DE3623082A1 - Roentgenstereoeinrichtung - Google Patents
RoentgenstereoeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Röntgenstereoeinrichtung mit
zwei in geringem Abstand angeordneten Röntgenstrahlen
quellen, deren Zentralstrahlen sich in der Aufnahmeebene
schneiden, und mit einer Röntgenbildverstärker-Fernseh
kette, die einen Röntgenbildverstärker, auf dessem Ein
gangsleuchtschirm die von beiden Röntgenstrahlenquellen
zeitlich hintereinander erzeugten Bilder erscheinen, eine
Fernsehkamera zur Aufnahme der Röntgenbildverstärker-Aus
gangsbilder, an der Fernsehkamera angeschlossene Spei
chermittel für die Stereobilder und ein Stereowiedergabe
gerät enthält, bei der zwischen den Speichermitteln und
dem Stereowiedergabegerät Additionsstufen angeordnet
sind, die den Ausgangssignalen der Speichermittel von
einem Signalgenerator erzeugte, durch Geber veränderbare
Signale überlagern. Derartige Röntgenstereoeinrichtungen
werden benutzt, um bei der Durchleuchtung Röntgenbilder
räumlich betrachten zu können.
Aus der US-PS 44 85 815 ist eine Vorrichtung zur Punktie
rung unter Sichtkontrolle mit einer Röntgenfernsehein
richtung beschrieben. Die Punktionsvorrichtung besteht
aus einem linealähnlichen Träger, in dessen Mitte die
Punktionsnadel befestigt ist. Damit eine direkte Bestrah
lung der Hände vermieden wird, kann der Träger an beiden
Enden angefaßt werden. Die Nadel wird dabei derart ausge
richtet, daß sie in Richtung der Röntgenstrahlen weist.
Hierdurch läßt sich zwar die Richtung des Nadeleinstiches
erkennen; eine genaue Ausrichtung des Einstichkanales ist
aber nur durch Verschwenken der Röntgendiagnostikeinrich
tung möglich. Es läßt sich aber hierbei die Einstichtiefe
nicht erkennen.
Zur genaueren Erkennbarkeit der räumlichen Anordnung
wird deshalb häufig eine beispielsweise aus der DE-PS
30 06 749 bekannte Röntgenstereoeinrichtung mit Fernseh
bildwiedergabe verwendet, bei der die beiden in Stereo
basis angeordneten Röntgenstrahlenquellen derart gesteu
ert werden, daß zwei ein Stereobildpaar bildende Aufnah
men mit geringer Zeitdifferenz entstehen. Diese Aufnahmen
werden in bekannter Weise von einer Fernsehkamera abgeta
stet und in je einem Bildspeicher zwischengespeichert.
Anschließend wird das gespeicherte Bildpaar auf zwei
Bilddröhren wiedergegeben, deren Bilder jeweils einem
Auge getrennt zugeführt werden. Als nachteilig hat sich
hierbei erwiesen, daß der Operateur nicht jedesmal in der
Lage war, allein aus dem visuellen Eindruck der auf der
Haut aufgesetzten Nadel, die nur zum Teil am Rande des
Stereobildes zu sehen ist, den gewünschten Einstichkanal
mit der geforderten Genauigkeit festzulegen.
Hierzu ist aus der DE-OS 29 36 259 eine Vorrichtung zum
Punktieren von Organen bekannt, bei der an einem Ultra
schall-Applikator eine Führungsvorrichtung für eine Punk
tionsnadel angebracht ist, die mit dem Ultraschallgerät
derart verbunden ist, daß in Abhängigkeit von der Stel
lung des Führungskanales ein die Einstichrichtung kenn
zeichnender Leitstrahl in das Ultraschallbild eingeblendet
wird. Aber auch hier ist wegen der nur zweidimensionalen
Darstellung eine genaue Punktierung nicht möglich. Außer
dem hat der Operateur bei der Punktierung nicht seine
volle Bewegungsfreiheit. Zum einen muß er das Ultra
schall-Array halten, an dem die Führung angebracht ist.
Weiterhin muß er dann die Nadel in diese Führung einbri
ngen und nach Ausrichtung der Nadel diese in den Körper
einbringen. Eine genaue Ermittlung der Einstichtiefe ist
hierbei auch nicht möglich.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine Röntgenste
reoeinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
die ohne zusätzlichen Aufwand für den Operateur eine
äußerst genaue Führung einer Punktionsnadel unter Bild
schirmbetrachtung ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Röntgenstereoeinrichtung über Positions- und/oder Winkel
geber mit einer Zieleinrichtung verbunden ist und daß der
Signalgenerator aus den Stellungen der Geber ein Ziel er
mittelt, auf das die Zieleinrichtung ausgerichtet ist,
und ein Signal erzeugt, das als Zielmarkierung in das
Stereobild eingeblendet wird. Diese Vorrichtung ermög
licht also eine genaue Führung beispielsweise einer Punk
tionsnadel in der Zieleinrichtung, wobei durch die Geber
die Position und Lage der Führung dem Signalgenerator
übermittelt werden, so daß dieser aufgrund dieser Werte
eine die Richtung der Führung kennzeichnende Einblendung,
beispielsweise einen in dem Stereobild räumlich angeord
neten Leitstrahl, bewirkt. Durch die räumliche Betrach
tungsweise kann auch hierbei leicht die erforderliche
Eindringtiefe beispielsweise unter Sichtkontrolle ermit
telt werden.
Die Röntgenstereoeinrichtung läßt sich vorteilhaft bei
einer Punktion einsetzen, wenn die Zieleinrichtung eine
Führung für eine Nadel aufweist und wenn in Abhängigkeit
von der Stellung der Geber der Signalgenerator ein Signal
erzeugt, so daß ein den Weg und die notwendige Eindring
tiefe der Nadel kennzeichnender Leitstrahl in das Stereo
bild eingeblendet wird. Die Röntgenstereoeinrichtung läßt
sich universell einsetzen, wenn die Zieleinrichtung einen
mit der Röntgenstereoeinrichtung gelenkig verbundenen
Tragarm aufweist, so daß die Zieleinrichtung in eine
Parkstellung schwenkbar ist. Ein deutlicher Unterschied
des Leitstrahles zur Abbildung der Nadel wird erreicht,
wenn der Leitstrahl einen gegenüber der Darstellung der
Nadel anderen Helligkeitswert aufweist.
Die Röntgenstereoeinrichtung läßt sich auch in der Litho
tripsie verwenden, wenn die Zieleinrichtung mit einem
Stoßwellengenerator verbunden ist und wenn in Abhängig
keit von der Stellung der Geber der Fokussierungspunkt
des Stoßwellengenerators in das Stereobild eingeblendet
wird.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
In der Figur ist eine Röntgenstereoeinrichtung mit einem
Röntgengenerator 1 zur Erzeugung der Hochspannung für
eine Stereo-Röntgenröhre 2 mit zwei Röntgenstrahlenquel
len dargestellt. Es können aber auch zwei getrennte Rönt
genröhren Verwendung finden. Die Röntgenstrahlen durch
dringen das Aufnahmeobjekt 3 und erzeugen auf dem Ein
gangsleuchtschirm des durch eine C-bogenförmige Halterung
4 mit der Röntgenröhre 2 verbundenen Röntgenbildverstär
kers 5 ein Strahlenbild, das auf dem Ausgangsleuchtschirm
des Röntgenbildverstärkers 5 von einer Fernsehkamera 7
über eine Optik 6 aufgenommen wird. Das Videosignal der
Fernsehkamera 7 ist einem Schalter 8 zugeführt, der die
Videosignale auf zwei Speicher 9 und 10 alternierend
durchschaltet.
Den Ausgangssignalen der beiden Speicher 9 und 10 wer
den in zwei Additionsstufen 11 und 12 Signale überlagert,
die ein Signalgenerator 13 erzeugt. Die Summensignale
werden zwei Bildröhren 14 und 15 zugeführt, die in einem
Stereowiedergabegerät 16 untergebracht sind. Die beiden
Bildröhren 14 und 15 sind beispielsweise durch eine Zwi
schenwand 17 getrennt und können durch Öffnungen 18 von
einem Beobachter 19 betrachtet werden, wobei jedes Bild
auf den Bildröhren 14 und 15 getrennt nur einem Auge des
Beobachters 19 zugeführt wird. Eine Zentraleinheit 20
steuert den Funktionsablauf sämtlicher Komponenten und
synchronisiert die Videosignale.
Im folgenden wird nun die Funktionsweise der Röntgenste
reoeinrichtung beschrieben. Von der Zentraleinheit 20 ge
steuert aktiviert der Röntgengenerator 1 zuerst die erste
Strahlenquelle der Röntgenröhre 2, die ein Strahlenbündel
in Richtung auf das Aufnahmeobjekt 3 aussendet. Dieses
erste Teilbild wird von der Fernsehkamera 7 aufgenommen
und dessen Videosignal im Speicher 9 abgespeichert. Nach
erfolgter Aufnahme wird der Schalter 8 umgeschaltet und
anschließend die zweite Strahlenquelle der Stereoröntgen
röhre 2 eingeschaltet, die ihrerseits ein Strahlenbündel
aussendet, das das Aufnahmeobjekt 3 durchdringt und ein
Strahlenbild auf dem Eingangsleuchtschirm des Röntgen
bildverstärkers 5 erzeugt. Das dem zweiten Teilbild ent
sprechende Videosignal der Fernsehkamera 7 wird nunmehr
dem Speicher 10 zugeleitet. Ist auch das zweite Teilbild
abgespeichert, kann der Aufnahmevorgang beendet werden.
Die an dem Stereowiedergabegerät 16 anliegenden Video
signale erzeugen zwei Teilbilder, die aufgrund ihres
räumlichen Versatzes dem Beobachter 19 ein räumliches
Bild darbieten.
An der Halterung 4 für die Röntgenröhre 2 und den Rönt
genbildverstärker 5 ist über ein erstes Drehgelenk 21 ein
Tragarm 22 schwenkbar befestigt. An dem freien Ende des
Tragarmes 22 ist über ein zweites, um die Längsachse des
Tragarmes 22 drehbares Drehgelenk 23 eine Zieleinrichtung
24 befestigt, die gabelförmig ausgebildet ist. In dem
Zwischenraum zwischen den beiden Schenkeln der Zielein
richtung 24 ist um ein drittes Drehgelenk 25 schwenkbar
eine Führung 26 für eine Punktionsnadel 27 angeordnet.
Das zweite Drehgelenk 23 sowie das dritte Drehgelenk 25
und die Führung 26 sind mit Gebern versehen, die an dem
Signalgenerator 13 angeschlossen sind und ihm Signale
zuführen, die den Winkelstellungen der Drehgelenke 23 und
25 und dem Längssweg der Nadelführung entsprechen. Weit
erhin kann der Tragarm 22 beispielsweise teleskopartig
ausgebildet sein, wobei die ausgezogene Länge durch einen
Wegaufnehmer erfaßt wird, dessen Signale ebenfalls dem
Signalgenerator 13 zugeführt werden.
Der Signalgenerator 13 ermittelt aus diesen ihm zugeführ
ten Werten die Zielrichtung der Führung 26 in den beiden
Stereo-Teilbildern. Aufgrund dieser ermittelten Zielrich
tung wird in den dem Stereowiedergabegerät 16 zugeführten
Videosignalen eine Einblendung überlagert, die in dem
Stereobild die räumliche Zielrichtung der Zieleinrichtung
24 angibt. Die Einblendung erfolgt hierbei vorzugsweise
als heller Leitstrahl, da die Nadel normalerweise dunkel
dargestellt ist, so daß die Beobachtungsperson 19 den
Unterschied zwischen Nadel und Leitstrahl und somit die
bisherige Eindringtiefe erkennen kann und die Länge der
Leitstrahlen für den Punktionsort über eine nicht ge
zeichnete Tastatur oder Potentiometer für den Generator
13 festlegt.
Mit einer zuvor gemachten, gespeicherten Stereobildauf
nahme ermöglicht die elektronische Zieleinrichtung die
exakte Ausrichtung der Nadelführung auf den Punktionsort
und die anschließende Punktion ohne Strahlung. Nach dem
Einstechen der Nadel, beispielsweise nach wenigen Zenti
metern, kann ein weiteres Stereospeicherbild aufgenommen
werden, damit die reale Nadellage kontrolliert werden
kann. Die Nadel könnte mit einem entsprechenden Zusatz
aber auch nach Einstellung der Führungsmechanik anhand
des Stereospeicherbildes motorisch im Führungskanal vor
angetrieben werden. Dies kann fernbedient unter Stereo
durchleuchtungskontrolle erfolgen.
Durch das erste Drehgelenk 21 läßt sich der Tragarm 22
bei Bedarf von der dargestellten Position, in der er
zweckmäßigerweise arretiert gehalten wird, in eine außer
halb des Strahlenganges der Röntgenröhre 2 und außerhalb
des Wirkungsbereiches einer Untersuchungsperson befindli
che Parkstellung schwenken.
Die Zieleinrichtung 24 kann aber auch mit einem Stoßwel
lengenerator versehen sein. Mit dem räumlichen Leitstrahl
kann das Stoßwellenrohr anhand des gespeicherten Stereo
bildes der Niere exakt auf Nierensteine ausgerichtet wer
den. Zusätzlich kann der Fokussierungspunkt des Stoßwel
lengenerators im Stereobild auf dem Leitstrahl markiert
werden.
Claims (5)
1. Röntgenstereoeinrichtung mit zwei in geringem Abstand
angeordneten Röntgenstrahlenquellen (2), deren Zentral
strahlen sich in der Aufnahmeebene schneiden, und mit
einer Röntgenbildverstärker-Fernsehkette (5 bis 18), die
einen Röntgenbildverstärker (5), auf dessen Eingangs
leuchtschirm die von beiden Röntgenstrahlenquellen (2)
zeitlich hintereinander erzeugten Bilder erscheinen, ei
ne Fernsehkamera (7) zur Aufnahme der Röntgenbildverstär
ker-Ausgangsbilder, an der Fernsehkamera (7) angeschlos
sene Speichermittel (9, 10) für die Stereobilder und ein
Stereowiedergabegerät (16) enthält, bei der zwischen den
Speichermitteln (9, 10) und dem Stereowiedergabegerät
(16) Additionsstufen (11, 12) geordnet sind, die den
Ausgangssignalen der Speichermittel (9, 10) von einem
Signalgenerator (13) erzeugte, durch Geber veränderbare
Signale überlagern, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Röntgenstereoeinrichtung über
Positions- und/oder Winkelgeber mit einer Zieleinrichtung
(24) verbunden ist und daß der Signalgenerator (13) aus
den Stellungen der Geber ein Ziel ermittelt, auf das die
Zieleinrichtung (24) ausgerichtet ist, und ein Signal er
zeugt, das als Zielmarkierung in das Stereobild einge
blendet wird.
2. Röntgenstereoeinrichtung nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Ziel
einrichtung (24) eine Führung (26) für eine Punktionsna
del (27) aufweist und daß in Abhängigkeit von der Stel
lung der Geber der Signalgenerator (13) ein Signal er
zeugt, so daß ein den Weg und die notwendige Eindring
tiefe der Punktionsnadel (27) kennzeichnender Leitstrahl
in das Stereobild eingeblendet wird.
3. Röntgenstereoeinrichtung nach Anspruch 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Ziel
einrichtung (24) einen mit der Röntgenstereoeinrichtung
gelenkig verbundenen Tragarm (22) aufweist, so daß die
Zieleinrichtung (24) in eine Parkstellung schwenkbar ist.
4. Röntgenstereoeinrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Leitstrahl eine gegenüber der Darstellung der Punktions
nadel (27) anderen Helligkeitswert aufweist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zieleinrichtung (24)
mit einem Stoßwellengenerator verbunden ist und daß in
Abhängigkeit von der Stellung der Geber der Fokussie
rungspunkt des Stoßwellengenerators in das Stereobild
eingeblendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863623082 DE3623082C2 (de) | 1986-07-09 | 1986-07-09 | Röntgenstereoeinrichtung |
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DE3623082C2 DE3623082C2 (de) | 1994-08-25 |
Family
ID=6304753
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DE19863623082 Expired - Fee Related DE3623082C2 (de) | 1986-07-09 | 1986-07-09 | Röntgenstereoeinrichtung |
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