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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Handwerkzeug zum Arretieren
einer Buchse in einer Öffnung
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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In
der Automobilindustrie werden häufig Kunststoffteile
verarbeitet, wobei unter Kunststoffen alle Materialien verstanden
werden, die elastisch verformbar sind. Um zu verhindern, dass das
Kunststoffteil durch Befestigungsmittel, insbesondere Schrauben,
die in eine am Kunststoffteil vorhandene Öffnung einzubringen sind, beschädigt wird,
ist es allgemein üblich,
vor dem Einbringen der Befestigungsmittel Buchsen mit einseitigem
Kragen in der Öffnung im
Kunststoffteil, beispielsweise einem Stoßfänger, zu verwenden. Die Buchsen
werden, wie auch andere Bauteile, vormontiert. Es ist bekannt, dass
die Buchsen mit einem einfachen Werkzeug eingesetzt und nur durch
Klemmkraft gehalten werden. Die Klemmkraft der Buchsen schwankt.
Die Buchsen können
beim Transport von der Vormontage zur Endmontage aus dem Kunststoffteil
fallen.
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Aus
der
US 2,605,011 ist
ein Handwerkszeug bekannt, das eine Spreizeinrichtung zum Spreizen
von Hohlnieten zeigt. Hierzu dienen zwei Backen mit kugelförmigem Ende,
die zentrisch von einem Dorn durchsetzt sind, der gegen die Kraft
einer Feder die Backen spreizt. Dadurch kann der Kragen des Hohlnietes,
nachdem er in die Öffnung
zweier Bauteile eingesetzt wurde, aufgeweitet werden. Da keine Halteeinrichtung
für den
Hohlniet vorgesehen ist, muss er zuerst in die Bauteilöffnung eingesetzt
werden. Buchsen können
nicht eingesetzt werden, da sie nicht an dem Handwerkszeug arretiert
werden können.
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Die
FR 2 595 609 beschreibt
eine Vorrichtung, mit der Muttern, die auf ihrem Außenumfang geriffelt
und geschlitzt sind, in eine durchmesserkleinere Öffnung in
einem Holzstück
eingepresst werden können.
Hier wird keine Haltevorrichtung, sondern eine Zuführeinrichtung
für die
Mutter und ein Rohr zum Einpressen der Mutter verwendet. Ist die
Mutter eingepresst, wird sie von einem in dem Rohr geführten Dorn
in ihrem geriffelten Bereich aufgeweitet. Diese Vorrichtung eignet
sich nicht zum Einsetzen und Arretieren von Buchsen.
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Ein
Handwerkzeug zum Setzen von Spreiznieten beschreibt die
DE 40 08 829 . Es besteht
aus federbelasteten Backen, die mit ihrem vorderen Ende den zum
Aufspreizen dienenden Zapfen des Spreizniets umfassen. Nachdem der
Spreizniet in der Bauteilöffnung
positioniert wurde, wird der Zapfen über einen an einem Handgriff
befestigten Dorn, der innerhalb der Backen geführt wird, in den Spreizniet
hineingetrieben. Hierzu stützt
sich der Handgriff über eine
Feder an den Backen ab.
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Daher
besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Buchse
in einer Öffnung
eines Kunststoffteils zu arretieren, so dass ein sicherer Transport
gewährleistet
ist.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs
1.
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Die
Halteeinrichtung dient dazu, die zu arretierende Buchse sicher zu
halten und in die Öffnung im
Kunststoffteil einzuführen.
Die Spreizeinheit sorgt dann für
eine Arretierung der Buchse im Kunststoffteil, ohne das Kunststoffteil
sichtbar zu beschädigen. Die
Buchse kann somit nicht mehr aus dem Kunststoffteil herausfallen.
Das Handwerkzeug ist kostengünstig
herzustellen und einfach und sicher in der Handhabung. Der elastische
Ring hat den Vorteil, die Backen zusammen zu drücken und gleichzeitig dafür zu sorgen,
dass die Backen aufgespreizt werden können. Außerdem ist der elastische Ring
bei Verschleiß leicht
austauschbar.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung gehen aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 12 hervor.
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Durch
die Spitzen gemäß Anspruch
2 wird die Buchse beim Einsetzen in das Kunststoffteil ohne Beschädigung gleichmäßig verankert
und gegen Herausfallen gesichert. Die Prozesssicherheit wird erhöht.
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Durch
die vorteilhafte Ausführungsform
nach Anspruch 3 wird die Buchse auf dem Werkzeug richtig positioniert
und das Einsetzen der Buchse in die Öffnung im Kunststoffteil wird
erleichtert.
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In
der Ausführungsform
nach Anspruch 4 ist jeder elastische Ring positioniert und gegen
Verrutschen gesichert.
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Nach
Anspruch 5 wird als elastischer Ring vorzugsweise ein O-Ring oder
ein Federring verwendet.
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Die
Weiterbildung nach Anspruch 6 bewirkt eine Verdrehsicherung und
vereinfacht das Einsetzen von nicht runden Buchsen in die Öffnung im Kunststoffteil.
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Die
bevorzugte Ausführung
nach Anspruch 7 stellt eine einfache Funktionssicherung dar. Die
Backen werden bei einem Druck von hinten auf den Griff keilförmig auseinandergespreizt.
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Die
Weiterbildungen nach den Ansprüchen
8 bis 10 haben den Vorteil, dass der Passstift in den Ausnehmungen
der Backen geführt
wird. So wird eine optimale Positionierung der Backen mit gleichzeitigem
Tiefenanschlag erreicht.
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Die
Ausführungsform
nach dem Anspruch 11 ermöglicht
ein einfaches Aufnehmen der Buchse. Für den Fall, dass die Buchse
nicht aus einem magnetischen Material besteht, sind für die Halteeinrichtung andere
Ausführungsformen
denkbar.
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Die
bevorzugten Weiterbildungen nach dem Anspruch 12 ermöglicht ein
dauerhaftes, angenehmes Arbeiten. Vorteilhafterweise weist der Knauf eine
ergonomische Form auf und besteht aus einem elastischen Material.
Durch Verwendung verschiedener Federkörner ist außerdem die Stärke der
Verankerung der Buchse im Bauteil einstellbar. Somit ist die sichere
Arretierung der Buchse in verschiedenen Materialien möglich. Die
Qualität
des Montagevorgangs wird erhöht,
da das Arretieren der Buchse durch ein vom Federkörner verursachtes „Klicken" beim Einsetzen kontrollierbar
ist. Wenn das akustische Kontrollsignal ertönt ist sichergestellt, dass
die Buchse fest arretiert ist, das Kunststoffteil jedoch nicht zerstört wird.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
im vorderen Teil teilweise geschnittene Gesamtansicht des Handwerkzeugs;
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2 eine
perspektivische Ansicht einer Buchse.
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Das
erfindungsgemäße Handwerkzeug
besteht aus einem Griff 1, einer Spreizeinheit 2 und
einer Halteeinrichtung 3 für eine Buchse 4.
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Die
Spreizeinheit 2 besteht aus zwei Backen 5a, b
und aus einem Dorn 6, der in diesem Beispiel als Vierkantdorn
ausgestaltet ist.
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An
den Backen 5a, b ist am vorderen, freien Ende seitlich
nach außen
gerichtet jeweils eine Spitze 7a, b ausgebildet. Von dort
aus nach hinten ist der Querschnitt der Backen 5a, b zuerst
verringert, bevor eine Verbreiterung angebracht ist. Die Verbreiterung dient
als Tiefenanschlag 8 für
die Buchse 4. Die Backen 5a, b sind durch O-Ringe 9a,
b zusammengehalten, die durch an den Backen 5a, b außen angebrachte,
umlaufende Nuten 10a, b positioniert sind.
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Der
Dorn 6 durchdringt die Backen 5a, b und ist am
vorderen, freien Ende abgeschrägt.
Der vordere, innere Teil der Backen 5a, b ist entsprechend
ausgebildet. Am Dorn 6 ist ein Passstift 11 angebracht, der
mit innen an den Backen 5a, b vorgesehenen Ausnehmungen 12a,
b zusammenwirkt und als Tiefenanschlag dient.
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Am
hinteren Ende des Dorns 6 ist der Griff 1 angebracht.
Er besteht aus einem handelsüblichen Federkörner 13,
bei dem der runde Dorn durch den Dorn 6 ersetzt wurde,
und einem am hinteren Ende des Federkörners angebrachten, elastischen
und ergonomisch geformten Knauf 14.
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Zwischen
den Backen 5a, b und dem Griff 1 ist eine zum
Dorn 6 konzentrische Druckfeder 15 vorgesehen.
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Die
Halteeinrichtung 3, die aus mindestens einem Magnet besteht,
ist außen
am Tiefenanschlag 8 angebracht.
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Die
Buchse 4 ist, wie in 2 dargestellt, quadratisch
im Querschnitt mit abgerundeten Ecken und weist einen um 90° nach außen abgewinkelten Kragen 16 auf.
Der äußere Umfang
der Backen 5a, b mit den Spitzen 7a, b ist so
ausgebildet und dimensioniert, dass die Buchse 4 mit ihrer Öffnung 17 darüber geschoben
werden kann.
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Das
Handwerkzeug zur sicheren Arretierung der Buchse 4 funktioniert
wie folgt:
Die Buchse 4 wird mit dem Kragen 16 nach
hinten auf die geschlossenen Backen 5a, b bis zum Tiefenanschlag 8 aufgesetzt,
wie in 1 gezeigt. Die Halteeinrichtung 3 sorgt
dafür,
dass die Buchse 4 sicher am Handwerkzeug gehalten wird.
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Die
auf das Handwerkzeug aufgesetzte Buchse 4 wird an einer
nicht dargestellten Öffnung
im Kunststoffteil positioniert. Durch einen Druck von hinten auf
den Griff 1 wird der Dorn 6 nach vorne geschoben.
Das Zusammenwirken von Passstift 11 und Ausnehmungen 12a,
b begrenzt die Vorwärtsbewegung
des Dorns 6 und die Druckfeder 15 ist nun zusammengedrückt. Die
Bewegung des am freien Ende abgeschrägten Dorns 6 spreizt
die Backen 5a, b vorne auseinander und die zwei seitlich
an den Backen 5a, b ausgebildeten Spitzen 7a,
b verformen die Buchse 4. Dadurch wird diese im Kunststoffteil
verankert. Ein „Klicken" des Federkörners 13 zeigt
an, wann die Kraft erreicht wurde, um die Buchse 4 sicher
zu verankern.
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Anschließend wird
die Kraft auf das Handwerkzeug abgebaut, so dass sich die Druckfeder 15 entspannt.
Dadurch wird der Dorn 6 zurückgeschoben.
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Unterstützt wird
diese Bewegung durch die O-Ringe 9a, b. Die Backen 5a,
b werden somit in die Ausgangslage zurück geschoben und sind wieder geschlossen.
Das Handwerkzeug kann nun aus der im Kunststoffteil arretierten
Buchse 4 entfernt werden.
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- 1
- Griff
- 2
- Spreizeinheit
- 3
- Halteeinrichtung
- 4
- Buchse
- 5a,
b
- Backe
- 6
- Dorn
- 7a,
b
- Spitze
- 8
- Tiefenanschlag
- 9a,
b
- elastischer
Ring (O-Ring)
- 10a,
b
- Nut
- 11
- Passstift
- 12a,
b
- Ausnehmung
- 13
- Federkörner
- 14
- Knauf
- 15
- Druckfeder
- 16
- Kragen
- 17
- Öffnung