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Die
Erfindung betrifft ein Sitzmöbel,
das eine feststehende Tragstruktur, ein bezüglich der Tragstruktur ortsfestes
und ein gegenüber
der Tragstruktur bewegliches Rückenlehnenteil
aufweist.
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Um
die Länge
der Rückenlehne
insbesondere für
das Umwandeln eines Sitzmöbels
in ein Liegemöbel
zu vergrößern, ist
es bekannt, das bewegliche Rückenlehnenteil
von einer abgesenkten Position in eine angehobene Position zu bringen.
In der abgesenkten Position ist das ortsfeste Rückenlehnenteil von dem beweglichen
Rückenlehnenteil
zumindest teilweise be deckt. In der vertikal angehobenen Position
gibt das bewegliche Rückenlehnenteil
das ortsfeste Rückenlehnenteil
frei, so daß die
Rückenlehnenlänge des
Sitzmöbels
um die Länge
des ortsfesten Rückenlehnenteils
vergrößert ist.
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Ein
gattungsgemäßes Sitzmöbel ist
aus
DE 20 2005
016 129 U1 bekannt, bei dem das bewegliche Rückenlehnenteil
eine der Tragstruktur zugewandte, stufenförmige Seite aufweist, die komplementär zu einem
Stufenabschnitt der Tragstruktur des Sitzmöbels geformt ist, der eine
untere Basis der Rückenlehne
des Sitzmöbels
bildet. Das bewegliche Rückenlehnenteil
wird mit Hilfe einer Viergelenkkette bei Ausführung einer kombinierten Hub-
und Schwenkbewegung aus der abgesenkten Position in eine angehobene
Position verbracht. Ein Hub- und Schwenkmechanismus ist insbesondere
dann ungeeignet, wenn das bewegliche Rückenlehnenteil das ortsfeste
Rückenlehnenteil
in der abgesenkten Position übergreift.
Mit der Hub- und
Schwenkbewegung würde
folglich das bewegliche Rückenlehnenteil
an dem ortsfesten Rückenlehnenteil
reiben, wodurch es zu Abnutzungserscheinungen vor allem an der sichtbaren
Außenseite
des ortsfesten Rückenlehnenteils kommen
kann.
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Außerdem leidet
der Hub- und Schwenkmechanismus an dem Nachteil, dass zur Realisierung der
Viergelenkkette für
die Hub- und Schwenkbewegung einen konstruktiv komplexer Aufbau
mit einem hohen Platzbedarf notwendig ist.
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Aus
DE 100 06 797 C2 ist
ein Beschlag für ein
Sitz- oder Liegemöbel
bekannt, bei dem aus dem ortsfesten Rückenlehnenteil und aus dem
beweglichen Rückenlehnenteil
jeweils ein ortsfester Ausleger herausragt. Ausleger-Enden sind
jeweils über
ein Scharniergelenk und einen Verbindungsarm miteinander verbunden.
In einer Schwenkbewegung um den ortsfesten Ausleger am ortsfesten
Rückenlehnenteil
wird das bewegliche Rückenlehnenteil
auf das ortsfeste Rückenlehnenteil
aufgeschwenkt. Hierzu ist ein hoher Kraftaufwand vor allem beim
Verlassen der abgesenkten Position aufzubringen, weil die Rückseite
der Polsterung des bewegli chen Rückenlehnenteils
im Reibkontakt mit der Polsterung des ortsfesten Rückenlehnenteils
ist.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik
zu überwinden,
insbesondere ein Sitzmöbel
bereitzustellen, bei dem ein bewegliches Rückenlehnenteil mit geringem
Konstruktions- und Kraftaufwand von einer abgesenkten Position in
eine angehobene Position zur Vergrößerung der Rückenlehnenlänge des
Sitzmöbels
verlagert werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Danach
ist ein Verstellmechanismus vorgesehen, der das bewegliche Rückenlehnenteil
derart führt,
das beim Bewegen aus der abgesenkten Position in die angehobene
Position das bewegliche Rückenlehnenteil
von dem ortsfesten Rückenlehnenteil
weg mit einer nicht vernachlässigbaren,
horizontalen Richtungskomponente geschwenkt wird.
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Die
erfindungsgemäße Maßnahme ermöglicht ein
reibungsfreies Aufschwenken des beweglichen Rückenlehnenteils aus der abgesenkten
Position, weil der bevorzugte formschlüssige Eingriff des beweglichen
Rückenlehnenteils
um das ortsfeste Rückenlehnenteil
unmittelbar bei Beginn der Stellbewegung getrennt werden kann, ohne
eine Reibung zwischen zugewandte Flächen des beweglichen und ortsfesten
Rückenlehnenteils
zuzulassen. Außerdem gestattet
die Erfindung, daß eine
Polsterung für
die bewegliche Rückenlehne
eingesetzt werden kann, welche ein Polsterstück des ortsfesten Rückenlehnenteils
in der abgesenkten Position derart übergreift, daß eine einheitliche,
homogene, übergangsfreie
Rückenlehnenform
durch das bewegliche Rückenlehnteil
geschaffen ist, auch wenn das bewegliche Rückenlehnenteil abgesenkt ist.
Durch das Vorsehen der horizontalen Bewegungskomponente von dem
ortsfesten Rückenlehnenteil
weg können
umgreifende Formhinterschneidungen auf der dem ortsfesten Rückenlehnenteil
zugewandten Seite des beweglichen Rückenlehnenteils eingearbeitet
sein. Auf diese Weise müssen
ausschließlich
Gewichts- und Reibungskräfte
in der Lagerung des beweglichen Rückenlehnenteils in die angehobene
Position überwunden
werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung führt
der Verstellmechanismus eine reine Schwenkbewegung aus, aber ohne
eine Neigung des beweglichen Rückenlehnenteils
relativ zur Horizontalen oder Vertikalen zu ändern.
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Um
die gewünschte
horizontale Bewegungsrichtungskomponente für das bewegliche Rückenlehnenteil
zu realisieren, ist die Schwenkbewegung derart definiert, daß das bewegliche
Rükkenlehnenteil – bei Betrachtung
eines ortsfesten Schwenkpunkts in einem Uhrziffernblatt-Zentrum – im Uhrzeigersinn von
einer etwa 8-Uhrstellung oder gegen den Uhrzeigersinn von einer
etwa 4-Uhr-Stellung herausgeschwenkt wird. Bei der Schwenkbewegung
im Uhrzeigersinn wird die gewünschte
horizontale Bewegungsrichtungskomponente bis 9 Uhr und entgegen den
Uhrzeigersinn bis 3 Uhr geschaffen.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung umfaßt der Verstellmechanismus
wenigstens eine ortsfeste Anlenkstelle an der Tragstruktur, insbesondere
an einem Rückenlehnenrahmen
der Tragstruktur, und eine mit der ortsfesten Anlenkstelle insbesondere starr
gekoppelte, bewegliche Anlenkstelle an dem beweglichen Rückenlehnenteil,
insbesondere eines Trägers
des beweglichen Rückenlehnenteils.
Die bewegliche Anlenkstelle und die ortsfeste Anlenkstelle sollen
in der abgesenkten Position gegenüber der Horizontalen versetzt
sein, um die gewünschte
Initialbewegung mit einer Richtungskomponente in horizontaler Richtung
bereitzustellen.
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Vorzugsweise
sind jeweils zwei ortsfeste Anlenkstellen und zwei bewegliche, zugeordnete
Anlenkstellen an dem beweglichen Rückenlehnenteil vorgesehen.
Beide Anlenkstellen sind zueinander ortsfest, damit bei der Schwenkbewegung
die Neigung des beweglichen Rückenlehnenteils
unverändert
bleibt. Vorzugsweise sind die beiden beweglichen Anlenkstellen und
ihre ortsfesten Anlenkstellen in der abgesenkten Position gegenüber der
Horizontalen versetzt.
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Es
zeigte sich bei der bevorzugten Ausführung, daß ein Versatzwinkel zwischen
einer Verbindungsgeraden der miteinander gekoppelten, ortsfesten
und beweglichen Anlenkstellen und der horizontalen Richtung zwischen
5° und 45°, vorzugsweise etwa
bei 30°,
liegen soll.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung sind die zugeordneten Anlenkstellen
durch eine Bogenstange gekoppelt. Die Bogenstange kann durch mehrere
Stangenabschnitte gebildet sein, von denen sich zwei Endabschnitte
von den jeweiligen Anlenkstellen quer zu einer Verbindungsgerade
der einander zugeordneten Anlenkstellen erstrecken. Vorzugsweise gelangen
die Endabschnitte von unten (in vertikaler Richtung) an die jeweiligen
Anlenkstellen.
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Bei
wenigstens einer der Bogenstangen ist vorgesehen, daß sie sich
in der abgesenkten Position von der ortsfesten Anlenkstelle über die
bewegliche Anlenkstelle hinaus erstreckt und zur beweglichen Anlenkstelle
von unten hintergreifend gelangt. Mit dieser besonderen Ausgestaltung
und Anordnung der Bogenstange ist gewährleistet, daß die Kräfte zum
Aufschwenken des beweglichen Rückenteils
optimal an dem beweglichen Rückenlehnenteil
angreifen, wenn es aus der abgesenkten Position angehoben wird.
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Um
eine ebenso reibungsfreie wie einfache Bewegung des beweglichen
Rückenlehnenteils
aus der angehobenen Position zu gewährleisten, kann der Verstellmechanismus
das bewegliche Rückenlehnenteil
vorzugsweise derart führen,
daß beim
Bewegen aus der angehobenen Position das bewegliche Rückenlehnenteil
von dem ortsfesten Rückenlehnenteil
weg mit einer nicht vernachlässigbaren, vertikalen
Richtungskomponente geschwenkt wird. In Bezug auf das Uhrenziffermodell
bedeutet dies, daß das
bewegliche Rückenlehnenteil
in der angehobenen Position in einer etwa 11-Uhr- oder 1-Uhr-Stellung
liegt, und beim Herausschwenken aus der angehobenen Position über die
12-Uhr-Stellung leicht von dem ortsfesten Rückenlehnenteil angehoben wird.
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Folglich
gelangt das Rückenlehnenteil
nach Überschreitung
eines Höhenmaximums
in die angehobenen Position.
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Vorzugsweise
ist der Schwenkumfang des beweglichen Rückenlehnenteils zwischen der
abgesenkten und der angehobenen Position auf 100°, vorzugsweise zwischen 100° und 180°, vorzugsweise bei
etwas 150°,
begrenzt.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sitzmöbels weist
das bewegliche Rückenlehnenteil
einen starren Träger,
der vorzugsweise im oberen Bereich des Rückenlehnenteils angeordnet
ist, und eine an dem Träger
befestigte Polsterung auf, die sich vorzugsweise den starren Träger bedeckend
und zur Bildung eines freien Endes nach unten erstreckt, wobei die
Polsterung und der Träger einen
Freiraum begrenzen. Der Freiraum des beweglichen Rückenlehnenteils
ist derart gestaltet, daß in der
abgesenkten Position ein das ortsfeste Rückenlehnenteil bildendes Polsterstück im Wesentlichen formschlüssig in
dem Freiraum aufgenommen ist.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Sitzmöbel, wie es im Oberbegriff
von Anspruch 1 angegeben ist, bei dem das bewegliche Rückenlehnenteil
eine Versteifung aufweist, die in der abgesenkten Position des beweglichen
Rückenlehnenteils
zwischen einem das ortsfeste Rückenlehnenteil
bildenden Polsterstück und
einer Polsterung angeordnet ist, die sich von einem starren Träger des
beweglichen Rückenlehnenteils
erstreckt. Die Versteifung dient dazu, daß in der abgesenkten Position
des beweglichen Rückenlehnenteils,
in der ein bewegliches Rückenlehnenpolster über einem
ortsfesten Rückenlehnenpolster
liegt, eine nicht zu weiche Rückenlehnen
im Überlagerungsbereich
gebildet wird. Die Versteifung stellt eine kontinuierliche Rükkenlehnenauflage
gleichen Liegewiderstands bereit. Diese eigenständige Entwicklung kann mit
dem oben genanntem Verstellmechanismus kombiniert sein.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Versteifung
plattenförmig.
Dabei kann die plattenförmige
Versteifung flexibel an dem Träger angeordnet
sein. Die Versteifung kann sich von dem Träger des beweglichen Rückenlehnenteils
in vertikaler Richtung nach unten erstrecken. Dabei ist die plattenförmige Versteifung
derart ausgeführt,
daß sie in
der abgesenkten Position des beweglichen Rückenlehnenteils die Polsterung
des ortsfesten Rükkenlehnenteils
formschlüssig
umgreift.
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Dabei
kann vorzugsweise die dem Polsterstück zugewandte Seite der Versteifung
an die Außenseite
des Polsterstücks
des ortsfesten Rückenlehnenteils
formangepaßt
sein. Um definierte Endpositionen für das beweglichen Rückenlehnenteil
bereitzustellen, weist ein Träger
des beweglichen Rückenlehnenteils
eine Unterseite auf, die in der angehobene Position des beweglichen
Rückenlehnenteils auf
einer Oberseite eines Rückenlehnenrahmens
der Tragstruktur aufliegt, wobei eine Polsterung des beweglichen
Rückenlehnenteils,
eine freie Unterseite aufweist, die in der abgesenkten Position
auf der Sitzfläche
aufliegt.
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Weitere
Vorteile, Eigenschaften und Merkmale der Erfindung werden durch
die folgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführung anhand der beiliegenden
Zeichnungen deutlich, in denen zeigen:
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1 eine
schematische Querschnittsansicht des erfindungsgemäßen Sitzmöbels, wobei
das bewegliche Rückenlehnenteil
in der abgesenkten Position ist;
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2 eine
schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Sitzmöbels gemäß 1, wobei das
bewegliche Rückenlehnenteil
in eine erste Zwischenstellung angehoben ist;
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3 eine
schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Sitzmöbel gemäß 2, wobei das
bewegliche Rückenlehnenteil
in einer zweiten, weiter angehobenen Zwischenstellung liegt; und
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4 eine
schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Sitzmöbels gemäß 1, wobei das
bewegliche Rückenlehnenteil
in die angehobene Endposition gebracht ist.
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In
den 1 bis 4 ist das erfindungsgemäße Sitzmöbel im Allgemeinen
mit Bezugsziffern 1 versehen und in unterschiedlichen Funktionspositionen
dargestellt.
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Das
Sitzmöbel 1 ist
als Sessel ausgeführt und
umfaßt
eine feststehende Tragstruktur 3, die über Füße 5 auf dem Boden 7 stehen,
der mit einer Punkt-Strich-Linie angedeutet ist.
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Die
Tragstruktur 3 umfaßt
ein nicht näher dargestelltes
Gestell, das von einer Polsterung 45 im Wesentlichen auf
der das Sitzmöbel 1 einnehmenden Person
zugewandten Seite bedeckt. Das Gestell umfaßt zwei Hauptbestandteile,
nämlich
einen Tragrahmen für
das Sitzteil 9 mit Sitzfläche 11 und einen Tragrahmen
für ein
ortsfestes Rückenlehnenteil 13,
die das Sitzteil 9 in vertikaler Richtung V überragend
erstreckt. Die Tragrahmen für
das Sitzteil 9 und das ortsfeste Rückenlehnenteil 13 sind
unbeweglich.
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An
dem ortsfesten Rückenlehnenteil 13 auf dessen
dem Sitzraum 15 zugewandten Seite ist ein Polsterstück 17 befestigt,
das als Wulst im Bereich der Lordose der Wirbelsäule der das Sitzmöbel 1 einnehmenden
Person liegt.
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Von
einem Überzug
oder einer Polsterung bedeckt, allerdings in den 1 bis 4 zum
besseren Verständnis
ersichtlich, ist eine Beschlagplatte 19 fest an dem Tragrahmen
des ortsfesten Rückenlehnenteils 13 befestigt.
Die Beschlagplatte 19 dient zum ortsfesten Anlenken von
Kopplungsarmen eines Verstellmechanismus 21, der in einer
Schwenkbewegung ein bewegliches Rückenlehnenteil 23 von
einer abgesenkten Position (1) in eine
angehobene Position (4) führt, ohne die Neigung des beweglichen
Rückenlehnenteils 23 zu
verändern.
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Der
Verstellmechanismus 21 bildet eine Viergelenkkette, wobei
die ortsfesten Anlenkstellen an der Beschlagplatte 19 im
Inneren des ortsfesten Rückenlehnenteils 13 verschwindend
angeordnet sind und die beweglichen Anlenkstellen direkt an einem Träger 25 des
beweglichen Rückenlehnenteils 23 angreifen.
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Der
Verstellmechanismus 21 umfaßt zur Bildung von Anlenkstellen
zwei ortsfeste Scharniergelenke 27, 29 und zur
Bildung der beweglichen Anlenkstellen zwei bewegliche Scharniergelenke 31, 32 an
dem Träger 25.
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Das
Paar Scharniergelenke 27, 32 ist über eine
im Wesentlichen U-förmige
Bogenstange 35 starr gekoppelt, und das Paar Scharniergelenke 29, 31 ist über eine
im Wesentlichen V-förmige Bogenstange 37 starr
gekoppelt.
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Der
Verstellmechanismus 21 ist dazu ausgelegt, das bewegliche
Rückenlehnenteil 23 in
einer Schwenkbewegung (Schwenkachse innerhalb des ortsfesten Rückenlehnenteils 13)
zu verfahren. Dabei ist der Verstellmechanismus 21 derart
eingerichtet, daß das
bewegliche Rückenlehnenteil 23 in
einer ersten Bewegungsphase aus der abgesenkten Position (1)
mit einer nicht vernachlässigbaren,
horizontalen Bewegungskomponente BX von
dem ortsfesten Rückenlehnenteil 13 und
dem Polsterstück 17 weg
bewegt wird. Die Hauptbewegungsrichtung des beweglichen Rückenlehnenteils
ist in 1 mit Hilfe des Pfeils B angedeutet, der sich
aus der horizontalen Bewegungsrichtungskomponente BX und
einer vertikalen Bewegungsrichtungskomponente BV zusammensetzt.
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Aufgrund
der horizontalen Bewegungsrichtungskomponente BX verliert
das bewegliche Rükkenlehnenteil 23 unmittelbar
bei Beginn der Schwenkbewegung den Kontakt zu dem Polsterstück 17 des
ortsfesten Rückenlehnenteils 13.
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Die
nicht vernachlässigbare,
horizontale Bewegungsrichtungskomponente BX wird
dadurch realisiert, daß die
durch das Scharniergelenk 31, 32 gebildete Anlenkstelle
der Bogenstange 35, 37 in Vertikalrichtung V nach
unten gegenüber
dem Scharniergelenk 27, 29 versetzt ist. Insbesondere
ist der vertikale Versatz für
beide Bogenstangen 35, 37 identisch. Zur geometrischen
Definition des vertikalen Versatzes der Anlenkstellen kann ein Versatzwinkel α herangezogen
werden, der von einer Horizontalen H und einer Verbindungsgerade
g1, g2 gebildet
wird, auf der jeweils die Scharniergelenke 27, 32 beziehungsweise 29, 31 liegen.
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Die
U-förmige
Bogenstange 35 umfaßt
zwei U-Schenkel, die zu den Scharniergelenken 27, 32 gelangen.
Der dem Scharniergelenk 27 zugeordnete U-Schenkel erstreckt
sich im Wesentlichen quer zur Verbindungsgerade g1 im
Wesentlichen senkrecht dazu und nach unten. Ein Mittelteil der Kolbenstange 35 erstreckt
sich im Wesentlichen parallel zur Verbindungsgerade g1 und
mündet
in den weiteren U-Schenkel, der zum Scharniergelenk 32 gelangt. Der
dem Scharniergelenk 32 zugeordnete U-Schenkel erstreckt
sich im Wesentlichen in einem 45°-Winkel zur Verbindungsgerade
g1, und zwar das Scharniergelenk 32 hintergreifend.
Die besondere Form der Bogenstange 35 dient dazu, Kräfte optimal
in das bewegliche Rückenlehnenteil 23 bei
Aufschwenken aus der abgesenkten Position in die angehobene Position
einzuleiten.
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In
den 2 und 3 sind Zwischenpositionen dargestellt. 2 macht
den maximalen Abstand d zwischen dem ortsfesten Rückenlehnenteil 13 und
dem beweglichen Rückenlehnenteil 23 deutlich.
In der Bewegungsphase, die in 2 ersichtlich ist,
liegt keine Bewegungskomponente in horizontaler Richtung H vor,
und die Stellbewegung in vertikaler Richtung V ist maximal.
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In 3 befindet
sich das bewegliche Rückenlehnenteil 23 kurz
bevor es die angehobene Endposition erreicht, in der der Träger 25 auf
dem oberen Ende 41 des ortsfesten Rückenlehnenteils 13 zur
Anlage kommt.
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In 1 sind
die Kreisbahn k1 für das Scharniergelenk 32 und
die Kreisbahn k2 für das Scharniergelenk 31 dargestellt.
Wie ersichtlich ist, werden die jeweiligen Scharniergelenke aus
einer im Wesentlichen 8-Uhr-Stellung in eine 1-Uhr-Stellung um etwa 100° verschwenkt.
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Bevor
das bewegliche Rückenlehnenteil 23 in
die angehobene Position (4) gelangt, führt der Verstellmechanismus 21 eine
Bewegung mit sowohl einer horizontalen Bewegungsrichtung als auch
einer vertikalen Absenkrichtung (von 12 Uhr nach 1 Uhr) durch. Auf
diese Weise ist gewährleistet,
daß auch beim
Gelangen in die angehobene Position (1) keine
Reibungskräfte
zwischen dem ortsfesten Rückenlehnenteil 13 und
dem beweglichen Rückenlehnenteil 23 überwunden
werden müssen.
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Durch
den erfindungsgemäßen Verstellmechanismus 21 ist
gewährleistet,
daß ein
Abnutzungsverschleiß durch
das Verfahren des beweglichen Rückenlehnenteils 23 in
die jeweilige Endlage (1 und 4) ausgeschlossen
ist.
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Im
Folgenden wird näher
der Aufbau der beweglichen Rückenlehne 23 erläutert. Die
bewegliche Rückenlehne 23 umfaßt, wie
oben angemerkt, einen starren Träger 25,
an dem die Bogenstangen 35, 37 über die
Scharniergelenke 31, 32 angreifen. Der Träger 25 liegt
in der oberen Hälfte
des beweglichen Rückenlehnenteils 23 auf
dessen dem ortsfesten Rückenlehnenteil 13 zugewandten
Seite. Dem Sitzraum 15 zugewandt erstreckt sich eine Polsterung 45 über den
Träger 25 in
vertikaler Richtung V nach unten und umgreift diesen sowie ist dem
Sitzraum 15 zugewandt. Die Polsterung 45 umfaßt einen
nicht von dem Träger 25 gestützten Bereich 47,
der im unteren Teil des beweglichen Rückenlehnenteils 23 liegt.
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Um
das von dem Träger 25 ungestützte Teil 47 der
Polsterung 45 zu stützen,
ist eine Versteifungsplatte 49 insbesondere flexibel an
dem Träger 25 angebracht,
auf der das Polsterungsteil 47 anliegt.
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Die
Versteifung 49 wird zusammen mit dem beweglichen Rückenlehnenteil 23 in
der abgesenkten Position (1) auf dem
Polsterstück 17 positioniert,
um die Sitzposition im Lordosenbereich zu stärken. Auch die Versteifungsplatte 49 wird
beim Anheben und Absenken des beweglichen Rückenlehnenteils 23 aus
der abgesenkten Position (1) nicht an
dem Polsterstück 17 reiben.
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Für ein einfaches
Verlagern des beweglichen Rückenlehnenteils 23 in
die angehobene Position (4), kann eine Feder (nicht dargestellt)
zwischen dem beweglichen Rückenlehnenteil 23 und
dem ortsfesten Rückenlehnenteil 13 angeordnet
sein. Die Feder ist in der abgesenkten Position des beweglichen
Rückenlehnenteils 23 gespannt
ist und stellt Kräfte
bereit, um ein Verfahren in die angehobenen Position (4)
zu unterstützen.
Es ist klar, daß die
Federkonstante dieser Feder so gewählt ist, daß ein selbständiges Verfahren
des beweglichen Rückenlehnenteils 23 aus
der abgesenkten Position verhindert ist.
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Die
in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Realisierung
der Erfindung in den verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung
sein.
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- 1
- Sitzmöbel
- 3
- feststehende
Tragstruktur
- 5
- Füße
- 7
- Boden
- 9
- Sitzteil
- 11
- Sitzfläche
- 13
- ortsfestes
Rückenlehnenteil
- 15
- Sitzraum
- 17
- Polsterstück
- 19
- Beschlagplatte
- 21
- Verstellmechanismus
- 23
- bewegliches
Rückenlehnenteil
- 25
- Träger
- 27,
29
- ortsfestes
Scharniergelenk
- 31,
32
- bewegliches
Scharniergelenk
- 35
- U-förmige Bogenstange
- 37
- V-förmige Bogenstange
- 41,
43
- oberes
Ende
- 45
- Polsterung
- 47
- ungestütztes Teil
- 49
- Versteifungsplatte
- BV
- vertikale
Bewegungsrichtungskomponente
- BX
- horizontale
Bewegungsrichtungskomponente
- B
- Pfeil
- g1, g2
- Verbindungsgerade
- k1, k2
- Kreisbahn
- α
- Versatzwinkel
- d
- Abstand