flachdetektors
durchgeführt
wird. Ist die Punktionsnadel dann ausreichend tief in den Patienten
eingefahren, wird der Röntgen-Flachdetektor
zurückgezogen,
und die Punktionsnadel steht dem be handelnden Arzt für weitere
Behandlungsschritte zur Verfügung.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung wird an dem Röntgen-C-Bogensystem
ein Operationshalter 34 bereitgestellt, der sich, wie gezeigt,
soweit erstreckt, dass sein freies Ende (nicht gesondert bezeichnet)
in die Nähe
des Punktionsnadelhalters 24 gelangt und vorzugsweise diesen
berührt.
Das freie Ende des Operationshalters 34 kann gabelförmig ausgestaltet
sein, wobei dann bevorzugt der Operationshalter 34 so bewegt
wird, dass die Gabel den Punktionsnadelhalter 24 umfasst.
Es ist dann möglich,
den Punktionsnadelhalter 24 zunächst in die Zielstellung zu
verbringen (wie oben beschrieben), dann ihn an dem Operationshalter 34 zu
befestigen und nachfolgend von dem Röntgen-Flachdetektor 10 zu
lösen.
Der Zeitpunkt des Übergangs
des Punktionsnadelhalters 24 von dem Röntgen-Flachdetektor 10 auf
den Operationshalter 34 ist in 3 dargestellt,
und in 4 ist dargestellt, dass nachfolgend der Röntgen-C-Bogen 12 und
damit der Röntgen-Flachdetektor 10 verfahren
wird. Zwar kann die Punktionsnadel zuvor im Punktionsnadelhalter 24 gehalten
sein. Bevorzugt wird sie jedoch erst nach Lösen des Punktionsnadelhalters 34 von
dem Röntgen-Flachdetektor
in diesen eingeschoben (in 4 dargestellt:
die Nadel ist mit der Bezugszahl 36 bezeichnet). Wenn gewährleistet
wurde, dass der Punktionsnadelhalter seine Zielausrichtung beim Übergang
vom Röntgen-Flachdetektor 10 zum
Operationshalter 34 beibehalten hat, zielt die Punktionsnadel 36 in
die richtige Richtung. Es ist dann möglich, dass der Arzt die Punktionsnadel 36,
durch den Punktionsnadelhalter 24, zielgenau in den Patienten 30 einbringt
und die eigentliche Punktion vornimmt. Durch das Verfahren des C-Bogens 12 ist
es möglich, während der
Punktion Fluoroskopie-Bilder aus anderen Perspektiven aufzunehmen,
in denen dann die Nadel strichförmig
gezeigt ist, was den Arzt bei seiner Behandlung weiter unterstützt.
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Der
Operationshalter 34 ist in der Darstellung am Patiententisch 38,
auf dem der Patient 30 liegt, befestigt. Genauere Darstellungen
des Operationshalters 34 finden sich in den 5 bis 7,
welche den Operationshalter mit dem Patienten 30 auf dem Patiententisch 38 aus
drei Perspektiven senkrecht zueinander zeigen (von vorne, von der
Seite und von oben).
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Der
Operationshalter 34 ist um eine Achse senkrecht zum Patiententisch 38 drehbar,
siehe symbolisch hierfür
das Gelenk 40 in 6. Er ist
senkrecht zu dieser Achse auf und ab bewegbar (kippbar, symbolisiert
durch das Gelenk 42 in 5). In den 5 bis 7 dargestellt,
ist der Operationshalter 34 mit daran angebrachtem Punktionsnadelhalter 24. Die
Art der Befestigung ist beliebig und muss nur gewährleisten,
dass die Zielausrichtung beibehalten bleibt. Symbolisch dargestellt
ist eine Schraubklemme 44.
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Die
Erfindung stellt eine praktische Zusatzausrüstung für ein Röntgen-C-Bogensystem, nämlich den
Rahmen 16 mit den Wänden 18,
den Streben 20 und dem Punktionsnadelhalter 26 bereit, durch
die ein Röntgen-C-Bogensystem
vor Durchführung
einer Punktion so ausgerüstet
werden kann, dass die Punktion technisch in einer Art und Weise unterstützt werden
kann, wie sie bisher noch nicht bekannt ist. Der Arzt wird bei der
Durchführung
der eigentlichen Punktion insbesondere technisch so unterstützt, dass
er besonders zielgenau und sicher punktieren kann.