DE102006007139A1 - Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugssitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
- Die zweiten und/oder dritten Sitzreihen von Multifunktionsfahrzeugen (MPV), wie beispielsweise Vans oder Großraumlimousinen, sind in der Regel so ausgestaltet, dass der Innenraum variabel auf einen Personen- oder Gütertransport einstellbar ist. Aus der WO 02/22391 A1 ist beispielsweise ein Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art bekannt, der aus einer Gebrauchsstellung in eine zum Einstieg geeignete Stellung oder in eine zusammengeklappte Bodenstellung zur Vergrößerung des Laderaums überführbar ist. Dabei ist zwischen dem Sitzkissen und der Lehne eine Koppel vorgesehen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Alternative zum Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu schaffen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Dadurch, dass als Kopplung zwischen dem Sitzkissen und der Lehne wenigstens eine hintere Schwinge, die mittels einer unteren Gelenks am hinteren Fuß und mittels eines oberen Gelenks am Sitzkissen angelenkt ist, und eine Koppel, die an einem Mittelgelenk der hinteren Schwinge und wenigstens mittelbar an der Lehne angelenkt ist, vorgesehen ist, kann eine optimale Anpassung der Kopplung an eine vorgegebene Geometrie erfolgen, bei der zugleich die bei einer gekoppelten Bewegung von Lehne und Sitzkissen bestehenden Freiheitsgrade soweit reduziert werden, dass eine definierte Bewegung erfolgt. Die Koppel kann dabei sowohl Zug als auch Druck übertragen.
- Die für die Kopplung vorgesehenen Getriebeglieder bilden vorzugsweise Bestandteile von Viergelenken, die vorzugsweise eine Abfolge im Antrieb definieren, welche letztendlich bei einem Umklappen der Lehne zu einem Absenken des Sitzkissens führt. Vorzugsweise gehört dabei die hintere Schwinge abschnittsweise verschiedenen Viergelenken an, was die Anzahl der Bauteile reduziert und die Montage sowie den Bewegungsablauf vereinfacht. Zur Steigung der Sitzkomforts ist die Lehne vorzugsweise neigungseinstellbar.
- Die drei Gelenke der hinteren Schwinge definieren vorzugsweise ein stumpfwinkliges Dreieck, welches die Kraft- und Drehmomentenübertragung zwischen Lehne und Sitzkissen hinsichtlich der Betätigungskraft optimiert, also das Zusammenwirken der Viergelenke optimiert. Dazu ist der stumpfe Winkel vorzugsweise beim Mittelgelenk angeordnet, wobei das Mittelgelenk sich in der Gebrauchsstellung vorzugsweise vor der Verbindungslinie des unteren Gelenks mit dem oberen Gelenk befindet.
- Vorzugsweise ist der Fahrzeugsitz von der Gebrauchsstellung auch in eine Einstiegsstellung überführbar, was einen vielseitigen Einsatz in verschiedenen Sitzreihen ermöglicht, insbesondere auch in einer zweiten Sitzreihe neben einer Fahrzeugtüre. Damit in der Einstiegsstellung die Abmessung des zusammengefalteten Fahrzeugsitzes in Fahrzeuglängsrichtung möglichst gering ist, schwenkt der hintere Fuß nach vorne und aufgrund einer Anlenkung an einen gesondert ausgebildeten vorderen Fuß auch nach oben. Dabei klappt er vorzugsweise mittels der hinteren Schwinge das Sitzkissen am hinteren Ende hoch, so dass Sitzfläche und Lehnenfläche beide ungefähr nach vorne weisen. Durch ein Schloss oder dergleichen, welches vorzugsweise in der Gebrauchsstellung auch der Befestigung des hinteren Fußes an der Basis dient, wird der hintere Fuß zur Sicherung vorzugsweise mit dem vorderen Fuß verriegelt.
- Indem die Basis vorzugsweise wenigstens ein Sitzschienenpaar aufweist, kann die Sitzlängsposition fein gestuft, gegebenenfalls nahezu stufenlos, eingestellt werden. Es können dabei herkömmliche Sitzschienenpaare verwendet werden, bei denen beispielsweise die beiden im wesentlichen U-förmig profilierten Sitzschienen mit ihren nach innen bzw. nach außen gebogenen Längsrändern einander wechselseitig hintergreifen. Durch die Verwendung von solchen Serienprodukten können die Herstellungskosten des Fahrzeugsitzes verringert werden.
- Die Sitzschienenpaare mit den zwei relativ zueinander in Längsrichtung verschiebliche und mittels der Schienenverriegelung miteinander verriegelbaren Sitzschienen können auch mit den Füßen eines beliebigen anderen Sitzsystems verbunden werden. Die Füße brauchen auch nicht alle lösbar, d.h. für den Benutzer lösbar, mit den Sitzschienenpaaren verbunden werden zu können, sondern es ist auch denkbar, dass die vorderen (oder die hinteren) Füße fest mit dem Sitzschienenpaar verbunden ist.
- Zur Anbindung der Füße an diese herkömmlichen Sitzschienenpaare wird in der – nicht mit der Fahrzeugstruktur verbundenen – zweiten Sitzschiene je eine Aufnahme ausgebildet, in welche der zugeordnete Fuß teilweise eintaucht. Die Aufnahme kann in konstruktiv einfacher Weise gebildet werden durch eine Aussparung in der Oberseite der zweiten Sitzschiene als Öffnung der Aufnahme und durch ein innerhalb der zweiten Sitzschiene angeordnetes Winkelblech, welches zusammen mit den Seitenwänden der zweiten Sitzschiene die Wände der Aufnahme bildet. Die Aufnahme kann ohne Winkelblech ausgebildet sein. Zur Vermeidung einer Geräuschbildung beim Einsetzen des Fußes in die Aufnahme kann eine Gummiauflage in der Aufnahme oder einer anderen geeigneten Stelle vorgesehen sein.
- Vorzugsweise an jeder Aufnahme, vorzugsweise oberhalb derselben, ist ein Verriegelungsbolzen vorgesehen, mit welchem ein Schloss oder ein anderer Verriegelungsmechanismus des zugeordneten Fußes verriegelbar ist. Der Verriegelungsbolzen kann sehr niedrig angeordnet werden, womit die Schienenhöhe gering bleibt. Der Verriegelungsbolzen ist vorzugsweise mit der zweiten Sitzschiene verbunden, indem er einen oder zwei in Längsrichtung verlaufende Arme aufweist, welche mit einer Halteklammer verbunden sind, die wiederum an der zweiten Sitzschiene angebracht ist und mittels einer Aussparung den Zugang zur Aufnahme ermöglicht.
- Alternativ weist der Verriegelungsbolzen nur den quer zur Längsrichtung angeordneten Abschnitt auf und ist jeweils stirnseitig mit den Seitenwänden oder anderen Bereichen der zweiten Sitzschiene verbunden.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
-
1 eine teilweise geschnitten dargestellte Seitenansicht des Ausführungsbeispiels in einer Gebrauchsstellung, -
2 eine1 entsprechende Ansicht des Ausführungsbeispiels in der Liegestellung, -
3 eine1 entsprechende Ansicht des Ausführungsbeispiels in der Einstiegsstellung, -
4 eine1 entsprechende Ansicht des Ausführungsbeispiels in der Bodenstellung, -
5 einen Schnitt durch einen Teil des Ausführungsbeispiels im Bereich eines hinteren Fußes, und -
6 eine1 entsprechende Ansicht einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels. - Ein Fahrzeugsitz
1 für eine mittlere oder hintere Sitzreihe eines Kraftfahrzeuges, beispielsweise eines Vans, weist ein Sitzkissen3 und eine Lehne5 auf, welche mittels Beschlägen7 in ihrer Neigung relativ zum Sitzkissen3 einstellbar ist. Bei den nachfolgenden Richtungsangaben wird davon ausgegangen, dass der Fahrzeugsitz1 in Vorwärtsfahrtrichtung im Kraftfahrzeug angeordnet ist, wobei in einer zur Personenbeförderung geeigneten Gebrauchsstellung des Fahrzeugsitzes1 sich die Lehne5 am hinteren Ende des Sitzkissen3 befindet. Unter dem Begriff Sitzkissen3 soll die gesamte Baugruppe, bestehend aus einer Struktur und einem bezogenen Polster, verstanden werden. Soweit Bauteile am Sitzkissen3 angelenkt sind, ist hierunter eine Anlenkung an der Struktur des Sitzkissens3 zu verstehen. Die Grundzüge des Aufbaus der Struktur des Fahrzeugsitzes1 sind bereits in der WO 02/22391 A1 beschrieben, deren Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird. - Im folgenden wird der Einfachheit halber nur die linke Fahrzeugsitzseite des im wesentlichen symmetrischen Fahrzeugsitzes
1 beschrieben, und zwar zunächst in einer speziellen Gebrauchsstellung, nämlich der Designstellung, in welcher die Lehne5 um beispielsweise 23° gegenüber der Vertikalen nach hinten geneigt ist. An einer mit der Struktur des Kraftfahrzeuges verbundenen Basis9 ist ein vorderer Fuß11 angebracht, und zwar vorliegend fest verbunden. Der vordere Fuß11 könnte aber auch lösbar mit der Basis9 verriegelt sein. Am vorderen Fuß11 ist mittels einer vorderen Schwinge13 das Sitzkissen3 angelenkt, wobei diese vordere Schwinge13 an beiden Enden mit Gelenken versehen ist, von denen eines die Anlenkung am vorderen Fuß11 und das andere die Anlenkung am vorderen Ende des Sitzkissens3 bildet. - Die Basis
9 ist im Ausführungsbeispiel als Sitzschienenpaar ausgebildet, welches die Möglichkeit einer Längseinstellung des Fahrzeugsitzes1 eröffnet, kann aber alternativ als ein einziges, fest mit der Fahrzeugstruktur verbundenes Bauteil ausgebildet oder die Fahrzeugstruktur selber sein. Die verschiedenen Varianten der Basis9 können auch zu einem Baukastensystem zusammengefasst sein. Die Basis9 weist vorliegend eine direkt mit der Fahrzeugstruktur verbundene erste Sitzschiene9a und eine relativ zu dieser in Längsrichtung verschiebliche zweite Sitzschiene9b auf. Die beiden im wesentlichen U-förmig profilierten Sitzschienen9a und9b hintergreifen einander wechselseitig mit ihren nach innen bzw. nach außen gebogenen Längsrändern und sind – mittels einer an sich bekannten Schienenverriegelung – miteinander verriegelbar. In der zweiten Sitzschiene9b ist am hinteren Ende auf der Oberseite eine Aussparung14a vorgesehen, welche zusammen mit einem in Längsrichtung angeordneten, mehrfach quer zur Längsrichtung abgekanteten Winkelblech14b eine Aufnahme14 in der zweiten Sitzschiene9b definiert. Das Winkelblech14b kann auch entfallen. - Oberhalb jeder Aufnahme
14 ist quer zur Längsrichtung ein Verriegelungsbolzen15 angeordnet, an welchem beidseitig je ein davon rechtwinklig abstehender, in Längsrichtung verlaufender Arm angeformt ist. Die Basis9 weist einen Adapter17 auf, welcher oberhalb der Aussparung14a ebenfalls eine Aussparung aufweist. Der Adapter17 nimmt als Halteklammer an beiden Längsseiten den jeweiligen in Längsrichtung verlaufenden Arm des Verriegelungsbolzens15 formschlüssig auf und ist mit diesem verbunden, vorzugsweise verschweißt. Der Adapter17 ist auf der Oberseite der zweiten Sitzschiene9b angebracht, vorzugsweise an dieser angeschraubt oder angenietet. - An der Basis
9 ist ferner in Fahrtrichtung hinter dem vorderen Fuß11 ein vom vorderen Fuß11 gesondert ausgebildeter hinterer Fuß21 angeordnet, welcher mittels eines am hinteren Fuß21 angebrachten Schlosses23 lösbar mit der Basis9 verriegelt ist, genauer gesagt mit der zweiten Sitzschiene9b verriegelt und damit indirekt mit der Fahrzeugstruktur verbunden ist. Hierzu taucht der hintere Fuß21 (mit dem Schloss23 ) teilweise in die Aufnahme14 ein und verriegelt mit dem Verriegelungsbolzen15 . - Zudem ist der hintere Fuß
21 mittels eines Hinterfuß-Viergelenks26 am vorderen Fuß11 angelenkt, wobei die vier Getriebeglieder des Hinterfuß-Viergelenks26 einen ersten Lenker27 und einen in Fahrtrichtung hinter dem ersten Lenker27 angeordneten zweiten Lenker29 umfassen, die jeweils an beiden Enden Gelenke aufweisen. Am hinteren Fuß21 ist auch ein erstes Beschlagteil des Beschlages7 angebracht, während ein relativ zum ersten Beschlagteil um die Lehnenschwenkachse33 schwenkbares und mit diesem verriegelbares zweites Beschlagteil des Beschlages7 an der Lehne5 befestigt ist. - Eine hintere Schwinge
35 ist mittels eines unteren Gelenks37 direkt am hinteren Fuß21 und mittels eines – in der Gebrauchsstellung oberhalb des unteren Gelenks37 angeordneten – oberen Gelenks39 am Sitzkissen3 angelenkt, und zwar dem hinteren Ende des Sitzkissens3 zu. Die Basis9 mit den Füßen11 und21 , die beiden Schwingen13 und35 und das Sitzkissen3 definieren als vier Getriebeglieder ein Kissen-Viergelenk40 . Dabei nehmen die beiden Schwingen13 und35 zueinander eine von der Parallelität abweichende Ausrichtung ein, was durch unterschiedliche Längen unterstützt wird. - Zwischen den beiden Gelenken
37 und39 ist mittels eines Mittelgelenks43 eine Koppel45 mit einem Ende angelenkt, welche an ihrem anderen Ende mittels eines dortigen hinteren Gelenks47 an der Lehne5 (oder einem damit fest verbundenen Bauteil, beispielsweise einem Beschlagteil des Beschlags7 , oder an dem Verbindungselement eines solchen Bauteils mit der Lehne5 ) angelenkt ist. In der Gebrauchsstellung ist das hintere Gelenk47 deutlich oberhalb und ein wenig hinter der Lehnenschwenkachse33 angeordnet. Im Fall eines Frontcrashs dient die Koppel45 als Zugkoppel, um Crashkräfte, die auf das Sitzkissen3 wirken, vom – im Ausführungsbeispiel unverriegelten – Kissen-Viergelenk40 zum hinteren Fuß21 und weiter in die Basis9 zu leiten. - Der hintere Fuß
21 , die Lehne5 zwischen der Lehnenschwenkachse33 und dem hinteren Gelenk47 , die Koppel45 und die hintere Schwinge35 zwischen dem unteren Gelenk37 und dem Mittelgelenk43 bilden als vier Getriebeglieder ein Koppel-Viergelenk48 . Das Mittelgelenk43 befindet sich in der Gebrauchsstellung ein wenig vor der Verbindungslinie der beiden Gelenke37 und39 , d.h. die drei Gelenke37 ,39 und43 definieren ein stumpfwinkliges Dreieck, wobei der stumpfe Winkel beim Mittelgelenk43 angeordnet ist. Dieses Dreieck bildet die Grundform der hinteren Schwinge35 . - Bei der Neigungseinstellung der Lehne
5 wird auf jeder Fahrzeugsitzseite der Beschlag7 entriegelt, die Lehne5 um die Lehnenschwenkachse33 in die gewünschte Stellung geschwenkt, und dann jeder Beschlag7 wieder verriegelt. Das Koppel-Viergelenk48 zwingt die hintere Schwinge41 zu einer Schwenkbewegung um das untere Gelenk37 , bewegt also das Kissen-Viergelenk40 . Dadurch ändert sich auch die Neigung des Sitzkissens3 etwas. Die Lehne5 kann auch flach nach hinten geschwenkt werden, so dass der Fahrzeugsitz1 eine Liegestellung einnimmt. - Zum Überführen des Fahrzeugsitzes
1 in eine Einstiegsstellung als eine ausgezeichnete Nichtgebrauchsstellung wird das Schloss23 entriegelt. Der hintere Fuß21 schwenkt nun mittels des Hinterfuß-Viergelenks26 , d.h. der Lenker27 und29 , nach oben. Der Beschlag7 bleibt jeweils verriegelt. Dadurch sind die Koppel45 und infolge dessen auch die hintere Schwinge41 in starrer Anordnung relativ zum hinteren Fuß21 . Der hintere Fuß21 drückt daher mit der hinteren Schwinge35 das Sitzkissen3 am hinteren Ende nach oben, welches aufgrund seiner Anlenkung mittels der vorderen Schwinge13 am vorderen Ende nach unten schwenkt, insgesamt also mit der Sitzfläche voraus sich aufrichtet. Die Lehne5 hingegen neigt sich leicht nach vorne. Wenn die Einstiegsstellung erreicht ist, in welcher der Zugang zu einer hinteren Sitzreihe erleichtert ist, verriegelt das Schloss23 oder eine andere Verriegelungsvorrichtung mit dem vorderen Fuß11 , d.h. der hintere Fuß21 und der vordere Fuß11 sind miteinander verriegelt. Die Rückkehr in die zuvor eingenommene Gebrauchsstellung erfolgt nach dem Lösen der besagten Verriegelung zwischen den Füßen11 und21 in umgekehrter Reihenfolge der beschriebenen Schritte. - Zum Überführen des Fahrzeugsitzes
1 in eine Bodenstellung (Flat-Floor-Position) als eine weitere ausgezeichnete Nichtgebrauchsstellung, in welcher ein vergrößerter Laderaum zur Verfügung steht, wird die Lehne5 nach Entriegeln des Beschlags7 nach vorne geklappt. Wie bei der Neigungseinstellung zwingt das Koppel-Viergelenk48 die hintere Schwinge35 zu einer Schwenkbewegung um das untere Gelenk37 und bewegt damit das Kissen-Viergelenk40 . Das Koppel-Viergelenk48 , d.h. vornehmlich die Koppel45 , beginnt durch Bewegen der hinteren Schwinge35 nach vorne, das Kissen-Viergelenk40 und damit das Sitzkissen3 abzusenken. Die Koppel45 ist an ihrem dem hinteren Gelenk47 zugeordneten Ende gekrümmt ausgebildet, um ein Einschneiden in den Polsterbereich der Lehne5 bzw. ersatzweise das Vorsehen eines Polsterspaltes zu vermeiden. Mit der Annäherung an die Bodenstellung, in welcher die Rückseite der Lehne5 sich wenigstens näherungsweise in der Horizontalen befindet, legt sich die Lehne5 auf das Sitzkissen3 . Die Sicherung dieser zusammengeklappten Bodenstellung erfolgt durch Verriegeln des Beschlags7 . Die Rückkehr in die zuvor eingenommene Gebrauchsstellung erfolgt nach dem Entriegeln des Beschlags7 in umgekehrter Reihenfolge der beschriebenen Schritte. - In
6 ist eine Abwandlung des Fahrzeugsitzes1 dargestellt, welche als Fahrzeugsitz101 bezeichnet ist, und beispielsweise als Mittelsitz einer zweiten Sitzreihe dienen kann, während je ein Fahrzeugsitz1 des Ausführungsbeispiels vorzugsweise als linker und rechter Außensitz der zweiten Sitzreihe dient. Der Fahrzeugsitz101 der Abwandlung gleicht dem Fahrzeugsitz1 des Ausführungsbeispiels, soweit nicht abweichend beschrieben, weshalb gleiche Bauteile gleiche Bezugszeichen tragen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der vordere Fuß11 und der hintere Fuß21 einstückig miteinander zu einem einzigen (pro Fahrzeugsitzseite) Fuß110 verbunden sind, also das Hinterfuß-Viergelenk26 mit den Lenkern27 und29 entfällt. Entsprechend entfällt auch die Einstiegsstellung. - Vorzugsweise weist der Fuß
110 in seinem nach hinten weisenden Randbereich eine definierte Verformungszone124 auf, vorliegend eine dreieckige Aussparung. Im Falle eines Heckcrashs wird durch die Deformation der Verformungszone124 Energie abgebaut, wodurch sich das Beschlagsmoment verringert. Auch der hintere Fuß21 des Ausführungsbeispiels kann an der entsprechenden Stelle eine solche Verformungszone124 aufweisen. -
- 1, 101
- Fahrzeugsitz
- 3
- Sitzkissen
- 5
- Lehne
- 7
- Beschlag
- 9
- Basis
- 9a
- erste Sitzschiene
- 9b
- zweite Sitzschiene
- 11
- vorderer Fuß
- 13
- vordere Schwinge
- 14
- Aufnahme
- 14a
- Aussparung
- 14b
- Winkelblech
- 15
- Verriegelungsbolzen
- 17
- Halteklammer
- 21
- hinterer Fuß
- 23
- Schloss
- 26
- Hinterfuß-Viergelenk
- 27
- erster Lenker
- 29
- zweiter Lenker
- 33
- Lehnenschwenkachse
- 35
- hintere Schwinge
- 37
- unteres Gelenk
- 39
- oberes Gelenk
- 40
- Kissen-Viergelenk
- 43
- Mittelgelenk
- 45
- Koppel
- 47
- hinteres Gelenk
- 48
- Koppel-Viergelenk
- 110
- Fuß
- 124
- Verformungszone
Claims (13)
- Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit einer Basis (
9 ), wenigstens einer wenigstens mittelbar an der Basis (9 ) angelenkten vorderen Schwinge (13 ), einem wenigstens an der vorderen Schwinge (13 ) angelenkten Sitzkissen (3 ), wenigstens einem mit der Basis (9 ) verbindbaren Fuß (21 ;110 ), einer am Fuß (21 ;110 ) angelenkten Lehne (5 ), und einer Kopplung zwischen dem Sitzkissen (3 ) und der Lehne (5 ), wobei der Fahrzeugsitz (1 ) zumindest von wenigstens einer zur Personenbeförderung geeigneten Gebrauchsstellung in eine zusammengeklappte Bodenstellung überführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass als Kopplung zwischen dem Sitzkissen (3 ) und der Lehne (5 ) wenigstens eine hintere Schwinge (35 ), die mittels eines unteren Gelenks (37 ) am Fuß (21 ;110 ) und mittels eines oberen Gelenks (39 ) am Sitzkissen (3 ) angelenkt ist, und eine Koppel (45 ), die an einem Mittelgelenk (43 ) der hinteren Schwinge (35 ) und wenigstens mittelbar an der Lehne (5 ) angelenkt ist, vorgesehen ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vordere Schwinge (
13 ) und die hintere Schwinge (35 ) Teile eines Kissen-Viergelenks (40 ) zur Anlenkung des Sitzkissens (3 ) an der Basis (9 ) und/oder an den damit verbundenen Bauteilen (11 ,21 ;110 ) bilden. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppel (
45 ) einen Teil eines Koppel-Viergelenk (48 ) bildet, welches beim Übergang von der Gebrauchsstellung in die Bodenstellung von der Lehne (5 ) angetrieben wird. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass das von der Lehne (
5 ) angetriebene Koppel-Viergelenk (48 ) das Kissen-Viergelenk (40 ) antreibt, welches das Sitzkissen (3 ) absenkt. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die hintere Schwinge (
35 ) zwischen dem Mittelgelenk (43 ) und dem unteren Gelenk (37 ) einen Teil eines Koppel-Viergelenks (48 ) bildet. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das untere Gelenk (
37 ), das obere Gelenk (39 ) und das Mittelgelenk (43 ) ein stumpfwinkliges Dreieck definieren, wobei der stumpfe Winkel beim Mittelgelenk (43 ) angeordnet ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittelgelenk (
43 ) sich in der Gebrauchsstellung vor der Verbindungslinie des unteren Gelenks (37 ) mit dem oberen Gelenk (39 ) befindet. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Fuß (
21 ) ein hinterer Fuß (21 ) ist, dass ein vom hinteren Fuß (21 ) gesondert ausgebildeter, mit der Basis (9 ) verbindbarer vordere Fuß (11 ) vorgesehen ist und dass der hintere Fuß (21 ) mittels wenigstens eines Lenkers (27 ,29 ), insbesondere mittels eines Hinterfuß-Viergelenks (26 ), am vorderen Fuß (11 ) angelenkt ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrzeugsitz (
1 ) von der Gebrauchsstellung in eine Einstiegsstellung überführbar ist, wobei der hintere Fuß (21 ) nach vorne geschwenkt wird. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der hintere Fuß (
21 ) mittels der hinteren Schwinge (35 ) das Sitzkissen (3 ) am hinteren Ende hochklappt. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Basis (
9 ) wenigsten eine mit der Fahrzeugstruktur zu verbindende erste Sitzschiene (9a ) und eine relativ zur ersten Sitzschiene (9a ) in Längsrich tung verschiebliche und mit dieser verriegelbare zweite Sitzschiene (9b ) aufweist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens der hintere Fuß (
21 ) lösbar mit der zweiten Sitzschiene (9b ) verbunden ist, insbesondere hierzu wenigstens teilweise in eine Aufnahme (14 ) der zweiten Sitzschiene (9b ) eintaucht. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Fuß (
21 ;110 ) eine definierte Verformungszone (124 ) aufweist, welche im Crashfall deformiert wird.
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DE202006005525U DE202006005525U1 (de) | 2005-05-19 | 2006-04-05 | Sitzschienenpaar für einen Fahrzeugsitz |
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DE200610007139 DE102006007139B4 (de) | 2006-02-14 | 2006-02-14 | Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz |
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