DE102006010655A1 - Wälzlager mit Vorspannung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Wälzlager mit Vorspannung, welches einen ersten Lagerring, einen zweiten Lagerring und dazwischen angeordnete Wälzkörper umfasst, und mindestens ein elastisches Element, das an dem ersten Lagerring oder einem damit verbundenen Bauteil angeordnet ist und eine Vorspannkraft auf den zweiten Lagerring ausübt. Erfindungsgemäß wird die von dem elastischen Element erzeugte Vorspannkraft mittels mindestens eines ersten Lagers auf den zweiten Lagerring übertragen. Vorzugsweise sind die Lager fluiddynamische Lager. Es können aber auch zusätzliche Wälzlager verwendet werden.
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein Wälzlager mit Vorspannung, wobei sowohl ein Radiallager, ein Axiallager oder ein Schräglager vorgesehen sein kann.
- Stand der Technik
- In klassischen Anwendungen von Wälzlagern werden Fest- und Loslagersysteme verwendet. Fertigungstoleranzen, Verschleiß und Temperaturausdehnung gleicht das Loslager durch Positionsveränderungen der Lagerbauteile aus.
- Ist eine höhere Laufruhe und/oder geringeres Lagergeräusch gefordert, werden zum Beispiel zwei Festlager mit einer definierten Vorspannung montiert. Beispiele für Spindelmotoren mit vorgespannten Wälzlagersystemen finden sich in
EP 1 148 619 A2 ,EP 0 752 537 B1 undEP 0 770 998 B1 . - Zum Ausgleich der Temperaturausdehnung werden zum Teil separate Bauteile mit entsprechenden Ausdehnungskoeffizienten eingesetzt. Die
DE 195 18 670 C2 zeigt ein Wälzlager mit integriertem elastischen Element zum Toleranzausgleich. - Eine andere Möglichkeit besteht im Einsatz von federnden Elementen, welche die Lager durch ihre Federkraft gegeneinander verspannen.
- In der Regel besteht ein herkömmliches Wälzlager neben dem Käfig und den Wälzkörpern aus einem inneren Lagerring (Innenring) und einem äußeren Lagerring (Außenring) und aus Deckscheiben oder Dichtscheiben. Diese Scheiben sind je nach Anforderungen an die Dichtheit berührend oder nicht berührend ausgelegt. Berühren die Dichtscheiben den jeweiligen Rotationspartner (Innen- bzw. Außenring), so entstehen Lagerverluste und Abrieb, was die Lebensdauer des Lagers besonders bei großem Druck der Dichtscheibe begrenzt. Die
DE 101 48 388 A1 zeigt ein derartiges Wälzlager mit berührender Dichtscheibe. - Mit einer solchen Dichtscheibe können Innen- und Außenring gegeneinander verspannt werden. Dazu wird die Dichtscheibe beispielsweise als Tellerfeder ausgelegt, auf dem Innen- bzw. auf dem Außenring befestigt, und drückt mit ihrer Federkraft axial (radial) auf den jeweils anderen Lagerring. Die Vorspannung hängt von der Federkraft der Tellerfeder ab und ist durch das große Verhältnis von Federweg zur Wärmedehnung der Bauteile nur unwesentlich von der Temperatur abhängig.
- Federn benötigen zusätzlichen Bauraum und verursachen zusätzliche Kosten. Eine definierte Vorspannung ist bei zwei Festlagern nur schwer einstellbar. Zudem verändert sich die Vorspannung durch Teiletoleranzen und Verschleiß. Auch beim Einsatz von Bauteilen zur Kompensation der Wärmeausdehnung ist sie nicht konstant. Bei falscher Vorspannung der Lager wird das Geräuschverhalten schlechter, bei zu großer Vorspannung sinkt zudem die Lebensdauer aufgrund des Abriebs und es entstehen große Lagerverluste.
- Lagerverlusten kann man durch eine optimale Schmierung der Berührungsflächen nur in begrenztem Maße entgegenwirken.
- Offenbarung der Erfindung
- Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Wälzlager mit Vorspannung derart zu verbessern, dass eine nahezu konstante Vorspannung über einen großen Temperaturbereich erreicht wird ohne dass zusätzlicher Bauraum und Bauteile benötigt werden. Ferner sollen die Lagerverluste gegenüber herkömmlichen Wälzlagern verringert werden.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Wälzlager mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Das erfindungsgemäße Wälzlager umfasst einen ersten Lagerring, einen zweiten Lagerring und dazwischen angeordnete Wälzkörper, und mindestens ein elastisches Element, das an dem ersten Lagerring oder einem damit verbundenen Bauteil angeordnet ist und eine Vorspannkraft auf den zweiten Lagerring ausübt, wobei die von dem elastischen Element erzeugte Vorspannkraft mittels eines ersten Lagers auf den zweiten Lagerring übertragen wird.
- In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung weist das elastische Element, das beispielsweise als Federscheibe oder Tellerfeder ausgebildet sein kann, vorzugsweise einen radialen Flansch auf, der einer Stirnseite des zweiten Lagerrings gegenüberliegt, wobei das erste Lager zwischen dem radialen Flansch und der Stirnseite des zweiten Lagerrings angeordnet ist.
- In einer anderen Ausgestaltung liegt das elastische Element an einem ersten ringförmigen Bauteil an, das einer Stirnseite des zweiten Lagerrings gegenüberliegt, wobei das erste Lager zwischen dem ersten ringförmigen Bauteil und der Stirnseite des zweiten Lagerrings angeordnet ist.
- Hierbei kann das elastische Element drehfest mit dem ersten Lagerring verbunden sein, während es sich relativ zum zweiten Lagerring bewegt.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das elastische Element schwimmend zwischen den beiden Lagerringen gelagert, wobei es einen zweiten radialen Flansch aufweist, der einer Stirnseite des ersten Lagerrings oder eines mit dem ersten Lagerring verbundenen Bauteils gegenüberliegt, wobei zwischen dem radialen Flansch und der Stirnseite des ersten Lagerrings bzw. des Bauteils ein zweites Lager angeordnet ist.
- In einer alternativen Ausgestaltung kann das elastische Element einen gummielastischen Kern aufweisen, der auf mindestens einer Seiten eine gleitfähige Beschichtung besitzt. Die Beschichtung liegt einer zugeordneten Stirnfläche eines Lagerrings gegenüber, wobei das erste und/oder das zweite Lager zwischen der Beschichtung und der Stirnfläche des zugeordneten Lagerrings angeordnet ist.
- In den oben genannten Ausgestaltungen kann es vorgesehen sein, dass das elastische Element und/oder mindestens eines der ringförmigen Bauteile gleichzeitig als Dichtung wirkt, um das Wälzlager nach außen abzudichten.
- Vorzugsweise ist das erste und/oder das zweite Lager ein fluiddynamisches Lager. Es kann aber auch ein Wälzlager verwendet werden. Mit dem erfindungsgemäßen, vorzugsweise fluiddynamisch vorgespannten Wälzlager ist es möglich, Fest- und Loslagersysteme aufzubauen, ohne ein zusätzliches Federelement zu verwenden. Weiterhin ist es hierdurch möglich, ein einzelnes Wälzlager vorzuspannen.
- Bei der Verwendung eines fluiddynamischen Lagers weist eine der einander zugewandten Oberflächen des ersten und/oder des zweiten Lagers eine Rillenstruktur auf, die zumindest anteilig mit einem Lagerfluid gefüllt ist. Die Rillenstruktur ist als eine Pumpstruktur ausgebildet, die bei Rotation des fluiddynamischen Lagers für eine Verteilung des Lagerfluids im Lagerspalt zwischen den einander zugewandten Oberflächen des ersten und/oder des zweiten Lagers sorgt.
- Ergänzend zur Rillenstruktur kann in der Stirnseite des ersten und/oder des zweiten Lagerrings bzw. des mit dem ersten Lagerring verbundenen Bauteils am Innen- und/oder am Außendurchmesser der Lagerfläche ein Freiraum, beispielsweise eine kreisförmige Rille, vorgesehen sein, die zumindest anteilig mit Lagerfluid gefüllt ist und ein Reservoir für das Lagerfluid bildet. Der Freiraum ist mit der angrenzenden Rillenstruktur verbunden, so dass bei einer Rotation des Lagers dort enthaltenes Fluid in die Rillenstruktur gefördert werden kann.
- Je nach der Drehrichtung des Wälzlagers und der Ausgestaltung der jeweiligen Rillenstruktur in den Lagerringen wird entweder das erste oder das zweite fluiddynamische Lager tragfähig, während die Oberflächen des anderen Lagers aneinander anliegen.
- Bei der Verwendung eines Wälzlagers zur Lagerung des elastischen Elements sind an einer der einander zugewandten Oberflächen des ersten und/oder des zweiten Lagers Wälzkörper angeordnet, die an der jeweils anderen Oberfläche abrollen. Ein solches Wälzlager kann ohne Einschränkungen in beiden Drehrichtungen betrieben werden.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt eine perspektivische Schnittdarstellung einer ersten Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Radial-Rillenkugellagers. -
2 zeigt einen Schnitt durch das Rillenkugellager nach1 . -
3 zeigt eine vergrößerte Ansicht des Details A in2 . -
4 zeigt eine abgewandelte Form eines Rillenkugellagers in einer vergrößerten Ansicht ähnlich3 . -
5 zeigt eine perspektivische Schnittdarstellung einer zweiten Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Radial-Rillenkugellagers. -
6 zeigt schematisch einen Schnitt durch eine weitere Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Wälzlagers. -
7 zeigt schematisch eine Ausgestaltung des elastischen Elements. -
8 zeigt schematisch eine vergrößerte Ansicht des Lagerbereiches zwischen dem ringförmigen Bauteil und dem äußeren Lagerring in6 . -
9 zeigt ein S-förmiges Federelement. -
10 zeigt ein U-förmiges Federelement. -
11 zeigt ein gummielastisches Element. - Detaillierte Beschreibung von bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung
- Die
1 bis4 zeigen eine erste Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Radial-Rillenkugellagers mit einem fluiddynamischen Lager zur Drehlagerung eines als Federscheibe18 ausgebildeten elastischen Elements. - Das Rillenkugellager umfasst einen ersten inneren Lagerring
10 , einen zweiten äußeren Lagerring12 und dazwischen angeordnete Wälzkörper14 , die vorzugsweise in einem Kugelkäfig (nicht dargestellt) gehalten sind. Das Rillenkugellager ermöglicht eine Rotation des äußeren Lagerrings12 relativ zum inneren Lagerring10 um eine Rotationsachse16 . Eine als Federscheibe18 ausgebildete Deckscheibe ist mit einer Seite drehfest mit einer Stirnseite des inneren Lagerrings10 verbunden. Die andere Seite der Federscheibe18 weist einen radialen, also einen quer zur Rotationsachse16 gerichteten Flansch20 auf, der einer stirnseitigen Fläche22 des äußeren Lagerrings12 gegenüberliegt. Im Ruhezustand des Rillenkugellagers liegt der Flansch20 an der stirnseitigen Fläche22 des äußeren Lagerrings12 an und ist derart geformt, dass sie eine Vorspannkraft auf den äußeren Lagerring12 ausübt. - Erfindungsgemäß bilden die einander zugewandten Oberflächen des Flansches
20 und der Stirnseite22 des äußeren Lagerrings12 Gleitflächen eines fluiddynamischen Lagers. Die Gleitflächen sind durch einen Lagerspalt voneinander getrennt. Eine der beiden Oberflächen, im dargestellten Beispiel die Oberfläche des Flansches20 , weist eine Rillenstruktur24 auf, die zumindest anteilig mit einem Lagerfluid gefüllt ist. Die Rillenstruktur24 bildet in bekannter Weise eine Pumpstruktur zur Verteilung des Lagerfluids im Lagerspalt zwischen den einander zugewandten Oberflächen des fluiddynamischen Lagers. Bei einer Rotation des Rillenkugellagers rotiert der äußere Lagerring12 relativ zum Flansch20 der Federscheibe18 , wobei sich der Flansch20 durch die Pumpwirkung auf das Lagerfluid und den hervorgerufenen fluiddynamischen Effekt von der Stirnseite22 des äußeren Lagerrings12 abhebt. - Da die Viskosität des Lagerfluids, vorzugsweise einem flüssigen Schmierstoff, stark von der Temperatur abhängt, kann sich die Höhe, um die sich der Flansch
20 der Federscheibe18 von der Stirnseite22 des äußeren Lagerrings12 abhebt (fliegt) verändern. Diese Höhenänderung beträgt über einen großen Temperaturbereich nur wenige μm. Sie ist damit gegenüber dem Gesamtfederweg klein und damit nicht entscheidend für die Vorspannung des Wälzlagers. - Die Federscheibe
18 wirkt zusätzlich als Dichtung für das Wälzlager. Differenzdrücke auf die Federscheibe18 wirken sich wiederum auf die Flughöhe der Federscheibe18 über der Gegenfläche aus. Diese Höhenunterschiede betragen in einem weiten Druckbereich jedoch nur wenige μm und beeinträchtigen die Funktion als Dichtung kaum. Die Lagerreibung und der Abrieb sind im Vergleich mit einer klassischen Dichtscheibe erheblich reduziert. Hierdurch verlängert sich die Lagerlebensdauer erheblich. - Als Lagerfluid kann z. B. Luft, Öl oder Lagerfett dienen. Wird ein flüssiges Fluid verwendet, so ist vorzugsweise ein Vorrat dieses Lagerfluids für die Lebensdauer des Lagers vorzusehen.
3 zeigt eine mögliche Ausführung eines Fluidreservoirs im Bereich des Außendurchmessers der Federscheibe18 . Das Fluidreservoir ist als Freiraum oder als Rille26 ausgebildet, die in die Stirnseite22 des äußeren Lagerrings12 eingearbeitet ist. Die fluiddynamischen Rillenstrukturen24 greifen in diese Rille26 ein und fördern Fluid in die eigentlichen Lagerstrukturen. Dieser Vorgang endet, wenn sich ein Gleichgewicht aus nach innen (aus dem Fluidreservoir heraus) pumpenden Kräften und den nach außen wirkenden einstellt. Der Freiraum26 kann auch als konischer Freiraum ausgebildet sein mit einer außen liegenden Öffnung, wie es schematisch in8 dargestellt ist. - Besteht dennoch die Gefahr, dass das Fluid den fluiddynamischen Bereich verlässt, was beispielsweise durch große Fertigungstoleranzen oder durch Herauspressen des Fluids beim Übergang von Rotation zum Stillstand geschehen kann, so können auch zwei Fluidreservoirs verwendet werden. Diese können dann auf beiden Seiten der fluiddynamischen Rillenstrukturen
24 (innen und außen) angeordnet sein. Die Rillenstrukturen greifen dann in beide Reservoirs ein und stellen immer eine Zufuhr von Fluid sicher. -
4 ist eine abgewandelte Ausgestaltung des Wälzlagers gemäß den1 bis3 . Das Wälzlager umfasst einen inneren Lagerring110 , einen äußeren Lagerring112 und dazwischen angeordnete Wälzkörper114 , sowie eine Federscheibe118 , mit einem ersten radialen Flansch120 , der einer Stirnseite122 des äußeren Lagerrings112 gegenüberliegt und mit diesem ein erstes fluiddynamisches Lager ausbildet. Wie weiter oben beschrieben, ist das fluiddynamische Lager durch eine Rillenstruktur124 gekennzeichnet und kann eine Rille126 oder zwei Rillen am Außen- und Innenumfang als Fluidreservoir umfassen. - Gemäß diesem Ausführungsbeispiel weist die Federscheibe
118 einen zweiten radialen Flansch130 auf, der einer Stirnseite136 eines mit dem inneren Lagerring110 verbundenen ringförmigen Bauteils128 gegenüberliegt. Zwischen diesem radialen Flansch130 und der Stirnseite136 des Bauteils128 wird ein zweites fluiddynamisches Lager gebildet. Das fluiddynamische Lager ist durch Rillenstrukturen132 gekennzeichnet, die auf der Lageroberfläche des Flansches130 vorgesehen sind. Es kann ferner mindestens eine Rille134 als Fluidreservoir vorgesehen sein, die mit den Lagerstrukturen132 verbunden ist. - Diese Ausgestaltung ermöglicht einen erfindungsgemäßen Betrieb des Wälzlagers in beiden Drehrichtungen. Je nach Drehrichtung des Wälzlagers und der Ausgestaltung der jeweiligen Rillenstruktur wird entweder das erste oder das zweite fluiddynamische Lager tragfähig, während die Oberflächen des anderen Lagers aneinander anliegen.
-
5 zeigt eine andere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wälzlagers mit wälzlagerunterstützter Vorspannung. Das Wälzlager umfasst einen inneren Lagerring210 , einen äußeren Lagerring212 und dazwischen angeordnete Wälzkörper214 , sowie eine Federscheibe218 , mit einem ersten radialen Flansch220 , der einer Stirnseite222 des äußeren Lagerrings212 gegenüberliegt. Die Federscheibe218 kann im wesentlichen genauso ausgebildet sein wie im Beispiel nach den1 bis3 . Vorzugsweise in einer Rille in der Stirnseite222 des äußeren (oder des inneren) Lagerrings212 sind mehrere Wälzkörper224 , vorzugsweise Kugeln, angeordnet, welche die Oberfläche der Stirnseite222 geringfügig überragen. Die Wälzkörper224 liegen an der angrenzenden Oberfläche des Flansches220 an und rollen bei Rotation des Wälzlagers an dieser ab. Diese Art der wälzlagerunterstützten Vorspannung erlaubt ebenfalls einen Betrieb des Wälzlagers in beiden Drehrichtungen. - In
6 ist schematisch eine andere Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Wälzlagers mit einem inneren Lagerring310 und einem äußeren Lagerring312 gezeigt. Wälzkörper sind nicht dargestellt. Eine Tellerfeder318 stützt sich an einer Kante des inneren Lagerrings310 ab und übt eine Federkraft auf ein ringförmiges Bauteil320 aus, das die Federkraft auf den äußeren Lagerring312 überträgt. Hierbei bilden die einander zugewandten Oberflächen des ringförmigen Bauteils320 und einer Stirnseite des äußeren Lagerrings312 Gleitflächen eines fluiddynamischen Lagers der oben beschriebenen Art, das zur Übertragung der Federkraft auf den äußeren Lagerring312 dient. -
7 zeigt eine andere Ausgestaltung eines elastischen Elementes322 , das beispielsweise die in6 gezeigte Tellerfeder318 sowie das ringförmige Bauteil320 ersetzen kann. - In
8 ist eine vergrößerte Ansicht des Lagerbereichs zwischen dem ringförmigen Bauteil320 und dem äußeren Lagerring312 in6 bzw. zwischen dem Element322 und dem äußeren. Lagerring312 . Die beiden Bauteile312 und320 definieren unter Bildung eines mit einem Lagerfluid gefüllten Lagerspaltes326 ein fluiddynamisches Lager. Man erkennt, dass eine Kante des ringförmigen Bauteils320 vorzugsweise abgeschrägt sein kann, so dass sich zwischen den beiden Bauteilen312 ,320 ein konischer Freiraum324 bildet, der als Reservoir für das Lagerfluid dient. Gleichzeitig bildet der Freiraum324 eine konische Kapillardichtung zur Abdichtung des Lagerspalts326 . - Es sind erfindungsgemäß auch andere Formgebungen des elastischen Elements denkbar, beispielsweise ein S-förmiges Federelement
418 gemäß9 oder ein U-förmiges Federelement518 gemäß10 . In beiden Fällen weist das elastische Element418 bzw.518 entsprechende Flansche mit integrierten Gleitflächen auf, die mit den Gleitflächen des jeweiligen Lagerrings zusammenwirken und ein fluiddynamisches Gleitlager ausbilden. -
11 stellt eine weitere Ausgestaltung eines elastischen Elementes618 dar. Das elastische Element618 besteht aus einem vorzugsweise gummielastischen Kern619 , der auf einer oder zwei Seiten eine Beschichtung620 aufweist, die als entsprechende Gleitfläche dient. - Mit den erfindungsgemäßen, fluiddynamisch oder wälzlagerunterstützt vorgespannten Wälzlager lassen sich Lagerverluste und Geräuschentwicklung des Lagers wesentlich reduzieren. Ferner lässt sich eine relativ konstante Vorspannung über einen großen Temperaturbereich erzielen.
-
- 10
- Lagerring, innen
- 12
- Lagerring, außen
- 14
- Wälzkörper
- 16
- Rotationsachse
- 18
- Federscheibe
- 20
- Flansch
- 22
- Stirnfläche (Lagerring, außen)
- 24
- Rillenstruktur
- 26
- Rille/Freiraum
- 110
- Lagerring, innen
- 112
- Lagerring, außen
- 114
- Wälzkörper
- 118
- Federscheibe
- 120
- Flansch
- 122
- Stirnfläche (Lagerring, außen)
- 124
- Rillenstruktur
- 126
- Rille/Freiraum
- 128
- Bauteil
- 130
- Flansch
- 132
- Rillenstruktur
- 134
- Rille/Freiraum
- 136
- Stirnseite (Bauteil)
- 210
- Lagerring, innen
- 212
- Lagerring, außen
- 214
- Wälzkörper
- 216
- Rotationsachse
- 218
- Federscheibe
- 220
- Flansch
- 222
- Stirnfläche (Lagerring, außen)
- 224
- Wälzkörper
- 310
- Lagerring, innen
- 312
- Lagerring, außen
- 316
- Rotationsachse
- 318
- Tellerfeder
- 320
- Bauteil (ringförmig)
- 322
- elastisches Element
- 324
- konischer Freiraum
- 326
- Lagerspalt
- 418
- Federelement
- 518
- Federelement
- 618
- elastisches Element
- 619
- gummielastischer Kern
- 620
- Beschichtung (Gleitfläche)
Claims (17)
- Wälzlager mit einem ersten Lagerring, einem zweiten Lagerring und dazwischen angeordneten Wälzkörpern, und mindestens einem elastischen Element, das an dem ersten Lagerring oder einem damit verbundenen Bauteil angeordnet ist und eine Vorspannkraft auf den zweiten Lagerring ausübt, dadurch gekennzeichnet, dass die von dem elastischen Element (
18 ;118 ;218 ;318 ;322 ;418 ;518 ;618 ) erzeugte Vorspannkraft mittels eines ersten Lagers auf den zweiten Lagerring übertragen wird. - Wälzlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element (
18 ;118 ;218 ;318 ;322 ;418 ;518 ) ein federelastisches Element, eine Federscheibe oder eine Tellerfeder ist. - Wälzlager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element (
18 ;118 ;218 ;418 ;518 ) einen radialen Flansch (20 ;120 ;220 ) aufweist, der einer Stirnfläche (22 ;122 ;222 ) des zweiten Lagerrings gegenüberliegt, wobei das erste Lager zwischen dem radialen Flansch und der Stirnfläche des zweiten Lagerrings angeordnet ist. - Wälzlager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element (
318 ;322 ) an einem ersten ringförmigen Bauteil (320 ) anliegt, das einer Stirnfläche des zweiten Lagerrings gegenüberliegt, wobei das erste Lager zwischen dem ersten ringförmigen Bauteil (320 ) und der Stirnseite des zweiten Lagerrings angeordnet ist. - Wälzlager nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element (
18 ;218 ;318 ;322 ) drehfest mit dem ersten Lagerring verbunden ist. - Wälzlager nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element (
118 ;418 ;518 ) einen zweiten radialen Flansch (130 ) aufweist, der einer Stirnfläche des ersten Lagerrings oder eines mit dem erstem Lagerring verbundenen Bauteils (128 ) gegenüberliegt, wobei zwischen dem radialen Flansch und der Stirnseite des ersten Lagerrings bzw. des Bauteils ein zweites Lager angeordnet ist. - Wälzlager nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element (
318 ;322 ) an einem zweiten ringförmigen Bauteil anliegt, das einer Stirnseite des ersten Lagerrings gegenüberliegt, wobei zwischen dem zweiten ringförmigen Bauteil und der Stirnseite des ersten Lagerrings ein zweites Lager angeordnet ist. - Wälzlager nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element (
618 ) einen gummielastischen Kern (619 ) aufweist, der auf mindestens einer Seite eine gleitfähige Beschichtung (620 ) besitzt, wobei die Beschichtung einer zugeordneten Stirnfläche eines Lagerrings gegenüberliegt, wobei das erste und/oder das zweite Lager zwischen der Beschichtung und der Stirnfläche des zugeordneten Lagerrings angeordnet ist. - Wälzlager nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es durch das elastische Element (
18 ;118 ;218 ;318 ;322 ;418 ;518 ;618 ) und/oder mindestens einem der ringförmigen Bauteile (320 ) abgedichtet ist. - Wälzlager nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder das zweite Lager ein fluiddynamisches Lager ist, dessen Lagerflächen durch einander zugewandte Oberflächen des Flansches (
20 ;120 ;130 ;220 ) des elastischen Elements (18 ;118 ;218 ;418 ;518 ) bzw. des ringförmigen Bauteils (320 ) und der Stirnseite des zugeordneten Lagerrings gebildet werden. - Wälzlager nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine der einander zugewandten Lagerflächen des ersten und/oder des zweiten fluiddynamischen Lagers eine Rillenstruktur (
24 ;124 ;132 ) aufweist, die zumindest anteilig mit einem Lagerfluid gefüllt ist. - Wälzlager nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Rillenstruktur (
24 ;124 ;132 ) eine Pumpstruktur zur Verteilung des Lagerfluids zwischen den einander zugewandten Lagerflächen des ersten und/oder des zweiten Lagers ist. - Wälzlager nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in der Stirnfläche des ersten und/oder des zweiten Lagerrings bzw. des mit dem ersten Lagerring verbundenen Bauteils ein Freiraum (
26 ;126 ;134 ;324 ) am Innen- und/oder am Außendurchmesser der Lagerfläche vorgesehen ist, der zumindest anteilig mit Lagerfluid gefüllt ist und jeweils ein Reservoir für das Lagerfluid bildet. - Wälzlager nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Freiraum (
26 ;126 ;134 ;324 ) mit der angrenzenden Rillenstruktur (24 ;124 ;132 ) verbunden ist. - Wälzlager nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass je nach dessen Drehrichtung und der Ausgestaltung der jeweiligen Rillenstruktur (
124 ;132 ) das erste oder das zweite fluiddynamische Lager tragfähig wird, während die Lagerflächen des anderen Lagers aneinander anliegen. - Wälzlager nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder das zweite Lager ein Wälzlager ist, dessen Lagerflächen durch einander zugewandte Oberflächen des Flansches (
220 ) des elastischen Elements (218 ) bzw. des ringförmigen Bauteils (320 ) und der Stirnseiten der Lagerringe gebildet werden. - Wälzlager nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass an einer der einander zugewandten Lagerflächen des ersten und/oder des zweiten Lagers Wälzkörper (
224 ) angeordnet sind, die an der jeweils anderen Lagerfläche abrollen.
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